Fotostory Klaudia - Farben der Sehnsucht

Also, ob Francesco jetzt bereits some Fun mit Amy March-Tracy hatte, oder noch nicht, weiß man jetzt nicht aber wahrscheinlich nicht, wenn er sich noch so viel Mühe gibt, außer er wäre wirklich verliebt in sie, aber das bezweifle ich. Weiß auch nicht warum. Jedenfalls hab ich immer noch den Weinabend im Kopf, wo Francesco sich gut um Magda gekümmert hat😆 Ich glaub ja eh nicht, dass er Klaudia wirklich aufrichtig liebt. Er ist aber auch so kühl, ich weiß garnicht, ob er überhaupt richtig "lieben" kann. Emotional gesehen.
 
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Also, ob Francesco jetzt bereits some Fun mit Amy March-Tracy hatte, oder noch nicht, weiß man jetzt nicht aber wahrscheinlich nicht, wenn er sich noch so viel Mühe gibt, außer er wäre wirklich verliebt in sie, aber das bezweifle ich. Weiß auch nicht warum. Jedenfalls hab ich immer noch den Weinabend im Kopf, wo Francesco sich gut um Magda gekümmert hat😆 Ich glaub ja eh nicht, dass er Klaudia wirklich aufrichtig liebt. Er ist aber auch so kühl, ich weiß garnicht, ob er überhaupt richtig "lieben" kann. Emotional gesehen.
Noch ist ja nicht raus, ob Francesco wirklich was mit Amy March-Tracy hat. Vielleicht hat Klaudia ja auch alles gaaanz falsch verstanden 😏.
Aber ja, wer auch immer sich so viel Mühe bei Amy gibt, wird sein Ziel noch nicht ganz erreicht haben. Das ist ganz offenbar noch die Werbungsphase.
Und ja, was Francesco fühlt, ist wirklich schwer einzuschätzen. Es scheint wirklich so, dass er eigentlich nicht richtig "lieben" kann, zumindest nicht so, wie man es sich gemeinhin romantisch vorstellt. Daher ist es um so schwerer einzuschätzen, was er eigentlich für Klaudia empfindet. Vielleicht weiße er es selbst nicht einmal.
 
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Ich schätze mal, an Klaudia hat er sich einfach gewöhnt. Sie ist halt eben da.
 
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Kapitel 93: Flauschige Küken

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Eher durch Zufall hatte ich ein Telefongespräch vom Amy March-Tracy, der Assistentin meines Mannes, mitgehört. Und alles in diesem Gespräch deutet darauf hin, dass mein Mann und sie eine Affäre haben könnten. Eine gefühlte Ewigkeit überlegt ich, was ich jetzt tun sollte. Wenn ich doch bloß nichts gehört hätte! Konnte ich nicht zurück in die süße Unwissenheit? Aber es gab kein Zurück mehr. Ich brauchte Gewissheit. Ich musste erfahren, was zwischen meinem Mann und seiner Assistentin lief. Also ging ich in Amys Büro, um sie zu konfrontieren.

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Doch mein Mut verließ mich in dem Augenblick, als ich sie sah. Sie sah so hübsch aus. Gerade einmal Anfang dreißig, wunderschöne Locken, eine schlanke Figur. Die Nase war vielleicht einen Tick zu dominant, doch das machte ihr Lächeln mehr als wett, welches einen sofort verzauberte. Kein Wunder, dass Francesco sie wollte.

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„Lady Hartfels“, begrüßte sie mich freundlich, wenn auch etwas überrascht. „Kann ich Ihnen helfen?“ Sie erhob sich vom Schreibtisch und gab den Blick auf ihre langen, schlanken Beine frei. „Lord Hartfels ist heute Vormittag nicht im Büro. Er hat einen Termin im Forschungszentrum. Soll ich ihm etwas ausrichten?“

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Sie können ihm ausrichten, dass ich alles weiß, dachte ich. Ich weiß, dass er mich mit Ihnen betrügt! Doch natürlich sprach ich die Worte nicht aus. Wusste ich denn wirklich alles? Vielleicht hatte Amy sich ja alles nur ausgedacht? Vielleicht hatte sie gar nicht von Francesco gesprochen? Oder sie bildete sich alles nur ein? Solange ich nicht weiter nachfragte, blieben all diese Optionen möglich. Und ich wollte keine Gewissheit. Nicht jetzt. Also stellte ich einfach das Geschenk für Francesco auf ihren Schreibtisch. „Bitte geben Sie das meinem Mann, wenn er wieder im Büro ist.“ Dann verabschiedete ich mich und verließ das Rathaus.

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Aber was nun? Völlig verwirrt nahm ich in einem Café Platz. Sollte ich einfach vergessen, was ich gehört hatte? Das wäre sicher das Einfachste. Ich könnte einfach so tun, als sei alles wie immer. Aber die Ungewissheit nagte an mir. So sehr mich die Vorstellung auch ängstigte, ich musste mit Francesco sprechen.

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Wieder Zuhause angekommen lief ich wie ein Tiger im Käfig auf und ab. Wie sollte ich Francesco bloß fragen? Einfach gerade heraus? Und wenn er alles abstreiten würde? Und noch viel schlimmer, was wenn ich mich geirrt hatte? Wenn er gar keine Affäre hatte? Er würde mir einen solchen unberechtigten Vorwurf niemals verzeihen können!

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Die Stunden vergingen, doch Francesco kehrte einfach nicht heim. Meine Gedanken drehten sich immer mehr im Kreis und ich hatte langsam das Gefühl, den Verstand zu verlieren. Zur Beruhigung ging ich an die Bar und mixte mir einen Gin Tonic. Kurz überkam mich ein schlechtes Gewissen, weil es noch nicht einmal Abend war.

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Doch die Bedenken verflogen schnell als ich merkte, wie mich bereits der erste Schluck beruhigte. Endlich stoppte das Karussell in meinem Kopf. Nach dem zweiten Gin Tonic war ich endgültig entspannt…zumindest soweit es die Umstände zuließen.

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Und nach zusätzlich drei, vier Gläschen Sekt schlief ich seelenruhig ein. Ich bekam gar nicht mehr mit, wann Francesco nach Hause kam. Ich schlief zu diesem Zeitpunkt bereits tief und fest.

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Am nächsten Morgen brummte mir der Schädle. Ich hatte eindeutig zu viel getrunken. Und leider war mein Hochgefühl vom gestrigen Abend auch verschwunden…zusammen mit meinem Mut. Ich wusste immer noch nicht, wie ich Francesco konfrontieren sollte.

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Und vielleicht war es doch besser für alle, ihn nicht zu konfrontieren. Im Grunde hatte ich nichts gesehen. Und es hatte sich ja auch nichts geändert. In ein paar Tagen würde ich die ganze Situation wieder vergessen haben. Und Ablenkung tat dabei sicher gut. Also besorgte ich ein paar Kürbisse auf dem Markt und schnitze Laternen.

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Die Arbeit war zwar etwas eklig – unglaublich wie sehr ein Kürbis stinken konnte – aber das Resultat ließ sich sehen. Ich hatte offenbar nicht nur ein Talent zum Malen, sondern auch eines dafür, Kürbisse zu verschönern.

