*FS* " ...als ich mein Ende schrieb"

*Twiggy*

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April 2004
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Ich bin schon seit einiger Zeit an einer neuen FS. Ich will gar nicht gross etwas dazu sagen, nur, dass ich vielleicht nicht so häufig weitermachen kann, aus Zeitgründen. Aber ich gebe mir Mühe!
Und es soll nicht eine Klischee-Fotostory werden, weil es das Thema auch schon häufiger gibt. Ich möchte sie gerne etwas anders machen.
Genre kann ich nicht genau sagen. Vielleicht Drama?
Auch wird sie keine 35 Kapitel haben. Sie wird also nicht unbedingt die Längste! Ich will auch Ende Jahr bei der anderen weitermachen (mehr Infos im anderen Thread)
Ok, genug gelabert...der 1. Teil ist zwar noch nicht wirklich spannend, aber was solls! *g* :read:

"...als ich mein Ende schrieb"
Kapitel 1

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„Bitte, Katja, geben Sie mir noch etwas Zeit. Ich weiß im Moment einfach noch nicht genau, was ich machen werde, aber sobald ich es weiß, werde ich es Ihnen natürlich mitteilen und danach werde ich eine klasse Story schreiben und abgeben. Ich bin auch schon fleißig auf der Suche und bin sicher, dass ich bald etwas finden werde.“
„Ach, wenn Sie nicht immer so überzeugend klingen würden! Okay, ich bin einverstanden. Aber denken Sie daran, Sie sind noch in der Probezeit. Geben Sie sich also Mühe!“
Amélie fiel ein Stein vom Herzen. „Aber natürlich. Vielen Dank. Ich melde mich.“

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Zufrieden legte sie das Telefon in die Gabel. Sie hatte es geschafft, den Abgabetermin ihres ersten großen Artikels zu verschieben, aber das hieß natürlich auch, dass sie sich jetzt schleunigst auf die Suche nach einem Thema machen musste! Nicht, dass keines vorgegeben war, das Oberthema lautete Drogen, aber Amélie wollte etwas ganz Spezielles zu diesem Thema und kein Klischee-Artikel, wie gefährlich Drogen seien, oder die Story einer Abhängigen, die den Absprung geschafft hatte. Sie wollte etwas Besonderes! Nur leider wusste sie nicht was…
Sie machte einen Schritt nach hinten und wollte ihre Hündin streicheln, aber diese lief gerade weg. Spöttisch schaute Amélie ihr nach. Sie liebte diesen Hund einfach, obwohl er, oder besser gesagt sie, faul und auch ein bisschen schwer von Begriff war. Irgendwie war Fritza, so hieß sie, ein wenig wie Amélie selbst.

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Kopfschüttelnd schaltete sie ihren uralten Computer ein, nachdem sie sich hingesetzt hatte. Der Stuhl, auf dem sie saß, hatte viel gekostet, aber ihre Gesundheit war es ihr wert, denn sie arbeitete nur von zu Hause aus. Die Artikel musste sie am Schluss zwar in die Redaktion bringen, aber sonst war sie immer nur zu Hause.
Nachdem Amélie das Internet aufgestartet hatte, suchte sie bei einer Suchmaschine nach veröffentlichten Artikeln zum Thema Drogen, um sich etwa Ideen zu holen. Sie hatte nicht die Absicht, etwas zu klauen, sie nannte es „Inspiration“.
Sie wurde nicht fündig. Oder besser gesagt passte ihr nichts. Es waren nur Einträge über die Gefährlichkeit oder Geschichte von Drogen vorhanden, oder etwa hier und da eine erfundene Geschichte, aber nichts, was Amé, so nannten sie ihre Freunde, richtig fesselte.

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Enttäuscht über das nicht vorankommen ihrerseits, schaute sie sich auf einer Seite um, die Artikel von verschiedenen, freien Autoren veröffentlichte.
Sie las sich ganz durch, was ziemlich lange dauerte. Zum Thema Drogen war nichts vorhanden, aber eine andere Reportage faszinierte sie, von der Idee, aber auch vom Schreibstil her.
Eine Frau ende dreißig hatte sich in die Welt von Essgestörten begeben. Sie hatte Kontakt mit zwei Magersüchtigen und einer Bulimieerkrankten aufgenommen und behauptet, sie hätte auch Bulimie. Die Gespräche, die sie auflistete, und die sie miteinander führten, waren äußerst interessant. Man bekam auch einen ganz anderen Einblick in diese Welt. Der Artikel war nicht so wie die restlichen.
„Aber egal“, dachte Amélie verärgert, vor allem wegen der verlorenen Zeit, „dein Thema ist Drogen und nicht Essstörungen!“

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Sie schaltete den lauten PC aus und schnappte sich das Telefon von neuem. Diesmal wählte sie nicht die Nummer der Redaktion, sondern die ihrer Freundin Denise. Nach einigen Sekunden meldete diese sich auch schon.
„Du, Denise, ich muss unbedingt ein Unterthema finden für meinen Artikel, aber ich finde einfach nichts“, seufzte sie in den Hörer, „kannst du mir nicht helfen?“
„Wie denn? Es ist dein Artikel. Ich studiere Philosophie und nicht Germanistik, ich war noch nie fantasievoll, geschweige denn gut in Deutsch!“
„Ich weiß. Aber ich dachte, du hast vielleicht eine Idee.“

