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Ich hab schon vor längerer Zeit an einer kleinen Geschichte getippt und die jetzt immer wieder überarbeitet - und die würde ich euch gern vorstellen.
Im Prinzip ist es eine Liebesgeschichte + dramatisch angehaucht.
Ich freu mich natürlich über Kommentare und Kritik und alles, was so noch dazugehört. Vielleicht finden sich ja ein paar Leserchen.
Anmerkungen:
Es ist keine wahre Geschichte, aber ein paar Situationen habe ich selber erlebt und eingebracht.
Bitte ladet meine Story nicht irgendwo anders hoch, mir ist leider schon passiert, dass jemand meine Geschichte in einem anderen Forum hochgeladen hat und gemeint hat, es wäre seine.
Es ist in der Ich-Form geschrieben und soll einen Brief darstellen.
Die Teile erscheinen dann, wenn ich wieder einen Überarbeitet habe.
Teile:
Mein Liebster,
weißt du noch, wie alles begonnen hat? Wir waren Freunde und haben nie darüber nachgedacht, mehr zu sein. Für uns war es völlig normal, dass wir miteinander lachten, Späße machten. Wir hatten nicht einmal im Traum daran gedacht, dass es jemals mehr sein würde, als nur diese tiefe und wundervolle Freundschaft. Allein die ersten Zeilen, die ich dir schreibe, stecken voller Gefühl und ich musste mir nicht einmal Gedanken darüber machen, was ich schreiben wollte. Alle Wörter, alle Gedanken und jede Formulierung schoss sofort durch meinen Kopf, als ich an dich gedacht habe.
Ich weiß noch genau, dass ich dich am Anfang um ein Date gebeten habe, doch am Ende wurden wir nur Freunde. Hättest du jemals damit gerechnet, dass wir Freunde - so gute Freunde werden würden? Du hast mir nie geglaubt, wenn ich dir sagte, dass ich dich wirklich mochte, dass ich dich liebte. Du hast nur gelacht, aber du hast mich nicht ausgelacht. Nein, du hast mit mir gelacht. Dein schönes Lachen war alles für mich. Allein ein, scheinbar, unsichtbares Zucken deiner Mundwinkel konnte mein Herz schon berühren und in die Höhe schießen lassen. Ich liebte es und meiner Meinung nach, hast du damals viel zu selten gelacht. Ich wollte dich immer Strahlen sehen, da es mich auch glücklich gemacht hatte. Zu sehen, wie du mit einem ehrlichen und erfreuten Lächeln durch die Welt gehst, hat selbst mein ehrliches Lachen zurück gebracht.
Immer, wenn ich dich angesehen habe, waren deine Wangen von einer leichten Röte betont und deine Nase rümpfte sich immer etwas, wenn du gelächelt, oder gekichert hast. Du warst schon immer so ein glücklicher Mensch, der sich nicht von anderen unterkriegen lassen wollte, egal, was die anderen sagen würden. Es gab so viele Sachen, die ich an dir geschätzt habe - die ich liebte und ohne die ich einfach nicht mehr leben konnte. Es wäre leer, wenn ich in deine Augen sehen würde und diese nicht mehr dieses Strahlen, diese Selbstsicherheit und diese Freude ausstrahlen würden. Es würde mich sofort runterziehen, wenn ich dich so sehen müsste. Ich würde alles, wirklich alles dafür geben, dass ich dieses Strahlen, was mich verzaubert hatte, wieder sehen könnte. Für andere mag es sich albern und vielleicht sogar ein bisschen verrückt anhören, doch diese kleinen Dinge, die man an einem Menschen erkennt und sofort in sein Herz schließt, können einen am Ende glücklich machen. Ein kleines Lächeln. Ein kleines Winken. Ein kurzes Zwinkern. Ein lautes Auflachen. Ein kurzer Ton, mit der sanften und doch so starken und ausdrucksvollen Stimme. Alles waren schon immer Faktoren, die ich so an dir liebte. Jeden Tag haben mich diese winzigen Gesten und Berührungen dazu gebracht, dich noch mehr zu lieben. Ich wollte dich nie wieder aus meinem Herz verbannen.
