~ Teil 2 ~
Das sind die schlimmsten Minuten seines Lebens gewesen und Marcel hat laufend in Gedanken nur die Worte "sag nichts Falsches" in Dauerschleife durchrattern lassen.
Nach der Verwandlung wird es still. Zu still. Kim schaut auf ihr Handgelenk und sieht nun auch das Symbol. Das Jucken hat endlich aufgehört. Die Blicke richten sich schließlich auf Marcel. Er schluckt nur.
"Tja, mein Lieber. Das war´s wohl für dich!" meint Morgyn nur. "Ich muss dir nun leider deiner Familie und dir die Erinnerungen mit Kimberly löschen." Das klingt nun gar nicht gut und Marcel fängt an zu weinen.
Kim schaut ihren Mann nur an und muss dann aber grinsen. Sie fällt ihm um den Hals: "Hör auf, dummes Zeug zu reden, Morgyn. Hier wird gar nichts gelöscht." Der Blondschopf fällt aus allen Wolken und ist überglücklich, dass sie bei ihm bleibt.
Morgyn verdreht nur die Augen, denn natürlich wusste er schon vorher, für was sie sich entschieden hat, doch ein Späßchen darf man sich doch erlauben, oder nicht? Der Magiermeister zückt einen rostigen Schlüssel aus der Tasche, der dann wohl die Pforten zu ihrem neuen Leben öffnen wird. "Tja, dann. Viel Spaß euch dort. Und denkt daran: Ihr habt nun weder einen Job, noch Geld, noch Ruhm, noch sonstwas. Okay, bei dem Geld war ich ein bisschen gnädig und habe euch 10.000 Simoleons gelassen. Kim sollte außerdem nicht sagen, dass sie eine Magierin ist. Enge Verwandte und so ein Bla vielleicht, aber blablabla." Klar Morgyn. Wir wissen nun Bescheid
"Eines muss ich aber noch sagen, liebe Kim. Ich hätte auch keine andere Entscheidung von dir erwartet, denn bislang hat kein Karlson die Magie ihrer Familie vorgezogen. Dein Opa und dein Vater haben leider nicht die Möglichkeit erhalten, doch auch sie sind herzlich im Reich der Magie willkommen. Bringt das aber erstmal den anderen bei. Denn sie stehen bereits vor dem Haus und fragen sich gerade, was sie da sollen, haha."
Marcel und Kim flitzen direkt zum Haus, nachdem sie erfahren haben, wo das ist. Elias, Lisa und die ganz Kleinen stehen wirklich dort mit lauter Fragezeichen im Gesicht und vieles muss nun geklärt werden.
Das Dach habe ich gestern aber nochmal angepasst und es ist noch lange nicht fertig.
Kim steht da einfach nur und sämtliche Blicke sind auf sie gerichtet.
"Was zum Geier ist hier gerade passiert? Ich saß vor dem Fernseher und mit einmal stehe ich hier vor der Bruchbude.
Was soll der Blödsinn?" meckert Elias rum. Lisa beruhigt derweil die kleine Tamara, weil das natürlich auch nicht an der
Kleinen vorbeiging. Marcel nimmt Kim den Schlüssel ab und schließt schon mal die Tür auf. "Und warum machst du das da gerade?
Wo hast du den Schlüssel her? Wollt ihr uns veräppeln?" Elias ist ganz außer sich.
"Lieber Elias, ich würde vorschlagen, dass wir uns nun erstmal reinsetzen und ähm, schauen, ob ähm .... wir dort Kaffee finden oder Tee,
der seit 100 Jahren abgelaufen ist oder iiirgendwas. Und dann erklär ich dir alles. Okay?"
Nur als sie reingehen, würden sie am liebsten direkt wieder rausgehen. "Was zum?" kommt nur von Elias.
"Tja, das wird unser neues Zuhause." meint Kim. "Wie kommen wir hier überhaupt her? Warum sollen wir hier in so einer
muffigen Bruchbude leben? Du willst mich doch echt veräppeln." Ohja, Elias gerät langsam in Rage.
Die Kleinen entdecken ein Zimmer mit ein paar alten Spielsachen.
"Okay, alles klar. Ich geh wieder nach Hause. Was auch immer das soll. Es ist nen schlechter Scherz und Halloween ist erst noch."
Jeremy und Fenya fangen an zu heulen, weil ihnen das Haus Angst macht. Überall ist es gruselig und dreckig.
Die Blume hier könnte auch mal wieder gegossen werden.
Lisa zieht einfach nur sprachlos durch das Haus. Sie fragt sich zwar auch, was hier gerade passiert ist, doch das Haus findet
sie irgendwie interessant. Dreckig, aber interessant.
"Egal was ihr nun macht: Ich geh nun erstmal Joggen. Und wenn ich wiederkomme, dann gehen wir nach Hause. Basta."
Einige Zeit ist seit dem Satz verstrichen und es kehrt langsam Ruhe ein. Elias ist zwar immer noch nicht zurück, doch im
Groben und Ganzen haben Marcel und Kim Lisa schon alles gebeichtet. Sie möchten es aber noch einmal in Ruhe machen.
