Lea und Tabea, die siamesischen Zwillinge

Deena

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Verfolgt ihr auch wie ich nervös die Meldungen über die Trennung der einjährigen siamesischen Zwillinge aus Lemgo, die in den USA statt findet?
Die Eltern wussten ziemlich früh, dass sie siamesische Zwillinge erwarten, haben sich aber auf Grund ihres Glaubens für die Kinder entschieden, was viele jetzt kritisieren. Die OP kann nur mit Spenden finanziert werden, die Überlebenschance ist gering (mal die möglichen Behinderungen außer Acht gelassen), diesen Stress hätten die Eltern sich und den Kindern doch mit einer Abtreibung ersparen können!!??
Was sagt ihr dazu? Ich hoffe einfach nur, dass alles gut geht. In die Situation der Eltern möchte ich mich gar nicht erst hineinversetzen...
 
Ich hoffe auch, dass es klappt. Ich denke, es ist schwierig zu sagen, ob die Eltern mit der Entscheidung nicht abzutreiben richtig gehandelt haben. Immerhin gab es ja schon häufiger erfolgreiche Trennungen bei Kindern, die am Kopf zusammengewachsen waren. Letztes Beispiel dafür sind die Zwillinge Carl und Clarence, bei denen wohl bis jetzt alles gut gegangen ist.

Man weiß, dass man siamesiche Zwillinge bekommt und treibt ab. Dann sieht man allerdings, dass andere Kinder erfolgreich getrennt wurden. Würde man da nicht denken: 'Vielleicht wäre das bei meinen Kindern auch gegangen?' Diese Frage lässt sich nur schwer beantworten und ist für die Eltern jetzt auch nicht mehr relevant, da die Kinder einmal da sind. Ich hoffe nur, dass alles gut geht.
 
Hab's auch bei Stern TV mit Günther Jauch vefolgt.
Ich hoffe,dass die Trennung erfolgreich gelingt,es ist eine OP von über 24 Stunden.
Aber unsere Neuros in den USA schaffen das schon.
Allerdings finde ich es schrecklich,dass sich die Eltern FÜR die beiden entschieden haben,obwohl sie genau wussten,dass es siamesische Zwillinge sind.
Okay,eine Abtreibung wäre Mord.Das war dann wohl ihr einziger Ausweg gewesen.
Ich wünsche ihnen eine erfolgreiche Trennung und dass sie weiterhin gesund leben werden...

Nächsten Mittwoch in Stern TV könnt ihr das Ergebnis sehen,die Familie ist wieder der Hauptteil der Sendung.
Oder heute Abend oder nachts könnt ihr auf www.stern.de nachgucken,um die OP mitzuverfolgen und die neuesten Infos zu erhalten...Good Luck,girls...
 
Mmh, also hier auf die Eltern (bzw. Mutter) zu schimpfen, weil die Kinder nicht abgetrieben wurden finde ich etwas heikel. Ich denke niemand hier kann das wirklich beurteilen, da ihr sicherlich noch nciht in einer solchen Situation gewesen seid!! Da ist es eigentlich egal für was man sich entscheidet: So oder so macht man sich sein ganzes Leben lang Vorwürfe!! Also denkt ma bitte nach, bevor ihr sowas wie "Allerdings finde ich es schrecklich,dass sich die Eltern FÜR die beiden entschieden haben" ablasst!
 
Hallo

Ich verfolge natürlich auch, mehr oder weniger intensive, wie es den beiden geht. Gerade da Lemgo nur ca. 20 km (wenn überhaupt) von mir entfernt ist. Da hat man auch schon in den letzten Wochen und Monaten einiges mitbekommen.

Zunächst sollten die beiden auch nicht in der USA, sondern in Bielefeld, im Kinderkrankenhaus Bethel getrennt werden. Es gab immer einige Diskussionen, wo das ganze nun gemacht wird. Da man in Bielefeld nicht genug erfahrene Ärzte hat, sollten zunächst auch einige Experten aus den USA nach Bielefeld kommen. Letztendlich hatte man sich dann jedoch dafür entschieden, diese Operation in den USA zu machen. Eigentlich sollte zumindest ein Professor aus Bethel auch an der Operation beteiligt sein. Dies hat sich in den letzten Tagen jedoch auch zerschlagen, und nun werden die Zwillinge nur von den amerikanischen Spezialisten operiert.

Die Operation wird nach meinem letzten Kenntnisstand (Juni) auch nicht durch Spenden, sondern von den gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland getragen. Wobei es hier auch erst Überlegungen gab, ob die Kosten für die Op in Deutschland oder in Amerika getragen werden. Da jedoch letztendlich auch die Kinderklinik Bethel gesagt hat, sie können die Operation nicht durchführen, wird nun auch die Operation der Siamesischen Zwillinge in den USA getragen.