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Ablenkung verschaffte es mir auch, zu meinen Eltern zu fahren und ihnen bei der Arbeit auf dem Hof zu helfen. Die beiden kamen zwar immer noch sehr gut allein zurecht, aber ich spürte, dass sie für meine Hilfe dankbar waren, auch wenn sie es nicht aussprachen. Immerhin war mein Vater bereits 76 Jahre alt und auch meine Mutter ging langsam aber sicher auf die Siebzig zu. Da ging die Arbeit einfach nicht mehr ganz so leicht von der Hand.

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Und daher half ich gerne. Und die kleinen, flauschigen Küken waren doch auch herzallerliebst. Wer wollte da noch weiter über die mögliche Affäre des eigenen Ehemannes nachdenken? Ich jedenfalls nicht.​
 
Dass Klaudia jetzt Amy M.-T. nicht direkt konfrontiert hat, kann ich irgendwie verstehen, da gehört schon Mut dazu, wenn man noch nicht grad zwei Gläser Gin intus hat. Zumal ihr Selbstwertgefühl wahrscheinlich auch 'n paar Etagen tiefer gerutscht sein dürfte. Da fühlt man gleich richtig mit, wenn du ihre innere Unruhe beschreibst. Klaudia ist jedenfalls echt gut darin eine heile Welt Bubble um sich herum aufzubauen, ob sie später wirklich noch Francesco auf die Sache ansprechen wird? Kann mir auch vorstellen, dass er sie, wenn es so ist, anlügen würde. Jedenfalls hat sie ihrer Leber 'n Gefallen getan, sich mit Küken abzulenken, anstatt mit noch mehr Gin. Ihren Eltern möchte sie sich scheinbar nicht anvertrauen, weil es ihr vermutlich peinlich ist, denk ich mal.
 
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Dass Klaudia jetzt Amy M.-T. nicht direkt konfrontiert hat, kann ich irgendwie verstehen, da gehört schon Mut dazu, wenn man noch nicht grad zwei Gläser Gin intus hat. Zumal ihr Selbstwertgefühl wahrscheinlich auch 'n paar Etagen tiefer gerutscht sein dürfte.
Es wäre schon ein sehr großes Wunder gewesen, wenn Klaudia Amy wirklich konfrontiert hätte. Sie ist ja super schüchtern und spricht selbst in weniger unangenehmen Situationen Menschen ungern an.
Und ja, ihr Selbstwertgefühl hat stark gelitten. Klar, irgendwie war ihr schon klar, dass da zwischen Francesco und ihr nicht die große Liebe ist. Aber bislang konnte sie sich wenigstens auf seine Treue verlassen. Und nun ist ihr auch das (vermeintlich) genommen worden.

Klaudia ist jedenfalls echt gut darin eine heile Welt Bubble um sich herum aufzubauen,…
Oh ja, darin ist sie eine Meisterin. Sie verschließt einfach die Augen vor den Dingen, die ihr nicht passen oder die ihr weh tun würden. Das ist ihre Strategie, um im Alltag trotzdem irgendwie glücklich zu sein. Aber leider führt es dazu, dass sie Probleme nie wirklich angeht und sich somit auf die Möglichkeit nimmt, dass es in Zukunft wirklich besser werden könnte.

…ob sie später wirklich noch Francesco auf die Sache ansprechen wird? Kann mir auch vorstellen, dass er sie, wenn es so ist, anlügen würde.
Ob sie Francesco wirklich konfrontiert, dazu kann ich noch nichts verraten 😉
Aber sie hat es bei Amy schon nicht getan (und die steht ihr nicht einmal nah, sodass es hier sogar einfacher sein könnte; immerhin kann sie sich von ihr ja dann einfach fernhalten). Wenn sie Francesco konfrontiert, dann wird das ihr ganzes Leben verändern. Denn entweder hat sie ihn zu Unrecht beschuldigt und er wird zu Recht verletzt sein, dass sie ihm so etwas zutraut. Oder aber, es ist wahr. Dann muss sie damit klarkommen, dass ihr Mann sie betrügt.

Und ja, ob Francesco ihr die Wahrheit sagen würde, ist auch unklar. Daher braucht sie eigentlich erst Beweise, bevor sie handeln kann.

Jedenfalls hat sie ihrer Leber 'n Gefallen getan, sich mit Küken abzulenken, anstatt mit noch mehr Gin. Ihren Eltern möchte sie sich scheinbar nicht anvertrauen, weil es ihr vermutlich peinlich ist, denk ich mal.
Ja, sich mit Küken abzulenken ist definitiv besser, als sich mit Alkohol abzulenken.
Ohne konkrete Beweise will sich mit ihren Eltern nicht über die Sache sprechen. Aber selbst wenn sie beweise hätte, weiß ich nicht, ob sich dann mit ihren Eltern darüber sprechen wollen würden. Sie hat ja eigentlich schon seitdem sie ein Teenager ist das Gefühl, dass sie ihre Eltern (insbesondere ihre Mutter) enttäuscht hat und irgendwie nicht an ihre ältere Schwester Kinga herankommt. Da will sie nicht auf noch zugeben, dass sie auch in ihrer Ehe versagt hat. Daher redet sie auch nicht mir ihren Eltern darüber, dass sie in ihrer Ehe auch bislang nicht 100% glücklich war. Ihr ist das einfach zu peinlich. Sie hat eigentlich niemanden, dem sie sich anvertrauen kann. Vielleicht wäre Magda eine Option. Ihr würde Klaudia sich sogar gerne anvertrauen. Aber Magda lässt mit ihrer quirligen Art Klaudia meist einfach nicht zu Wort kommen. Und aufdrängen will Klaudia sich auch nicht.
 
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Das ist einfach so bitter für Klaudia. Sie hat ohnehin so schwere Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein. So heftig dass sie sich auf eine arrangierte Ehe eingelassen hat, weil sie Angst hatte allein nie einen Partner zu finden, der sein Leben mit ihr verbringen will. Und sie hat sich alle Mühe gegeben Francesco gerecht zu werden, hat ihr Leben komplett umgekrempelt um Lady Hartfels zu sein und ihre Pflicht zu tun und auch privat für Francesco da zu sein. Sie hat sich damit abgefunden dass er sie nicht liebt, aber dass er ihr untreu wird ist nochmal was komplett anderes. Da kann ich mir im Übrigen sehr gut vorstellen dass Francesco einen auf "Was hast du eigentlich erwartet?" macht. Vielleicht ist es besser dass Klaudia die Sekretärin nicht direkt in der Öffentlichkeit konfrontiert hat (das Drama bleibt besser privat), aber für Klaudia war das jetzt ein ordentlicher Wachrüttler, dass sie mit dem was sie bekommen hat eigentlich gar nicht glücklich ist.
 
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Ich glaube nicht, dass es ein Wachrüttler war. Ich glaube auch nicht, dass Klaudia Fancesco konfrontieren wird. Viel eher wird sie sich jetzt noch mehr an ihre Tochter klammern. Zusammen shoppen gehen und ihrer kleinen Königin jeden Wunsch erfüllen. Einfach nur um "Danke allerliebste Mama" zu hören.
 
