Ein Leben im Frieden – Riverblossom Hill

natt i nord

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Oktober 2006
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Greifswald
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Irgendwo an einem grünen Fleck auf der Welt stehen ein paar vereinzelte Häuser. Eine kleine Siedlung. Fortan war sie namenslos, doch jetzt soll sich alles ändern. Neue Menschen ziehen her und aus dem bislang namenslosen Haufen einzelner Häuser wird ein kleines Dorf. Den Namen »Riverblossom Hill« erhielt das Dorf und es beginnt, seine eigene Geschichte zu schreiben...

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Da mir ja vor einiger Zeit mein Spiel abgeschmiert ist, musste ich meinen ersten Versuch mit einer NachbarschaftsFS gleich wieder abbrechen. Mittlerweile habe ich meine Downloads sortiert und neu begonnen und mich vor kurzem dazu entschieden, wieder eine FS zu beginnen. Sollten die Fortsetzungen etwas auf sich warten lassen, darf gerne ein Dienst eingeteilt werden, der mir regelmäßig in den Hintern tritt :D
Und direkt noch einen Schmatzer an Mary-Luis, die mir das Cover gebastelt hat. :hallo:


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Haushalt/Familie Fear: »Der Umzug«

Mit gemischten Gefühlen betrachtete Hannah ihr neues zu Hause. Es war, entgegen ihrer Befürchtungen, ein hübsches Häuschen, das musste sie zugeben. Aber dennoch verspürte sie Angst, Angst dass es hier nie so sein würde wie davor in SimCity. Hannah und ihre Familie waren gerade erst nach Riverblossom Hill gezogen, weil ihr Vater seinen Job verloren hatte. Simon Fear versuchte vergeblich, einen neuen Beruf zu finden.
Eines Tages blitzte ein neuer Lichtblick auf: Nahe Riverblossom Hill, ein hübsches Kleinstädtchen, wurden Rekrute gebraucht. Familie Fear verkaufte ihre Eigentumswohnung und zog nach Riverblossom Hill. Der Abschied war allen schwer gefallen, da sie all ihre Freunde zurücklassen mussten. Doch Alexandra war zuversichtlich, dass sich ihre Töchter Hannah und Julia schnell einleben würden. Hannah hatte den Charakter ihrer Mutter geerbt: Aufbrausend aber dennoch liebenswürdig. Sie war keineswegs schüchtern, also war es nur eine Frage der Zeit, bis sie die ersten Freundschaften schließen würde.

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Der erste Tag wurde mit Kisten auspacken, Regale einräumen und Möbel rücken verbracht. Zum Glück hatten Alexandra und Simon schon im Voraus genau gewusst, ab wann sie das Haus hatten und wann Simon beginnen würde zu Arbeiten, so war das haus größtenteils bereits möbeliert. Es fehlten nur noch die persönlichen und täglich genutzten Gegenstände der einzelnen Familienmitglieder.
Zufrieden betrachtete Simon das Haus. Alles war eingeräumt, die restliche Deko würde mit der Zeit noch dazukommen. Gleich am nächsten Tag würde er beginnen zu Arbeiten und die Mädchen hätten ihren ersten Schultag. Seufzend ging er zurück ins Wohnzimmer.

Julia war ein kreatives Mädchen. Sie konnte Stunden damit verbringen, sich ellenlange Geschichten zusammenzuspinnen. Sie liebte ihr Zimmer auf den ersten Blick. Julia stürzte sich auf die Spielzeugkiste und begann in ihrer eigenen kleinen Welt zu spielen. Minute um Minute verstrich, doch Julia wurde ihr Spiel nicht leid. Wann immer es ihr schlecht ging, vertraute sie sich ihrem gelben Auto oder ihren Puppen an. In ihren Gedanken war sie zu Hause, dort konnte sie niemand stören. Wenn sie die anderen in der Schule geärgert hatten, verzog sie sich still in ihr Zimmer, floh in ihre Gedanken und weinte in sich hinein. Julia war das genaue Gegenteil ihrer Schwester. Ruhig und immer still und genau das machte sie so liebenswürdig. Nach außen hin war sie die Fröhlichkeit in Person und niemals war sie zu jemandem unfreundlich. Doch leider wusste dies niemand aus ihrer früheren Schulklasse zu schätzen und so hatte Julia außer ihrer Schwester keine Freundin. Sie hoffte, dass sich das mit dem Umzug und der neuen Schule schnell änderte.

