Politik und Zeitgeschichte

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DONALD TRUMP !! :what:

Soll ich lachen oder weinen?

Vor Jahren hätte ich ohne Zögern Hillary Clinton gewählt, weil sie große Politikkenntnis hat und hatte - und weil sie als Frau einfach "am drannsten" gewesen wäre. In den letzten Monaten hatte ich große Bauchschmerzen wegen ihrer Kriegstreiberei, wegen ihrem wirklich saudämlichen Putin - Hitlervergleich. Und dass Frauen in der Politik besser sind als Männer, widerlegen unsere deutschen Politikerinnen jeden Tag.
Trotzdem:
Wenn es Spitz auf Knopf steht, dann hätte ich Hillary Clinton gewählt!! Donald Trump - der Sexist, der Rassist, der Flegel, der Neureiche - wollen wir hoffen, dass er die Menschen wieder zusammenfügt. Ich dachte schon, nach dem Brexit könne es nicht noch weiter nach unten gehen, aber das amerikanische Volk hat gesprochen: "YES; WE CAN!"

Wenn ich religiös wäre, wurde ich sagen: Gnade uns, Gott!

Genau das sagen selbst meine nicht-religiösen, us-amerikanischen Freunde gerade. Alle, die ich drüben kenne, sind vollkommen fassungslos.

Ich leider weniger. Ich hab ein wenig mit gerechnet, auch wenn meine Verschwörungstheorie immer noch war, dass Trump sich nur aufgestellt hat, damit Clinton wählbarer wird. Mir tut's nur weh, dass meine Wahlheimat für immerhin 4 Jahre sich für Trump entschied. Hätte echt gedacht, dass Iowa etwas anders tickt.
 
Ich rede auch nicht von körperlicher Gewalt. Die wird hier nicht angewandt.
Laut Duden ist die Bedeutung von brachial "handgreiflich, mit roher Körperkraft" und die von Brachialgewalt "rohe körperliche Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von Zielen". Ich hab also keinen Schimmer, was du meinst. Genauso wie ich nicht verstanden habe, was ALG II jetzt mit dem Thema zu tun haben soll.
 
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DONALD TRUMP !! :what:

Soll ich lachen oder weinen?

Vor Jahren hätte ich ohne Zögern Hillary Clinton gewählt, weil sie große Politikkenntnis hat und hatte - und weil sie als Frau einfach "am drannsten" gewesen wäre. In den letzten Monaten hatte ich große Bauchschmerzen wegen ihrer Kriegstreiberei, wegen ihrem wirklich saudämlichen Putin - Hitlervergleich. Und dass Frauen in der Politik besser sind als Männer, widerlegen unsere deutschen Politikerinnen jeden Tag.
Trotzdem:
Wenn es Spitz auf Knopf steht, dann hätte ich Hillary Clinton gewählt!! Donald Trump - der Sexist, der Rassist, der Flegel, der Neureiche - wollen wir hoffen, dass er die Menschen wieder zusammenfügt. Ich dachte schon, nach dem Brexit könne es nicht noch weiter nach unten gehen, aber das amerikanische Volk hat gesprochen: "YES; WE CAN!"

Wenn ich religiös wäre, wurde ich sagen: Gnade uns, Gott!
Lachen oder weinen, mach beides:D
Als sich Trump am Anfang zur Wahl aufgestellt hat, dachte ich, niemals. In den letzten Wochen schwand meine Zuversicht, dass er nicht gewählt wird.
Hillary wäre das kleinere Übel gewesen, auf Grund ihrer Erfahrung, aber auch sie ist eine "Hexe";)
Ich stand heute Nacht mit meiner angeheirateten Cousine per Whatsapp in Verbindung, sie lebt in den USA und als Trump immer mehr Stimmen bekam, ist sie ins Bett und sagte, ich hoffe jetzt auf ein Wunder. Auweija, wenn die wach wird:Oo::lol:
Frau Clinton ist aber ebenso unbeliebt. Die Amerikaner haben die nächsten 4 Jahre wohl einiges auszuhalten. Augen zu und durch.

Bei Donalds Rede heute morgen hatte ich so sehr gehofft, dass er im Hermelinmantel und Krone auftritt. Hat er nicht, ich bin enttäuscht. Vielleicht kommt das bei seinem Amtsantritt:love:
Wie wird Melania wohl das Weiße Haus schmücken? Alles in Gold? Auf ihre Weihnachtsdeko nächstes Jahr bin ich schon sehr gespannt
Wer zahlt eigentlich die Mauer zu Mexiko?
Auf jeden Fall bietet er viel Potenzial zu kleinen Lästereien=)
Ich lass mich überraschen.
 
Das halte ich für die richtige Einstellung :D

Aber vielleicht haben ja jetzt alle kapiert, wie die USA so drauf sind und setzen TTIP endlich ein Ende.
 
Man kann nur hoffen, dass Trump kluge Berater haben wird, die es schaffen ihn unter Kontrolle zu halten. Es ist echt erschreckend, weil diese Wahl Auswirkungen auf die ganze Welt haben wird. Die USA sind nicht Armenien oder Usbekistan, wo es keine Auswirkungen für alle anderen hat, wenn ein Vollidiot, Narzisst und Betrüger an die Macht kommt.