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Nachdem das noch einige Male hin- und hergegangen war, erzählte Amélie schließlich, wenn auch eher beiläufig, vom Artikel über die Essgestörten. Kaum hatte sie es ausgesprochen, stieß sie einen ganz leisen Schrei aus.
„Was ist? Warum hast du geschrieen?“
„Weil ich jetzt weiß, was ich mache! Oh, die Idee ist toll!“
„Was denn für eine Idee, kannst du mich mal aufklären?“ sagte Denise genervt.
„Ja, klar. Aber das will ich dir nicht am Telefon sagen. Ich komme gleich vorbei, ist das okay?“

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Es war okay, und so machte sich Amé auf den Weg zu ihrer Freundin. Denise war erst vor einem halben Jahr hierher gezogen, weil sie hier studierte, und sie hatten sich gleich danach in einer Bar kennen gelernt. Seitdem waren sie befreundet. Denise wohnte bei einer Gastfamilie, deren Haus nicht weit weg von Amélies eigenem Haus war, so konnte Amélie gut zu Fuß gehen.

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Im Haus der kleinen Gastfamilie angekommen, setzten sich die zwei jungen Frauen erstmal an den kleinen Küchentisch.
„Willst du Kaffee?“ fragte Denise, ohne eine Spur der Neugierde zu zeigen.
„Nein, danke. Hatte gerade erst einen.“
„Okay. Also, was hast du denn vor zu schreiben?“
„Erst mal gar nichts.“ Nachdem Denise sie fragwürdig angeschaut hatte, grinste Amé. „Nun ja, ich sagte, erst mal. Der Artikel dieser Frau über Essstörungen brachte mich auf die Idee!“
„Nun rück schon raus damit.“ Denise war von Natur aus ungeduldig.

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„Klar: also, ich ermittle undercover, weißt du, so wie Sandra Bullock. Ich schleuse mich in eine solche Clique ein. Das gibt einen Hammer Einblick in das Leben von Drogensüchtigen!“
Denise war sichtlich schockiert. Erst schwieg sie, es hatte ihr wohl die Sprache verschlagen, aber dann rief sie: „Bist du verrückt? Du willst zu den Drogenjunkies?“
„Ja, will ich. Ich behaupte, ich wäre auch drogenabhängig, ich bin sicher, das glauben sie mir sofort.“
Denise schüttelte hysterisch lachend den Kopf. „Du bist ja lebensmüde!“
„Warum? Was sollte mir schon geschehen?“

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„Was, wenn sie es rauskriegen, du auffliegst? Oder wenn sie dir etwas andrehen wollen, oder dir etwas passiert? Meine Güte, Amé! Das ist verrückt!“
„Ja, etwas verrückt ist es tatsächlich“, lachte Amé, dann wurde sie wieder ernst: „Aber es ist die Chance! Stell dir vor, was das für ein Erfolg werden könnte!“
„Könnte, genau!“ Denise seufzte. Ich schaute in das Gesicht meiner Freundin.
„Mir passiert nichts, das versichere ich dir. Ich meine, wie auch? Wehren kann ich mich ja auch noch. Außerdem heißt es, die wären gar nicht so unfreundlich.“
„Ach, du verrücktes Huhn“, seufzte Denise vorwurfsvoll.
„Es ist ja auch nicht für ewig. Nur ein paar Tage. Bis ich ein paar Informationen habe. Du weißt genau, wie stur ich bin: wenn ich mir etwas in den Kopf gesetzt habe, dann lässt mich das nicht mehr los!“

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„Ja, ich kenne dich.“ Sie stand auf. „Komm, ich muss mich kurz aufs Sofa setzen.“
Sie gingen hinüber zum Wohnzimmer und setzten sich auf die Couch.
„Amé, ich will nur nicht, dass dir etwas passiert. Es ist gefährlich!“
„Ja, aber was erreicht man schon im Leben, wenn man nie ein Risiko eingeht? Ich muss das tun! Und ich werde erfolgreich sein, ich weiß es!“
„Abhalten kann ich dich ja sowieso nicht“, murmelte Amélies Freundin traurig.
„Nein.“ Amé grinste.

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„Und wie willst du vorgehen?“ fragte Denise nach einer Weile leise.
„Das muss ich mir noch überlegen. Ich denke, ich gehe morgen in den Park und schaue mich um.“
„Morgen?“ rief sie entsetzt.
„Ja. Ich muss mich beeilen. Wenn ich dann mehr oder weniger Anschluss gefunden habe, informiere ich noch Katja, die Chefin, über mein Vorhaben. Sie wird sich freuen, von mir zu hören, dass ich etwas gefunden habe.“
„Dass du dich bloß nicht verschätzt, meine Liebe!“
„Keine Angst, das tue ich nicht.“ Amé lachte – nicht ahnend, dass sie es sehr wohl tat…

Fortsetzung folgt.:hallo:

 
Zuletzt bearbeitet:
Hi, endich mal wieder eine FS von dir! Ein toller Anfang! Der Titel klingt allerings ziemlich böse, finde ich, hört sich so an, als ob die Story schlecht ausgehen würde! Dein Schreibstil auch auch große Klasse!
Werde auf jeden Fall weiter lesen! Kannst du mich benachrichtigen?
 
