Medienkonsum und soziale Netzwerke

Ich finds halt traurig wenn ich jetzt auf nen Spielplatz schaue, dass da kein Mensch mehr ist (vereinzelt ein paar Mütter) und so sich da kaum mehr Teenager aufhalten. Früher war man da richtig cool wenn man da sich noch rumtollte. Jetzt würde man es vermutlich als kindisch bezeichnen so etwas zu machen. :rolleyes:

Auf vielen Spielplätzen stehen auch Schilder, dass er nur für Kinder im Alter von x bis y genutzt werden soll. Teenager die über nicht gerade kinderfreundliche Themen reden, laut rumkrakeelen, die Schaukeln besetzen und die kleinen Kinder ärgern/zum heulen bringen haben da nix verloren. Ich bin so aufgewachsen, dass Teenies (so im Alter 14++) auf einem Spielplatz für kleine Kinder eher als Ärgernis und Störenfried empfunden wurden, wenn es nicht gerade ältere Geschwister waren, die auf die Kinder aufgepasst haben. Und Teenager die aufm Spielplatz nach 8 Uhr rumhängen, rauchen, alles mit Zigarettenstummeln verpesten und Sachen kaputtmachen braucht doch auch kein Schwein. Sorry, aber ich finde diese Aussage einfach sehr merkwürdig und fern von der heutigen Realität.

Was Kinderserien angeht: Man darf auch nicht immer denken, dass jede Serie, nur, weil sie animiert ist, was für Kinder ist. Bei Simpsons oder South Park weiß jeder Idiot, dass das nix für Kinder ist, aber alles andere ist automatisch für Kinder, nur weil es bunt und animiert ist? Dann kann ich meine jüngeren Cousins ja gleich Happy Tree Friends angucken lassen, ist ja so schön bunt und auch niedlich und gezeichnet.
Als Elternteil muss man sich halt selber hinhocken und mal eine Kinderserie ansehen und entscheiden, ob das gut fürs Kind ist oder nicht. Nur weils in der Glotze im Nachmittagsprogramm läuft, ist es kein Garant für Kinderfreundlichkeit. :ohoh:
 
Bin halt mit Disneyfilmen wie König der Löwen, Mulan, Herkules & Co. aufgewachsen. So etwas wie Phineas und Herb (oder wie man das schreibt) gabs da einfach noch nicht.

Doch, gab es - und das qualitativ sogar deutlich besser als heute...
Sonntags morgens ARD/ZDF waren immer Kinderserien, Sendung mit der Maus, RTL hatte den Li-La-Launebär und auch Trick-Serien.
Selbst Sat 1 hatte in den 90ern nachmittags tolle Kinderzeichentrickserien. Es gab das ARD/ZDF-Ferienprogramm usw...
Und Ende der 90er ging der KiKa auf Sendung.
 
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Eventuell ist es gar keine Krankheit, sondern ich mag einfach die Menschen und die Welt.
Schön für dich, gibt aber genug Leute denen es nicht so geht. Aber dazu haben sich hier schon mehrere geäußert.

Nee... das meinte ich damit nicht. Ich hab bisher nur nichts Sinnvolles im Fernsehen gefunden außer halt Animes, aber die werden leider nur sehr wenig von den Kids geschaut (obwohl sie pädagogisch wertvoll sind).
Also von der handvoll shoujo und shounen animes die ich kenne, sind die meisten nicht so pädagogisch wertvoll. 90% der Episoden sind battle of the day und es herrscht stark ausgeprägtes schwarzweiß-Denken. Und bei manchen Episoden von Sailor Moon kann ich nur den Kopf schütteln, vor allem bei der wo die Mädels Usagi vorschlagen dass sie eine Diät machen soll um Mamoru zu gefallen. Und im neuen Anime heißt es zwar im Lied "We don't need men" aber Takishido Tuxedo Mask ist trotzdem meistens Retter der Lage.

Bin halt mit Disneyfilmen wie König der Löwen, Mulan, Herkules & Co. aufgewachsen.
Mulan, Herkules, Aladdin, Arielle sowie die meisten "Märchen" von Disney sind vereinfachte, massentaugliche Adaptionen der Originale, soviel zu "künstlich und aufgesetzt".

Ich werde Disney-Enthusiasten nie verstehen. Klar fand ich das als Kind auch geil, aber Massenunterhaltungsmedien sind in allen Epochen gleich hohl.
 
Die Technologie ist an sich immer wertfrei. Entscheidend ist, was der Benutzer daraus macht.
Ich selber stehe dem ganzen Kram sehr zurückhaltend gegenüber.
Ich habe mich lange gegen ein Handy gewehrt. Angeschafft habe ich mir damals nur deshalb eins, weil meine damalige Freundin kein Festnetz hatte, und es so einfacher und günstiger war.
Nun, Freundin wech, Handy noch da. Zum Telefonieren benutze ich es aber so gut wie gar nicht. Auch nicht fürs mobile Internet, dass kann ich mir gar nicht leisten. Die Internetfunktion war das Erste, dass ich abschaltete.
Ich benutze mein Handy zu 90% nur zum Musikhören, wenn ich länger unterwegs bin, z.B. im Zug/Bus. Und hin und wieder mache ich damit Fotos. Das wars.

Facebook war für mich sehr lange ein Nogo, dafür hatte ich einfach kein Interesse. Ich habe jetzt trotzdem einen Account. Das ist/war aber eher ein Experiment, ich habe da eine Seite für mein Buch angelegt. Anfangs war es auch noch interessant, weil so viel Neues. Aber dann war ich einfach nur noch genervt und gestresst von der permanenten Reizüberflutung. Mittlerweile bin ich da nur noch sehr selten on, und habe alle Benachrichtigungen abgeschaltet. Weil das einfach nur genervt hat. Ich brauche nicht alle paar Minuten eine Mail, nur weil jemand sein Profilbild ändert, oder einen Böller ins Klo geworfen hat.
Whats App meide ich. Macht ohne mobiles Netz eh keinen Sinn. Ich habe einen Skype Account, gehe da aber eher selten rein, und dann auch nur, um mit jemand ganz bestimmten zu chatten/reden.