Vor allem verstehe ich nicht, warum Clinton so extrem unbeliebt ist. Da werden ihr Vorwürfe gemacht, die echt hanebüchen sind.
Ja, es war sicher nicht gerade klug für ihre Arbeit einen privaten Server zu benutzen, aber ist sie deswegen ein schlechter Mensch? Wenn man sich mal die Mühe macht, was in den ganzen Mails so steht, ist das meiste bedeutungslos wie "kannst du mir die letzte Epsiode von "The good wife besorgen" oder zeigt sogar, dass sie sich sorgt, wie man z.B. den Menschen in Haiti helfen kann nach der Naturkatastophe und ähnliches.
Der Vorwurf sie wäre Schuld am Irakkrieg, ist geradezu lächerlich, da zu der Zeit nicht mal die Demokraten an der Macht waren, sondern Bush. Sie hat als Abgeordnete für den Krieg gestimmt, wie viele andere auch. Trägt sie deshalb die Schuld an dem Krieg, vor allem, wenn man bedenkt, wie die republikanische Regierung mit gefakten Beweismitteln um sich geworfen hat?
Und dieser Vorwurf mit Bengasi: Es sind 4 Amerikaner gestorben, als sie Aussenministerin war. Sie hat sich als Aussenministerin aber nicht selbst um die Kommunikation mit den Diplomaten dort gekümmert, sondern dafür zuständige Mitarbeiter. Wie wohl in jedem Aussenministerium.

Sicher kann man ihr diese Dinge vorwerfen, aber das im Vergleich zu Trump, der schon so oft mit seinen Unternehmen bankrott gegangen ist, dass man sich echt an den Kopf fassen muss. Und der sich aus diesen Pleiten immer gerettet hat, indem er die kleinen Leute, die für ihn gearbeitet haben, hat dafür zahlen lassen. Der mit Rassismus, Frauenfeindlichkeit und Lügen um sich wirft. Die Lämmer wählen sich ihren eigenen Schlächter... :nonono:
 
Ich persönlich hätte keinen von den beiden gewählt. Da gefielen mir einfach die präsentierten Policies überhaupt nicht. Es gibt da für mich auch nicht wirklich ein "geringeres Übel", im Endeffekt stehen die Kandidaten für mich in gleichem Ausmaß negativ da.

Entsprechend ist das Ergebnis nun für mich persönlich ziemlich ambivalent. Ich bin froh, dass eine Clinton-Präsidentschaft den USA und der restlichen Welt erspart bleibt, aber ansonsten ... tjoa. Keine Ahnung, was der blondierte Herr nun nach seiner kaum ernst zu nehmenden Show im Wahlkampf am Ende an Realpolitik herbeizaubern mag. Das wird sich mit der Zeit wahrscheinlich zeigen ... ^^
 
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Ich würde ja sagen, sollen die Amerikaner die nächsten vier Jahre ausbaden, was sie sich eingebrockt haben. :argh: Und wir besorgen uns Popcorn, lehnen uns zurück und gucken zu. Und ziehen hoffentlich, hoffentlich unsere Lehren daraus.

Aber leider ist der Schaden für die ganze Welt einfach zu groß, und was mir echt Sorgen macht, ist die fehlende demokratische Kontrollinstanz für Atomwaffen, besonders bei der Persönlichkeitsstruktur des Herrn Trump.

 
Ich würde ja sagen, sollen die Amerikaner die nächsten vier Jahre ausbaden, was sie sich eingebrockt haben. :argh: Und wir besorgen uns Popcorn, lehnen uns zurück und gucken zu. Und ziehen hoffentlich, hoffentlich unsere Lehren daraus.

Aber leider ist der Schaden für die ganze Welt einfach zu groß, und was mir echt Sorgen macht, ist die fehlende demokratische Kontrollinstanz für Atomwaffen, besonders bei der Persönlichkeitsstruktur des Herrn Trump.

Leider ja. Der kongress wird den Herrn Trump nicht vor allem aufhalten können. Ich bin auch sehr gespannt und ängstlich, was zwischen den Amerikanern und Russen noch passieren wird. Wenn es um Ego-Trips geht, traue ich dem Kerl viel zu, auf Kosten aller.

Dass dieses Ergebnis erst entstehen konnte, ist glaube ich die Hauptschuld der Demokraten. Sie hätten auf Sanders setzen sollen und ihre Werbung für Clinton nach dem Motto “hauptsache nicht trump!“ war einfach miserabel.
Spätestens nach Trumps sexistischer Videoschlagzeile, nach der sich einer nach dem nächsten von ihm abgewendet hat, hätte ich einen Wahlsieg nicht mehr für möglich gehalten. Jeder normale Mensch denkt - man sollte es meinen -, wer will einen Menschen voller Rassismus, Sexismus und Egomanie als US-Präsident haben? Es ist ja vor allem der mittlere Westen, der Trump gewählt hat, hauptsächlich von Wählergruppen Ü50.

Noch nie passte der spruch besser als hier: Wer Wind säht, wird Sturm ernten. Man kann nur hoffen, dass der Schwachmat mit dem Steak auf dem Kopf nicht gleich den Atomkrieg anzettelt.
 
Ich bin auch sehr gespannt und ängstlich, was zwischen den Amerikanern und Russen noch passieren wird.

Und zwischen den Amerikanern und den Koreanern. Kim Jong-un ist auch so ein Kaliber. Wen die sich gegenseitig provozieren, dann gute Nacht. :argh:

 
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Bush war ja wenigstens nur ziemlich dumm und das hat auch schon gereicht! Mir graust es echt vor dem, was kommen mag.
 
Und zwischen den Amerikanern und den Koreanern. Kim Jong-un ist auch so ein Kaliber. Wen die sich gegenseitig provozieren, dann gute Nacht. :argh:

Da passiert gar nix, weil China den an der langen Leine hält. Der darf ein bissel poltern und bellen, aber mehr nicht. China hat kein Interesse an einem Krieg mit seinen besten Handelspartnern.
Wenn die Marionette aufmuckt, dann werden die Chinesen das selbst übernehmen, und Kim weiß das. Der wird sich hüten, da etwas zu eskalieren.

