Das Kapitel gefällt mir sehr gut.

Ash ist aber auch ein Schlingel und ich glaube er weiss haargenau, welche Wirkung er auf Myst hat.
Danke schön!
Ich fürchte, da hast du recht. Er weiß es nur zu gut
Hihi, da scheint das Ganze mit Marcus ja vielleicht doch noch was Gutes zu haben. Myst und Ash würden schon ein süßes Pärchen abgeben.

Glaube auch, dass Ash sich seiner Wirkung durchaus bewusst ist. Aber das macht ihn für Myst wahrscheinlich nur noch interessanter.
Ich hab vorhin mal ein wenig meinen Screenshot-Ordner durchgestöbert und festgestellt, dass Marcus auch in meinem Spiel voll häufig zu sehen ist. Immer schön subtil im Hintergrund. Mysteriös, der Sim.

Und offensichtlich nicht gerne zuhause. ^^
Bin mal gespannt, was Mason von der Sache hält - dann werden wir wohl bald erfahren, ob er seine Finger da im Spiel hatte oder nicht.
Oh ja, die beiden wären ein tolles Paar, aber so leicht wird es wohl nicht, fürchte ich...
Der ist schon komisch, der Marcus. Eben perfekt für die Rolle des Stalkers...
Das erfahrt ihr bereits in diesem Kapitel. Das schrecklich lang geworden ist, obwohl es nur neun Bilder sind.
Dabei wollte ich doch nur beschreiben, keine Geschichte drum herum spinnen. Ups!
Ich kann aber nicht versprechen, dass ich immer so ausführlich schreibe, aber hier war das mehr als notwendig!
Und nun viel Spaß mit dem nächsten Kapitel!
7. Düstere Machenschaften
Als Myst am frühen Abend in einem hautengen schwarzen Kleid aus dem Schlafzimmer kam, sah ihr Vater aus, als würde ihn der Schlag treffen. Seine linke Augenbraue zuckte nervös nach oben und er hatte eine düstere Miene aufgesetzt. „Was genau hast du da an, Kleines?“
Myst lächelte unschuldig. „Es ist nur ein Kleid, Daddy. Kein Grund zur Beunruhigung.“
„Nur ein Kleid, so so“, grummelte Mason verstimmt. „Und warum fühle ich mich dann alles andere als ruhig?“
Sie gab ihm einen sanften Kuss auf die Wange. „Ich möchte einfach nur hübsch aussehen. Ist das denn so schlimm?“
„Ich möchte einfach nur, dass du vorsichtig bist. Denk daran, dass Learing nur dein Bodyguard ist und nicht mehr. Ich will nicht, dass du dich mit ihm einlässt.“
Myst presste die Lippen zu einer schmalen Linie zusammen, sagte aber nichts. Sie verstand nicht, was ihr Vater gegen Ash hatte, schließlich war er es gewesen, der ihn zu ihrem Schutz vorgeschlagen hatte.
Und sie dachte gar nicht daran sich von Ash fernzuhalten, nicht wenn sie genau gespürt hatte, dass da heute morgen etwas Besonderes zwischen ihnen gewesen war. Etwas, dass sich lohnte näher zu erkunden.
Sie hatte sich nicht umsonst so zurecht gemacht, sie wollte, dass Ash ihr seine volle Aufmerksamkeit widmete, wollte ihn in Versuchung führen, um herauszufinden ob er etwas für sie empfand.
Angriff war die beste Verteidigung. Auch in Herzensangelegenheiten.
Sie sprach kein Wort mit ihrem Vater, als er sie zum „Chez Llama“ fuhr, in dem sie mit Ash verabredet war. Kühl verabschiedete sie sich von ihm und setzte dann ihr strahlendstes Lächeln auf, als sie auf Ash zuging.
Ihr Lächeln wurde noch breiter, als sie das Verlangen bemerkte, das in seinen Augen aufloderte, während er ihre Erscheinung von oben bis unten musterte.
„Myst, Sie sehen atemberaubend aus“, meinte er anerkennend und gab ihr zur Begrüßung ein Küsschen auf die Wange. Seine Hand ruhte knapp über ihrem Po und der Körperkontakt zwischen ihnen dauerte länger als der Anstand es erforderte.