Ich finde es verstörend, immer mehr Zombies rumlaufen zu sehen, die nur noch Augen für ihr Smartphone haben. Die kriegen nichts mehr mit. Neben denen könnte ein Terrorist den Sprengstoffgürtel zeigen, und es würde sie NICHT interessieren. Viel wichtiger ist die Nachricht des 1500.sten "Freundes", dass er sich eben an einer Partypizza übefressen hat.
Meine Bekannte aus der Tagesklinik ist kürzlich am Phönixsee mit dem Fahrrad gestürzt. Glaubt ihr, das hätte auch nur einer gesehen und ihr geholfen? ALLE nur Augen für ihr Scheißteil. Die hätte da verrecken können, und keinen hätte es gejuckt. Sie hat dann mich angerufen, weil sie nicht mehr gehen konnte. hab sie dann zum Arzt gebracht.

Nun, mittlerweile bin ich ja seit ca. 5 Monaten in einem heim für psychisch Kranke untergebracht und habe entsprechend selten Zugang zu modernen Medien. Es gibt zwar einen Fernsehraum, aber TV schaue ich eh so gut wie nie. Und meistens sind da eh die jüngeren drin und ziehen sich irgendwelche Horrofilme rein. Das muss ich nicht haben, ich hab im Leben selbst genug Horror. Sonst wäre ich nicht in dem Heim. Internet gibts dort privat gar nicht, das Mitbringen von PCs und Spielekonsolen ist verboten.
Dennoch haben einige Leute ihren Laptop mitgebracht... Nun... Nicht erwischen lassen. *g*
Aus diesem Grunde habe ich seit eben diesen 5 Monaten eher selten Zugang zum netz oder so. eigentlich nur, wenn ich mal übers WE zu Hause bin, so wie jetzt gerade. Und ich stelle fest, dass diese Abstinenz von den modernen Medien viel mehr zu meiner seelischen Stabilität beiträgt, als alle Behandlungen die Jahre vorher. Wer seelisch gesund ist, hat keine Ahnung davon, wie viele negative Trigger die Medien immer und immer wieder transportieren.

Ich werde definitiv meinen Umgang mit den modernen Medien radikal reduzieren, wenn ich da wieder draußen bin. Das ist allein schon eine Kostenfrage, aber eben auch der Schutz vor der Reizüberflutung. Meine Ruhe und mein innerer Frieden ist mir wichtiger, als ein paar tausend virtuelle Kontakte, von denen jeder im Prinzip auch ein Bot oder Fake sein könnte.
 
Lieber Taurec,
dir wünsche ich als erstes mal weiterhin ganz gute Besserung. Wobei du da ja schon auf dem Weg bist, wie es scheint. Der Horror von außen, ja da ist niemand davor sicher, aber Besinnung und Abstand hilft dir da bestimmt weiter.



Stille ist auch nicht immer einfach. Wer sich besinnen will, der muss sich auch mit seinen Schmerzen etc konfrontieren. Dazu gehört Mut. Ablenkung oder die permanenten medialen Trigger, eigentlich egal ob sie positiv oder negativ sind, also jenes, was die Reizüberflutung ausmacht, führt uns von uns selbst weg und bringt uns aus unserer Mitte. Manchmal ist es ja auch schön sich abzulenken, nur dauernd betrieben oder davon beschallt zu werden, führt es uns eben nicht weiter, es ist dann wie eine Flucht.


Nun ja, die tough guys stellen sich, sie schauen auch nicht weg, insofern denke ich mal, dass du da doch schon auf besten Wegen bist. Weiterhin alles Gute dir.
 
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@The Wolf: Danke für diesen lesenswerten Beitrag.

Ich bin "nur" 9 Jahre jünger, aber eben jenseits der Mauer aufgewachsen. Vieles war ähnlich, aber meist aus anderen Gründen.
Autos bspw. waren selten, na klar, wenn die Wartezeit von Bestellung bis Auslieferung eines Trabants 10 und mehr Jahre war. Aber Telefon hatten meine Eltern, denn Mutti war Leiterin einer Lebensmittelverkaufsstelle, die zufällig im gleichen Haus war.
Und für uns war es schon eine Weltreise, wenn es mit dem Auto in die benachbarte CSSR ging. :lol: Mallorca, Italien oder Frankreich waren für uns unerreichbar. Immerhin war ich in Sofia, Odessa, Kiew, Moskau und Leningrad. Nannte sich Studentensommer.

Und im TV gab es auch nur einen Sender, das DDR-Fernsehen. Oder mit etwas Glück bei guten Witterungsverhältnissen mal ARD. Mit etwas mehr technischen Aufwand (z.T. 4fach gestaffelte Antennen mit Verstärker) konnte es auch fürs ZDF reichen. War da nicht die Hitparade mit Dieter Thomas Schnellsprech Heck? :lol:

Ich bin gespannt auf Deinen Teil 2. :hallo:
 
Ich kann mich immer noch gut an die abfällig geäußerte Frage von Klassenkameraden erinnern, als ich mich mit Computertechnik auseinandersetzte: "Was willst du denn mit dem Scheíß?" Das war 1978. Meine Antwort war "Das ist die Zukunft", wobei ich nicht die Medientechnik im Kopf hatte, an die erst in den 1990er zu denken war. BTX und Akkustikkoppler war irgendwie etwas für Freaks, aber nicht unbedingt gebrauchstauglich für den Normalverbraucher.
 
Es steht eigentlich nicht schlimm um die sozialen Netzwerken, sondern eher um den Konsumenten der sozialen Netzwerke. Ich muss gerade Jemanden auf einer Party im letzten Monat denken. Ständig am glotzen auf das Smartphone oder am tippen, nur warum geht sie dann weg? Eine tolle Antwort auf ein "Supertolles Konzert was gut abgeht" wußte Eggi Stieg, "Kann ja nicht so gut sein, wenn du noch Zeit findest es uns mitzuteilen".
 
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Normalerweise bin ich nicht so aufdringlich, aber ich finde ihre Meinung zu diesem Thema sehr schön. Ihr könnt euch auch ruhig dazu äußern, aber irgendwie wird einem da auf schwer verdauliche Art bewusst gemacht wie schlimm es heutzutage mit den sozialen Netzwerken steht:

https://www.youtube.com/watch?v=3suqbOhu8Uk
Finde das Video gut gemacht für 10-14 jährige die gerade erste Erfahrungen mit sozialen Medien machen. Ich hoffe dass sie Leute aus ihrer Zielgruppe dazu bringt, reflektierter damit umzugehen.

