dasmuffin
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~Faithfulness~

Die Fortsetzung von Foolish Games
Für alle die ‚Foolish Games’ nicht gelesen haben, eine kleine Zusammenfassung:
Juli zieht mit ihren Eltern nach Italien und lässt Zuhause ihren Freund und ihre Freunde zurück. Sie beginnt ihr Leben dort zu hassen, bis sie sich mit Maria, Luciano und deren Clique anfreundet. Ab da an beginnt eine schöne Zeit mit ihren neuen Freunden. Doch sie bringt sich schon bald in arge Schwierigkeiten, als sie sich in einen Jungen (Carlo) der verfeindeten Clique vom anderen Strand verliebt, denn dieser trauert noch immer seiner verstorbenen Freundin Alice hinterher, die Lucianos Schwester ist. Die beiden Jungs hassen sich nach Alices Tod nur noch mehr, denn Luciano gibt Carlo die Schuld an allem. Zu allem Überfluss taucht ihr Freund (Ben) und ihre beste Freundin (Jenny) aus Deutschland auf, als es gerade am kompliziertesten wird. Luciano erzählt Ben alles von Carlo und Juli und dieser gerät in einen großen Streit mit Juli, die daraufhin zusammen bricht. Carlo ist außer sich, als er erfährt, dass all das Lucianos Verschulden ist, er sucht ihn auf, rasend vor Wut und fordert ihn sie in Ruhe zu lassen. Währenddessen erfährt Juli von Gian Marco, dass Carlo sich auf zu Luciano gemacht hat. Beide laufen so schnell sie können los, um die beiden zu suchen. Jenny ist bei ihnen. Sie treffen Luciano und Carlo auf der Landzunge an, wo beide in eine Schlägerei verwickelt sind, sie versuchen die beiden auseinander zu halten, doch Luciano zückt ein Messer und geht auf Carlo zu, der sackt verwundet zu Boden, Luciano läuft davon. Carlo überlebt, das Messer hat Lebensgefährliche Organe knapp verfehlt. Am Krankenbett gesteht Juli Carlo, dass sie schwanger ist und beide beschließen das Kind zu bekommen.
Trotzdem empfehle ich euch zuvor Foolish Games zu lesen, wegen dem besseren Verständnis.
Inhalt von Faithfulness:
Juli ist im neunten Monat schwanger, als die Schatten aus Carlos Vergangenheit ihn wieder einholen. Ein schwerer Irrtum scheint das Leben der beiden zu zerstören, denn Todgeglaubte leben länger.
~ 1.Kapitel ~
„Juli, hey… warte, du machst das völlig falsch“, sagte Carlo und versuchte ihr zu Hand zu gehen. Juli richtete sich abrupt auf.
„Verdammt, kannst du mich nicht eine Minute in Ruhe lassen, ich bekomm das schon hin“, sagte sie wütend.

Carlo hob beide Hände.
„Gut, wenn du willst. Ich wollte dir nur helfen“
„Das ist es ja gerade, das willst du ständig. Ich brauch deine Hilfe momentan nicht“, sagte sie energisch und wandte sich ab, um den Kinderwagen wieder zu inspizieren. Dieses verdammte Ding musste doch irgendwie aufzuklappen sein!
„Was stehst du da noch so dumm?“, fauchte sie nach hinten.
Carlo schüttelte nur den Kopf und gab einen grummelndes Geräusch von sich.
„Komm nachher ja nicht angekrochen, dass ich dir helfen soll.“
„Keine Sorge“, war die sarkastische Antwort.
Carlo wartete einen kleinen Moment und lief dann die Straße entlang. Ja, er liebte sie. Aber manchmal hasste er sie. Sie konnte absolut nichts dafür, das wusste er.

Die Hormone spielten schon seit einiger Zeit verrückt. Dazu kam noch, dass sie nachts wegen dem dicken Bauch kaum schlafen konnte und ständig unter Rückenproblemen litt. Nein, er würde jetzt nicht gerne mit ihr tauschen.
Er vergrub beide Hände in seiner Hosentasche und trat energisch gegen einen Stein. Wenn das Kind nur endlich kommen würde. Immerhin war der Geburtstermin in 2 Wochen angesetzt, da war es doch nichts unübliches, wenn es mal etwas früher kam? Aber er wusste wohl, dass die stressigste Phase dann erst folgen würde. Die Nächte ohne schlaf und die Hochzeit. Alles Dinge über die man glücklich sein sollte, aber sie trieb ihn momentan zu sehr in den Wahnsinn, als dass er sich darüber freuen konnte. Immerhin waren ihre Eltern und seiner Mutter eine große Hilfe.

Im letzten Monat hatten sie dann ihr Traumhaus gefunden, direkt am Meer gelegen, mit einem klitzekleinen Garten, zwar besaß es nur drei Zimmer, aber beiden hatte es auf anhieb gefallen. Juli war eifrig dabei Skizzen der Zimmer anzufertigen, wie sie später mal aussehen sollten, momentan wohnten beiden noch sehr provisorisch in dem kleinen Haus. Carlo fragte sich stattdessen wie sie das alles bezahlen sollten.
Er schlenderte den Weg zurück zur Pizzeria grüßte unterwegs ein paar Bekannte Gesichter und setzte seinen Weg weiter fort. Heute war ein schöner, warmer Tag. Am gestrigen Tag hatte es geregnet und die Luft war angenehm feucht.
Als er die Pizzeria erreichte empfing ihn Tomaso mit einem runzelnden Blick.
„Carlo? Was tust du hier?“, fragte er verblüfft. Carlo lehnte sich an den Tresen und legte den Kopf in den Nacken.
„Hast du nicht ein bisschen Arbeit für mich?“, flehte er.
Lachend schüttelte Tomaso den Kopf.

