Merkel wird Bundeskanzlerin

@The_Lurker: Ich kann die Äusserung von Cathleen sehr gut nachempfinden. Jeden Tag ist man auf der Arbeit, dafür wird man schon mal mit über der Hälfte seines Bruttoeinkommens mit Steuern und Sozialabgaben gemolken. Nach Miete und den ganz normalen Lebenshaltungskosten ohne irgendwelche Extras bleibt dann auch nicht mehr viel vom Gehalt über. Und es wird immer weniger was überbleibt. Die Sozialabgaben steigen, Zuzahlungen steigen, alles wird teurer. Manchmal bekommt man ein paar Euro mehr an Gehalt, was aber von der Steuerprogression sofort aufgefressen wird. Für die Vorsorge im Alter darf meine Generation selber aufkommen.

Wenn ich das ganze jetzt auf das Gehalt einer Putzfrau, einer Kassiererin im Supermarkt oder einer Krankenschwester herunter rechne, frage ich mich wie die über die Runden kommen. Den geht es nämlich in keinster Weise besser als einen Hartz IV-Empfänger. Mit dem im Kopf kommt mir bei den ständigen Forderungen von Langzeitarbeitslosen die Galle hoch...
 
TheLast schrieb:
Ich bin kein Freund der Unionsparteien, aber das ist doch Haarspalterei. CDU/CSU bilden eine Fraktionsgemeinschaft, auch wenn sie nicht immer einen gemeinsamen Weg gehen(siehe Strauß).

Und darüber kann man sich doch auch als Gegner der Union freuen, denn die CSU als Freund ist schlimmer als jeder Feind;) .

Von mir aus können die eine Fraktion bilden,trotzdem geht es hier um das Prinzip.Wenn die CDU/CSU als eine Partei die Macht beansprucht, dann sollten sie der Ehrlichkeit halber auf eine doppelte Parteienfinanzierung verzichten.Es kostet den Steuerzahler nur eine Menge Geld.Ich finde es einfach verlogen und ich denke auch es ist keine heilige Kuh die es auf ewig zu bewahren gilt.
 
Zur Kanzlerfrage: Ich finde, daß Schröder sich im letzten halben Jahr schlimmer benommen hat, als ein kleines Kind. Erst schreit er nach Neuwahlen, die er verliert, aber will trotzdem Kanzler bleiben. Und jetzt da er es nicht werden kann, will er sich aus allen politischen Ämtern zurück ziehen.
Ich denke, daß Frau Merkel keine schlechte Bundeskanzlerin sein wird, obwohl sie noch viel an sich arbeiten muß.
Von der Politik her, mag ich beide Parteien nicht besonders, ich finde eine schlimmer als die andere, also können sie sich ruhig zusammentun, vielleicht ergibt das ja sogar einen sinnvolle Mischung, wenn man aus beiden Programmen das richtige auswählt. Als alter Pessimist glaube ich aber nicht daran.

sorry, aber ich muß mich auch ins OT einmischen:
@The Lurker: Ich kann Dich gut verstehn, mir gehts auch nicht anders.

@Cathleen und Mathe Mann: Ihr könnt nur so reden, weil Ihr noch nie arbeitslos wart. Zieht von Eurem Nettolohn mal die Kaltmiete ab, dann bleibt sicher wesentlich mehr übrig als 350 Euro. Davon muß ein ALG II-Empfänger nähmlich genauso alles andere bezahlen, inklusive Praxisgebür, Medikamentenzuzahlung, private Altersvorsorge.... Denn wenn man mal an später denkt, gibt es für die Zeit der Arbeitslosigkeit ja keine Rente.
Außerdem wird man behandelt wie der letzte Dreck, nicht nur auf der Bundesagentur für Arbeit, sondern vor allem von Leuten, die einem immer wieder vorwerfen, man wäre ja nur zu faul zum Arbeiten.
Ich möchte nicht nur wegen des Geldes und der Anerkennung arbeiten, sondern auch vor allem, um das Gefühl zu haben etwas sinnvolles zu tun, nützlich zu sein, Leute zu helfen bzw. der Gesellschaft. (Dazu gehört nun mal nicht Vertreter, denn da gibts massenweise offene Stellen.)

@MatheMann: Verkäuferinnen werden wirklich bis auf letzte ausgenutzt, daß finde ich nicht in Ordnung, trotzdem haben sie wohl bei voller Arbeitszeit mehr als ein ALG II-Empfänger. Und ich würde ja als Verkäuferin anfangen, aber selbst da, benötigt man eine Ausbildung und Berufserfahrung, was ich nun mal nicht hab.

Und um wenigstens teilweise zum Thema zurückzukommen, eine leichte Lockerung des Kündigungsschutzes ist durchaus sinnvol. Ohne Kündigungsschutz hätte ich vielleicht schon Arbeit, sogar in meiner Branche. Allerdings erleichtert dies noch mehr die Saisonarbeit. Die Leue werden für 2-3 Monate eingestellt und anschließend wieder entlassen. Damit haben sie dann noch nicht mal Anspruch auf ALG I.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber es gibt immernoch Leute, die mit weniger Geld auskommen müssen, als die, die ALG II bekommen. Mein Nettoeinkommen war inklusive Kindergeld in der Ausbildung etwa 450-500 Euro. Und davon musste ich leben (Miete, Lebensmittel, GEZ, Fahrten zu Arbeit). Anspruch auf Ausbildungsbeihilfe und Sozialhilfe wurde abgelehnt, weil ich ja Unterhalt von meinen Eltern hätte bekommen können. Pech, wenn man eine Mutter hat, die selbst nur Sozialhilfe bekommt und der Vater schon vor seinen Gläubigern auf der Flucht ist, keinen gemeldeten Wohnsitz mehr in Deutschland hat und allgemein nicht ausfindig zu machen ist. Doch für diese Lage gab es kein Kästchen auf dem Antragsbogen.... Die Anträge wurden allesamt abgelehnt...
 