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Hannah liebte das Klavier. In ihrer alten Wohnung in der Großstadt war nie Platz für eines gewesen, so konnte sie nur bei ihrer Freundin spielen. Sie freute sich um so mehr, als sie das Klavier im Wohnzimmer entdeckte. Auch die Staffelei wurde von den beiden Schwestern sehr begrüßt. Für Hannah stand es schon länger fest, dass sie einmal Kunst studieren würde.

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Die Schwestern pflegten untereinander und zu ihren Eltern ein freundschaftliches und enges Verhältnis. Für sie war es selbstverständlich, dass Julia ungefragt nach dem Essen den Tisch abräumte oder Hannah kochte, wenn Alexandra einmal keine Lust dazu hatte. Hannah half ihrer Schwester bei den Hausaufgaben und Julia kam mit kleinen Fragen oft und gerne zu ihr. Alexandra und Simon waren glücklich, dass ihre Töchter so gut miteinander auskamen.


Der erste Tag im neuen Haus ging rum und die Nacht begann. Julia hatte Angst vor der neuen Schule und auch Hannah begann sich nun zu fragen, was sie am nächsten Morgen erwartete. Doch als beide schließlich im Bett lagen, schliefen sie sofort ein. Der Tag war anstrengend gewesen.

Am nächsten Tag wurde Hannah früh von singenden Vögeln geweckt. Es war ein ganz anderes Gefühl, von fröhlichen Vogelgeräuschen geweckt zu werden, als, wie früher, vom ersten Lärm des morgendlichen Verkehrs. Mit neuem Elan versehen sprang sie aus dem Bett und machte Frühstück für alle. Sie wusste, dass ihre Eltern sehr müde von der restlichen Einräumerei gewesen waren.

Gemeinsam wurde gegessen, bis die Mädchen zur Schule aufbrechen mussten und Simon seinen ersten Arbeitstag direkt vor sich hatte. Alexandra räumte den Tisch ab, putzte die Küche und nutzte anschließend die freie Zeit, um ihrer Lieblingsbeschäftigung nachzugehen: Dem Gärtnern. Sie mochte die Tatsache, nun einen Garten mit Beeten zu haben, und nicht mehr den Balkon bewirtschaften zu müssen.

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Sie vertrieb sich den Vormittag mit den Pflanzen, bis auch schon Hannah aus der Schule kam. Lächelnd brachte sie ihren Ordner in ihr Zimmer und kochte sich etwas zu essen. Während sie aß, berichtete sie ihrer Mutter von der Schule. Sie war in eine mittelgroße Klasse gekommen und säße neben einem netten Mädchen. Aus ihren Erzählungen schloss Alexandra, dass es Hannah in der neuen Schule gut ging.

Etwas später kam auch Julia zur Tür hineingestürmt. Sie strahlte förmlich. »Mama, ich mag meine neue Klasse jetzt schon. Ich sollte mich zuerst beim Direktor vorstellen, der mich dann zum Klassenzimmer gebracht hat. Die Lehrerin ist wirklich nett und die anderen aus der Klasse haben mich sogar in der Pause gefragt ob ich mitspielen möchte!«, platzte sie heraus. Alexandra und Hannah lächelten nur und freuten sich, dass Julia einen guten Start gehabt hatte. Nachdem Hannah Julia bei den Hausaufgaben geholfen hatte, vertrieb sie sich die Zeit mit einem Dartspiel, welches sie beim Umzug bekommen hatte. In SimCity hatte es im Wohnzimmer gehangen, passte aber nun nicht mehr in den Raum.

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Die anfänglichen Ängste wegen des Umzugs waren wie weggeblasen. Julia war überglücklich, nach Riverblossom Hill gezogen zu sein und konnte es gar nicht erwarten, bis es endlich Schlafenszeit war.



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So, ich hoffe es hat euch soweit gefallen bis jetzt. Ich freue mich sehr über Kritik und Lob. Bitte seid ehrlich, ich möchte mich auch verbessern! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Heiii :)
Ich find deine Story bis jetzt ziemlich gut, auch wenn noch nicht viel pasiert ist.
Die Bilder sind okay, Qualität könnte etwas besser sein...
Dein Schreibstil ist frisch und angenehm ;)
Bin schon gespannt wie`s weiter geht und ob für die Familie weiterhin alles á la 'Friede, Freude, Eierkuchen' bleibt =)
Achja, kannst du mich bitte benachrichtigen?
LG
sweet sim
 
Hallo :hallo:,

Ich mag die Story. :D Das Gebäude auf dem Cover erinnert mich an ein Geisterhaus. :ohoh: Find ich gut.

