Mein Vater ist gestorben

Ich hab noch nie erlebt,dass jemand gestorben ist,der mir sehr am Herzen lag.Nur meine Katze.Tja,auch wenn es nur eine Katze ist hatte ich sie sehr gern.

Von meiner Mutter ist der Freund gestorben.Aber da ich ja bei meinen Großeltern lebe,kannte ich ihn nicht gut.Aber immer wenn sein Todestag ist,ist meine Mutter total traurig,auch wenn sie lachen kann an dem Tag merkt man doch,dass sie traurig ist.
 
Hallo Felina!
Erst mal herzliches Beileid!
Wir teilen ein ähnliches Schicksal. Meine Mutter ist am 21.05.2005 gestorben.
Sie war sehr lange krank. Da waren Herzprobleme, sie hatte ständig Wasser in der Lunge und am Ende spielten dann die Nieren nicht mehr mit.
Ich habe sie mit meiner Schwester über zwei Jahre gepflegt und am Schluß dann meinen Job aufgegeben, um die Versorgung für sie gewährleisten zu können.

Jetzt in der Weihnachtszeit, fühle ich genauso wir du. Oft, wenn ich z.B. in der Stadt einkaufen bin, sehe ich das passende Geschenk für sie und dann habe ich diesen Klos im Hals und gehe dann schnell nachhause.
Zum Glück habe ich einen sehr lieben Freund der mich sehr unterstüzt, obwohl ich mich ihm gegenüber nicht so öffnen kann wie ich es gerne möchte.
Wenn dann das Thema fällt, wie wir heuer Weihnachten feiern mache ich ganz zu und verkrieche mich dann immer in einen anderen Raum und schließ mich ein.

Ich hoffe für uns, dass wir wieder die Kraft finden um wieder vorwärts zu gehen können. So lange wir an unsere Lieben denken werden sie auch immer bei uns sein.

Ich wünsche dir noch eine schöne Adventszeit und ein schönes Weihnachten!
Lollerl
 
Schon länger habe ich überlegt, ob ich den Thread noch einmal wieder hocholen soll, um ein "Fazit" zu liefern.

Es klingt hart und fast unwirklich, aber ich denke kaum noch an meinen Vater bzw. habe ihn sehr aus meinem Leben verdängt, fast vergessen. Oft merke ich, wie ich mich selber zwinge, mich an ihn zu errinnern, aber es ist dann so, als würde ich ein völlig anderes Leben durch einen Schleier beobachten. Auf der anderen Seite weiß ich aber noch genau, wie sich seine Haare angefühlt haben, komisch.

Fast ist es so, als hätte es ihn nie gegeben, als gäbe es nur das jetzige Leben. Manchmal denke ich, dass nach dem Tod meines Vater zumindest für mich ein neues Leben angefangen hat.

Das Einzige, was mich am meisten an ihn erinnert ist meine noch immer jeden Tag heulende Mutter, die meiner Schwester und mir allmählich auf die Nerven geht, da sie jeden Tag betont, wie toll unser Vater doch war.
Mein Vater war ein toller, gutmütiger und fantastischer Mensch, er hat mich bestimmt in vielerlei Dingen beeinflusst, viel habe ich auch von ihm, aber dennoch existiert er in meinem jetzigen Leben nicht, er ist eine fremde Person aus einem früheren, oft glücklicher erscheinenden, Leben geworden.

Auf den Friedhof gehe ich nicht, da es mich nicht interessiert, welche Blumen auf das Grab gepflanzt werden. Das hat für mich keine Bedeutung. Ebenso schaue ich kaum auf die Bilder von meinem Vater, die überall herumstehen, es ist mir schlichtweg egal.
Ich werde auch kein bescheuertes Erinnerungsbuch anfertigen, so eine erzwungene Erinnerung finde ich einfach blöd.

Vielleicht bin ich wirklich so gefühlskalt und mir macht das alles nichts mehr aus, im Gegensatz zu meiner gesamten Familie. Vielleicht ist es meine Art damit umzugehen.
Diese ganzen bescheuerte Trost-Büchlein, die überall herumliegen, sowie die Todesanzeigen kann ich echt nicht mehr sehen, genauso wenig wie meine ewig heulende Mutter. Ich weiß, es ist egoistisch und gemein, vor allem da sie uns jetzt am Hals hat und sich noch um den ganzen anderen Kram kümmern muss, aber seitdem mein Vater tot ist, habe ich vor ihr kaum noch Respekt und tue praktisch, was ich will, da sie mir in manchen Dingen schon unterlegen ist. Sie sinkt nur noch weiter in meiner Achtung, wenn ich sehe, dass sie es nicht mehr schafft mich im Griff zu behalten. Niemand braucht mit eine Moralpredigt halten, ich weiß sehr gut, dass ich mich schrecklich verhalte.
Unsere Familie ist sowieso nicht mehr das Gleiche, wenn ich mit jemanden reden, dann mit meiner Schwester. Insgesamt habe ich mir gegenüber meiner Mutter einen Mantel aus Aroganz umgelegt.

Der Tod meines Vaters hat mich vielleicht unbemerkt verändert, ob zum Positiven oder zum Negativen. Das Ziel, was ich jedoch stärker denn je verfolge ist, nie wie meine Mutter zu werden. Ich weiß, es ist von mir erbärmlich und gemein.

Na ja, mal ein "Erfahrungsbericht".

Danke nochmal an alle von euch, die mich unterstützt haben. :hallo:
 
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Hallo Felina!

Das tut mir sehr leid mit deinem Vater. Wie lange ist das jetzt her? 2 Jahre?

Ich kann deine Situation absolut nachvollziehen. Mein Vater ist vor 6 Jahren, also im Jahr 2000 gestorben und auch wenn es sich schlimm anhört, ich denke kaum mehr an ihn.

Ich liebe ihn sehr und werde ihn immer lieben, aber es ist doch eigentlich immer Zufall, wenn ich mal an ihn denke.

Meine Mutter hat das zwischenzeitlich auch gut überstanden, allerdings gab es da auch einige Probleme innerhalb der Familie d.h. es gab viele Schuldzuweisungen.

Naja, ich bin froh, dass du und deine Familie die Situation überstanden und verkraftet haben. Das hat euch sicherlich eine Menge Stärke gekostet.

Ich wünsche euch ganz viel Glück und dass solche Schicksalsschläge wenn möglich nicht mehr vorkommen.

Ganz liebe Grüße
Finja :)
 
Hallo Felina!

Als dein Vater gestorben ist, war ich noch nicht im Forum angemeldet, also schreibe ich dir jetzt.
Erst mal möchte ich sagen, dass es mir unendlich leid tut wegen deinem Vater. Mein Onkel ist an meinem 13.Geburtstag an Lungenkrebs gestorben, und das war echt hart.:schnief: Aber natürlich ist ein Vater viel wichtiger als ein Onkel!

Ich glaube jedoch nicht, dass du gefühlskalt bist. Auch ich habe meinen Onkel verdrängt, und denke kaum noch an ihn. Das Leben geht weiter, so hart es sich auch anhört.
Es ist nunmal deine Art, mit der Tatsache umzugehen. Jeder trauert anders.
Du solltest deiner Mutter aber noch ein wenig Zeit geben. Es war immerhin ihr Ehemann, und wenn du dich von ihr abwendest, dann hat sie niemanden mehr.
Ich wünsche dir noch alles Gute, und hoffe, dass du und deine Familie den Verlust gut verarbeiten könnt und auch wieder zueinander findet.
Lg, VampLady
 
@Finja: Es ist jetzt etwas mehr als ein Jahr her, er ist am 08.05.05 gestorben. Ich finde es beruhigend zu hören, dass du auch nicht merh jeden Tag und jede Sekunde an ihn denkst. Anfangs habe auch ich gedacht, ich wäre Schuld, weil wenn ich zwei Minuten früher den Notarzt gerufen hätte, wäre alles gut ausgegangen. Allerdings ist das Schwachsinn, da bei einer Embolie selbst ein Arzt, der daneben steht, nicht viel ausrichten kann. Danke für deinen Post und ich wünsche dir auch alles Gute!

