Falsch gestempelt, gemeldet und trotzdem zu viel Lohn überwiesen, was tun?

Macillo

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m

Hallo!
Ich hab nicht schlecht geschaut vorhin als ich mein Kontoauszug angeschaut hab.. Ca. 2000 Franken (1300 Euro) zu viel waren auf dem Konto! Es ist von meinem Arbeitgeber und ich vermute stark, dass es wegen einem Fehler ist, der mir vor ein paar Wochen unterlaufen ist. Und zwar hab ich anstatt auszustempeln, eingestempelt und es hat dann übers ganze Wochenende als Arbeitszeit gezählt.. Jedoch habe ich es sofort gemeldet und sie haben gesagt es wär kein Problem, dass das öfter passiert, und dass sie es richten werden. Jetzt aber das! Was soll ich denn jetzt machen? Ich kann das Geld gut gebrauchen :D Aber ich will auch nicht den Job verlieren weil sie denken ich betrüge.. Soll ich es melden? Oder soll ich erstmal abwarten?

:ciao:
 
Ich würds nochmal sagen. Er wird das so oder so sicherlich merken, wenn er nochmal auf sein Konto schaut. Klar ists jetzt verlockend, aber bei ihm steht ja auch noch wie viel er dir überwiesen hat und ich denke schon dass ihm das noch auffallen wird.
Also ich würds sagen.
 
ja.. ich hab auch ein mulmiges gefühl ehrlich gesagt.. das problem ist, dass ich bis ende juli nicht mehr arbeite..
 
Ich würde es melden. Es wird wahrscheinlich auffliegen (spätestens wenn ein Lohnsteuerprüfer kommen sollte und sich fragt wie du das ganze Wochenende gearbeitet hast) und dann musst du Alles zurück zahlen und es wird dir dann erst recht fehlen.

lg
 
Du solltest es definitiv melden. Solche Fehler können immer passieren und dein Vorgesetzter wird es auch an dir schätzen, wenn du ihm das gleich sagst. Das zeigt nämlich, dass du ein ehrlicher Arbeitnehmer bist, der seine Arbeitgeber nicht bescheisst.
Auch wenn man das Geld brauchen könnte (ich brauche IMMER Geld :D), was ist dir wichtiger? Die 1300 Euro oder deine Arbeit?
 
sag das... ehrlich is immer besser. is verlockend, aber ich glaube, würde dir gekündigt, nähme man dir auch das zusätzliche Geld wieder weg... außerdem würd ich mit dem Geld nich glücklich werden...
 
sag das... ehrlich is immer besser. is verlockend, aber ich glaube, würde dir gekündigt, nähme man dir auch das zusätzliche Geld wieder weg... außerdem würd ich mit dem Geld nich glücklich werden...

Ich schon =)

Aber hier geht es ja um Ehrlichkeit und um Vertrauen. Angenommen er behält das Geld und sagt es nicht, dann wird es definitiv irgendwann auffliegen und dann darf er das Geld wieder abbezahlen. Allein das ist schon unangenehm. Aber vor allem kann das auch später für ihn Probleme geben. Wenn sein späterer Chef mal rauskriegen sollte, dass er seinen alten Vorgesetzten verarscht und betrogen hat und deshalb seine Anstellung verloren hat, dann sind das gaaaanz schlechte Karten.
 
Nein, ich glaube, strafbar ist das nicht. Mein Freund hatte mal ein sehr ähnliches Problem gehabt. Er hatte plötzlich 3000 Euro auf seinem Konto, hat etwa 150 davon abgebucht und hat dann später auch ein Problem bekommen, weil sie es wieder von seinem Konto abgebucht haben und jetzt muss er das in Raten zurückbezahlen. Aber strafrechtlich wird da nichts verfolgt, wäre ja auch irgendwie dreist, denn es ist ja nicht sein Fehler, wenn da jemand die BLZ vertauscht.
 
