[FONT=Verdana, sans-serif]Ich wollte zuerst eine andere Fotostory machen, aber kurz danach gab ich's wieder auf^^[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Titel: Bauchgefühl[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Fotos: Phoebe99
[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Text: Phoebe99
[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Idee: Phoebe99 [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Inhalt: [ Es geht um die 14-jährige, vernünftige, intelligente Elena, deren Eltern in Trennung leben. Ohne dass sie es will verliebt sie sich in einen einheimischen Jungen, als sie gerade mit der Mutter für 14 Tage in Brasilien (Nähe Rio) ist. Mit ihm kann sie endlich wieder glücklich sein. Doch die Zeit trennt sie und sie muss sich verabschieden und zurück nach Deutschland. Dort stellt sie entsetzt fest, dass sie schwanger ist. Elena muss eine Entscheidung treffen, und das nicht nur für sich. ][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anmerkung: Ich weiss, dass es viele solche Teeny-schwangeren-Stories gibt. Aber ich möchte sie anders machen, besonders. Das Thema fasziniert mich sehr, beschäftigt mich auch. Und zu Elenas Schwangerschaft kommt die Entfernung von dem Vater und die Probleme die mit sich trägt, wenn man sich nur schreibt. Denn er weiss nichts davon...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anermkung II: Ich habe kein WORD im Moment ^^. Deshalb entschuldige ich Tippfehler, die übersehe ich meistens.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Story ist in der Ich-Form geschrieben, da ich das am besten kann und es mir am einfachsten geht. Aber ich mag es nicht, wenn dies ohne Erläuterung geschieht. Deshalb wieder das liebe Vorspiel mit Jane Fax, meiner Autorin, die ich erfunden habe für solches!
[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Elena sitzt mir gerade gegenüber. Sie wirkt nervös, das sieht man vorallem an ihren Fingern, die auf der Theke hin- und herwandern. „Du musst wissen, dies ist mein erstes Mal, das ich mit einer Buchautorin über mein Leben spreche“, sagt sie dann. „Eigentlich spreche ich nicht gerne über mein Leben. Über andere Leben, ja, da könnte ich stundenlang diskutieren. Aber wenn es um meines geht.... da kommt so manches hoch, und dann spüre ich wieder dieses Gefühl der Verzweiflung. Dass nichts gut kommt so. Es schlägt mir auf die Magengegend, mir wird schwindelig vor Traurigkeit und nichtsahnend torkle ich nach hinten.“ Sie seufzt. „Dieses Gefühl, das man nicht weiss, was als nächstes geschieht und dass es nicht gut kommt.“ Sie nimmt einen Schluck Wasser und schliesst für einen kurzen Moment die Augen. „Das hatte ich früher täglich. Vorallem als ich von meiner Schwangerschaft erfahren habe. Ich war vierzehn damals. Und völlig verzweifelt und einsam.“[/FONT]
KAPITEL 1
ist sehr langweilig, sorry
Deshalb gleich Kapitel 2 im Anhang *g*. ES IST JA ERST DER ANFANG!!!
„[FONT=Verdana, sans-serif]Komm, setz dich“, bat meine Mutter mich an diesem kalten Nachmittag. Ich tat, was sie verlangte und setzte mich hin. Es war kühl, sogar bei uns im Haus. Wir hatten noch nie fest geheizt, meinen Eltern war die Stromrechnung schon immer ein Dorn im Auge. Meinen Vater störte es kaum, er war nie zu Hause. Und meine Mutter sagte immer, ich solle mich warm anziehen. Das wäre wenigstens gratis, Strom nicht. Sie hatte ja Recht, trotzdem war es viel angenehmer, wenn man sich leichter kleiden konnte und zu Hause trotzdem ein warmes Nest auf einen wartete.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war kurz vor Weihnachten, Mitte Dezember, aber man merkte nichts. Bei uns zu Hause sowieso nicht, meine Eltern mochten Weihnachten und Plätzchen und Kekse und Weihnachtsdeko und Geschenke nicht. Aber auch an den Temperaturen und am Wetter allgemein bemerkte man nichts.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es konnte gerade so gut später Sommer sein, man konnte auch mit einer leichten Jacke nach draussen gehen, das war kein Problem. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Was ist, Mama?“, fragte ich meine mir gegenübersitzende, stolze Mutter, die eigentlich jung schien. Sie hatte ihre braunen Haare mit Gel streng zurückgekämmt. „Ich wollte eben Luise und Nadja anrufen und fragen, ob sie vorbeikommen.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Kannst du gleich“, erwiderte meine Mutter seufzend. „Aber vorher brauche ich jemanden zum jammern.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dann jammer mal los.“ Ich seufzte kurz, denn es ging ganz bestimmt wieder um das selbe Thema, weshalb sie immer in meiner Gegenwart jammerte. Und ich hatte mich nicht getäuscht, natürlich nicht.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Er hat angerufen und gesagt, dass es später wird.“ Mit „er“ meinte sie meinen Vater...[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja und?“, seufzte ich, weil meine Mutter Selina eine Weile schwieg.