Dann fangen wir mal an...
Ich arbeite in der Radiologie und bin seit knapp 2 Monaten, vorwiegend am MRT, zum (wieder) einlernen. War auch schon mal in einer anderen Praxis am MRT, deswegen kann ich sogar ein wenig vergleichen.
Hallo,
Ich muss zum MRT.
Es geht um meinen Fuß.
Wie läuft das ab?
Da muss man sich hoffentlich nicht ausziehen oder?
Um welche Fragestellung geht es bei deinem Fuß?
Bei uns lassen wir Jeans/Schuhe ausziehen, Socken/Strümpfe nur, wenn sie Artefakte verursachen könnten (zB Metallfäden eingearbeitet, oftmals bei Strumpfhosen), viele Pat. ziehen die Socken aber von alleine aus. Jogginghosen ohne großartigem Metall und Weite, können auch an bleiben und wird einfach ein wenig hoch gezogen.
Dein Fuß wird in einer sogenannten Spule gelagert und fixiert. Oftmals mit Sandsack und aufblasbaren Polstern.
Die Untersuchung dauert an sich ca. 15 Minuten, in dieser Zeit solltest du möglichst ruhig liegen, denn je nach Bewegungsgrad werden unter anderem die Bilder nichts. Das Problem beim MRT ist, dass die einzelnen Sequenzen zwischen 2-5 Minuten dauern und nicht wie im CT, paar Sek. bis zu einer Minute. Beim Fuß sind es im Durchschnitt 4 Sequenzen á 3 Minuten.
Da das MRT laut ist, gibt es idR Kopfhörer (manchmal auch sog. Gehörschutzstöpsel). Außerdem bekommt man eine Klingel in die Hand, die so ein wenig aussieht wie ein Ball, die man drücken kann, wenn man Probleme hat.
Mit dem Kopf liegst du draußen beim Fuß und du bist ungefähr bis Becken bzw Oberbauch in dem Tunnel, hier kommt es immer auf die Länge des Tunnels an, da es hier unterschiedliche gibt.
Ich muss immer Hose, Schuhe und BH ausziehen.
Außerdem darf nichts aus Metall mehr am Körper sein - also sämtlichen Schmuck zu Hause lassen.
Schmuck muss nicht unbedingt abgelegt werden, genauso wie BH. Schmuck aus echtem Gold oder Silber kann immer dran bleiben, da sie nicht magnetisch wirken. Bei Modeschmuck muss man schauen.
BH ist aber auch Sache der Radiologie, aber bei meinen beiden musste zumindest beim Fuß, der BH nie ausgezogen werden.
Der hat ja auch Metallteile, wenn er vielleicht keinen Bügel hat, hat er ja immer noch die Häkchen aus Metall.
Die sind aber bei uns nur relevant, wenn sie im zu untersuchendem Gebiet liegen, da sie auch Artefakte machen.
Ich muss nämlich im nächsten Jahr recht zeitnah ein MRT von der Hand bzw. vom Handgelenk machen lassen. Wird da dann nur die Hand reingehängt oder kann ich damit rechnen, dass ich da ganz rein muss? Ich hab jetzt keine Angst davor, eher dass ich in einer super ungemütlichen Position vor dem MRT rumhänge, weil nur die Hand drinnen ist. Aber es interessiert mich einfach irgendwie.
Ich sag dazu immer gerne, "Superman"-Stellung, auf dem Bauch liegend. Wie unbequem es wird, hängt davon ab, welche Spule genommen wird, ob Ring-Spule, wie in meiner alten Praxis oder in meiner jetzigen Praxis die Fuß/Knie-Spule. Wobei Hand/HG noch bequemer ist als Ellenbogen bei uns, denn da muss man richtig mit der Spule kuscheln, weil die eben so groß ist.
Auch hier hängt es von der Länge des Tunnels ab, wir haben zB einen verkürzten Tunnel, sodass man mit dem Kopf am Anfang vom Tunnel liegt aber je nach Position nach draußen sehen kann.
Und was ist mit Klaustrophobie - falls der Kopf reinmuss?
Entweder Tavor (manche haben auch Dormicum (Midazolam)) mit zwingender Begleitung, Augen zu und durch und je nach Radiologie und Untersuchung, Schlafmaske oder Spiegel. Letzteres haben aber nicht viele und kann nur bei Kopf-Untersuchungen (evtl Hals/HWS) zum Einsatz kommen. Bei der LWS kann man den Pat. noch verkehrt herum lagern, dh mit den Füßen zuerst rein, anstatt mit dem Kopf, damit man nicht einmal durch fahren muss.
Evtl. lieb nachfragen, ob jmd. mit rein gehen kann, manchmal gehen auch wir mit rein zur Beruhigung.
bei einem fuß nicht ganz so wichtig wie zb bei der hand weil der kopf mit rein muss, am besten kein make up tragen, gerade so glitzernder liedschatten enthält auch gern metallpartikel.
Bei uns musste sich noch keiner abschminken allerdings geben wir Hinweise dazu im Aufklärungsbogen.
Eher sollte man auf Tattoos achten, die vor über 15-20 Jahren gestochen worden sind, die können sich durch die Metallpartikel erwärmen und gab auch schon Verbrennungen deswegen aber heutzutage eher weniger, darauf achten sollte man aber trotzdem immer.
bei der hand..., ob man nu mitm kopf rein muss oder nicht kommt drauf an welche mtra des macht, wobei ich vermut die gefahr zu wackeln dürfte bei einem nach vorne gestrecktem arm höher sein, weswegen der scan dann wiederholt werden müsste.
Also eigentlich liegt das bei
uns an der Spule und nicht an uns MTRAs/MFAs. Mit der Ringspule konnte man da evtl. noch eher was machen aber eigentlich auch nicht wirklich, denn selbst wenn man den Arm ausstreckt, heißt das noch lange nicht, dass der Kopf draußen ist und da bräuchte man schon einen ultrakurzen Tunnel. Zudem wird der Arm immer mit einem Sandsack beschwert, um das zu minimieren aber klar manchmal helfen auch die nicht, weil man unbewusst so anspannst, dass man wackelt. Ob wiederholen oder nicht, hängt auch viel davon ab, wie stark verwackelt ist und wie viel Verzug man rein bringen möchte, denn jeder weitere wiederholte Sequenz kostet Zeit im MRT.
@ Dark Lady was ist bitte ein Kontrastmittel?
Kontrastmittel färbt sozusagen den Blutkreislauf an aber auch Entzündungen oder Verletzungen. Manche Befunde werden erst dadurch sichtbar und zeigen sich.
Beim Fuß gibt es bei uns idR nur eine Fragestellung, wo wir Kontrastmittel spritzen.
Achso Okay.
Hab auf Bildern auch oft gesehen, dass man sich ausziehen muss und so einen tollen Kittel mit offenen Hintern anziehen muss.
Hier musste das von euch zum Glück ja keiner.
Ist das eher untypisch?
Den Patienten-Kittel gibt es bei uns, wenn die Frauen obenrum überall Metall an den Klamotten haben, was zu Artefakten führen kann, wenn dieser Bereich untersucht werden soll.
Aber ansonsten eigentlich nur bei Mamma-MRT (Brust-MRT), da sich die Patientinnen obenrum komplett frei machen müssen und sonst würden sie durch unseren Bereich laufen müssen und wenn dann zufällig einer rein geht, würde man die so auf dem Flur sehen und das muss nun nicht sein. Die Brust muss in einer speziellen Spule "hängend" gelagert werden.
lg Mari