„Vielen Dank“ Myst lächelte immer noch, als sie Seite an Seite das Restaurant betraten.
Sie bekamen einen schönen Platz in einer ruhigen Ecke.
Myst musste sich zwingen auf die Speisekarte zu blicken, um nicht in Ashtons blau-grauen Augen zu ertrinken. Er hingegen wandet den Blick keine Sekunde von ihr ab, schien jede ihrer Bewegungen genauestens wahrzunehmen und trug dabei ein so träges sinnliches Lächeln zur Schau, dass ihr ganz anders wurde.
Sie bereute es keine Sekunde sich ausgerechnet für dieses Kleid entschieden zu haben. Es verfehlte seine Wirkung nicht.
Sie genossen das leckere Essen und führten eine interessante Unterhaltung, bei der sie beide viel über den anderen lernten. Es war als hätten sie eine richtige Verabredung.
Myst dachte keine Sekunde mehr an den irren Marcus, der sie stalkte. Sie vergaß die Worte ihres Vaters, die sie so erzürnt hatten.
Alles was zählte, war Ash. Und das erotisches Knistern, das zwischen ihnen herrschte.
Längst waren sie zum vertrauten Du übergegangen und es fühlte sich so an, als würden sie sich schon ewig kennen.
Als sie die Nachspeise verzehrt hatten und noch bei einem Gläschen Nektar beisammen saßen, sahen sie sich erneut tief in die Augen.
Schließlich brach Ash die angenehme Stille, die zwischen ihnen herrschte: „Weißt du, Myst. So wie mit dir war es noch nie mit einer Frau. So unbeschwert und leicht. Das ist neu für mich und es fühlt sich gut an, irgendwie richtig.“
Myst Herz klopfte so wild, das sie meinte, es müsse jeden Moment aus ihrer Brust springen. Das war das Schönste, was ein Mann je zu ihr gesagt hatte. Jetzt war sie sich sicher, dass da mehr zwischen ihnen war als sexuelle Anziehung. Ash empfand mehr für sie. Vielleicht mehr als er sich eingestehen wollte.
Eine Welle des Glücks erfasste sie und spülte sie mit sich fort.
„Oh, Ash“, hauchte sie ergriffen und lächelte ihn an.
Er erwiderte ihr Lächeln und strich ihr zärtlich eine Strähne ihres Haares aus der Stirn. Seine Finger waren warm und der Duft seines Aftershaves, den sie so liebte, wehte ihr in die Nase, als er sich vorbeugte.
Er ließ seine Hand auf ihrer Wange ruhen und rutschte noch näher an sie heran.
„Du bist etwas ganz Besonderes, Darling“, murmelte er.
Myst starrte wie gebannt auf seine schön geschwungenen Lippen, als sein Gesicht sich langsam, wie in Zeitlupe, dem ihren näherte.
Ihr Herz raste und voller Sehnsucht erwiderte sie seinen Blick. In seinen Augen stand eine solche Zärtlichkeit geschrieben, dass es ihr schier den Atem raubte.
Schließlich überbrückte er das letzte bisschen Entfernung zwischen ihnen und nahm ihre Lippen mit einem leidenschaftlichen Kuss in Besitz.
Sie ließ sich von ihren Gefühlen leiten und erwiderte seinen Kuss hingebungsvoll. Sie vergaß alles andere um sich herum.
Alles was zählte, waren seine weichen Lippen, die die ihren erforschten, das Gefühl ihm so nahe zu sein und in seinen starken Armen zu liegen.
Es war himmlisch und sie wünschte es würde ewig währen.
Sie war wie in Trance als er sich schließlich von ihr löste und lächelnd auf sie herab blickte.
„Zeit nach Hause zu gehen, Darling“, meinte er mit rauer Stimme und winkte eine Kellnerin zu sich, um die Rechnung zu begleiten.
Myst ließ sich widerstandslos von ihm nach Hause bringen.
Sie war immer noch hin und weg von diesem wundervollen Kuss.
Ach, machte sie sich nichts vor, sie war hin und weg von Ash.