Wer jetzt aber sagen wir über 16 ist und das Video für eine großartige Epiphanie hält, sollte sein Leben aber mal überdenken.
 
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Was ist eine Epiphanie? Nun, ich habe mir die beiden Videos dazu angesehen und finde ihre Gedanken dazu sehr relevant.
 
Ich weiß nicht, was das Mädel für einen Twitteraccount hat oder was sie für Leute followt, aber ich unterhalte mich auf Twitter mit meinen Freunden und empfinde da nichts einseitiges. Im Gegenteil. Dadurch, dass man einfach mal so seine Gedanken rausschmeißt, findet man auch schneller mal einen Gesprächsaufhänger, als wenn mir jemand auf Skype mit "Na? Wie geht's? Gut und dir? Was läuft? Was machst du so?" ankommt. o _ O
Man darf halt auf Twitter nicht immer nur "Bin grad aufm Klo" oder "Guckt euch mein Schnitzelbrötchen an" posten, und denken, bei allen anderen Leuten ist es mit "Omg beste süßeste tollste * - *" Replies auf Selfies mit den Gesprächen getan.

Mal davon ab, dass mir die hektischen Gestiken dieses Mädels Angst machen.. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die würde gleich durch den Bildschirm greifen und mir aufs Maul hauen.
 
Ja, sie ist sehr lebhaft. *g*
 
Ich weiß nicht, was das Mädel für einen Twitteraccount hat oder was sie für Leute followt, aber ich unterhalte mich auf Twitter mit meinen Freunden und empfinde da nichts einseitiges. Im Gegenteil. Dadurch, dass man einfach mal so seine Gedanken rausschmeißt, findet man auch schneller mal einen Gesprächsaufhänger, als wenn mir jemand auf Skype mit "Na? Wie geht's? Gut und dir? Was läuft? Was machst du so?" ankommt. o _ O
Man darf halt auf Twitter nicht immer nur "Bin grad aufm Klo" oder "Guckt euch mein Schnitzelbrötchen an" posten, und denken, bei allen anderen Leuten ist es mit "Omg beste süßeste tollste * - *" Replies auf Selfies mit den Gesprächen getan.

Mal davon ab, dass mir die hektischen Gestiken dieses Mädels Angst machen.. Ich hatte die ganze Zeit das Gefühl, die würde gleich durch den Bildschirm greifen und mir aufs Maul hauen.


Ich kann da nur zustimmen.
Also wenn ich das Video von dem Mädel ohne Ton anschaue, würde ich tippen dass sie da gerade rappt :D Das gefuchtel is ja schrecklich!

Ich mag Twitter lieber als Facebook. Bei Facebook hab ich wirklich nur Leute drin die ich kenne. Für mich dient Facebook in aller erster Linie dazu, mich mit Leuten auszutauschen und Leute an meinem Leben teilhaben zu lassen die ich nicht sehen kann, weil ich eben weit weg wohne von den meisten. Ich bin ja quasi ausgewandert (von Süden nach Norden) und bei aller liebe, ich kann nicht mit den ganzen Leuten ständig telefonieren :D

Bei Twitter hingegen trifft man auf unbekannte Menschen die plötzlich zu Freunden werden (können!). Zum Beispiel haben wir uns im Bremer Raum schon mal ganz spontan zum Kaffee im Garten einer Twitterin getroffen und Kuchen gegessen.
Mein Bruder hat seine Freundin bei Twitter kennen gelernt.
Man kann sich dort aber auch wunderbar austauschen über gewisse Sachen, sich vernetzen oder Unterstützung suchen.
Und obendrein ist es ein wunderbarer Ort für Support. Vor allem Telekom_hilft. Ich schreib eigentlich nur noch die an wenn ich was wissen will, die helfen kompetenter und schneller als die Herren und Damen am Telefon.
Hermes und DHL haben da ebenfalls ganz tolle Accounts die weiterhelfen.

Wieso das also einseitig sein soll weiß ich nicht. Da macht die junge Dame wohl was falsch.
 
Ich kann da nur zustimmen.
Also wenn ich das Video von dem Mädel ohne Ton anschaue, würde ich tippen dass sie da gerade rappt :D Das gefuchtel is ja schrecklich!

Ich dachte schon, es ginge nur mir so. Energie in allen Ehren, aber die ist mir doch ein Stück weit zu hyperaktiv. :ohoh:

Wieso das also einseitig sein soll weiß ich nicht. Da macht die junge Dame wohl was falsch.
Ich weiß nicht, wie bekannt sie ist, aber ich kann mir denken, dass ihre "Fans" sie auf Twitter bestimmt mal anschreiben, aber sie dann halt die Gespräche kurz hält, weil Omg es könnte einen ja ein Fan ausnutzen! Klar, bei Fans muss man oft vorsichtig sein, aber wenn man irgendein Youtuber ist, der aus einem pupsigen Land wie Deutschland kommt (große Youtuber aus den USA wie beispielsweise Kurt Schneider oder sehr bekannte LPer wie Game Grumps sind noch eine ganz andere Story), kann man sich ruhig mal über "Danke!! <3" oder Frage beantworten hinweg unterhalten. Dann sind die Gespräche auch nicht einseitig. :rolleyes:
 
...kann man sich ruhig mal über "Danke!! <3" oder Frage beantworten hinweg unterhalten. Dann sind die Gespräche auch nicht einseitig. :rolleyes:


Ich hab mir deren Account mal angeguckt, ist ja in ihrem Channel verlinkt.
Also was soll man auf "Schönes Wetter!" oder "Ich war grad shoppen" großartig antworten... da wunderts mich nicht dass das einseitig ist :D

Was bei Twitter viel hilft "reinzukommen" ist wenn man mal seine Meinung zu aktuellen Ereignissen kund tut oder anderen Leuten bei Fragen hilft/antwortet.
Wer selber nicht interagiert braucht sich auch nicht wundern wenns die anderen auch nicht tun.
 
Was bei Twitter viel hilft "reinzukommen" ist wenn man mal seine Meinung zu aktuellen Ereignissen kund tut oder anderen Leuten bei Fragen hilft/antwortet.
Wer selber nicht interagiert braucht sich auch nicht wundern wenns die anderen auch nicht tun.

