Update: 13.06.06 Kapitel 12

Dies ist meine erste Fotostory nach dem Buch "Feuer und Stein" von Diana Gabaldon.
Da die Highland-Saga zu meinen absoluten Lieblingsbüchern zählt, blieb mir gar nichts anderes übrig, als das Ganze mit Sims2 umzusetzen

Die Texte stammen größtenteils aus dem Buch, wurden von mir aber bearbeitet, gekürzt, ergänzt,etc.
Kapitelübersicht:
1. Kapitel - Ein neuer Anfang
2. Kapitel - Der Steinkreis
3. Kapitel - Der Mann im Wald
4. Kapitel - Ankunft auf Burg Leoch
5. Kapitel - Der MacKenzie
6. Kapitel - Colums Gericht
7. Kapitel - Davie Beatons Kammer
8. Kapitel - Eine Abendunterhaltung
9. Kapitel - Die Versammlung
10. Kapitel - Der Eid
11. Kapitel - Gespräche mit einem Advokaten
12. Kapitel - Der Garnisonskommandant
1. Kapitel - Ein neuer Anfang
2. Kapitel - Der Steinkreis
3. Kapitel - Der Mann im Wald
4. Kapitel - Ankunft auf Burg Leoch
5. Kapitel - Der MacKenzie
6. Kapitel - Colums Gericht
7. Kapitel - Davie Beatons Kammer
8. Kapitel - Eine Abendunterhaltung
9. Kapitel - Die Versammlung
10. Kapitel - Der Eid
11. Kapitel - Gespräche mit einem Advokaten
12. Kapitel - Der Garnisonskommandant
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Kapitel 1 - Ein neuer Anfang

Der Ort sah, zumindest auf den ersten Blick, nicht so aus,
als würden dort viele Menschen verschwinden.
Mrs. Bairds Frühstückspension war
ein Haus wie tausend andere im schottischen Hochland anno 1945; sauber und
ruhig, mit verblassten Blümchentapeten, gewienerten Böden und einem
Durchlauferhitzer im Bad, in den man Münzen einwerfen musste.

Ich begegnete Mrs. Baird in der Diele, als ich auf dem Weg
nach draußen war. Sie hielt mich auf und zupfte an meinen Haaren herum.
"Ach du liebe Güte, Mrs. Randall! So können sie doch nicht
aus dem Haus gehen. Darf ich es ihnen mal ein bißchen festdrücken? So. jetztist es schon viel besser. Meine Cousine hat mir von ihrer neuen Dauerwelle
erzählt. Die hält traumhaft fest, vielleicht sollten sie es auch mal damit versuchen."

Ich brachte es nicht übers Herz, Mrs. Baird zu sagen, dass
die Widerspenstigkeit meiner Locken allein auf eine Laune der Natur und nicht auf Versäumnisse des Friseurs zurückzuführen war.
"Das werde ich tun, Mrs. Baird", log ich. Ich gehe nur schnell ins Dorf runter und treffe mich mit Frank.
Ich verschwand, bevor sie weitere Mängel an meiner
Erscheinung entdecken konnte.
Ich war vier Jahre lang Krankenschwester bei der
Royal Army gewesen und genoss es nun, statt Uniform und Haube nun leichte, bunt bedruckte Blümchenkleider zu tragen.
~ ~ ~

Wir hatten uns entschlossen, dass wir, bevor Frank seiner
Berufung als Geschichtsprofessor nach Oxford folgte, in den Highlands Urlaub machen wollten, weil die Schrecken des Krieges Schottland etwas weniger
heimgesucht hatten als den Rest von Großbritannien. Und ohne es besprochen zu haben, glaubten wir wohl beide, es sei ein geradezu symbolischer Ort zur
Neubelebung unserer Ehe. Kurz vor Ausbruch des Krieges - sieben Jahre war es her - hatten wir hier in den Highlands geheiratet.
Es war allerdings schwer, eine angemessen romantische
Stimmung zu erzeugen, wenn Mrs. Baird emsig vor unserer Zimmertür saugte.