Laut Duden ist die Bedeutung von brachial "handgreiflich, mit roher Körperkraft" und die von Brachialgewalt "rohe körperliche Gewalt als Mittel zur Durchsetzung von Zielen". Ich hab also keinen Schimmer, was du meinst. Genauso wie ich nicht verstanden habe, was ALG II jetzt mit dem Thema zu tun haben soll.

Wen interessiert schon der Duden. Wo ich herkomme, steht brachialgewalt für "Durchsetzung von Zielen ohne Rücksichtnahme auf andere". Welche Gewaltform dabei zum Einsatz kommt, ist irrelevant.

ALG II ist wirtschaftliche und soziale Gewalt. Eine Zwangsscheidung bei Menschen mit einer fremden Staatsbürgerschaft ist soziale Gewalt - Und unrechtmäßig.
 
Jeder normale Mensch denkt - man sollte es meinen -, wer will einen Menschen voller Rassismus, Sexismus und Egomanie als US-Präsident haben? Es ist ja vor allem der mittlere Westen, der Trump gewählt hat, hauptsächlich von Wählergruppen Ü50.
Nun die Amerikaner hatten schon einen Präsidenten, der sich im Amt von seiner Praktikantin befriedigen ließ, und dies war der Ehemann von Hillary Clinton.
Es waren vorallem Menschen über 40(nicht erst über50), die Trump bevorzugt gewählt haben.
Ich kann mich für beide nicht so erwärmen, aber wenn ich hätte wählen müssen, dann lieber Trump als Mrs. Clinton. Die Welt braucht definitv nicht noch eine 2.Merkel. Schade ist nur, dass sich die beiden jetzt nicht über ihre hübschen Hosenanzüge austauschen können.(sorry, aber etwas Sarkasmus muss einfach sein:lol:).
Ich befürchte keinen 3. Weltkrieg, es könnte allerdings Auswirkungen auf den deutschen Aussenhandel geben, was uns betrifft. Trump will ja die amerikanische Wirtschaft sanieren, was aber in meinen Augen legitim ist, eher der eigenen Bevölkerung Arbeit zu verschaffen durch Produktion der Waren im eigenen Land als ausländischen Staaten Einkommen zu verschaffen durch Import von deren Waren. Ich glaube, das ist auch die einzige Sorge unserer Politiker, dass unsere Wirtschaft unter Trumps Regentschaft leiden könnte.
Und was Putin betrifft, da denke ich mit ihm wird sich Trump eher verstehen als es Clinton getan hätte. Ich hoffe, dass sich Amerika unter Trump mehr auf sich besinnen wird und nicht mehr so als Weltoberaufseher aufführt.
Dass Land hat genug eigene große Probleme zu bewältigen. Was mir eigentlich am meisten Sorge bereitet, Trump hält den Menschen in keinster Weise für die großen Klimaveränderungen verantwortlich, er wird nichts was bis jetzt mühselig für den Klimaschutz erreicht wurde, unterstützen.
 
Aber vielleicht haben ja jetzt alle kapiert, wie die USA so drauf sind und setzen TTIP endlich ein Ende.
Wenn ich mich recht entsinne, lehnt Mr. Trump Freihandel und Globalisierung grundsätzlich ab. Somit dürfte TTIP ad Akta sein
 
Vor allem verstehe ich nicht, warum Clinton so extrem unbeliebt ist. Da werden ihr Vorwürfe gemacht, die echt hanebüchen sind.
Einige der Vorwürfe gegenüber Clinton, die nicht hanebüchen sind:
o Hillarys Behauptung "Ich hab Krieg am eigenen Leib erlebt! Ich war unter Scharfschützen-Beschuss in Bosnien!"-Story war totaler Quark
o Hillary schmust mit den Kriegstreibern hinter dem Irak-Krieg
o Hillary: "Bill, wir müssen Jugoslawien bombardieren"
o Hillary Clinton war treibende Kraft bei Kriegseinsatz in Libyen
o Und Goldman Sachs darf natürlich auch nicht fehlen.

Da findet man bestimmt noch mehr. Clinton hat schlicht den Ruf, sehr unehrlich und Teil der bestehenden Machteliten zu sein. Die Podesta-Leaks sind da sehr interessant zu lesen, gerade auch wie es darum ging, Bernie Sanders intern abzusägen und Clinton aufzustellen. Mir persönlich stossen Ansagen wie diese sauer auf.
Ich hab den Eindruck, dass viele Amerikaner von "diesem Establishment" einfach genug haben. Obama ist damals ja auch mit ähnlichen Hoffnungen beladen gewählt worden: "Change we can believe in!". Davon kam wenig und ich glaube das hat viele demoralisiert. Trump schlägt in die gleiche Kerbe, aber diesmal nicht von links, sondern von rechts.
 
Ich hab den Eindruck, dass viele Amerikaner von "diesem Establishment" einfach genug haben. Obama ist damals ja auch mit ähnlichen Hoffnungen beladen gewählt worden: "Change we can believe in!". Davon kam wenig und ich glaube das hat viele demoralisiert. Trump schlägt in die gleiche Kerbe, aber diesmal nicht von links, sondern von rechts.

Dito.

Ich glaube aber, dass Trump mindestens genauso kriminell ist wie Clinton. Er hatte nur das Glück, dass er nicht so oft erwischt wurde.

Im Prinzip sind die mir beide egal, das Ergebnis wäre mehr oder weniger auf's selbe hinausgelaufen.
Was mich einfach nur wahnsinnig traurig macht ist, dass Trump trotz der vielen ausländerfeindlichen und frauenfeindlichen Aussagen gewonnen hat. Der Präsident gilt als Vorbild. Und mir als Frau macht das Angst. Ich lebe zwar nicht in den USA, aber wir reden hier von einem sehr einflussreichem Land und dieser Rechtsruck ist in Deutschland auch schon seit längerem zu beobachten. Ich hab Angst davor, dass die Leute sich was von diesem Verhalten "abgucken" und denken, dass es okay ist Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund keinen Respekt entgegenzubringen.