Weißt du das eigentlich? Wie sehr ich dein Lachen mochte? Habe ich dir das je gesagt? Jetzt, ja jetzt habe ich genug Zeit dazu und ich bereue es, dass ich es dir nie ausdrücklich gesagt habe. Habe ich dir je gesagt, dass ich es liebe, wenn du nachdenkst und dein Kopf sich leicht in eine Richtung lehnt? Habe ich es dir je gesagt, dass ich es so mochte, wenn du etwas so sehr wolltest und alles mögliche anstellen wolltest, damit du es bekommst? Ich habe dir dabei so oft zugesehen und ich genieße noch heute, in jeder Sekunde, die ich an dich denke, alle noch so kleinen Dinge. Alles, was ich an dir liebte, mochte und schätzte.
Es fällt mir sehr schwer, diesen Brief zu schreiben. Meine Gefühle und meine Gedanken, die ich all die Zeit hatte, wieder zugeben. Dennoch sehe ich es als eine Art Pflicht, dir alles zu sagen. Alles, was dich je interessieren könnte. Ich will es loswerden, denn sonst würde ich es ewig mit mir tragen und es bereuen, wenn ich diesen Schritt nie gewagt hätte. Du hast mir immer die Sicherheit gegeben, dass ich dir alles sagen kann. Du hast mir immer zugehört und dich immer für mich und meine Probleme interessiert. Du hast immer viel Wert darauf gegeben, dass es mir gut geht, dass ich mich wohl fühle. Es tat so weh, wenn du nur einen einzigen Tag kein Wort mit mir gewechselt hast. Mir fehlte etwas und das wollte ich nicht. Ich fühlte mich nicht kalr und wollte wissen, wie es dir geht. Was du machst. Wo du bist. Wie du dich fühlst. Was du zu erzählen hast. Doch nie habe ich es deutlich ausgesprochen, nie.
Doch, immer wenn ich nicht bei dir sein konnte, malte ich mir in meinen Gedanken dein Gesicht, wie du gelächelt hast. Ich hatte deine klare und sanfte Stimme in meinem Kopf, wie sie mir immer wieder alles erzählte. Für mich zählte nicht einmal, ob ich es schon gehört hatte. Es war egal. Die Hauptsache war, dass ich bei dir sein durfte. Dass ich deine Stimme in meinem Kopf, meinen Ohren und auch in meinem Herzen hören und spüren konnte. Dieses beruhigende Gefühl war überwältigend und ich konnte einfach meine Augen schließen und mich von deinen Sätzen berießeln lassen. Sie waren Gold, eine Quelle für mich. Wie sie mich immer wieder beruhigen konnte. Doch jetzt ist alles anders. Die Zeit ist vergangen und ich kann mich kaum noch an deine Stimme erinnern, warum ist das so? Bist du schon so lange weg, dass ich sie nicht mehr kenne? Dass ich dich schon zum größten Teil vergessen habe? Jedes Mal, wenn meine Gedanken in diese Richtung abschweifen, dann schüttle ich wild meinen Kopf. Ich wollte nie darüber nachdenken, wie es ist, wenn ich deine Stimme nicht mehr hören kann.
So lange es ging, wollte ich mir den lieben Klang einspeichern. So lange ich es konnte. So lange es mir möglich war.
Sehr lange lebte ich mit der Entscheidung, dass wir nur Freunde sein würden. Ich hatte dir nie gesagt, wie ich für dich empfand, aber ich wollte schon immer mehr. Ich wollte mehr, als nur eine Freundin sein - ich wollte deine Freundin sein. Immer bei dir sein. Die Person sein, der du alles anvertrauen kannst. Die du immer erreichen kannst, egal um welche Uhrzeit. Ich würde da sein - ganz sicher. Ich hatte dich schon fest in mein Herz geschlossen und spürte jedes Mal, wenn ich in deine Nähe kam, ein wohliges Gefühl in meinem Bauch. Ich lächelte immer, wenn ich dich schon aus weiter Entfernung sehen konnte. Ich lächelte immer, um dir zu zeigen: Wenn du zu mir kommst, dann lächle ich. Ich lächle immer, weil ich mich auf dich freue. Selbst wenn du gehst, wirst du mit einem warmen, herzlichen Lächeln wieder verabschiedet. Ich wollte, dass du es merkst, wie sehr ich dich liebe. Alles, mit nur einem Lächeln.
