Wow, bei Dir ist's richtig schön geworden!
Und saubere Arbeit mit der Fugenkratzerei, das macht doch einen ganz schönen Unterschied. Meine Lupinen sehen leider arg jämmerlich aus, vor ein paar Jahren hatte ich so wunderbare, aber diesmal wollen sie irgendwie nicht. Wespenspinnen habe ich auch im Garten, und ja, die sehen eindrucksvoll aus, "schön" finde ich dann aber doch andere Dinge.
Schade, dass die Lilien so zerfleddert sind, aber für Astilben ist es das perfekte Wetter. Meine sind letztes Jahr trotz wässern leider fast vertrocknet und konnten sich dieses Jahr nicht in Szene setzen, aber ich hoffe, dass sie nächstes Jahr wieder gut austreiben.
Ich hatte letztes Wochenende eine Fotorunde durch den Garten gemacht, so viel hat sich seitdem nicht geändert, außer dass die ersten Herbstalpenveilchen aufgeblüht sind. Mit dem Unkrautjäten komme ich wetterbedingt überhaupt nicht mehr hinterher, der Garten ist ohnehin ein einziger Dschungel, aber zumindest vom Weitem sieht es eigentlich recht hübsch aus. Ich kopiere mal den Gartenrundgang von letzter Woche aus dem Gartenforum hier rein, dann muss ich nicht alles zweimal tippen.
Ich war heute Morgen auch mal wieder mit der Kamera im Garten unterwegs, der noch weitgehend im Schatten lag, nur das Beet am Zaun war schon in ein goldenes Sonnenlicht getaucht. Vielleicht schaffe ich es in den nächsten Tagen noch, den meterhohen Schachtelhalm herauszupflücken, der optische Gewinn ist einfach immens. Auch allzu sehr umgekippte Stauden werde ich herunterschneiden, da lobe ich mir die standfesten Sonnenhut-Ordnungshelden Echinacea und Rudbeckia, welche immer eine gute Figur machen.
Noch mehr Gewusel herrscht am Hangbeet, bedingt durch die halbschattige Lage sind hier noch viel mehr Stauden umgekippt, da sie bedingt durch die überreichlichen Niederschläge einfach viel zu hoch wurden. Wenn man nicht allzu genau schaut, nimmt man aber nur die Blütenpracht wahr, und nachdem die Margeriten, welche dieses Jahr sehr reich und ausdauernd geblüht haben, nun langsam auf dem Rückzug sind, übernimmt auch hier Rudbeckia, dazu der Kerzenknöterich, und auch die Nachblüte von Witwenblume, Spornblume und Co. kommt so langsam in Schwung.
Zum Glück konnte ich gestern noch den schon wieder bedenklich hoch gewordenen Rasen mähen, so präsentierte er sich heute als frischgrüner Teppich. Fast hätte ich beim Mähen eine Blindschleiche erwischt, die sich gerade noch in das Rudbeckia-Beet retten konnte. Die Seerose hat dieses Jahr eher die Anmutung von Lotosblättern, da der Teich bis vor Kurzem noch komplett zugewuchert war. Im Vordergrund leuchten Leinkraut und Odermennig, die lasse ich immer für die Insekten stehen, und im Hintergrund setzen Staudensonnenblume und Goldrute zur Blüte an, so dass der Garten bald komplett in hochsommerliches Gelb getaucht sein wird.
Der Blick zurück aufs Hangbeet offenbart noch einmal das Gewusel, und dieses Jahr kann ich zum ersten Mal im Garten erleben, zu was hoher Phlox fähig ist. Zwar sind meine beiden Sämlinge längst nicht so üppig wie in anderen Gärten, aber die ansonsten kümmerlichen, kaum kniehohen Stängel sind dieses Mal tatsächlich mannshoch und werden so nur noch von den beiden Königskerzen überragt, die sich rechts an der Trockenmauer angesiedelt haben.