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Das ist einfach so bitter für Klaudia. Sie hat ohnehin so schwere Probleme mit ihrem Selbstbewusstsein.
Ja, das ist es :( Ihr Selbstwertgefühl hat ordentlich gelitten…und würde es noch viel mehr, wenn sich ihre Vermutung als wahr herausstellen sollte. Daher versucht sie erst einmal alles zu verdränge, um sich selbst zu schützen.
Da kann ich mir im Übrigen sehr gut vorstellen dass Francesco einen auf "Was hast du eigentlich erwartet?" macht.
Ja, das würde irgendwie zu Francesco passen. Und es passt grundsätzlich auch zu einer arrangierten Ehe, auf die Klaudia, wie du es ja selbst schreibst, bewusst eingelassen hat.
Vielleicht ist es besser dass Klaudia die Sekretärin nicht direkt in der Öffentlichkeit konfrontiert hat (das Drama bleibt besser privat), aber für Klaudia war das jetzt ein ordentlicher Wachrüttler, dass sie mit dem was sie bekommen hat eigentlich gar nicht glücklich ist.
Nun ja, sie war mit der Sekretärin ja allein im Büro. Es war ja nicht so, dass sie sie mitten in einer Ratssitzung konfrontieren wollte. Aber solange sie nicht darüber spricht, wird es irgendwie auch nicht real. Ob es nun ein Wachrüttler war, weiß ich nicht. Aber die Situation hat Klaudia deutlich gemacht, dass sie nicht glücklich ist. Nur welche Konsequenzen zieht sie daraus? So wie es ausschaut, erst einmal gar keine.

Ich glaube nicht, dass es ein Wachrüttler war. Ich glaube auch nicht, dass Klaudia Fancesco konfrontieren wird. Viel eher wird sie sich jetzt noch mehr an ihre Tochter klammern. Zusammen shoppen gehen und ihrer kleinen Königin jeden Wunsch erfüllen. Einfach nur um "Danke allerliebste Mama" zu hören.
Ja, so könnte es kommen. Augen zu und bloß so tun, als ob nichts passiert wäre. Und ja, es würde Klaudia sehr gut tun, wenn ihre Tochter ihr zeigen würde, dass sie die „allerbeste Mami“ der Welte ist. Dann hätte sie wenigstens eine Sache in ihrem Leben, die sie glücklich macht.

Lottchens wahrer Charakter wird noch mal so RICHTIG ein Schock für sie. Falls sie den jemals mitbekommt.
Ja, das wird echt spannend werden. Dazu habe ich bislang aber nur grobe Ideen. Ja, Klaudia wird es erfahren…ich weiß nur noch nicht genau wann. Ich habe auch schon ein Szene im Kopf, aber wer weiß, vielleicht ändern sich meine Pläne ja noch. Wäre nicht das erste Mal 😉
 
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@Veillein
Vielen Dank für die ganzen Likes zu den alten Kapiteln! Bin fast hintern rum gefallen, alls ich gestern die Zahl neben dem Glöckchen gesehen habe :)
 
Ja gern geschehen.
Hatte schon vor Jahren deine Vorläufergeschichten gelesen, ebenso verfolgte ich Klaudias Geschichte. So schnüffelte ich hier letztens mal vorbei, las einige deiner Updates und stellte fest, keinem Post zuvor einen Daumen hoch gegeben zu haben.
Tja, das uferte nur ganz leicht aus. Also schön, dass es dir eine Freude bereitete.
 
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Kapitel 94: Ohne sich den Hals zu brechen

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Durch Zufall hatte ich ein Telefonat mitgehört, dass darauf hindeutet, dass mein Mann Francesco eine Affäre mit seiner Sekretärin Amy hatte. Doch statt ihn zu konfrontiere, flüchtete ich mich in die Ablenkung. Und vielleicht hätte ich die ganze Sache irgendwann verdrängt. Ich war immerhin eine Meisterin darin, die Augen vor der Wahrheit zu verschließen. Ich war auf einem guten Weg. Herbst und Winter zogen vorüber und der Frühling lag bereits in der Luft. Und genau dann belauschte ich ganz unbeabsichtigt ein Telefonat von Francesco. Die Tür zu seinem Arbeitszimmer stand einen Spalt offen und als ich daran vorbei ging, hört ich plötzlich den Namen „Amy“. Ich konnte einfach nicht anders, als zu lauschen.

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„Ja, Amy, ich werde heute Nachmittag noch im Büro vorbeischauen. Das ausgearbeitet Konzept für den Grafen liegt auf meinem Schreibtisch?...Das hast du sehr gut gemacht. Unser erneutes gemeinsames Arbeitswochenende im Hotel in SimNorsk war äußerst produktiv…und angenehm. Ich habe die zwei Tage wieder sehr genossen. Und das lag zu einem sehr großen Anteil an deiner Anwesenheit. Ich hoffe, wir finden eine Gelegenheit, das bald zu wiederholen.“

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Nein, nein, nein! Was redete Francesco da bloß. Er sollte aufhören! Ich wollte das alles nicht hören. Aber er redet weiter. Er lachte, er machte ihr Komplimente. Und seine Stimme klang dabei so freundlich, so liebevoll. Ich konnte mich nicht erinnern, wann er jemals so mit mir gesprochen hätte.

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Als er endlich das Haus verließ, ging ich sofort zu Bar und mixte mir einen starken Drink. Diesmal wollte sich die beruhigende Wirkung jedoch nicht sofort einstellen. Meine Gedanken rasten. Hatte ich das Gespräch womöglich doch falsch interpretiert? Hatte ich zu viel in seine Worte hineingedeutet? Vielleicht war er wirklich einfach nur mit Amys Arbeit als seine Assistentin zufrieden und mehr nicht? Ich versuchte es mir einzureden. Doch ich glaubte meinen eigenen Worten nicht.

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Nein, ich brauchte Gewissheit. Aber dafür musste ich die beiden in einer eindeutigen Situation erwischen, die keinen Zweifel mehr daran ließ, dass die beiden mehr waren, als nur zwei Arbeitskollegen. Ich schlich mich also in Francescos Arbeitszimmer und durchsuchte den Kalender auf seinem Arbeits-PC. Das Passwort hatte ich nach wenigen Versuchen geknackt: Es war sein Geburtstag.

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Francesco hatte viele Termine: Im Rathaus, in der Stadt oder auch außerhalb von Rodaklippa. Amy würde ihn zu vielen dieser Termine begleiten, aber meistens waren noch andere Angestellte aus dem Rathaus mit eingeplant. Diese Termine waren für mich uninteressant. Francesco würde sich in der Öffentlichkeit sicher diskret verhalten, so gut kannte ich ihn. Doch dann fand ich, was ich suchte. In sechs Tagen war spät abends ein „Mitarbeitergespräch“ eingetragen. Und Francesco und Amy waren die einzigen Teilnehmer.

**************

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An besagtem Tag fuhr ich zum Rathaus. Die Sonne war bereits untergegangen. Da ich die beiden auf frischer Tat ertappen wollte, kam es nicht in Frage, dass ich einfach durch den Haupteingang spazierte. Stattdessen kletterte ich an den Efeuranken hinauf auf den Balkon vor Francescos Büro. Ich wäre fast hinabgestürzt, als ich nach untern sah und erkannte, wie tief es hinunter ging. Doch ich nahm meinen ganzen Mut und all meine Kraft zusammen und kletterte weiter.

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Irgendwie schaffte ich es, auf den Balkon zu klettern, ohne mir dabei den Hals zu brechen. Geräuschlos schlich ich zum Fenster und lugte in das Innere. Und da waren sie, mein Mann Francesco und seine Assistentin Amy. An der Szene, die sich mir bot, war zunächst nichts Auffälliges. Die beiden saßen an Francescos Schreibtisch und gingen immer wieder eine Stapel Papiere durch, die vor ihnen ausgebreitet waren. Ich merkte, wie sich die Anspannung in mir löste. Es war also doch nichts. Ich hatte mir alles nur eingebildet.