Man prüft ja in der Regel nicht ständig seine Kontoauszüge, deshalb ist das Vorhandensein des Geldes auf dem Konto an sich ganz sicher kein Straftatbestand. Sobald man aber davon Kenntnis erlangt und trotzdem nichts tut, dürfte das rechtlich gesehen eine Unterschlagung sein, und die ist strafbar (ich bin kein Rechtsexperte, aber ich denke mal, so ist es geregelt). Heutzutage werden Lohnabrechnungen ja automatisch per Software erstellt, und auch entsprechend gebucht - wer da also bei solchen Fehlern wie dem zuviel gebuchten Wochenende nicht rechtzeitig manuell eingreift, bucht die Software automatisch den errechneten Lohn auf das Konto. Wie gesagt, informiere die Firma möglichst frühzeitig, vielleicht werden sie Dir für die Ehrlichkeit ja sogar einen kleinen Bonus geben. :)
 
Hmm das ist ja schon komisch. Also melden würde ich es auf jeden Fall!
Aber so nebenbei: Ich weis ja nicht ob das bei euch so ist wie hier, aber ist in deinem Vertrag was von Urlaubsgeld erwähnt? Da es Sommer ist wird das jetzt zumindest bei vielen ausgezahlt. Hast du eine Abrechnung erhalten?
 
Das Unternehmen ist eh so schlampig.. Das ist so typisch, dass der Fehler trotzdem nicht behoben wurde, obwohl ichs zweimal gesagt habe und sogar noch einen Zettel mit den richtigen Arbeitszeiten dem Chef gegeben hab. Es ist übrigens nur ein Nebenjob.. Ich werde morgen mal anrufen und Bescheid sagen.. Danke jedenfalls für eure Ratschläge

@Laermorien: Nein ich denke nicht dass das "Urlaubsgeld" oder so ist.. ich verdiene 23 pro Stunde und hab etwa 5 mal gearbeitet a 3 Stunden.. wären also ca. 345 Franken.. Und ich hab 2400 bekommen :D
 
Zuletzt bearbeitet:
.. ich verdiene 23 pro Stunde und hab etwa 5 mal gearbeitet a 3 Stunden.. wären also ca. 345 Franken.. Und ich hab 2400 bekommen :D
:eek: 23 Franken für Nebenjob? Bei wem ist das? Schreib mir evtl. eine PN!!
Zum Topic: Logisch > Nochmal melden!


Cheers
hobome
 
ich hab mittlerweile angerufen.. die haben aber eher genervt als erfreut reagiert.. hab mich ziemlich aufgeregt! erst als ich gesagt hab, dass ich den lohn gerne behalte haben sie gesagt sie werden sich darum kümmern und sich nochmal melden.. jedoch ist das schon 2 wochen oder so her und ich hab noch nichts gehört.. wisst ihr zufällig ab wann der arbeitgeber den lohn nicht mehr zurückfordern kann? wenn die so schlampig sind würde ich das nämlich gerne ausnützen und die kohle behalten..
 
Ähm, krass wie du drauf bist. Denn das ist nicht dein Geld, was du auf dem Konto hast! Wenn mir jemand sagen würde, dass mir da ein Fehler bei einer Überweisung unterlaufen ist oder was auch immer und dass derjenige das Geld behalten will, da würde ich ihm mal schön den Vogel zeigen.

In der Regel hat man 4 Wochen Zeit, um das wieder zurückzubuchen, von daher dauerts noch. Aber warum schickst du das nicht einfach zurück, dann gehts schneller. Und sowas ist auch strafbar, was du da vorhast.
 
was, krass wie ich drauf bin? ich hab das natürlich ironisch gesagt mit dem geld behalten dass sie mal checken was hier grad abgeht.. ich renn ihnen hinterher weil sie mir zuviel geld gegeben haben.. das kanns ja wohl nicht sein oder? klar bin ich bereit es zurück zu zahlen.. ich habs ja nicht verdient.. aber irgendwo hörts auf wenn das denen so am a**** vorbei geht.. es ihnen schicken? ja wohin denn? die haben mir gar nichts gesagt was ich machen soll..
 