Ich konnte mich nicht entscheiden, welches Foto schöner ist, hier nochmal mit den Rudbeckien im Vordergrund. Die Fette Henne in der Mitte steht trotz Regen, Halbschatten und nährstoffreichem Boden wie eine Eins, es gibt wohl kaum eine dankbarere Pflanze, welche auch noch rund ums Jahr schön aussieht. Die grüne Wolke links daneben ist eine Aster, die man zwar stützen muss, aber mit einer überreichen Blütenpracht dankt. So langsam erreicht auch die Blasenspiere 'Diabolo', vor vier Jahren als kleiner Steckling gepflanzt, üppige Ausmaße.
Hier nochmal ein Detail des Dschungels, wenn man näher herantritt - keine Chance, da etwas ohne größere Kollateralschäden auszulichten, also lasse ich es halt so. Die Pyramidenglockenblumen liegen mehr, als dass sie stehen, und Geranium 'Dreamland' ist völlig überwuchert, hat aber seine Ranken in die umliegenden Stauden klettern lassen. Die gelbe Skabiose wuselt sich ebenfalls überall durch, da wüsste ich gar nicht, wo ich die Schere ansetzen soll.
Apropos Schere, die hatte ich schon an den einzigen Stängel der langspornigen gelben Akelei angesetzt, als ich bemerkte, dass sie nochmal ein paar Knospen gebildet hat. Nun sind sie aufgeblüht und leuchten neben den bereits braun gewordenen Samenkapseln.
Es gibt wohl kaum eine Staude, die so sehr den Hochsommer verkörpert wie die Goldsturm-Rudbeckien. Mag sein, dass sie schon ein bisschen zu oft verwendet werden, aber kann man es ihnen verdenken mit der ewig langen Blütezeit von mindestens sechs Wochen, der Standfestigkeit und Robustheit, und dem immer ordentlichen Habitus? Die Stockrosen am Gartenhaus sind zwar hochgewachsen und haben viele Knospen angesetzt, aber irgendwie zieren sie sich dieses Jahr mit der Blüte. Chinaschilf 'Morning Light' macht mittlerweile aber schon einiges her, nur den völlig geplätteten Salbei und die Bertramsgarbe musste ich komplett zurückschneiden. Das Chaos weiter rechts und die Zaunwinde blende man besser mal aus, aber ich freue mich, dass die im Frühling gepflanzte Clematis nun langsam den Zaun erobert.
Auch die Schattenbeete sind dieses Jahr eine Wucht, und zu meinem großen Glück haben sich hier bisher nur zwei oder drei Hälmchen des ansonsten überhandnehmenden Schachtelhalms hierhin gewagt, so dass ich mit dem Jäten ganz gut hinterhergekommen bin. Das Laub des Lungenkrauts, letztes Jahr jämmerlich und voller Mehltau, sieht dieses Jahr herrlich gesund und üppig aus, ebenso wie alle anderen Pflanzen, sogar zwei oder drei totgeglaubte Pflanzen sind wieder ausgetrieben. Mal sehen, ob ich hier nächstes Jahr regulierend eingreifen muss, ansonsten kann ich sicher auch bei Trockenheit eher entspannt sein, wenn mal die eine oder andere Pflanze aufgibt.
Auch die Schattenbeete am Haus präsentieren sich zur Zeit recht hübsch mit den Blüten der Funkien, besonders schön ist immer die Lichtstimmung am frühen Morgen, wenn noch einige Sonnenstrahlen auf das üppige Laub fallen. Zum Glück haben die Schnecken nur hier und da kleine Löcher in die Blätter genagt, alles andere steht sehr proper da, und auch die Kletterhortensie hat ordentlich Neutriebe geschoben.
Auf der anderen Seite des Wegs ist die Vegetation ebenfalls geradezu explodiert; vor allem der weiße Lerchensporn hat nun einen Durchmesser von über 60 cm und begräbt mit seinem ausladenden Laub die umgebenden Pflanzen. Die Stängel der Purpurglöckchen muss ich hier stützen, der Rest arrangiert sich sehr gut mit der Lichtsituation zwischen der alles überschirmenden Kolkwitzie, der großen Haselnuss und dem Haus, welche nur morgens und am Vormittag ein paar Sonnenstrahlen durchs Blätterdach lassen.