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Doch es blieb ein ungutes Gefühl, das mich dazu bewog, noch länger zu spionieren. Lange Zeit passierte nichts. Doch dann änderte sich schlagartig die Stimmung. Beide standen auf und gingen hinüber zu Bar. Francesco nahm auf einem der Hocker Platz und Amy bereitet die Drinks zu. Dies allein hätte mich noch nicht so sehr beunruhigt. Scheinbar waren sie mit der Arbeit fertig und wollten den Abend noch ausklingen lassen. Unter Kollegen war das nichts Ungewöhnliches. Doch irgendetwas war hier anders. Ihre ganze Körpersprache war so locker, so vertraut. Und das gefiel mir gar nicht.

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Und es wurde nicht besser. Sie tranken die Drinks, lachten, warfen sich immer wieder Blicke zu. Ich konnte nichts von ihrem Gespräch verstehen, aber so viel war sicher, über die Arbeit sprachen sie schon lange nicht mehr. Amy rückte ganz dicht an Francesco heran und legt dann ihre Arme um seinen Hals. Sie sprach und er lächelte. Und er sah so glücklich aus.

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Und dann küsste er sie. Ganz sanft und liebevoll. Ein Blinder konnte sehen, dass es nicht der erste Kuss war, den keiner von beiden wirkte auch nur im Entferntesten überrascht. Francesco strich Amy eine ihrer dichten roten Locken aus dem Gesicht und dann flüsterte er ihr etwas ins Ohr. Ich konnte mir schon ausmalen, was er sagte. Kurz darauf umarmte sie meinen Mann innig und verließ das Büro. Wenige Minuten später beobachte ich vom Balkon, wie sie das Rathaus durch den Haupteingang verließ und in ein Taxi stieg.​
 
Na sieh mal einer an. Da ist Klaudia ja wirklich über ihren eigenen Schatten gesprungen. Die Meisterin im Verdrängen an einem wackligen Efeu-Gitter. DAS will was heißen. Die Frage ist jetzt nur, ob sie diese Energie beibehält und vor allem wie. Traurige, verletzte Ehefrau oder wütende Furie ...

Ich möchte diesen Post auch nochmal nutzen um ein extradickes Danke! dazulassen. Ich habe es zeitlich zwar immer noch nicht geschafft die alten Sachen nachzuholen, aber die neuen Sachen (seit deiner letzten Pause und der nachfolgenden, sehr guten Zusammenfassung) fesseln mich ungemein. Und das will was heißen. Ich habe ein paar zu viele männliche Hirnzellen im Kopf und schalte gegen meinen Willen bei Gefühlsdramen geistig ab. Hier nicht. Du hast einen sehr guten Erzählstil und deine Charaktere sind in sich absolut schlüssig. Ich sehe keinerlei Widersprüche. Klaudia mag dumme Entscheidungen treffen, aber ich verspüre keineswegs den Drang sie zu schütteln und zu ohrfeigen. Ihre Entscheidungen sind absolut nachvollziehbar. Ebenso die der anderen. Ja, auch das kleine, fiese Lottchen.

Ich wünsche dir (aus reinem Eigennutz =) ) noch ganz viel Zeit und Muse für diese Geschichte und freue mich tierisch auf die Fortsetzung.
 
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Spannend! 😄 Jetzt mag ich wissen, ob sie Francesco konfrontiert. Es tut mir voll leid für sie, dass sie feststellen muss, dass er bei Amy ganz anders ist. Das tut bestimmt sehr weh.
Bald wirst du die Antwort erhalten 😉 Und ja, für Klaudia ist es echt bitter, dass Francesco anders sein kann. Bislang konnte sie sich damit herausreden, dass er eben kalt und unnahbar ist. Zu allen. Aber dem ist offenbar nicht so. Wenn er die richtige Frau findet, Amy, dann kann er plötzlich wahre Gefühle zeigen.

Na sieh mal einer an. Da ist Klaudia ja wirklich über ihren eigenen Schatten gesprungen. Die Meisterin im Verdrängen an einem wackligen Efeu-Gitter. DAS will was heißen. Die Frage ist jetzt nur, ob sie diese Energie beibehält und vor allem wie. Traurige, verletzte Ehefrau oder wütende Furie ...
Ob traurige Ehefrau oder Furie wird im nächsten Update enthüllt 😉

Ich möchte diesen Post auch nochmal nutzen um ein extradickes Danke! dazulassen.
Vielen lieben Dank! Dieser Kommentar freut mich wirklich sehr!
Ich habe es zeitlich zwar immer noch nicht geschafft die alten Sachen nachzuholen, aber die neuen Sachen (seit deiner letzten Pause und der nachfolgenden, sehr guten Zusammenfassung) fesseln mich ungemein.
Vielleicht findest du ja doch mal die Zeit, auch die älteren Sachen zu lesen. Wenn nicht, ist es aber auch ok. Es freut mich, dass dir die neuen Kapitel so gut gefallen. Die Zusammenfassung schreibe ich auch für mich selbst. Nach all den Jahren und den vielen Kapiteln verliere ich sonst selbst irgendwann den Überblick :lol:
Ich habe ein paar zu viele männliche Hirnzellen im Kopf und schalte gegen meinen Willen bei Gefühlsdramen geistig ab. Hier nicht.
Es freut mich, dass dir bei mir auch das Gefühlsdrama gefällt!
Du hast einen sehr guten Erzählstil und deine Charaktere sind in sich absolut schlüssig.
Das höre ich natürlich richtig gerne. Das lässt mein (Hobby-)Autorenherz doch gleich höher schlagen.
Ich sehe keinerlei Widersprüche. Klaudia mag dumme Entscheidungen treffen, aber ich verspüre keineswegs den Drang sie zu schütteln und zu ohrfeigen. Ihre Entscheidungen sind absolut nachvollziehbar. Ebenso die der anderen. Ja, auch das kleine, fiese Lottchen.
Auch das höre ich gerne. Mir ist es selbst wichtig, dass die Handlungen der Charakter nachvollziehbar sind. Es freut mich, dass mir das scheinbar gelungen ist.
Ich wünsche dir (aus reinem Eigennutz =) ) noch ganz viel Zeit und Muse für diese Geschichte und freue mich tierisch auf die Fortsetzung.
Ich bin jetzt seit fast einem Jahr wieder aktiv dabei und hab immer noch Lust. Es sind auch schon einige Bilde vorbereitet und erst vorgestern war ich wieder im Spiel um an neuen Kulissen zu bauen. Ich hab also vor, hier noch länger weiter zu machen. Ideen habe ich in jedem Fall 😉
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 95: Kein Mitspracherecht

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Ich hatte soeben beobachtet, wie mein Mann Francesco eine andere Frau, sein Assistentin Amy, geküsst hatte. Und alles deutete darauf hin, dass die beiden schon seit längerem eine Affäre hatten. Ich stand draußen auf dem Balkon des Rathauses und der kalte Abendwind zerrte an mir. Und dennoch war ich zunächst wie in Trance. Francesco setzte sich wieder an seinen Schreibtisch und blättert durch einige Unterlagen. Offenbar wollte er noch weiterarbeiten. Mein Kopf hingegen war wie leergefegt. Ich wusste was ich gesehen hatte, doch das Ausmaß drang erst nach und nach zu mir durch. Francesco hatte eine Affäre. Er, mein Ehemann, hatte eine Beziehung zu einer anderen Frau. Und als mir das bewusst wurde, begann ich zu weinen. Ich stütze meinen Kopf gegen das raue Mauerwerk des Rathauses und schlug schluchzend mit geballter Faust immer wieder gegen die Wand.