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich glaube, es ist seine Sektretärin“, sagte sie dann und ich horchte auf.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Diese doofe Kuh?“, platzte es mir unfreundlich heraus. „Die ist doch blond und Papa hasst blond, weil es meistens so künstlich aussieht, und bei der Hilker sieht's unnecht aus, das kannst du mir glauben.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, aber sie arbeitet immer dann im Büro wenn er auch arbeitet“, sagte sie unglücklich und verzog den Mund. „Und sie hat den Überblick über seine Termine, über alle. Sie ist sehr gebildet und hat sogar studiert. Dann hat sie ein kleines Kind. Da hat sie mir doch so viel vorraus.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das stimmt doch nicht“, versuchte ich sie zu trösten. „Ein kleines Kind kann auch nerven und abschrecken.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber nicht Thomas“, widersprach mir Selina. „Er liebt doch kleine Kinder. Und ich konnte nach dir keine mehr bekommen. Das hat er mir bestimmt nie verziehen.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das glaube ich nicht“, sagte ich schnell. „Ich denke, er hat mal etwas Neues gebraucht oder so. Keine Ahnung. Ich bin doch auch erst vierzehn. Du kennst ihn viel besser als ich.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, aber mit dir hat er vom ersten Tag an mehr Zeit verbracht“, seufzte sie.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber ich glaube, er liebt dich noch. Ich kann es nicht wissen, aber du darfst nicht aufgeben.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe solche Angst, das ich ihn mal im Bett erwische oder so. Wenn ich ihn anrufe, dass er dann gleich im Büro......“ Sie stützte ihren Kopf in ihre Hände und seufzte.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]So ein Quatsch“, rief ich schnell und musste grinsen. „Das würde er nie tun. Schlimm genug das er dich einmal betrogen hat.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und das hatte er tatsächlich getan. Sie hatte einmal sein Tagebuch gelesen, ganz zufällig aber nur, da war ein ziemlich eindeutiger Eintrag. Sie hat ihn mir damals vorgelesen, während sie geweint hat, und ich kann mich noch ein bisschen erinnern.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Liebes Tagebuch, ich habe heute etwas getan. Ich habe doch tatsächlich Selina betrogen. Es war eine junge Frau, mitten in meiner Lieblingsbar, sie hat mich sofort angesprochen. Ihr Name ist Cindy.... Cindy. Ihr langes, schwarzes Haar, ihre weiße, blasse Haut und ihre roten Lippen, die nur wenig mit Lippenstift überdeckt wurden, erinnern mich an Schneewittchen. Diese Geschichte habe ich meiner Tochter Elena früher ständig vorgelesen. Wir waren bei ihr zu Hause, als mir das in den Sinn kam. Es war eine gute Erfahrung, es hat mir gut getan. Ihre weiche Haut, nackt an mir zu spüren. Wir sind Arm in Arm hinausgelaufen, dann hat sie mir gesagt, dass es ihr Spaß gemacht hätte, sie mich aber nicht wiedersehen wolle. Das ist okay für mich. Es war ein Abenteuer. Dein Thomas![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch mittlerweile konnte meine Mutter auch wieder lachen. Nicht, wenn mein Vater in der Nähe war oder wenn sie mit ihm gestritten hat, aber wenn wir alleine waren.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bin stolz auf dich und sehr glücklich, dass es dich gibt, meine kleine Elena“, flüsterte meine Mutter plötzlich leise und zufrieden. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Was hast du denn geschluckt, eben?“, grinste ich und schaute schräg zur Seite.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Nichts. Kann man dir denn kein Kompliment machen, einfach so?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Doch, aber irgendwie hat es gerade nicht gepasst.“ Ich lächelte ihr zu und sie lächelte zurück.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ach, ich freue mich auf unseren Brasilien-Urlaub in zwei Wochen. Zwei Wochen Sonne, Strand und Meer und nur wir zwei. Dann kann ich auch endlich mal nachdenken, dazu fehlt mir hier ja die Zeit.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Du arbeitest doch gar nicht, warum fehlt dir da die Zeit?“, grummelte ich grinsend.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Weiss auch nicht. Bin zwar den ganzen Tag zu Hause, aber doch gestresst. Und jetzt haue ich mich vor den Fernseher.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Such dir doch einen Job“, schlug ich vor.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Einen Job?“ Sie schaute mich fragwürdig an.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe schon seit fünfzehn Jahren nicht mehr gearbeitet...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dann fang am besten wieder gleich an, sonst verlernst dus noch...“ Ich grinste wieder.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Na ich weiss nicht. Ist das nicht recht anstrengend?