"Wohin gehst du?" fragte ich, als Frank die Beine aus dem
Bett schwang.
"Ich könnte es nicht ertragen, wenn die gute Frau enttäuscht von uns wäre", antwortete er. Er setzte sich auf die Kante des hochbetagten Bettes
und wippte behutsam auf und ab, was ein rhythmischen Quietschen zur Folge hatte. Das Staubsaugen auf dem Flur wurde augenblicklich eingestellt.

Nach zwei Minuten gab Frank ein lautes, theatralisches
Stöhnen von sich und fiel hintüber, wogegen die Sprungfedern lautstark protestierten. Ich kicherte in mein Kissen, um die atemlose Stille vor der Tür
nicht zu entweihen. Frank zog eine Augenbraue hoch.
"Du sollst nicht kichern, sondern verzückt stöhnen", ermahnte er mich flüsternd. "Sie wird noch denken,
ich sei kein guter Liebhaber."

"Wenn du verzücktes Stöhnen erwartest, musst du schon länger durchhalten als zwei Minuten", erwiderte ich. "Unverschämtes Frauenzimmer. Ich
bin hierher gekommen, um mich auszuruhen."
"Faulpelz. Wenn du nicht ein
bißchen mehr Fleiß an den Tag legst, wirst du es nie bis zum nächsten Ast an deinem Stammbaum schaffen."
Franks Leidenschaft für Ahnenforschung war ein weitere Grund für unseren Aufenthalt in den Highlands.
"Wenn ich als kinderloser Knorren am Stammbaum ende, ist es zweifellos die Schuld unserer unermüdlichen Wirtin da draussen. Wir sind schließlich seit acht Jahren verheiratet, und Frank jr. wird ehelich genug sein, wenn du ihn empfängst."
Falls überhaupt, dachte ich pessimistisch. In der Woche vor
unserem Aufbruch in die Highlands waren wir wieder enttäuscht worden.
~ ~ ~

Einige Stunden später schlenderte ich über den Dorfplatz von Inverness. Da ich bis jetzt keinen eigenen Haushalt hatte, gab es für mich wenig zu kaufen. Ich amüsierte mich, die gefüllten Regale zu bestaunen, aus reiner Freude, vieles wieder angeboten zu sehen. Lange Zeit war alles streng
rationiert gewesen, wir mussten ohne einfache Dinge wie Seife und Eier auskommen und noch länger ohne Luxusartikel wie Plätzchen oder Eau de Cologne.

Mein Blick verweilte auf einer Auslage mit Haushaltswaren-
bestickte Geschirrtücher und Teewärmer, Krüge und Gläser und einer Garnitur von drei Blumenvasen. Ich hatte in meinem ganzen Leben noch keine Vase
besessen. Während des Krieges hatte ich natürlich in den für Schwestern bestimmten Unterkünften gewohnt; erst im Pembroke Hospital, dann im Lazarett
in Frankreich. Doch auch vorher hatten wir nie lange genug irgendwo gelebt, um den Kauf eines solchen Gegenstandes zu rechtfertigen.
Hätte ich so etwas mein eigen genannt, dann hätte Onkel Lamb es bereits mit Tonscherben gefüllt, noch bevor ich mich ihm mit einem Strauß
Gänseblümchen hätte nähern können.

Quentin Lambert Beauchamp.
Q für seine Archäologiestudenten und Freunde.
Dr. Beauchamp für die Gelehrtenkreise, in denen er sich
bewegte.
Aber für mich immer Onkel Lamb.

Als meine Eltern bei einem Autounfall ums Leben kamen, wurde ich ihm, dem einzigen Bruders meines Vaters und meinem einzigen noch lebenden
Verwandten, aufgebürdet. Auf dem Sprung zu einer Reise in den Mittleren Osten hatte er seine Vorbereitungen so lange unterbrochen, bis er sich um das
Begräbnis gekümmert, die Nachlassangelegenheiten meiner Eltern geregelt und mich - ich war damals sechs Jahre alt- in einem standesgemäßen Mädcheninternat
angemeldet hatte, das zu besuchen ich mich schlichtweg weigerte. Mit der Notwendigkeit konfrontiert, meine Finger vom Türgriff seines Wagens zu lösen und mich die Treppe zur Schule hochzuschleifen, seufzte mein konfliktscheuer Onkel Lamb verzweifelt auf und warf sein Urteilsvermögen mit samt meinem Strohhut über Bord.
"Damit eins klar ist", sagte er in erfurchtgebietendem Ton.
Du darfst auf keinen Fall mit meinen persischen Grabfiguren Puppen spielen. Alles nur das nicht. Verstanden?"

