Fotostory Mein Leben nach dem Mord

Blue_Neptun

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Juni 2010
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31
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Schweiz
Geschlecht
M

Hier geht meine Story weiter. Bereits veröffentlicht hatte ich sie im SimTimes-Forum. Leider schloss dieses Forum und ich konnte meine Geschichte nicht beenden.
Nun werde ich hier weiter machen und hoffe, dass es auch den SimForum-Usern gefällt =)
Viel Spass beim Lesen

(Da ich in den ersten Kapitel zu wenig Bilder habe, werde ich die ersten 4 Kapitel in 2 Teilen veröffentlichen, sprich Kapitel 1 + 2 und Kapitel 3 + 4! Abgesprochen mit Lady_Dark)

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Benachrichtigung:

- Terry-Jenny
- Zora Graves
- Totoh
- aqua
- MeJo

Wer benachrichtig werden will, wenn ein neues Kapitel veröffentlicht wird, kann mich per PN oder hier anschreiben (=

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Idee: DLM

Kapitel:


Staffel 1

1.01 Pilot
1.02 Ein letzter Abend (1)
1.03 Ein letzter Abend (2)
1.04 Neue Erkenntnisse
1.05 Hochzeitsfreude
1.06 Beerdigungen
1.07 Ein neuer alter Job
1.08 Haltlos
1.09 Ruhe in Frieden! Oder doch nicht?
1.10 Ihre letzten Lichter

Staffel 2

2.01 Verstärkung
2.02 Eine kleine Liebesstory
2.03 Verlorene Seelen
2.04 Spurensuche
2.05 Rückkehr
2.06 Alte Wunden
2.07 Konfrontation
2.08 Noch einmal zurück
2.09 Auflösung (1)
2.10 Tot ist nur, wer vergessen wird (2)



Mein Name ist Toria Raff und ich werde euch eine Geschichte erzählen.
Nicht meine Geschichte, die kommt später. Einfach eine Geschichte.
Bereit?
Einmal vor langer langer Zeit bzw. vor Anbeginn aller Zeiten, lebten auf einer kleinen Insel 2 Jungs. Sie waren beide völlig gleich. Doch eines Tages sprach Gott zu ihnen. Er sagte: "Heute wird sich für euch alles verändern. Ich werde das Schicksal verteilen."
Beide Jungs wussten nicht was das war, 'Schicksal' oder was sie damit anfangen könnten. Sie wussten nicht, dass das Schicksal bald ihr Leben bestimmen würde. Ganz im Gegenteil. Beide freuten sich, dass jeder von ihnen jetzt ein Schicksal bekommen wird. Gott sprach weiter: "Einer von euch wird ein gutes Schicksal erhalten, der andere ein Schlechtes."
Nun waren sie verunsichert. Wer von ihnen würde das Gute und wer das Schlechte bekommen?
Gott verteilte das Schicksal und befahl Ihnen nun, dass jeder von Ihnen ein Floss bauen soll und über den Ozean segeln soll.
Natürlich befolgten sie den Befehl und bauten sofort zwei Flosse. Jeder baute eines. Als sie damit fertig waren, begaben sie sich auf das Floss und schwammen damit auf den Ozean hinaus. 5 Stunden lang segelten sie nebeneinander. Plötzlich tauchte dichter Nebel auf und sie verloren sich schon schnell aus den Augen. Während einer der Beiden immer weiter in den dichten Nebel abdriftete, kam der andere schon bald wieder aus dem Nebel heraus.
Er freute sich natürlich, dass er wieder in die Ferne sehen konnte aber alles was er sah war Wasser. Überall. Naja, kein Wunder er war ja auch mitten im Ozean...
Immer wieder redete er sich ein "Gleich kommt eine Insel!". Doch es kam nichts. Er segelte immer weiter aufs offene Gewässer hinaus. Schon bald wurde er immer schwächer und schwächer und er merkte, dass er das schlechte Schicksal bekommen hat.
Nach 3 Tagen verstarb er auf seinem Floss.
So endet die Geschichte. Ach nein, stimmt! Da war ja noch der andere. Der andere Junge hatte das gute Schicksal erwischt. Als er aus dem Nebel auftauchte landete er sofort auf einer Insel und lebte dort glücklich.
Tja, ihr fragt euch jetzt bestimmt was diese Geschichte soll. Naja, damit will ich erklären, dass jeder ein Schicksal hat und, dass dieses schon vorher bestimmt ist.
Auch ich habe ein Schicksal und wie ihr bald erfahren werdet, wird sich meines bald dem Schlechten zuwenden. Das allerdings ist eine längere Geschichte. Und hier... hier beginnt sie...




Das hier....das bin ich nicht...



Das hier, das bin ich. Enttäuscht? Ich könnte mich jetzt entschuldigen doch das tue ich nicht denn es ist mir scheiss egal. Das bin ich halt. Und das hier, das ist meine Geschichte...

Draussen war ein schöner Nachmittag...draussen. Ich war drinnen. In einem Büro. Genauer gesagt in der Lounge dieses Büros. Und noch genauer, in der Lounge des Büros "Sun-Day".
Sun-Day...was für ein bescheuerter Name. Wenn man sich hier umsieht erinnert nichts an 'Sun-Day'. Ich dachte daran, dass ich jetzt im Schwimmbad sein könnte, mit meinen Freunden und ich vielleicht sogar meinen Schwarm sehen würde. Ja, ich habe einen Schwarm. Hach, wenn ich nur an ihn denke, werde ich ganz weich und...
"Miss Raff? Miss Ra-aff!"
Puff und meine ganzen Gedanken verschwanden.
"Ähm, ja?" antwortete ich verdutzt.
"Hi, ich bin Gerina Bighand. Würden Sie bitte mitkommen?", antwortete die etwas komisch aussehende Frau.
"Ohu, na klar doch". Langsam stand ich auf und ging hinter der Frau her.
Sie führte mich in ein Büro und sprach mit etwas lauterer und greller Stimme: "Setzen Sie sich, Toria. Ich darf Sie doch Toria nennen nicht wahr?"
"Ähm, ja. Sicher doch", gab ich ihr zur Antwort und setzte ein breites, wenn auch gestelltes, Lächeln in mein Gesicht.


Das war nun geklärt. Miss Bighand durfte mich mit meinem Vornamen ansprechen. Nach wenigem Smalltalk führten wir eines der üblichen Bewerbungsgesprächen. Sie löcherte mir die üblichen Fragen in den Bauch. Was meine Stärken seien, was meine Schwächen. Wieso genau diese Firma und so weiter. Ganz ehrlich, ich wusste nicht, warum diese Firma. Ich brauchte einen Job. Mir war es eigentlich egal, wo ich den bekommen würde.
Nach einem Gespräch von 30 Minuten stand Miss Bighand von ihrem Bürostuhl auf und reichte mir die Hand.
"Toria, Sie haben mich überzeugt. Es wird bestimmt eine interessante Zeit für Sie hier bei Sun-Day werden". Eine interessante Zeit? Das konnte ich mir nur schwerlich vorstellen. "Sie können morgen anfangen", sprach sie weiter.
Wieder setzte ich mein grösstes Lächeln ins Gesicht und sagte ihr: "Ohu, Miss Bighand. Sie werden es nicht bereuen." Wieso ich das gesagt habe? Naja, ich weiss es auch nicht. Nach diesem Satz drehte ich mich um, setzte mein Lächeln schnell ab, öffnete die Tür und rief nochmal "Dann bis morgen".
Ich hatte einen Job und ich freute mich. Es liegt nicht an mir, dass ich mich freue, es liegt am Menschen selbst. Wir Menschen freuen uns immer, egal was passiert. Damit mein ich natürlich nur gute Dinge. Es zu zeigen liegt wahrscheinlich am menschlichen Bedürfnis Gefühle zu zeigen. Zwar freute ich mich irgendwie, dass ich jetzt einen Job hatte, doch ich lächelte nicht. Es war mir egal ob andere sehen, dass ich mich freute oder nicht...

1.02 Ein letzter Abend (1)
Egal wie man es dreht, mit etwas ist man immer unzufrieden. Das geht nicht nur euch so, das geht auch mir so. Zwar hatte ich keinen wirklichen Grund unzufrieden zu sein, doch ich war es. Es war 16.30 Uhr. Vor mir ein PC, hinter mir ein Regal mit Büchern. Heute war mein erster Tag bei Sun-Day. Man stellt sich den ersten Tag immer sehr spannend vor, doch hier bei Sun-Day war er alles andere als das.
Nach einem halbstündigem Begrüssungsgespräch mit Miss Bighand folgte nochmal eine halbstündige Rundreise durch die gesamte Firma. Total öde. Als man mir dann meinen Arbeitsplatz zugeteilt hatte, bekam ich auch schon meinen ersten Auftrag. Ich sollte irgendwelche Listen erstellen. Glaubt mir Leute, es gibt nichts langweiligeres als Listen zu erstellen und weil es so langweilig war, machte ich es auch nicht. Wie gesagt es war 16.30 Uhr und alles was ich bis zu diesem Zeitpunkt gemacht hatte, waren 3 Zeilen in die Liste zu schreiben. Noch eine halbe Stunde bis Feierabend.


Endlich war ich da wo ich heute schon den ganzen Tag hin wollte, auf die Stradparty. Doch so wie ich es mir vorgestellt hatte, war es nicht. Ich hatte schlechte Laune und sass alleine auf irgend einem Stuhl und sah aufs Wasser. Ihr denkt jetzt bestimmt: "Mein Gott, ist die denn nie zufrieden?". Es ist mir ziemlich egal was ihr denkt aber trotzdem werde ich euch erzählen wieso es mir so geht. Hab ich euch eigentlich schon meine Familie vorgestellt? Nein? Gut, dann werd ich das jetzt tun.



Das ist mein Vater. Er ist Anwalt und dauerbeschäftigt.



Das ist meine Mutter. Sie ist das gleiche von Beruf wie mein Vater. Okay, sie ist nicht Anwalt aber Anwältin.
Wie ich zu meinen Eltern stehe? Gar nicht. Sie sind nie zu Hause, sie kümmern sich nicht wirklich um uns und auch sonst sind wir für sie nicht von grossem Interesse. Wenn sie mal da sind streite ich mich meistens mit ihnen.
Bevor ihr euch jetzt fragt, wen ich noch mit uns meine, hier die Antwort.



Das ist meine Schwester. Sie ist nicht nur meine grosse Schwester sondern gleichzeitig meine beste Freundin. Immer für mich da, total offenherzig und liebevoll. Ihr kann man wirklich alles anvertrauen.
Ihr ahnt es schon. Der Grund meiner schlechten Laune ist meine Familie. Nicht meine ganze Familie. Viel mehr meine Eltern. Als ich ihnen gestern Abend von meinem neuen Job bei Sun-Day erzählte, kamen zwei Reaktionen. Von Mum kam ein widerwilliges "Toll". Mein Dad murrte bloss erstaunt. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie enttäuscht und wütend ich auf sie war. Seit diesem Moment habe ich sie bis heute Abend nicht mehr gesehen.



"Hey Schwesterherz, was ist denn los? Immer noch wegen Mum und Dad gestern Abend?" fragte plötzlich meine Schwester.
"Ja. Weisst du, ich bemüh mich um einen Job. Ich tu alles und was machen sie? Null Begeisterung für die eigene Tochter." antwortete ich ziemlich genervt auf ihre Frage.
"Du weisst doch wie unsere Eltern sind. Mach dir keinen Kopf und denk immer dran, du suchst dir nicht einen Job für sie, sondern für dich. Ausserdem sind sie es doch gar nicht wert, dass du dir wegen ihnen die Party vermiesen lässt. Komm jetzt mit. Übrigens, weisst du wer hier ist?"
"Nein, wer denn?"
"Sascha", zwinkerte meine Schwester mir zu.
Sascha. Der tollste Typ auf der ganzen weiten Welt. Sie brauchte seinen Namen nicht mal halb auszusprechen, schon hatte ich ein kleines Lächeln auf dem Gesicht.
Einige Stunden vergingen. Sie vergingen sehr schnell aber das ist ja kein Wunder wenn man sich amüsiert. Ich hatte mich sehr amüsiert, besonders beim tanzen mit Sascha. Er war ein wundervoller Tänzer. Leider fand nicht nur ich ihn toll. Viele Mädchen wollten mit ihm tanzen und so blieb nicht viel zeit, welche ich mit ihm verbringen konnte.
Wie gesagt, einige Stunden vergingen. Mittlerweilte hatte ich Sascha aus den Augen verloren. Ich spielte mit dem Gedanken ihn zu suchen und nochmal zum Tanz aufzufordern. Da ich nicht viel von Gedankenspielen halte, fing ich an ihn zu suchen. Nach einiger Zeit fand ich ihn auch. Knutschend, mit einer blondhaarigen, aufgemachten Tussi.
Der Abend für mich war gelaufen und ich beschloss zu gehen.
"Wo willst du hin, Tori?" rief mir meine Schwester hinterher.
"Weg, sieht man doch" schreite ich zu ihr rüber, "Ich geh nach Hause, hab kein Bock mehr auf beschissene Leute".
Was meine Schwester mir noch hinterher rief, konnte ich nicht mehr verstehen. Auf dem Weg nach Hause gingen mir einige finstere Gedanken durch den Kopf, was ich alles mit der Tusse anstellen wollen würde. Als ich so durch die dunkle Strasse lief, hielt plötzlich ein Wagen neben mir. Ein Kerl lies auf der Beifahrerseite das Fenster runter und sprach mich an...