Die Eltern möchten übrigends nicht, dass ein Kind für das andere geopfert wird.

Die Operation wird vermutlich bis Montag andauern.
 
Ich finde es auch etwas gemein auf die eltern jetzt so zu schimpfen. Wer weiß was ihr in deren Lage getan hättet. Das könnt ihr jetzt noch gar nicht sagen. Wenn ihr später mal kinder bekommt, dann kann man eher drüber nachdenken und ob ihr dann abgetrieben hättet wenn ihr in der lage seid wie die eltern von den beiden (was ich niemanden wünsche)? Das glaub ich ehrlich gesagt nicht.
 
Ich finde das es etwas von letzten und gemeinsten wenn man Kinder abtreibt!! Man sollte den Kindern lieber eine Chance lassen aber wenigstens hat man es versucht!! Auch wenn sie behindert sind man sollte praktisch nie abtreiben!!!
 
Ich hoffe das ist jetzt nicht so rübergekommen, dass ich für die Abtreibung plädiert hätte.
Wie gesagt - ich könnte sowas gar nicht entscheiden. Man muss sich auch vorstellen, unter welchem Druck von außen die Eltern wahrscheinlich standen. In solchen Fällen ist es eigentlich "normal", abzutreiben. Abgesehen davon kommen die meisten siamesischen Zwillinge wegen ihrer Behinderungen tot zur Welt oder werden nur einige Tage alt. Lea und Tabea sind aber - abgesehen davon, dass sie am Kopf zusammengewachsen sind - ganz gesund.
 
Ich kann nicht nachvollziehen, warum hier, in Bezug auf eine Abtreibung so ein Aufschrei durch die Reihen geht.
Wie man generell zu Abtreibungen steht, ist eine persönliche Sache und eine Glaubensfrage.
Da die Eltern der Zwillinge sehr gläubig sind, kam das für sie nicht in Frage.
Ich zumindest finde es auch nicht gut, daß sich die Eltern gegen eine Abtreibung entschieden haben, aus diversen Gründen:

- die Kinder konnten bisher nichts anderes tun, als auf einem Keilkissen auf dem Rücken zu liegen. Ohne die Möglichkeit einer OP hätten sie dies auch bis zu ihrem Lebensende weiter tun müssen, niemals krabbeln, sitzen, laufen, zur Toilette...
Pflegefälle ein Leben lang. Zu dem Zeitpunkt, als eine Abtreibung zur Debatte stand, konnten die Eltern nicht wissen, ob eine OP möglich wäre. Offen gesagt finde ich es schon etwas unverantwortlich, wenn einem der Glaube so wichtig ist, daß man seinen Nachkommen so ein Leben zumutet.

- die Chance, daß eines der Kinder die OP nicht überlebt, wenn nicht beide sterben, ist sehr hoch. Aus der Zwillingsforschung weiß man mittlerweile, daß ein Mensch, dessen (siamesischer) Zwilling stirbt, ein Leben lang unter dem Verlust leidet und sich Vorwürfe macht.

- außerdem besteht für beide Kinder die Gefahr, bei der OP schwere geistige Behinderungen davonzutragen.

Wenn es nun siamesische Zwillinge wären, die an den Schultern, Hüften, oder so zusammen gewachsen wären, ist das ja kein Drama, aber am Kopf?!
Da kann ich mir als werdende Mutter doch denken, was für Komplikationen das bedeutet...
Jetzt regen sich wieder einige furchtbar auf, aber ich könnte es mit meinem Gewissen besser vereinbaren, solche Kinder (frühzeitig!) abzutreiben, als sie solchen Torturen auszusetzen.
 
Kurz zu Abtreibung: Ich finde, dass muss jede Mutter bzw. Eltern für sich alleine entscheiden, das kommt immer auf die jeweilige Situation an.
Die Eltern der beiden Siamesen schienen mit der Situation soweit ganz gut zu rechtzukommen;
ich wünsche den Eltern jedenfalls das Allerbeste und den 50 Ärzten eine ruhige Hand und Gottes Hilfe.
 
Herford ist ja nur ein paar Kilometer von Lemgo entfernt und so hoffe ich natürlich auch das die Trennung gelingt und beide Kinder überleben.
Ich wünsche der Familie alles alles Gute und das alles gelingt.
 