@VampLady: Danke für deine Post. :)
Ich versuche so oft es geht nett zu meiner Mutter zu sein, ich erledige sehr viel im Haushalt und tue ihr auch jeden Gefallen, aber trotzdem finde ich sie manchmal einfach nur erbärmlich oder armselig oder als ein Antivorbild. Vielleicht werde ich in mehreren Jahren denken "Was hast du nur für eine starke, tolle Frau als Mutter gehabt", das glaube ich sogar irgendwie.
Hängt wahrscheinlich auch alles mit der Pubertät zusammen.
 
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@ Felina : das Du nicht mehr jeden Tag an ihn denkst, ist vllt. normal, aber wie DU über Deine Mama sprichst, ist echt das letzte, sorry, daß ich so direkt bin.

Für Deine Mutter waren Du und Deine Geschwister, aber eben auch der Mann, den sie so geliebt hat, das Wichtigste auf der Welt.

Was ist daran armseelig, um einen Menschen so sehr zu trauern, was ist erbärmlich an Deiner Mutter ?! Das sie es schafft, diese Situation durchzustehen mit der Gewissheit, diesen einen Menschen nie wieder im Arm zu haben, nie wieder mit ihm zu kuscheln, zu reden (und sei es über die rotzigen Kinder ...) und all das , was in eine Ehe gehört.

Der Mann meiner Schwester ist auch verstorben und sie stand mit beiden Kindern allein da. Würde ich einen meiner Neffen SO reden hören, der würde rechts und links paar um die Ohren bekommen. Fakt.

das war jetzt, auch wenn Du sie nicht wolltest, eine Moralpredigt. Das was Du da geschrieben hast über deine Mama, das war erbärmlich und gemein, da hast Du recht. Und augenscheinlich steht sie allein da, sie tut mir unendlich leid, ich hoffe, Deine Schwester ist ein wenig anders drauf und wenigstens da bekommt sie etwas Halt.
 
Wenn du gefühlskalt bist, bin ich es auf jedenfall auch. Ich hab den Tod meines Vaters auch total schnell verdrängt und einfach nicht mehr daran gedacht, und auf den Friedhof wollte ich erst Recht. Ich glaub manchmal, dass das ein Fehler war, weil es manchmal alles wieder hochkommt, vor allem wenn mich Leute auf meinen Vater ansprechen. Ich antworte dann halt, dass mein Vater tot ist, und ich finds ehrlich gesagt besser, wenn der- oder diejenige nichts sagt, als wenn dann sowas wie "Das tut mir Leid. Das muss ja so hart für dich sein" kommt. Denn in den meisten Fällen ist das einfach nicht ernst gemeint, sondern einfach nur Höflichkeit. Ich hasse es auch wenn dann alle meinen mich trösten zu müssen, denn dann kommt das Ganze wieder hoch, und das ist einfach nur doof.

Naja wie du Mutter behandelst, ist zwar nicht in Ordnung, aber ich kann es irgendwie verstehen. Mir würds genauso gehen. Ich hab da echt das Glück, dass meine Mutter und meine Schwester ihre Trauer auch eher still verarbeitet haben wie ich. Auch dass du nicht wie deine Mutter werden willst, kann ich verstehen.
 
@Cathleen: Ich bin mir über mein Verhalten im klaren und ich weiß sehr gut, dass es nicht okay ist, wie ich mich verhalte. Aber ich stelle einfach mal die behauptung auf, dass jeder Jugendliche in der Pubertät eine Phase druchmacht, in der er seine Eltern nicht toll findet, egal, ob wie die Eltern letzendlich wirklich sind.

Ich würde meine Mutter nie im Stich lassen, dafür liebe ich sie zu sehr, das ist ganz klar. Es ist auch oft so, dass ich verdammt Angst bekomme, wenn sie z.B. zum vereinbarten Zeitpunkt nicht da ist, dann mal eich mir immer die schrecklichsten Dinge aus.

Aber trotz alle dem werde ich ihr nichts vorheucheln. Wenn ich anderer Ansicht bin, werde ich mich mit ihr Streiten und meine Position vertreten. Meine Mutter weiß, dass wir sie nie im Stich lassen würden, wir sind schließlich auch Menschen, aber nicht nur sie hat das Erlitten, auch wir und wenn ich nicht mit auf den Friedhog gehen möchte, dann kann sie noch so weinen, ich werde es nicht tun.

Meine Schwester ist der gutmütigste Mensch mit dem größten Herz, den ich kenne, aber auch sie hat oft Auseinandersetzungen mit meiner Mutter, was wahrscheinlich auch daran liegt, dass wir beide in der Pubertät sind und unsere Grenzen austesten.
Unverschämt werde ich aber nie, auch zurückschlagen tue ich nicht, ich strafe nur mit Nichtachtung, was aber auch zeimlich gemein von mir ist, da hast du Recht.

@Willow: Anscheinend geht es dann doch vielen so, dass sie kaum mehr daran denken. Wennmich jemand fragt, was mit meinem Vater sei, macht er mir eigentlich nichts aus, zu sagen, dass er tot ist usw., das berührt mich nicht wirklich. Ich hoffe mal, dass du nicht von allzu vielen mit so etwas genervt wirst, denn es ist bestimmmt nicht schön immer wieder daran erinnert zu werden.
Es stellt sich ja sowieso die Frage, in wie weit man verarbeitet bzw. was Verarbetiung überhaupt bedeutet, kann ich auch nicht so wirklich beurteilen.
 
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@ Felina : Ich denke, daß Dir das mehr ausgemacht hat, als es jetzt hier den Anschein hat.

Du kannst mit deiner Mutter streiten, Du kannst bockig sein, Du darfst alles, was ein normaler Teenie macht, aber mit solch einer Verachtung von seiner Mutter zu sprechen, ist einfach nicht in Ordnung und irgendwie denke ich auch (besonders nach Deinem Antwort-post), daß du das garnicht so meinst, eher, daß Du extrem verletzt bist.

Ich hab meine Eltern zum ...... gefunden, als ich 16 war, ich bin mit 18 von zu Hause weg und war FROH, heute haben wir das Beste Verhältnis, was es gibt. Mein Vater hat seine Frau auch ganz früh verloren (seine 1. Frau, von der meine Schwester abstammt) und irgendwie war ich immer die, die ausbaden musste, wenn mein Paps meinte, daß meine Schwester mir gegenüber benachteiligt wird (alles ein wenig kompliziert)

Heute sind meine Schwester und ich ein Herz und eine Seele, ich könnte nicht leben ohne sie, auch wenn sie soweit weg ist, genauso ist es bei meinen Eltern, die frühe Trennung hatte also sein gutes, unmittelbar danach hat sich die Beziehung enorm gebessert.

Wie gesagt, ich habe exakt den selben Fall in der gaaanz nahen Familie und ich sage Dir, meine Schwester ist durch die Hölle gegangen. Und ohne die Liebe ihrer Kinder wäre sie wohl nicht mehr am Leben, sie wäre dran zerbrochen.