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Und dann erkannte ich zu meinem Entsetzen, dass ich auf dem Balkon gefangen war. Es war ein Wunder, dass ich heil hinaufgeklettert war. Runter würde ich es ganz sicher nicht in einem Stück schaffen, schon gar nicht in meiner jetzigen emotionalen Verfassung. Und langsam wurde es richtig kalt. Als blieb mir nichts anderes übrig, als an die Scheibe zu klopfen. Zunächst klopfte ich nur ganz vorsichtig. Francesco hört es nicht. Erst beim zweiten Versuch drehte er irritiert den Kopf zum Fenster.

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Hastig sprang er von seinem Stuhl auf und öffnet die Balkontür. Zitternd kam ich herein. „Klaudia, um Himmels Willen, was machst du hier?“, fragte er besorgt. „Und wie bis du auf dem Balkon gekommen? Ich bin schon seit Stunden im Büro. Wie lange stehst du schon da draußen?“

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Ich ging auf seine Frage nicht ein. Dazu fehlte mir die Kraft. „Du…du hast eine Affäre“, stotterte ich stattdessen. „Mit Amy. Warum, Francesco? Warum?“ Die Tränen liefen meine Wangen hinunter. Für einen kurzen Moment weitete Francesco erschrocken die Augen. Doch dieser Ausdruck verschwand schnell wieder. Ich erkannte, dass er es abstreiten, dass er mir eine Ausrede auftischen wollte. Doch das ließ ich nicht zu. Diesmal nicht!

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„Lüg mich bitte nicht an, Francesco. Ich habe euch eben zusammen gesehen. Und ich habe euch schon vorher reden gehört…am Telefon. Ich habe Gespräche von Amy aufgeschnappt. Ich wusste schon lange, dass da etwas zwischen euch ist, aber ich wollte es einfach nicht wahrhaben. Ich wollte nicht glauben, dass du mich so hintergehen könntest. Aber jetzt habe ich mit eignen Augen gesehen, wie ihr euch geküsst habt. Mehr Beweise brauche ich nicht. Also warum Francesco? Warum?“

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Mit jedem Wort zittert meine Stimme mehr und obwohl ich es nicht wollte, musste ich schluchzen. Francesco drehte sich von mir weg, fasst sich an den Kopf und streift nervös im Büro umher. „Was soll ich dir darauf antworten, Klaudia?“, presst er schließlich hervor. „Ja, ich habe eine Affäre mit Amy. Du hast es gesehen. Es ist wahr.“

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„Aber warum?“, fragte ich erneut. Er schwieg eine ganz Weile. Dann drehte er sich langsam zu mir um und blickte mich gequält an. „Weil sie mir guttut. Weil ich sie gerne um mich habe. Sie ist witzig, intelligent. Es breitet mir Freude, wenn sie in meiner Nähe ist. Ich kann geistreiche Konversationen mir ihr führen. Ich kann mir ihr über die Arbeit sprechen. Ich…ich habe so etwas noch mit keiner anderen Frau erlebt.“

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Diese Worte raubten mir den Atem. Ich hatte immer gewusst, dass zwischen mir und Francesco nie die große Liebe geherrscht hatte. Aber ich hatte geglaubt, dass wir uns auf unsere eigene, seltsame Art irgendwie doch liebten. Denn ich liebte ihn ganz sicher…aber er mich nicht. Und das hatte er ganz offensichtlich noch nie getan, wurde mir jetzt schmerzlich bewusst. „Wie lange schon?“, schluchzte ich. „Klaudia, das ist doch unwi…“ „Wie lang?!“, unterbrach ich ihn. Und schlussendlich antwortet er: „Monate. Vielleicht auch schon seit über einem Jahr. Ich kann nicht mehr genau sagen, wann aus der reinen Arbeitsbeziehung mehr geworden ist. Es war ein schleichender Prozess. Ich habe es nicht darauf ankommen lassen.“

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„Du musst es beenden.“ Meine Worte sollten eine Aufforderung sein, doch sie waren nicht mehr als ein trauriges Flehen. Wieder sagte Francesco nichts und lief unruhig im Raum umher. Vor dem Kamin kam er schließlich zum Stehen. Er schwieg lange, bevor er sprach: „Nein, Klaudia, ich werde es nicht beenden. Ich werde Amy nicht aufgeben. Viel zu lange habe ich ohne diese…Gefühle gelebt. Und es war ok, als ich sie nicht kannte. Doch jetzt wo ich weiß, dass man so fühlen kann, will ich das nicht mehr aufgeben.“

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Entsetzen zeichnete mein Gesicht. So sollte es nicht laufen. Er solle sich jetzt von Amy lossagen. Mir, seiner Frau, die Treue schwören. „Und was heißt das?“, fragte ich und wusste, dass mir die Antwort nicht gefallen würde. „Das heißt, dass wir so tun werden, als ob es dieses Gespräch nie gegeben hätte. Du wirst vergessen, was du gesehen hast. Wir werden nach Hause fahren und so tun, als ob nichts geschehen sei. Und wir werden beide unser Leben wie bisher leben.“

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Alles in mir schrie, dass dies der falsche Weg war. Ich wusste, dass mich diese Lösung unglücklich machen würde. Auf Dauer würde ich daran zerbrechen. Ich wusste es und daher ergriff ich den einzigen Ausweg, der mir noch blieb, auch wenn er das endgültige Aus meiner Ehe bedeuten würde. „Ist es dann nicht besser, wenn wir uns trennen?“, fragte ich und kam auf ihn zu, streckte meinem Arm nach ihm aus. „Hätten wir so nicht beide die Chance, irgendwann glücklich zu werden?“ Er wich zurück, bevor ich ihn berühren konnte. „Klaudia, du weißt, dass eine Scheidung für uns als Lord und Lady von Rodaklippa nicht in Frage kommt. Für einfache Menschen wäre das eine Option, aber nicht für uns.“

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„Glaubst du nicht, dass ich sonst schon längst daran gedacht hätte? Das ich dir diese ganze Situation erspart hätte, wenn Scheidung für uns eine Option wäre? Wir sind doch schon seit Jahren nicht glücklich in unserer Ehe. Ich weiß nicht einmal, ob wir es jemals waren. Aber du bist nun einmal meine Ehefrau. Wir habe und vor dem Bischof ein Versprechen gegeben. Und dieses Versprechen galt nicht nur uns beiden, sondern auch unseren Untertanen. Du bist die Mutter der nächsten Lady von Rodaklippa. Du bist die Ehefrau des derzeitigen Lords. Du hast Aufgaben und Verpflichtungen, so wie ich sie auch habe. Und diese sind wichtiger als unser persönliches Wohlbefinden. Also werden wir uns zusammenreißen. Wir werden in der Öffentlichkeit freundlich lächeln, wir werden Zuhause freundschaftlich miteinander umgehen. Aber was wir hinter verschlossenen Schlafzimmertüren machen, wird unsere Privatsache sein. Und damit meine ich nicht nur mich. Ich werde dir nicht verwehren, was ich mir herausnehme. Ich erwarte lediglich Diskretion. Und ich kann dir versprechen, dass ich immer diskret sein werde. Einen öffentlichen Skandal brauchst du nicht zu befürchten.“