Vor allem habe ich aber das Gefühl, dass die Leute seine Aussagen "nicht so schlimm" finden. Sonst hätten sie ihn nicht gewählt. Mag sein, dass ich etwas übertreibe, aber dass ein Mensch, der so extrem frauenfeindlich ist tatsächlich gewonnen und so viele Anhänger hat, kränkt mich persönlich ernsthaft.
 
Ich habe nicht geglaubt, dass die Briten für den Brexit stimmen und sie haben es getan.
Ich habe nicht geglaubt, dass Trump gewinnt und er hat gewonnen (übrigens nur nach Wahlmännern, nach Wählerstimmen liegt aktuell Hillary vorne).
Daher schließe ich nicht mehr aus, dass LePen nächstes Jahr die französische Präsidentschaftswahl gewinnt.
Wenn das Eintritt ist die Weltordnung, wie wir sie heute kennen vorbei. Frankreich wird die EU verlassen und damit ist die EU zu Ende.
Es wird nicht sofort Krieg geben aber wir werden uns wieder auf unsere nationalen Grenzen zurückziehen und wir sind in Europa wieder so weit wie wir 1914 schon mal waren.
 
Was mich einfach nur wahnsinnig traurig macht ist, dass Trump trotz der vielen ausländerfeindlichen und frauenfeindlichen Aussagen gewonnen hat. [...] Ich hab Angst davor, dass die Leute sich was von diesem Verhalten "abgucken" und denken, dass es okay ist Frauen und Menschen mit Migrationshintergrund keinen Respekt entgegenzubringen.

Vor allem habe ich aber das Gefühl, dass die Leute seine Aussagen "nicht so schlimm" finden. Sonst hätten sie ihn nicht gewählt.

Ich stimme dir absolut zu. Nicht zu vergessen Homophobie, Islamophobie und Rassismus... Für Minderheiten in den USA wird der Wind wohl rauer werden...
 
Vielleicht als Input dazu. Ich fürchte die Linke in den Staaten hat da auch ihren Anteil daran. Der "Political Correctness"-Bogen ist da wohl einfach total überspannt und die Diskussionskultur nachhaltig vergiftet. Nur zu oft werden dann Positionen, die der eigenen Überzeugung widersprachen, einfach als sexistisch, rassistisch, frauenverachtend, ... gebrandmarkt. Und versucht jenen, die diese Positionen vertreten, den Mund zu verbieten.
"Aber es gibt doch Redefreiheit?"
-- "Aber das triggert mich und verletzt meine Gefühle! Raus aus meinem SafeSpace!"
"Aber ich bin der Professor... das ist meine Vorlesung..."
Klingt albern? Passiert leider so.
 
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Also wenn du (aus dem Gedächtnis zitiert) "you can do what you want with them" und "grab them by the p***y" nicht als sexistisch identifizieren kannst, weiß ich auch nicht...
Es mag dieses Problem in der Diskussionskultur geben, aber Trumps Äußerungen fallen für mich absolut in die No-Go-Kategorie.
 
Also wenn du (aus dem Gedächtnis zitiert) "you can do what you want with them" und "grab them by the p***y" nicht als sexistisch identifizieren kannst, weiß ich auch nicht...
Es mag dieses Problem in der Diskussionskultur geben, aber Trumps Äußerungen fallen für mich absolut in die No-Go-Kategorie.

Du unterstellst mir Sachen, die ich gar nicht gesagt habe. Ich nehme das nicht in Schutz. Mein Argument ist, dass dieser linke Trend die Welle, die Trump geritten hat, mit verursacht hat.
 
Es hat ein bisschen etwas von dem Diskussionsniveau, das man auf 4chan antrifft. Nur ist das ganze auf 4chan konzentrierter und hinsichtlich der Radikalität der Aussagen nach oben offen. Aber es gibt Menschen, die so denken und ihre Gedanken auch äußern, sei es als Witz gedacht oder tatsächlich ernster gemeint. Für nähere Details verweise ich auf 4chan, wobei man selbst da nicht mehr hingehen muss. Kommentare auf Youtube oder Twitter fahren oft in eine ähnliche Richtung ...

Im Übrigen finde ich, dass nicht nur Trump und sein Anhänger sexistisches Denken und Handeln gezeigt haben. Der ganze Gedanke, Clinton zu wählen, weil sie eine Frau ist, ist meiner Ansicht nach ebenfalls ganz platt sexistisch. ^^
 
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@Storm: Ich hätte Clinton nicht gewählt, "weil sie eine Frau ist". Ich hätte sie gewählt, weil ich nicht akzeptieren kann, dass ein öffentlich frauenfeindlicher, rassistischer und homophober Mensch gewinnt. Bernie war ja z.B. nicht mehr im Rennen.

Aber ja, das als einzigen Grund dafür anzugeben, Clinton zu wählen, finde ich auch irgendwie sexistisch. Man sollte nach Kompetenz wählen, nicht nach Geschlecht.
 
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Das war auch nicht so generell gemeint - aber es scheint die Tendenz gegeben zu haben, es als stichhaltiges Argument für Clinton zu verstehen, dass sie eine Frau ist und man damit, eine Frau zu wählen, ja etwas gutes oder fortschrittliches täte. Vor allem scheint das so ziemlich das einzige Argument für sie und nicht gegen Trump gewesen zu sein.