 
Zuletzt bearbeitet:
Ein trauriger, aber auch viel versprechender Anfang!
Ich mag es wie du schreibst. Klingt erschreckend viel Wahrheit durch.
Jedenfalls bin ich gespannt wie es weiter geht. Gutes Schiksal, schlechtes Schiksal....die Schwester der man alles erzählen kann und die man liebt.....warum schrillen da bei mir die Alarmglocken?
 
Uuh, toll gemacht :)
Der Prolog ist super und ich bin gespannt, was er mit der weiteren Geschichte zu tun hat. Ich hab da ja eine Ahnung...
Das einzige, was mich etwas gestört hat ist, dass manche Formulierungen etwas zu gewollt lustig (Anwalt/Anwältin) oder störrisch (sechsmal das Wort "egal") zu sein scheinen. Macht aber irgendwie auch den ganzen Stil aus ^^
Ich will meeehr!
 
Hallo

Habe nicht gedacht, dass die ersten Kommentare so schnell kommen würden :)
Vielen Dank für das liebe Lob aber auch für die Kritik, welche ich gerne annehme und mir merke.
Da ich die nächsten Kapitel bereits schon geschrieben habe, werde ich euch nicht lange warten lassen und die nächsten bald veröffentlichen ;)

Bis dahin

Liebe Grüsse Blue_Neptun
 
Grosses Kompliment an dich. Ich habe mich so in deine Story vernarrt das mir meine popcorn verbrannt sind.. :) Echt toll geschriben & sehr spannend formuliert. Hoffe die Fortsetzung kommt bald. =) Liebe grüsse Sabrina
 
Grosses Kompliment an dich. Ich habe mich so in deine Story vernarrt das mir meine popcorn verbrannt sind.. :) Echt toll geschriben & sehr spannend formuliert. Hoffe die Fortsetzung kommt bald. =) Liebe grüsse Sabrina

Oh, das mit deinem Popcorn tut mir leid :p

Danke aber dennoch für dein Lob =)
Wie gesagt, die nächste Kapitel habe ich bereits schon geschrieben und werde sie bald veröffentlichen =)

LG Blue_Neptun
 
Oh, das mit deinem Popcorn tut mir leid :p

Danke aber dennoch für dein Lob =)
Wie gesagt, die nächste Kapitel habe ich bereits schon geschrieben und werde sie bald veröffentlichen =)

LG Blue_Neptun

hi neptun. ich schaue mir gier gerade die geschichten durch und habe mir mal die zeit genommen deine komplett zu lesen. ok. ein paar stilmittel hätte ich anders gewählt aber das ist egal. ich mag deine geschichte.und bin gespannt wie es wietergeht. und bis jetzt isses ja noch keine schnulze! das gefällt mir besonders!

kannst mich ja mal in floralien besuchen. würde mich freuen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank, dass du dir Zeit genommen hast um meine Geschichte zu lesen und danke für dein Lob und die Kritik.

Bald geht es weiter.

LG Blue_Neptun
 
1.03 Ein letzter Abend (2)

Am Anfang steht ein Wort. Ein einfaches Hallo - das ist der Anfang. Was dann passiert, ist in jeder Situation des Lebens anders. Das Schicksal entscheidet, was nach dem Hallo passiert. Es entscheidet sich entweder für die gute Seite, was ein interessantes Gespräch wäre oder für die schlechte Seite. Die schlechte Seite ist nicht ein uninteressantes Gespräch auch nicht ein fürchterlicher Streit, nein, es ist etwas unerwartetes.
Was mein Schicksal ausgedacht hatte veränderte mein ganzes Leben...

"Dein Name ist Toria Raff, richtig?", sagte eine raue tiefe Stimme aus dem Wagen neben mir.
Ich erstarrte. Woher wusste der Fahrer im Wagen meinen Namen?
"Wer sind Sie und was wollen Sie von mir?", wollte ich von der dunkeln Gestalt im Wagen wissen.
Mit etwas gereizter Stimme antwortete er mir: "Ich möchte, dass du bestätigst. Bist du Toria Raff?"
"Ja. Verdammt was wollen Sie von mir?" Meine Stimmung kippte nun völlig. Nicht, dass ich schon genug von der Tusse genervt war, die sich an Sascha ranmachte. Nein. Nun muss mich noch irgend ein Typ nerven.
"Du solltest dich beeilen Toria. Du kommst noch zu spät nach Hause."
"Was willst du? Hast du keine anderen Probleme, verdammt? Hau ab du scheiss Kerl. Haut alle ab ihr scheiss Kerle!" schrie ich ihn an. Ohne, dass er noch etwas sagte, schloss er das Fenster seines Wagens und raste davon.
Vom Boden hob ich einen Stein auf und warf ihn dem Wagen hinterher. Natürlich traf ich nicht denn das Auto war schon zu weit entfernt.




Man sagte mir mal, die Zeit würde alle Wunden heilen und sie würde alles besser machen. An diesen Scheiss hatte ich nie geglaubt. Es war nie die Zeit, die meine Wunden heilte. Es war jedes Mal ich selbst. Ich löste meine Probleme und nicht die Zeit. Und ganz ehrlich, hat euch schon mal die Zeit irgend eine Wunde geheilt? Wohl kaum.
Würde man mir jetzt sagen, dass die Zeit Wunden heilt, ich würde wohl kaum drauf hören, doch nachdem was an diesem Abend noch passierte, hätte ich mir gewünscht, ich hätte darauf gehört...

Während ich noch immer auf dem Weg nach Hause war, total in meinen Gedanken versunken, merkte ich nicht, dass ich mitten auf der Strasse lief. Es war total dunkel. Man konnte fast nichts erkennen. Ich wusste nur, dass links von mir einige Bäume waren und rechts eine grosse Wiese lag. Es war auch total ruhig. Alles was ich hörte, waren meine Schritte. Plötzlich allerdings tauchten hinter mir wie aus dem Nichts zwei ziemlich helle Lichter auf. Ein Motor fing an zu rattern und ich hörte ein grelles quietschen. Es war ein Auto, welches auf mich zuraste.




Wenn einem das Schicksal mit zwei hellen Scheinwerfern ins Gesicht sieht bleibt nicht mehr viel Zeit zum nachdenken. Es gibt Menschen die sagen, dass einem das Leben kurz vor seinem Tod noch einmal wie ein Schnelldurchlauf durch den Kopf schiesst. Doch wenn einen das Schicksal derart überrascht bleibt nur noch eines zu sagen:
"Ohu scheise"
Das waren meine letzten Worte bevor mich das Auto mit rasender Geschwindigkeit an den Beinen erwischte. Mit grosser Wucht prallte ich auf der Windschutzscheibe des schwarzen, mir bekannten Autos auf, wurde übers Dach geschleudert und klatschte schliesslich auf dem Asphalt wieder auf. Als ich auf dem Asphalt aufschlug wurde mir weiss vor Augen...



Tja, lang und knochig sind die Finger des Schicksals und sie können dich in ihren Würgegriff nehmen. Der kann sehr schmerzhaft und lähmend sein und im Spiel um Leben und Tod, wäre es gut zu wissen, dass auch das Schicksal eine Schwäche hat.
Leider kannte ich die Schwäche des Schicksals nicht und verlor meinen Kampf...

Mein Name ist Toria Raff und ich war 18 Jahre alt, als ich ermordet wurde...





1.04 Neue Erkenntnisse

So viele Menschen reden täglich über die Zeit. Wie schnell sie doch verginge...
60 Jährige Leute blicken oft auf ihr Leben zurück und geben danach irgendwelche beschissenen Sprüche von sich:
"Hach, Zeit vergeht unaufhaltsam"
"Wie die Zeit doch davon rast..."
"Zeit ist Leben"
Zeit ist Leben, stimmt. Doch hätte man mir vor ein paar Tagen gesagt, dass die Zeit schnell vergeht, sie Leben ist und ich daraus etwas machen soll... naja, ich hätte wahrscheinlich nicht darauf gehört.
Tja, jetzt bin ich tot und meine Zeit des Lebens war abgelaufen...




"Kleines Mädchen, aufwachen! Komm schon, ich hab nicht den ganzen Tag Zeit! Aufwachen!"
Total benommen öffnete ich langsam meine Augen.
"Na also, geht doch! Los, aufstehen!", bat mich der Mann mit etwas tieferer Stimme.
"Wo...Wo bin ich? Was ist passiert?", wollte ich von ihm wissen.
"Du bist am gleichen Ort wie vorhin. Allerdings gibt es einen kleinen Unterschied, du bist tot!", gab mir der Mann mit leicht ironischer Stimme zur Antwort. Dass ich die Ironie falsch deutete wurde mir schnell klar, als ich den ungeduldig scheinenden Mann ein paar weitere Fragen stellte.
"Wer bist du? Was ist passiert?" fragte ich ihn erneut.
"Ich bin Robin und ich werde dir jetzt noch einmal erklären was genau passiert ist. Bist du bereit?"
Bevor Robin mir noch einmal erklären konnte, was passiert war, kam eine Frau hinzu.
"Du warst auf dem Weg nach Hause. Als du der Strasse entlang gingst, kam von hinten ein Auto angefahren und PENG du warst tot."




In der Psychologie gibt es, naja, 4 Stadien des Sterbens. Nummer 1 ist Verweigerung.
"Nein! Nein, nein, nein, das kann einfach nicht sein. Ich mein, ich bin doch noch hier, hier auf der Welt. Am selben Ort wie eben. Das kann einfach nicht sein", versuchte ich mir krampfhaft einzureden.
"Hast du gehört wie die Knochen geknackt haben als das Auto auf ihre Beine trafen?" fragte Robin die neu dazu gekommene Frau.
"Oh ja! Es war ein fürchterliches Knacken aber ich habe schon schlimmeres gehört."
Als sie diesen Satz aussprach, lachte sie. Ich schaute die Beiden nur geschockt an, merkte dann aber, dass es nur ein sarkastischer Witz sein sollte.

Nummer 2 der psychologischen Stadien ist Wut.
"Scheise, Leute, ich bin erst 18 Jahre alt. Ich hab noch gar nichts getan in meinem Leben. Das ist nicht fair!", schreite ich die beiden an. Sie schauten mich beide fragend an.
"Und wer bist du eigentlich? Ein Engel oder sowas?" fragte ich die Frau.
"Ein Engel? Ich?", sie fing fürchterlich an zu lachen.
"Das ist Christine. Sie ist genau so tot wie du und ich", erklärte mir Robin.
"Du kannst mich Chris nennen, Kleine. Ich mag meinen Namen nicht besonders."
Egal was Chris sagte, sie hatte immer eine ziemlich lustige Art.
"Ich finde es übrigens süss von dir, dass du mich als Engel bezeichnest. Das beweist mal wieder meine Schönheit", auch dabei lachte sie.
"Was seid ihr dann bitte?", wollte ich wissen.
"Wir sind sowas wie Aufklärer. Wir gehen zu den Leuten die ermordet wurden und erklären ihnen was passiert ist. Genauso wie bei dir jetzt."




Nummer 3 ist Feilschen.
"Hätte nicht jemand anders ermordet werden können? Ein alter Mann, eine alte Frau oder irgend eine anderer Mensch?", wollte ich weiter von Robin und Chris wissen.
"Moment, das müssen wir untereinander besprechen", antwortete Robin mir.
Robin und Chris schauten sich in die Augen, sagten allerdings kein Wort. Robin schaute mich wieder an und Antwortete kühl: "Nein!"
"Verdammt nochmal Leute, ich will mein Leben zurück haben!" Ich flehte schon beinahe.
"Du hast doch sowieso nichts daraus gemacht, Kleine", wollte mich Chris trösten.

Nummer 4, der Schluss, ist dann die Depression.
"Ach Shit!" Eine Träne floss meine Wange herunter und ich setzte mich auf einen Stein.
"Weisst du was dich ein bisschen aufheitern wird?" fragte mich Robin.
Ich schaute ihn bloss fragend an.
"Es wird dich aufheitern wenn du weisst, wie du ermordet wurdest. Komm mit!"

Chris und Robin führten mich zu meiner Leiche.
"Du hast ganz schön heftige Knochenbrüche, Kleine. Das hat bestimmt ganz schön geschmerzt", stellte Chris fest.
"Ich...ich hab davon nichts gemerkt", antwortete ich ihr Kühl.
"Schau mal her, Toria. Siehst du das?" Robin deutete auf eine kleine Wunde in meinem Hals.
"Was ist das? Ist das vom Aufprall?", erkundigte ich mich.
"Nein. Das ist die Stichwunde eines Messers. Sowas musste ich schon oft sehen." erklärte mir Robin.
Entsetzt sagte ich: "Oh Mist, dann wurde ich also erstochen?"
"Tja, Toria, das ist jetzt deine Aufgabe es rauszufinden", entgegnete mir Robin mit trockener Stimme...




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Titel des nächsten Kapitels: Hochzeitsfreude

Jetzt seid ihr wieder dran. Schreibt mir, ob es euch gefallen hat oder nicht. Kritik ist immer willkommen =)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Blue_Neptun,
nun lasse ich auch mal einen Kommi hier.

Die Grundidee der Geschichte finde ich gut. Leben nach dem Tod, weitere Existenz nach dem Tod, das ist ein Thema, das viel Spielraum für Gedanken bietet. Und gut umgesetzt ist es bisher auch.