Lisa machte große Augen, doch so ruhig wie sie ist, kam nur ein "Tja, dann!" Sie macht in der Küche etwas sauber und schaut,
was sie dort alles findet. Eigentlich gar nichts außer Staub, Spinnenweben und harte schwarze Klumpen, die wohl mal Essen
darstellen sollten oder sowas. Nach Margits Tod hat das Haus niemand mehr betreten. Lisa geht mit einem bisschen Geld in
einen kleinen Supermarkt im anderen Viertel und holt das Nötigste. Tief im Inneren weiß sie, dass es kein Zurück mehr gibt und
möchte nun das Beste draus machen.
Lisa nutzt ihre Fähigkeiten aus dem Studium und wird Botanikerin. Meeresbiologin wird ihr jedoch trotzdem sehr fehlen.
Elias wird Freelancer in Kunst.
Marcel studiert Wirtschaft. Doch weiß er noch nicht, welchen Weg er danach einschlagen wird.
Es kam dann doch alles ein bisschen plötzlich.
Kimberly möchte Hauswirtschaft studieren.
Die beiden machen sich auch direkt ans Werk und wollen keine Zeit bei ihren Aufgaben verlieren. Zumal Kim ihre Chance
nutzen möchte und bessere Noten schreiben möchte, als in ihrer anderen Unizeit. Lisa macht den Kindern in der Zeit einen Salat.
Keine Spülmaschine. Arghs. Welch ein Graus, nicht mehr in Komfort zu leben.
Elias ist auch noch nicht wieder zurück. Doch auch er wird, oder noch besser, muss sich wieder einkriegen. Lisa hat ein paar
Karottensamen gekauft, die sie in einem der vorhandenen Beete pflanzen möchte. Ist doch schon mal ein Anfang
Und ohne Fernseher muss sich die Zeit nun halt anders vertrieben werden.
Alex weiß zwar, dass er nach der Schule nach Glimmerbrook in das alte Haus kommen soll, doch weiß er noch nicht wirklich
warum und schaut neugierig um die Ecke. Celina hat er auch mitgenommen, weil sie es spannend findet und auch schauen
möchte, warum er hier herkommen soll. Celina hat übrigens auf seinen Liebesbrief mit ein "Ja" reagiert
Elias ist nun auch "nach Hause" gekommen, nachdem er durch Newcrest joggte und gesehen hat, dass das Haus gar nicht
da steht. Laut Aussagen der Nachbarschaft, haben sie dort auch nie gewohnt. Als Elias seinen besten Freund fragte,
meinte dieser nur, dass es schön gewesen wäre, wenn sie dort gewohnt hätten. Doch dem war leider nicht so.
Er sitzt noch sehr lange fassungslos einfach nur da und versucht zu verstehen. Auch er hat nun die Geschichte erfahren.
Er will das eigentlich alles gar nicht und möchte sein altes Leben zurück. Nur, wenn er da nun hingeht, dann ist alles leer.
Am Abend schnappt er sich dann sein kleines Zeichentablet mit den Worten: "Na dann!" Elias hat keine andere Wahl.
Auch Alex wird mehr oder weniger aufgeklärt, da Celina noch nichts von seiner Mutter erfahren soll und die Kleine ja nun auch
in dem Glauben lebt, dass die Duvans nie in Newcrest gewohnt haben. Es ist alles ein bisschen verzwickt gerade und so sagen sie
Celina einfach, dass sie das Haus geerbt haben. Laut Morgyn seines Zaubers lebten die Duvans vorher noch weiterhin in Sulani.
Es wurde also mehr oder weniger alles bis nach Sulani zurückgedreht, nur dass die Zeit weiterlief.
Alex hat heute ein Schulprojekt mit ins neue Heim gebracht und so sitzen sie nun auf dem kalten Boden und versuchen
dieses aufzubauen.
Der kleinen Püppi wurde vorerst nur gesagt, dass das nun ihr neues Zuhause ist und ganz interessiert schaut sie sich um.
Zwar macht ihr die Umgebung ein bisschen Angst, aber die neuen Sachen sind interessant.
Um Fenya ein bisschen abzulenken, macht Lisa das Badezimmer ein bisschen sauber und badet die Kleine in der antiken
Badewanne. Der Kleinen gefällt das sogar.
Margit hat wohl auch gerne Schach gespielt.
Fenya geht nach dem heißen Bad weiter auf Erkundungstour.
Die Familie hat das Glück, dass unter ihrem Grundstück eine Wasserquelle ist, die sie immer mit fließendem Wasser versorgt.
Eine alte Reinigungsanlage gibt es dort auch, so dass sie das Wasser immer selbst reinigen können, doch diese müsste mal
ausgebessert werden. Ein alter Kessel im Keller sorgt für warmes Wasser. Dieser muss mit Holz angetrieben werden.