Ich fand diese ganze Wahl ziemlich traurig. Egal, wie sie ausgehen würde, das Ergebnis würde nichts gutes mit sich bringen, fand ich. Und so fühle ich mich jetzt auch nicht geschockt oder frustriert oder verärgert, denn ein Sieg von Clinton hätte mich ziemlich genau so skeptisch-besorgt zurückgelassen.

Jetzt ist durch, und mal schauen, was die Zukunft bringt. Viel Grund, von tollen Prognosen auszugehen, gibts - hätte es allerdings bei Clinton auch nicht gegeben - für mich gerade nicht. Aber wann hat es den nach einer Wahl in letzter Zeit schon mal gegeben ... ^^

Oh, und übrigens: Sanders wäre mir auch wesentlich lieber gewesen als das, was sich da gegenüber stand. Tja, was solls ... :rolleyes:
 
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Passend zum Thema ein kleiner Witz, den ich heute gelesen habe:

Was grenzt an Dummheit?












Kanada und Mexiko :lol:
 
Trump will ja die amerikanische Wirtschaft sanieren, was aber in meinen Augen legitim ist, eher der eigenen Bevölkerung Arbeit zu verschaffen durch Produktion der Waren im eigenen Land als ausländischen Staaten Einkommen zu verschaffen durch Import von deren Waren. Ich glaube, das ist auch die einzige Sorge unserer Politiker, dass unsere Wirtschaft unter Trumps Regentschaft leiden könnte.
Also der amerikanischen Wirtschaft geht es sehr gut. Apple lässt in China und Taiwan produzieren und verdient damit Milliarden, Ford läßt in Mexiko zu Löhnen produzieren bei denen die Mexikaner doch lieber versuchen in die USA zu gelangen. Dort bekommt man für jeden Hilfsjob mehr Geld zum Leben. Die Liste lässt sich beliebig verlängern von wegen Wirtschaft sanieren. Ich möchte mal sehen wie er die Amerikaner in der Wirtschaft davon überzeugen möchte doch wieder in den USA zu produzieren wo sich ein Arbeiter nicht mit 100$ im Monat abspeisen lässt, wenn überhaupt. :glory:
 
Und wieso kann ich da grad nicht lachen?
Das ist genau das unterste Niveau, das unsere Medien seit rund einem Jahr rauf und runter reiten. Zum K#####
Passt zum Wahlkampf, zur Wahl und zum Ergebnis. Und das nennt man dann "Demokratie".

Ich habe die Wahlsendung lange verfolgt und bei den Einblendungen aus den USA immer das Gefühl gehabt, dass die meisten nicht deshalb zur Wahl gingen, weil sie sich von dem einen oder dem anderen Kandidaten ein besseres Leben versprochen haben, sondern damit nicht der jeweils andere Präsident wird. Das war eine Wahl gegen die Pest oder gegen die Cholera, nicht eine für Wohlstand oder für Freiheit in einem menschenwürdigen Leben.

Bezeichnend ist (wie auch hier), dass die working poor nicht gegen ihre eigenen Sklavenhalter stimmen, sondern dagegen, dass die noch ärmeren auch nur halb so viel bekommen wie sie. Das ist aber auch kein Wunder, denn dafür standen schon bei den Vorwahlen keine Kandidaten zur Auswahl.
 
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Ich finde das Wahlsystem in den USA auch irgendwie komisch. Clinton hat zwar insgesamt mehr Stimmen aus der Bevölkerung bekommen, aber aufgrund des Systems mit den Wahlmännern, trotzdem verloren... das ist doch absurd!
 
Das liegt daran, dass die USA in der Hinsicht nicht als ein Staat gelten, sondern als Ansammlung von vielen Staaten. Die Stimmenmehrheit der Gesamtbevölkerung ist da zweitrangig; wichtig ist, die Mehrheit der Bundesstaaten für sich als Kandidaten überzeugen zu können. Das ist ein ziemlich deutlicher Föderalismus, der da durchgezogen wird. Es ist ein bisschen so, als fände die deutsche Bundestagswahl komplett nach Bundesländern getrennt statt. ^^
 
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Das Wahlmännersystem stammt halt noch aus alten Zeiten, als man sich zu Pferde aufmachte, den Präsidenten zu wählen. Meiner Meinung nach wäre es sehr wohl an der Zeit, da mal etwas zu ändern.
Gestern habe ich mich gefragt, wie wohl die Wahl in Deutschland ausgegangen wäre, hätte man nur die Wahl zwischen SPD und AFD gehabt.
 
Die USA hatten nicht nur die Wahl zwischen Demokraten und Republikanern - die haben da durchaus auch mehr Parteien, deren Vertreter auch auf den Wahlzetteln standen - nur wählt die kaum einer.
Zudem darfst du in Amerika soweit ich weiß, jeden x-beliebigen Namen auf den Wahlzettel schreiben, auch dann ist deine Stimme gültig.

Es gab theoretisch durchaus also mehr als die Wahl zwischen Pest und Cholera.

Ich frage mich da gerade, was passiert wäre, wenn 50 Millionen US-Bürger statt ein Kreuz bei Trump zu machen, den Namen Barack Obama auf den Wahlzettel geschrieben hätten - wäre der dann weiterhin Präsident gewesen trotz der 8-Jahres-Sache?
Oder wäre die Wahl dann wiederholt worden?
 
Gestern habe ich mich gefragt, wie wohl die Wahl in Deutschland ausgegangen wäre, hätte man nur die Wahl zwischen SPD und AFD gehabt.

Das möchte ich mir lieber gar nicht ausmalen - ohnehin sehe ich der nächsten Bundestagswahl mit Sorge entgegen.