Das ist ein toller Anfang. Ich les auf jeden Fall weiter *daumen hoch*
 
uhh, na wenn da doch mal nicht was passiert, wenn sie zu den drogenjunkies geht. interessant ist der anfang auf jedenfall. nur man sieht auf den fotos öfters nur teile des körpers. kaum gesichter oder die nähere umgebung...ansonsten supi. :D benachrichtigen wäre nicht schlecht. ;)
 
Da hat sich nichts verändert xD.
Ich hab' schon so viele Fs von dir qelesen.
Dein Schreibstyl ist einfach atemberaubend.
Einfach toll, schöne Bilder &sau tolle Idee :-)
Benachrichtigst du mich bitte :D ?​
 
boah das is ja supppa :O ich will benachritigt werden!!!xD
Woher haste dne amè outifti &'nd ihr liepgloss?
 
@schnuffel_ellen: Danke! Natürlich benachrichtige ich dich.
@Sigilla: Danke!
@Nadi_v.k: Klar, dankö.
@Nikita-chan: Erstmal danke. Das ist eigentlich eher Absicht, weil ich es nicht mag, dass man nach dem 1. Kapitel gleich alles weiss/sieht. Aber du hast schon recht! Natürlich benachrichtige ich dich ^^
@kloaken_caro: Viiielen dank!
@Bill Kaulitz@me: Danke! Wegen den Downloads muss ich schauen. Werds dir sagen.
@Cäsar: Hui, du bist mir ja unbekannt *g* Danke!

Es geht noch heute weiter!
Benachrichtigungen:
schnuffel_ellen; nadi_v.k; Nikita-chan; kloaken_caro; Bill Kaulitz@me


 
Hallo, deine neue FS find ich für den Anfang schon gar nicht mal so schlecht.
Könntest du mich vllt. auch benachrichtigen?

Lg JG
 
Deine neue Fotostory klingt sehr interessant.Könntest du mich bitte auch benachrichtigen?
 
Hallo! :hallo:
Ich finde den Anfag schon mal sehr gut!! Ich glaube das wird sich im Laufe der Geschichte auch nicht ändern!!
Könnte ich vielleicht benachrichtigt werden???
 
Der anfang ist dir ganz toll gelungen
bitte benachrichtige mich wenns weiter geht okay?danke
 
Tut mir voll leid dass es die Woche nicht weiterging. Heute geht es sicher weiter !!!
Wie ihr sicher gemerkt habt hab ich meinen Namen geändert!! ;)

@Janien: Danke! Klar benachrichtige ich dich :)
@JeanetteGirl: Danke, natürlich :)
@sweet_angel: Klar! Danke!
@Pukie: Auch dich benachrichtige ich :) Thanks.
@SimsConni: Jup. Danke.
@RonnieRupi: OK. Danke.
@C+W-Mozart-fan: Klar...auch dich benachrichtige ich :)
@Newyorkersim: Auch dich :) danke.

Benachrichtigungen:
schnuffel_ellen; nadi_v.k; Nikita-chan; kloaken_caro; Bill Kaulitz@me; Janien; JeanetteGirl; sweet_angel; Pukie; SimsConni; RonnieRupi; C+W-Mozart-fan; Newyorkersim
 
Uhh
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Benachrichtigen!
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PS:
Amélie ist total hübsch,
Fritza noch süßer...
 
Zuletzt bearbeitet:
Es tut mir sooo leid dass es nicht weitergeht, wirklich...aber ich kann mit dem PC nicht mehr ins Internet! :heul: Meine Eltern haben mir das Funkgerät oder wie das heisst weggenommen :scream: gemein!!! Und ich kriegs erst *wann weiss ich* zurück. Aber ich probier mein bestes - im Notfall klau ich es kurz wenn sie weg sind :D
Und weil sie heute noch weggehen: GEHTS HEUTE WEITER -> so ca. um 13-14 Uhr!!!

@polen-sarah93: Danke dir :) Klar, ich setz dich auf die Liste.
@Katzenratte: Ich finde Amé auch hübsch - aussergewöhnlich irgendwie :) Und Fritza ist meine erste Hundekreation - bin stolz wie Oskar! :D
 
Also das hört sich doch mal spannend an!! Kannst du mich dann auch bitte benachrichtigen wenn du wieder ins I-Net kommst?
 
Kapitel 2

Haha, sie sind weg. Und ich bin im I-net. :D Also geht es weiter.

@Dinah: Klar, mach ich.

Kapitel 2

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Am nächsten Tag gegen Abend machte sich Amélie auf den Weg. Zuvor hatte sie ihre Augen noch schwarz umrandet, was sie sonst sehr selten tat. Ihr Outfit blieb allerdings gleich, sie hatte keine Lust, sich noch mehr zu verändern.
Fritza musste zu Hause bleiben, aber das machte ihr nichts aus, denn Amé hatte ihr eine extra große Portion Hundefutter in den Fressnapf geschüttet.
Natürlich ging Amélie zu Fuß zum nahe gelegenen Waldpark, denn sie besaß ja weder ein Auto, noch ein Fahrrad.

