Hallo zusammen
Natürlich macht immer auch der Ton die Musik und wie Andreas bin ich der Meinung, dass man anständig miteinander umgehen sollte. Dass bei einem derartigen Thema die Emotionen hochkochen, kann ich allerdings auch sehr gut verstehen.
Ich würde hier einfach gerne mal an Italien erinnern. So viele Leute, die ich kenne, haben das alles nicht ernst genommen - bis wir in unserem Nachbarland Italien plötzlich erleben mussten, wie sich die Särge stapelten und die Bestattungsunternehmen nicht mehr hinterherkamen. Eine »normale« Grippe? Dass eine ernsthafte Grippeerkrankung gefährlich, sogar lebensbedrohlich sein kann, sollte jedem klar sein. Dass Covid19 es potenziell auch ist, aber ebenso.
Ich denke, wir haben uns lange in einer »falschen« Sicherheit gewiegt: Es trifft ja nur die alten und die, die ohnehin schon krank sind (als wäre das deshalb weniger schlimm). Und obwohl die Wissenschaft schon so lange sagt, dass das ein Trugschluss ist und dass selbst Leute mit einem leichten Verlauf (d. h. mit leichten oder auch gar keinen offensichtlichen Symptomen) Schäden an der Lunge erleiden und ggf. auch an anderen Organen, mag das irgendwie zu manchen nicht so recht durchdringen (man möge hierzu Google zurate ziehen, es gab unzählige Berichte darüber).
Selbst, wenn »nicht mehr gestorben wird« an Corona oder die Intensivstationen (aktuell, dank der ergriffenen Maßnahmen) nicht voll sind, wünsche ich doch eher niemandem, dass er sich das Virus einfängt. (Ich hatte nur die - nicht tödliche und »oh Gott, alle reagieren so hysterisch« - Schweinegrippe. Das hat mir für den Rest meines Lebens gereicht. Ich hatte so unglaublich hohes Fieber über Tage hinweg, dass ich dachte, ich stehe nie wieder aus meinem Bett auf.)
Ich finde, wir können als Gesellschaft durchaus dazu beitragen, Infektionen zu verhindern und auch, die Situation für diejenigen, die ganz zu Recht um ihr Leben fürchten (denn die GIBT es nunmal), erträglicher und sicherer zu machen. Durch Social-Distancing, durch Hygiene-Maßnahmen und ja, ggf. auch durch das Tragen eines MNS, sofern richtig verwendet. Denn obwohl lange Zeit nicht klar war (oder ist), inwiefern der Nutzen wirklich wissenschaftlich nachweisbar ist, besteht zumindest eine Chance, die Ausbreitung des Virus zu mindern und das mit einer Maßnahme, die einen recht kleinen Aufwand erfordert und "harmlos" ist (anders als bspw. die präventive Einnahme von Medikamenten, deren Nutzen nicht bewiesen ist etc.). Und im Gegensatz zu Lockdown und Co. erscheint mir das Tragen eines MNS als ein relativ kleiner Einschnitt in die persönliche Freiheit (zumal Menschen, die ein ernsthaftes Problem mit dem Tragen einer Maske haben, ohnehin von einer Tragepflicht ausgenommen sind - zumindest hier in der Schweiz).
In diesem Sinne würde ich mir einfach so sehr wünschen, manche Leute würden sich daran erinnern, dass eine unkontrollierte Ausbreitung des Virus und ggf. ein neuerlicher Lockdown sehr, sehr viel größere Opfer erfordern würden - persönliche und gesellschaftliche - und dieser verhältnismäßig kleine Eingriff in die persönliche Freiheit (das Tragen eines MNS) dies möglicherweise (mit) verhindern könnte.
Nachtrag: Sorry für die mehrfachen Edits. Ich bin nebenher am Arbeiten und ich wollte meinen Beitrag möglichst so formulieren, dass ich niemandem auf die Füße trete, denn das ist nicht meine Absicht.