Er war der Mann für sie. Es gab keinen anderen, würde nie einen geben. Dessen war sie sich nun sicher.
Was immer ihr Vater auch gegen ihn haben mochte, er würde akzeptieren müssen, dass sie ihn liebte und an ihrer Seite brauchte. Nicht als Bodyguard und Beschützer, sondern als Mann und Gefährten.
Myst und Ash bemerkten nicht, dass sie verfolgt wurden.
Es war kein anderer als Marcus, der ihnen unbemerkt hinterher eilte. Der mörderische Hass, der in seinen Augen schwelte, als er sie Arm in Arm sah, verhieß nichts Gutes.
Wieder bei sich zu Hause, war Myst unsicher wie sie sich verhalten sollte. Sollte sie Ash zu sich ins Schlafzimmer einladen oder lieber nicht?
Er schien ernüchtert, sah sie immer wieder mit diesem langen nachdenklichen Blick an und verunsicherte sie damit total.
Schließlich wünschte er ihr mit einem keuschen Kuss auf die Stirn eine Gute Nacht und breitete sein Jackett auf ihrer Couch aus.
Traurig seufzend begab Myst sich ins Bett. Das hatte sie sich irgendwie anders vorgestellt.
Sie schnaubte. Ihr Vater wäre mehr als zufrieden, dass Ash sich wie ein wahrer Gentleman verhielt.
Sie hingegen war es nicht. Sie hätte es vorgezogen genau dort weiterzumachen wo sie im Restaurant aufgehört hatten.
Es dauerte lange bis sie endlich einschlief.
Auch Ash fiel irgendwann in einen leichten Schlummer, bis merkwürdige Geräusche ihn jäh weckten. Er war sofort hellwach und lauschte angespannt in die nächtliche Stille des Hauses. Erklang da nicht ein gedämpftes Fluchen aus dem Badezimmer?
Leise schlüpfte er in seine Schuhe und sein Jackett und näherte sich dann vorsichtig der Badezimmertür. Er stieß sie schwungvoll auf und knipste das Licht an.
Im gleißenden Licht stand Marcus, der Stalker und blinzelte ihn überrascht an.
Dann verzogen sich seine Augen zu zwei schmalen Schlitzen, als er ihn erkannte. „Du!!!“ knurrte er und ehe Ash sich versah, ging Marcus auf ihn los.
Die beiden prügelten sich in bester Filmmanier, und stießen dabei diverse Flakons und Badutensilien von ihrem angestammten Platz.
Myst erwachte durch den Lärm und starrte voller Entsetzen auf die Kämpfenden. Doch schnell war klar, dass Ash der bessere Kämpfer war. Es dauerte gar nicht lange, da verpasste er Marcus einen so heftigen Schlag aufs Kinn, dass dieser nach hinten flog und besinnungslos liegen blieb.
Als er sah, dass Myst immer noch entgeistert auf Marcus regungslose Gestalt sah, fasste er sie sanft am Arm und schob sie aus dem Badezimmer. „Es ist alles gut, Myst. Geh wieder ins Bett. Ich kümmere mich um den Mistkerl. Vertrau mir.“
Sie nickte matt und tat wie ihr geheißen.
Als die Schlafzimmertür hinter ihr wieder ins Schloss gefallen war, wandte Ash sich mit einem tödlichen Funkeln in den Augen wieder Marcus zu, der sich stöhnend regte und allmählich wieder zu sich kam.
Er rappelte sich auf und rieb sich mit schmerzverzerrter Miene das Kinn. „Bis du bescheuert, Mann? Das ist morgen alles grün und blau!“ jammerte er.
Ash verschränkte die Arme vor der Brust und baute sich drohend vor ihm auf. „Jetzt hör mir mal gut zu, du Spinner. Wenn du Myst nicht augenblicklich in Ruhe lässt, dann hast du bald ganz andere Probleme als nur ein lädiertes Kinn. Dann bist du des Todes.“
„Des... des Todes?“ stotterte Marcus und wich unwillkürlich einen Schritt zurück.