Doch, egal wie oft ich gelächelt habe. Egal, wie oft ich mich bemüht habe, es dir zu zeigen - du hast es nicht gesehen. Wolltest du es nicht sehen, oder konntest du nicht? Immer hast du mich nur wie ein Kind behandelt, wie ein Mädchen, dass naiv und verträumt war. Mich hat das verletzt, aber dann gab ich mir Mühe, es einfach zu unterdrücken. Ich wollte dich nicht enttäuschen und ließ dich in deinem Glauben. In dem Glauben, dass ich ein kleines Kind wäre, dass nur deine ewige Freundin bleiben würde. Mein Lächeln, welches verliebt war - strahlte ich so aus, dass es hieß: Ich bin auf ewig deine beste Freundin.
Viele Jahre ging es so weiter, doch meine Freundinnen konnten es irgendwann nicht mehr mit ansehen und redeten mit mir. Sie forderten mich auf, es dir endlich zu sagen. Ich sollte dir meine Gefühle endlich sagen, denn es würde alles gut werden. Sie waren sehr überzeugt und konnten selbst mich überreden, obwohl meine Einstellung kritisch war. Meine größte Sorge war, dass ich doch als Freund verlieren würde.
Doch den Mut, es dir persönlich zu sagen, hatte ich nicht. Ich schrieb einen Brief, einen kleinen Brief, der meine Gefühle erklärte. Es dauerte lange und mein Herz klopfte bei jedem neuen Buchstaben wie verrückte gegen meine Brust, doch dann war es geschafft. Ich hatte meine Gefühle auf Papier gebracht und erklärte mich bereit, ihn dir zu geben.
In der Schule wackelten meine Beine auf und ab. Ich war nervös, aber auch glücklich und stolz. Ich erwischte mich, wie mein Blick sich immer wieder zu dir wandte. Ich sah dich Minuten lang an und lächelte in mich hinein. Alles, klingt kindisch und verrückt. Vielleicht sogar etwas verträumt und naiv, aber meine Gefühle waren so tief und so echt, dass ich sie nur so beschreiben kann. Ich liebte dich und ich war immer mehr davon überzeugt, dass es dir nicht anders gehen würde. Ich war überzeugt! Vollkommen!
All die Jahre hattest du mich nur wie eine kleine Schwester gesehen. Doch jetzt kam der Moment, an dem ich alles ändern würde. Ich wollte endlich mehr sein, denn ich konnte so nicht ewig weitermachen. Ich liebte dich und du solltest alles wissen. Einfach alles. Wie ich dich sah, wie ich mich neben dir fühlte. Wie wohl mir in deiner Nähe war. Das ich nächtelange von dir geträumt hatte und du immer die Rolle meines Prinzen hattest. Alles war an dir gerichtet und es war mir wichtig, dass du es auch wissen würdest.
Die Stunde der Wahrheit war schnell gekommen. Ich zog den Brief aus meiner Tasche und versiegelte diesen mit einem Herzen. Ein Herz, was ich ein paar Minuten vorher ausgeschnitten und bemalt hatte. Es sollte alles perfekt sein, also machte ich mir viele Gedanken - vielleicht zu viele. Doch das alles hatte ich in dem Moment gar nicht mehr mitbekommen.
Es klingelte und die sämtlichen Schüler gingen aus dem Raum. Schnell packte ich alles in meine Hände, holte mir noch eine kleine Motivation von meinen Freundinnen und stiefelte dir hinterher. Du sahst aus, wie ein Ritter, der den langen Gang entlang schritt. Ich himmelte dich so sehr an und dann griff ich nach deinem Arm. Mein Blick senkte sich schnell. Was würdest du sagen? Wie würdest du reagieren? Wie würde es weiter gehen? Sollte ich dir den Brief wirklich geben? Oder nicht? So viele Gedanken schossen mir durch den Kopf und mein Gesicht färbte sich rot. Ich drückte dir den Brief in die Hände, der mit dem Herzen, dem pinken Herzen versiegelt war.