Ich nickte zufrieden. Und war mit ihm in den Mittleren
Osten, nach Südamerika und zu Dutzenden von archäologischen Stätten auf der ganzen Welt gereist. Hatte anhand von Entwürfen zu Zeitschriftenartikeln lesen
und schreiben gelernt, auch Latrinen graben und Wasser abkochen und eine Reihe von anderen Dingen, die sich für eine junge Dame aus guten Haus nicht schicken
- bis ich dem hübschen, dunkelhaarigen Historiker begegnete, der zu Onkel Lamb kam, um ihn zu einem Problem der französischen Philosophie zu befragen.

Auch nach der Hochzeit führten Frank und ich das
Nomadenleben angehender Dozenten, pendelten hin und her zwischen Konferenzen auf dem Kontinent und provisorischen Wohnungen, bis es ihn durch den Krieg an
die Offiziersschule und danach zum Geheimdienst verschlug und ich eine Ausbildung als Krankenschwester machte. Obwohl wir seit fast acht Jahren verheiratet waren, würde das neue Haus in Oxford unser erstes richtiges Heim
sein.
Ich marschierte entschlossen in den Laden und kaufte die
Vase.
~ ~ ~

An der Kreuzung von High Street und Gereside Road traf ich
Frank, und wir bogen gemeinsam in letztere ein. Als er meine Neuerwerbung sah, hob er die Augenbrauen. "Vasen?" Er lächelte. "Wunderbar. Vielleicht hörst du
dann endlich auf, Blumen in meine Bücher zu legen."
"Das sind keine Blumen. Das sind Exemplare. Und es war dein Vorschlag, dass ich mich mit Botanik beschäftige. Damit ich etwas zu tun habe, nachdem ich jetzt keine Kranken mehr zu pflegen habe", sagte ich.

Frank nickte gutgelaunt. "Stimmt. Mir war nur nicht klar,
dass mir jedes Mal, wenn ich ein Nachschlagewerk aufklappe, Grünzeug in den
Schoß fallen würde. Was war dieses grässliche braune Kraut, das du in mein Exemplar von Tuscum und Banks getan hast?"
"Arnika. Ist gut bei Hämorrhoiden", sagte ich leicht
säuerlich.
~ ~ ~

Ich traf Mrs. Baird in ihrer Wohnstube, als ich gerade auf
dem Weg in unser Zimmer war. Sie hatte dort mit einem älteren Herrn gesessen, den sie mir als Mr. Crook vorstellte. "Das ist der Mann, von dem ich ihnen
erzählt habe, Mrs. Randall", sagte sie mit leuchtenden Augen. "Der sich so gut mit Pflanzen auskennt."

Und dann erklärte sie ihrem Gefährten, der seinen Kopf in
einer Mischung aus Höflichkeit und Schwerhörigkeit neigte: "Mrs. Randall interessiert sich sehr für Pflanzen. Presst sie in Bücher und so." "Wirklich?" fragte Mr. Crook, eine buschige Augenbraue hochziehend. "Kräuter hängt man am besten auf oder steckt sie in Gläser. Aber
warum man sie platt drückt ist mir schleierhaft."

"Vielleicht um sie an die Wand zu hängen", warf Mrs. Baird
hilfreich ein. An Mr. Crooks zerfurchtem Gesicht war abzulesen, dass er dies als vage Möglichkeit akzeptieren konnte.
Ich wollte die Pflanzen nun wirklich nicht an die Wand
hängen, doch bevor ich Mrs. Baird nun den Unterschied zwischen Blumenbildern und botanischen Exemplaren erklärte, beließ ich es dabei.

Ich versicherte Mr. Crook, dass ich begeistert wäre, wenn er
mir zeigte, wo die selteneren Pflanzen der Region wuchsen. Er beäugte mich mit scharfen Blick, aber dann schien er zu dem Schluß zu kommen, dass mein
Interesse echt war, und wir verabredeten für den nächsten Morgen eine Expedition ins hiesige Buschwerk.
~ ~ ~
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