duesentrieb
Newcomer
Das wundervolle Thema von foreveryoung "Dein Sim, das unbekannte Wesen" hat mich dazu motiviert, die Erfahrungen, die ich in einem Experiment gemacht habe, hier zu posten. Mein Bericht wird zwar weder so umfangreich noch bebildert sein (das Experiment lief letzte Woche aus), aber vielleicht gibt er trotzdem ein paar Aufschlüsse über das Verhalten der Sims weiter.
Ich wollte herausfinden, wie selbständig die Sims sein können, wenn man sie ganz und gar sich selbst überlässt. Die Rahmenbedingungen waren wie folgt:
* 2 erwachsene Sims, Mann und Frau. Ich habe sie Vera und Viktor Versuchskaninchen genannt.
* Ein Haus, in dem alle notwendigen Dinge vorhanden sind (Brandmelder, Geschirrspüler, Doppelbett, kpl. Bad und Küche, Fernseher, Computer, Bücherschrank, Bar, Whirlpool). Ich habe eines der kleinen mitgelieferten Häuser verwendet, das mit der Wohnküche.
* Beide Sims hatten Laufbahn Romantik und waren extrovertiert und nett, damit das Paarungsverhalten getestet werden konnte. Beide waren nicht allzu ordentlich, was wahrscheinlich den Verlauf des Versuchs negativ beeinflusst hat.
* Es sollte in keiner Situation eingegriffen werden, nur wenn der Gerichtsvollzieher Sachen abholt, wurden diese umgehend ersetzt. Außerdem wird der Kühlschrank von mir aufgefüllt, falls die Sims nicht in der Lage sein sollten, selbst Lebensmittel zu bestellen.
1. Die Anfangsphase
Die Sims fanden sich schnell in ihrer kleinen Behausung zurecht und begrüßten auch selbständig die Nachbarn, die vorbeikamen. Toilette, Bett, Computer, Fernseher, Dusche, Radiorecorder wurden eigenständig benutzt und bei Hunger wurde schnell etwas gekocht. Dabei fiel mir auf, daß jeder Sim immer nur für sich Essen zubereitete, nie für den anderen mit.
Interessanterweise führte Vera bei schlechter Hygiene öfters eine sog. "Katzenwäsche" am Waschbecken in der Küche durch, obwohl die Dusche frei war.
Die Laune beider war meist im grünen Bereich.
2. Die Routine
Offenbar interessieren sich die Sims überhaupt nicht für das Telefon. Bekannte werden nicht angerufen, kein Hausmädchen, auch kein Lieferservice. Es kam auch keiner von den beiden auf die Idee, sich einen Job zu suchen. Rechnungen zu bezahlen fanden sie ebenso uninteressant, weshalb ich öfters gezwungen war, gepfändete Gegenstände wieder zu ersetzen. Die Zeitungen vergammelten draußen auf dem Rasen. Immerhin wurde anfangs noch darauf geachtet, das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen und den Müll rauszubringen.
Vera und Viktor unterhielten sich viel, und obwohl sich ihre Schlaf- und Wachphasen mittlerweile deutlich unterschieden, verliebten sie sich schließlich ineinander! Allerdings starteten sie keine wilden Schmusereien oder gar ein Techtelmechtel. Das scheint ohne Benutzereingriff wohl gar nicht zu Stande zu kommen (und das, obwohl sie öfters gemeinsam im Whirlpool waren)...
Einmal brach beim Kochen ein Feuer aus, aber der Brandmelder rief schnell die Feuerwehr herbei und alles ging ohne größeren Schaden ab. Danach brannte es nicht mehr.
Fähigkeitspunkte durch Fernsehen oder Bücher lesen sammelten beide nicht. Beides wurde nur zur Unterhaltung konsumiert. Der Spiegel wurde auch ignoriert, wodurch das Charisma ebenfalls auf Null blieb. Kochen und Putzen waren die einzigen Sachen, in denen Punkte gesammelt wurden.
Leider war Familie Versuchskaninchen nicht in der Lage, defekte Dinge zu reparieren oder einen Handwerker zu rufen. Nacheinander gingen Dusche, Geschirrspüler und schließlich das Klo und das Waschbecken kaputt. Die Dusche wurde trotzdem noch benutzt, allerdings seltener, was sich in deutlich verschlechterter Hygiene bemerkbar machte: die beiden stanken wie die Iltisse. Die kaputte Spülmaschine führte schließlich dazu, daß überall schmutzige Teller herumlagen und am Ende nur noch aus der Hand gegessen werden konnte. Das Klo wurde zwar auch noch benutzt, aber nur noch im akuten Notfall, da es ständig verstopft war. Dusche, Waschbecken und Klo durchnässten ständig den Boden, weshalb beide ständig aufwischten, was jedoch eine Sysiphusarbeit war. Immerhin hatten beide dadurch jede Menge Sauberkeitspunkte.