Dein Schreibstil ist angenehm zu lesen. Schön flüssig und umschreibt alles Wichtige. ;) Die Qualität der Bilder ist nicht die beste. Liegt vielleicht an deinem PC oder sowas und stören tut's eigentlich nicht unbedingt.

Joa. Ich werd hier jedenfalls mal hin und wieder reinschreiben und ein Kommi hinterlassen. ;)
 
-> Nächster Teil

Kommentare:

@sweet sim: Bist eingetragen, danke für deinen Kommi :)
Die Qualität der Bilder ist bereits auf Hoch gestellt, mehr als das macht wohl meine Grafikkarte nicht mit.
Ob das so bleibt wirst du noch erfahren, aber leider nicht heute ;)

@Yukiko: Auch danke für deinen Kommi :)
Schön, dass dir mein Schreibstil gefällt. Wie schon gesagt macht meine Graka nicht mehr mit, ich werd mal probieren ob das besser aussieht wenn ich im Fenster spiele, als Mary-Luis mich aber auf die Idee gebracht hat waren die Bilder für das Kapi aber leider schon fertig.

Aber nun geht's weiter :D


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Haushalt/Familie Smith: Ein neuer Tag

Gary seufzte glücklich. Soeben stieg er aus dem Taxi, welches ihn zu seiner neuen Heimat Riverblossom Hill gebracht hatte. Mit seiner zweiten Ehefrau Adriana und ihren beiden Kindern, Vincent und Kenneth, wollte er hier auf dem Land ein neues Leben beginnen. Er selbst stammte aus dem tiefsten Kalifornien. Adriana und ihre beiden Söhne waren bislang in Sydney aufgewachsen, so war es für alle vier eine große Umstellung. Gary hatte Adriana bei einer Australienreise, gerade geschieden, kennen gelernt. Sie verliebten sich ineinander und Gary änderte seine Reisepläne: Anstatt weiterzufahren und weitere zwei Wochen durch Australien zu fahren, verlängerte er seinen Sydneyaufenthalt und blieb die restlichen Wochen bei Adriana. Auch sie hatte bereits eine Ehe hinter sich und dadurch, dass sie beide dasselbe durchgemacht hatten, konnten sie sich nach kurzer Zeit bereits stark vertrauen. Sie beschlossen, sich in Sydney eine gemeinsame Wohnung zu suchen und so zog Gary nach wenigen Monaten mit seiner Traumfrau zusammen. Nach der Hochzeit ein halbes Jahr danach wurde erneut umgezogen. Die kleine Familie wollte sich nicht mehr dem Großstadtrummel aussetzen und zog aufs Land.

Da Kenneth begeistert die kleine Hand nach jedem Hund ausstreckte und die Familie auch sonst sehr tierliebend war, entschlossen sie sich, einem kleinen Welpen ein zu Hause zu bieten. Ezzo war ein schnuffeliger, schwarzer Hund und wurde von Kenneth natürlich sofort lieb gewonnen. Vermutlich lieber als dem Kleinen lieb war... Nach Kenneths »Kuschelattacke« tapste Ezzo völlig zerzaust davon. Nichts für ungut, er mochte den kleinen Menschenjungen – doch warum musste er Ezzo ständig mit solch einer Kraft durchknuddeln, dass er hinterher beinahe Sternchen sah?

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Kaum war das Haus grob eingerichtet, klingelte es an der Haustür. Eine Nachbarin, Alexandra Fear, so stellte sie sich vor, kam vorbei, um die neuen Bewohner Riverblossom Hills zu begrüßen. Gary bat sie herein und verfiel in ein angeregtes Gespräch mit ihr. Er freute sich, dass es hier sogar nette Nachbarn gab und war ein weiteres Mal überglücklich, den Schritt gewagt und nach Riverblossom Hill gezogen zu sein.

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»So, es tut mir Leid, aber ich muss Sie jetzt leider rausschmeißen – wir haben noch viel zu tun...«, meinte Gary schließlich bedauernd. Nachdem noch einige Abschiedsfloskeln ausgetauscht waren und Alexandra das Haus verlassen hatte, machte sich Gary daran, den restlichen Kleinkram einzuräumen und beschäftigte sich hinterher mit einem Buch. Er hatte eine Stelle in einem Labor bekommen und musste sich noch einiges aneignen, um für eine Beförderung in Frage zu kommen.
Als er aus dem Augenwinkel auf einmal eine Bewegung wahrnahm, sah er auf. Und begann, lauthals zu lachen. Kenneth hatte sichtlich gefallen am Futternapf von Ezzo gefunden. Na, wenn es ihm schmeckte, dachte Gary, aber sein musste es dennoch nicht.