@Dark_Lady: Ich denke, da liegt das Problem auch in der medialen Vermittlung des Wahlkampfes, die Debatten etc. sind eben von den beiden "Hauptkandidaten" dominiert und alle anderen werden kaum ernsthaft einbezogen.
Deine Frage bzgl. Obama ist allerdings interessant, wobei ich fast vermuten, dass er trotzdem keine dritte Amtszeit ausüben dürfte, sondern es eine erneute Wahl gäbe.
 
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Dann würde dies nur in Kalifornien gelten, wo er als Write-In-Kandidat zugelassen wurde. Die Kandidaten müssen ja zugelassen werden
 
Alles in allem kann man wohl feststellen, dass am Ende der Hass gewonnen hat. Entweder der Hass auf das Establishment, Hillary, Ausländer, Frauen, Muslime, Mexikaner etc.

Denn viel anderes, als Hass gegen Minderheiten oder seine Rivalen gab es im Trump-Wahlkampf ja nicht. Und eine Mauer zu bauen, ist zumindest für mich kein ernstzunehmendes politisches Programm.

Fakten haben in diesem Wahlkampf doch nicht gezählt, es ging nur um Hetze (wobei auch die Demokraten sich da nicht mit Ruhm bekleckert haben). Trump hat damit geworben, Steuern zu senken. Profitieren werden davon im besonderen Masse die Reichen und ganz besonders die Unternehmen. Gut, dass Apple oder Amazon dann 20% weniger Steuern bezahlen müssen. Dann werden sie ihre Angestellten in den Paketstationen, bestimmt faier bezahlen :what:

Die Infrastukturinvestitionen, die Trump versprochen hat, müssen allerdings irgendwie gegenfinanziert werden... hm... wie macht man das, wenn man weniger Einnahmen hat? Schulden! Hey, davon haben die Amis ja noch nicht genug. Und notfalls kürzt man die Sozialleistungen noch mehr zusammen. Dann leben halt noch ein paar mehr Leute in Pappkartons oder ihrem Auto.

Komischerweise wird aber Hillary immer als die Kandidatin der Reichen und des Establishments gesehen... obwohl sie die Steuern für Reiche erhöhen wollte.

Eine wirkliche Veränderung hätte dem amerikansichen Arbeiter nur Bernie Sanders gebracht, aber das widerspricht wohl der Mentalität vieler konservativer Amerikaner, die ja schon eine gesetzliche Krankenversicherung als schlimmsten Sozialismus empfinden.
 
Die USA hatten nicht nur die Wahl zwischen Demokraten und Republikanern - die haben da durchaus auch mehr Parteien, deren Vertreter auch auf den Wahlzetteln standen - nur wählt die kaum einer.
Zudem darfst du in Amerika soweit ich weiß, jeden x-beliebigen Namen auf den Wahlzettel schreiben, auch dann ist deine Stimme gültig.

Es gab theoretisch durchaus also mehr als die Wahl zwischen Pest und Cholera.
Aber nur theoretisch, weil in den meisten Staaten ALLE Wahlmänner des Staates für den Kandidaten mit den meisten Stimmen abstimmen. Die Wählerstimmen für ALLE unterlegenen Kandidaten fallen komplett weg. Deshalb ist es nur sinnvoll, für einen Kandidaten mit einer Chance auf die Mehrheit zu stimmen, sonst kann man es gleich ganz lassen. Das ist ungefähr wie unsere 5%-Hürde in groß.

Ich frage mich da gerade, was passiert wäre, wenn 50 Millionen US-Bürger statt ein Kreuz bei Trump zu machen, den Namen Barack Obama auf den Wahlzettel geschrieben hätten - wäre der dann weiterhin Präsident gewesen trotz der 8-Jahres-Sache?
Oder wäre die Wahl dann wiederholt worden?
Die "8-Jahres-Sache" ergibt sich nur indirekt aus der Bedingung "bisher höchstens einmal Präsident gewesen". Ich weiß nicht, ob und wie es möglich ist, einen Präsidenten vorzeitig aus dem Amt zu wählen, aber wenn die erste Amtszeit nur ein oder zwei Jahre gedauert hat, wird aus der 8-Jahres-Sache eine 5- oder 6-Jahres-Sache.

Dieselbe Bedingung gilt auch für den deutschen Bundespräsidenten. Wulff könnte noch einmal kandidieren, aber auch nur höchstens einmal, nicht wie alle anderen, die noch nie Bundespräsident waren, zweimal. Er käme also auf höchstens 7 Jahre im Amt, nicht 10.
 
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Aber nur theoretisch, weil in den meisten Staaten ALLE Wahlmänner des Staates für den Kandidaten mit den meisten Stimmen abstimmen. Die Wählerstimmen für ALLE unterlegenen Kandidaten fallen komplett weg. Deshalb ist es nur sinnvoll, für einen Kandidaten mit einer Chance auf die Mehrheit zu stimmen, sonst kann man es gleich ganz lassen. Das ist ungefähr wie unsere 5%-Hürde in groß.

Und dennoch finde ich es sinnvoll, unter bestimmten Bedingungen für keine der "großen" Optionen zu stimmen. Wenn nämlich keine der großen Optionen für mich wesentlich eher tolerierbar ist als die andere, wähle ich - für mich selbstverständlich - das, was meinen Überzeugungen am nächsten kommt. Auch wenn diese Partei/dieser Kandidat womöglich kaum eine Chance auf viele Stimmen hat. Es geht mir nämlich nicht darum, den Präsidenten/die Regierung zu bestimmen, sondern meine Stimme dafür abzugeben, wer für das entsprechende Amt mMn am qualifiziertesten ist.