Der Mülleimer fiel eines Tages um und wurde nicht wieder aufgestellt. Dadurch sammelte sich jede Menge Müll an und die Kakerlaken kamen angekrabbelt. Fortan war eine der Hauptbeschäftigungen von Vera und Viktor das Zertrampeln der Krabbeltiere, was aber ebenso vergeblich war wie das Aufwischen des Bodens in Bad und Küche.
Die Laune der beiden war permanent im roten Bereich, wodurch der Psychiater ("Peng! Du bist hypnotisiert!") Überstunden leisten musste.
Einmal verblüfften mich beide dadurch, daß sie trotz starken Hungers keine Mahlzeiten bereiteten sondern sich an der Bar einen Drink nach dem anderen reinschütteten. Als ich schon Zweifel an der Moral meiner Versuchsfamilie hegte, kontrollierte ich den Kühlschrank und fand ihn völlig leer. Eine Bestellung beim Lieferanten stellte das normale Essverhalten wieder her.
Bedingt durch die sich rapide verschlechternde Hygiene und Umgebung, sowie die Zeit, die mit Aufwischen und Kakerlakenzertreten verbracht wurde, ging die Stimmung der beiden in den Keller. Man hatte keine Zeit mehr für Unterhaltungen, dadurch fiel auch der Freundesindex. Mehrmals fiel der Sozi-Hase vom Himmel und diverse Ohnmachten stellten sich ein.
Durch die schlechte Hygiene und Umgebung bekamen beide hintereinander die Grippe, die sie aber ohne jede Hilfe wieder auskurierten, obwohl sie sich kein bisschen schonten.
Einmal ist Viktor fast verstorben. Er lag im Bett und war hundemüde, wachte aber ständig durch seinen immensen Hunger auf. Er schaffte es jedoch nie bis zum Kühlschrank, da er zu müde war. Eigentlich eine Todesspirale. Er schaffte es jedoch nach ein paar Stunden, lange genug zu schlafen um genug Energie für den Gang zum Kühlschrank zu bekommen. Danach pendelte sich der Zustand wieder im grünen Bereich ein.
3. Das traurige Ende
Ich war erstaunt, daß beide Sims unter diesen Umständen das Greisenalter erreichen konnten. Zum Feiern kamen sie allerdings vor lauter Wischen und Zertreten nicht.
Einen Tag nach Erreichen des Knacker-Alters verstarben dann beide schnell hintereinander, erst Viktor, dann Vera. Beide starben an einer Kombination aus Hunger und Müdigkeit. Der Sensenmann genehmigte sich noch einen Drink und so endete die Geschichte der Familie Versuchskaninchen.
4. Fazit
* Die Sims können ihre Grundbedürfnisse erstaunlich gut befriedigen.
* Sie sind nicht in der Lage, das Telefon zu benutzen.
* Sie kümmern sich nicht um einen Job.
* Sie bezahlen keine Rechnungen.
* Sie können keine Gegenstände reparieren oder den Handwerker rufen.
* Wenn der Mülleimer einmal umfällt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
* Außer Kochen und Sauberkeit eignen sie sich keine Fähigkeiten an. Das kann vielleicht bei anderen Laufbahnen oder Persönlichkeiten anders sein?
* Sims schaffen es, sich ineinander zu verlieben (zumindest, wenn beide Laufbahn Romantik haben und relativ nett sind). Schmusereien oder Techtelmechtel finden allerdings nicht statt, und Kinder entstehen schon gar nicht.
* Ihre Freizeit verbringen sie hauptsächlich durch Fernsehen und Herumsitzen auf der Couch.
* Trotz verheerender Hygiene und Umgebung traten nur harmlose Krankheiten auf, die schnell vorübergingen.
* Sie gehen nicht auf die Straße um andere Sims kennenzulernen.
Das war die brodelnde Essenz meines Versuches. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Haben sich Eure Sims vielleicht ganz anders verhalten? Haben Laufbahn und Persönlichkeit große Auswirkungen auf das Verhalten?