Ich finds auch krass. Ich könnte da nachts nicht mal ruhig schlafen.
Ich an deiner Stelle hät das Geld bar im Umschlag gegen Quittung abgegeben, wär mir viel zu blöd da rumzutelefonieren, am Ende unterstellt man mir noch ich häts behalten wollen und werd rausgeworfen wegen Unterschlagung. Ne danke.
 
Ich würd mich da nicht verrücktmachen, strafbar machst Du Dich auf keinen Fall. Ich bin zwar kein Rechtsexperte, aber wenn jemand Dir Geld überweist, das Du nicht verdient hast, ist das sein Fehler. Du bist nicht verpflichtet, ihn zu bemerken. In dem Fall ist es zwar sehr auffällig, aber das spielt juristisch keine Rolle. Ich kenne einen ähnlichen Fall, strafrechtlich kann Dir keiner was, selbst wenn Du nicht darauf hinweist. Die Firma kann Dir das aber vorwerfen, und wenn das irgendwie in Deiner Beurteilung landet, ist das nicht so toll.
Du kannst auch nichts dagegen machen, wenn es zurückgefordert wird. Und das verjährt nicht so schnell. Die Buchung widerrufen können sie nur einen Monat oder so, zurückfordern auf jeden Fall wesentlich länger. Keine Ahnung wie lange, aber nicht nur ein paar Monate.
Wenn man mich am Telefon angenervt hätte, wenn ich sie nun schon darauf hinweise, wäre ich auch stinkig und würd's behalten. Scheinbar brauchen sie es nicht. Dann ist es doch bei Dir besser aufgehoben.:lol: Leider hast du aber durch Deinen Abnruf nun zugegeben, dass Du weißt, dass es dir nicht gehört. Das war dumm :D.
 
@Elenaor
Ja, du hast recht, ich hätte mit dem Wort juristisch vorsichtiger sein müssen, das kann ins Auge gehen. Aber der letzte Satz ist juristisch korrekt, er hat seine Schuld schon gestanden. Jetzt ist es eh zu spät.
Aber durch einen ausgedehnten Rechtsstreit weiß ich ein paar Dinge wirklich - unter anderem, dass man seine Schuld nie eingestehen darf :lol:. Und strafrechtlich wäre das Betrug, das setzt aber eine Aktivität voraus, was hier nicht gegeben ist. Man könnte ihn nur dafür drankriegen, dass er seine Zahlungseingänge nicht sorgfältig genug geprüft hat - und nach allem, was ich weiß, ist das nichts, wofür man ihn irgendwie belangen kann. Du kanst auch niemanden dafür belangen, wenn er dir zum Beispiel zuviel Geld für irgendeine Leistung abbucht, deshalb erteilen manche grundsätzlich keine Einzugsermächtigung. Und das ist schon ziemlich aktiv, ist aber trotzdem kein Betrug, jedenfalls nicht, wenn nicht nachgewiesen werden kann, dass es mit Absicht geschehen ist. Und da spreche ich wirklich aus Erfahrung: jemandem eine Absicht nachzuweisen ist sehr, sehr schwierig.
Ein Freund von mir wollte mal seinen Telefonanbieter verklagen, weil sie ihm einen größeren Betrag völlig ungerechtfertigt abgezogen haben. Es ging um ein Telefon, was er ordnungsgemäß abgemeldet hatte, das aber nicht stillgelegt wurde und von seiner Ex fröhlich weitergenutzt wurde. Sein Anwalt hat ihm erklärt, dass er das vergessen kann. Schlimmer noch, er muss das wirklich zahlen, obwohl die das eindeutig versaubeutelt haben. Woher soll er wissen, dass sie seine Kündigung nicht ausgeführt haben? Aber er hat es nicht mit Einschreiben gemacht, also hat er keinen Beweis, dass er gekündigt hat.
Es ist nicht ganz dasselbe, aber auch hier war die Firma nicht verpflichtet, ihre Unschuld zu beweisen, sondern er musste ihre Schuld beweisen. Das wäre in dem Fall mit dem zuviel gezahlten Geld dasselbe. Man müsste ihm nachweisen, dass er absichtlich und vorsätzlich nicht gemerkt hat, dass... Das kann man nur, wenn er zugibt, dass er es gemerkt hat. Was er ja leider getan hat. %)
 