Du sahst mich nur mit deinen großen Augen an und hast zaghaft den Brief an dich genommen.
Deinen Blick konnte ich nicht deuten, er schien emotionslos zu sein. Die Angst kam in mir hoch. Ich dachte, du würdest mich von dem Tag an hassen. Ich dachte du wolltest nichts mehr mit mir zu tun haben. Ich dachte ich hätte nun alles kaputtgemacht.
Ich mach einfach mal den zweiten Teil rein, für die, die es vielleicht lesen.
Kommis und so sind immer noch gern gesehen.
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Natürlich hatte ich immer die aufbauenden Worte meiner Freundinnen im Kopf. Es würde alles gut gehen und du würdest auch mehr für mich empfinden. Wir wären mehr als nur beste Freunde. So wurde ich einfach mutiger und vertraute einfach darauf, denn in dem Moment konnte ich es auch nicht mehr ändern. Mein Herz pochte wild gegen meine Brust und mein Atem war unregelmäßig, da ich nicht wusste, wie ich die Luft, die nach meinem Gefühl immer dünner wurde, aufnehmen sollte. Ich überlegte viel, wie es weitergehen würde. Sehr viel.
Der Brief lag in deinen Händen und du hattest lange einen Blick auf das Herz geworfen, welches den Brief versiegelte. Wusstest du schon, was dich erwarten würde? Hattest du schon von meinen Gefühlen geahnt?
Ich war nervös. Ich wollte eine Reaktion sehen, aber es kam lange nichts. Wir standen einfach nur im leeren Flur der Schule und du hast mit einem sehr leichten Lächeln auf den Brief gesehen und ihn in deinen Händen hin und her bewegt. Kein Ton, keine Reaktion. Noch nie hatte sich eine Minute so lange für mich angefühlt. Noch nie konnte ich mein Herz so laut schlagen hören.
Leider musste ich damals feststellen, dass ich einen Fehler gemacht hatte. Ich hätte dir den Brief, in dem meine Gefühle standen, nie geben sollen. Ich hätte sie einfach für mich behalten sollen. Alles, was ich geschrieben hatte, hätte ich einfach in meinem Kopf lassen sollen. Ich bereute meine Entscheidung wirklich, denn ich wollte dich nicht verlieren.
Du hattest den Brief genommen, hast ihn in eine Hand genommen, dich umgedreht und bist gegangen. Die Pause über hatte ich dich nicht gesehen. Du warst nicht da. Ich hatte Angst, Angst, was jetzt sein würde. Wie du jetzt über mich dachtest. Ich wollte nur nicht, dass ich dich verliere.
Doch genau das traf ein. Ich hatte dich verloren. Allein durch ein paar geschriebene Worte, hatte ich dich verloren. Du nahmst Abstand von mir, hast kein Wort mehr mit mir gewechselt und auch auf meine Sms, oder Anrufe hast du nicht reagiert. Anfangs dachte ich, dass du nur etwas Zeit brauchen würdest, um es zu verstehen. Um zu verstehen, wie meine Gefühle für dich waren. Allerdings kam alles anders. Ich hatte dich einfach verloren. Keine Blicke, kein Lächeln, keine Stimme, die mir sagte, dass ich mir keine Gedanken machen sollte. Alles war, als würde ich mit einem Schlag ein neues Leben anfangen müssen - müssen!
Du warst alles für mich, aber wir lebten uns auseinander.
Mehrere Monate vergingen. Monate, in denen ich nicht einen Ton von dir hörte. Ich konnte dich beobachten, wie du mit deinen Freunden auf dem Hof standest, aber das war auch schon alles. Wie konnte es nur so kommen? Warum habe ich dir den Brief gegeben? Wieso hast du so reagiert? Hätte ich alles anders gemacht, dann wären wir noch Freunde. Diese Gedanken schossen mir ständig, jedes Mal wenn ich dich sah, durch den Kopf.
Meine Freundinnen versuchten mich aufzuheitern, oder aufzumuntern, doch es gelang ihnen nicht. Der Einzige, der das hätte tun können ... warst du.