Also hab Deine Mama lieb, sie braucht Euch beide so sehr, und da sie nach 2 Jahren immer noch so trauert, wird es auch schwer für sie, einen neuen Mann in ihr Leben zu lassen. Steht ihr zur Seite, egal wie sie jammer, ich sage Dir, Du und Deine Schwester könnt soviel Heulerei von ihr garnicht sehen, wie sie schon von Euch "ertragen" hat, als ihr klein wart ;)
 
Ich bin zwar kein Pastor oder Pfarrer und vom Moral predigen hab ich mich auch verabschiedet, da in mir ist folgende Erkenntnis (ich glaub das nennt sich Altersweisheit) gereift ist:

Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit dem Gericht, mit dem ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden. Und mit dem Maße mit dem ihr messet, wird Euch gemessen werden. Was siehst Du aber den Splitter im Auge Deines Bruders (hier eher Schwester), doch den Balken in Deinem Auge nimmst Du nicht wahr? Oder wie kannst Du zu Deinem Bruder sagen: " Laß mich den Splitter aus Deinem Auge wegnehmen" und dabei ist der Balken in Deinem Auge? Heuchler, nimm zuerst den Balken aus Deinem Auge . Dann magst Du sehen, wie Du den Splitter aus dem Auge deines Bruders Auge wegnimmst.

Aus diesem Grunde werde ich einen Kommentar über Felinas Beitrag unterlassen.

MFG

knrf
 
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Ja, ihr habt Recht, es ist falsch und bestimmt nicht gerechtfertigt wie ich mit meiner Mutter umgehe und ich sollte mir erstmal mein eigenen Macken vor Augen führen, das stimmt alles, das weiß ich auch sehr gut und ich arbeite daran. Im Gegensatz zu der Zeit vor ca. drei Monaten sind die Auseinandersetzungen schon weniger geworden.

Aber obwohl es meine Mutter ist und obwohl ich eigentlich weiß, dass sie für mich und meine Schwester sehr viel tut, uns unterstützt und uns sehr liebt, unser Halt im Leben ist und wir für sie das Allerwichtigste sind, gibt es dennoch genug Situationen, in denen ich sehr respektlose Gedanken hege. Es kann mir aber niemand erzählen, dass er noch nie in seinem Leben über andere ohne Respekt gedacht hat, das ist doch auch irgendwie menschlich. Letzendlich sind es dann aber doch immer nur diese doofen kleinen Streitereien z.B. um zu laute Musik, die dann schnell eskalieren, weil ich nicht nachgebe, bis ich zufrieden bin. Meist entschuldige ich mich dann auch, weil ich weiß, dass meist ich der Auslöser dafür bin.
 
ach weisst Du was, eigentlich ist das schon ok. Du weisst, daß Du Fehler machst, arbeite dran und sag Deiner Mutter einfach mal, wie sehr Du sie lieb hast, das hilft schon und sie wird sich dran erinnern beim nächsten Streit. Ich lese aus den letzten 2 Posts auf jeden Fall, daß Du sie schon lieb hast und daß Du es eigentlich wirklich nicht so meinst.

Um laute Musik kann man sich zanken, da gehen die Meinungen der Erwachsenen und der Teens doch sehr auseinander, das alles steht mir auch bald bevor, noch 4 Jahre, dann pubertiert mein Sohn auch *fürcht*, und daß man respektlose Gedanken hegt ..., tja, das geht selbst mir in mancher Situation manchmal so, allerdings sind das Sekunden und dann wird mir wieder bewusst, über WEN ich da grade so gedacht hab und schäm mich ...

Deine Mama hat eben so ihre Schwierigkeiten, Euch 2 Weibsbilder ;) im Griff zu haben, ich stell mir das ohne Mann auch sehr schwer vor und von Eurer Seite aus gesehen ist es auch sehr schwer, ohne Vater aufzuwachsen.

Denk immer dran, ihr 3 seid die Familie, und das ist alles, was wichtig ist, haltet zusammen, dann kann Euch keiner was
 
Hey Felina,

mein herzlichstes Beileid an Euch alle. Sone Krankheit wie Krebs wünsche ich niemandem. Und das alles erinnert mich an die Mutter meiner besten Freundin, die letzten September an Darmkrebs starb.

Bei ihr wurde tatsächlich operiert, der Tumor war nach Aussagen der Ärzte so groß wie ein Fußball. Nach der OP lag sie fast drei Monate im künstlichen Koma. Zwischenzeitlich sah es wieder besser aus, anfang September wurde sie dann jedoch ohne Kommentar entlassen, hat so aber noch ein paar schöne Tage mir ihrer Familie erleben können, und ihre liebsten waren bei ihr.

Ich selber kenne den Schmerz nicht, wie es sich anfühlt, wenn man einen Menschen der einem so nahe steht verliert (als mein Opa starb, auch an Krebs, war ich zu jung, um das wirklich nachvollziehen zu können, so war es für mich damals recht einfach damit umzugehen).
Aber meine Freundin aus obiger Geschichte sagte mir mal etwas, was dir vielleicht helfen könnte: "Der Schmerz ist grausam, aber die Erfahrung ist eine der wichtigsten die ich jemals gemacht habe."

Das wichtigste in dieser Zeit sind deine Familie und vor allem deine Freunde, denn auch wenn sie nicht das erlebt haben, was du gerade durchmachst, wird es dir helfen darüber hinweg zu kommen. Wenn du jemandem hast, sprich mit ihm oder ihr, so viel es geht. Das hat meine Freundin auch mit mir gemacht, ich habe ihr immer ein offenes Ohr parat gehalten und ihr zugehört, und mit ihr dadrüber gesprochen. Und so wie ich es erlebt habe, hat ihr das geholfen das alles zu verarbeiten und damit zu leben.

Ich wünsche Dir und Deiner Familie alles nur erdenklich gute, und hoffe dass es euch schon bald wieder besser geht. :hallo:
 
Nein, Felina, Du bist nicht gefühlskalt. Bei Dir treffen Dinge aufeinander:
Zum Einen die Art, wie Du für Dich selber gefunden hast,mit dem Tod deines Vaters umzugehen, Du bist gerade in der Phase der Verdrängung.
Zm anderen die Phase der Pubertät die Respektlosigkeit,Zynismus,Auflehnung,Verachtung ,Abspaltung,
Selbstfindung beeinhaltet.

Das Du deine weinende Mutter nicht erträgst,
Du dich ihr gegenüber überlegen fühlst,weil Du deine Trauer auf deine Art
in den Griff bekommen hast (wobei es nicht die beste Art ist,aber immerhin eine mit der man es ertragen kann) ist normal und du brachst dir deswegen keinen Kopp machen,irgendwann hört das auf.Sicherlich für deine Mutter alles andere als eine leichte Zeit, Mann verloren, Existenz muß erhalten werden und die Kinder haben sich ihr entfremdet,anstatt
dass sie enger an sie angebunden sind.

Vielleicht fordert deine Mutter auch dein Verhalten raus, indem sie
mit ihrer Trauer noch nicht so weit ist ( Trauer beinhaltet immer verschiedenen Phasen und innerhalb einer Familie ist nicht jeder zur gleichen Zeit in der gleichen Phase) und sie ständig Dinge tut die dich
an deinen Vater erinnern sollen, während Du gerade in der Verdrängungsphase bist. Und das programmiert Konflikte. Versuche zu akzeptieren, das sie noch nicht soweit ist und gestehe ihr zu,das sie länger braucht.Gleichzeitig solltest Du ihr in einem offenen und ehrlichen Gespräch versuchen zu sagen,was Du zur Zeit empfindest und Du einfach deine Ruhe willst. Deine Mutter ist momentan bemüht,die Erinnerung an deinen Vater künstlich aufrecht zu erhalten, weil sie innerlich Angst hat, das es ihr so geht wie Dir: Die Erinnerung an den geliebten Menschen verblasst von Tag zu Tag und damit stirbt dein Vater für sie vollkommen.Das versucht sie krampfhaft zu vermeiden ( es läßt sich nicht vermeiden, ohne das man die verstorbene Person zu einen Kultobjekt stilisiert.Ich kenne eine Frau die den toten Mann seit 20 Jahren nicht wirklich gehen läßt und all ihre Söhne zwingt, diese "Ich halt Dich fest,damit ich Dich nicht vergesse-Rituale mitzumachen.) und Du bist aber schon an dem Punkt angelangt,wo Du das nicht mehr willst.
Irgendwann wirst Du den Punkt ereichen wo Du an deinen vater mit Wärme und Zärtlichkeit denken kannst,ohne Schmerz zu empfinden. Dann
hast Du deine Trauer bewältigt.
Aber bis dahin sind noch einige Phasen zu erleben.