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Als sie ankam, war es bereits ziemlich dunkel. Sie beobachtete die Dreierclique schon von weitem. Sie saßen unter einem Baum am Teich und sahen eigentlich ziemlich normal aus, aber dennoch wusste jeder, der dort vorbeikam, sofort, dass dies keine harmlosen Jugendlichen oder junge Menschen waren.
Amélies Herz pochte in ihrer Brust. Fast wäre sie wieder nach Hause gegangen, aber sie dachte: „Jetzt oder nie!“, denn die Clique hatte Amélie schon grob wahrgenommen, und es wäre auffällig, noch einmal wieder zu kommen. Also packte sie ihren ganzen Mut zusammen und ging zu den zwei Mädchen und dem einen Jungen hin.
„Was willst du denn hier? Verpiss dich doch!“ maulte die erste, dunkelhäutige Frau gleich, obwohl sie nicht einmal aufsah. Sie lagen im Gras und schauten in die Sterne.

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„Hey, ich bin neu hier in der Stadt. Ich hab euch gesehen und mich gefragt, wo man denn hier gutes Zeug herkriegt!“ Amé sagte dies so lässig wie sie nur konnte, denn in Wahrheit war sie natürlich höllisch aufgeregt. Gott sei Dank war sie eine gute Schauspielerin. Allerdings war sie schon unsicher, ob sie das glauben würden.
Der junge Mann schaute auf und musterte sie verstohlen. „Und das will wer wissen?“
„Amélie“, antwortete sie cool.
„Okay, Amélie! Du scheinst ja n ganz böses Mädel zu sein, hmm?“
Die zwei Frauen schienen gar nicht zuzuhören. „Lass den Scheiß, ja?“ rief sie laut. „Ich bin nicht gekommen, um mir solchen Müll anzuhören. Aber man sieht von weitem, das ihr mir weiterhelfen könnt. Also?“
„Und was habe ich – oder wir – davon, wenn wir dir helfen?“ wollte er zynisch wissen.

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Amélie seufzte. Es war hoffnungslos!
„Hey, Mark, lass gut sein, ja? Gib dich doch nicht mit dieser Tussi ab“, sagte die Frau, die Amélie am Anfang so angenörgelt hatte, tonlos und richtete sich auf. Erst jetzt merkte Amé, dass sie doch zugehört hatten und schaute ihr das erste Mal in die Augen.
„Boah, ihr seit echt das Letzte!“ rief Amé verärgert. „Ich bin doch nur neu und habe mir gedacht, dass ihr vielleicht ganz nett seit oder so. Aber da habe ich mich wohl ziemlich getäuscht.“
„Kleine, hör nicht auf die anderen, sie sind schon lange trocken. Sie sind sonst nicht so, sorry.“ Zum ersten Mal meldete sich auch die zweite Frau, die hinter einer Bank lag, zu Wort. „Eigentlich sind sie ganz nett. Setz dich einfach, okay?“ Nachdem sie ihren Blick von Amélie genommen hatte, schaute sie zu den anderen. „Und jetzt seid ihr dran; hört doch auf, das Mädel so runter zu machen. Was würdet ihr tun, wenn ihr in einer neuen Stadt wärt und nichts mehr hättet?“
„Ja, ja, Cindy, schon gut. Also, sorry, Amélie, hab’s nicht so gemeint“, flötete der junge Mann, „ich heiße Mark.“
„Ellie“, fügte die dunkelhäutige, dünne Frau hinzu, und jetzt klang sie eigentlich ziemlich nett.

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Amélie lächelte erleichtert. Der erste Schritt war geschafft, sie hatte sie dazu gebracht, ihr zu glauben!
Sie setzte sich neben die anderen auf den Boden, neben die Bank. Früher hätte sie nie gedacht, dass sie mal so etwas tun würde.
Dann herrschte Stille. Man hörte die Grillen und ab und zu einen Frosch, ansonsten war es totenstill. Höchstens mal ein Auto, das in der Ferne davon rauschte. Amélie war das nicht gewohnt; sie kam aus einem hektischen Elternhaus und war eigentlich nie so alleine – obwohl sie es nicht war – aber es kam ihr so vor.
Erst wunderte sie sich ein bisschen. Die Clique saß am Boden, keiner sagte ein Wort. Sie waren nicht neugierig, wollten nichts wissen. Doch dann genoss es auch Amélie, endlich mal Zeit für sich zu haben.

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Allerdings konnte sie das gar nicht so lange genießen. Denn schon bald stand Mark auf, nachdem er auf seine Uhr geschaut hatte, und sagte in die Runde: „Los, steht auf, es ist Zeit!“
„Für was ist es Zeit?“ fragte Amélie nervös und verwirrt, als sie aufkniete.
„Hallo? Für die Pillen! Leider haben wir fast nichts mehr, Kent kommt erst morgen wieder und bringt neues Zeug. Deshalb müssen wir uns alles aufteilen und sparsam sein. Das ist auch der Grund, weshalb ich erst misstrauisch war, weil viele von Kent abhängig sind. Hätte ja sein können, dass du nur unser Zeug willst“, erklärte Mark.
„Nein, keine Angst“, versicherte ihm Amélie ruhig.