Deinen Schreibstil finde ich an einigen Stellen super, beispielsweise, wenn du viel Wahrheit durchklingen lässt, wobei der Leser sich selbst auch indirekt angesprochen fühlt. So etwas regt zum Nachdenken an und ich finde es immer wichtig, dass eine Story gerade dies bewirkt. Auch, dass du das Schicksal so einbindest, gefällt mir. Man merkt, dass du dir viel Gedanken bei deiner Story machst, und das finde ich toll.
Stellenweise sagt der Schreibstil mir jedoch nicht ganz zu. Wie Zora Graves schon sagte, klingt es einfach manchmal zu gewollt lustig. Der Anfang behagte mir auch nicht so ganz, ich mag es nicht so, wenn man eine Geschichte mit "Mein Name ist..." und diesen üblichen Floskeln einleitet, ich finde es einfach etwas... unschön (was nach diesen Einleitungssätzchen kam, gefiel mir dann schon besser ;)). Ebenso unschön finde ich es, wenn in geschriebenen Texten Umgangssprache verwendet wird. In wörtlicher Rede finde ich das in Ordnung, aber in geschriebenen Texten finde ich es einfach nicht so toll. Aber das ist dann wohl eher eine persönliche Wertung. Und du schreibst schließlich aus der Sicht von Toria, also ist das jetzt kein so großer Kritikpunkt.
Ein weiterer Kritikpunkt wäre da die Rechtschreibung. Da hapert's ein bisschen an der Kommasetzung und der Groß- und Kleinschreibung, und auch andere Fehlerchen unterlaufen dir, zum Beispiel schriebst du einmal "schreite" statt "schrie".
Diese Fehler kannst du aber ganz leicht mit einem Betaleser oder einfach nochmal überlesen beheben.

Bitte nimm mir meine Kritik nicht so übel, als Kritiker möchte ich dir natürlich so gut wie möglich helfen, deine Story zu verbessern. ;)

Und abgesehen von diesen Fehlerchen ist der erste Gesamteindruck schonmal gut. Die Story fesselt, regt zum Nachdenken an. Natürlich ist sie noch etwas verbesserungswürdig, aber als Grundlage hast du ein gutes Konzept und gute Ideen.

Ich werde weiter mitlesen. ;)

lg
aqua
 
Hallo aqua. Danke für deine Kritik. Deine Kritik nehme ich alles andere als übel. Ich bin für jede Hilfe, welche ich bekommen kann, dankbar.
Du hast recht. Mit den Kommas, da kenne ich mich wirklich nicht so aus...:p
Das mit der Rechtschreibung, ich nehme dein Beispiel schreite und schrie...das liegt wohl daran, dass ich Schweizer bin. Hier bei uns wird das Wort schrie nicht benutzt. Eher schreite. Deswegen bin ich froh, dass ihr / du mich in der Rechtschreibung verbesserst.

Vielen Dank für dein Lob und deine Kritik.

Liebe Grüsse Blue_Neptun
 
& erneut begeistert. :)
So nebenbei ich bin auch Schweizerin. :D
warte schon gespannt auf die Fortsetzung. ;)

Lg.

Dann kannst du mir ja bestätigen, dass es manchmal bischen schwerer für uns ist=)

Danke für dein Lob. (=

Mit der Fortsetzung lasse ich euch nicht lange warten (= Bald geht es weiter

Edit: Habe im ersten Post die Titel zu Kapitel 9 und 10 online gestellt
 
Zuletzt bearbeitet:
Es kamen zwar noch nicht viele Reaktionen aber zum Wochenende hier mal das nächste Kapitel.
Viel Spass beim lesen =)

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1.05 Hochzeitsfreude


Jährlich heiraten 60% aller verliebten Paare. Sie geben sich das "Ja-Wort" und schwören ewige Treue bla bla bla. Es werden jährlich hunderttausende von Eheringen ausgetauscht. Nach dem Ringaustausch folgt der erste eheliche Kuss. Danach sind alle glücklich, Brautpaar, Trauzeuge und all die anderen Gäste, die sich diese Zeremonie antun. Alle happy...denkt man zumindest.
Jährlich lassen sich nämlich 50 % aller geschlossenen Ehen scheiden. Tja, da sieht man mal, nur bei lächerlichen 10% siegt die "ewige Liebe", wobei ich denke, dass 8 von 10% sich nicht trauen scheiden zu lassen, weil ein Partnerteil das andere Partnerteil auf irgendeine Weise erpresst.
Zurück bleiben also lächerliche 2%. Was will man da noch sagen. EIN HOCH AUF DIE LIEBE!



"Was willst du haben? Waffeln, Pfannkuchen oder Crêpe?"
"Brauch ich denn überhaupt noch was zu essen? Ich mein, ich bin doch tot...", antwortete ich auf Robins Frage.
"Du bist untot, Kleine. Deine Bedürfnisse sind alle noch vorhanden. Also, du musst essen, trinken und all das Zeugs auch machen", erklärte er mir mühsam.
"Okay, ich denke das habe ich kapiert. Naja, ich würde ja jetzt Pfannkuchen bestellen aber ich habe überhaupt kein Geld", gab ich Robin mit schleimender Stimme zu.
"Deswegen frage ich ja, Kleine, was willst du haben?"
"Pfannkuchen! Bezahlst du jetzt immer mein essen?", wollte ich schnell nach meiner Bestellung wissen.
"Was denkst du von mir? Ich bin tot, nicht reich, Kleine. Ich werde dein essen heute bezahlen, danach musst du selbst wieder an Geld kommen. Such dir einen Job!", antwortete er mir.
Irgendwie kommt es einem komisch vor. Erst vor ein paar Tagen war ich noch bei Sun-Day um mich für einen Job vorzustellen. Jetzt war ich tot und schon wieder auf Jobsuche...



"Sag mal Robin, wo bleiben eigentlich Kelly und Ramon?", wollte Chris wissen.
"Hallo zusammen, na habt ihr auf uns gewartet? Wir sind schon da. Wo ist denn unser junger Neuzugang?"
"Da sind sie doch schon, Chris. Dass du immer so ungeduldig sein musst", antwortete er ihr trocken.
"Kleine, das hier sind Kelly und Ramon. Ramon, Kelly das hier ist Toria. Seid nett zu ihr!", befahl er den Beiden.
"Hi", warf ich zur Begrüssung ins Gespräch rein.
Kelly begrüsste mich genauso trocken: "Hi"
Ramon hingegen war umso Gesprächsfreudiger: "Hallo Toria, schön, dass wir uns kennen lernen. Wir werden uns bestimmt mögen"
"Ohu ähm, da bin ich mir sicher", sagte ich ihm. Eigentlich aber nervte er mich jetzt schon mit seiner grossen Klappe.
"So Leute, bevor ich es vergesse. Heute Nachmittag treffen wir uns alle im schicken Abendkleid beim Mountainplace. Wir haben die Aufgabe, ermordete einer Hochzeit einzusammeln. Also, zieht euch bitte dementsprechend an und das gilt auch für dich, Ramon, verstanden?" erklärte Robin uns.
"Woher soll ich ein Abendkleid nehmen? Ich habe kein Geld, keine Wohnung, geschweige denn ein Abendkleid", wollte ich wissen.
"Du kommst nachher mit mir mit, Tori. Bei mir findest du bestimmt was" bot mir Chris an.

Eigentlich war es mir scheis egal wie ich auf der Hochzeit aussah. Die Erfahrung hat mich nämlich gelehrt, dass Interesse Erwartung hervorruft und Erwartungen rufen Enttäuschungen hervor. Also will man Enttäuschungen vermeiden, muss man Interesse vermeiden. A gleich B gleich C gleich A oder was auch immer.



"Probier das mal an", bat mich Chris.
"Was? Das ist doch viel zu kurz und zu schwarz. Wir sollen doch auf eine Hochzeit gehen und nicht auf eine Trauerveranstaltung. Obwohl, für eine Trauerfeier wäre es zu kurz", antwortete ich ihr mit einem kleinen Lächeln.
"Du hast recht, damit ging ich immer auf Wilde 60er Jahre Partys", erklärte Chris mir voller Freude.
"60er Jahre Partys? Rolling Stones und Beatles Musik? Die sind doch schon längst out". Für mich war total unverständlich wie jemand Rolling Stones und Beatles hören konnte, für Chris anscheinend nicht.
"Die waren und sind legendär, Kleine! Ausserdem hat es immer sehr gut geklappt zu dieser Musik junge Typen aufzureissen". Wieder war ihre Stimme voller Freude.
"Deswegen ist dieses Kleid hier auch so kurz oder? Naja, ich verstehe nicht viel von aufreissen und flirten" gab ich zu.
"Du verpasst was, Schätzchen. Noch hast du allerdings die Gelegenheit", heiterte sie mich auf.
"Los, zieh dieses Kleid an, das wird dir bestimmt stehen!"
Chris drückte mir ein weisses Kleid in die Hand und obwohl ich nicht viel von Kleidern und Schönheit verstand, muss ich sagen, es war wirklich schön. Ich verschwand also im Bad, zog mich um und trat dann vor Chris um mich zu präsentieren und ihre Meinung einzuholen.
"Und?", fragte ich unsicher.
Chris stand erst mal nur da und sagte dann zu meinem Erstaunen: "Wow, Toria, du siehst wunderschön aus. Lass mich noch diese Blume in dein Haar setzen."
Dass ich wunderschön sei, hatte mir in meinem 18 Jahre langem Leben keiner gesagt. Jetzt wo ich tot war, bekam ich dieses riesen Kompliment. Glaubt mir Leute, so ein Kompliment tut dem eigenen Ego saugut.



Nach der ganzen Modeschau, fuhren Chris und ich zum Mountainplace wo uns auch schon Robin und Ramon erwarteten.
"Da seid ihr ja endlich! Die Zeremonie hat bereits begonnen. Los Kinder, wir müssen rein!", befahl uns Robin genervt.
"Wo ist Kelly?", wollte Chris von Robin wissen.
"Verhindert. Los, sucht euch einen Platz in der letzten Reihe", befahl er uns wieder.



Da sass ich nun und sah einer Hochzeit zu. Zwei Menschen, die sich das "Ja-Wort" geben und für immer treu zu einander sind, bis das der Tod sie scheidet... was in ca. 4 Minuten der Fall sein würde...

"Wir haben uns hier versammelt um zwei sich liebende Menschen zu vereinen. Jones Perl und Karen Smith", sprach der Reverend. Nach weiterem Gerede kam die alles entscheidende Frage:
"Wollen Sie, Miss Karen Smith, den hier Anwesenden Jones Perl zu Ihrem angetrauten Manne nehmen? Ihn lieben und ehren, bis das der Tod euch scheidet? Dann antworte mit Ja!"
"Ja, ich will!", gab die Braut natürlich zur Antwort.
"Und willst du...", die Stimme des Reverend wurde tiefer und ernster "...Jones, diese Frau hier zu deinem Weib nehmen? Antworte mit Ja!"
Der Bräutigam wusste nicht, was er davon halten soll und gab ohne gross nachzudenken, das Ja-Wort. Rückblickend war dies sein Todesurteil.
"Ich habe dich immer geliebt, Karen, doch du gingst zu diesem Idioten. Ich habe dich gewarnt, dass du mit deinem Leben bezahlen wirst, wenn du ihn heiratest", drohte er der Braut.



Noch bevor diese etwas sagen konnte, griff der Reverend eines der Säbel hinter sich und stach ohne gross mit der Wimper zu zucken in den Bräutigam ein. Sekunden später stach er mit dem Säbel auch noch in die Braut ein. Beide vielen tot zu Boden. Der Reverend floh zur Hintertür hinaus und auch die wenigen Hochzeitsgäste flohen sofort.
"Ach du scheise was war das denn? Was sollte der Mist? Robin!", schrie ich hilflos.
"Beruhige dich Kleine, sowas wirst du noch öfters sehen", wollte Robin mich beruhigen.
"So Leute, an die Arbeit, sucht euch euren ermordeten und schickt ihn in rüber! Du kommst mit mir, Kleine!" befahl er uns weiter.
Während ich mit Robin in einen kleinen Nebenraum ging, versuchte ich zu verarbeiten, was gerade passiert war. Im kleinen Nebenraum angekommen, fanden wir die Braut vor. Sie starrte mit einem leeren Blick an die Steinmauer. Robin nahm sie an der Hand, sagte ihr etwas, was ich nicht verstehen konnte und öffnete eine Tür. Die Tür führte eigentlich in ein Badezimmer, doch mit einem Mal erhellte ein blauweisses Licht den Raum. Er führte die Frau in den Raum und sie verschwand im Licht. Robin schloss die Tür und sagte mir: "Komm, Kleine, wir gehen!"
"Wo ist sie hin?", wollte ich wissen.
"Ich weiss es nicht", erklärte mir Robin.
"Komm schon, du weisst es", quetschte ich ihn weiter aus.
"Nein, Kleine, ich weiss es nicht okay?", antwortete er mir genervt.
"Werde ich auch irgendwann durch solch eine Tür gehen?", fragte ich weiter.
"Ja, wirst du aber deine Zeit ist noch nicht gekommen. Du musst erst deinen Mörder finden", klärte Robin mich auf.
"Sie hat ihren Mörder doch auch noch nicht gefunden", sagte ich verzweifelt.
"Doch, sie weiss wer ihr das angetan hat, du nicht", erwiderte er mir trocken.



Robin hatte recht. Sie wusste, wer ihr Mörder war, ich nicht. Ich wusste nicht, wer mich vor ein paar Tagen überfahren und erstochen hatte. Meine Aufgabe allerdings war es, dies rauszufinden und schon bald werde ich meinen ersten Hinweis bekommen...

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Titel des nächsten Kapitel: Beerdigungen
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Kapitel gestern ist irgendwie an mir vorbeigegangen... Naja, jetzt hab ichs ja gesehen ^^
Ich hab mich glaub ich in die Geschichte verliebt. Das Kapitel war nochmal besser als alle davor O.O
Manchmal erinnert mich dein Stil etwas an Charlaine Harris' True Blood-Reihe (vielleicht kennts ja wer). Diese eingestreuten Lebensweisheiten (die gar nicht reißerisch sind, sondern einfach nur wahr - was sehr schwierig sein kann, diese Gratwanderung), die teils sarkastische Art mancher Charaktere, herrlich :love:
Ich bin soo gespannt was im nächsten Kapitel passiert!
 