„Du kannst nicht bei jedem kleinen Streit mit Juliette nach Arbeit flehen. Das ist ihr gegenüber unhöflich.“
„Und was ist mit mir? Sie bringt mich in den Wahnsinn. Alles was ich tue ist falsch, alles was ich sage lässt sie wütend werden. Ich halte das nicht aus“, seufzte er.
„Als Francos Mutter schwanger war erging es mir ähnlich. Sie hat sogar mit Sachen nach mir geschmissen und heute weiß ich, dass dies meine glücklichste Zeit war.“ Ein trauriger Ausdruck huschte über sein Gesicht. Carlo kannte das nur zu gut. Was hätte er nicht früher alles dafür getan Alice wieder in seine Arme schließen zu können. Und nun? Er vermisste manchmal selbst den Streit den er mit ihr gehabt hatte.
„Du hast sicherlich Recht und schließlich ist der Grund für ihre Gereiztheit ja ein guter. Ich wünschte trotzdem, ich hätte manchmal etwas um ihr den Mund zu stopfen“, lachte Carlo.
„Schon wieder Streit Zuhause?“, rief Gian Marco aus der Küche. Ein Gruppe Männer am Tisch begannen herzhaft zu lachen. Carlo grinste.

„Kümmere dich ums Essen, sonst verhungern die Gäste“, rief er zurück.
„Bei diesen spannenden Gesprächen kann man mal das Essen auslassen“, grinste einer der Männer an dem Nebentisch.
„Ja, und ich vermute ich bekomme heute auch keins, wenn ich mich nicht schnell bei Juli entschuldige“, zwinkerte Carlo Tomaso zu und hob die Hand zum Abschied.
„Lass dich nicht unterkriegen. Denk dran, sie braucht dich in jeder Lage momentan, egal wie bissig sie ist“, sagte Tomaso und hob warnend den Zeigefinger. Carlo nickte und lief wieder zurück ins Freie.
Er liebte sein Leben hier. Die Leute und die ganze Atmosphäre und er genoss jeden Tag, sei er auch noch so trüb und dunkel. Vor allem liebte er die Nächte, in denen er mit Juli im Bett lag und neben ihr wachte, sie beim schlafen beobachtete und sich ausmalte wie wunderschön doch ihre Zukunft sein würde. Er atmete die frische Luft tief ein und schlenderte seinen Weg weiter.
~*~
Juli blickte auf den Umzugskarton hinab, in welchem ihre ganzen Bücher steckten.

Sie rieb sich über den Hinterkopf. Wo waren die Männer, wenn man sie brauchte? Carlo hatte ihr die Kiste vorhin ins Haus getragen, aber sie dort einfach liegen lassen. Er wusste doch, dass sie sie nicht wegbekam. Sie verschränkte die Arme und schnaufte. Männer!
Sie blickte auf die Couch, die plötzlich unheimlich anziehend wirkte. Wie lange hatte sie schon nicht mal einfach nur die Füße hochgelegt? Der Umzug war schrecklich langsam verstrichen und die Arbeit wollte nicht enden.
Sie erinnere sich noch daran wie aufgeregt Carlo ihr von dem kleinen Häuschen direkt am Meer erzählt hatte. Er hatte es haben wollen und er hatte ihr von den romantischen Nächten vorgeschwärmt, die bis jetzt irgendwie ausgeblieben waren, da beide bis vor einer Woche auf einer Matzratze in einem kahlen Zimmer geschlafen hatten. Mittlerweile hatten ihre Eltern den beiden ein wunderschönes Bett gekauft, das die Nächte angenehmer machte.
Sie ließ sich stöhnend auf der Couch nieder und versuchte ihren dicken Bauch irgendwie in die richte Position zu hieven.

Einfacher gesagt als getan. Ihr Rücken begann langsam wieder zu schmerzen, also entschloss sie einfach ruhig liegen zu bleiben und mit der Zeit wurde es besser. Ihre geschwollenen Füße fühlten sich taub an, schmerzten aber nicht mehr. Langsam ließ sie ihre Hand über den Bauch gleiten. Sie wusste, dass Carlo die Geburt herbei sehnte und ihr erging es ähnlich, aber so schmerzlich die Schwangerschaft manchmal war, manchmal genoss sie es mit dem Kind eines zu sein. Sie wussten beide noch nicht, ob es ein Junge oder ein Mädchen werden würde und Juli konnte nicht sagen was ihr lieber war.
Das langsame Streicheln ihrer Hand über ihren Bauch ließ sie träge werden und sie schloss die Augen. Manchmal, wenn sie nachts wach lag versuchte sie sich vorzustellen, wie ihr Kind in ihr lag, sie sprach in Gedanken manchmal mit ihm und das waren Momente die sie liebte, mehr als alles andere. Dann war sie allein mit ihrem Kind und niemand konnte sie in dieser Welt erreichen. Egal was ihr Kind werden würde, es würde wunderbar werden, denn es war Carlos Kind und obwohl sie wusste, dass sie ihn unfair behandelte liebte sie ihn mehr, als sie sich vorstellen konnte.

Seit sie geglaubt hatte Carlo durch Luciano zu verlieren, war ihr mehr denn je bewusst geworden wie sehr sie ihn doch brauchte und ihn immer schon gebraucht hatte, selbst als sie ihn noch nicht gekannt hatte. Noch während sie weiter an Carlo dachte begann sie unbemerkt einzuschlafen und in eine Welt zu gleiten, die sie von allem Übel beschützte, die sie und Carlo in den nächsten Tagen erwarten würde.
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