Ich wollte dir alles erklären, ich wollte dir sogar etwas vorlügen. Ich wollte sagen, dass alles nur ein Scherz sein würde, nur damit du mich wieder in deine Nähe lässt, aber ich kam kaum noch an dich heran. Irgendwann brach der Kontakt zu deinen alten Freunden ab und ich wusste gar nichts mehr von dir. Ich wusste nicht mehr, was in deinem Leben vor sich ging und das verletzte mich nur noch mehr. Diese Distanz, die ich zu dir halten musste, war viel zu groß für mich. Ich sehnte mich nach so vielen Kleinigkeiten, die mir in meinem Alltag fehlten, aber sie würden nicht mehr so leicht in mein Leben kommen - das war mir klar. Das war mir schnell klar.
Nun konnte ich nur noch Vermutungen anstellen, wie es dir gehen würde, was du fühlen würdest. Deine alten Freunde interessierten sich schnell nicht mehr für dich und mich, aber ich quälte mich weiter.
Mittlerweile hattest du eine neue Freundin. Sie klammerte sich nach und nach immer mehr an dich und irgendwann konnte ich beobachten, wie du sie geküsst hast. Sie war deine Freundin. Sie hatte meinen Platz eingenommen, aber sie wurde mehr. Sie wurde das, was ich immer werden wollte. Sie war in deiner Nähe, durfte deine Stimme, deinen Geruch, deine Wärme genießen und ich, ich fühlte mich wie ein Geist. Ich war unsichtbar, nicht mehr wichtig für dich. Du hattest mit mir abgeschlossen und einen neuen Weg eingeschlagen. Einen Weg, in dem ich nicht mehr vorkam.
Es schmerzte, dich so zu sehen. Es schmerzte, dass ich nicht mehr wissen würde, was in deinem Leben vor sich ging. Sonst hattest du mir alles erzählt, aber nun war alles anders. Ich war die Luft, die du und deine Freundin einatmeten. Ich war unsichtbar, nicht mehr real, oder wichtig. Zumindest fühlte ich mich so.
Alle Gefühle, die ich in dieser Zeit wahrnehmen konnte, waren Trauer, Angst und Hass. Hass auf mich selbst, dass ich dich einfach hatte gehen lassen. Der Hass stieg irgendwann so an, dass ich mir sogar das Leben nehmen wollte. Niemand konnte verstehen, wie ich mich fühlte, oder was ich durchmachen musste. Ich hatte mein komplettes Leben mit dir verbracht. Wir waren immer so gute Freunde, Vertraute und jetzt war alles fort. Nicht wieder zu holen. Ich war alleine, musste selbst zurecht kommen. Musste mir selbst aus den Krisen helfen - aber ich konnte es nicht. Ich wollte nicht, mir fehlte der Ansporn etwas zu tun. Denn meine Gedanken waren immer bei dir und deinem neuen Leben, welches du einfach ohne mich gestartet hattest. Es tat weh - sehr weh.
Ich hasste mich so sehr und ich konnte selbst nicht verstehen, warum ich nicht einfach etwas gesagt habe.
„Es war ein Scherz....das war nicht mein Ernst. Ich wollte nur dein Gesicht sehen.“ Warum konnte ich sowas nicht sagen? Hätte es mich dann gerettet, meinst du wir wären dann wieder Freunde geworden?
Meine Mutter sorgte sich in der Zeit sehr um mich. Sie wollte immer wissen, wie ich mich fühlte, oder was ich dachte. Sie wollte mir helfen, darüber hinweg zu kommen, aber das gelang ihr nicht. Sie konnte nicht verstehen, was in mir vorging. Was für einen Wert du für mich hattest. Das wusste sie nicht, das wussten meine Freunde nicht, das wusste keiner. Keiner außer dir! Die Tage vergingen und irgendwann kam ich nur noch selten aus meinem Zimmer. Ich war selten mit Freunden unterwegs, weil ich immer Angst hatte, dir und deiner Freundin zu begegnen. Ich dachte, dass ich diesen Schmerz einfach nicht mehr ertragen würde, also wollte ich in Sicherheit bleiben. Ich wollte nicht raus. Ich wollte hier bleiben.