Hallo Zora Graves

Vielen Dank für dein grosses Lob. Mich freut, dass dir meine Geschichte gefällt.
Diese True Blood Reihe ist mir unbekannt aber vl sollte ich es mir mal ansehen. :D

Das nächste Kapitel wird bald online gestellt =)

Liebe Grüsse

Blue_Neptun
 
Waau, spannung hoch 10. :D
Deine Ideen sind echt Kreativ und regen zum Nachdenken an. :)
Also wie gesagt ich finde die Story klasse! :D

Warte gespannt auf die Fortsetzung. ;)

Lg.
 
Hallo zusammen

Vielen lieben Dank für euer Lob. Es freut mich wirklich sehr, dass euch auch dieses Kapitel gefallen hat :)
Das nächste kommt bald und ich hoffe, dass euch auch das gefällt.

Liebe Grüsse Blue_Neptun
 
Ich werde wohl oder übel bis Dienstag warten müssen da ich heute abend 5 tage verreisen werde. Dafür habe ich aber noch einen Grund mehr mich auf meine Rückreise zu freuen. ;)
Mal schauen wie es weiter gehen wird. :)
Freu mich schon sehr auf die Fortsetzung. > zum 2. mal gesagt. :D
Ganz Liebe Grüsse Terry-Jenny
 
Irgendwie kommt mir das alles bekannt vor... ;)
Sun-Day - Happy-Time?! Besteht da eine Verbindung? Und die 4 Stadien des Sterbens...
Keine Angst, dein Geheimnis ist bei mir sicher! ;P
Zumindest hast du die Grundidee (Mörder finden) verändert!
Aber ansonsten hast du was ordentliches draus gemacht! Also *DaumenHoch*
LG
 
Besteht;) und ich freue mich, dass ich endlich jemanden gefunden habe, der das rausfindet. (Was der wahre Grund für meine Story ist) ^^ Schön, dass ich nicht der einzige bin, der das kennt :D

Aber, hängen wir es nicht zu gross an die Glocke :p
 
Ich hab mich glaub ich in die Geschichte verliebt.

Ich, glaube ich, auch. :D
Die ganze Grundidee, die Lebensweisheiten, der Sarkasmus, der Schreibstil, der Hauptcharakter, bei dem ich mir nicht sicher bin, ob ich ihn mag oder nicht… Ich hab ’nen Narren dran gefressen!
Deshalb ist es umso schader, dass du so viele Komma- und Ausdrucksfehler drin hast.

Das mit der Rechtschreibung, ich nehme dein Beispiel schreite und schrie...das liegt wohl daran, dass ich Schweizer bin. Hier bei uns wird das Wort schrie nicht benutzt. Eher schreite. Deswegen bin ich froh, dass ihr / du mich in der Rechtschreibung verbesserst.
Nun ja, um genau zu sein, kennen wir diese Zeitform gar nicht, sondern würden das Perfekt benutzen und so was wie «se het gschroue» sagen (je nach Dialekt eben). :D Und auch sonst kann man zwar die meisten Wörter direkt vom Schweizerdeutschen ins Deutsche und umgekehrt übersetzen, aber eben doch nicht alles.
Falls dir also solche Dinge Mühe bereiten, rate ich dir, dir tatsächlich einen Betaleser zu suchen, der dir diese Fehler ausmerzen kann. Es würde der Story wirklich noch etwas mehr Glanz verleihen, wenn sie (so gut wie) fehlerfrei wäre.

Wie gesagt, die Story ist grundsätzlich einfach super, und wenn du dir von einem Betaleser helfen lassen würdest, würde auch der äussere Rahmen noch besser wirken.
Ich würde diese Aufgabe auch gerne übernehmen, wenn du möchtest. :)

Ansonsten: Daumen hoch und weiter so! :up:

:hallo: LG Ομνικρον
 
Vielen Dank für dein Lob.

Ich habe mir bereits einen 'Betaleser' organisiert aber danke für dein Angebot, das weiss ich zu schätzen.
Mein Betaleser wird allerdings erst die neueren Kapitel zu lesen bekommen. Hab da meine Gründe ^^

Das nächste Kapitel werde ich morgen veröffentlichen. Ich hoffe es gefällt euch.

Liebe Grüsse

Blue_Neptun
 
Dann ist ja alles gut. :) Das ist schon okay, wenn nur die neueren Kapitel gegengelesen werden, das ist schliesslich auch mit einem gewissen Aufwand verbunden.

Dann freue ich mich also riesig auf morgen und das Kapitel, in dem hoffentlich verraten wird, was für einen Hinweis Toria bekommt… :)

LG :hallo:
 
Hey Blue_Neptun!

Ich finde deine Fotostory sehr interessant, bisher ist es ganz spannend und ich bin schon gespannt, wie es weiter geht. :)


Nur eine Sache muss ich unbedingt korrigieren, das macht so leider keinen Sinn:


Jährlich heiraten 60% aller verliebten Paare.
<...>
Jährlich lassen sich nämlich 50 % aller geschlossenen Ehen scheiden. Tja, da sieht man mal, nur bei lächerlichen 10% siegt die "ewige Liebe",

Wie kommst du da auf 10%? Indem du 60%-50% rechnest?

Das geht leider so nicht, es sind ja 50% von den oben erwähnten 60%, die sich scheiden lassen, also sind insgesamt 30% aller verliebten Paare geschieden und 30% sind noch verheiratet (und die übrigen 40% haben nie geheiratet). Da passen die 10% leider nirgendwohin....
Sorry, mich hat das echt gestört. ^^

Viele Grüße
Lotusblüte
 
Hallo *Lotusbluete*

Danke für dein Lob :)


Du hast natürlich recht, die 'Rechnung' ist komplett falsch.
In einem folgenden Kapitel wird erwähnt, dass die Rechnung falsch ist.

Grüsse Blue_Neptun
 
Hier nun das nächste Kapitel. Ich hoffe es gefällt euch =)

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1.06 Beerdigungen

Der letzte Akt eines Menschen ist seine Beerdigung, naja zumindest für den Körper des Menschen. Die Seele wandert in den Himmel oder in die Hölle, sagt man zumindest. Die Beerdigung betrachtet man als letzte Abschiedsmöglichkeit. Alle kommen, denen man mal irgendetwas bedeutet hat. Familie und Freunde. Der Familie fällt es meistens am schwersten los zu lassen, denn es ist - okay war - ja ein Familienmitglied, welches im Grab liegt.
Kurz gesagt, Beerdigungen sind zum grössten Teil beschisen, nur für manche aber auch gut.

Mein Name ist Toria Raff, meine Seele war am Leben doch mein Körper war tot. Und für diesen, bestand noch eine Beerdigung vor...

"Wieso treffen wir uns eigentlich immer hier im "House of Crêpe"?", wollte ich wissen.
"Das hat keinen bestimmten Grund, Kleine. Die Bedienung ist freundlich, die Küche bekömmlich, was willst du mehr?", antwortete mir Robin.
"Das muss doch einen Grund haben", behauptete ich.
"Nicht alles auf der Welt muss immer einen Grund haben. Manchmal tut man etwas einfach nur, weil man es tut. Aber damit es dich beruhigt, du kannst meine zwei Aufzählungen als Grund nehmen", antwortete er mir wieder.
Ich ass mein Frühstück und antwortete nichts mehr.
"Steht heute etwas an?", wollte Chris von Robin wissen.
"Es steht immer etwas an. Hier eure Aufträge. Einer für Dich, für Dich und für mich"
Robin verteilte kleine Kärtchen. Auf diesen Kärtchen stand eine Adresse, wo der nächste Mord geschehen würde. Nebst dieser Adresse stand eine genaue Zeit, wann wir vor Ort zu erscheinen hatten.
"Hey, Rob, hast du nicht wen vergessen?", fragte Ramon.
"Nicht, das ich wüsste. Wer sollte das denn sein?", entgegnete Robin Ramon.
"Naja, ich?", antwortete Ramon verdutzt.
"Ach so.", gab Robin zur Antwort: "Sag das doch gleich! Du hast heute keinen Auftrag. Du wirst heute Supervisor für Toria spielen. Es ist ihr erster "Fall" und du wirst sie begleiten, klar?"



"Klar", antwortete Ramon.
"Ach, ähm, Kleine, heute findet deine Beerdigung statt, willst du hingehen?", fragte mich Robin überraschend.
"Was? Meine Beerdigung?", gab ich verunsichert zur Antwort.
"Schon vergessen? Du bist tot", erklärte mir Chris lächelnd.
"Ja, deine Beerdigung. Willst du nun hingehen oder nicht?", fragte mich Robin erneut.

Seit dem ich tot bin, hatte ich kein einziges Mal an meine Familie gedacht. Waren sie traurig? Würden sie an mich denken? Wie geht es meiner Schwester? Waren meine Eltern traurig trotz des Streites?
Es ist komisch als totes Mädchen über solche Fragen nach zu denken aber ich wollte darauf eine Antwort bekommen und deshalb antwortete ich Robin mit einem Ja.
"Okay, wir sprechen uns später, Kleine. Ich muss los", sagte Robin, stand auf und verliess den Tisch.
"Ich werde auch mal losziehen. Bye, meine Hübschen!" Auch Chris stand auf und ging.
"Wo müssen wir hin, Tori?", fragte mich Ramon.
"Little-Washington-Street Haus 206 B", gab ich ihm unmotiviert zur Antwort.
"Okay, lass uns auch los gehen", befahl er.
"Hey, warte! Ich bin noch nicht fertig mit meinem Frühstück!" rief ich ihm zu.
"Stecks dir in die Hosentasche!", rief er mir zu und verliess das Restaurant.
Total genervt stand ich auf und ging ihm hinterher. Natürlich steckte ich mir das Frühstück nicht in die Hosentasche!

Als wir beim Haus 206 B in der Little-Washington-Street ankamen, machte Ramon eine komische Bemerkung.
"Oh oh, Tori, das hier wird hart für dich"
"Was meinst du? Weil es mein erster "Fall" ist?", fragte ich ihn auf seine komische Bemerkung.
"Ja, das vielleicht auch aber ich meine noch etwas anderes. Komm, ich zeige dir was ich meine"



Ramon führte mich zu einem Fenster dieses Hauses 206 B.
"So, siehst du was ich meine?" fragte er mich.
"Ich sehe nur irgendwelche spielende Kinder", antwortete ich. Dann aber schoss es mir wie ein Blitz durch den Kopf.
"Ach du scheise, du meinst ein Kind wird sterben?"
"Ja, ich denke schon", erwiderte Ramon auf meine Frage.
"Das ist total unfair. Die Kinder sind doch erst 4, 5 oder 6 Jahre alt! Verdammt, das ist total unfair!", rief ich etwas lauter und hysterischer.
Ramon versuchte mich zu beruhigen und redete irgendetwas, was ich nicht verstand, weil ich nicht zuhörte, auf mich ein. Während er das tat, schrie plötzlich eine Frau laut auf.
"Ohu scheise, nein!", stiess es aus mir heraus. Ich wusste, jetzt war jemand gestorben. Voller Verzweiflung lief ich zum Kinderspielplatz und setzte mich auf eine Bank. Es war ein scheis Gefühl zu wissen, dass ein kleines Kind sein Leben verloren hatte.
"Es tut mir leid, Tori", wollte Ramon mich trösten. "Du musst deinen Job beenden. Bring die Kleine zu ihrer Tür!", befahl mir Ramon.
"Ich weiss, was ich tun muss, okay?", antwortete ich wütend, als ich das Kind, welches hinter uns aufgetaucht war, auf den Arm nahm und in einen kleinen Schuppen, der blau aufleuchtete, brachte. Dort war ihr Licht, ihr letztes Licht.



Ramon und Ich liefen durch die Strassen. Nach der Sache mit dem kleinen Kind musste ich meinen Kopf frei bekommen. Ich verstand einfach nicht, warum ein 4 Jähriges Mädchen sterben musste und ehrlich gesagt, ich wollte es auch nicht verstehen...
"Alles okay?", wollte Ramon von mir wissen.
"Sehe ich vielleicht so aus als wäre alles okay?", zischte ich ihn an.
"Ich weiss nicht, deswegen frage ich ja. Weisst du, du solltest dir nicht allzu einen grossen Kopf machen..."
"Ramon, halt einfach die Klappe, dann geht es mir schon viel besser!" unterbrach ich ihn.
Ihr kennt das bestimmt auch, es geht euch wegen einer oder mehrerer Sachen total mies und euer Kumpel will euch aufheitern obwohl man es selbst gar nicht will. Mir ging es gerade genauso. Ich war tot, dazu verdammt Menschen in ihr letztes Licht zu begleiten, tat dies gerade bei einem kleinen Kind und ausserdem war heute noch meine Beerdigung. Wenn man zu all dem noch einen netten Bekannten hat, der einen mit irgendwelchen psychologischen Fragen belästigt ist alles aus, bei mir jedenfalls.