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Ich erkannte, dass er seine Entscheidung getroffen hatte…und dass ich kein Mitspracherecht hatte. Mein Schicksal war schon vor vielen Jahre entschieden worden, als ich mich auf diese arrangierte Ehe eingelassen hatte. Ich hatte eine Zweckehe bestellt und ich habe eine Zweckehe bekommen. Es war meiner eigenen Dummheit zuzuschreiben, dass ich geglaubt hatte, es könnte mehr als das sein. Eine Weile schwiegen wird bloß. Dann durchbrach Francesco die Stille: „Es ist schon spät. Wir sollten jetzt in unser Anwesen zurückkehren. Karlotta wundert sich sicher schon, wo wir bleiben.“

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Doch ich konnte jetzt nicht gehen. Nicht mit ihm zusammen. „Lässt du mich bitte eine Weile allein?“, bat ich daher. „Ich bin ja auch mit meinem eigenen Auto hier. Wir können also ohnehin nicht gemeinsam fahren“. Francesco akzeptiert diese Erklärung. Er erkannte aber durchaus auch, dass ich jetzt Zeit brauchte, um die Geschehnisse dieses Abends sacken zu lassen. Erst als er das Büro verlassen hatte, übermannte mich die Erschöpfung und ich ließ mich müde auf dem Sofa nieder. Mein Kopf begann zu pochen und ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Das einzige was ich wusste war, dass mein Leben von jetzt an nicht mehr dasselbe sein würde.​
 
Mir tut auch Francesco irgendwie leid. Er will eigentlich auch nur ein erfülltes Leben haben, aber angelogen hat er Klaudia natürlich dennoch. Er ist aber auch gefangen in dieser Ehe. Muss schon eine komische Situation für sie sein, dass er ihr eine offene Beziehung zu führen sozusagen anbietet oder vorschlägt. Immerhin herrscht ja doch Vertrautheit zwischen den beiden, auch wenn sie sich nicht wahrhaftig lieben und je geliebt haben. Das muss sie erstmal verdauen. Die Frage ist, ob Klaudia das so alles mitmachen wird.
 
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Eine vertrackte Situation. Ich kann Francesco durchaus verstehen. Und bei all dem Dilemma versucht er immer noch höflich und fair zu bleiben. Und sogar ehrlich, wenngleich natürlich nicht hundert Prozent freiwillig. Er selbst hat ja nun auch nicht gerade ein einfaches Leben vor sich. Die Frau, mit der er sich wirklich versteht, muss er vor der Öffentlichkeit verstecken und darf sich niemals irgendwie erwischen lassen. Auch nicht gerade die Erfüllung. Wo halt die Liebe hinfällt ...
Für Klaudia ist der Zug wohl nun endgültig abgefahren. So einfach ist es für sie wahrscheinlich eh nicht mal eben jemanden kennenzulernen. Jetzt kommt auch noch hinzu, dass sie die Lady von Rodaklippa ist und somit eigentlich nicht zur Verfügung steht. Das ist genau dieser Moment, zu dem sich andere fünf Hunde und/oder Katzen zulegen.
 
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Mir tut auch Francesco irgendwie leid. Er will eigentlich auch nur ein erfülltes Leben haben, …
Ich bin ja erstaunt, wie nachsichtig ihr mit Francesco seid. Ich hätte da mit einem viel größeren Shitstorm gerechnet :lol:
…aber angelogen hat er Klaudia natürlich dennoch.
Ja, dass kann und muss man ihm in jedem Fall vorwerfen. Er hätte dieses Gespräch ja auch führen können BEVOR er die Affäre mit Amy begonnen hat. So hat er es ja eigentlich nur zugegeben, weil Klaudia ihn erwischt hat.
Das muss sie erstmal verdauen. Die Frage ist, ob Klaudia das so alles mitmachen wird.
Ja, das wird noch sehr schwer werden für Klaudia. Und wird sie mitmache? Ja, was hat sie denn sonst für eine Wahl? Sie würde niemals riskieren, dass sie Lottchen verlieren könnte und sei es nur teilweise. Also wird sie sich auf alles einlassen, was die Familie zumindest nach außen hin zusammenhält.

Eine vertrackte Situation. Ich kann Francesco durchaus verstehen. Und bei all dem Dilemma versucht er immer noch höflich und fair zu bleiben.
Auch hier bin ich überrascht von dem Verständnis für Francesco. Aber es gefällt mir auch, muss ich sagen :D
Und sogar ehrlich, wenngleich natürlich nicht hundert Prozent freiwillig.
Ja, das ist das größte Problem. Hätte Klaudia ihn nicht erwischt, dann hätte er ihr keinen reinen Wein eingeschenkt.
Er selbst hat ja nun auch nicht gerade ein einfaches Leben vor sich. Die Frau, mit der er sich wirklich versteht, muss er vor der Öffentlichkeit verstecken und darf sich niemals irgendwie erwischen lassen. Auch nicht gerade die Erfüllung. Wo halt die Liebe hinfällt ...
Ja, das ist eine Situation, in der ich niemals stecken möchte. Aber scheinbar ist ihm das immer noch lieber, als einfach so weiter zu leben, wie bisher.
Für Klaudia ist der Zug wohl nun endgültig abgefahren. So einfach ist es für sie wahrscheinlich eh nicht mal eben jemanden kennenzulernen. Jetzt kommt auch noch hinzu, dass sie die Lady von Rodaklippa ist und somit eigentlich nicht zur Verfügung steht.
Ja, so sehe ich das auch. Wie soll Klaudia denn jemanden kennenlernen? Sie ist ohnehin so schüchtern und wenn dann alles auch noch geheim laufen muss, dann wird das bei ihr doch nie was. Leider.
Das ist genau dieser Moment, zu dem sich andere fünf Hunde und/oder Katzen zulegen.
Mal schauen, wie Klaudia die Situation verarbeiten wird. So viel kann ich verraten: Einfach wird es für sie nicht.
 
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Auch hier bin ich überrascht von dem Verständnis für Francesco.
Das liegt daran, dass der arme Fran sich eben in einer arrangierten Zweckehe befindet.
Ich versichere dir, normalerweise wäre ich nicht so verständnisvoll. Bei dem Thema "offene Beziehung" bin ich prüder als der Dorfpfarrer :lol:
Aber hier gibt es zuhause nun einmal keine echte Liebe. Hat es nie gegeben und wird es auch nie. Das war allen Beteiligten klar. Im Prinzip sind die beiden doch schon von Anfang an in dem Status, den andere Ehen kurz vor der Scheidung haben ...
 
