Das ist der Unterschied zwischen
Genus und
Sexus.
Genus = grammatisches Geschlecht der Bezeichnung (hier die Bezeichnung "Mädchen" für einen jüngeren weiblichen Menschen) ,
sexus = natürliches Geschlecht des mit der Bezeichnung bezeichneten Wesens (hier das konkrete Mädchen als Person).
In der Grammatik zählt nun mal der
Genus und nicht der
Sexus, auch wenn's manchmal komisch klingt.
Nun ist das aber wie alles in der Sprache nicht in Stein gemeißelt für alle Ewigkeit, sondern beruht auf Konventionen, und die können sich ändern. In der Sprache gibt es ja letzten Endes kein absolutes "wahr" oder "falsch", sondern nur ein "derzeit als gut und richtig akzeptiert" und ein "derzeit nicht als gut und richtig akzeptiert". Vielleicht wird sich diese Regel also mal ändern. Bis dahin würde ich "sein" schreiben und sagen - nicht zuletzt deshalb, weil ich's nun mal so gelernt habe.
Im Übrigen taucht das "das" als Artikel beim Wort "Mädchen" wahrscheinlich auch nur deshalb auf, weil das Wort im Grunde eine Verkleinerung/Verniedlichung ist (-chen und -lein als Endsilbe kennzeichnen das), deren Ursprungsform gar nicht mehr in Gebrauch ist. Sonst heißt es ja "die Frau, die Tochter, die Dame, die Gattin, die Tante" etc. - aber eben auch "
Das Fräulein von der Rezeption versoff nach Feierabend
sein ganzes Gehalt" (wieder eine Verkleinerungsform). Da reflektiert die Sprache vielleicht schon noch ein bisschen die früheren Zeiten, als man

die Frauen zwar auch nicht unbedingt verachtete (

), aber eben nicht gleichberechtigt behandelte und nicht ganz für voll nahm... eigentlich ganz interessant, finde ich.