Die Sorge spitzte sich zu und langsam war ich nur noch in Gefahr. Ich wollte mein Leben geben, damit ich diese Qualen nicht mehr erleiden musste, aber dazu hatte ich noch nicht den vollen Mut gefasst. Doch trotzdem gab mein Körper sich schwach und zurückgezogen. Ich war in Gefahr, aber ich wollte nur von dir gerettet werden. Ich konnte nur von dir gerettet werden. Von dem Prinzen, der in seiner glänzenden Rüstung zu einem Mädchen in Not kommt und ihr versichert, dass alles wieder gut werden würde. Die Tränen würden fließen, aber nicht, weil es tragisch sein würde - sondern einfach aus Freude.
Jedes Mädchen, welches noch träumt, würde sich so etwas wünschen. Das der Prinz kommt und dich aus der Not rettet, dir zeigt, dass er für dich da ist und dich versteht. Ich hatte immer daran geglaubt, dass du zu mir kommst und mich in den Arm nimmst. Mir sagst, dass du mich auch lieben würdest und ich mich wieder geborgen fühlen könnte. Ich hatte die Hoffnung nie aufgegeben, obwohl du nicht gekommen warst. So viele Stunden, so viele Wochen, Monate. Alles umsonst. Meine Träume waren nur Träume. Ich konnte nichts mehr daran ändern, denn du warst weg. So viel Zeit war vergangen.
Wenn alles so gewesen wäre, wie in meinen Träumen, dann müsste ich nicht mehr Weinen. Dann wäre ich glücklich. Ich könnte mich in deine Arme legen und deine Nähe spüren. Du müsstest nicht einmal etwas sagen, oder erklären. Ich wollte einfach nur wissen, mir sicher sein, dass ich dir wichtig bin. Ich wollte nur diese kleine Bestätigung, dass ich dir etwas bedeute, dass du mich genauso liebst, wie ich dich liebe. Dass du immer bei mir bist, egal was passiert ist, oder noch passieren mag. Es bereitete mir so viele Schmerzen, wenn ich mir immer alles vorstellte, wie alles hätte laufe können und wie es verlaufen war. Sobald ich an dich dachte, spürte ich ein tiefes Stechen in meiner Brust. Mein Magen drückte und ich fühlte mich nicht gut. Ich fühlte mich schon fast krank.
Aber, du hast mich ignoriert. Mir keine Beachtung mehr geschenkt. Ich war die Luft, die du eingeatmet hast, aber so romantisch es auch klingen mag, so war es nicht. Ich war die Luft, ein unsichtbares Element, welches um dich kreist, aber keine Berührung genießen durfte!
Selbst wenn wir uns durch Zufall trafen hast du nichts gesagt. Nichts! Nicht einmal deine Blicke konnte ich deuten. Hatten sie denn einen Ausdruck? War ich dir noch wichtig? Hattest du mich vollkommen aus deinem Leben verbannt, oder war ich noch zu einem kleinen Teil bei dir? Ich würde so gerne Antworten auf meine Fragen haben, aber ich traue mich nicht. Ich sehe dich. Wie du mir ihr, Hand in Hand durch die Straßen läufst und alles, was ich mir dachte, wie ich mich fühlte, was ich dir sagen wollte - alles ist wie weggeblasen. Denn nur die Trauer und der Verlust überwiegen. Es zerriss mir jedes Mal das Herz, wenn ich euch sah - jedes verdammte Mal!
Meine Freundinnen mussten mich immer mitziehen, oder wegzerren, denn ich konnte mich dann nicht mehr vom Fleck bewegen. Die Tränen schossen mir in die Augen, wenn ich dein schönes breites Lächeln gesehen habe. Wenn ich gesehen habe, wie sich deine Augenbrauen in die Höhe zogen, wenn du von etwas nicht begeistert warst. Selbst, wenn ich deine kleinen Ticks sah, die ich dir immer abgewöhnen wollte. Alles ließ mir die Tränen in die Augen schießen, weil ich es vermisste. Ich vermisste es, dass du mich verbesserst. Ich vermisste es, wenn ich das Knacken deiner Finger hörte - was ich zwar hasste, aber es war immerhin ein Teil von dir und selbst die Dinge, die ich nicht leiden konnte, vermisste ich. Ich liebte diese Fehler an dir, aber von nun an konnte ich sie nur noch aus einer sicheren Entfernung erkennen und wahrnehmen. Ich durfte dich nicht mehr davon abhalten, denn ich war kein Teil mehr von dir. Ganz plötzlich.