Aber das ist nur meine Meinung und Herangehensweise, da verfährt jeder im Endeffekt ja unterschiedlich. ^^
 
Dann würde dies nur in Kalifornien gelten, wo er als Write-In-Kandidat zugelassen wurde. Die Kandidaten müssen ja zugelassen werden
Wie verhält es sich dann in Dixville Notch, dem Örtchen, welches immer als erstes wählt, da gingen 4 Stimmen an Hillary, 2 Stimmen an Trump, eine an Mitt Romney, der diesmal gar nicht kandidierte und eine an Gary Johnson von der libertären Partei. Da wurde aber nichts davon erwähnt, dass die letzteren beiden ungültig wären Sopweit ich das mitbekommen habe, darf man jeden auf den Wahlzettel schreiben, den man selbst wählen möchte.
 
Also der amerikanischen Wirtschaft geht es sehr gut. Apple lässt in China und Taiwan produzieren und verdient damit Milliarden, Ford läßt in Mexiko zu Löhnen produzieren bei denen die Mexikaner doch lieber versuchen in die USA zu gelangen. Dort bekommt man für jeden Hilfsjob mehr Geld zum Leben. Die Liste lässt sich beliebig verlängern von wegen Wirtschaft sanieren. Ich möchte mal sehen wie er die Amerikaner in der Wirtschaft davon überzeugen möchte doch wieder in den USA zu produzieren wo sich ein Arbeiter nicht mit 100$ im Monat abspeisen lässt, wenn überhaupt. :glory:
Dazu möchte ich noch schreiben, dass es doch gerade dem einfachen Arbeiter darum geht. All diese von dir erwähnten Firmen lassen eben nicht in Amerika arbeiten sondern im Ausland, was zu vielen Arbeitsplatzverlusten in Amerika führt. Der einfache Mann, der dadurch seinen Job verloren hat und dies sind sehr viele(es gibt regelrechte Geisterstädte im Land, wo früher einmal blühende, wohlhabende Gemeinden waren) glaubt, dass Trump wieder die Arbeitsplätze ins eigene Land zurückholen wird, das hat er zumindest versprochen im Wahlkampf. Wie er dies umsetzen will und seine Versprechen einhalten, das wird interessant sein zu sehen.
Nun frage ich mich aber, wann haben jemals Politiker irgendwo auf der Welt ihre Wahlversprechen gehalten? Wahlkampf ist das eine, die alltägliche Politikrealität das andere. Und wer glaubt ernsthaft, dass Politiker irgendwas in die Realtät umsetzen, was sie im Wahlkampf so hinausposaunen.

Sorry für Doppelpost, aber ich weiß grad nicht, wie ich meinen ersten Beitrag mit dem Zitat von janido10 in den zweiten hineineditieren kann.
 
Zuletzt bearbeitet:
Und dennoch finde ich es sinnvoll, unter bestimmten Bedingungen für keine der "großen" Optionen zu stimmen. Wenn nämlich keine der großen Optionen für mich wesentlich eher tolerierbar ist als die andere, wähle ich - für mich selbstverständlich - das, was meinen Überzeugungen am nächsten kommt. Auch wenn diese Partei/dieser Kandidat womöglich kaum eine Chance auf viele Stimmen hat. Es geht mir nämlich nicht darum, den Präsidenten/die Regierung zu bestimmen, sondern meine Stimme dafür abzugeben, wer für das entsprechende Amt mMn am qualifiziertesten ist.
Das bleibt dir natürlich unbenommen, aber eine tatsächliche Wirkung haben solche Stimmen eben nur, wenn sie nach der Wahl auch demokratisch berücksichtigt werden. Tatsächlich werden sie aber (fast) so wenig berücksichtigt wie nicht abgegebene oder ungültige Stimmen.

Wer wirklich etwas mit seiner Stimme bewirken will, ist gezwungen, seine Stimme einer Partei oder einem Kandidaten zu geben, der zumindest eine realistische Chance auf einen Einzug ins Parlament oder das entsprechene Gremium hat, auch wenn keiner dieser Kandidaten den tatsächlichen Wählerwillen vertritt. Dadurch haben Minderheitskandidaten gar nicht erst die Chance, eine Wählermehrheit durch praktische Arbeit zu überzeugen, sondern bestenfalls Populisten, die unter normalen Umständen ganz einfach unwählbar wären.
 
Wenn wir Wirkung hier gleichsetzen mit einer solchen auf den am Ende gewählten Kandidaten, dann sehe ich das ähnlich. Ich nehme mal an, du bist - wie ich übrigens auch - nicht unbedingt ein Freund von Mehrheitswahlrecht und Sperrklauseln? ^^
 
Wenn wir Wirkung hier gleichsetzen mit einer solchen auf den am Ende gewählten Kandidaten, dann sehe ich das ähnlich. Ich nehme mal an, du bist - wie ich übrigens auch - nicht unbedingt ein Freund von Mehrheitswahlrecht und Sperrklauseln? ^^
Das siehst du durchaus richtig ;)

Natürlich müssen Wählerstimmen auf parlamentarisch praktikable Größen heruntergebrochen werden, aber eben nicht weiter. Und wenn nur eine Einzelposition zu wählen ist, muss sie durch die tatsächliche Mehrheit bestimmt werden, nicht durch eine, die erst durch den Wegfall eines Großteils der Stimmen entsteht.

Das Verfahren mit den Wahlmännern wäre sinnvoll, wenn jeder Staat genau einen Wahlmann entsenden würde. Sobald aber die Zahl der Wahlmänner eines Staates > 1 ist, gibt es keinen Grund, diese Anzahl nicht proportional zum Wählerwillen zusammenzustellen. Bei 10 Wahlmännern reichen dann schon 10% der Stimmen für einen Wahlmann für einen Minderheitskandidaten, und auch der Mehrheitskandidat hätte dann nur so viele Wahlmänner, wie seiner Stimmenzahl entspricht, und nicht alle 10.
 