"Weisst du, Tori, Robin sagt immer wir sollen nicht darüber nachdenken und uns am Rande des Geschehens aufhalten, dann würde nichts passieren was uns belastet", redete Ramon mit einer komisch ruhigen Stimme weiter.
"Das kann echt nur von Robin kommen. Wie soll ich mich denn am Rande aufhalten, wenn ich ständig befürchten muss, dass mich zum Beispiel jemand auf der Strasse erkennt?", wollte ich wissen.
"Komm...", antwortete Ramon, "...ich zeig es dir!" Er führte mich zu einem Schaufenster mit Spiegeln.
"Siehst du, Tori, so sehen wir für die Lebenden aus", erklärte er mir. "Es heisst, es sei unser inneres Kind, was im Untoten-Zustand zum Vorschein kommt", erklärte er mir weiter.
" Ach du scheise. Wenn das hier mein inneres Kind sein soll, habe ich in meinem Leben 10 nervtötende Kinder alleine gross gezogen und mich mit Drogen vollgepumpt!", stellte ich entsetzt fest.



"Tja, man kann es sich nicht aussuchen", sagte Ramon und zuckte mit den Schultern.
"Sieht sie hübsch aus?", wollte ich von ihm wissen.
"Mhh...nicht so hübsch wie du", gab er mir zur Antwort.
Ich hätte Danke sagen sollen. Ich wollte Danke sagen, ich wollte lächeln und flirten und kichern doch stattdessen sagte ich: "Auch egal", und lief weiter.
"Kommst du mit ins 'House of Crêpe'?", fragte mich Ramon.
"Nein. Ich muss noch etwas erledigen. Ich komme dann später nach", antwortete ich.

In der 7. Klasse hat mir ein Mitschüler mal erzählt, wenn man mit einem Raumschiff im Weltall ist und man ein Huhn zurück auf die Erde werfen würde, würde es beim durchdringen der Erdatmosphäre verbrennen und als Brathühnchen auf der Erde landen. Genau so kommt mir das hier vor. Es ist völlig sinnlos aber ich muss es trotzdem versuchen.
Nach Hause zu gehen war eine miese Nummer aber ich konnte nicht anders.



Dieser ganze Mist interessierte mich keinen Hasenfurz als ich noch am Leben war. Was war schon für mich die Steinsammlung meines Dad's oder die Staffelei meiner Mum.
Jetzt erschien es mir plötzlich alles wertvoll.
Ich erinnerte mich, wie ich damals einen Stein aus Dad's Sammlung mit in den Garten nahm und ihn verbuddelte. Ich erinnere mich wie mein Dad total wütend auf mich war, weil es sein Lieblingsstein war. Ich durfte nie mit seinen Steinen spielen.
Bevor ich ging, musste ich noch saubere Kleidung aus meinem früheren Zimmer holen.
"Scheise", kam es aus mir heraus als ich die ganzen Holzkisten in meinem Zimmer sah.
Ich öffnete eine Kiste und nahm ein paar Kleidungstücke von mir heraus.
Wenn meine Eltern früher als ich klein war ausgingen, schlich ich mich zum Kleiderschrank meiner Mum, drückte ihr Kleider gegen mein Gesicht und atmete tief ein.
Doch jetzt war ein Geruch da, von dem ich mir nie bewusst war, dass ich ihn so vermissen würde...mein eigener. Ich nahm ein paar meiner Kleidungsstücke und legte meinen Kopf auf sie. Sofort schlief ich ein...



"Emily, hast du dein Outfit für die Beerdigung heute schon zusammen gestellt? Und könntest du bitte die Eisbecher in den Kühlschrank stellen?", wollte meine Mutter von meiner Schwester wissen.
"Ja, Mum!", antwortete sie.
Meine Mum schloss die Eingangstür hinter sich. Es rumpelte heftig. Ich erschrak und wachte sofort auf. Schnell steckte ich meine Kleidung in eine Plastiktüte, öffnete das Fenster und verschwand über das Vordach beim Eingang. Leider verschwand ich nicht ganz lautlos und meine Mum fragte meine Schwester: "Was war das? Ist da jemand in Torias Zimmer?"
Beide liefen in mein ehemaliges Zimmer. Natürlich stand das Fenster noch offen, denn es ist ziemlich schwierig das Fenster von aussen zu verschliessen.
"Toria war hier", sagte Emily leise.
"Was sagtest du?", fragte meine Mum nach, weil sie es nicht versand.
"Nichts, schon okay. Ich zieh mich um. Wir müssen ja bald wieder los", antwortete Emily und verschwand aus meinem Zimmer.

Am Abend war es so weit, meine Beerdigung.




"...und hiermit übergebe ich Dir, ihre Seele, Amen!" sprach der Pfarrer.
Mein Dad und der Pfarrer liefen einige Schritte vom Grab weg um Danke zu sagen.
Meine Mum und meine Schwester traten vor das Grab und Mum fragte: "Willst du auch noch etwas sagen?"
"Ja, das möchte ich aber sollten wir nicht auf Dad warten?", antwortete Emily.
"Nein", antwortete meine Mum auf Emilys Frage. Und dann fing sie an mit ihrer Rede: "Toria, es tut mir leid, dass wir uns im Streit trennen mussten und ich nicht liebenswerter zur dir war. Es tut mir leid, dass ich dich so oft kritisiert habe, obwohl du eigentlich perfekt warst so wie du warst. Es tut mir leid, dass ich dir nicht all die Liebe zurück geben konnte, die ich eigentlich für dich empfand. Es tut mir so leid und ich vermisse dich so sehr...", sie fing an zu weinen.
"Das hast du schön gesagt, Mum", tröstete Emily meine Mutter, schenkte ihr ein beruhigendes Lächeln und fuhr dann mit ihrer Rede fort: "Hallo Toria, ich vermisse dich auch sehr. Wahrscheinlich mehr als Mum und Dad es tun. Kannst du dich an die Steine erinnern, die wir im Urlaub immer gesammelt haben? Ich habe hier deinen Lieblingsstein. Du kannst ihn haben. Ich liebe dich", auch Emily verlor eine Träne.
"Komm, lass uns gehen", bat meine Mum, Emily.
"Wir können doch wieder kommen, oder?", fragte meine Schwester.
"Ja, okay", antwortete Mum schluchzend.
Beide liefen vom Grab weg und Emilys Blick fiel auf eine junge Frau, die weiter entfernt von meinem Grab stand...die junge Frau war ich...
Als meine Familie weg war trat ich vor mein Grab und steckte den Stein in meine Tasche.
Ich sah auf meinen Grabstein und in diesem Moment dachte ich an nichts.
"Alles okay, Kleine?", fragte mich plötzlich eine etwas tiefere Stimme hinter mir.



Es war Robin. Robin und die ganzen anderen. Ramon, Chris und sogar Kelly war gekommen.
"Die Blumen sind für dich, Süsse", sagte Chris.
"Danke, Chris", bedankte ich mich mit einem Lächeln bei ihr.
"Was hast du da für einen Stein eingesteckt?", wollte Robin wissen.
"Ein Stein von mir und meiner Schwester. Wir haben ihn zusammen gesammelt. Darf ich ihn klauen?", erklärte ich Robin.
"Na klar, es ist dein Grab", antwortete er mir auf meine Frage.
"Findet ihr, ich habe einen schönen Grabstein?", wollte ich von den andern wissen.
"Ja, hast du!", antwortete mir Kelly.
"Einen sehr hübschen", stellte Chris fest.
"Ich danke euch", antwortete ich ihnen lächelnd. "Habt ihr Lust auf eine Runde Crêpe im House of Crêpe?", fragte ich weiter.
"Du hast doch gar kein Geld", antwortete mir Ramon.
"Na und? Ich lass es mir auf Rechnung stellen. Wir sind doch da Stammgäste" erwiderte ich und wir gingen alle gemeinsam ins House of Crêpe.

Ein kluggeglaubter Schriftsteller sagte mal, es gibt keine grossen zweiten Akte im Leben. Ich bin mir nicht ganz sicher ob er wusste wovon er sprach. Vielleicht lag es auch nur daran, dass er mich niemals kennen lernte. Ich war tot doch noch auf dieser Welt...



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Titel des nächsten Kapitels: 1.07 Ein neuer alter Job
 
Nach Art von Terry Pratchett: Ein Kapitel mit Steinen drin :D

Da hat Toria ja mit ner Menge auf einmal zu kämpfen gehabt... Die Arme. :(
Ich bin mir nicht sicher, ob das beabsichtigt war, denke aber schon: Die Beerdigungsszene und der Tod des kleinen Kindes kommen mir irgendwie sehr distanziert und kaum emotional vor, dagegen kann man sich die Dinge, die in Torias Zimmer nicht bebildert sind, richtig gut vorstellen. Die Erinnerungen an ihre Eltern und welchen Wert ihre Gegenstände nun für sie haben, ist wunderschön geschrieben finde ich. Und das, obwohl der Abschnitt relativ kurz ist :up:
 
Nicht schlecht! :D
Also ehrlich ich bin schon fast süchtig nach deiner Geschichte. ;)
Hoffe es geht schon bald weiter, bin gespannt auf die Fortsetzung.

Lg.
 
Vielen Dank für euer Lob und eure Kritik =)

Es freut mich, dass du beinahe süchtig bist :p Auch wenn eine Sucht nicht immer das Beste ist.

Bald geht es weiter =)

Liebe Grüsse

Blue_Neptun

Update: Wer benachritigt werden will, wenn ein neues Kapitel veröffentlicht wird, kann mir eine PN oder hier schreiben (=
 
Zuletzt bearbeitet:
Das letzte Kapitel erbrachte nicht wirklich viel aufsehen...ich hoffe, dass sich das bei diesem nächsten Kapitel ändern wird. Viel Spass beim lesen :)

Wer benachritigt werden will, wenn ein neues Kapitel veröffentlicht wird, kann mir eine PN oder hier schreiben!

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1.07 Ein neuer alter Job




Man denk wenn man tot ist, sei man erlöst vom ganzen weltlichen Stress. Keine Arbeit mehr, keine nerviges Aufstehen mehr und vorallem keine nervigen Eltern mehr die einem vorschreiben was wir tun dürfen und was nicht. Tja, wer so vom Tod denkt hat sich geschnitten. Denn all das muss ich auch tun. Ich muss nicht nur arbeiten oder früh aufstehen, nein, ich habe auch einen nervigen Boss, der mir vorschreibt wann und wo ich eine Arbeit zu verrichten habe. Tja, der Tot ist der reinste Stress. Nichts mit Ruhe in Frieden bis du vergammelst oder all den Scheiss. Es ist Arbeit, Arbeit, Arbeit...

"Was denkst du was er zu ihr sagt?", fragte Ramon Chris.
"Ich weiss nicht. Wahrscheinlich redet er über Geschäfte und sie von neuen Schuhen", gab Chris zur Antwort.
"Von Schuhen? Mal ganz ehrlich, nicht alle Frauen reden von Schuhen", sagte Ramon weiter.
"Das beweist, dass du keine Ahnung von Frauen hast mein Lieber. Wir lieben die Mode, die Schuhe, die Schminke...", erklärte Chris mit einem grossen Lächeln.
"Ich habe wohl Ahnung von Frauen! Aber jetzt mal wirklich, er sagt ihr wie schön die letzte Nacht war", erzählte Ramon und war begeistert über seine erfundene Story.
"Das ist mal wieder typisch Mann, immer nur das Eine im Kopf", erwiderte Chris mühsam.
"Hey, Mr. Unterhose, dieser Anblick ruiniert einem wirklich das Frühstück!", schimpfte Robin Ramon an, weil dieser verkehrt auf einem Stuhl kniete, dabei zum Fenster raus sah und der Blick für die hinten sitzenden auf Ramons Unterhose viel.



"Okay, das war die heutige Lektion von Robin, wer einen knackigen Hinten hat sollte ihn verbergen!", erwiderte Ramon.
"Du hast keinen knackigen Hintern...wie auch immer, ich rede nicht darüber", sagte Robin genervt.
"Hihihi, bist du verklemmt Rob?", wollte Chris von Robin wissen.
"Er ist ein fast 100 jähriger toter Mann, was denkst du denn Chris?", antwortete Ramon für Robin.
"Was ist mit dir, Kleine? Wirst du deinen Kopf auch mal von der Tischplatte lösen?", wollte Robin von mir wissen, da ich schon einige Zeit meinen Kopf auf dem Tisch platziert hatte und in ein Glas mit Wasser schaute.
"Nein, ich heb ihn nur auf um ihn umzulagern", antwortete ich unmotiviert.
"Und dann wundert ihr euch wenn man sagt 'die heutige Jugend'...bedenklich", erwiderte Robin wieder genervt.
"Ich geh heute Nachmittag Schuhe kaufen", sagte Chris.
"Schuhe? Du hast doch schon 1000 Paare", antwortete Ramon.
"Eine Frau kann nie genug Schuhe haben, merk dir das", erwiderte Chris.
"Ich habe heute Nachmittag ein Vorstellungsgespräch bei Sun-Day", sagte ich.
"Oh, es lebt", antwortete Chris. Ich sah sie an und zuckte unmotiviert mit meinen Mundwinkeln.
"Du wirst heute Nachmittag deiner Bestimmung nachgehen", befahl Robin Chris und fing an die kleinen Kärtchen zu verteilen.
"Meiner ist in der Nacht, stimmt die Uhrzeit?", wollte Ramon wissen.
"Klar stimmt sie, glaubst du ich täusche mich beim Tod?", antwortete Robin.
Ich beteiligte mich immer noch nicht am Gespräch doch um zu wissen wann mein nächster Fall stattfinden würde, hob ich leicht meinen Kopf um nach zu schauen. Plötzlich schoss ich auf und war völlig da.
"Ach du scheise, meiner ist schon in 5 Minuten!", stellte ich fest.
"Tja, dann solltest du deinen Hintern vom Stuhl bewegen und dich langsam auf den Weg machen, Kleine!", befahl mir Robin.
"Dir auch noch einen schönen Tag", antwortete ich, während Robin einen bösen Blick von mir kassierte, stand auf und ging.
"Viel Glück beim Vorstellungsgespräch", rief er mir noch hinterher.