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Ich bin ja erstaunt, wie nachsichtig ihr mit Francesco seid. Ich hätte da mit einem viel größeren Shitstorm gerechnet
Also Nachsicht spüre ich bei mir ja nicht wirklich. Wenn Francesco es ernst gemeint hat mit diesem "was wir im Schlafzimmer tun ist unsere eigene Angelegenheit", dann hätte er das aufs Papier bringen sollen BEVOR er sich eine Affäre zugelegt hat. Ich kann gut verstehen dass es schwierig für ihn ist in einer Ehe zu stecken mit einer Frau die er offensichtlich weder lieben noch schätzen kann, während er eine andere liebt und offensichtlich auch abseits von Schlafzimmergeflüster gern Zeit mit ihr verbringt. Aber das ist keine Entschuldigung für das was er sich da leistet. Wäre er derjenige gewesen der treu war und Klaudia die Fremdgeherin, glaube ich nicht dass es auch nur ansatzweise so höflich geblieben wäre - wahrscheinlich wäre gleich die nächste Standpauke von Schwiegermuttern fällig. Ja, eigentlich hätten alle außer Amy etwas besseres verdient (sie weiß um Himmels Willen dass er verheiratet ist), aber das ist keine Ausflucht dafür.
Wie soll Klaudia denn jemanden kennenlernen?
Und das ist der nächste Punkt. Klar klingt Francesco hier erstmal fair und alles - aber er kennt Klaudia und ihre Chancen, diskret mit einem Typen zusammenzukommen. Für mich ist es schwer abzuschätzen ob das wirklich als ehrlich gemeintes "werde glücklich egal mit wem" ist - was er deutlich eher hätte ansprechen können - oder doch nur eine Art und Weise ihr zu sagen, dass er nicht viel auf ihr Glück gibt. Ich habe da so einen leisen Anflug von "sollen sie doch Kuchen essen", er weiß dass Klaudia in dieser Ehe steckt, weil sie sonst keine feste Beziehung gefunden hat (er kennt sie schon lange und hat sie auch beschatten lassen), er weiß dass sie schüchtern und nervös bis zum Kragen ist. Er hat einen Job der ihn erfüllt und bei dem er mit Leuten zusammenarbeitet, mit denen er gut kann, er weiß ganz genau dass Klaudia nicht mal ansatzweise dasselbe für sich hat, die Aufgaben der Lady zwar erfüllt aber nicht gern und erst recht nicht mit Leuten, denen sie voll vertraut. Sie hat kein Netzwerk, keinen regelmäßigen Freundeskreis in der Stadt, ihre Familie ist größtenteils weit weg. Klaudia ist verdammt isoliert (wie praktisch für Francesco).

Es kommt natürlich verdammt gelegen für Francesco, dass er so tun kann als sei er wahnsinnig großzügig und gönnt es ihr auf ihre eigene Art glücklich zu werden. Aber ich glaube nicht dass er damit überhaupt rechnet dass Klaudia jemanden findet, jemanden finden kann, da ist es natürlich leicht Zugeständnisse zu machen. Er weiß wie Klaudia tickt und was sie sich wünscht, nämlich ein harmonisches, liebevolles Zusammenleben mit einem vertrauten Menschen. Aber was für Typen würden die verheiratetete Lady daten wollen? Ich sehe es kommen - Leute die nur den eigenen Vorteil suchen und nicht viel auf den moralischen Kompass geben, und damit niemand, mit dem Klaudia langfristig zusammen sein möchte. Eine offene Ehe finde ich nicht per se verwerflich, aber so etwas muss zwingend darauf basieren, dass beide Partner das von Anfang an und ohne Druck wollten und glücklich damit sind und alles abgesprochen ist. Heimlich eine Affäre anzufangen und dann klarzustellen dass man auf Treue pfeift ist absolut unfair und unmoralisch.

Dieser ganze Vorfall lässt mich extrem schlecht von Francesco denken. Wenn es ihm nur ums äußere Erscheinungsbild ginge, hätte er früher mit Klaudia reden können, aber ihm ist es offensichtlich vollkommen egal wie es ihr bei der ganzen Angelegenheit geht, solange er es schön bequem hat. Wahrscheinlich auch der ganze Grund warum er geheiratet hat, direkt der Kritik von Muttern aus dem Weg gegangen und Ansehen gesammelt ohne etwas an seinem Leben ändern zu müssen. Vielleicht redet er sich ein, dass er ihre Gefühle schonen wollte, aber so diskret waren er und Amy halt auch nicht und heimlich eine Affäre zu beginnen hat Klaudia sehr viel stärker verletzt, als von Anfang an über die Erwartungen an diese ganze Ehe zu reden und so etwas klarzustellen. Indirekt macht er Klaudia selbst verantwortlich für ihr ganzes Unglück in ihrer Ehe. Außerdem wäre da immer noch die Frage was Klaudia anstellt sollte sie mit ihrer eigenen Affäre schwanger werden. Er wäre wahrscheinlich der erste der sie dazu treiben wollte das Kind loszuwerden, damit bloß nicht rauskommt dass sie untreu ist, und sie ist ja an allem Schuld.
 
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Also Nachsicht spüre ich bei mir ja nicht wirklich.
Endlich die Reaktion, mit der ich gerechnet habe :lol:

Wäre er derjenige gewesen der treu war und Klaudia die Fremdgeherin, glaube ich nicht dass es auch nur ansatzweise so höflich geblieben wäre - wahrscheinlich wäre gleich die nächste Standpauke von Schwiegermuttern fällig.
Da hast du so was von Recht. Hätte Klaudia Francesco betrogen (egal ob diskret oder indiskret), dann hätte es ein riesen Donnerwetter gegeben…von Francesco und auch seiner Mutter.

Und das ist der nächste Punkt. Klar klingt Francesco hier erstmal fair und alles - aber er kennt Klaudia und ihre Chancen, diskret mit einem Typen zusammenzukommen.
Auch da hast du einen guten Punkt. Eigentlich weiß Francesco sehr genau, dass Klaudia gar keine Beziehung außerhalb ihrer Ehe haben möchte. Und er weiß auch gut genug, dass sie sich wohl nicht dazu durchringen könnte, selbst wenn sie es wollte.
Daher kann er ihr hier guten Gewissens ein scheinbar faires Angebot mach, weil er weiß, dass sie es nie in Anspruch nehmen wird. Aber an dieser Stelle will ich betonen, dass Francesco das zumindest in diesem Moment nicht so richtig bewusst ist. Unterbewusst, ja, da weiß er es. Aber er versucht sie hier nicht bewusst auszutricksen. Auch für ihn ist das eine Extremsituation.

Aber was für Typen würden die verheiratetete Lady daten wollen? Ich sehe es kommen - Leute die nur den eigenen Vorteil suchen und nicht viel auf den moralischen Kompass geben, und damit niemand, mit dem Klaudia langfristig zusammen sein möchte.
Ja, auch das ist ein guter Punkt. Klaudia hätte vielleicht nur inkognito eine Chance. Rodaklippa ist ja jetzt keine Weltmetropole außerhalb der Stadt würde sie wohl kaum einer erkennen. Aber würde es Klaudia glücklich machen, wenn sie sich gegenüber ihrem neuen Partner verstellen müsste? Ich denke eher nicht.

Eine offene Ehe finde ich nicht per se verwerflich, aber so etwas muss zwingend darauf basieren, dass beide Partner das von Anfang an und ohne Druck wollten und glücklich damit sind und alles abgesprochen ist.
Das sehe ich genauso. Und für Klaudia stand eine offene Ehe, nie zur Disposition. Sie ist da einfach nicht der Typ für. Und Francesco hat sie – mal wieder – einfach vor vollendete Tatsachen gestellt. Ich will nicht sagen, dass Francesco ein schlechter Mensch ist. Aber Empathie gehört nicht zu seinen Stärken. Und mit den Gefühlen von Klaudia kann er einfach nichts anfangen. Sie sind ihm irgendwie gleichgültig. Er macht das nicht mir Absicht. Es ist einfach so.

