Bei meiner Mutter liegen noch drei Eier im Kühlschrank, wobei wir nicht so recht wissen, was wir damit anfangen sollten. Für das, was ich so an Süßem esse, benötigt man mindestens vier Eier. Die einzige Option – Nockerl, welche in eine Suppe reinkommen – haben wir auf das übernächste Wochenende verschoben, da ich das eh erst hatte. Stattdessen habe ich einen Penny-Gutschein genutzt und entsprechend preislich um 20 Prozent herabgesetzte geräucherte Dürre gekauft, aus der Wurstfleckerl gemacht werden. Eigentlich werden es ja Wursthörnchen.
Meine Mutter wollte mir außerdem für Ostern Ü-Eier kaufen, die man allerdings nirgends bekommt, weil die offenbar alle wegen etwaiger Salmonellenbelastung zurückgerufen wurden.
Ansonsten habe ich eben etwas sehr Bemerkenswertes
im Online-Spiegel gelesen, was zwar mit dem C-Thema zu tun hat, aber hoffentlich unverfänglich ist. Mir geht es um den von mir kursiv formatierten Teil:
Wer da seit etwa zwei Jahren vorbildlich Maske trägt, geimpft ist, sich privat einschränkt und unter widrigen Bedingungen im Homeoffice arbeitet, zweifelt plötzlich, ob das, was er da tut, überhaupt noch eine Rolle spielt.
Ähm, ja, mag schon sein, dass das Homeoffice seine Fallstricke birgt, aber pauschal von
widrigen Bedingungen zu sprechen, finde ich doch, nun ja, gewagt. Ich möchte mal behaupten, die Arbeitsbedingungen von denen, die nicht so ohne Weiteres ihren Job von Zuhause aus erledigen können, in Summe widriger sind. Ja, der eine oder die andere könnte sich von dieser Textpassage sogar etwas veräppelt vorkommen.
Ich für meinen Teil finde ja den Scankeller nicht sooo schlecht. Jedoch ist es dort unten um die vielbeschworene Sicherheit am Arbeitsplatz nicht zum Besten bestellt. In Sachen Arbeitsplatzsicherheit gab's übrigens sogar mal einen kleinen Infovortrag vom dafür Zuständigen. Er betonte dabei besonders die Gefährlichkeit von Wasserkochern.
Ja, das ist so ziemlich das einzige, was ich ad hoc so erinnerungsmäßig abspulen kann.
Im Keller war der Sicherheitsbeauftragte allem Anschein nach noch nie: So ist z.B. einmal das Podest eines Planschranks unter meinem Gewicht zusammengebrochen, das so hoch nicht ist. Diese Podeste muss man stets unter einiger Kraftaufwendung runterklappen, um überhaupt den Schrank öffnen zu können. Viele dieser Podeste sind einseitig aus den seitlichen Führungsschienen ausgefädelt, stecken mit der Unterkante (die im aufgeklappten Zustand zur Vorderkante wird) in einem Spalt der darunter befindlichen Holzpalette fest oder sind sonst irgendwie hin. Wenn man es dann doch geschafft hat, das Podest herunterzuklappen, dann kommt es bisweilen vor, dass sich der Schrankdeckel oben nicht ganz öffnen lässt, weil irgendein Rohr oder Kabelkanal im Weg ist. Blöd ist nur, dass ein nicht ganz geöffneter Deckel sofort wieder herunterdonnert, wenn man ihn nicht festhält. In dem Fall muss man einhändig versuchen, einen oder mehrere Pläne aus dem Schrank rauszubekommen. Die hängen dort auf zwei Rohren, in die zwei spitz zulaufende Stangen, man könnte auch sagen Krallen, gesteckt sind. Ist der gesuchte Plan eher vorne, muss man zuerst die nicht immer geölten Stangen aus den Rohren bekommen, weiters aufpassen, dass die Hunderten Pläne hinter dem gesuchten Plan nicht über die nach unten (!) gekrümmten Rohre in Richtung Schrankboden rutschen und den Plan schließlich irgendwie rausbekommen, wohlgemerkt alles mit einer Hand. Die einzige Alternative: die jungen, Hiphop-hörenden, im Einzelbüro mit direktem Tageslicht und Teppich sitzenden Kollegen per SMS um Hilfe bitten. Die müssen dann freilich fünf Minuten vom Erdgeschoß des Hintertrakts zum Untergeschoß des Vordertrakts wandern, weshalb ich dies gemeinhin zu vermeiden trachte.
Eine besonders fiese Schikane ist die Unterseite der Treppe, die ihrerseits zum Eingang meiner Arbeitsstätte hinaufführt. Ich bin schon das eine oder andere Mal fast mit dem Kopf bzw. der Brille an die Unterkante dieser Schikane gestoßen. Besagte Unterkanten könnte man wenigstens mit einer Warnmarkierung versehen.
Aber ich möchte ja als subalterner Mitarbeiter im prekären Arbeitsverhältnis nicht zu fordernd auftreten.
Der neue Kollege, der mir im März dort unten etwas Gesellschaft geleistet hat, wurde etwa nach seinem Probemonat nicht weiterbeschäftigt. Er hatte z.B. Bedenken bezüglich der Kippsicherheit der niederen Vierrohrschränke geäußert, welche kein Podest aufweisen. Deshalb, so meinte er, sollten die Pläne nach dem Scannen nicht vorne in die Schränke gehängt, sondern auf den Tischen gestapelt werden. Das sah der Chef aber gar nicht gern: Wenn das der Kunde sieht! Oben verlaufen immerhin Abwasserrohre, deren Dichtheit offenbar nicht immer und überall gegeben ist. Abwasser auf mehr oder weniger alten Plänen, die einem der zahlende Kunde anvertraut hat, ist sicherlich ungut, aber Abwasser, das auf Mitarbeiter tropft, so denke ich, mindestens ebenso. Diesbezügliche Bedenken hat der Chef aber nicht geäußert.
Gut, getropft hat es da unten bisher nur aus den Heizungsrohren. Mein Chef ist überhaupt eher
old school, will also weniger Kumpeltyp sein, als gefürchtet werden.
Wenn ich da an mein Homeoffice in meinem alten Job 2020 zurückdenke, so scheinen mir die damaligen Bedingungen dort, retrospektiv gesehen, weniger widrig.