BloodOmen, was ist es den genau was dich mit Sims4 nicht warm werden lässt? Ich frage einfach aus Interesse. Ist es auch die fehlende offene NB?
Das ist gar nicht so leicht zu beantworten. Wer es nicht lesen will, der darf gerne einfach überspringen.
Ich musste mich in der Vergangenheit (nicht unbedingt hier, aber an anderen Orten) oft genug dafür rechtfertigen, was mir an S4 nicht gefällt, weil einige Leute das natürlich naturgemäß anders sehen, und darauf habe ich keine Lust. Ich freue mich für jeden, der S4 mag - oder S1/2/3. Jeder soll spielen, was er mag.
Zu Zeiten von Sims 1 standen für mich immer die Sims im Vordergrund. Es gab so unglaublich viele Möglichkeiten und so viel Content - das wurde einfach nie langweilig. Und trotzdem wollte ich, nachdem Sims 2 herauskam, nie, nie wieder zu Sims 1 zurück. Mit Sims 2 wurde ich zum Generationenspieler. Ich habe es geliebt, Familien zu spielen, ihnen beim Altern zuzusehen und ihre Geschicke zu steuern. Irgendwann, so um 2007 (?) herum verschob sich bei mir der Fokus jedoch immer mehr hin zum Bauen und Einrichten.
Dann kam Sims 3 und ich habe nur äußerst widerwillig beschlossen, dem Spiel eine Chance zu geben. Eigentlich war ich mit Sims 2 ja rundum zufrieden (auch wenn mich die Umsetzung der Hexen bis zum Schluss geärgert hat, ganz einfach, weil Hokus Pokus in Sims 1 mein Lieblingsaddon war und ich auf eine ähnliche Umsetzung gehofft hatte).
Also habe ich Sims 3 gespielt - und es wieder weggelegt. Es war nicht so, dass ich die Sims hässlich fand (so wie viele andere) oder mich das neue Spielsystem gestört hat; ich wusste einfach nicht so recht, was ich damit anfangen sollte. Tja, und dann habe ich mein erstes Haus in Sims 3 gebaut... und nachdem ich die Vorzüge des CAS erst einmal zu schätzen gelernt hatte, war Sims 2 gar keine Option mehr für mich. In Sims 4 fühle ich mich beim Bauen und Einrichten extrem beschränkt dadurch, dass ich auf vorgefertigte Farb-/Muster-/Materialkombinationen festgelegt bin. Es stört mich wirklich extrem. Ich weiß, dass viele Spieler, die Sims 3 nicht mochten, auch das CAS-Tool nicht mochten. Aber ich vermisse es wirklich sehr und zwar in allen Bereichen: Erstelle-einen-Sim, Baumodus und Kaufmodus.
Dann erschien das Create-a-world-Tool und dann habe ich eigentlich jahrelang fast nichts anderes getan, als Welten erstellt und bebaut. Ich liebe die offene Nachbarschaft und das hängt nicht mal primär mit dem Spielen selbst zusammen. Ich liebe es, durch die Nachbarschaft streifen zu können, mir meine eigene Welt zu erschaffen und alles so anzupassen, wie es mir gefällt. Es liegt einfach in meiner Hand, in welcher Umgebung ich spielen will. Diese Möglichkeit sehe ich bei S4 bisher absolut nicht. Die Grafik der Nachbarschaft ist zwar niedlich und alles, aber mir fehlt da einfach dieses "wow"-Gefühl, das ich bei schön gemachten S3-Nachbarschaften habe; mir fehlt die Freude daran. Mir fehlt die Weite und die Möglichkeit, eine Welt nach meinen Bedürfnissen und Wünschen zu gestalten, so wie
hier.