Schreib deiner Mutter einen Brief, in der Du ihr erklärst,wie deine Empfindungen sind, und das es dir leid tut,wenn Du ihr wehtust,aber du zur Zeit nicht anders kannst.
Vielleicht hilft das Euch beiden.

Alles Gute weiterhin für Dich.
 
Entschuldigt, dass ich erst jetzt antworte.

@salem: Danke für deinen lieben Post. Das du immer für deine Freundin, die ihre Mutter verloren hat, da bist, finde ich sehr bewundernswert und ganz toll von dir, denn solche Freunde hat nicht jeder. Jemand, der so etwas noch nie erlebt hat, weiß meistens wahrschienlich gar nicht, was er tun bzw. sagen soll. Finde ich super, dass du ihr so hilfst!

Zebulon schrieb:
Nein, Felina, Du bist nicht gefühlskalt. Bei Dir treffen Dinge aufeinander:
Zum Einen die Art, wie Du für Dich selber gefunden hast,mit dem Tod deines Vaters umzugehen, Du bist gerade in der Phase der Verdrängung.
Zm anderen die Phase der Pubertät die Respektlosigkeit,Zynismus,Auflehnung,Verachtung ,Abspaltung,
Selbstfindung beeinhaltet.

Das Du deine weinende Mutter nicht erträgst,
Du dich ihr gegenüber überlegen fühlst,weil Du deine Trauer auf deine Art
in den Griff bekommen hast (wobei es nicht die beste Art ist,aber immerhin eine mit der man es ertragen kann) ist normal und du brachst dir deswegen keinen Kopp machen,irgendwann hört das auf.Sicherlich für deine Mutter alles andere als eine leichte Zeit, Mann verloren, Existenz muß erhalten werden und die Kinder haben sich ihr entfremdet,anstatt
dass sie enger an sie angebunden sind.

Vielleicht fordert deine Mutter auch dein Verhalten raus, indem sie
mit ihrer Trauer noch nicht so weit ist ( Trauer beinhaltet immer verschiedenen Phasen und innerhalb einer Familie ist nicht jeder zur gleichen Zeit in der gleichen Phase) und sie ständig Dinge tut die dich
an deinen Vater erinnern sollen, während Du gerade in der Verdrängungsphase bist. Und das programmiert Konflikte. Versuche zu akzeptieren, das sie noch nicht soweit ist und gestehe ihr zu,das sie länger braucht.Gleichzeitig solltest Du ihr in einem offenen und ehrlichen Gespräch versuchen zu sagen,was Du zur Zeit empfindest und Du einfach deine Ruhe willst. Deine Mutter ist momentan bemüht,die Erinnerung an deinen Vater künstlich aufrecht zu erhalten, weil sie innerlich Angst hat, das es ihr so geht wie Dir: Die Erinnerung an den geliebten Menschen verblasst von Tag zu Tag und damit stirbt dein Vater für sie vollkommen.Das versucht sie krampfhaft zu vermeiden ( es läßt sich nicht vermeiden, ohne das man die verstorbene Person zu einen Kultobjekt stilisiert.Ich kenne eine Frau die den toten Mann seit 20 Jahren nicht wirklich gehen läßt und all ihre Söhne zwingt, diese "Ich halt Dich fest,damit ich Dich nicht vergesse-Rituale mitzumachen.) und Du bist aber schon an dem Punkt angelangt,wo Du das nicht mehr willst.
Irgendwann wirst Du den Punkt ereichen wo Du an deinen vater mit Wärme und Zärtlichkeit denken kannst,ohne Schmerz zu empfinden. Dann
hast Du deine Trauer bewältigt.
Aber bis dahin sind noch einige Phasen zu erleben.

Schreib deiner Mutter einen Brief, in der Du ihr erklärst,wie deine Empfindungen sind, und das es dir leid tut,wenn Du ihr wehtust,aber du zur Zeit nicht anders kannst.
Vielleicht hilft das Euch beiden.

Alles Gute weiterhin für Dich.

Danke, danke, danke. Ich weiß nicht, wie du es gerschafft hast, es so genau auf den Punkt zu bringen, was wirklich los ist. Durch das Lesen deines Post verstehe ich jetzt sogar mich besser; es ist wirklich so, dass wir uns wahrscheinlich auf verschiedenen Etappen der Trauer befinden. Auch wenn ich es nicht mehr sehen kann, wenn jemand immer noch weint, ich versuche es irgendwie zu verstehen und zu respektieren, dass jeder Mensch anders damit umgeht, denn ich möchte niemandem meine Art der Bewältigung aufdrücken oder vielleicht die Bewältigung meiner Mutter unterbrechen und zurücksetzen. Ich weiß gar nicht mehr, was ich schreiben soll, da eigentlich alles gesagt ist.
Abschließend betrachtet hat sich das Raufholen des Threads nun doch absolut gelohnt, ihr habt mir sehr geholfen zu verstehen, warum sich meine Mitmenschen bzw. ich mich so verhalte.
Ich versuche euren Rat zu befolgen und werde meiner Mutter nun öfter klarmachen, dass ich sie sehr liebe, auch wenn ich mich oft nicht so verhalte, und sie immer auf mich zählen kann.
:hallo:
 
Hey Felina,

es tut mir sehr Leid was passiert ist und ich bewundere dich wirklich sehr dafür, dass du so tapfer bist. Ich weiß nicht wie es ist wenn ein Elternteil stirbt aber mein Kater ist von einigen Jahren gestorben und man merkt wie sehr diese Person einem fehlt wenn man mit ihm aufwächst. Ich kann mir wirklich vorstellen wie du dich fühlst. Ich wünsch dir viel Kraft und alles was du brauchst. Gib nicht auf!

Liebe Grüße,
SweetMausi
 
Vitamin schrieb:
Das bezweifel ich, ein Kater ist absolut nicht vergleichbar mit einen Menschen. Nicht mal ansatzweise.
So würde ich das nicht sagen. Für manche ist das Haustier der beste Freund...es hängt vom Menschen selbst ab, ob man ein Haustier mit einem Menschen vergleichen kann. (Ich selbst wäre aber trauriger, wenn mein Vater sterben würde, als wenn meine Katze sterben würde)
 
Ich hab ja nicht gesagt, dass ich sie voll undganz verstehe. Ich kanns mir VORSTELLEN da ich weiß wie es ist wenn jemand stirbt mit dem man aufgewachsen is. Aber gesagt, dass ich sie weiß wie sie sich fühlt hab ich nicht gesagt ;)

außerdem glaub ich nicht, dass es hier her gehört...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich halte dich nicht für gefühlskalt. Es ist nur deine Art, damit umzugehen. Jeder tut dies auf eine andere Art und Weise. Deine Mutter wälzt sich eben in ihrem Verlust und ihrem Schmerz, du willst, dass es weiter geht. Ich denke, so wie du deinen Vater beschrieben hast, ist es das richtige, dass du weitermachst. Er hat wohl trotz seiner Erkrankung weitermachen wollen.

Was Zebulon geschrieben hat, finde ich sehr gut, es wäre eine Art, dir selbst und vor allem dann deiner Mutter zu helfen.