Sorry für Doppelpost, aber ich weiß grad nicht, wie ich meinen ersten Beitrag mit dem Zitat von janido10 in den zweiten hineineditieren kann.

Nur zur Info, mich stört der Doppelpost nicht: das Forum ein zweites Mal öffnen, den gewünschten Beitrag zitieren und dann aus "auf Thema antworten" kopieren. Zurück ins erste Forum, dort den Beitrag bearbeiten und das Zitat reinkopieren.
 
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Ich verstehe Deine Antwort sehr gut, obwohl ich mich ja schon in meinem Leitspruch gegen zuviel "Political Correctness" ausspreche.

Die Aussage über Political Correctness verstehe ich in dem Zusammenhang nicht ganz, glaube ich. Aus reinem Interesse: Was verstehst du unter "Political Correctness" und was erachtest du als "zu viel"?

Ich verstehe zum Beispiel nicht, wie es sein kann, dass "Latinas for Trump" zur Wahl eben jenes Mannes aufrufen, der mal eben eine ganze Nation samt 120 Millionen Bewohnern als Drogenschmuggler und Vergewaltiger bezeichnet und im übrigen so tut, als gäbe es da nicht längst gewaltige Grenzanlagen.

Dem stimme ich zu. Es waren ja nicht nur Latinos, es gab/gibt auch eine "Blacks for Trump"-Bewegung, die auch nicht von ihm verschont wurden.



In Deutschland wäre sowas nicht möglich? Ich entwerfe mal folgendes Szenario:

Bei uns stehen ja im nächsten Jahr Wahlen an, und es gibt gute Gründe, Frau Merkel abzulösen. Und dann kommen die ganzen Ersatzkandidaten:
Steinmeier,
Von der Leyen,
Söder,
Wagenknecht,
Maas, alle grau in grau.....
Und mittendrin ein Paradiesvogel: Dieter Bohlen mit Freundin, nennen wir sie mal "Naddel". Und Dieter macht einen Wahlkampf wie wir es gewohnt sind von "Deutschland sucht den Superstar" - mit Beleidigungen, Abkanzelungen, Pöbeleien, Übertreibungen, Auslassungen.... alles im Stil von Karnevalssitzungen mit möglichst viel TraRa und Tsching-de-rassa. Und dann stelle man sich mal vor, die Hälfte unseres Volkes würde den zum Kanzler wählen und "Naddel" wäre Deutschlands First Lady... Eine Karikatur, eine Mordsgaudi oder ein Albtraum? Wer weiss schon, zu was wir so fähig wären?


War das jetzt noch auf meinen Post bezogen?
Denn ich vermute auch, dass es bei uns nächstes Jahr ähnlich aussehen wird. Ich finde die jetzige Politik auch sehr bescheiden bzw. nicht transparent genug, aber dennoch würde ich gewisse Parteien/Politiker nicht aus purem Frust wählen. Die Entwicklung momentan ist extrem gefährlich und ich kann nicht begreifen, wieso immer mehr Leute so denken. Den Frust verstehe ich, die Handlung jedoch nicht.
 
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Ich verstehe Deine Antwort sehr gut, obwohl ich mich ja schon in meinem Leitspruch gegen zuviel "Political Correctness" ausspreche. Ich verstehe zum Beispiel nicht, wie es sein kann, dass "Latinas for Trump" zur Wahl eben jenes Mannes aufrufen, der mal eben eine ganze Nation samt 120 Millionen Bewohnern als Drogenschmuggler und Vergewaltiger bezeichnet und im übrigen so tut, als gäbe es da nicht längst gewaltige Grenzanlagen.

Ich versuche mal einen Ansatz: weil es mir lieber ist, jemand sagt mir ins Gesicht, ich sei ein Arschloch, als dass jemand hinten rum intrigiert.

Ich glaube, in Deutschland wird sehr unterschätzt, wie unbeliebt Clinton in den USA ist. Wusstest du beispielsweise, dass Clinton auf Trumps Hochzeit mit Melania Ehrengast war? Ganz gewiss nicht aus Sympathie, sondern weil er sie gekauft hat. Sagt er ganz offen. Clintons Wahlkampf wird dagegen u. a. von Saudi-Arabien gesponsort. Über den Umweg ihrer Stiftung.

Hier mal ein Spiegel online Artikel. Ist zwar schon etwas älter, bekommt in der Rückschau aber noch mal eine andere Gewichtung. Wer hätte vor über einen Jahr schon vorhergesagt, dass Clinton es nicht ins Weiße Haus schaffen wird? http://www.spiegel.de/politik/ausla...y-clinton-nicht-moegen-kolumne-a-1047641.html
 
Ich glaube, in Deutschland wird sehr unterschätzt, wie unbeliebt Clinton in den USA ist.
Wenn man die Nachrichten nicht selektiv verfolgt hat, war das durchaus klar. Ihre einzige realistische Chance war, darauf zu setzen, dass Trump noch unbeliebter ist.

Was ich schon bei den Vorausscheidungen nie verstanden habe: Wieso treten im Endkampf ausgerechnet die beiden Kandidaten an, die von der Mehrheit der Wähler NICHT gewollt sind? Es standen schließlich genug Kandidaten zur Auswahl, die nicht derartig negativ gesehen wurden und durchaus populär hätten gemacht werden können. Dass es keinen Kandidaten gibt, der die Zustimmung aller Wähler findet, ist klar, aber gleich zwei Kandidaten, die beide eine Mehrheit GEGEN sich habe, habe ich nicht wirklich kapiert.

Der Postillon hat irgendwann eine Satire gebracht, dass ein an die Wand gelehnter Besen bessere Umfragewerte erreichte als Clinton und Trump.
 
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