Natürlich habe ich mich dann auch erst einmal mit dem Baumodus in S4 beschäftigt. Der bietet ja doch die ein oder andere Neuerung, die ich mir auch schon in S2 + S3 gewünscht habe: Dachteile verschieden einfärben können, ein Haus einfach frei auf einem Grundstück verschieben zu können, Pools auch mehrere Stockwerke tief bauen zu können, Fenster in der Höhe verschieben zu können... Aber das sind "Kleinigkeiten". Das Dachtool + die höhenverstellbaren Wände sind nett, aber die Dinge, die ich umsetzen will, kann ich auch in S3 mit etwas Fingerspitzengefühl und ggf. einem Cheat erreichen. Ich konnte meine Hausideen auch immer ohne diese netten Features umsetzen. Sie sind "nice to have", aber für mich reicht das nicht.
Dafür wiegen die Punkte, die mich am neuen Baumodus stören, umso schwerer. Ich hatte ungelogen noch nie so wenig Freude daran, Häuser zu bauen. Alleine, dass ein Geländetool fehlt, mit dem man den Boden anheben oder absenken kann, ist für mich ein Unding. Ich verstehe, warum es das nicht gibt - aber das ändert für mich halt nichts daran, dass mich stört, dass es nicht da ist (wurde das mittlerweile nachgereicht? Ich hatte das Spiel schon länger nicht mehr an...). Man kann Gärten und Parks dadurch so viel abwechslungsreicher und natürlicher gestalten. Dann gibt es Dinge, die mich einfach nerven: Ich baue i.d.R. von unten nach oben. Meist beginne ich mit dem Treppenhaus und stimme den Rest darauf ab. Wie oft es mir jetzt in S4 schon passiert ist, dass dann einfach auf einmal meine Treppe weg war, weil ich oben eine Wand oder ein Dach gezogen habe oder das Fundament erhöht habe, weil ich einfach nicht daran gedacht habe, dass die Treppe dann verschwindet (eine Warnung wäre nett), will ich gar nicht zählen. Das nervt mich einfach unglaublich. Wenn ich dann da kein Dach ziehen kann, kann ich sie immer noch von Hand entfernen und mir überlegen, was ich anders mache. Ich will bestimmen, wann meine Treppe wegkommt. Ende. Das gilt übrigens auch für Fenster und Türen, die gerne mal vom Spiel entfernt werden, wenn man eine Treppe platziert o.ä. ... Klar, man kann dann das Fenster mit moveobjects wieder platzieren (was ja am Anfang noch nicht ging), aber ich mag diesen Eingriff in "mein" Spielverhalten trotzdem nicht. Ich will nicht jedes Mal gegen Ende merken "huch, da war doch mal 'ne Treppe" und dann wieder umplanen müssen. Klar, ich kann ja dann Wände verschieben, damit die Treppe wieder passt, aber das will ich eben gar nicht. Und dann dieser Hickhack mit Wänden, die sich zwar platzieren, aber nicht wieder entfernen lassen. Das nervt mich am allermeisten. Vielleicht passiert das anderen Leuten ja nicht (mehr?), aber mir passiert es, wann immer ich auch ein Haus baue und das raubt mir einfach alle Freude und auch alle Lust, den Baumodus noch weiter auszutesten. Das ist natürlich nicht alles, aber eben 3 Dinge, die für mich sehr ins Gewicht fallen. Ich ärgere mich einfach, wann immer ich ihn auch benutze.
Kann sein, dass ich mich auch einfach nur zu blöd anstelle. Das will ich auch gar nicht bestreiten. Aber ich finde, ich habe schon mehr als genug Nerven investiert. In der Zeit, die ich mich mit dem Baumodus in S4 geärgert habe, hätte ich in S3 schon mehrere Häuser gebaut. Und selbst, wenn der Baumodus noch so toll wäre, würde er das Fehlen einer Nachbarschaft, die man selbst frei gestalten sein, für mich noch immer nicht aufwiegen.
Im CAS finde ich die Genetik toll. Aber dieses Knetmännchenprinzip ist so gar nicht mein Ding. Ich war absolut zufrieden mit meinen Schiebereglern in S3. Dieses Ziehen und Schieben ist zwar intuitiv, aber ich komme damit nicht zurecht. Mir entgehen Regionen, ich klicke ohne Durchblick rum und ich bin einfach jedes Mal froh, wenn ich einen Sim herausbekomme, der mir wenigstens annähernd gefällt.