Auf jeden Fall! Man muss auch andere Leute von sich aus anschreiben - im echten Leben spricht man doch seine Freunde auch mal von selbst an, als immer nur dazuhocken und zu warten, dass einer auf einen zukommt und ein Gespräch anfängt. Klar gibt es dann auch social anxiety und so (hab ich ja selber), aber im Internet ist das ja nochmal was ganz Anderes, als im echten Leben. Es reicht schon, wenn man auf ein "Guten Morgen" ein "Guten Morgen" zurückschickt und dergleichen. So macht man auf sich aufmerksam und so bilden sich dann auch engere Kontakte. Von nix kommt halt nix. Aber statt das eigene Verhalten zu überdenken, dreht man halt lieber ein Video drüber und gibt dem System die Schuld. :up:
 
Was ist eine Epiphanie?
Eine Offenbarung oder Erkenntnis.

Ich weiß nicht, was das Mädel für einen Twitteraccount hat oder was sie für Leute followt, aber ich unterhalte mich auf Twitter mit meinen Freunden und empfinde da nichts einseitiges. Im Gegenteil. Dadurch, dass man einfach mal so seine Gedanken rausschmeißt, findet man auch schneller mal einen Gesprächsaufhänger, als wenn mir jemand auf Skype mit "Na? Wie geht's? Gut und dir? Was läuft? Was machst du so?" ankommt. o _ O
Man darf halt auf Twitter nicht immer nur "Bin grad aufm Klo" oder "Guckt euch mein Schnitzelbrötchen an" posten, und denken, bei allen anderen Leuten ist es mit "Omg beste süßeste tollste * - *" Replies auf Selfies mit den Gesprächen getan.

Also was soll man auf "Schönes Wetter!" oder "Ich war grad shoppen" großartig antworten... da wunderts mich nicht dass das einseitig ist :D

Genau Menschen die sowas posten meint sie auch in dem Video, denke ich. Es gibt nunmal viele Menschen, die soziale Medien wie passive Zombies konsumieren, ohne großartigen eigenen Input oder Reflexion. Heißt ja nicht, dass ihr da dazugehört. Habt ihr nicht gesehen, was für Beispielbilder sie genommen hat? Irgendwelche Quietscheentchen, Harry Potter, Nailart, Schminke und dünne Frauen. Es fehlt ehrlich gesagt nur mehr ein Starbucksbecher... Nichts dagegen, aber ich denke dass die wenigsten Menschen, die sowas posten oder liken, sich großartig damit auseinandersetzen. Die Menschen die ich kenne, die Nailart und Makeup "lieben!!!!!!11111111111 xoxox <3 :love:" haben kaum Kenntnisse darüber wie man Nägel und Makeup richtig macht.

Von nix kommt halt nix. Aber statt das eigene Verhalten zu überdenken, dreht man halt lieber ein Video drüber und gibt dem System die Schuld. :up:
Ich hab ehrlich gesagt nirgendwo rausgehört dass sie dem "System" die Schuld gibt, sondern eben den Viewern einfach sagt, mal ihr Verhalten zu hinterfragen. Sie hat am Anfang sogar betont dass sie speziell die Leute meint, die 8 Stunden oder mehr mit sozialen Netzwerken verbringen und im zweiten Video erwähnt sie auch dass sie dabei ist, ihren Konsum zu kürzen.

Bin ich die einzige die es gut findet, dass jemand vierzehnjährigen Mädchen sagt, dass das Internet nicht alles ist? :ohoh:
 
@Teras:
Danke. *g*

@all:
Ihr macht gerade einen beliebten, aber großen Fehler. Ihr nehmt an, dass sie die Verhaltensweise, die sie schildert, selbst anwendet. Das muss nicht so sein und ist es wahrscheinlich auch nicht, sonst würde sie es nicht anprangern.
Der überwiegende Teil der User verhält sich tatsächlich so, wie sie es schreibt. Der größte Teil an "Information", der darüber versendet wird, verdient diesen Namen bestenfalls auf IT-technischer Ebene. Überwiegend handelt es sich um Müll, den keiner interessiert. Oder ist wer ernsthaft daran interessiert, wann ein Poster zuletzt auf dem Klo war, groß oder klein und welche Konsistenz sein Stuhlgang hatte? Findet man alles...
 
Das sehe ich anders. Denn ich habe nicht einfach angenommen dass es so ist, ich hab ja auch ihren Twitteraccount besucht und mal geschaut OB es wirklich so ist!
Zudem macht ein Video das "Hannahs Haltung" heißt, auch den Eindruck dass dies ihre eigenen Erfahrungen und die daraus resultierende eigene Meinung ist im Video.

Ich habe mir jetzt auch noch zusätzlich ihren Instagram-Account angeguckt und bin fast vom Stuhl gekippt vor Schreck. Ich sehe da NUR ihr Gesicht. Mehr nicht. Ich hab mal runtergescrollt bis vor über einem Jahr - da waren vielleicht 3 andere Bilder dazwischen. Ich glaub 1 Promi und ein schwarzes Bild mit Text.
Solche Accounts meide ich. Ich will nicht ständig das Gesicht einer Person sehen. Mich interessiert was die so erleben. Vielleicht nimmt man mal einen besonders schönen Moment am Strand fest, ist stolz auf etwas was man gebacken, gestrickt oder gebastelt hat, postet ein Bild von einem Ausflug, einem Missgeschick, fragt seine Follower nach Tipps zu irgendwas oder was weiß ich. Aber NUR das eigene Gesicht und Werbung für die eigenen Videos?

Bei mir sieht das übrigens so aus
Und die Leute denen ich folge posten auch nicht ständig Selfies oder ähnliches.

Ich finde es auch interessant dass du sagt der überwiegende Teil würde sich tatsächlich so verhalten wie Hannah es beschreibt. Diesen Eindruck hab ich ebenfalls nicht, nicht in den Kreisen in denen ich mich auf Twitter, Instagram und Facebook bewege. Aber kann natürlich sein dass ich hier zur Minderheit gehöre und Hannah die Regel ist :D


Ansonsten find ich das Video natürlich gut - sie hat ja irgendwo schon recht. Vor allem für Teenager ist das Video viel wert und regt zum nachdenken an.
Dieses be- und verurteilen, der Hype um irgendwelche Aktionen (wie dieses Kylie Jenner-Lippen-Dings) oder bei Twitter läuft gerade eine Aktion "Die Stimme hinter dem Account". Man MUSS da nicht mitmachen. Das ist halt wie im echten Leben auch. Wer meint er muss mit der Herde laufen solls halt tun, muss sich aber nicht wundern wenn er irgendwann innehält und sich fragt wann seine Individualität verloren gegangen ist.