Ich würde mich freuen, wenn Ihr dieses Thema mit Euren Erlebnissen fortsetzen würdet.
Mit simlischen Grüßen,
duesentrieb
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Dem Ingeniör ist nichts zu schwör! 
Ich wollte herausfinden, wie selbständig die Sims sein können, wenn man sie ganz und gar sich selbst überlässt. Die Rahmenbedingungen waren wie folgt:
* 2 erwachsene Sims, Mann und Frau. Ich habe sie Vera und Viktor Versuchskaninchen genannt.
* Ein Haus, in dem alle notwendigen Dinge vorhanden sind (Brandmelder, Geschirrspüler, Doppelbett, kpl. Bad und Küche, Fernseher, Computer, Bücherschrank, Bar, Whirlpool). Ich habe eines der kleinen mitgelieferten Häuser verwendet, das mit der Wohnküche.
* Beide Sims hatten Laufbahn Romantik und waren extrovertiert und nett, damit das Paarungsverhalten getestet werden konnte. Beide waren nicht allzu ordentlich, was wahrscheinlich den Verlauf des Versuchs negativ beeinflusst hat.
* Es sollte in keiner Situation eingegriffen werden, nur wenn der Gerichtsvollzieher Sachen abholt, wurden diese umgehend ersetzt. Außerdem wird der Kühlschrank von mir aufgefüllt, falls die Sims nicht in der Lage sein sollten, selbst Lebensmittel zu bestellen.
1. Die Anfangsphase
Die Sims fanden sich schnell in ihrer kleinen Behausung zurecht und begrüßten auch selbständig die Nachbarn, die vorbeikamen. Toilette, Bett, Computer, Fernseher, Dusche, Radiorecorder wurden eigenständig benutzt und bei Hunger wurde schnell etwas gekocht. Dabei fiel mir auf, daß jeder Sim immer nur für sich Essen zubereitete, nie für den anderen mit.
Interessanterweise führte Vera bei schlechter Hygiene öfters eine sog. "Katzenwäsche" am Waschbecken in der Küche durch, obwohl die Dusche frei war.
Die Laune beider war meist im grünen Bereich.
2. Die Routine
Offenbar interessieren sich die Sims überhaupt nicht für das Telefon. Bekannte werden nicht angerufen, kein Hausmädchen, auch kein Lieferservice. Es kam auch keiner von den beiden auf die Idee, sich einen Job zu suchen. Rechnungen zu bezahlen fanden sie ebenso uninteressant, weshalb ich öfters gezwungen war, gepfändete Gegenstände wieder zu ersetzen. Die Zeitungen vergammelten draußen auf dem Rasen. Immerhin wurde anfangs noch darauf geachtet, das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen und den Müll rauszubringen.
Vera und Viktor unterhielten sich viel, und obwohl sich ihre Schlaf- und Wachphasen mittlerweile deutlich unterschieden, verliebten sie sich schließlich ineinander! Allerdings starteten sie keine wilden Schmusereien oder gar ein Techtelmechtel. Das scheint ohne Benutzereingriff wohl gar nicht zu Stande zu kommen (und das, obwohl sie öfters gemeinsam im Whirlpool waren)...
Einmal brach beim Kochen ein Feuer aus, aber der Brandmelder rief schnell die Feuerwehr herbei und alles ging ohne größeren Schaden ab. Danach brannte es nicht mehr.
Fähigkeitspunkte durch Fernsehen oder Bücher lesen sammelten beide nicht. Beides wurde nur zur Unterhaltung konsumiert. Der Spiegel wurde auch ignoriert, wodurch das Charisma ebenfalls auf Null blieb. Kochen und Putzen waren die einzigen Sachen, in denen Punkte gesammelt wurden.
Leider war Familie Versuchskaninchen nicht in der Lage, defekte Dinge zu reparieren oder einen Handwerker zu rufen. Nacheinander gingen Dusche, Geschirrspüler und schließlich das Klo und das Waschbecken kaputt. Die Dusche wurde trotzdem noch benutzt, allerdings seltener, was sich in deutlich verschlechterter Hygiene bemerkbar machte: die beiden stanken wie die Iltisse. Die kaputte Spülmaschine führte schließlich dazu, daß überall schmutzige Teller herumlagen und am Ende nur noch aus der Hand gegessen werden konnte. Das Klo wurde zwar auch noch benutzt, aber nur noch im akuten Notfall, da es ständig verstopft war. Dusche, Waschbecken und Klo durchnässten ständig den Boden, weshalb beide ständig aufwischten, was jedoch eine Sysiphusarbeit war. Immerhin hatten beide dadurch jede Menge Sauberkeitspunkte.