Im Keller ist sogar noch der alte Zauberkessel von Margit, mit dem sie leider auch ums Leben gekommen ist. Außer Rußflecken
findet die junge Magierin jedoch nichts. Was mag hier wohl passiert sein? Kim hat nun aber beschlossen, in die Fußstapfen ihrer
Uroma zu treten und die Magierlinie der Familie Karlson fortzuführen. Wer weiß, wer diese Gene von den vier Kindern noch haben?
Und ob es überhaupt der Fall ist.
Kim hat ein altes Buch von Margit gefunden, wo sie Notizen machte und diese probiert Kim einmal aus. Versucht es zumindest.
Ein bisschen mulmig ist ihr doch schon, da sie immer im Hinterkopf hat, dass ihre Uroma ja an diesem Kessel gestorben ist.
Auch Zauber werden trainiert. Dieses macht sie aber lieber noch außerhalb der Reichweite von Elias, nicht das er gleich
tobt oder sowas.
Das kleine verliebte Paar. Celina findet das Haus total cool und möchte öfter mal vorbeischauen.
Mit Marcel hat Kimberly schließlich noch ein kleines Gespräch im Bad. Er ist ihr sehr dankbar, dass sie sich für ihn entschieden
hat. Er könnte sich nicht vorstellen, ohne sie zu leben.
"Das größere Problem hättest nicht du, Marcel. Das hätte eher ich gehabt, da ihr euch nicht mehr an mich erinnert hättet.
Ich aber schon noch an euch. Meine Kinder und meinen Ehemann zu sehen, ohne dass sie wissen wer ich bin, hätte ich nicht
überstanden." meint Kim.
"Dann hätte ich mich neu in dich verliebt. Ganz bestimmt."
Und wie hätte ich dir erklärt, dass die Kinder da sogar von uns sind? Hättest du mich dann nicht eher in eine Zwangsjacke
stecken lassen?"
Gute Frage
Auch Elias und Lisa unterhalten sich über ihre neue Situation. Elias versucht sich immer zu beschweren, doch Lisa tut so,
als würde sie weghören. Es ist nun mal, wie es ist.
Wie das junge Ehepaar es gestern schon angedeutet hat, würde sich Alex hier mega wohlfühlen. Er hätte viel zu entdecken.
Und das hat er nun auch. Auch wenn er das Haus aktuell noch nicht besonders hübsch findet und er Angst hat, dass eine
Spinne in seinen Mund krabbelt, findet er es draußen besonders schön.
Mama und Papa lesen ihre kleinen Schützlinge gemeinsam in den Schlaf. Fenya merkt an, dass es ihr zu gruselig hier ist,
doch ihr wird versichert, dass sie bald wieder ein Nachtlicht haben wird und ein schöneres Zimmer. Nur aktuell ist es noch
nicht möglich.
Tammy bekommt von dem Ganzen am wenigsten mit.
Am Abend unterhalten sich die Duvans dann schließlich auch noch einmal in Ruhe über alles. Nun verstehen sie auch,
warum sie nun hier wohnen und das Kim eigentlich die schlimmste Entscheidung von allen hatte. Ohne ihre Familie leben zu
müssen, wäre schrecklich gewesen. Auch Elias sieht es langsam ein mit der Bemerkung: "Nur, meinen Fernseher hätte man mir
lassen können!" Elias würde sogar den Gedanken witzig finden, wenn Miko noch ein Magier wäre: "Der mit einem
Zauberstäbchen, haha!" Kim hat auch vor, ihren Vater zur Rede zu stellen. Immerhin wurde es ihr verschwiegen.
Nun schmieden die Duvans Pläne, wie es weitergehen wird. Sie haben nicht wirklich viel. Stehen fast bei Null. Es gibt viel zu tun.
Alex freut sich schon tierisch auf das neue Leben und hofft auch nun darauf, ein Magier zu sein. Immerhin ist er auch ein
Karlson
Nun geht es aber erstmal ins Bett.
Kim nutzt noch ein bisschen die Zeit, um in den alten Büchern von Margit zu stöbern. Ihr fällt auf, dass hier unbedingt
Kerzen hin müssen. Sie sieht gar nichts und gibt auf. Die junge Magierin wünscht sich sogar, dieses Haus auch weiterhin
recht altmodisch zu halten mit einem Hauch von neuen Sachen. Sie reizt das nun total, an dem alten Ofen ihre zukünftigen
Kochwerke zu präsentieren.
Und Elias hat schon wieder so seine Gedanken, was früher in diesem Bett so alles gemacht wurde. Es war mit Folie abgedeckt
und riecht auch ein bisschen muffiger. Doch das ist nun mal erstmal so. Elias möchte mit seiner Frau direkt das Bett einweihen.
Und Marcel ist stolz auf seine Kim. Er möchte keine Sekunde mehr mit ihr missen und hat sich nun sogar noch mehr in sie
verliebt. Eine Magiern als Frau zu haben, ist schon eine coole Sache. Aber das ist nicht der Hauptgrund, warum er sich nun
noch mehr in sie verliebt hat. Die Entscheidung, die sie heute Knall auf Fall treffen musste, war nicht wirklich leicht.