Und mal noch eine etwas andere Erfahrung von mir:
Ich hab bei Instagram und Twitter vor über einem Jahr radikal viele rausgeworfen und entfolgt. Ich war nach der Geburt meines Sohnes viel in den Mutti-Kreisen unterwegs und da wird ja alles bis zum erbrechen diskutiert und verurteilt. WIE du stillst nicht? Wieso? Wieso verweigerst du deinem Kind etwas was gesund für ihn ist?
WOAH dein Baby hat eine Bettdecke/Nestchen, willst du es töten? AUF SIE MIT GEBRÜLL!!
Da fragt niemand "Oh, hast du Stillprobleme?" oder "oh, wieso benutzt ihr denn keine Schlafsäcke?" Nein, da wird aus ner Mücke ein riesiger Elefant gemacht und jeder nimmt erstmal irgendwas an anstatt genauer nachzufragen oder wenigstens mal zu denken. Das ist das eigentliche Problem in sozialen Netzwerken. Man liest nur Bruchstücke die jeder bereit ist zu teilen. Man KENNT diese Menschen nicht 100%ig nur aufgrund dessen dass man ihnen in sozialen Netzwerken folgt. Manche Dinge sind einfach dermaßen anmaßend, das ist unfassbar.
Und das hat mich irgendwann so angekotzt dass ich die alle rausgeschmissen hab die in diese Schiene gehörten. Das war wie aufm Schulhof. Einer gegen die Norm und alle hauen drauf. Das nervt. Das sollte man doch als Erwachsener hinter sich haben.
- Seitdem ist mein Twitter und mein Instagram seeeehr entspannt :D -

Frau Katzenberger hatte vor kurzem auch nen Shitstorm wegen ihrem Bettchen auf Instagram. Weil es ein Bestchen und Himmel und sonstwas hatte. Meine Güte.. das hatten wir auch, er hatte auch (eine spezielle Baby)Decke und kein Schlafsack weil er schon im Krankenhaus gebrüllt hat wie am Spieß so bald man ihn in so ein Ding gesteckt hat, er wollte Beinfreiheit und mein Sohn ist gesund und munter.
 
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Moment, warum dürfen Babies keine Decken haben? Ich hatte eine Decke, vielleicht läuft ja deswegen so viel schief in meinem Leben?

Laer, dein Umgang mit sozialen Medien ist reflektiert und du produzierst und verfolgst auch wirklichen Content. Die Mehrheit der Teenager heutzutage fällt aber sehr wohl in die Kategorie, die diese Hannah anspricht.

Von denen ist auch niemand in Diskussionsforen angemeldet, weil in dem Fall wirklicher Austausch nicht zählt, sondern einfach nur das liken und weiterscrollen.
 
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WOAH dein Baby hat eine Bettdecke/Nestchen, willst du es töten? AUF SIE MIT GEBRÜLL!!
Mit Babies kenne ich mich jetzt nicht so aus. Was ist so schlimm an einer Decke oder einem Nestchen?
 
Ich finde es auch interessant dass du sagt der überwiegende Teil würde sich tatsächlich so verhalten wie Hannah es beschreibt. Diesen Eindruck hab ich ebenfalls nicht, nicht in den Kreisen in denen ich mich auf Twitter, Instagram und Facebook bewege. Aber kann natürlich sein dass ich hier zur Minderheit gehöre und Hannah die Regel ist :D

Wir leben alle in einer Blase. Das ist ja auch schon ein beobachtest Phänomen. Obwohl uns die Welt offen steht, bewegen wir uns am Ende in Blasen. Die sozialen Netzwerke verstärken das sogar, weil sie aus unserem Verhalten Rückschlüsse ziehen was wir möglicherweise mögen und entsprechend wird der Content angepasst den wir sehen. Ich bin zum Beispiel viel auf Youtube (mein Fernsehersatz) aber von den ganzen berühmten deutschen Youttubern, die nun auch in diesem Film "Kartoffelsalat" vorkommen, hatte ich erst durch Medienberichte und Einlassungen von Jan Böhmermann etwas gehört. Ich lebe in einer anderen Youtube-Welt.
 
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Stimmt. Man bekommt immer Inhalte zu sehen, die auf das Verhalten der Person in der letzten Zeit zugeschnitten sind. Alles andere wird ausgeblendet, fast wie eine Zensur. Man findet nichts anderes, außer man sucht gezielt danach.
 
Babys sollen/dürfen keine Decken haben, weil die Gefahr sehr groß ist, dass das Baby mit dem Gesicht unter die Decke rutscht und erstickt. Außerdem haben Wissenschaftler heraus gefunden, dass die Gefahr für plötzlichen Kindstod steigt, wenn Kuscheltiere, Nestchen und Decke im Babybett sind.

Allerdings bin ich der Meinung das muss jeder für sich selbst wissen. Meine Tochter war zum Beispiel am Anfang so klein, dass sie eher im Schlafsack versunken ist, deswegen hat sie am Anfang auch immer ne Decke an den Beinen gehabt
 
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Was erzengel sagt ist richtig.

Allerdings ist das wieder so wie bei den Rückrufsachen von IKEA. Man sollte die Fälle betrachten wo so was passiert ist. (Bei IKEA wurden Lampen zurück gerufen weil sich ein Kind mit dem freien Kabel erdrosselt hat. Diese Lampen werden jetzt mit Befestigungsset verkauft. Wenn man es aber mal ganz simpel betrachtet, Kinder können sich auch mit jedem anderen Kabel erdrosseln das irgendwo ist. Sei es ein Kabel vom Telefon oder Stromkabel vom Toaster)
Bei den Decken ist es oft so dass die Eltern dann ne normale Erwachsenendecke verwendet haben. Die ist bei weitem nicht so luftdurchlässig wie die speziellen (kleineren) Babydecken die sehr leicht sind.

Bei uns ist nie was passiert, er hatte die Decke auch niemals auch nur Ansatzweise am Kopf. eher hat er sie weggestrampelt.
 