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»Vincent?«, rief er, »könntest du dich etwas mit Kenneth beschäftigen? Ich glaube, ihm ist langweilig, wenn er schon Hundefutter isst«
Vincent hatte trotz des großen Alterunterschiedes ein gutes Verhältnis zu seinem kleinen Bruder. Wann immer seine Mutter keine Zeit gehabt hatte, hatte er sich um Kenneth gekümmert. Demnach streckte Kenneth begeistert die kurzen Arme in die Luft, als Vincent sich zu ihm herabbeugte. Schließlich saß Kenneth friedlich vor seinem kleinen Puppenhaus und Vincent hatte wieder seine Ruhe. Er mochte seinen Bruder sehr, aber wie ein Teenager nun mal so war, wollte er auch einige Zeit für sich.

Die Zeit verging und Vincent verzog sich mit einem Buch in sein Zimmer. Er liebte es zu lesen. Kenneth hatte seine Hungerattacke überwunden und schlief nun selig im Nachbarzimmer. Er hing sehr an seinem Bruder und war selig, wenn dieser ihm eine Geschichte vorlas. Adriana hatte oft Probleme gehabt, Kenneth zum Einschlafen zu bringen. Besonders in der Zeit, als Adriana sich frisch von dem Vater der beiden getrennt hatte, konnte er oft nicht einschlafen, und so ergab es sich, dass Vincent sich zunehmends um seinen Bruder kümmerte. Wenn Adriana arbeiten war, war er für seinen Bruder da und auch wenn seine Mutter krank war, übernahm er es den Kleinen zu wickeln und zu füttern.

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Bei dem Umzug hatte Gary die Chance genutzt und sich eine kleine Staffelei gekauft. Bisher hatte er immer auf Wohnzimmertisch malen müssen, was aber auf Dauer nicht funktionierte, wenn immer erst der Tisch abgeräumt werden musste, wollte die Familie gemeinsam essen. Seine Künste waren noch nicht überragend, doch er besserte sich. Gary hatte sich schon lange vorgenommen, einmal ein Bild von Kenneth abzumalen und dieses einrahmen zu lassen. Er war nicht sehr begeistert von der ganzen Technik, was auch der Grund war dass er noch eine alte Kamera mit Film besaß – und am meisten mochte er selbst gemachtes.

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Und nun benachrichtige ich mal eben... :D
Hoffe es hat gefallen :hallo:
 
Also erstmal Schnuffel bin ich stolz, dass du das mit dem Rahmen hinbekommen hast! :eek: Und, das Cover ist wirklich wahnsinnig schön! :eek: *weglauf* :D

Julia und Hannah scheinen wohl vom Typ her zwei völlig unterschiedliche Sims zu sein, scheinbar verstehen sie sich ja trotzdem gut. :)

Schön, dass sie sich in Riverblossom Hill gleich so wohl fühlen. :)
Ich hoffe, dass das auch so bleibt. :D

Hundefutter ist ja, wie ich denke, kein geeignetes Futti für kleine Simskinder, aber gut, vielleicht schmeckts ja, ich habs nich probiert. :D
Ich hoffe doch, dass sich auch diese Familie in Riverblossom Hill einleben und es ihnen gut gehen wird. :)

Liebe Grüße, Anna. :hallo:
 
-> Nächstes Kapitel

Kommentare:

@Mary-Luis: Ja, obwohl Hannah und Julia sehr verschieden sind, verstehen sie sich sehr gut. Dazu kommt dann im nächsten Kapitel über den Haushalt der Fears noch mehr :)

Und direkt geht's auch weiter, ich würde mich wirklich sehr über Kommentare freuen da es doch recht deprimierend ist wenn man keine Rückmeldungen erhält.




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Haushalt/Familie Winster: Nach der Flucht


Mit Nathanael im Arm ging Sophia durch die Wohnung. Sie war klein, doch es reichte für sie und ihren Sohn. Im Grunde war es ihr egal, welche Größe ihre Wohnung hatte, Hauptsache für sie war, sie konnte ihrem Sohn etwas bieten. Als Nathanaels Vater von Sophias Schwangerschaft erfuhr, bekam er kalte Füße und verließ sie. Sophia konnte es in ihrer alten gemeinsamen Wohnung nicht mehr ertragen und verließ die Stadt komplett.