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Vielleicht, aber bestimmt nicht so langweilig wie hier. Der Gärtner kommt, also kannst du nichts im Garten machen. Und die Putzfrau kommt auch jede Woche. Also...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Vielleicht hast du sogar recht! Ich werde mich mal umsehen... Kluges Mädchen.“ Sie lächelte zufrieden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Meine Mutter war oft nicht die Intelligenteste, aber ich liebte sie sehr. Sie lag mir am Herzen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Gleich nach unserem Gespräch rief ich wie geplant meine zwei besten Freundinnen an. Eigentlich verstand ich mich mit Nadja ein bisschen besser, aber wir sagten uns nichts dazu. Wir waren einfach zu dritt, überall. Luise war nämlich auch super. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hallo Luise, hast du Lust zu mir zu kommen? Ich frage dann noch Nadja.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hi Nadja, hast du Lust zu mir zu kommen? Luise kommt auch, hat sie eben gesagt.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Na klar“, hatten beide auf meine Frage geantwortet und einige Minuten später stand Nadja da. Ich hatte ihre Jacke hingehängt und wir gingen rauf in mein Zimmer. Gleich als wir abgesessen waren, drehte jemand am Knopf meiner Tür und Luise kam ins Zimmer.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Luise!“, stotterte ich laut und traute meinen Augen nicht. „Wie bist du denn angezogen?“ Sie strahlte ebenfalls über ihr ganzes Gesicht.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Wo kommst du denn her?“, fragte auch Nadja, die es sich bequem gemacht hatte und auf Luises nackten Bauch samt Bauchnabelpiercing schaute.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ihre Jeans waren eng, das Oberteil ärmellos, der gesamte Bauch war zu sehen. Nicht, dass Luise keine schöne Figur hatte, aber es war doch mitten im Winter![/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Was macht ihr für ein Gesicht? Ich dachte, es wäre an der Zeit, meinen Klamottenstil etwas zu ändern.“ Sie grinste breit und setzte sich zu uns.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]War das etwa die Idee von diesem Tristan?“, murmelte ich düster und war wenig begeistert.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Seit etwa drei Wochen hatte die vierzehnjährige Luise Petersen nämlich einen Freund, Tristan. Nicht einmal richtig deutsch sprechen konnte er.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und warum strahlst du so?“, fügte ich verwirrt hinzu und starrte sie an.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ihr glaubt nicht, was wir gemacht haben“, rief die begeisterte Luise.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Habt ihr etwa geheiratet“, brummte Nadja.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ihr hattet doch nicht... etwa...S...“, ich räusperte mich ensetzt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch Luise strahlte und strahlte und das nervte mich. Nadja genauso. Aber sie überstrahlte das.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es war so genial, genial sage ich euch.“ Luise holte tief Luft. „Ich weiss, ich hätte euch eher davon erzählen sollen, dass wir es tun wollen und so. Aber es war einfach göttlich, so spontan... Gestern Abend ist es passiert. In seinem Zimmer in der Wohnung. Wir waren ganz alleine, da hauchte er mir ins Ohr, das er mir mir schlafen möchte.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich war ziemlich überrascht, Nadja auch.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und du hast einfach ja gesagt?“, fragte ich überrumpelt.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe gar nichts gesagt und ihn geküsst...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber du bist doch erst so alt wie wir. Und kennen tut ihr euch auch nicht richtig...“, nörgelte ich und zweifelte an Luises Glück.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hey, verdirb mir nicht alles, Miss Oberschlau“, murmelte Luise genervt.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Entschuldige, aber ich finde es auch etwas sehr früh...“, mischte sich Nadja ein und ich war froh.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es ist ja nicht eure Sache“, sagte sie und lehnte sich zurück.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Stimmt“, stimmte ich zu. „Aber habt ihr wenigstens verhütet?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dazu blieb keine Zeit. Aber ich habe heute morgen meine Tage bekommen, also keine Panik. Und übermorgen habe ich einen Termin beim Frauenarzt.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Wenigstens das“, grinste Nadja mit den vielen Sommersprossen im Gesicht. „Aber ich hätte ja echt Schiss beim Frauenarzt. Dieser Stuhl und du musst dich da vor dem zeigen...