„Des Todes“, wiederholte und grinste höhnisch. „Du hast keine Ahnung wessen Tochter sie ist, oder? Schon einmal von Mason Thorn gehört? Den Boss der hiesigen Unterwelt? Ich bin mir sicher er wird dir mit Freuden sämtliche Knochen im Leib brechen, wenn du seiner Tochter auch nur noch einmal zu nahe kommst. Du kannst froh sein, dass du nur mir begegnet bist und nicht ihm. Er hätte dich nicht so glimpflich davon kommen lassen wie ich es tue.“
Marcus sah aus als wäre ihm schlecht und er zitterte am ganzen Körper vor Angst. „Lässt du mich gehen?“ fragte er furchtsam.
Ash nickte. „Stell dir vor, das tue ich.“ Er beugte sich vor und fixierte Marcus mit eisigem Blick. „Aber wenn du dich Myst noch einmal näherst, bringe ich dich um. Verstanden?“
Marcus schluckte trocken und nickte. Dann rannte er so schnell er konnte davon.
Ash vergewisserte sich, dass er auch wirklich das Haus verlassen hatte, ehe er nach Myst sah.
Er redete ihr sanft zu und setzte sich zu ihr ans Bett, um über sie zu wachen. Irgendwann schlief sie wieder ein.
Ash betrachtete sie lange und streichelte zärtlich die weiche Haut ihrer Wange. Sie bedeutete ihm mehr, als er sich erlauben konnte und das setzte ihm arg zu.
Vielleicht wäre es besser gewesen, wenn er diesem Job nie zugestimmt hatte.
Am frühen Morgen nach einer recht schlaflosen Nacht für ihn, informierte er Mason.
Dieser kam sofort.
Die beiden Männer unterhielten sich draußen um die noch schlafende Myst nicht zu wecken. Nachdem Ash ihm alles genauestens erzählt hatte, brummte Mason zufrieden. „Sehr gut. Überlassen Sie nun alles weitere mir und meinen Männern. Ich bin noch lange nicht fertig mit diesem kleinen Dreckskerl. Er wird sich bald wünschen nie geboren worden zu sein.“ Die Lippen des Älteren verzogen sich zu einem diabolischen Lächeln.
Doch dann wurde er jäh wieder ernst. „Was Sie angeht... nun... damit wäre Ihre Zeit mit meiner Tochter erledigt. Ich will, dass Sie sich ab jetzt von ihr fernhalten und keinerlei Kontakt mehr zu haben, haben Sie mich verstanden?“
Ash reckte trotzig das Kinn bei dieser Forderung. „Mr. Thorn, ich...“ setzte er an, doch Mason ließ ihn nicht ausreden.
„Ich will nichts hören. Es ist mir gleich, was Sie meinen für meine Tochter zu empfinden. Sie sind nicht der Richtige für Sie.“
„Das haben Sie nicht zu entscheiden“, knurrte Ash in einem letzten Versuch aufzubegehren.
Mason sah ihn mit einem derart eisigen Blick an, dass einem das Blut in den Adern gefrieren konnte. „Oh doch! Sie ist meine Tochter und ich werde nicht zulassen, dass Myst mit dem Verbrechen in Berührung kommt. Haben Sie schon vergessen, wer Sie aus der Gosse gezogen hat und Ihnen die Stelle bei der SCIA besorgt hat? Sie sind mein Spion, arbeiten für mich, den Unterweltboss, und deswegen sind Sie inakzeptabel.“
Ash ballte die Hände zu Fäusten und zitterte vor unterdrückter Wut, sagte aber kein Wort. Wozu auch? Mason sprach die Wahrheit. Er hatte ihm so viel zu verdanken und würde sich jetzt wohl oder übel fügen müssen. Auch wenn das bedeutete Myst das Herz zu brechen und sich selbst ins Unglück zu stürzen.
„Und nun verschwinden Sie und lassen Sie sich nie wieder in der Nähe meiner Tochter blicken.“
Ohne ein weiteres Wort drehte Ash sich auf dem Absatz um und ging. Er schaute nicht zurück. Das hätte er nicht ertragen.
Was würde Myst nun von ihm denken?
Wie es mit Myst und Ash weitergeht, erfahrt ihr leider erst in der nächsten Folge, wenn es wieder heißt "Lovers and other Fools"
Liebe Grüße
Eure Yvaine