Der Mülleimer fiel eines Tages um und wurde nicht wieder aufgestellt. Dadurch sammelte sich jede Menge Müll an und die Kakerlaken kamen angekrabbelt. Fortan war eine der Hauptbeschäftigungen von Vera und Viktor das Zertrampeln der Krabbeltiere, was aber ebenso vergeblich war wie das Aufwischen des Bodens in Bad und Küche.
Die Laune der beiden war permanent im roten Bereich, wodurch der Psychiater ("Peng! Du bist hypnotisiert!") Überstunden leisten musste.
Einmal verblüfften mich beide dadurch, daß sie trotz starken Hungers keine Mahlzeiten bereiteten sondern sich an der Bar einen Drink nach dem anderen reinschütteten. Als ich schon Zweifel an der Moral meiner Versuchsfamilie hegte, kontrollierte ich den Kühlschrank und fand ihn völlig leer. Eine Bestellung beim Lieferanten stellte das normale Essverhalten wieder her.
Bedingt durch die sich rapide verschlechternde Hygiene und Umgebung, sowie die Zeit, die mit Aufwischen und Kakerlakenzertreten verbracht wurde, ging die Stimmung der beiden in den Keller. Man hatte keine Zeit mehr für Unterhaltungen, dadurch fiel auch der Freundesindex. Mehrmals fiel der Sozi-Hase vom Himmel und diverse Ohnmachten stellten sich ein.
Durch die schlechte Hygiene und Umgebung bekamen beide hintereinander die Grippe, die sie aber ohne jede Hilfe wieder auskurierten, obwohl sie sich kein bisschen schonten.
Einmal ist Viktor fast verstorben. Er lag im Bett und war hundemüde, wachte aber ständig durch seinen immensen Hunger auf. Er schaffte es jedoch nie bis zum Kühlschrank, da er zu müde war. Eigentlich eine Todesspirale. Er schaffte es jedoch nach ein paar Stunden, lange genug zu schlafen um genug Energie für den Gang zum Kühlschrank zu bekommen. Danach pendelte sich der Zustand wieder im grünen Bereich ein.
3. Das traurige Ende
Ich war erstaunt, daß beide Sims unter diesen Umständen das Greisenalter erreichen konnten. Zum Feiern kamen sie allerdings vor lauter Wischen und Zertreten nicht.
Einen Tag nach Erreichen des Knacker-Alters verstarben dann beide schnell hintereinander, erst Viktor, dann Vera. Beide starben an einer Kombination aus Hunger und Müdigkeit. Der Sensenmann genehmigte sich noch einen Drink und so endete die Geschichte der Familie Versuchskaninchen.
4. Fazit
* Die Sims können ihre Grundbedürfnisse erstaunlich gut befriedigen.
* Sie sind nicht in der Lage, das Telefon zu benutzen.
* Sie kümmern sich nicht um einen Job.
* Sie bezahlen keine Rechnungen.
* Sie können keine Gegenstände reparieren oder den Handwerker rufen.
* Wenn der Mülleimer einmal umfällt, nimmt das Verhängnis seinen Lauf.
* Außer Kochen und Sauberkeit eignen sie sich keine Fähigkeiten an. Das kann vielleicht bei anderen Laufbahnen oder Persönlichkeiten anders sein?
* Sims schaffen es, sich ineinander zu verlieben (zumindest, wenn beide Laufbahn Romantik haben und relativ nett sind). Schmusereien oder Techtelmechtel finden allerdings nicht statt, und Kinder entstehen schon gar nicht.
* Ihre Freizeit verbringen sie hauptsächlich durch Fernsehen und Herumsitzen auf der Couch.
* Trotz verheerender Hygiene und Umgebung traten nur harmlose Krankheiten auf, die schnell vorübergingen.
* Sie gehen nicht auf die Straße um andere Sims kennenzulernen.
Das war die brodelnde Essenz meines Versuches. Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht? Haben sich Eure Sims vielleicht ganz anders verhalten? Haben Laufbahn und Persönlichkeit große Auswirkungen auf das Verhalten?
Ich würde mich freuen, wenn Ihr dieses Thema mit Euren Erlebnissen fortsetzen würdet.
Mit simlischen Grüßen,
duesentrieb
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