"Hey, danke, dass du gekommen bist. Komm rein!", bat meine Schwester Sascha.
"Kein Problem. Verrätst du mir nun um was es geht? Am Telefon wolltest du nichts sagen", fragte Sascha.



"Meine Mum war neben mir, deswegen konnte ich nichts sagen. Komm wir gehen in mein Zimmer, sie ist jetzt auch da", erklärte ihm Emily.
Beide gingen in Emilys Zimmer und dort angekommen fragte Sascha erneut:
"Was ist denn? Um was geht es?"
"Hör mir zu, es geht um meine Schwester", fing Emily an zu erklären.
"Um dein Schwester? Was ist mit ihr? Sie ist tot!", wollte Sascha wissen.
"Was ich dir jetzt sage bleibt unter uns, klar? Die denken sonst ich sei verrückt", befahl Emily.
"Klar, aber erklär mir doch endlich um was es geht", drängte Sascha.
"Ich hab sie gesehen, Sascha. Sie war auf der Beerdigung und ein paar Stunden vorher war sie hier im Haus, ich hab sie gehört", sagte Emily.
"Was? Das ist doch total verrückt. Tori ist tot...", konnte Sascha nicht glauben.
"Ich weiss das hört sich verrückt an aber sie ist noch da. Ich will sie finden", gestand Emily ihm.
"Das ist total crazy. Vielleicht war das auch nur ein anderes Mädchen..." Noch bevor Sascha seinen Satz zu Ende sprechen konnte redete ihm Emily dazwischen:
"Hilfst du mir sie zu finden?"
"Das ist doch verrückt, Emily. Das ist total verrückt", erwiderte Sascha.
"Komm schon, du warst verknallt in meine Schwester und hast es ihr nie gesagt, das bist du mir und ihr schuldig. Glaub mir einfach, ich habe sie gesehen", drängte Emily.
"Na gut. Ich mache mit aber so wirklich glaube ich daran nicht", willigte Sascha ein.



Wenn ein wichtiger Mensch von uns geht dann will man das oft nicht wahrhaben. Man weint und fragt sich warum, warum musste er gehen und nicht jemand anders. Doch es ist immer das gleiche, würde jemand anders von uns gehen würden in dieser anderen Familie die genau gleichen Fragen auftauchen. Sie würden sich fragen, warum er und nicht jemand anders? Man will es nicht wahrhaben. Emily hatte eigentlich recht, ich war nicht tot, ich war untot...

"Entschuldigen Sie, Miss, kann ich ihnen helfen?", wollte jemand von mir wissen.
"Ohu gut, dass Sie da sind. Ich suche dringend einen gewissen M. Sticks", sagte ich.
"M.Sticks? Wir haben hier in unserem Hotel nur eine Mrs. M.Sticks", antwortete er mir.
"Das meinte ich auch", erwiderte ich und setzte mein schönstes ironisches Lächeln auf.
"Um was geht es denn?", wollte der Herr am Empfang wissen.
"Um Leben und Tod! Kann ich jetzt die Zimmernummer haben?", fragte ich mit ungeduldiger Stimme.



"Zimmer 224 im 2.Stock", antwortete er mir.
"Geht doch, vielen Dank", bedankte ich mich bei ihm.
Datenschutz kannte er wohl nicht...
Wie der Blitz rannte ich durchs Treppenhaus in das zweite Stockwerk. Ich wusste, meine Zeit war abgelaufen und dieses Mädchen war bereits tot, ich würde zu spät kommen.
Im Treppenhaus kam mir plötzlich ein schwarz gekleideter Mann entgegen und lief gegen mich.
"Können Sie nicht aufpassen, verdammte scheise?", fragte ich ihn wütend.
Er antwortete nichts. Durch den Aufprall aber viel ihm eine Patronenhülse aus seiner Jackentasche. Er hob sie auf und verschwand.
Ich wusste nun, sie war tot. Sofort stürmte ich weiter zum Zimmer 224. Als ich ankam sah ich die Leiche, das Blut und die grausame Tat.
"Was ist passiert?", fragte mich plötzlich eine Frauenstimme.
"Du bist tot, M.Sticks", antwortete ich.
"Tut mir leid, dass du das hier mit ansehen musstest", entschuldigte ich mich.
"Nenn mich Meike! Aber wieso bin ich tot? Das kann nicht sein", wollte sie wissen.
"Ich weiss es nicht, ich bin es auch", gab ich ihr zur Antwort.
"Nein Nein, da liegt ein Irrtum vor. Das kann nicht sein", sagte sie und fing fürchterlich an zu lachen.
"Was ist daran lustig?", wollte ich wissen.
"Ich bin tot!", sagte sie mir und bekam beinahe einen Lachkrampf.
"Tja, Meike, du lachst. Menschen lachen oft und dann sind sie tot. Komm, wir müssen gehen", sagte ich ihr.
Als wir beide auf dem Flur standen erhellte am Ende dieses Flures ein blaues Licht eine Tür.
"Siehst du das Licht? Es ist dein Licht! Geh hin!", erklärte ich Meike.
"Mein Licht? Was geschieht im Licht? Sind das Röntgenstrahlen?", wollte sie wissen.
"Was im Licht geschieht weiss ich nicht. Ich habe meine noch nicht gesehen aber Röntgenstrahlen sind es bestimmt nicht", antwortete ich ihr.



Langsam ging sie in ihr Licht. Die Tür schloss sich hinter Meike und weg war sie. Plötzlich allerdings öffnete sich die Tür wieder und das Licht war plötzlich grün.
Langsam ging ich zur Tür und sah einen kleinen Umschlag auf dem Boden liegen. Auf dem Umschlag war mein Name drauf. Ich hob ihn auf und trat wieder aus dem Raum. Die Tür schloss sich. Was war da drin? Und was war das für ein grünes Licht?
Sofort öffnete ich den Umschlag. Doch alles was sich darin befand, waren ein paar schwarze Lacksplitter. Von was könnte das sein und warum bekam ich dies? Ich wusste, auf diese Fragen konnte mir nur einer eine Antwort geben - Robin.



Bevor ich allerdings Robin nach diesem Hinweis fragen konnte, stand mein Vorstellungsgespräch bei Sun-Day an. Während ich also zu Sun-Day lief, fragte ich mich, was das für ein Universum sein muss, welches mir die Macht gab menschliche Seelen in ihre letzten Lichter zu führen, mich aber gleichzeitig zwang einen Arschkriecherjob in einem Büro zu behalten, damit ich was zu essen habe.

"Rilana Smith?", rief eine mir bekannte Stimme zu. Ich hob meinen Kopf nach oben und mein Blick fiel auf eine etwas spiessig aussehende Frau.
"Hallo, ich bin Gerina Bighand. Aber keine Sorge ich habe keine grossen Hände!", sagte Miss Bighand.
Sie versuchte witzig zu sein, doch sie war es nicht.
"Würden Sie bitte mitkommen?", fragte sie mich.
"Ohu, aber na klar", gab ich höflich zur Antwort.
Als wir zu einem der zahlreichen Besprechungsräumen gingen, beugte sich Miss Bighand plötzlich zu mir runter und fragte: "Kann ich Sie Riley nennen"
"Ähm, ja, warum nicht, okay!", stimme ich ihr zu.



"Setzen Sie sich", bat sie mich, als wir im Raum ankamen.
"Nun denn, willkommen bei Sun-Day, Riley. Dem freundlichsten und sonnigstem Büro in der ganzen Stadt!", fuhr sie fort.
Ich wusste zwar nicht was sie unter sonnig verstand aber alles was in diesem Büro sonnig war, war eines der vielen nervigen Sonnentafeln, welche hier im ganzen Büro verteilt waren.
"Darf ich fragen, in welchem Aufgabenbereich Sie sich einen Job vorstellen?", fragte mich Miss Bighand.
"Was bieten Sie denn so an?", stellte ich als Gegenfrage.
"Für Sie hätten wir Stellen als Bürogehilfin. Am Empfang, in der Datenverarbeitung, in der Prozentabteilung...", erklärte sie mir.
"Auf keinen Fall in der Prozentabteilung! Ich wollte mal eine Prozentrechnung zum Thema Hochzeit aufstellen, scheiterte aber kläglich...", antwortete ich mit einem kleinen gekünsteltem Lächeln.
"Achja? Interessant!", antwortete mein Gegenüber ohne davon zu wissen wovon ich sprach.
"Dann würde Sie wohl die Datenverarbeitung am ehesten ansprechen? Excel, Word usw.", wollte sie von mir wissen.
"Ähm, klar, warum nicht?", gab ich ihr zur Antwort. Natürlich interessierten mich diese ganzen Programme überhaupt nicht. Ich brauchte einen Job und ich brauchte Geld.



"Wenn du lügst, dann eher Notlügen oder Nutzlügen?", wollte Chris wissen.
"Ich versuch gut da zustehen", antwortete Ramon .
"Also, Nutzlügen", notierte sich Chris.
"Hältst du dich für aussergewöhnlich vernünftig oder aussergewöhnlich anziehend?", fragte sie weiter.
"Aussergewöhnlich anziehend. Wie soll ich sagen, ich bin nicht besonders vernünftig", erwiderte Ramon.
"Gut, anziehend, das bin ich auch", sagte Chris mit einem Lächeln.
"Wenn du ein Symbol sein könntest, welches Symbol wärst du?", löcherte Chris weiter.
"Egal welche Symbole?", fragte Ramon.
"Welche willst du denn?", fragte sie als Gegenfrage.
"Im chinesischen gibt es ein Symbol, Ying & Yang. Man sagt Ying sei das Starke und Yang das Schwache...", versuchte Ramon zu erklären. Chris hob nur eine Augenbraue und sah Ramon fragend an.
"Ähm...Ying", gab Ramon endlich zur Antwort.
"Was wärst du gewesen?", wollte er von Chris wissen.
"Yang", gab sie zur Antwort
"Was warum? Yang ist das Schwache", verstand Ramon nicht.
"Wir Frauen sind das Schwache. Wir brauchen Zuneigung und Halt", antwortete Chris lieb.
"Okay, ich muss jetzt in die Halle rein. Meine Verabredung wartet. Wie seh ich aus?", wollte er wissen.
"Der schwarze Typ", gab Chris zur Antwort.
"Ist das gut?", fragte er weiter.
"Kommt darauf an ob man schwarze Typen mag", erwiderte sie.
"Magst du denn schwarze Typen?", wollte Ramon wissen.
"Nicht besonders", antwortete sie gefühlslos.
"Mist!", ärgerte sich Ramon leise und ging in die Halle rein, wo seine Verabredung wartete.



Chris wertete während der Zeit, den Psychotest, welchen sie die ganze Zeit mit Ramon machte, aus.
Nach einiger Zeit fielen Schüsse in der Halle. Plötzlich öffnete sich die Tür und Ramon stürzte heraus.
"Verdammter Mist, der Typ schiesst!", rief er.
"Warum auf dich?", rief ihm Chris fragend zu.
"Ich hab ihm seinen Koffer mit Geldscheinen geklaut", rief Ramon zur Antwort. Chris verdrehte nur die Augen und füllte weiter ihren Test aus.
"Gib mir sofort meinen Koffer zurück!", rief der Mann mit der Schusswaffe.
Ramon versuchte sich hinter einem parkenden Auto zu verstecken.
"Ramon? Du bist ein sensibler Typ. Du liebst die Ruhe und die Geborgenheit", fing Chris an, Ramon sein Testergebnis vorzulesen.
"Was? Muss das jetzt sein?", fragte er verzweifelt.
"Du sehnst dich nach Liebe und bist ein hoffnungsloser Romantiker", fuhr Chris fort.
Ramon blickte nur fragend zu Chris rüber, kam dann hinter dem Auto hervor und versuchte wegzulaufen.
"Bleib stehen! Gib mir meinen Koffer!", rief der Mann mit der Schusswaffe wieder. Dann löste sich ein Schuss und traf den weglaufenden Ramon.
"Aua, Mist! Ich nehm die Kugel an mich!", rief er und lief davon. Der Schusswaffentyp lief sofort hinterher.
Chris sass immer noch auf der Parkbank mit ihrer Zeitung. Plötzlich trat noch jemand aus der Halle. Es war ein Mann. Der Mann, den Ramon eigentlich in seine letzten Lichter führen sollte.
"Entschuldigung toter Mann", sprach Chris Ramons 'Verabredung' an: "Auf einer langen Kreuzfahrt, geniessen Sie die weiblichen Begleiter mit an Bord oder das Meer?"
Der Mann sah Chris ziemlich verdutzt an...



Das Leben hat viele Geheimnisse. Vieles, was ein Mensch entdecken kann. Doch auch wenn man sich Mühe gibt und sich vornimmt im Leben alles einmal machen zu wollen, man würde es nicht schaffen. Doch auch der Tod hat Geheimnisse. Für mich war der Tod ein einzig riesiges Geheimnis. So viele Fragen drängten sich mir auf. Warum war ich untot? Warum blieb ich auf dieser Welt und ging nicht in den Himmel so wie man es sich vorstellt? Warum bekomme ich Hinweise?
Diese und noch viele anderen Fragen wollte ich beantwortet bekommen und ich wusste, dass nur ein Mensch sie bestimmt beantworten könnte - Robin.



"Du?", begrüsste mich Robin als er mir die Tür öffnete.
"Ja. Kann ich reinkommen?", fragte ich.
"Ich bin nicht der Freund von Spontanbesuchen, Kleine", gab er mir zur Antwort.
"Nur kurz", bettelte ich.
"Was gibt es denn?", wollte er wissen.