Huhuuu
Zum Thema :
Ich find's super, dass die Eltern nicht abgetrieben haben. Denn so konnten Lea und Tabea wenigstens erfahren, wie es ist zu leben.
Ich wünsche allen 4en (Eltern und Kinder) viel Glück, und dass es keine Komplikationen gibt, und alles gut verläuft.

Dann zum Thema Abtreibung:
Für mich ist Abtreibung MORD. Denn es ist schon Leben entstanden, und das ist nunmal Mord (deswegen ist Abtreibung ja auch im Gesetzbuch §218)
Ob es durch eine Vergewaltigung oder so passiert spielt keine Rolle für mich.
Wenn ich keine Kinder haben will-verhüte ich doppelt-und wenn doch was passiert habe ich die Konsequenzen zu tragen. (Obwohl man bei einer Vergewaltigung ja nicht "mitbestimmen" kann)
Man kann sein Kind immernoch zur Adoption frei geben, aber wie schon gesagt-MEINER MEINUNG NACH ist abtreiben für mich Mord und da kann mir auch niemand meine Meinung nehmen.
Ich finde es mutig und tapfer, dass die Eltern so zu ihren Kindern stehen. Das hat meinen Respekt voll und ganz verdient.
Ich finde man sollte den Eltern keine Vorwürfe machen...eher sollte man sich selbst im Kopf denken, wie man handeln würde...wobei ich mir sicher bin, dass was ihr dann denkt im realfalle nochmals durchdacht werden müsste.
Ich will hiermit niemanden angreifen, ist wie gesagt nur meine Meinung.
 
Also ich hoffe auch das alles gut geht und wünsche den Eltern und den beiden Mädels viel Glück ... Da ich ja auch aus Lemgo bin hat man hier schon sehr früh sehr viel über die Familie mitgekriegt (Lokalzeitungen e.c.t.) , schon vor Stern Tv !

Zum Thema Abtreibung :
Ich finde , dass es legitim ist abzutreiben , denn in manchen Fällen ist es besser wenn Kinder gar nicht erst zur Welt kommen als wenn sie ein Leben lang leiden müssen (kaputtes Elternhaus , Schläge u.s.w.) !
Es kommt immer auf die Situation der jeweiligen werdenen Mutter an...

Was ich dagegen nicht gut finde ist wenn Frauen abtreiben , die (und ihr Partner) einfach nur zu dumm zum verhüten sind ...
 
Ich hätte wohl genauso entschieden. Bei einer abtreibung wären die kinder 100% gestorben, jetzt steht die chance bei 50 %. Natürlich ist auch die Gefahr einerbehinderung hoch. Aber ein leben ohne trennung zu führen wäre einfach nur qualvoll. Sie könnten nichts machen, nichteinmal die normalsten dinge, gefangen im eigenen körper - schrecklich. Aber auch wenn nur eine von den beiden überleben sollte wäre es furchtbar für sie (ich will jetzt zwar nicht sagen lieber beide tot als eine aber...). Für die eltern wäre es auch sehr schwierig wenn sie behindert werden würden. Ich hoffe dass beide Mädchen alles gut überstehen werden.

 
@kerry: toll, sie haben erfahren, wie es ist 24 stunden lang durchgehend herumzuliegen....

Ich weiß nicht was ich getan hätte, aber ich denke, die Entscheidung der Mutter ist schon okay. Doch wenn die beiden ihr Leben lang Pflegefälle sein würden, dann bin ich mir auch nicht so sicher. Ich hoffe die beiden schaffen es! Letztes Jahr sind ja diese beiden anderen Frauen (Lalee und Lada oder irgendsolche namen) bei der Operation gestorben. Irgendwie war ich dann ein bisschen betroffen. Ich hatte mir nämlich gedacht, dass sie es wirklich schaffen.
allgemein zur Abtreibung: Ich bin schon dafür, natürlich nicht als "Verhütung", aber in der art wie bvb_honey es geschrieben hat, fände ich es ok. Es ist natürlich eine große psychische Belastung für die Mutter....
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich möchte hier nicht klingen, als wäre ich generell gegen Abtreibung, dass ist nämlich nicht so! Für mich ist es aber nunmal so, dass jede Frau ein Recht hat das selbst zu entscheiden und das bitte niemand, der noch nicht in einer solchen Situation war, darüber urteilen sollte!! Deshalb hatte ich das vorhin nur geschrieben, damit nicht noch mehr solche "Ich-verurteile-die-Eltern,-weil-sie-nicht-abgetrieben-haben"-Posts kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die OP ist unterbrochen worden, beide sind aber jetzt wieder stabil. Ob die Trennung aufgegeben wird oder ob weiteroperiert wird, weiß ich nicht.
 

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