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Und mal noch eine etwas andere Erfahrung von mir:
Ich hab bei Instagram und Twitter vor über einem Jahr radikal viele rausgeworfen und entfolgt. Ich war nach der Geburt meines Sohnes viel in den Mutti-Kreisen unterwegs und da wird ja alles bis zum erbrechen diskutiert und verurteilt. WIE du stillst nicht? Wieso? Wieso verweigerst du deinem Kind etwas was gesund für ihn ist?
WOAH dein Baby hat eine Bettdecke/Nestchen, willst du es töten? AUF SIE MIT GEBRÜLL!!
Da fragt niemand "Oh, hast du Stillprobleme?" oder "oh, wieso benutzt ihr denn keine Schlafsäcke?"

Das mit dem Stillen erinnert mich an den Fall einer Bekannten, der das Stillen einfach so heftige Schmerzen bereitet hat, dass sie häufiger sogar heulend dasaß. Als sie dann abgepumpt, hieß es auch auf jeglichen Social-Media-Netzwerken, dass das doch schrecklich wäre, dem Kind so etwas vorzuenthalten - und nachdem sie erklärt hat, warum sie nicht mehr stillt, meinten alle, da müsste man als Mutter halt mal durch!!!1 Unmöglich. :ohoh: Muttiforen und dergleichen sind einfach grässliche Orte. Wahrscheinlich, weil sie alles richtig machen wollen und auf gar keinen Fall jemals Fehler machen - sonst wären sie ja keine guten Mütter, ne.
 
Der beste Rat ist, bloß nicht auf solch selbsternannte Supermuttis hören. Helikoptereltern sind mir generell ein Greuel in den Augen. Liebe und Zuwendung kann man Kindern gar nicht genug geben, aber mit Behüten und Überwachen übertrieben es viele heute bei uns.Ich will meine Kinder vorallem zur Selbstständigkeit erziehen, ihnen später schon mit Rat zur Seite stehen, wenn sie ihn denn hören wollen aber Gott behüte bloß nicht immer noch die Mutti raushängen lassen, wenn sie schon längst erwachsen sind.
 
Nun, man tut seinen Kindern definitv keinen Gefallen, wenn man alles von ihnen fernhält, ihnen alles schenkt oder abnimmt. Früher oder später sitzen sie im Dschungel. Besser, sie sind vorbereitet.
 
Das mit dem Stillen erinnert mich an den Fall einer Bekannten, der das Stillen einfach so heftige Schmerzen bereitet hat, dass sie häufiger sogar heulend dasaß. Als sie dann abgepumpt, hieß es auch auf jeglichen Social-Media-Netzwerken, dass das doch schrecklich wäre, dem Kind so etwas vorzuenthalten - und nachdem sie erklärt hat, warum sie nicht mehr stillt, meinten alle, da müsste man als Mutter halt mal durch!!!1 Unmöglich. :ohoh: Muttiforen und dergleichen sind einfach grässliche Orte. Wahrscheinlich, weil sie alles richtig machen wollen und auf gar keinen Fall jemals Fehler machen - sonst wären sie ja keine guten Mütter, ne.

In gewisser weise haben die Mütter aber in dem Fall recht. Na klar tut das erstmal tierisch weh, mir ist sogar beim Stillen ganz am Anfang, als unser Sohn dran war, die Brustwarze eingerissen, was meinst du wie ich geheult habe, als der Kleine da gesaugt hat, aber da musste ich durch, sonst hätte ich nen Milchstau riskiert und das wäre noch schlimmer gewesen.
Und ja, rückblickend muss ich sagen, das Stillen einfach unheimlich toll ist, ich hätte es gern auch bei unserer Großen geschafft, weil diese Nähe die man beim Stillen schafft, die kriegt man nicht so zu stande beim Flasche geben.

Aber irgendwann ist man auch froh, wenn man nachts nicht mehr allein aale 2 Stunden aufstehen muss, weil Baby mal wieder nen Wachstumsschub hat und man als einzige Nahrungsquelle her halten muss. ;)

Was ich halt teilweise schlimm finde ist, dass aus jedem kleinen Furz gleich ein Shitstorm entsteht... Meine Güte, haben die Leute heut zu tage keine eigenen Probleme mehr mit denen sie sich auseinander setzen sollten, anstatt zum Beispiel der Katzberger zu schreiben wie ******* sie doch ist und dass sie ihr Kind ins Grab bringen wird?
 
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In gewisser weise haben die Mütter aber in dem Fall recht. Na klar tut das erstmal tierisch weh, mir ist sogar beim Stillen ganz am Anfang, als unser Sohn dran war, die Brustwarze eingerissen, was meinst du wie ich geheult habe, als der Kleine da gesaugt hat, aber da musste ich durch, sonst hätte ich nen Milchstau riskiert und das wäre noch schlimmer gewesen.

Es tat ja nicht nur am Anfang weh, sondern auch nach Wochen/Monaten noch, sodass selbst die FA und Hebamme meinten, sie solle doch abpumpen, weil solange Schmerzen einfach nicht normal seien. ;)

Und ganz ehrlich - wenn jemand nicht stillen will, egal aus welchen Gründen, geht das niemanden was an. Egal wie "schön" das sein soll - manche wollen bzw. können das halt nicht, und die haben dann auch ihre Gründe dafür. Deswegen ist man keine weniger gute Mutter, und dieses Gefühl sollte man der betreffenden Person auch nie, nie, niemals geben. Oft fühlen die sich, wenn sie es nicht können, schon schlecht genug dafür.

Was ich halt teilweise schlimm finde ist, dass aus jedem kleinen Furz gleich ein Shitstorm entsteht... Meine Güte, haben die Leute heut zu tage keine eigenen Probleme mehr mit denen sie sich auseinander setzen sollten, anstatt zum Beispiel der Katzberger zu schreiben wie ******* sie doch ist und dass sie ihr Kind ins Grab bringen wird?
Ich kann verstehen, wenn Leute sich Sorgen um Kinder machen, aber frische Eltern derart anzugreifen finde ich einfach derart daneben. Man will sich als Beste, Tollste, Absolut Unfehlbarste Eltern™ aufschwingen, und verletzt damit die Gefühle anderer Eltern, die sich in den meisten Fällen doch sehr eindeutig damit befasst haben, was sie mit ihrem Kind anstellen. Sowas kann für frische Mütter und Väter unglaublich verletztend sein, glaube ich. :argh:
 