Dass die Teens eigentlich nur ein Verschnitt der YA/A sind, macht mich traurig. Gerade durch die Vorbereitungen zur Fotostory habe ich diese Altersstufe schätzen gelernt und es stört mich einfach, dass sie in S4 rein optisch manchmal kaum von anderen Altersstufen zu unterscheiden sind. Dass es keine Toddler gibt, ist auch schade.
Beim Spielen kommt dann doch noch einmal die offene Nachbarschaft ins Spiel. Vermutlich würden die Ladebildschirme mich nicht so sehr stören, wenn sie nicht so grauenhaft weiß und lieblos wären. Das reißt mich einfach jedes Mal aus dem Spiel raus und das mag ich einfach nicht.
Von der Größe der Nachbarschaft will ich gar nicht anfangen - wobei mir das ja prinzipiell schon wieder entgegenkommt, weil ich dann gar nicht so viel bauen und auch nicht so viele Sims erstellen muss, um aus einer NB "meine" NB zu machen
Aber würde mir der Baumodus wirklich Freude bereiten und hätte ich Spaß daran, Sims zu erstellen, dann würde ich auch da sehr schnell an meine Grenzen stoßen.
Da ich in S3 auch weitestgehend von Bugs + Co. verschont geblieben bin und mein Rechner auch große, detaillierte Welten mitmacht, merke ich auch in der Stabilität keinen Unterschied. Zudem kommt es alle Jubeljahre einmal vor, dass bei mir Texturen "nachgeladen" werden müssen und ein paar Sekunden lang grau/weiß sind.
Wie die Sims miteinander interagieren, gefällt mir im Prinzip. Es gibt niedliche kleine Details (im Schlaf reden z.B.), das Multitasking ist tatsächlich besser (aber auch nicht immer... also, wenn sie bei mir essen und sich nebenher unterhalten, ist das... eher eine größere Sache) und die Emotionen sind auch okay. Da ich S3 im Gegensatz zu vielen anderen Spielern auch liebevoll gemacht finde (jedenfalls, seitdem ich vor ca. einem Jahr auch mal angefangen habe, richtig zu spielen - mit Familien und Co.), reicht das aber einfach nicht aus, um einen Wechsel zu "rechtfertigen". Als ich meinen Sim zu einem Date geschickt habe, haben sich ständig andere Sims in die Gespräche eingeklinkt. Das ist zwar ab und zu mal ganz nett, auf die Dauer war es mir aber einfach zu viel.
Ich finde das Gameplay schlicht nicht besser oder schlechter, als in den anderen Simsteilen. Hier und da ist etwas gut, hier und da etwas nicht so sehr.
Das Interface gefällt mir auch nicht. Ich suche mich manchmal dumm und dusselig. Das ist vermutlich Gewöhnungssache.
Generell fühle ich mich in S4 einfach viel eingeschränkter. In S3 bin ich - meinem Gefühl nach - viel, viel freier, mir Sims, Nachbarschaft + Co. genau so zurecht zu machen, wie es mir gefällt und alles auf meine Bedürfnisse hin anzupassen. Ich denke, das ist der Hauptpunkt, weshalb es mit S4 und mir einfach nicht so klappt.
Als S4 angekündigt wurde, war ich erst einmal skeptisch, dann wieder aufgeregt und voller Vorfreude, dann wieder eher kritisch und schließlich doch wieder nervös vor dem Release. Ich habe echt versucht, S4 eine Chance zu geben.
Anfangs habe ich gedacht, dass ich S4 sicher gut "zwischendrin" mal spielen kann, so als Abwechslung, aber wann immer ich auch anfange, habe ich schon bald keine Lust mehr. Der Funke ist einfach nicht übergesprungen bisher und langsam glaube ich auch nicht mehr daran, dass sich daran noch etwas ändern wird - leider.