Hey Leute,
heute gibts endlich die Fortsetzung. Ich hab mal weniger Stress, weil morgen die schule ausfällt.
Und jetzt wünsch ich euch viel Spaß bei Kapi. 16

Es ist übrigens das letzte 'richtige' Kaptitel (aber da kommt bald noch was hinterher

)
(für den Moment kann es sein, dass die bilder etwas länger brauchen, um zu laden, weil imageshack grade irgendwie nicht so will wie ich

)
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Kapitel 16 - Warum darf ich niemals glücklich sein?
Zitternd trat ein in das Zimmer meines Vaters. Dort lag er auf seinem Bett und schlief. Er sah so friedlich aus, dabei stand es sehr schlecht um ihn. Die Jahre im Kerker hatten ihm wohl doch mehr zugesetzt, als mir bisher bewusst geworden war.
Langsam trat ich näher an sein Bett heran und wieder sah ich einen zum Tode verurteilten Menschen vor mir liegen, doch ich fühlte mich gänzlich anders. Carolina war mir egal, aber hier lag mein Vater; mein Vater, den ich erst seit so kurzer Zeit wiedergewonnen hatte und nun sollte er mir wieder genommen werden?
Nachdenklich betrachtete ich ihn weiter. Er atmete gleichmäßig und ruhig. Als ich mich auf einen Stuhl setzen wollte, der neben dem Bett stand, gab dieser ein fürchterlich quietschendes Geräusch von sich und mein Vater schreckte hoch. ‘Verdammt,’ dachte ich mir, während er sich langsam in meine Richtung drehte.
“Josie, meine kleine Josie.” Seine Worte klangen so liebevoll, dass ich ihn am liebsten umarmt hätte, doch ich wollte nicht zu stürmisch mit ihm umgehen. Wer wusste schon, ob eine kleine Umarmung ihn nicht zerbrechen konnte.
“Josie,” sagte er wieder. Ich bin so froh, dass du gekommen bist. Ich will mich doch noch von meiner kleinen Mausi verabschieden, bevor ich mich auf eine lange Reise begebe,” sagte er ruhig und ohne Angst.
“Aber... Papi. Du kannst mich doch jetzt nicht auch noch alleine lassen. Was soll ich denn machen, ganz allein,” schluchzte ich. Ich will nicht, dass du stirbst. Biiiiitteeeee. Papa.”
Ich konnte einfach nicht mehr. Was hatte ich nur getan, dass ich so ein Leben zu leben verdammt war. Warum wurde mir alles genommen was ich liebte? Wenn mein Vater starb, dann würde ich ganz alleine sein.”
Mein Vater erhob sich mühevoll aus dem Bett und setzte sich auf die Bettkante. Meine Versuche ihn davon abzuhalten, brachten nichts und ich wollte ihn auch nicht gewaltsam zurück ins Bett schieben.
Er sah mir direkt in die Augen.
“Josie, ich werde sterben, aber ich werde dich niemals verlassen, hörst du. Und du bist nicht allein. Denk doch an Jonas.” Ein kleines Lächeln huschte über meine Lippen, aber dann wurde ich wieder traurig. Ja, ich hatte Jonas und ich liebte ihn sehr, aber das war eine andere Liebe, als die, die ich für meinen Vater empfand.
Er wollte aufstehen, doch ich drückte ihm meine Hand auf die Brust und schob ihn sachte zurück. “Das geht nicht Paps. Du musst liegen bleiben,” sagte ich, aber kaum hatte ich meinen Arm zurückgezogen, erhob er sich erneut. Nun stand auch ich auf und schaute ihn an.
Dann fiel mein Vater mir in die Arme und wir hielten uns fest.
“Ich liebe dich Kleines,” meinte er zu mir.
“Ich liebe dich auch Papi”, schluchzte ich.
Aber mein Vater zeigte keine Trauer oder Angst. Er hielt mich einfach fest und sagte etwas, dass ich mein ganzes Leben nicht vergessen werde.
“Ich werde dich niemals verlassen Josie und du wirst niemals alleine sein. Das verspreche ich dir.”
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Am nächsten Morgen wurde mein Vater tot in seinem Bett aufgefunden. Als ein Diener mir die Tatsachen erklärte, brach ich geschockt zusammen und heulte wie ein kleines Baby. Der Diener stand völlig verzweifelt daneben und wusste nicht, was er tun sollte. Deswegen hat er sich wahrscheinlich entschlossen einfach gar nichts zu machen und nur blöd rumzustehen.
Und so blieb ich auf dem Boden hocken, bis die Türe sich öffnete und Jonas hereinkam. Als er mich sah, kam er sofort auf mich zugerannt und hob mich vom Boden auf. Ich zitterte und konnte nicht mehr auf meinen eigenen Beinen stehen und so trug Jonas mich zum Sofa, dass sich im Zimmer befand und sagte dem Diener, er solle uns doch jetzt bitte alleine lassen.
Wieder schluchzte ich auf und Jonas nahm mich liebevoll in den Arm.
“Jetzt hab ich nur noch dich Jonas. Bitte du musst mir versprechen, dass du mich niemals alleine lassen wirst!”
Er nickte.
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Am Tag der Beerdigung wurde ich noch trauriger, als zuvor. Nun würde der endgültige Schlussstrich zwischen meinem Vater, meiner Mutter und mir gezogen werden.

Es waren nicht viele Leute anwesend. Ein paar Bekannte meiner Eltern, der Bürgermeister, Priester, Jonas... Ja, und ich. Ich war so unendlich traurig, als wir den Friedhofsweg entlang wanderten.
Als der die beiden Särge schlussendlich in die Löcher hinabgelassen wurden, fing ich wieder an zu schluchzten. In Gedanken sprach ich das aus was ich fühlte und konnte mich somit von den beiden verabschieden. Jonas natürlich immer dicht an meiner Seite. Ich war froh ihn zu haben; jemanden, dem ich nach allem noch vertrauen konnte.
Wie mein Leben weiter gehen sollte, wusste ich noch nicht. Bald sollte ich zur Königin gekrönt werden, doch ob ich das nach allem noch wollte? Ich fand keine Antwort auf meine Fragen. Das Leben ist so ungerecht.
‘Warum? Warum darf ich niemals glücklich sein?’