ich sehe das wie Kafka und entschuldige Erzengel aber diese Aussage man bekommt die Nähe, die beim Stillen entsteht mit der Flasche nicht hin, das ist einfach Unsinn. Was soll eine junge Mutti machen, wenn sie nicht stillen kann oder auch nicht will(ja auch das muss einer Mutter erlaubt sein) oder der Papa, der das Fläschchen gibt. Denkst du im Ernst, dass da keine innige Nähe aufgebaut wird, wenn man sein Kind an sich drückt, im Arm hält und liebevoll ansieht, das Kind mit Worten liebkost.
Hast du wrklich zu deiner Großen heute eine weniger innige Beziehung als zu deinem Sohn? Ich glaube das absolut nicht. Später relativiert sich das sowieso, das Stillen spielt da in meinen Augen eigentlich rückblickend vielleicht noch eine Rolle für ein besseres Immunsystem. Obwohl ich sagen muss, ich habe mein erstes Kind gestillt, beim 2. hat es nicht geklappt, Erstgeborenes war dennoch viel öfters krank als das zweite. Die Beziehung ist zu beiden gleich innig, kann jetzt echt nicht sagen, dass ich zum gestillten Kind eine andere Nähe spüre als wie zum 2. und mein Mann, hier muss ich mal eine Lanze brechen für Väter, der kam die erste Zeit nach der Geburt zumindest beim ersten Kind viel besser zurecht als ich, der war viel sicherer im Umgang, wie wenn er es gelernt hätte, obwohl wir beideEinzelkinder waren und nie zuvor mit kleinen Kindern zu tun hatten.
 
Ich habe nie gesagt das man keine Nähe oder keine innige Beziehung aufbaut, wenn man Flasche gibt, ich habe lediglich geschrieben, dass man nicht so (tiefgreifende) Nähe erzeugt beim Flasche geben, wie beim Stillen. Wie auch? Bei der Flasche hängt dir niemand an der Brust, klar hast du das Baby im Arm, aber ich hab für mich festgestellt, dass halt einfach diese "Kuschelfaktor-Momente" beim Stillen intensiver sind als beim Flasche geben und ich hatte eben den direkten Vergleich zwischen meiner Großen (nicht gestillt, weil ging nicht) und dem Kleinen (gestillt bis vor kurzem)
Ja inzwischen haben meine Maus und ich ein sehr inniges Verhältnis, aber es war auf lange Zeit schwieriger, als es bei meinem Sohn jetzt ist.
Es hat in Gänze länger gedauert und da wird eben auch das Stillen ein Faktor gewesen sein, der dazu beigetragen hat.
 
Dark_Lady kannst du das nicht in den Schwangerschafts-und Kinderthread verschieben? Wir haben doch schon einen :)
 
Jüngstes Negativbeispiel aus Deutschland:
Da kletterte spätabends in der Nähe von Stuttgart ein junges Pärchen auf das Dach eines abgestellten Zugdachs, um ein abgedrehtes Selfie zu machen. Der Strom aus der Oberleitung hat beide bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, beide sind seit Tagen schwerstverletzt weiterhin in akuter Lebensgefahr. Darwin - Award?
Das würde ich jetzt nicht dem Selfie-Wahn sondern Dummheit zuordnen. Solche Vorfälle gibt es seit es Stromleitungen gibt, sei es durch Klettern an Güterwagen oder an Überlandleitungen.

Aber Selfies sind ein wirklich grauenhaftes Phänomen. Wenn ich Fotos im Urlaub machen dann wirst du mich auf keinen Foto sehen, ich weiß schließlich wie ich aussehe und möchte lediglich Erinnerungen an diesen Ort haben. Selfies gehören zur Kategorie dieser dummen "Schmierfink was here"-Schmierereien, die dank Smartphone abgenommen haben. Die haben nämlich keinen Stift mehr dabei...
 
Selfies sind ja eigentlich gar nicht so "neu".. die gab's schon immer. Das explodiert erst, seit unsere "Medienexperten" dafür ein Wort erfunden haben und sämtliche Fernsehsender darüber berichtet haben, weil's sonst anscheinend nix interessanteres gab. Das war doch dann beim Duckface genauso. Gab's auch schon immer, aber seit es dafür einen Namen gibt, müssen das alle einmal ausprobieren, weil's ja "in" ist.
 
  • Danke
Reaktionen: Zora Graves
Und dass Leute idiotische Dinge für ein spektakuläres Foto machen, passiert ja auch nicht erst, seit das in Form von Selfies geschieht.
Der Trend mag zugenommen haben, weil die sozialen Netzwerke eben eine besonders attraktive Plattform der Selbstinszenierung bieten, aber davon sind Selfies für mich nur Symptome.

Ich bin auch nicht der Meinung, dass durch diese Armverrenkungen besonders ansprechende Bilder entstehen (im Vergleich zu "professionell" oder zumindest technisch besser ausgeführten Aufnahmen), aber was kratzt mich das denn? Noch kann ich ja selbst entscheiden, ob ich meine Zeit damit verbringen will. Wenn jemand Spaß daran hat, solche Bilder zu veröffentlichen, kann ich sie angucken oder es eben lassen. Und wenn ich es eben lasse, warum soll ich mich dauernd über die Belanglosigkeit von etwas aufregen, das ich ignoriere?
 
Selfies und Fotografie überhaupt sind Teufelswerk und alle Fotografen sind Hexer! Auf den Scheiterhaufen mit ihnen! :ohoh:

Verstehe jetzt ehrlich gesagt nicht, was so schlimm daran ist, wenn Leute schöne Momente mit der Kamera festhalten können und man halt gerne mal ein Bild mit Freunden macht, damit man sich auch Jahre später noch daran erinnern kann, mit wem man was gemacht hat. Klar gibt es Leute, die das hoffnungslos übertreiben, aber wtf. Deswegen jetzt so ein Fass aufzumachen.
 
Der Drang nach Selbstdarstellung existiert praktisch seit der sexuellen Fortpflanzung, also schon länger als der Mensch. Sogar Kleidung hat ihren Ursprung darin, Felle wurden in erster Linie als Jagdtrophäen getragen und nicht zum Schutz, wie viele denken.