Es war früher Nachmittag geworden und Nathanael wurde müde. Sophia legte ihr Buch beiseite, nahm Nathanael sanft das Spielzeugauto aus der Hand und legte ihn nach einem Kuss auf das Haar schlafen. Er musste nachmittags für einige Stunden schlafen, sonst war mit ihm den Abend nichts anzufangen. Sophia sah ihrem Sohn noch eine Weile beim Schlafen zu. Sie vergötterte Nathanael, er war alles was ihr von ihrer Familie geblieben war. Oder besser, alles was je existierte.

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Sie war mit 16 von zu Hause weggelaufen, weil sie es nicht mehr ertrug. Ihr Vater trank und ihre Mutter ließ es sich gefallen. Regelmäßig gab es lauten Streit über den Alkoholkonsum von Sophias Vater.


In Gedanken stand Sophia am nächsten Morgen an der Theke und bereitete für sich und ihren Sohn ein Müsli zu. Sie war glücklich, hier eine kleine Wohnung gefunden zu haben und endlich Nathanael in Ruhe beim Aufwachsen zusehen zu können.
Lächelnd sah Sophia ihm zu, wie er sein Müsli begeistert hinunterschlang.

Doch als sie später mit Nathanael spielte, verschwand die anfängliche Euphorie und ihr kamen Zweifel auf. Wie sollte sie Geld verdienen? Nathanael war noch klein, er konnte nicht allein zu Hause bleiben. Nach den Erzählungen ihrer Freundin wollte Sophia ihren Sohn keinem Kindermädchen anvertrauen, also blieb nur eines übrig: Hoffen, irgendwie über die Runden zu kommen bis Nathanael zur Schule ging. Sie entschloss sich, Gemüse anzubauen, denn davon konnte sie vielleicht leben.

»Wo ist denn der Kleine schon wieder...«, schimpfte Sophia in sich hinein. Sie war so sehr in ihren Gedanken versunken gewesen, dass sie gar nicht bemerkt hatte, wie Nathanael verschwunden war. »Nathanael!?«, rufend lief sie durch die Wohnung. Als sie ihn fand, brach sie in lautes Lachen aus, wurde aber sofort wieder ernst. »Du kleiner Dreckspatz«, schimpfte sie und pflückte Nathanael von der Toilette.

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Sie wusch ihm die Hände und setzte ihn im Wohnzimmer ab.

Sophia fuhr hoch wie gestochen als sie bemerkte, dass Nathanael kurz davor war, sich in die Windeln zu machen. Da er endlich lernen sollte, wie man auf das Töpfchen ging, schnappte sie sich ihn und lief ins Bad. Sanft setzte sie ihn ab und strich ihm über den Kopf. Es war zu niedlich, wie er da fröhlich auf seinem Töpfchen saß und Sophia aus seinen großen Augen ansah, fand Sophia.

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Die Zeit verging und Nathanael wurde älter. Zum Zeitpunkt des Umzuges war Nathanael bereits drei Jahre alt gewesen. Den sechsten Geburtstag und somit auch die Einschulung feierten Sophia und Nathanael alleine und machten es zu einem schönen Tag. Sophia wollte ihrem Sohn vieles bieten und zog so ins Wohnzimmer um, damit Nathanael das einzige Schlafzimmer für sich bekommen konnte.

Natürlich musste er auch zur Schule gehen. Er war ein aufgeweckter Junge geworden, der schnell und begeistert lernte, sodass er sich immer auf die Schule freute. Morgens sprang er sofort fröhlich aus dem Bett, wenn Sophia vorsichtig die Tür öffnete und machte seiner Mutter auch sonst keinen Ärger.

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Er wusste, dass es Sophia noch immer nicht gelungen war, einen Job zu finden und dass sie das sehr mitnahm. Sophia befürchtete, Nathanael dadurch weniger bieten zu können als andere Mütter, die einen gut bezahlten Job besaßen.
Nathanael kannte diese Sorgen seiner Mutter und versuchte, ihr ein Gefühl zu geben dass dies nicht stimmte.

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Er strengte sich in der Schule an und half Sophia oft im Haushalt. Sophia war stolz auf Nathanael, aber es bedrückte sie dass Nathanael meistens mit einem »Nein, tut mir Leid, ich muss meiner Mutter heute beim Kochen helfen« antwortete, wenn ihn einer seiner Freunde zum Essen einlud. Seufzend strich sie ihm über den Kopf und lobte ihn für seine säuberlich erledigten Hausaufgaben.

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