Vor fast exakt 3 Jahren wurde mein Vater ins Krankenhaus eingeliefert, er schien einen irreparablen Leberschaden zu haben. Wie sich herausstellte, war ein Medikament namens Nexium dafür verantwortlich. In der Folge bildeten sich bei ihm Gallensteine. Es war ein weiterer Krankenhausaufenthalt im Herbst notwendig. Man hat ihm die Galle entfernt. Danach diagnostizierte man (an seinem Geburtstag, 2 Tage vor Weihnachten) Krebs. Bauchspeicheldrüsenkrebs. Eine der tödlichsten Krebsarten, die Überlebenschancen stehen dabei etwa bei 5 bis 10 %.
Zum Glück wurde es rechtzeitig entdeckt. Im Februar 2004 wurde er dann operiert. Man hat ihm ein Stück Darm entfernen müssen, ansonsten verlief alles glimpflich. Dennoch, es war ne schlimme Zeit, meine Schwester und ich konnten es nicht akzeptieren, was passiert war. Es war einfach noch zu früh, er war damals erst 48, meine Schwester und ich zwar schon erwachsen, aber dennoch, den eigenen Vater eventuell verlieren zu müssen :/ Unvorstellbar.
Ende März hatte mein Vater dann die Chemo begonnen. Er magerte auf unter 70 Kilo ab, sah richtig krank aus. Am 16. April dann, an meinem Geburtstag starb auch noch mein Opa, sein Vater, kurz zuvor waren bei der Schwester meines Vaters Metastasen gefunden worden (sie hatte einige Jahre zuvor Brustkrebs gehabt). Ich hatte echt Angst, dass meinen Vater das komplett aus der Bahn werfen würde. Aber irgendwie hat das nur noch mehr seine Überlebensgeister angefeuert. Die Chemo hat er einigermaßen gut überstanden, trotz den Nebenwirkungen. Ich habe in der Zeit so viel wie noch nie im Leben geheult. Ihn so zu sehen, die Angst, das nochmal was passiert.

Mittlerweile ist mein Vater wieder gesund, aber die Ärzte haben letztes Jahr einen Lymphknoten entdeckt, der eventuell ein Geschwür enthält. Dauernd muss er zur Vorsorge und jedes Mal hab ich Schiss, dass es wieder passiert.

Es ist unglaublich, was man sich in so einer Zeit an Ängsten zulegt. Aber andererseits übt man sich ganz schwer in der Kunst der Verdrängung. Man will es gar nicht wahr haben, was passiert ist, dass es wieder passieren kann.

Ich hoffe für dich von ganzem Herzen, dass du mit deiner Trauer fertig wirst. Denn die hast du bestimmt noch ganz tief in dir drin. Dass du normal umgehen kannst damit, dass deine Mutter einfach nicht so damit fertig wird. Vllt kannst du ihr dabei helfen. Gemeinsam schafft man das viel leichter als alleine.
Vor allem sprich darüber. Nichts ist schlimmer, als den Schmerz nach unten zu drücken, nicht darüber zu weinen. Das ist an sich ja der beste Stressabbau *g*
 
@Magenta : Danke für deinen Ehrfahrungsbericht und deinen Post.
Ich stelle es mir ungeheuer schwer und kräftezehrend vor, immer Angst haben zu müssen, ob nicht etwas Neues gewachsen ist. Es ist bestimmt nicht leicht für deinen Vater und eure Familie mit so einer Scheißangst umzugehen.

Zum Glück ist meinem Vater und uns dies erspart geblieben, ich denke wenn er es sich hätte aussuchen können, hätte er genau diese Situation zum Sterben gewählt, nach einem schönen Urlaub noch in seiner Lieblingsstadt, kurz und schmerzlos. Verdammt, es tut doch noch weh.

Ich wünsche dir und deiner Familie alles, alles Gute, ich hoffe, dass dein Vater vom Krebs verschont bleibt. Ich weiß gar nicht, was ich schreiben soll, das macht mich sehr traurig. Danke.

@all: Nochmals Danke. :)
 
Ich äußere mich hier auch mal... Ich habe einen allerbesten Freund (sind seit mind. 9 Jahren befreundet) und als er 10 war... musste sein Vater ins Krankenhaus... Lungenkrebs.... Er war Weihnahcten noch einmal zu Hause doch Sylvester im Krankenhaus... ich glaube das ging 5 Wochen so, dass er ab und zu zu Hause war und dann wieder im Krankenhaus... Jedensfalls Mitte Januar starb er... Ich meine.... mit 10 seinen Vater zu verlieren... ich stelle mir das voll schrekclich vor... Und am Vatertag war ich mit meinem besten Freund das erste Mal, seit ca. 2 Jahren auf dem Friedhof, weil er nie alleine hingehen konnte, glaub ich... AUf jeden Fall hat er dann angefangen zu weinen, was natürlich verständlich ist... und in diesem Moment tat er mir wieder total leid... und jetzt der nächste Schicksalsschlag: Die Mutter von ihm hat jetzt Diagnose Brustkrebs... Echt... die beiden Jungs (er hat noch einen Bruder- ein Jahr älter) habens echt nicht leicht und tun mir nur noch leid...

borny
 
@borny:Wenn man selbst gerade glücklich und gesund ist, merkt man leider oft gar nicht, wie es anderen geht und was sie durchmachen, dafür bekommt man meist eher so eine Antenne, wenn enem Ähnliches passiert. Leider. Diese Erfahrung habe ich persönlich gemacht.

Eine meiner besten Freundinnen hat ihre Mutter auch vor ca. einem Jahr verloren, jedoch war das zu erwarten. Obwohl ich es selbst erlebt habe, weiß ich nicht, ob sie darüber reden möchte, auf einen Brief von mir hat sie nicht mehr geantwortet. Es ist schwer für so jemanden da zu sein, und ich finde es toll, dass du deinem Freund beistehst!
 
Ich erlebe zur Zeit etwas Endliches wie Magenta.
Angefangen hat alles vor circa 5 Jahren. Mama und Papa machten einen langen Ausflug mit den Citycar. Das Hat Papa ein Jahr vorher zu silbernen Hochzeit von Opa bekommen. Sie kamen spät nach hause. Am nächsten Tag, nach einen Mittagsschlaf, hatte mein Papa plötzlich Probleme zu Sprechen und er war OrentirungsLos. Schlaganfall.
Nach einige Wochen in der Reha ging ihm aber wieder besser. Er konnte mit einer Krücke gehen.
Nach circa 1 Jahr der 2 Rückschlag ! Papa fiel über die Katze und brach sich die Hüfte. Neues Hüftgelenk. Wieder Reha ! Leider ging es danach weiter Bergab mit Papa. Die Hüfte tat ihm immer Weh.
Dann Kamm eine Zyste im Hals. Die Luftröhre bekam einen Knick.
Vor einen 1/2 Jahr wurde Papas Atemnot schlimmer er keuchte richtig !
Zuerst glaubte man das der Knick schuld ist. Dann wurde ein schwaches Herz festgestellt. Papa wurde oft untersucht und bekam entsprechende Medikamente. Leider keine Besserung. Vor 3 Monaten wurde dann Papa ins bezirkkrankenhaus eingeliefert.
Dort wurde nach einer reihe von Untersuchungen entschieden, das er in das Landeskrankenhaus verlegt wird. Nierenversagen wurde festgestellt..
Jeden 2 Tag Blutwäsche. Wasser ist in den Lungen gestiegen. Und sein Herz ist durch das Gift im Blut, und das Wasser kaputt.
Bei einer Blutwäsche hatte er dann einen leichten Herzinfarkt.
Am Montag darf Papa endlich das Krankenhaus verlassen. Er muß aber 3 mal in der Woche zur Blutwäsche.
Leider reist er sich dauernd den Schant ( ein dünnes schlauch, der für die Blutwäsche notwendig ist ) immer raus. Dann ist alles voller Blut, und die Ärzte wiesen nicht mehr wo sie noch einen neuen Schant einsetzen sollten.
Papa wird höchstens noch ein Jahr leben. Dann wird sein Herz , das jetzt nur mehr zu 40% arbeitet aufhören zu schlagen.
Manchmal wünsche ich mir es wäre alles vorbei. Dann müßten wir keine Angst mehr haben und wir könnten das Leben genießen. Vor Papa pflegten wir Mama, Mein Bruder und ich ) Meinen Onkel und dann meinen Großvater. Insgesamt bin ich schon 10 Jahre ohne Arbeit und helfe meiner Mutter bei der Pflege.
 