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Allerdings verschwand ihre Ruhe gleich, als Mark auf sie zuschritt: „Du kannst eine haben, wenn du willst, bist bestimmt schon lange clean, oder?“
Amélie begann zu stottern. „Nein, eigentlich nicht, das heißt… meine letzte Pille habe ich heute Morgen geworfen, das ist schon okay.“
„Heute Morgen?“ Die drei lachten. „Dann ist es ja höchste Zeit. Du musst ja schon ganz ausgezerrt sein.“
„Nein, nein!“ rief Amé verunsichert. „Das ist echt okay. Ihr sollt etwas davon haben, nicht ich, ich habe ja nicht mal Geld mit.“
„Nee, lass mal. Ich schenk sie dir. Hier.“ Er zwinkerte. „Aber nur dieses eine Mal.“

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Er legte ihr eine kleine, mintgrüne tablettenartige Pille auf die Hand. Sie sah eigentlich harmlos aus.
„Danke, aber ich kann sie nur mit Wasser schlucken, sorry, ich heb sie mir auf“, versuchte sich Amé zu retten.
Mark lachte. „Siehst du hier nicht genug Wasser?“
Die drei knieten sich ans Ufer und schlürften mit dem Wasser die Pille hinunter. Amélie hätte gegrinst, wäre sie nicht in so einer dummen Lage gewesen.
Als sie fertig waren, lagen sie wieder ins Gras, ohne großartig auf Amélie zu achten. Sie kniete nieder, tat so als ob und steckte die kleine Pille in ihre Hosentasche. Dann lag sie ins Gras, wie die anderen.

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Es dauerte Minuten, wenn nicht gar Stunden, als Mark aufstand und auf den Teich hinaus schaute. „Ist nicht alles wunderschön hier?“
„Ja“, sagte Amélie verträumt.
„Und, fühlst du es schon?“
„Fühle ich was?“ murmelte Amé verwirrt.
„Na ‚es’! Die Schönheit, das Leben! Die Herrlichkeit aller Dinge, die Freiheit…“
„Achso, selbstverständlich! Und noch mal danke – was war das eigentlich für eine Pille?“
„Na E-Pillen, was sonst. Das Harmloseste, denn sonst haben wir nichts mehr. Aber sogar das macht, dass ich mich so frei und unabhängig fühle – nicht wahr?“
Alle nickten. Mit E-Pillen war wohl Ecstasy gemeint.

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Ellie summte irgendwelche Lieder vor sich hin, und Cindy stand auf und fing an, sich zu bewegen. Amé traute ihren Augen nicht – was machte sie da bloß? War sie verrückt?
Dann begannen auch die anderen zwei, sich zu bewegen. Amélie erkannte erst nach einer Weile, dass sie tanzten. Und zwar ziemlich heftig. Es fehlte ihnen nicht an Energie.
„Hey, Süße, was ist los? Wirken die Pillen nicht, oder bist du di zu schade?“ rief Mark und rappte irgendwelche Sounds vor sich hin. Amélie hoffte inständig, dass niemand vorbei kam, den sie kannte – denn sie stand auf und fing ebenfalls an zu tanzen.
Erst war es ihr schrecklich peinlich, sie war seit Monaten in keiner Disco mehr gewesen, sie hasste solchen Trubel. Doch dann breitete sich auch in ihr ein Gefühl von Freiheit aus: sie konnte hier tun und lassen, was sie wollte, und wurde dafür nicht schräg angeschaut. Niemand fragte nach ihrer Herkunft; sie vertrauten ihr einfach und lachten sie nicht aus.

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Amélie begann, sich zu öffnen und tanzte nun auch mit den anderen im selben Takt. Sie nahmen sich sogar an den Händen und tanzen im Kreis, oder feierten wie Rose und Jack am Anfang von „Titanic“, als sie auf die 3.Klasse-Party gingen.
Sie fühlte sich benebelt, dabei hatte sie gar nichts getrunken, geschweige denn geschluckt; irgendwie kam ihr das alles vor wie in einem Traum. Wenn sie jemanden anschaute, dann schaute sie durch die Person hindurch.
Ihr Verstand schaltete aus und sie verausgabte sich völlig. Die anderen hatten viel mehr Puste, aber nur wegen den Pillen. Amélie amüsierte sich auch ohne Pillen oder Alkohol prächtig – ihr hatte noch nie etwas so viel Spaß bereitet!
Irgendeinmal später, als sie gerade mit Ellie Hand in Hand tanzte, verplapperte sie sich, als sie sagte, sie hätte ein eigenes Haus. Damit lenkte sie natürlich alle Aufmerksamkeit auf sich, aber sie nahm das gar nicht so wahr.
Sie merkte plötzlich nur noch, wie Cindy sagte: „Los, komm schon Amélie, wir gehen jetzt zu dir!“

Fortsetzung folgt...

 
Hey, das Kapitel war mal wieder super schön und die Bilder fand ich schön.
Joa mach weiter so!
Freue mich wenn du bald wieder ein Kapitel online stellst.

