1. Ich hab ein Haus, ein kunterbuntes Haus...
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Sul Sul!
Mein Name ist Wilhelmina Funkenflug und ich bin, wie ihr seht, ein Sim
der vierten Generation. Das bedeutet im Klartext, meine Schöpferin
(BloodOmen, von mir manchmal auch Bloody genannt) und ich müssen
uns erst ein wenig aneinander gewöhnen. Sie hat mir auch nicht
verraten, zu welchem Zweck sie mich erstellt hat, aber ich habe da so
eine Vermutung…
… Denn sie hat mir gerade verraten, dass sie es umständlich findet,
alle Häuser abzureißen (sie erzählt etwas von Ladebildschirmen und
undurchsichtigen Menüs)... Anbei eine kleine Auswahl:
Nun ja: Glück für mich! Sonst müsste ich vermutlich in eine leere
Nachbarschaft ziehen und sie würde auf die Idee kommen, mich als
Marionette in einer Aussteigerchallenge zu benutzen.
Ah, ich sehe gerade, dass sie tatsächlich nur Häuser in der Straße
abgerissen hat, in der ich fortan wohnen werde.
Hier soll also bald mein neues Zuhause entstehen, mit Blick auf das
Industriegebiet. Aber ich will nicht meckern - man kann halt nicht alles
haben.
Netterweise baut sie mir von meinem geringen Budget ein Haus, das
zwar nicht besonders groß ist, aber für mich alleine doch ausreichend.
Ob ich mir wohl irgendwann eine dieser Luxusvillen werde leisten
können, die hier in Willow Creek leerstehen?
Beim Bauen hat Bloody ein paar Mal laut geflucht. Sie hat irgendetwas
von einem „Moveobjects“-Cheat gesagt und sich darüber aufgeregt,
dass einfach Fenster entfernt wurden, als sie Friese anbringen wollte.
Aber letzten Endes ist ja dann doch alles gut geworden. Übrigens hat
sie mir angedroht, das Haus nicht mehr auszubauen – ich sollte mir
also gut überlegen, ob ich mir in Zukunft eine Familie anschaffe. Naja,
zur Not gibt es eben ein neues Haus! Das wird schon irgendwie
machbar sein.
Nachdem der Grundriss endlich steht, geht es an den Bodenbelag. Oh,
ich habe so viele tolle Ideen! Leider passen sie nicht so recht zu denen
von Bloody und deswegen hat das dann doch alles viel länger gedauert,
als ursprünglich gedacht - Streit inklusive. Letzten Endes musste sie
sich mir fügen. Ich habe ihr gesagt, dass die Farbe meiner Wände
meine Stimmung beeinflusst (ob das wirklich stimmt, sei dahingestellt –
sie wird’s schon noch herausfinden!) Mein Schlafzimmer ist und bleibt
also rosa. Schließlich soll ICH in diesem Haus wohnen, nicht SIE.
Stimmt’s?!
Nachdem die Küche erst einmal eingerichtet ist, kriegt sie mich aber
doch noch weich. Mein schöner, heller Fußboden in Schlafzimmer und
Wohnzimmer weicht einem dunkleren Holzboden. Meine Schöpferin
faselt von einem Farbrad, erzählt etwas von Innenfundamenten und
einem kuriosen „CFE“-Cheat (was hat sie nur immer mit diesen
Cheats?) und lässt mich dann endlich mit diesem umständlichen
Deutsch für Häuslebauer in Frieden. Allerdings muss ich gestehen, dass
sie wohl Recht hatte: Mein schöner, heller Boden in allen Ehren – mit
der etwas dunkleren Variante wirkt meine kleine Hütte gleich ein wenig
wohnlicher.
Als wir gemeinsam das Schlafzimmer einrichten, sehe ich sie zum
ersten Mal glücklich! Sie hat gerade entdeckt, dass man Spiegel nicht
nur vertikal, sondern auch horizontal stufenlos verschieben kann. Na,
hätte sie mich mal gefragt… Ich hätte ihr das sagen können…
Ich beschließe schweren Herzens, dass ich vermutlich viel Zeit draußen
verbringen werde – denn obwohl mein Haus Fenster besitzt (habt ihr
schon einmal ein Haus ohne Fenster gesehen?!), empfinde ich es als
recht dunkel. Immerhin ist das Wetter stabil: Es herrscht eitel
Sonnenschein und das wird sich, so habe ich gehört, vorerst auch nicht
ändern. Perfekte Voraussetzungen also, um sich die Zeit vor der
Haustüre zu vertreiben und nicht dahinter!
Weil ich noch ein wenig Geld übrig habe, spendiert BloodOmen mir
sogar einen kleinen Garten, in dem ich nun nach Lust und Laune meine
Gärtnereifähigkeit verbessern kann.
Das Leben könnte so schön sein, wäre da nicht noch eine leidige
Angelegenheit: … Das Arbeiten. Ich kann nicht den ganzen Tag zu
Hause rumgammeln und nichts tun, sagt man mir, also entscheide ich
mich schweren Herzens zwischen verschiedenen Karrieremöglichkeit
(Geheimagentin klingt doch verlockend?) für die der Schriftstellerin.
Um einen Computer zu kaufen, reicht mein Geld allerdings nicht mehr.
Das heißt im Klartext: Heute wird nicht mehr gearbeitet! Und ich kann
stattdessen als nächstes meine Umgebung ein wenig erkunden…
- Fortsetzung folgt -