O je, du tust mir total leid! Sowas muss schlimm sein!
Ich weiß noch, wie das mit meinem Onkel war. Der hatte erst was bei der Hüfte, die wurde dann operiert, und dann kam er in die Reha. Und dann wurde Lungenkrebs festgestellt. Und dann ist er gestorben...an meinem 13. Geburtstag um 2 Uhr in der Früh...

Ich wünsche dir noch alles Gute, blauefee1976!
 
blauefee1976 schrieb:
Ich erlebe zur Zeit etwas Endliches wie Magenta.
Angefangen hat alles vor circa 5 Jahren. Mama und Papa machten einen langen Ausflug mit den Citycar. Das Hat Papa ein Jahr vorher zu silbernen Hochzeit von Opa bekommen. Sie kamen spät nach hause. Am nächsten Tag, nach einen Mittagsschlaf, hatte mein Papa plötzlich Probleme zu Sprechen und er war OrentirungsLos. Schlaganfall.
Nach einige Wochen in der Reha ging ihm aber wieder besser. Er konnte mit einer Krücke gehen.
Nach circa 1 Jahr der 2 Rückschlag ! Papa fiel über die Katze und brach sich die Hüfte. Neues Hüftgelenk. Wieder Reha ! Leider ging es danach weiter Bergab mit Papa. Die Hüfte tat ihm immer Weh.
Dann Kamm eine Zyste im Hals. Die Luftröhre bekam einen Knick.
Vor einen 1/2 Jahr wurde Papas Atemnot schlimmer er keuchte richtig !
Zuerst glaubte man das der Knick schuld ist. Dann wurde ein schwaches Herz festgestellt. Papa wurde oft untersucht und bekam entsprechende Medikamente. Leider keine Besserung. Vor 3 Monaten wurde dann Papa ins bezirkkrankenhaus eingeliefert.
Dort wurde nach einer reihe von Untersuchungen entschieden, das er in das Landeskrankenhaus verlegt wird. Nierenversagen wurde festgestellt..
Jeden 2 Tag Blutwäsche. Wasser ist in den Lungen gestiegen. Und sein Herz ist durch das Gift im Blut, und das Wasser kaputt.
Bei einer Blutwäsche hatte er dann einen leichten Herzinfarkt.
Am Montag darf Papa endlich das Krankenhaus verlassen. Er muß aber 3 mal in der Woche zur Blutwäsche.
Leider reist er sich dauernd den Schant ( ein dünnes schlauch, der für die Blutwäsche notwendig ist ) immer raus. Dann ist alles voller Blut, und die Ärzte wiesen nicht mehr wo sie noch einen neuen Schant einsetzen sollten.
Papa wird höchstens noch ein Jahr leben. Dann wird sein Herz , das jetzt nur mehr zu 40% arbeitet aufhören zu schlagen.
Manchmal wünsche ich mir es wäre alles vorbei. Dann müßten wir keine Angst mehr haben und wir könnten das Leben genießen. Vor Papa pflegten wir Mama, Mein Bruder und ich ) Meinen Onkel und dann meinen Großvater. Insgesamt bin ich schon 10 Jahre ohne Arbeit und helfe meiner Mutter bei der Pflege.

Mir fehlen die Worte, das ist unvorstellbar und ich weiß nicht, was ich sagen soll, außer, dass ich euch sehr viel Kraft wünsche.

Der Leidensweg deines Vaters hört sich furchtbar an, für ihn, wie auch für euch. Es ist bestimmt einens der schwersten Dinge, die man im Leben durchlebt, wenn man einen nahestehenden Menschen so leiden und langsam "verfallen" sieht.
Ich bin so froh, dass meinem Vater und uns dies erspart blieb, denn die wenigstens Menschen möchten ihr Leben wohl so abschließen.
Was ich wünschen soll, weiß´ich nicht. Vielleicht wäre es wirklich das Beste, wenn dein Vater bald schnell und möglichst schmerzlose stirbt, auch wenn es makaber klingt, für eure Familie wäre es wahrscheinlich wirklich eine extreme Erleichterung.
Dass du schon so lange Mitglieder deiner Familie pflegt, finde ich so bewundernswert, um so etwas überhaupt ertragen zu können, um nicht daran zu zerbrechen, um diesen geliebten Menschen, die vielleicht schon all ihren Lebensmut verloren haben, noch einen möglichst angenehmen Lebensabschluss zu bereiten, muss man wohl sehr stark sein. Hoffentlich geht es bald wieder bergauf, so dass du dich wieder um dich selbst kümmern kannst, denn für mich klingt das alles unvorstellbar und schrecklich.
Entschuldige den stümperhaften Post, mir fehlen die Worte. Ich wünsche dir einfach nur, dass es dir und deiner Familie so bald wie möglich besser geht.
 
Liebe Felina !
Deine Post ist nicht stümperhaft ! Die Worte kommen aus deinen Herzen. Das sieht man. Also ich danke die für die netten Zeilen.


Wie es jetzt weiter geht !
Vati darf doch nicht am Montag Nach Hause. Wir wissen nicht wie wir es im sagen solten. Er hat sich doch schon so gefreut auf zuhause. Wie lange er jetzt noch im Krankenhaus bleiben muß, ist ungewiß.
FAst täglich ruft das Krankenhaus bei uns an. Irgentetwas gibt es immer.
 
Manchmal denkt man, man wäre in nem Alptraum gefangen. Ich finde es wahnsinnig schwer, das alles so zu akzeptieren. Grade momentan, wo es ihm mal wieder nicht gut geht und er jetzt wohl unbedingt mit meiner Schwester und mir reden muss, befürchte ich das Schlimmste.

Andererseits war die Krankheit für meinen Vater aber zum Glück dazu da, sein leben bewusster wahr zu nehmen. Er hat aufgehört zu rauchen, er macht viel Sport. Er boxt bei seinem Chef mehr Gehalt raus und mehr freie Tage. Er lässt sich nicht mehr als Mädchen für alles behandeln. Vllt ist es auch teilweise die Angst davor, dass eben der Krebs wiederkehren könnte. Grade im Hinblick auf den Lymphknoten.

Ich muss sagen, trotz dem Erlebten geht es mir im Vergleich zu vielen noch sehr gut damit. Klar, die Situation damals war unheimlich schwer, aber ichhabe meinen Vater noch und ich muss ihn nicht mehr gegen sämtliche Krankheiten ankämpfen sehen. Dafür bin ich sehr dankbar.

