Hi!
Heute bin ich im Keller auf eine junge Frau getroffen, die von mir irgendetwas wegen einer Nummer im Zusammenhang mit Strom wissen wollte. Leider konnte sie mir mangels ausreichender Deutschkenntnisse nicht vermitteln, welche Nummer gemeint war. Sie hat dann irgendeinen kleinen Blechkasten, zu dem ich im Übrigen keinen Schlüssel besitze, aufgesperrt, in dem, so hatte es zumindest den Anschein, die Stromzähler der Mietparteien untergebracht sind. Ich hab ihr dann den Stromzähler gezeigt, der zu ihrer (?) Wohnung gehört, und ihr gesagt, dass die "Nummer" auf dem Gerät der Zählerstand ist. Ganz sicher bin ich mir aber nicht, ob das wirklich die "Nummer" war, die sie gesucht hat.
Eine andere Frau, die in der Wohnung wohnt, hat einmal ein Paket von mir entgegengenommen. Die konnte fließend und akzentfrei Deutsch und hätte sich vielleicht eher um die Sache, es ging offenbar um einen Wechsel des Energieanbieters, kümmern sollen.
Gerade diese Hauspartei ist es übrigens, die ihr Desinteresse an den Nachbarn auf die Spitze getrieben und nicht einmal am Türschild oder am Hauspostkasten ihren Namen angebracht hat. Da Wiener Wohnen in einer überschießenden Interpretation der EU-Datenschutz-Grundverordnung die Namenstafel aus dem Stiegenhauseingangsbereich entfernt hat, weiß ich erst seit der Entgegennahme besagten Pakets, wie die Leute dort heißen.
In diesem Zusammenhang kommt mir die Forderung der ÖVP nach Deutschpflicht im Gemeindebau in den Sinn, genauer: man soll, so die Türkisen, keine Gemeindewohnung mehr ohne Deutschkenntnisse erhalten. Ich meine, es würde schon genügen, den Leuten – egal, von wo sie kommen – zu vermitteln, was eine Mülltonne ist, welchen Zweck sie erfüllt, wie man eine Wohnungstür schließt, nämlich nicht notwendigerweise so wie eine Autotür, nein, das geht auch leiser, was die Nachtruhe ist, wann sie beginnt, was das Wort "Rücksichtnahme" bedeutet etc. pp.
Großer Themensprung zu den Beißerchen: Mir geht's da ähnlich wie Susa, nur dass ich – noch – keine Krone habe, sondern nur reichlich Amalgamfüllungen in den Backenzähnen. Ein Zahn besteht fast nur noch aus Amalgam und ist der heißeste Kandidat für einen Ersatz durch eine Krone. Mein Zahnarzt hat mich schon vorsorglich darüber informiert, dass das mehr als 2.000 Euro kosten würde, also die Krone und deren, ähm ... "Anbringung" (keine Ahnung, wie man dazu korrekt sagt
). Mich wundert's da nicht, dass die Leute scharenweise nach Ungarn pilgern, um sich dort die Zähne richten zu lassen.
Was die Amalgamfüllungen betrifft, so habe ich eigentlich keine gesundheitlichen Bedenken, zumindest lebe ich noch immer.
Sie besitzen außerdem den Vorteil einer größeren Haltbarkeit gegenüber anderen, gesundheitlich vielleicht weniger bedenklichen Füllungen.
Und auch zum Thema körperliche Ertüchtigung hab ich was beizutragen:
Ich bin zwar weder kilometerweit geradelt, noch habe ich eine Tonne Material bewegt, dafür habe ich immerhin 258 Höhenmeter in 19 Minuten überwunden. Hätte ich das vor ein paar Jährchen versucht, man hätte mich von irgendwo am Nasenweg, eher weiter unten als oben
rolleyes
, mit dem Rettungshubschrauber abholen müssen.
Danach habe ich immerhin ein Zehntel der Menge, die Andreas heute bewegt hat, in Form von Wasser in einer Gießkanne zu zwei Bäumchen im Hof geschleppt. Wiener Wohnen bietet in diesem Zusammenhang eine "Baumpatenschaft" für interessierte Mieter an, womit zwar das Gießkannenschleppen nicht mehr notwendig wäre – man hätte dann Zugang zum Gartenschlauch samt Wasseranschluss –, sich im Gegenzug aber, was ich für eine ziemliche Chuzpe halte, "verpflichtet", dafür zu sorgen, dass der betreffende Baum oder die betreffenden Bäume mindestens 100 Liter Wasser pro Woche bekommt bzw. bekommen, natürlich ehrenamtlich. Sorry, nicht mit mir!
Ach, nochwas, der Beitrag ist noch nicht lang genug:
Zum Nasenweg bin ich heute nicht zu Fuß gegangen, sondern mit dem Bus gefahren. Die privaten Busbetreiber sperren neuerdings nicht mehr den Vorderbereich ihrer Busse ab, so dass ich mich erstmals seit rund einem halben Jahr wieder auf einen dieser Panoramasitze unmittelbar hinter Tür 1 setzen konnte. Hach, wieder ein kleines Stück Normalität!
Der Fahrer trug einen dieser lustigen handtellergroßen Schutzschilde. Sollte er infiziert sein, dann wird mich dieses lächerliche Stück Plastik wohl nicht wirklich geschützt haben.
So, und jetzt lass ich's gut sein.
Schönen Abend noch!