Wünsch dir noch nen schönen Sonntag! ;)

Edit: Erste!
 
Schönes Kapitel. Toll beschrieben.
Geile Bilder :-)
Man die ist voll hübsch ^__^
Liebe Grüße Caro -wink-
 
Oh, oh, wenn das mal gut geht! Bin ich erleichtert, dass Amélie die Pille (noch) nicht genommen hat!
Ich bin schon gespannt, ob sie die Clique zu sich nach hause lässt, wenn nicht, welche Ausrede sie sich einfallen lässt!
Den text hast du wieder super schön geschrieben, ich konnte mich richtig gut in Amélies Situration hineinverstzen, als sie zum ersten Mal mit denen gesprochen hat und so! Die Cindy sieht aber meiner Meinung nach ziemlich kaputt aus, mit den dicken Ringen unter den Augen und den herausstehenden Gesichtsknochen, das hast du super hinbekommen! (Ebenso wie die anderen Bilder!)
Ich hoffe nur, dass Amélie sich vor der Clique nicht noch mehr verplappert, ich glaube, die werden sonst ziemlich wütend oder so...
Wie gesagt megatolle Fortsetzung, freue mich jetzt schon auf die nächste!
 
@JeanetteGirl: Danke für dein Lob!
@kloaken_caro: Ich find sie auch aussergewöhnlich :) Danke
@schnuffel_ellen: Juhu, langer Kommi. Das liebe ich *g*. Danke! Cindy habe ich "halb" gedownloadet - aber ich habe sie danach noch sehr verändert (Augenringe, Wangenknochen, damit sie kaputt aussieht ;) und natürlich Frisur, Kleidung, Hautfarbe usw). Ich finde sie sieht jetzt so kaputt, müde, fertig und schön zugleich aus. :)
@C+W-Mozart-fan: Danke :)
 
boah die wird auch süchtig xDD denk ich mal aber das kapitel war total gut hat alles gepasst mit so
 
ich find die fs auch kalasse nur hättest du ihr die ahare und die klamotten viellicht ändern können das wäre adnn vielleicht noch etwas glaubwürdiger aber sonnst super
 
@Bill: Danke
@Janien: Na ja, trägst du deine Klamotten nicht 2 Tage lang? :D Ich jedenfalls schon. Aber egal. In Wahrheit war ich nur zu faul welche kaufen zu gehen *lach* Aber im nächsten hat sie was anderes an, keine Angst!
@sweet_angel: Danke! :)
@Babetta: Danke für deinen Kommi & Lob
@Pukie: Auch dir danke​
 
Tolle Fortsetzung!
Dein Schreibstil gefällt mir gut.
Kannst du mich benachrichtigen?
 
Hoffentlich geht das gut aus!!
Die Bilder sind echt super geworden und der Text passt auch gut dazu!! Mach schnell weiter :-)
 
Klar trag ich meine Klamotten auch mal 2 tage nur finde ich das sie damits chon hätte auffallen müssen weil sie für eine abhängige total ordentlich udn so aussah und im theater wie auch in einer fs muss mna ja alles etwas übertriebener darstelllen finde ich
 
Die Story gefällt mir bis jetzt sehr gut. Ich bin gespannt, was noch passiert.
Mal schaun was sie jetzt macht....... Ob die wirklich alle zu ihr nach Hause gehen?
Ich würde mich freuen, wenn du mich benachrichtigen würdest.


lg


P.S. Wäre toll, wenn du dir meine FS auch mal anschaun würdest :)
 
Wichtig:
Wer nicht nach jedem 4. Kapitel einen Kommi schreibt, der fliegt von der Liste!!! :p
Ich habe einfach keine Lust, zu benachrichtigen, ohne Feedback zu bekommen. Aber wenn ihr mal nicht online sein könnt usw dann versteh ich es natürlich! Also bitte nach jedem 4. Kapitel einen Kommentar!

@~*Sakura*~: Ja, klar.
@Newyorkersim: Danke.
@Hundefan: Klar kann ich. Thx.
@Nadi_v.k: Danke :)
@Dinah: Auch danke!
@Janien: Na ja, sogar Geschäftsmänner nehmen manchmal Drogen. Das siehst du denen ja nicht zwangsläufig an. Amélie spielt ja keine, die sich täglich Heroin spritzt, sondern die halt nebenbei noch ein einigermassen ordentliches Leben führt. Aber egal! :lol:
@jensosapien: Danke! Das hat sich ja geklärt (Pn)
@Katzenratte: Richtig! Danke für die Aufklärung :D
@empty.threat: Klar benachrichtige ich dich. Danke. Ich werde mal schauen, versprochen!

Ich denke, morgen geht es weiter :scream:


Benachrichtigungen:
schnuffel_ellen; nadi_v.k; Nikita-chan; kloaken_caro; Bill Kaulitz@me; Janien; JeanetteGirl; sweet_angel; Pukie; SimsConni; RonnieRupi; C+W-Mozart-fan; Newyorkersim; polen-sarah93; Katzenratte; Dinah; ~*Sakura*~; Hundefan; empty.threat
 
=) Uhh...
Wenn es dich glücklich macht... ;)

Du bist doof,
deine Sims sind sooo hübsch :mad: !!!
Da werd ich ja ganz neidisch...
 