Ich weiß nicht, ob das böse klingt, aber ich hoffe, blauefee, dass dein Vater ein schnelles Ende findet. Er wird wohl unsagbar leiden, nicht nur körperlich sondern wohl auch weil er glaubt, er falle euch, seiner Familie zur Last. Es gibt irgendwann diesen fixen Punkt, wenn man das Leiden sieht, dass dieser Mensch schnell stirbt. Dass die Tortur für ihn endlich zu Ende geht.
Ich war vor 4 Jahren unglaublich froh, dass mein lieber Opa nicht von den Ärzten gerettet werden konnte nach seinem Herzinfarkt, weil er sonst ein Pflegefall geworden wäre. Genauso hoffe ich für meine Tante, dass es schnell zu Ende geht. Durch die Metastasen an der Wirbelsäule (inoperabel und Chemo schlägt nicht an), wird sie laut Prognose innerhalb eines Jahres nicht mehr laufen können. Sie hat jetzt teilweise schon so schlimme Schmerzen, dass sie sich kaum noch bewegen kann. Man kann ihr nicht helfen, deshalb hoffe ich, sie muss nicht mehr lange leiden. Das ist unmenschlich :/
 
Ich hol den Thread wieder hoch, weil das Thema bei mir inzwischen auch aktuell ist. Vor kurzem ist mein Papa gestorben. Die Diagnose, dass er einen Tumor im Kopf hat, haben wir am 7. Dezember 2007 bekommen, als er von der Treppe gestürzt ist und ins Krankenhaus musste. Dort wurde es zufällig rausgefunden. Bei genauerer Untersuchung fand man raus, dass er Lungenkrebs hat.

Von da an ging alles ziemlich schnell. Er kam ins Krankenhaus, wurde operiert, bekam Bestrahlung und durfte wieder nach Hause. Leider fielen ihm wegen der Bestrahlung die Haare aus. Ich weiß noch genau, als er sich hingelegt hatte und ich nach ihm geschaut habe. Das ganze Kopfkissen war voller Haare! Ich bin völlig geschockt rausgerannt und hab geheult. Der Lungenkrebs machte sich in der kommenden Zeit immer mehr bemerkbar. Er hatte Schmerzen beim Rauchen und hörte von einem Tag auf den anderen auf, Kaffee konnte er nur noch mit viel Milch verdünnt trinken und Säfte auch nur mit Wasser. Später war er so schwach, dass er einen Strohhalm brauchte um nicht alles zu verkleckern. Jeden Tag wurde er schwächer und eines Tages konnte er nicht mehr aufstehen. Irgendwann bekam er dann auch noch Schmerzen und er musste ins Krankenhaus.

Zuletzt lag er auf der Intensivstation an einem Beamtmungsgerät. Er hatte überall Schläuche und konnte nicht mehr reden. Zuerst waren seine Handgelenke angebunden, weil er immer versucht hat mit den Armen hoch zugreifen und die Ärzte davon ausgegangen sind, dass er sich den Beatmungsschlauch rausziehen will. Später war er zu schwach um sich zu bewegen. Ich war oft bei ihm im Krankenhaus und die erste Zeit konnte er wenigstens noch seine Augen öffnen. Es hört sich komisch an, aber seine Augen waren total leer. Und wenn ich seine Hand berührt habe, hat er manchmal noch gezuckt. Einige Tage später ist er gestorben und ich und meine Mama waren im Krankenhaus. Wir haben die ganze Zeit mit ihm geredet und ich habe ihm ständig gesagt, dass er endlich los lassen soll. Und kurze Zeit später gingen die Werte runter und auf der Anzeige war nur noch ein Strich. Erst hab ich es nicht ganz begriffen, weil die Beatmungsmaschine ja noch weiter lief und sich der Brustkorb weiter gehoben und gesenkt hat. Aber dann kamen die Ärzte und haben uns herzliches Beileid gewünscht. Ich konnte es gar nicht glauben. Die Ärzte haben ihn dann losgemacht von den Schläuchen und das Beatmungsgerät ausgeschaltet. Solange sollten wir rausgehen. Dann konnten wir uns verabschieden und das werde ich nie mehr vergessen. Ich habe noch ein Bild ziemlich klar im Kopf. Das Bild, als wir durch den Flur gegangen sind und ich mich noch einmal umgedreht habe und durch die Tür geschaut habe. Und da lag er auf diesem Krankenhausbett und hat sich nicht mehr bewegt und nicht mehr geatmet. Ich glaube ich habe noch nie in meinem Leben so viel geheult.

Der erste Abend war komisch. Ich hab mich kalt und leer gefühlt. Meine Mutter hat mir eine Schlaftablette gegeben, damit ich schlafen konnte und als ich am nächsten Tag aufgewacht bin, tat mir alles weh.
Die nächsten Tage waren auch total merkwürdig. Nach außen hin habe ich mich verhalten wie immer. Also gelacht, gescherzt und niemand hat etwas gemerkt. Aber irgendwie hab ich mich trotzdem nicht gefühlt wie immer.

Und jetzt habe ich heftige Stimmungsschwankungen. Manchmal bin ich wie immer, ein fröhlicher Mensch. Und plötzlich fange ich an zu weinen, will nichts mehr essen und so weiter. Meistens weine ich nachts. Die meisten verstehen nicht, was los ist, aber ich habe es auch nur wenigen erzählt.

Ich weiß einfach nicht wie ich weiter machen soll. Denn es wirkt alles so unrealistisch. Ich kann es kaum begreifen. Es ist irgendwie wie ein schlechter Film, den ich nicht wahr haben will. Alles ging viel zu schnell. 4 Monate von der Diagnose bis zu seinem Tod! Und das schlimmste ist, dass alles so einfach weiter geht. Nur dass Papa nicht mehr dabei ist.

Wiegesagt, manchmal unternehme ich etwas mit Freunden, lenke mich ab, gehe auf Parties und bin so wie immer. Und dann sitze ich zu Hause, höre "Arms of an angel" von Sarah McLachlan und "Nur zu Besuch" von den Toten Hosen und bin total am heulen.

Am Anfang standen alle Freunde, sowie einige gute Bekannte hinter mir, aber inzwischen habe ich das Gefühl, dass alle von mir erwarten, dass ich jetzt mal darüber hinweg bin und dass ich nicht ständig rumjammere. Aber es ist eben nicht so leicht und am 20. Mai ist seine Beerdigung und ich begreife es immer noch nicht. Dazu kommt, dass ich Angst habe, dass ich das Ganze nicht so gut überstehe. Ich habe zwar schon Beerdigungen erlebt, aber immerhin ist mein Vater gestorben. Ich hab wirklich keine Ahnung...
 
Zuerst mal mein herzliches Beileid. *Tröst*

Darüber kommt man nicht so schnell weg, dass kann keiner von Dir verlangen. Vater oder Mutter sind neben den Geschwistern (falls vorhanden) doch die Personen, zu denen man die stärkste Bindung hat!
Niemand hat das Recht. Dir vorzuschreiben, wie lange Du trauern darfst. Lass Dich nicht zu sehr von anderen beeinflussen. Es wird bestimmt lange dauern, bis Du darüber hinweg kommst, zumal Du Deinen Vater ja wohl sehr geliebt hast.
Mir ging es damals ähnlich, als mein Opa gestorben ist. Aber über alle Trauer darfst Du auch nicht vergessen, dass das Leben weitergeht. Für Dich fängt es doch quasi erst an.
Bewahre die schönsten Erinnerungen an ihn in Deinem Herzen.
Echte Freunde werden Dir helfen bei bei Deinen Bemühungen, den Verlust zu verkraften, und werden sich nicht von Dir abwenden, egal wie lange Du brauchst.

Vielleicht ist es ein Trost, wenn ich Dir sage, dass Dein Vater noch Glück (ja ich weiß, klingt hart) hatte, dass es so relativ schnell ging. Mein Opa litt jahrelang und wir litten mit ihm.

Vergiss Deinen Vater nie, aber richte den Blick nach vorne - da gehts weiter. :hallo:
 
Hallo Stella282, ich verstehe, wie verloren du dich fühlst, weil ich auch schon mehrere liebe Menschen verloren habe Und die Reaktionen der Umwelt waren alles andere als erfreulich.