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist doch kein Problem“, sagte ich. „Das ist doch der Beruf von ihm. Wie andere normale Ärzte sind.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, aber trotzdem...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Also ich sehe da kein Problem“, sagte jetzt auch Luise. „Dann bekomme ich wenigstens die Pille.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war eine Weile still, dann lehnte sich Nadja träumend nach hinten.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es muss ja eigentlich toll sein, so ein Freund. Vielleicht sollten wir uns auch einen zulegen, Elena.“ Nadja schaute mich verträumt an. „Du kannst mit ihm Hand in Hand lange Spaziergänge machen, kannst ihm nahe sein und ihm alles erzählen und du kannst mit ihm lachen und tanzen.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber Spaziergänge können wir ja auch machen, wir können uns alles erzählen, uns vertrauen und lachen und tanzen...“, sagte ich nachdenklich.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, aber es ist doch etwas anderes, wenn du wirklich verliebt bist...“, antwortete mir Nadja.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, schon, trotzdem kann ich mir nie vorstellen, einen Jungen zu küssen oder... mit ihm zu... schlafen.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich sage euch einfach, wenn ihr noch zwanzig Jahre wartet, verpasst ihr etwas“, sagte Luise wieder einmal und pfiff ein Lied, das im Radio im Moment dauernd zu hören war.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und da pfiffen ich und Nadja mit, weil wir das Lied liebten. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Aber ich fühlte mich trotzdem nicht gut. Irgendetwas war da. Warum hatte Luise mit Tristan geschlafen? War sie verrückt geworden? Diese jämmerlichen drei Wochen! Sie hätte jetzt schwanger sein können hier sitzen und mit uns lachen. Oder nein, sie hätte Aids haben können. Er war schließlich schon fast achtzehn.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wenn ich mir so vorstellte, wie Luise mit einem Jungen schlief, das war schon komisch. Wir hatten früher im Sandkasten zusammen gespielt![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dann stand Luise ruckartig auf, als sie auf meine Uhr auf dem Tisch gesehen hatte.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Mist, schon so spät! Ich habe mich doch mit Tristan verabredet, vor dem Kino.“ Sie seufzte laut.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das habe ich völlig vergessen, weil ich mich mit euch so gut amüsiert habe.“ Sie zwinkerte uns zu.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber mit ihm habe ich ja auch Spass. Und er ist nett.“ Sie schaute schon wieder verträumt, wie vorhin beim Pfeifen, aber diesmal erwachte sie wieder und verabschiedete sich von uns.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Macht's gut, Mädels.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dann war sie wie vom lieben Gott persönlich in den „Arsch“ gestossen verschwunden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Tür klappte leise zu.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nadja setzte sich mir gegenüber und wir holten gemeinsam tief Luft.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Also was hälst du wirklich davon?“, platzte sie heraus und seufzte.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich finde es nicht gut. Ich meine, hallo, Luise ist vierzehn.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und nicht gerade reif für ihr Alter...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Stimmt. Und wie sie sich jetzt anzieht... Hey, geht’s noch? Es ist kurz vor Weihnachten. Zwar nicht sonderlich kalt, der Schnee kommt wahrscheinlich gar nicht, aber gleich so?!“, rief ich und schüttelte ärgerlich den Kopf. „Seit dieser Tristan ihr den Kopf verdreht verstehe ich sie gar nicht mehr.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich doch auch nicht. Sie kennt ihn drei Wochen...“ [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich würde den gerne mal kennen lernen und ihm die Meinung sagen“, lächelte ich. „Du Spinner, verdreh meiner Freundin nicht den Kopf, das hat sie nicht verdient. Dem würde ich etwas sagen...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und er soll sie nicht zu etwas zwingen, dass sie nicht will.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, das würde ich auch sagen“, sagte ich zufrieden und lehnte mich nach hinten.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber da kann man nichts machen. Es ist ihre Entscheidung“, erwiderte Nadja und stand auf. „Langsam muss ich aber auch los, sorry.“ Ich stand mit ihr auf.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist schon okay, ich werde es überleben“, grinste ich zaghaft.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bin froh, im Moment wenigstens noch eine überlegungsfähige Freundin wie dich zu haben“, seuftzte Nadja.