"Ich hab einen Hinweis bekommen und wollte wissen was ich damit machen soll", erwiderte ich.
"Heb ihn auf. Du wirst noch weiter bekommen. Wenn du alle zusammensetzt wirst du wissen wer dein Mörder ist. Ich muss jetzt weiter machen. Gibt es sonst noch was?", fragte er mich nach seiner kurzen Erklärung. Noch bevor ich antworten konnte rief eine Frauenstimme im Hintergrund: "Rob, wer ist an der Tür?"
"Ist das Kelly?", fragte ich neugierig, da mir die Stimme bekannt vorkam.
"Du musst jetzt gehen, Kleine. Wir sehen uns morgen!", drängte Robin.
"Es ist Kelly!", sagte ich fest überzeugt mit einem fiesen Grinsen.
"Wir sehen uns morgen!", wiederholte sich Robin und schloss seine Tür vor meiner Nase.



Nicht nur das Leben und der Tod hatte Geheimnisse sondern auch die Menschen. Geheimnisse sind da um gelüftet zu werden und ich nahm mir fest vor raus zu finden wer mein Mörder war und natürlich ob es wirklich Kelly war, die bei Robin in der Wohnung war...

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Titel des nächsten Kapitels: 1.08 Haltlos

 
Ein sehr abwechslungsreiches Kapitel mal Spannend mal zum Lachen und mal überraschend. Mir sind allerdings 2 oder 3 Fehler aufgefallen wo du ein Buchstaben vergessen hast, aber das kann mal passieren und ist ja nicht schlimm. Ansonsten war das Kapitel wider Klasse geschrieben und ich freue mich wie immer auf deine Fortsetzung

Lieber Gruss Terry-Jenny
 
Vielen Dank auf für dieses Lob. :)

Ich wäre sehr froh, wenn du mir die Worte mit den Fehlern zukommen lassen könntest (=

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Hoffe, dass noch ein paar weiter Kommis kommen (=
 
Vielen Dank auf für dieses Lob. :)

Ich wäre sehr froh, wenn du mir die Worte mit den Fehlern zukommen lassen könntest (=

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Hoffe, dass noch ein paar weiter Kommis kommen (=

hey du!

ich lese hier immernoch mit. schöner hinweis mit den lacksplittern! ich weiß schon was drinn ist!gute idee! die geschichte erinnert mich an einen film den ich neulich sah. ging da auch um ne junge frau, welche nach dem tod noch so einiges zu erledigen hatte. nur das das hier besser ist. ich schreibe auch gerade ne photostory. apollonia ist der titel. ich update das im laufe des abends. wenn du zeit und lust hast kannste ja auch mal reinschauen. freue mich über jeden leser und ernstgemeinten kommentar. erst recht wenns um den stil geht. die rechtschreibfehler sind mir wumpe. sind einfach total eingeschliffen. aber mir ist es wichtig, das alles lesbar, nachvollziebar, spannend, interessant und gut bebildert ist. ich glaube für die ansprüche im internet reicht das...

das ist bei dir der fall!

also. weitermachen. ich bin gespannt! und schau bei mir so ab 21 uhr rein, dann ist das nächste kapitel fertig.
 
Zuletzt bearbeitet:
Da bin ich ja froh, dass hier doch noch wer mitliest =) Da merkt man wie wichtig Kommis für den Autoren sind.

Ich werde mir mal deine Geschichte demnächst anschauen und auch einen Beitrag hinterlassen :)
 
Hallo liebe Leser

Ich werde das nächste Kapitel erst am Montag veröffentlichen können. Ich hoffe ihr habt geduld =)
Das nächste Kapitel wird eine Premiere sein, denn das ist das erste Mal, dass ich es veröffentliche (=

Ich hoffe, er werden hier noch ein paar Komis gemacht...bisher sieht es ja ziemlich mager aus (= Natürlich müsst ihr nicht. Ich würde mich aber sehr drüber freuen (=

Bis dahin, liebe Grüsse

Blue_Neptun
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich merke, dass deine Fotostory richtig toll durchdacht ist. Das macht sie für mich so interessant. Klar, auch in anderen Fotostorys haben die Figuren einen Charakter, aber selten werden die so konsequent eingehalten wie bei dir. Und vor allem sind sie lebendig, realistisch... Hach, ich könnte ewig so weiterschwärmen :D
Mir sind auch ein paar Fehler aufgefallen, die meisten davon sind aber wirklich nicht schlimm. Was mich aber nervt, ist, dass du mindestens zweimal "viel" schreibst, wo es eigentlich "fiel" (Präteritum von fallen) hätte heißen müssen. Sowas tut in den Augen weh ^^
Ansonsten ist das Kapitel wie immer sehr lebendig geschrieben (das schräge Grinsen von Toria kann man sich richtig gut vorstellen, ist zwar nur eine Kleinigkeit aber daran bin ich hängen geblieben) und gerade solche Details beleben die Story noch mehr.

Ich würde ganz gerne benachrichtigt werden wenns weitergeht, dann verpass ich auch nix :)
 
Ich Liebe die Fotolove *_*
Richtig fesselnd :)
Ich will benachrichtigt werden ! :D
 
Ich merke, dass deine Fotostory richtig toll durchdacht ist. Das macht sie für mich so interessant. Klar, auch in anderen Fotostorys haben die Figuren einen Charakter, aber selten werden die so konsequent eingehalten wie bei dir. Und vor allem sind sie lebendig, realistisch... Hach, ich könnte ewig so weiterschwärmen :D
Mir sind auch ein paar Fehler aufgefallen, die meisten davon sind aber wirklich nicht schlimm. Was mich aber nervt, ist, dass du mindestens zweimal "viel" schreibst, wo es eigentlich "fiel" (Präteritum von fallen) hätte heißen müssen. Sowas tut in den Augen weh ^^
Ansonsten ist das Kapitel wie immer sehr lebendig geschrieben (das schräge Grinsen von Toria kann man sich richtig gut vorstellen, ist zwar nur eine Kleinigkeit aber daran bin ich hängen geblieben) und gerade solche Details beleben die Story noch mehr.

Ich würde ganz gerne benachrichtigt werden wenns weitergeht, dann verpass ich auch nix :)

Vielen Dank für dein Lob und die Kritik :)

Du hast recht, sowas tut wirklich weh =(
Die neueren Kapitel werden von meinem Beta-Leser zuerst durchgelesen, bevor ich sie veröffentliche. So werden die meisten Fehler denke ich behoben.

Ich habe dich in die Benachrichtigungsliste eingetragen :)

PS: Tu dir keinen Zwang an beim schwärmen -g- =) =)

Ich Liebe die Fotolove *_*
Richtig fesselnd :)
Ich will benachrichtigt werden ! :D

Vielen Dank auch für dein Lob :)

Ich habe dich auch in die Benachrichtigungsliste eingetragen.

Das nächste Kapitel gibt es morgen! 1.08 Haltlos
 
Wie versprochen, hier mein nächstes Kapitel.

Dieses Kapitel veröffentliche ich heute zum ersten Mal. Bin gespannt wie es euch gefällt :)
Viel Spass beim lesen :)

---

1.08 Haltlos

Jeder Tot hat seinen eigenen Stil. Ich meine diese kleine persönliche Note, die das Sterben so speziell macht. Nehmen wir mich. Ich starb als ich von einer Party nach Hause ging, von einem Auto überfahren und anschliessend erstochen wurde.
Mein Name ist Toria Raff und ich war tot...naja untot...



Wir bemühen uns täglich unser Bestes zu geben. Arbeiten hart für ein schönes und luxuriöses Leben - für unsere Familien. Dies mag nicht bei allen reibungslos funktionieren doch bei den meisten tut es dies.
Ich habe 18 Jahre meines Lebens nichts für ein luxuriöses Leben getan...danach bin ich gestorben...

"Torchen, bist du da?", riss mich Ramon aus meinen Gedanken.
"Was? Ähm, na klar", antwortete ich kurz.
"Irgendwie ist der Kaffee heute extra stark, was meint ihr?", wollte Chris von uns wissen.
"Keine Ahnung, ich trinke Orangensaft", gab Ramon zur Antwort.
"Nein, ich find ihn gut", erwiderte ich auf Chris' Frage.
"Hm, naja, wenn ihr meint. Ich finde ihn schrecklich", sagte sie und schob ihre Tasse von sich weg.
"Wieso benutzt du die 'ihr'-Form?", fragte ich Chris.
"Was meinst du?", wollte sie wissen.
"Die Frage mit dem Kaffee. Ramon hat nichts Vernünftiges geantwortet", erklärte ich.
"Ich habe dennoch geantwortet, liebste Tori", gab Ramon mit einer lächelnden Stimme zur Antwort.
"Die Antwort war nicht vernünftig!", zische ich ihn an.
"Bist du irgendwie aggressiv?", wollte Chris plötzlich von mir wissen.
Noch bevor ich antworten konnte, kamen Robin und Kelly hinzu.
"Na ihr zwei Turteltäubchen", begrüsste ich sie neckisch und mit einem grossen ironischen Grinsen.
Robin warf mir einen mürrischen Blick zu, verteilte uns die weissen Kärtchen und verschwand wieder. Kelly setzte sich zu uns.
"Na, was habt ihr gestern getrieben?", wollte ich wissen.
"Nichts", gab Kelly mir zur Antwort.
"Uhh, warst du bei Robin?", wollte Ramon wissen.
"Kann man hier nicht mal ein Privatleben haben?", fragte Kelly genervt in der Hoffnung das Gespräch beenden zu können. Und in der Tat, es antwortete niemand mehr.
"Komm, Kleine. Ich muss dich mitnehmen. Anweisung von Robin.", befahl Kelly.
Kelly zog mich vom Tisch in ihren Wagen.
"Was ist mit Robin los?", fragte Ramon Chris.
"Hm, keine Ahnung. Er hat vielleicht seine Tage", antwortete Chris lächelnd.
"Schreckliche Vorstellung", kam es aus Ramon heraus.



"Kann ich dich vor dem Eingang raus lassen?", fragte mich Kelly.
"Ohu, sag nicht, dass mein Auftrag auf einer Feuerwache stattfindet", sagte ich unmotiviert.
"Tja, so siehts wohl aus" erwiderte Kelly kurz.
"Hey, kannst du hier auf mich warten? Es dauert bestimmt nicht lange und ich müsste noch wohin", bat ich sie.
"Okay, aber dann beeil dich, klar?" befahl sie mir.
Ohne weitere Worte zu verlieren stieg ich aus dem Wagen und ging in die Feuerwache rein.
Dort angekommen kam mir ein Feuerwehrmann entgegen und fragte mich: "Kann ich Ihnen helfen, Miss?"
"Ähm, ja. Ich suche eine oder einen gewissen M. Fingers", erklärte ich ihm.
"M. Fingers. Lassen Sie mich überlegen. Ah genau, das ist unsere Hausmeisterin, Mona. Versuchen Sie es im Hinterhof. Sie wird wahrscheinlich gerade die Pflanzen pflegen", erwiderte er.
"Haben Sie vielen Dank, Sir", gab ich sehr höflich zur Antwort.
"Hey, darf ich fragen was Sie von ihr wollen?", wollte der Feuerwehrmann noch wissen.
"Ähm ich bin..."
Mir musste sofort etwas einfallen und deswegen erfand ich einen Verwandten "...ich bin eine Nichte von ihr"
Der Feuerwehrmann sah mich verdächtig an. Ich glaube er wusste, dass ich sie nicht wirklich kannte, denn immerhin fragte ich ja nach einem oder einer M. Fingers. Er nickte nur und ging weiter. Ich ging auch weiter und zwar in den Hinterhof.



"Sind Sie Mona?", fragte ich eine etwas ältere Frau als ich im Hinterhof ankam.
"Ja. Wer will das wissen?", fragte sie.
"Ich bin...von der...ähm...Ich bin von der Hausmeistervereinigung", erfand ich.
"Ahja? Und was wollen Sie?", wollte sie von mir wissen.
"Ich wollte nur sehen, dass alles in Ordnung ist", gab ich ihr mit einem kleinen beruhigenden Lächeln zur Antwort.
Noch bevor die Hausmeisterin etwas sagen konnte, fiel vom Balkon, der über ihr war, ein Feuerlöscher herunter und traf sie mitten auf den Kopf. Es war wirklich kein schöner Anblick.
Ich führte sie in ihre letzten Lichter und verschwand wieder von der Feuerwache. Als ich bei Kelly ins Auto stieg lehnte ich mich tief in den Sessel und seufzte genau so tief.



Kelly kümmerte das nicht wirklich und fragte mich nur: "Wo soll ich dich hin fahren?"
"West-Street 22. Da ist ein Gebäude mit Anwaltsbüros", erklärte ich ihr.
"Was willst du von einem Anwalt?", fragte sie mich verdutzt.
Ich erzählte ihr natürlich nicht, dass die Anwältin, die ich aufsuchte, meine Mutter war. Denn ich wusste, Kelly verstand sie mit Robin und dieser hatte uns verboten, Kontakt mit unserem früheren Leben aufzunehmen.

"Guten Tag, Miss. Kann ich Ihnen helfen?", fragte mich die Sekretärin meiner Mum im Vorzimmer.
"Ist Mrs. Raff zu sprechen?", wollte ich wissen.
"Tut mir leid. Mrs. Raff empfängt heute niemanden", erwiderte sie.
"Es ist aber wirklich dringend", drängte ich.
"Tut mir leid. Ich kann nichts machen für Sie", blockte sie ab.
"Okay...", sagte ich enttäuscht und lief zur Ausgangstür zurück.