Es ist wirklich traurig, daß unsere Gesellschaft von Menschen, die so leiden wie du, erwarten, daß sie schon nach wenigen Tagen wieder zu funktionieren haben. Aber das kann man oft einfach nicht. Und dann trennt sich bei den Freunden Spreu vom Weizen. Geh einfach mal davon aus, daß Freunde, die nicht bereit sind, ein paar Wochen mit dir zu trauern, keine wirklichen Freunde sind. Das hört sich harsch an,. aber nach meiner Erfahrung ist das so. Denn was sollen das für freunde sein, wenn du gerade in schlechten Zeiten nicht ihre Hilfe in Anspruch nehmen kannst?

Gleichzeitig ist es aber auch so, daß das Mittragen der Trauer anderer auch deine Freunde belastet. Weil die Trauer, die ein Freund verspürt, immer auch bei dem, der mittragen will Ängste auslöst und ihn daran erinnert, daß seine Lieben auch sterblich sind.

Einige Bestattungsunternehmer haben Kontakte zu Trauergruppen, frag doch mal bei der Beerdigung den Bestatter. Wenn Menschen, die gerade alle das gleiche Schicksal haben, gemeinsam an ihrer Trauer arbeiten, fällt es ihnen oft leichter, über ihre Verluste hinweg zu kommen. Möglicherweise findest du dort auch neue Freunde fürs Leben, weil nichts so sehr bindet wie gemeinsam durchstandene tiefe Emotionen.

Was möglicherweise auch hilft sind Rituale.
Ein Beispiel: Wenn dein Vater immer einen Keks in den Kaffee getunkt hat, dann gib dir einmal am Tag (später in immer größeren Abständen) die Zeit dazu, einen Kaffee zu kochen, setz dich in Ruhe in dein Zimmer, trink den Kaffee, zopp den Keks und sage deinem Vater, wie sehr du ihn vermißt. Und am Ende des Kaffeetrinkens verabschiedest du dich bis morgen. Anfangs gelingt das nicht, weil das Weinen kein Ende nehmen will, aber nach und nach verringert sich die Zeit des Weinens. Und wenn deine tägliche Trauer auf die Länge einer Tasse Kaffee reduziert ist, dann mach es nur noch jeden zweiten Tag ...
Irgendwann wird sich deine Trauer ändern. Dann wird das Keffeetrinken mit Keks ein liebevolles Gedenken an deinen Vater sein. Und du wirst nur noch ganz selten weinen müssen.

Gib dir Zeit, mit dem Tod deines Vaters zurecht zu kommen. Er war ein ganz, ganz wichtiger Mensch in deinem Leben, den dir niemand ersetzen kann. Er hat es verdient, daß du um ihn trauerst. Wer das nicht versteht, der hat noch nie jemanden verloren, der ihm lieb und teuer ist.
 
Vielleicht "erwarten" die andern ja auch sowas von dir, weil sie es nicht wissen. Du sagtest ja selbst, dass du nur wenigen davon erzählt hast und es wäre ja möglich, dass der Rest einfach nichts davon weiß und deshalb mit dir auch nicht besonders fürsorglich umgeht.
 
Erst mal mein herzliches Beileid! Mein Vater verstarb Ende 2005 an Leberkrebs und es ging auch sehr schnell. Diagnose im Juli 05 und am 17. Dezember ist er gestorben. Es war keine einfache Zeit, zumal die Beerdigung dann am 23. Dezember war und Weihnachten irgendwie so gar nicht mehr passte.

Zum Thema Trauer möchte ich noch anfügen, dass man nicht umsonst vom sogenannten "Trauerjahr" spricht. Oft jedoch genügt auch 1 Jahr nicht, um die Trauerphasen zu durchlaufen.
Nimm dir die Zeit, die DU brauchst!

Viele Menschen haben Mühe mit dem Thema Tod und können auch nicht mit Trauernden umgehen. Ich denke nicht, dass es böser Wille ist, sondern ganz einfach ein "nicht aushalten können", aus diversen Gründen. Die Trauer eines andern kann ja auch eigene Trauergefühle wieder aktivieren, das muss man sicher auch noch berücksichtigen.

Ich wünsche dir viel Kraft!
Liebe Grüsse
Nef
 
Mein Vater hat auch Krebs, jedoch findet man bei ihm den Primärtumor nicht :ohoh: - warum auch immer. Auf jeden Fall sind die Tumore in der Leber und im Darm. Das war auch eine ziemliche Schocknachricht, denn mein Vater hatte schon davor jahrelang Beschwerden ( aufgrund des tumors ), doch der Arzt meinte immer es liege am Stress. Sommer '07 sagte man uns, dass mein Vater nur noch maximal bis Weihnachten leben wird.... aber wie man merkt sind wir schon weit nach Weihnachten ( Ein früherer Arzt von meinem Vater war auch verdutzt als er meinen Vater im März getroffen hat ).
Die Tumore sind zwar alle kleiner geworden bzw. erstmal fast komplett verschwunden, jedoch haben sich wieder einige neue gebildet, die aber im Moment wieder alle kleiner geworden sind als 1cm.
Man sieht meinem Vater eigentlich nicht an, dass er Krebs hat und solange er eine Pause von der Chemotherapie hat geht es ihm auch entsprechend gut.
Wir hoffen, dass bis Ende dieses Jahres die Tumore komplett verschwunden sind. Leider liegt Krebs in unserer Familie ( auch meine Oma väterlicherseits hat Krebs, jedoch einen komplett anderen als mein vater → Krebs an den Stimmbändern... ).​

@Stella282: Sowas stelle ich mir wirklich schrecklich vor, aber ich finde nicht, dass man sich nach einiger Zeit wieder so verhalten soll, als wäre nichts geschehen...​
 
Mein Opa ist am 08. März 2005 gestorben. Er lag auch mind. 6 Monate in verschieden Krankenhäusern bis er starb und er hat in seinem Leben viel Leid erleben müssen. Er hatte 2 Herzinfarkte und 3 Schlaganfälle. Er ist 6 Wochen vor seinem 75. Geburtstag gestorben und ich bin heute noch nicht richtig drüber weg. Klar trauere ich nicht mehr so stark wie am Anfang, aber oft sitze ich im Wohnzimmer oder sonst wo und denke drüber nach wie es wäre, wenn ich jetzt noch meinem Opa begegnen würde oder warum er sterben musste.
Selbst wenn ich zu meiner Oma komme denke ich, dass mein Opa noch auf der Couch sitzt so wie vor seinem Tod. Er hatte auch einen Herzschrittmacher und durfte sich kaum mehr bewegen.
Das schlimmste war auch, dass er im Krankenhaus 3 Tage vor seinem Tag bis zum Tag als er starb nichts mehr zu essen oder zu trinken bekam, weil er Wasser in der Lunge hatte. Ihm wurde auch regelmäßig Schleim aus dem Hals abgesaugt.

@ Stella282: Ich wünsche dir ebenfalls viel Kraft und lass dir Zeit egal was die anderen sagen.


Melly
 
Hallo Stella282,
erstmal mein herzlichtes Beileid. Du meine Güte ich könnte mir nie vorstellen das mein Daddy plötzlich nicht mehr da ist. Ich habe beim Lesen deiner Geschichte ohne Scherz fast angefangen zu heulen, ich meine, wie kann ein Mensch sowas nur geschehen. Das ist fies und gemein. Ehrlich gesagt bewundere ich dich dafür das du trotzdem versuchts ein normales Leben zu führen, aber dein Vater ist nicht mehr da und da kann man nicht verlangen das du nach ein paar Tagen wieder fröhlich, albern und witzig bist. Ich kann im geringsten nicht nachempfinden was du gerade fühlst, denn ich selber habe bisher "nur" meinen Cousin verloren. Das war zwar auch sehr hart immerhin war ich erst 10. Ich weiß nicht wie du schaffts, das klingt jetzt doof, weil wir uns nicht kennen, aber falls du mal "reden" willst schreib mir einfach 'ne PN!

Wie gesagt mein herzlichstes Beileid . . . :argh:
 

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