@Aci: Ja, ich kenne leider noch mehr Beispiele, die mit weniger als ALG II auskommen müssen. Und ich weiß, das ist verdammt schwer.
Ich jammere auch gar nicht so sehr wegen des Geldes, ich habe noch Glück, auch von anderen Seiten etwas Unterstüzung zu bekommen, sondern eher darüber, daß man sich nutzlos und wie ein Schmarotzer fühlt. Das ist für mich schlimmer als Geldmangel.
Mich regt außerdem die Denkweise und das teilweise Gejammer derer auf, die das Glück hatten, noch nie längere Zeit arbeitslos gewesen zu sein.

Aber wir weichen zu sehr vom eigentlichen Thema ab, ich habe mal ein neues eröffnet.
 
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Viktoria S. schrieb:
Von mir aus können die eine Fraktion bilden,trotzdem geht es hier um das Prinzip.Wenn die CDU/CSU als eine Partei die Macht beansprucht, dann sollten sie der Ehrlichkeit halber auf eine doppelte Parteienfinanzierung verzichten.Es kostet den Steuerzahler nur eine Menge Geld.Ich finde es einfach verlogen und ich denke auch es ist keine heilige Kuh die es auf ewig zu bewahren gilt.

Meines Wissen richtet sich die Höhe der Parteienfinanzierung nach den erhaltenen Stimmen bei den Wahlen. Somit macht es keinen Unterschied ob es eine Partei oder 2 Parteien sind.

Und die Fraktionsgemeinschaft ist keine Heilige Kuh. Wurde wohl in den 60er-Jahren in die Geschäftsordnung des Bundestages aufgenommen. Kann also mit über 50% des Bundestages wieder geändert werden, aber die anderen Parteien hatten schon direkt nach der Bundestagswahl signalisiert, dass sie den Vorstoß der SPD nicht mittragen würden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Fraktionsgemeinschaft
 
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Yeah, Schoenheits-OP's werden billiger ~


Mh juckt mich nich sonderlich.. atm kann ja noch keiner wissen, wie's mit ihr wird. Vllt wird's besser als mit Schroeder, vllt nich..und wenn's schlechter wird kann man immernoch auswandern.. >_>
 
DodotheGoof schrieb:
Das ist nicht eindeutig geklärt. Allgemein gilt, dass leichteres Kündigen auch bedeutet, dass man leichter Einstellen kann. (Ein hoher Kündigungsschutz erhöht die Kosten der Kündigung) Das ist die sogenannte Insider-Outsider-Theorie. Ein Kündigungsschutz (kann man aber auch auf andere Lebensbereiche, z.Bsp. Mietrecht, übertragen) hilft dem, welcher einen Arbeitsplatz hat (der Insider), aber es schadet dem Arbeitssuchenden (der Outsider). Der Unternehmer scheut die Kosten, welche dadurch entstehen, dass der Outsider zu einem Insider wird. Wenn es einfacher, günstiger und schneller geht zu kündigen, dann stellt man auch eher ein, falls der Bedarf besteht.
Aber es stimmt, es ist kein Automatismus, dass ein geringerer Kündigungsschutz auch mehr Arbeitsplätze bedeutet. Es würde sich aber die Flukatuation am Arbeitsmarkt erhöhen, d.h. man verliert schneller einen Job, findet aber auch schneller wieder einen.
Dann geht es uns bald wie in Amerika! Millionen von armen Menschen
 
racersim schrieb:
Dann geht es uns bald wie in Amerika! Millionen von armen Menschen

Naja so ganz richtig ist das nicht.

Es gibt ja verschiedene Ansätze von Wirtschaftpolitik. Die Bekanntesten sind wohl (Neo-)Fiskalismus (Keynes) und Monetarismus (Friedman). Ersteres setzt, kurz gesagt, auf Nachfrageförderung, letzteres auf Angebotsförderung.

Es geht etwa so ab: Anhänger beider Gruppen glauben das bessere Modell zu haben und werfen sich gegenseitig falsche oder nicht wirksame Konzepte vor.

Streichung des Kündigungschutzes wäre ja im Endeffekt eine Förderung der Angebotsseite und ein weiterer Rückgang bei der Einmischung durch den Staat. Bei einigen Wirtschaftskonzepten wäre das ein vernünftiger Schritt, etwa beim Neo-Liberalismus(also Frau Merkel) oder auch Monetarismus o.ä.

Man kann nicht einfach sagen, z.B. den bösen Liberalen liegt nichts an den Menschen oder durch die CDU/CSU kriegen wir Verhältnisse wie in Amerika.

Ach eins noch: Vor 15 Jahren wollten noch alle so sein wie Amerika, aber heute haben wir eine echten "Anti-USA" Trend. Komisch, oder;) ?
 
Ich kenn mich in Politik nicht so aus, aber ich weiß, dass ich die Merkel nie als Bundeskanzlerin wollte, auch wenn sie viel besser als Bush oder so ist. Ich mochte den Schröder ganz gut leiden, aber ich weiß, ich weiß, er hat das mit der Arbeit nicht hinbekommen... Und den Stoiber mag ich schon gar nicht oô. Die Bayern seien schlauer... -.- Meeensch...

Wehe, der wird Minister, dann hol ich mir nen Strick (Scherz)
 

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