Vor ein paar Jahrhunderten musste man erstmal die Kohle haben, einen Maler anzustellen und repräsentative Räumlichkeiten besitzen um das Portrait aufzuhängen. Und selbst damals hat sich Rembrandt in Brokat und Pelz gemalt, obwohl er Bankrott war, er hat praktisch gephotoshopped. Michelangelo hat Zeichnungen mit erotischer Konnotation für seine LiebhaberInnen als Geschenk angefertigt und sie sind nach kürzerster Zeit mit seiner Einwilligung an die Öffentlichkeit gegangen, sprich: Sextapes/Nudes geleaked. Außerdem hat er "likes gekauft" indem er massenweise billigdrucke von seinen Werken anfertigen ließ, so hat er auch finanziell schwächere Schichten und damit ein riesiges Publikum erreicht. Aber hauptsache früher war alles besser.

Heutzutage werden wir davon überschwemmt, weil Selbstdarstellung einfach furchtbar simpel ist und nichts kostet. Vor 10 Jahren musste man noch sein Handy oder seine Digitalkamera an den PC anstecken, das Foto übertragen und dann hochladen und die Mühe war es meistens nichtmal wert, weil die Bildqualität damals einfach grauenhaft war. Jetzt muss man einfach ein Selfie machen, Filter drauf und ab auf FB. Warum nicht die Möglichkeit nutzen, wenn sie da ist?

Ich mache Selfies weil ich mir sehr viel Mühe bei meinem Styling gebe und es schade finde, dass mein Aussehen Vergänglich ist. Meine Lebensqualität wird davon allerdings nicht beeinträchtigt, das wär mir dann auch zu blöd.
 
Ich denke auch, dass es schlimmeres gibt, als Selfie Bilder. Mich stimmt nur nachdenklich daran... Woran erinnert man sich mehr? An das Bild, oder an die Situation, in der es entstand?
Ich könnte euch zig Gegebenheiten aus meinem Leben erzählen, die sich mir unweigerlich eingebrannt haben (ohne Belang, ob schön oder schlecht), ohne dass es davon auch nur ein Bild gäbe. Die meisten Ereignisse aber, von denen ich Bilder habe, habe ich schlichtweg vergessen.
 
Wtf, weil ich gerne ein Bild von mir zusammen mit dem Ort, den ich besucht habe hätte --- mache ich den Ort "zur Kulisse meiner Eitelkeit" !? Solche Aussagen finde ich pervers, nicht die Tatsache, dass da ein paar "Selfies" gemacht werden. Manchmal geht es eben auch nicht anders, wenn niemand anderes zum Fotografieren da ist/man seine Kamera niemand Fremdes in die Hand geben will und man selbst/alle Freunde mit aufs Bild sollen. Und manchmal macht es eben auch einfach Spaß. Lass das den Leuten doch. Dadurch wird kein Ort "entweiht" oder sonst was, wenn man sich angemessen verhält.
Dass die akzeptablen Aufnahmen vom Brandenburger Tor nur um solche Uhrzeiten gelingen, liegt jedenfalls sicher nicht am Selfie-Wahn. Würden alle, die Selfies machen sich dort mit Stativ hinstellen, würde das die Aussicht genauso stören - wenn nicht mehr.
 
Seine eigene Herangehensweise als die einzig wahre anzusehen zeugt auch von einer gewissen Eitelkeit.

Wenn ich ein paar Urlaubserinnerungen in Form von Schnappschüssen vor der Sagrada Familia haben will, ist das doch legitim, ohne dass ich damit den Stand der professionellen Fotografen in irgendeiner Form diskreditiere?
Selfies machen und Reiseliteratur konsultieren schließt sich gegenseitig auch gar nicht aus, oder?
 
Nur ist "Fotografie" und "Selfie-Wahn" etwas total unterschiedliches; das eine ist Kunst, das andere ist Knipserei vor austauschbaren Hintergründen, also eine Art Kulturbarbarei, bei dem der Hintergrund zur austauschbaren Kulisse verkommt.
Das ist deine Meinung - andere sehen Selfies durchaus auch als Kunst an - da gab es im September in Düsseldorf sogar eine ganze Ausstellung zu der Thematik.
 
Irgendwie musste ich gerade schmunzeln über die Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens wenn Fotos gemacht werden. Es ist zwar immer so eine Sache mit dem Satz "nach einer amerikanischen Studie", weil da ziemlich oft ziemlicher statistischer Unsinn fabriziert wird, aber gegebenenfalls ist doch etwas daran. Ich bleibe dabei und bewahre mir meine Erinnerungen im Kopf auf, weswegen ich im Urlaub auch nur analog fotografiere. Das bewahrt einen vor dem zu schnellen Druck auf den Auslöseknopf. In Schottland habe ich mal 20 Minuten Pause bei einer Wanderung gemacht, bis die Lichtstimmung und der Schattenwurf einzelner Wolken gut ins Bild passten.
 
Wie schön, dass es ausser mir auch noch andere Analog-Fotografen gibt. Manchmal habe ich den Eindruck, ich bin sozusagen der letzte Mohikaner, der dies noch praktiziert. Aber ich finde eben auch, dass man sich genauer überlegt, welches Motiv man wählt und wann man auf den Auslöser drückt.
 
Bei uns entwickelt das ganz normal noch ein DM-Markt. Mir fällt nur auf, dass immer weniger Fototaschen in der Abholbox sind.
Ich habe dagegen Probleme noch Filme zu bekommen, DM-Markt bietet nur noch sehr teure an und meist sind die angeblich vergriffen. Letztens habe ich welche im Saturn in Freising gefunden. Sicherheitshalber habe ich gleich etliche mitgenommen. Ich denke aber, dass man im Internet noch fündig wird, wenn es in den Geschäften vor Ort eines Tags keine mehr geben sollte.
Auf digitale Fototgrafie würde ich ungern umsteigen. Ich mag meinen Fotoapparat, auch wenn er etwas unhandlicher ist und ich immer die große Fototasche zusätzlich zur Handtasche mit mir schleppen muss.
 
Das ist deine Meinung - andere sehen Selfies durchaus auch als Kunst an - da gab es im September in Düsseldorf sogar eine ganze Ausstellung zu der Thematik.


Beim Thema Selfie muss ich jetzt immer an Life is Strange denken :lol:
Wie Mister Jefferson sagte "Max has taken what you kids call a "Selfie" - a dumb word for a wonderful photographic tradition" :up:
Ich werde das wohl nie vergessen, ich hab nie gezählt wie oft der Satz in den Episoden vorkam, aber es war OFT :D
 

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