Er wäre wahrscheinlich der erste der sie dazu treiben wollte das Kind loszuwerden, damit bloß nicht rauskommt dass sie untreu ist, und sie ist ja an allem Schuld.
Eine ungewollte Schwangerschaft ist etwas, an das ich bislang gar nicht gedacht habe. Gut, Klaudia ist jetzt 40. Eine Schwangerschaft ist also durchaus noch im Bereich des Möglichen.
Wie Francesco dazu sehen würde, kann ich schwer abschätzen. Ich glaube aber nicht, dass er eine Abtreibung fordern würde. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob er sie vorschlagen würde. Ich glaube eher, er würde Klaudia dazu überreden, dass Kind im Ausland zu bekommen und es dann zur Adoption freizugeben. Und ich glaube, das wäre für Klaudia vielleicht noch schlimmer, als eine Abtreibung. Es wäre aber auch denkbar, dass er das Kind als seiner anerkennen würde (zumindest offiziell). Das hängt wohl auch sehr davon ab, wer der Vater des Kindes wäre.

Vielen Dank für diesen sehr ausführlichen Kommentar!
 
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Kapitel 96: …nur noch dieses eine Mal

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Am Abend zuvor war meine Welt zusammengebrochen. Ich hatte erfahren, dass mein Mann Francesco eine Affäre mit seiner Assistentin Amy hatte…und er hatte nicht vor, diese Affäre zu beenden. Wie es wir dabei ging, war ihm gleichgültig.
Als meine Tochter Lottchen am nächsten Morgen die Küche betrat und dort Francesco an meiner statt antraf, wie er gerade das Frühstück zubereitete, runzelte sie verwundert die Stirn. „Wo ist denn Mama?“, fragte sie misstrauisch. „Normalerweise ist sie um diese Uhrzeit schon längst wach.“ „Deiner Mutter geht es heute nicht so gut“, antwortete er ruhig. „Sie braucht nur ein wenig Ruhe, dann ist sie wieder ganz die Alte. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen.“

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Was das anging, da war ich mir nicht so sicher. Mir ging es furchtbar und das hatte gleich mehrere Gründe. Als ich gestern Abend schließlich nach Hause kam, wusste ich mir nicht anders zu helfen, als mir eine Flasche Portwein zu nehmen, mich in meinem Schlafzimmer einzuschließen und sie komplett zu leeren. Das hatte mir zwar kurzzeitig Erleichterung gebracht, aber dafür hämmerte es jetzt wie wild in meinem Schädel.

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Und trotzdem verspürte ich wieder das Verlangen, mir ein Glas einzugießen. Nur der Alkohol half mir dabei, das Gedankenkarussell in meinem Kopf zu stoppen. Ohne musste ich ständig an die Geschehnisse des gestrigen Abends denken. Wie sollte es jetzt weitergehen?

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Schlussendlich widerstand ich dem Drang. Ich zog mich an und beobachtet durch das Fenster die Einfahrt, bis ich mir sicher sein konnte, dass Francesco das Haus verlassen hatte. Ich wolle ihm auf keinen Fall begegnen. Und auch Lottchen wollte ich nicht sehen. Ich wollte einfach nur alleine sein.

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Daher fuhr ich zum Stand. Das Kreischen der Möwen und das Rauschen der Wellen beruhigten mich etwas. Aber auch das war nicht von Dauer. Immer wieder schweiften meine Gedanken zu Francesco ab. War er gerade bei ihr? Berührten sie sich? Lieben sie sich just in diesem Moment? Diese Gedanken quälten mich so sehr. Wie sollte ich das bloß aushalten?

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So gerne hätte ich mit jemanden darüber gesprochen, aber wer war der richtige Ansprechpartner? Am liebsten hätte ich mich bei meiner Mama ausgeweint, doch das traute ich mich nicht. Sie war von Anfang an gegen meine Ehe mit Francesco gewesen. Sie hatte geahnt, dass ich unglücklich werden würde und sie hatte Recht behalten. Und Magda? So sehr ich meine Cousine liebte, sie würde doch wieder irgendetwas sagen, was mich noch mehr verletzt. Nicht mit Absicht, aber sie würde es tun. So war es immer. Und im Moment konnte ich das und ihr perfektes Leben einfach nicht ertragen.

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Im Kopf ging ich alle meine Freunde und Verwandten durch. Doch es gab einfach niemanden, dem ich mich anvertrauen konnte…oder wollte. Ich merkte gar nicht, wie meine Schritte mich immer weiter in Richtung der Strandbar trieben. Und dann saß ich auch schon plötzlich auf dem Barhocker und hatte einen Drink in der Hand. Was war schon dabei? Es war doch nur ein Drink…nur noch heute…nur noch dieses eine Mal.​
 
Vergiss als ich schrieb, die Lady Rodaklippa hätte keine Chancen jemanden kennenzulernen. Einsame, frustrierte Frau an Strandbar mit dem Hang zu Alkohol ... ja, da geht was. Wahrscheinlich nur ausnutzend und mit etwas Pech auch noch medienwirksam, aber sie hat dann jemanden kennengelernt. :naja:
Immerhin war der grundsätzliche Gedanke "raus an die frische Luft und ab in die Natur" nicht der schlechteste. Nur wäre Schwimmen wahrscheinlich besser gewesen als Saufen. Mal schauen, was da noch draus wird.
 
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Vergiss als ich schrieb, die Lady Rodaklippa hätte keine Chancen jemanden kennenzulernen. Einsame, frustrierte Frau an Strandbar mit dem Hang zu Alkohol ... ja, da geht was. Wahrscheinlich nur ausnutzend und mit etwas Pech auch noch medienwirksam, aber sie hat dann jemanden kennengelernt. :naja:
Immerhin war der grundsätzliche Gedanke "raus an die frische Luft und ab in die Natur" nicht der schlechteste. Nur wäre Schwimmen wahrscheinlich besser gewesen als Saufen. Mal schauen, was da noch draus wird.
Ui, da gibst du mir ja ganz neue Ideen :D Aber du hast Recht, Klaudia ist jetzt in einer ganz verletzlichen Phase. Es könnte leicht jemand daherkommen, der sie ausnutzen möchte. Das ihre große Liebe ihr in der BAr über den Weg läuft ist in der Tat eher unwahrscheinlich.

Uhoh. Da ist jemand kurz davor, alkoholabhängig zu sein - falls die Grenze nicht schon überschritten ist. :/
Ja, Klaudia ist dem Alkohol inzwischen mehr zugeneigt, als ihr gut tut. Das hat sie natürlich noch nicht erkannt. Und auch ihr Umfeld scheint es noch nicht wahrzunehmen (Francesco sieht wohl, dass sie etwas viel trinkt, aber auch er verschließt momentan noch die Augen vor dem vollen Ausmaß). Mal schauen, wohin das noch führen wird.
 
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Ui, da gibst du mir ja ganz neue Ideen :D
Uh-oh .... dann will ich besser nichts geschrieben haben. Meine eigenen Sims müssen schon genug unter meinen Ideen leiden. Alleine, was mir für deren Zukunft schon wieder alles in den Sinn gekommen ist ... verdammt, sie hassen mich. :schäm:
 
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Nachträglich geb ich hier auch noch meinen Senf dazu😊
Francesco wird wahrscheinlich solange die Augen verschließen bzgl des Alkoholkonsums, bis Klaudia mal betrunken in der Öffentlichkeit rumsteuert. Vielleicht gleich noch in der Bar? Oder sie erzählt im Rausch einer fremden Person, dass Francesco eine Affäre führt und dann macht das die Runde und landet irgendwann auch bei der Presse und überhaupt in den Medien. Journalisten würden dann sicher genau wissen wollen, was Sache ist.
 
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