Kommis kommen später dran wenn ich wieder am Laptop bin *wieder geklaut hab*
Sorry dass es nicht weiterging! Dafür heute + morgen eine Fortsetzung!

Kapitel 3

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Es war eine sternenklare Nacht. Normalerweise hörte man hier nicht einmal Grillen, aber diese Nacht war es anders.
Laute, hämmernde Musik durchbrach die Stille. Viele, sehr viele Leute redeten und lachten. Amélie fand sich ebenfalls auf ihrer Terrasse tanzend wieder. Auch sie war unter diesen Leuten, die sich prächtig amüsierten.
Keiner fragte: „Weshalb sind wir hier?“ – „Wem gehört dieses Haus?“ – Oder: „Wer bist du?“
Jeder feierte auf seine Art, ohne sich darum zu kümmern, mit wem er tanzte oder redete.
Amélie gefiel die Art und Weise, wie die unbekannten Leute sich verhielten, auf Anhieb. Da wo sie herkam, wurde man erst ausgequetscht, mit lauter Fragen, die man kaum beantworten konnte. Hier wurde man einfach integriert, ohne lästige Verhöre über sich ergehen lassen zu müssen. Man wurde akzeptiert, wie man war. So empfand sie das jedenfalls.

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Sie fühlte sich verloren zwischen den fremden Leuten und aufgehoben zugleich. Sie hatte diese Menschen, bis auf die drei der Clique, noch nie gesehen, und doch fühlte sie sich irgendwie mit ihnen verbunden.
Besonders mit einer. Sie war ein ziemlich berühmtes Model und Amé kannte sie aus Reportagen oder Berichten, die ihre Kollegen schrieben. Sie wunderte sich nicht, dass sie ebenfalls drogenabhängig war.
Amélie fand das Model einfach wunderschön. Sie wirkte müde und irgendwie kaputt, sie war spindeldürr und konnte sich kaum aufrechterhalten, aber ihre Art faszinierte Amélie ungemein; wie sie sich bewegte, wie sie tanzte, wie sie redete.
Am liebsten hätte sie das Laufstegmodel, deren Namen sie vergessen hatte, stundenlang beobachtet.

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Amélie wollte sich gerade ein Bier holen, als sie ein Gespräch mithörte.
„Ach, Mark. Ich brauche das Zeug, bitte.“ Dem Model stiegen Tränen in die Augen.
„Baby, wenn du kein Geld dabei hast – keine Chance.“
„Aber ich gebe es dir, versprochen, du weißt, dass ich nicht arm bin!“
„Jaja, aber ich will nicht so lange warten“, murmelte Mark.
„Weißt du… ich könnte dir auch etwas anderes geben?“
Sie schmiegte sich an Mark und er nickte.
Amé schüttelte den Kopf und holte sich unten ihr Bier. Eine Gruppe hatte ein paar Bierkisten geholt und eigentlich trank Amé nie, aber diese Nacht gönnte sie sich zwei.

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Als sie, nachdem sie das Bier ausgeschlürft hatte, wieder auf die Terrasse wollte, stockte sie erstmal, denn dort auf einem Sitz lagen Mark und sein Model schon aufeinander. Amélie verschlug es fast die Sprache; sie machten es hier, wo alle ihnen zusehen konnten, wo zehn, zwanzig Leute tanzten, auf dieser winzigen Terrasse! Aber noch verrückter war, dass sie die einzige war, welche hinsah. Das kam wohl nicht so selten vor.
Um nicht auffallend zu wirken, schaute Amélie weg und tanzte wieder. Sie musste sich zusammenreißen, nicht doch noch einmal hinzuschauen, und als sie es tat, waren sie schon weg. So was war dann wohl „eine schnelle Nummer“.
Amélie schüttelte den Kopf. Warum hatte sie dieses Model nur bewundert, vorhin? So wollte sie nie enden!

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Der Rest der Nacht verschwamm vor Amélies Augen: er bestand nur noch aus Tanzen und Feiern und Reden. Sie ahnte schon, dass sie am Morgen keine Ahnung mehr haben würde, denn fünf Minuten nach einem Gespräch mit Mark wusste sie nicht mehr, mit wem sie sich gerade unterhalten hatte.
Sie sah noch einmal zu Fritza, ihrem Hund, den sie fast vergessen hätte. Fritza störte die ganze Musik irgendwie gar nicht – sie lag auf dem Boden und schlief friedlich. Es sah so aus, als wäre sie zufrieden. Somit war auch Amélie beruhigt und tanzte weiter…

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Sonnenstrahlen kitzelten Amélies Nase. Plötzlich riss sie ein Klingeln aus ihrem Schlaf – schnell erhob sie sich – und wäre am liebsten wieder zurückgeplumpst. Ihr Kopf schmerzte – sie hatte wohl einen Kater. Dabei hatte sie doch nur zwei Bier getrunken, oder nicht? Plötzlich erschrak sie – was war eigentlich genau passiert? Sie sah an sich herab – und stelle schockiert fest, dass sie in Unterwäsche auf ihrem Sofa lag. Panik ergriff sie, was hatte sie nur getan, weshalb lag sie hier halbnackt?
Sie stand auf und sah sich um. Es sah alles so aus wie immer. Ordentlich und aufgeräumt.
Was war hier nur passiert? Normalerweise blieb nach einer Party doch Müll zurück. Oder hatte sie etwa vor dem Schlafen noch aufgeräumt? Oder alles nur geträumt? Jedoch sah sie schnell, dass der Radio draußen auf der Terrasse stand, was normalerweise nicht der Fall war.