Ich wäre nicht ich wenn ich nachgeben würde. Meine Sturheit wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Als meine Mutter mich noch stillte gab es Tage an denen sie mir die Flasche geben wollte. Ich trank solange nicht bis Mum mich wieder an ihrer Brust stillte.
Wie gesagt, meine Sturheit gehört zur mir. Also drehte ich bei der Ausgangstür und erhöhte mein Schritttempo in Richtung Mum's Büro. Ich platzte einfach in ihr Büro.
"Hey, was ist hier los? Wer sind Sie?", wollte Mum von mir wissen, weil sie erschrak.
"Es tut mir Leid, Mrs. Raff. Ich hab sie versucht abzuwimmeln aber sie platzte einfach rein", versuchte die Sekretärin zu erklären.
"Ist okay", erwiderte meine Mum und zeigte mit ihrer Hand auf einen Stuhl und bat mich Platz zu nehmen während die Sekretärin wieder verschwand.
Nun sass ich meiner Mum gegenüber.




"Was kann ich für Sie tun?", wollte sie von mir wissen.
"Ich...ähm...", mehr kam nicht aus mir raus.
"Wenn nichts ist...Ich müsste weiter arbeiten!", sagte sie streng.
Sofort viel ich ihr ins Wort und fragte: "Vermissen Sie ihre Tochter?"
"Wie bitte?", fragte sie verdutzt und sagte weiter: "Sie gehen jetzt besser!"
"Jolina, bitte", drängte ich sie weiter.
"Für sowas habe ich keine Zeit und über sowas möchte ich nicht sprechen!", zischte sie mich an.
Dann viel mir ein Wort aus dem Mund, welches nicht hätte rausfallen sollen: "Mum", rief ich.
"WAS?", schrie sie mich an.
"Tut mir..." Ich wollte mich entschuldigen doch meine Mum viel mir ins Wort.
"Los, verschwinde! Raus hier! Mach das du wegkommst! Sowas freches! Denkst du, du kannst hier auftauchen, meine Zeit stehlen und sowas abziehn? Weisst du eigentlich wie schlimm es für eine Mutter ist, ihre Tochter zu verlieren? Los, hau ab! Raus hier! SOFORT!", schimpfte und schrie sie.
Sofort stand ich von meinem Stuhl auf und rannte mit den Tränen ringend davon. Das schlimmste war, dieses Gespräch war das längste Gespräch, dass ich mit meiner Mutter geführt hatte, seit ich 14 war und sie wusste nicht einmal das ich es war.
Im Vorzimmer streifte ich ein Mädchen...es war meine Schwester. Ich rannte zur Tür raus, während meine Schwester mir nachschaute.



"Mum? Mum? Wer war das?", wollte Emily sofort von meiner Mum wissen.
"Eine freche Göre war das! Kam hier rein und fragte ob ich deine Schwester vermissen würde! So eine fiese Schlange! Ich hab sie raus geworfen!", erklärte sie meiner Schwester wütend.
"Das war Toria", sagte Emily leise, so, dass es Mum nicht verstand.
Als ich wieder draussen auf der Strasse war, weinte ich fürchterlich. Meine Mum kannte mich nicht und stiess mich weg. Es war sehr schwer für mich und ich war am Boden zerstört. Ich rannte etwas der Strasse entlang als plötzlich Kelly mit ihrem Wagen neben mir hielt. Sie öffnete von innen die Beifahrertür und sagte ich solle einsteigen, was ich auch tat.
Im Wagen weinte ich weiter. Kelly versuchte mich zu beruhigen. Sie strich mir durchs Haar und bot mir ein Taschentuch an. Nach einiger Zeit fuhr sie los und hielt nach einer kurzen Fahrt vor dem House of Crêpe. Durchs Fenster sah man Robin der gerade mit einer Kellnerin plauderte.
Ich sah Kelly an und fragte sie: "Du wirst es ihm sagen, oder?"
Kelly sah mich an und antwortete: "Wenn du es nicht tust, ja"
Bevor ich aus dem Wagen stieg schaute ich Kelly nochmal an und bedankte mich bei ihr.
Sie lächelte mir zu. Danach stieg ich aus.

"Hey", begrüsste ich Robin.
"Na, hast du deinen Auftrag ausgeführt?", fragte er mich.
"Mhm", gab ich als ja zur Antwort. Ich sah ihm die ganze Zeit nicht in die Augen. Dann sagte ich ihm: "Ich war bei meiner Mum"
"Wie viele Male habe ich dir gesagt du sollst keinen Kontakt zu deinem früheren Leben aufnehmen?", fragte er mich. Ich wunderte mich, denn seine Stimme blieb ruhig. Auf seine Frage allerdings antwortete ich nicht.
"Hat es dir wenigstens etwas gebracht?", wollte er von mir wissen.
Wieder antwortete ich nicht und schüttelte bloss ruhig den Kopf.
"Was wolltest du von ihr?", fragte er weiter.
Nun sah ich ihn mit einem traurigen Blick an und antwortete: "Ich wollte wissen ob sie mich vermisst."
"Und? Tut sie es?", erkundigte er sich.
"Sie hat mich angeschrien. Also beschimpft. Beides. Ach, ich weiss es schon gar nicht mehr", erzählte ich ihm verzweifelt.
Es war grausam. Je mehr ich an meinem Leben und an meinen Erinnerungen festhielt, desto weniger war da um fest zu halten.
"Weisst du, Kleine, du solltest deine Mum und deine Familie so in Erinnerung behalten, wie es früher war", erklärte er mir beruhigend.
"Heisst das, alles was ich jetzt noch habe sind Erinnerungen?", fragte ich ihn.
Er nickte und sagte: "Das ist alles, was wir in diesem Leben haben. Kommst du jetzt alleine klar?"
"Ja", antworte ich leise, nickte und versuchte Robin zu zulächeln. Er schob mir einen 5er-Schein zu und sagte mir: "Bestell dir einen Kaffee, okay?"
Wieder nickte ich. Robin sah mich an, lächelte, stand auf und verliess das Restaurant.



Ich dachte, ich hätte alles falsch gemacht. Mein halbes Leben wollte ich nichts zu tun haben mit meiner Familie. Ich verbrachte einen Grossteil meiner Zeit damit, Erfahrungen und Erinnerungen zu vermeiden. Ich hatte nicht viel zu verlieren. Doch jetzt wo ich tot war, wurde mir klar, dass es diese Dinge sind, die ich in meinem Leben falsch gemacht hatte und vermisste...

---
Nun seid wieder ihr dran! Kritik, Lob, Anregungen usw. sind gerne erwünscht :)

Titel des nächsten Kapitel: 1.09 Ruhe in Frieden! Oder doch nicht?

Wer benachritigt werden will, wenn ein neues Kapitel veröffentlicht wird, kann per PN benachrichtigen oder hier schreiben!




 
Zuletzt bearbeitet:
So widermal die erste die einen Kommentar hinterlässt. ;)
Es ist eine Ehre für mich. :P
Also grosses Lob an dich, ich konnte mich kaum los reissen
von deiner Geschichte und habe sie förmlich runtergeschlungen.
Erneut ein wunderbar tolles Kapitel. Freue mich sehr auf
die Fortsetzung, aber habe bemerkt dass es nicht mer lange geht
bis die Geschichte zu Ende ist. =( Sehr schade hoffe es wird eine
neue genauso gute Geschichte von dir geben. ;)

Aller liebste grüsse Terry-Jenny
 
Aaah tatsächlich, bald isses ja vorbei T___T

Naja, jetzt mal zum Kapitel. Ich liebe den Tod der Hausmeisterin... Erstmal ist diese Art zu sterben an sich schon total absurd, aber dadurch dass dus so kurz beschrieben hast, wirds irgendwie noch komischer. Man sollte vielleicht so nicht über den Tod reden, aber es sind ja "nur" Sims ^^
Toria muss sich ja echt mies fühlen wegen Robin. Erst "erwischt" er ihn und Kelly und er ist sauer/beleidigt und dann muss sie ihm so ein Geständnis machen. Zum Glück hat er dann ja doch sehr freundlich reagiert, das macht ihn mir unheimlich sympathisch.

Aber mal so, der Betaleser hat bisher nicht sooo viel gebracht ;)
 
Erneut ein grosses Dankeschön an euch, für euer Lob (=

Das nächste Kapitel wurde von einem Beta-Leser gelesen und wird hoffentlich keine Fehler mehr enthalten.

Für die nächsten Kapitel habe ich einen neuen Beta-Leser gefunden: Ομνικρον.
Ein grosses Dankeschön an dieser Stelle schonmal (=
 
Zora Graves schrieb:
Aber mal so, der Betaleser hat bisher nicht sooo viel gebracht ;)

Eine neue Betaleserin ist ja auch im Anmarsch… :lalala: Tumtutuuum!


Und nun zu dir, Blue_Neptun… :D
Apropros Betalesen… Du benutzt als Anführungsstriche ja diese Dinger hier: ". Du hast das Pech, dass deine neue Betaleserin eine Typographiefetischistin ist – mit besonderer Vorliebe für Anführungs- und Schlusszeichen. Also, um es kurz zu machen, die "-Dinger sind eigentlich Zoll- oder Sekundenzeichen und typographisch gesehen als Anführungsstriche falsch (sie wurden nur früher bei der Schreibmaschine verwendet, weil es dort zu wenig Platz für alle Zeichen hat, aber heute am Computer kann man das Platzproblem mit ASCII etc. lösen).
Für die richtigen Zeichen gibt es mehrere Möglichkeiten (ist auch von Land zu Land verschieden). In deutschen Texten verwendet man entweder die Striche, die oben und unten sind („Blablabla“) oder die Guillemets («Blablabla» bzw. »Blablabla«).
Grundsätzlich gebraucht man die Striche in Deutschland und Österreich (in der Schweiz theoretisch gesehen nur in handschriftlichen Texten), ebenso wie die Guillemets mit den Spitzen gegen innen. Wir Schweizer aber verwenden nur Guillemets mit den Spitzen gegen aussen.

So. Vortrag beendet. :D Jetzt musst du dich nur noch entscheiden, welche Variante dir am besten gefällt. Wenn du willst, kann ich dir auch erklären, wie du die Zeichen hinbekommst, sonst werde ich es auch für dich machen.

(Okay, das hätten wir auch per PN klären können… Egal… Ich tu’s mal in ’nen Spoiler – dann habe ich diese tolle Funktion nebenbei auch mal gebraucht. *freu*)


Ich habe ganz vergessen, dass es ja nur noch zwei Kapitel sind… :( Na ja, immerhin. Das ist ja echt traurig für Toria, dass sie ihre Mutter so erleben muss. Andererseits ist es auch verständlich. Sie erkennt ihre Tochter eben nicht (sie sieht doch anders aus als zu Lebzeiten, oder?), und ich persönlich würde jetzt auch nicht mit einem Besuch meiner Tochter in meinem Büro rechnen, wenn ebendiese vor ein paar Tagen gestorben wäre. :D
Trotzdem. Arme Toria.
Sie muss auch langsam ein paar Hinweise finden, wer sie getötet hat, wenn sie ihr Licht innerhalb von zwei Kapiteln noch finden will. :D Ich hoffe mal für sie, dass sie es noch findet – es ist bestimmt schön dort, wo man nachher hinkommt. Vielleicht erfahren wir ja auch noch etwas über diesen Ort, wenn sie dort ist…?

Wie auch immer. Ich freu mich aufs (vozeitige, muaha) Lesen des nächsten Kapitels! :)

LG :hallo:
 
O.O Wie ich doch Theorie und Rechtschreibung liebe -heul- O.O
Aber da bin ich ja an die Richtige geraten =)

Also, ähm...ich glaube wir klären das noch per PN ^^

Zu deiner Frage ob Toria nun anders aussieht als zu Lebzeiten: Ja, das tut sie (= Deswegen wusste die Mutter auch nicht, dass sie es war.

Ich finds übrigens spannend zu lesen was ihr über die Geschichte denkt, das mal so nebenbei angemerkt :D

So, also dann weiter per PN ^^

Und liebe Grüsse

Blue_Neptun
 
Ich mag dass neue Kapitel :)
Es ist Spannend und Fesselnd - finde ich :D
Aber du hast ein paar Rechtschreibfehler im Text :)

Ich freue mich auf die nächsten 2 Kapitel :)
 
Vielen Dank für dein Lob (=

Ich weiss, ich habs nicht so mit der Rechtschreibung. Aber ab dem nächsten Kapitel wirds besser, dafür wird meine liebe neue Beta-Leserin dafür sorgen :D

Grüsse Blue_Neptun
 
aaach! rechtschreibung wird überschätzt.

ich bin gespannt aufs nächste kapitel!
was ich dieses mal nicht so gut fand war die stelle wo sie ihre mutter besucht.

nicht inhaltlich. das war super. du verwendest aber in fast jeder zeile das wort "mum", obwohl man auch mutter, mama usw. schreiben könnte. das würde mehr abwechselung rein bringen.
ich weiß das das manchmal schwer ist. mir fällt das auch immer schwer. besonders wenn die protagonisten keinen titel haben. mir fällt das bei meinen texten immer mit eigennamen auf. also paul, berthold etc.

hau rein!

ps: was ich mir evtl. noch wünschen würde, wären detailliertere bilder. deine sind nicht schlecht, aber es würde noch lebendiger werden mit liebevoller eingerichteten gebäuden. die anwaltskanzlei ist als solche zu erkennen aber würde realistischer werden, wenn es mehr passend eingesetzte dekoration gäbe. mir kommen deine gebäude oft so kalt vor.
 
Zuletzt bearbeitet:

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