Die Tage vergingen, zogen sich in die Länge und nie kam etwas von dir. Selbst jetzt, wo ich dir das schreibe, tropfen die Tränen auf das Papier. Ich wünsche mir, dass du bei mir bist. Du musst mich gar nicht lieben, aber ich will nur, dass du bei mir bist und mir vermittelst, dass ich keine Angst haben muss. Dass du immer an meiner Seite bist, egal mit welchem Mädchen du zusammen bist. Warum konnten wir damals nicht einfach wieder Freunde sein?
Bis heute frage ich mich das immer wieder. Wäre alles anders gelaufen, wenn ich es einfach verschwiegen hätte? Wären wir ewig Freunde geblieben, oder vielleicht hättest du auch Gefühle für mich entwickelt - solche Fragen plagten mich. Ich wollte immer wissen, ob ich alles versaut hatte. Ich wollte wissen, wie es gekommen wäre, wenn ich nicht so dumm gewesen wäre. Ich frage mich so oft, ob wir vielleicht doch noch zusammengefunden hätten, wenn ich mir Zeit gelassen hätte. Wäre es so einfacher gewesen? Wären alle meine Tränen und meine Schmerzen nicht gewesen? Würde ich nur noch lachen? Was sagst du? Was denkst du? Kannst du mir Antworten auf meine Fragen geben? Oder interessiert dich das gar nicht mehr? Ich will es wissen - so sehr. Egal, ob es schmerzt, ich will es nur wissen. Damit ich mir sicher sein kann, ob ich einen Fehler gemacht habe.
Wenn ich es nicht gesagt hätte, nicht geschrieben hätte, würden wir dann glücklich sein? Ich denke oft darüber nach. Meine Gedanken kreisen nur noch um dich und um unsere Zukunft. Wenn alles anders gelaufen wäre ..
Würden wir dann irgendwann alt und grau auf einer Veranda sitzen, Tee trinken und Bingo spielen. Uns in unseren Stühlen wiegen und unseren Enkelkindern beim Spielen zusehen?
Denkst du oft darüber nach? Verschwendest du noch einen Gedanken an mich - das quälte mich damals.
Wärst du bereit, mir Antworten zu geben? Ich habe so viele Fragen, aber auch Antworten, Aussagen. Ich will dir so viel sagen, deswegen schreibe ich diesen Brief. Du bist mir so wichtig, dass ich selbst weinen muss, wenn ich meine geschriebenen Worte auf dem Papier lese. Die Vergangenheit sitzt tief in meinen Knochen und ich kann sie nicht loswerden, weil ich sie nicht abgeschlossen habe. Ob ich das je könnte?
Mittlerweile warst du knapp ein Jahr mit deiner Freundin zusammen. Ihr wart glücklich, zumindest sah es immer danach aus, wenn ich euch auf dem Pausenhof in der Schule sah. Hand in Hand saht ihr euch verliebt in die Augen. Ich wusste nicht, was ich vorhatte. Ich konnte nur Vermutungen anstellen. Würdet ihr heiraten? Wäre sie die Frau deines Lebens? Macht sie dich glücklich?
Hast du auch an mich gedacht? Hast du dir auch Gedanken gemacht, wie es mir geht? Wie ich mich fühlte? Wolltest du das wissen?Kannst du dir denn vorstellen, was für Qualen ich durchleben musste? Ich glaube nicht. Du hättest es gesehen und gemerkt, oder?
Willst du es wissen? Willst du es wirklich wissen?
Huih, das ist eine sehr schön Story. Im Augenblick zwar sehr traurig, aber sehr gefühlvoll geschrieben. Und man kann sich richtig in das Mädel hineinversetzen. Weiter so!
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