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Amé schreckte hoch – fast hätte sie das Klingeln vergessen!
Schnell eilte sie die Treppe hinunter und wäre fast gestürzt. Sie sah schnell durch das Glas in der Tür und sah ihre Mutter vor sich. „Gott sei Dank!“, murmelte sie erleichtert darüber, dass sie sich nicht noch anziehen musste, und öffnete die Tür.
„Amélie?“ Ihre verwirrt ausschauende Mutter stand vor ihr.
Sie nickte: „Hallo, Mama.“
Ihre alternde Mutter trat ein. Sie tat alles, um sich jung zu erhalten, aber langsam sah man ihr ihre fast sechzig Jahre an. Sie hatte Amélie erst sehr spät bekommen.
„Du lieber Himmel, wie siehst du denn aus?“
„Was meinst du?“, fragte ihre Tochter misstrauisch.
„Diese Ringe unter den Augen und noch in der Unterwäsche!“
„Ich habe nicht viel geschlafen diese Nacht.“
„Sieht so aus – hast du eine Party veranstaltet, oder wie?“

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„Nein, natürlich nicht.“ Amélie lachte zynisch… „Du kennst mich doch.“
„Ja, eben. Hattest du nächtlichen Besuch?“
„Nein, Mama, das weißt du doch!“
„Ja, stimmt…“ Sylvie lachte. „Du und nächtlichen Besuch!“
„Bla, bla!“ Sie verdrehte die Augen. „Was willst du denn hier?“
Sylvie kniete zu Fritza und streichelte sie. „Darf eine Mutter nicht mal mehr ihre Tochter besuchen?“
„Natürlich, aber du nicht. Du hast immer einen Grund. Rück raus damit.“
„Okay. Also du weißt ja – Gott behüte – ich werde nächste Woche sechzig. Und ich brauche unbedingt noch ein Kleid.“
„Jetzt? Nein, Mama, nicht jetzt! Ich habe Kopfschmerzen.“
„Also doch eine Party!“
„Mama!“, schrie Amélie genervt und schüttelte ihren hämmernden Kopf.

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„Willst du Kaffee?“, fragte sie dann nach einer Weile ruhig, als Sylvie sich an den Tisch gesetzt hatte.
„Klar.“
Die Kaffeemaschine zischte und Amélie stellte die heiße Tasse auf den Tisch.
„Danke, Amélie. Aber bitte komm doch mit, ich brauche deinen Rat!“
„Nein, Mama, ich habe jetzt wirklich keine Lust! Außerdem… muss ich arbeiten!“
„Pah, du und arbeiten? Bist du noch nicht gefeuert worden?“
Sylvie lachte und Amélie grinste: „Nein, noch nicht.“
Sie lächelten sich an. Obwohl es manchmal so schien, als ob sie sich nicht gut verstehen würden, liebten sie sich innig. Sie ergänzten sich einfach sehr gut zusammen, und in Notfällen hielten sie immer zueinander.

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„Ich fasse es einfach nicht, dass ich schon sechzig werde – sechzig! Himmel Herrgott!“
„Mama, sieh es positiv: mit dem Alter wird man weiser und klüger!“
„Aber nicht schlanker und schöner. Was nützt mir da Weisheit? Die ist mir eh angeboren.“
„Klar!“ Amé lachte. „Mama, du bist doch attraktiv! Oder warum bist du nach dreißig Jahren immer noch glücklich mit Papa?“
„Hmm – er trägt seine Brille nicht oft.“
„Quatsch!“
Dann war es still und sie nippten beide an ihrer Tasse.
„Wenn du nicht mitkommst, frage ich eben Mel, aber die ist so schrecklich mürrisch!“
„Mama, sie ist schwanger.“
Amélie grinste, auch wegen dem Gedanken, dass sie bald Tante werden würde. Das konnte sie sich absolut nicht vorstellen!
Keine fünf Minuten später verabschiedete sich Sylvie.

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Nachdem ihre Mutter gegangen war, zog sie sich an und ging ins Bad.
Dort schminkte sie sich ziemlich stark. Sie wollte Aufsehen erregen und nicht immer das brave Vorstadtmädchen spielen, denn das würde ihr die Clique nicht so lange glauben. Außerdem musste sie ihre Augenringe überschminken!
Sie musste sich selber eingestehen, dass sie es nicht schlecht fand. Sie hätte sich die geschminkte Amélie viel hässlicher vorgestellt.
Dann machte sie sich auf den Weg in den Waldpark, denn dort saß die Clique jeden Tag und sie stand unter Zeitdruck – sie musste ihre Story schließlich auch mal schreiben!

Ende Kapitel 3 *bald wirds endlich spannender*^^
 

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