hmmm, natürlich ist es richtig das geld zurück zu geben, moralisch wie rechtlich, aber wenn die mir am telefon dann auch noch dumm kommen... boah... ich würd mich so aufregen. da will man schonmal richtig handeln und dann bedanken die sich noch nichtmal das man ihnen ihr geld zurückgeben will...

steht auf der abrechnung (bekommst du ne abrechnung ? ) keine kontodaten von denen? dann das geld einfach dahin überweisen und du hast ruhe, bevor das bei dir aufm konto liegt und du nachher ausversehen doch was davon benutzt... oder nochma anrufen und nachfragen ob sie dir mal die kontodaten geben könnten, sonst müssten sie sich das geld selber holen... und wenn du es bar dahin bringst (was ich persönlich lassen würde), dann lass dir unterschreiben das die das geld erhlaten haben... nicht das hinterher behauptet wird du hättest das geld noch...
 
@Aminte:
Unwissenheit schützt nicht vor Strafe, das sollte man doch wissen.
Das ist genauso wie wenn jetzt einer mein Bild von meiner Homepage nicht nur klaut sondern auch noch hotlinkt, reagiert er auf keine Mails von mir geh ich zum Anwalt und zeige ihn an bzw. er kriegt erst mal ne Abmahnung und vor allem auch noch den verbrauchten Traffic in Rechnung gestellt, da kann derjenige auch nicht ankommen und sagen er hätte das nicht vorsätzlich gemacht oder wüsste nichts von Urheberrechten usw.

Betrug ist es nicht, aber wahrscheinlich Unterschlagung. Ich bin kein Anwalt. Und du vergleichst hier zwei vollkommen unterschiedliche Fälle.
Wenn er nichts gesagt hätte, das Geld behalten würde und dann raus fliegt macht sich das bestimmt auch nicht gut im Arbeitszeugnis und je nach Branche spricht sich sowas ja auch gern mal rum. Wer weis.. vielleicht hätten sie sogar ne Anzeige gemacht, kann man ja nie wissen. Je nachdem wie viel Geld es ist kann man ja auch argumentieren "Das muss man merken wenn plötzlich so viel Geld da ist!"
Man kann nie genau vorraussagen wie sowas läuft. Ja vielleicht hätte er Glück und es würde nie etwas nach kommen, aber man weis es halt nicht. Riskiert man in so einem Fall lieber negative Folgen oder nicht?
 
Von Betrug kann hier nun keine Rede sein. Er hat den Fehler gemeldet und jetzt müssen die ihm eine korrigierte Abrechnung erstellen und das zuviel gezahlte Geld zurückfordern oder mit künftigen Lohnzahlungen verrechnen. Wenn der Arbeitgeber sich nicht rührt, dann greifen die gesetzlichen Verjährungsfristen. Es ist allerdings anzuraten, das ganze noch einmal schriftlich zu melden unter Nennung der mündlichen Mitteilungen. Ansonsten gibt es Probleme mit der Beweislast falls der AG ihm doch etwas vorwerfen möchte.

Schriftform gilt bei allen rechtlichen relevanten Geschäften, also auch gegenüber Gewerbetreibenden die so eine tolle 0180-Nummer als (Nicht-)Konfliktlösung anbieten. ;)
 

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