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und ich erst...“ Ich lächelte ihr zu. „Soll ich dich noch nach unten begleiten?“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie nickte nach einer Weile, dann gingen wir gemeinsam aus dem Zimmer.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]In diesem Moment hörte ich, wie meine Eltern sich unten in der grossen Empfangshalle, die nur aus Stein war, fürchterlich stritten.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und? Warst du wieder bei IHR?“, brüllte meine Mutter.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hör auf, Selina, das macht mich verrückt!“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dann geh doch für immer zu ihr! Oder ist sie etwa auch sechzehn Jahre lang verheiratet, so wie du, mein Lieber?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bitte dich, Selina, hör auf...“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch sie hörte nicht auf. Sie schrie und schrie und schrie. Und hörte nicht auf. In dem Gebrüll sah mich Nadja mitleidig an und verabschiedete sich ebenfalls. Ich war so sauer. Warum konnten sie nicht wenigstens jetzt aufhören?[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]HÖRT AUF! SOFORT!“, brüllte ich laut, als die Tür zu und Nadja verschwunden war.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich kann es nicht mehr hören! Geht in ein Zimmer, geht weg, einfach nicht hier und nicht jetzt! Oder lasst euch scheiden! Aber streitet nicht dauernd, das ist...“ Ich schluchzte laut, dann stampfte ich wütend davon. Ich hasste es. Immer wieder diese Streitereien. Ich wusste, meine Mutter litt darunter, aber wieso konnte sie nicht einfach mal ausziehen oder weg gehen oder meinen Vater rausschmeissen?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Gerade eben war ich noch so gut gelaunt. Nadja und Luise waren bei mir, alles war gut. Ausser vielleicht die Geschichte um Luise, aber auch das war halb so schlimm.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und jetzt das. Immer wieder...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wütend knallte ich auf das Sofa und schnappte mir die Fernbedienung. Ich schlug so auf die Tasten, das sie im ersten Moment nicht funktionierten. Aber gleich danach nahm meine Mutter sie mir weg und machte den Fernseher aus.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie setzte sich neben mich.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hör mal zu, Elena, es tut uns Leid...“, begann sie, doch ich unterbrach sie.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Uns? Dir tut es leid, nicht ihm...“ Ich schaute sie nicht an.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Doch, eigentlich tut es ihm auch Leid, aber er kann es nicht zeigen... Er kann eben keine Gefühle zeigen.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich weiss... Er hat mich noch nie in den Arm genommen, nie gesagt, dass ich ihm etwas bedeute. Noch nie.“ Ich seufzte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das war eben mein Vater, der Gefühllose. Das war ich nicht anders gewohnt.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich glaube, ich werde mich nach diesen zwei Wochen trennen“, sagte sie plötzlich entschlossen, aber verletzt.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich glaube, das wäre sogar besser.“ Ich schluckte.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Wir zwei alleine werden uns aber kein solches Haus leisten können.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dann ziehen wir eben in eine kleinere Wohnung um.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Wäre das für dich okay?“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und da nickte ich, weil es für mich mehr als okay war – es war mir egal, wo wir wohnten. Nur die Leute dort mussten stimmen![/FONT]
KAPITEL 2
*g*
[FONT=Verdana, sans-serif]Vor der Reise nach Brasilien geschah nichts Aussergewöhnliches. Ich ging noch zwei Wochen zur Schule, dann waren Ferien, kurz vor Weihnachten. Weihnachtliche Stimmung herrschte bei uns gar nicht. Auch das Wetter wurde nicht besser. Ein bisschen kälter war es, aber an Schnee war überhaupt nicht zu denken. Nichts mit weissen Weihnachten also.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Meine Eltern stritten immer noch, aber nicht mehr so häufig wie früher. Meine Mutter sehnte sich nur noch nach dem Urlaub, sie hatte keine Kraft mehr für grossen Streit.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Am Abend bevor wir fuhren verabschiedete ich mich noch telefonisch von Luise und Nadja. Die beiden blieben zu Hause und feierten mit der Familie Weihnachten. Ich beneidete sie ein bisschen darum, es war richtig gemütlich zu Hause, aber Brasilien war schliesslich auch nicht schlecht.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Luise hatte ein drittes Mal mit Tristan geschlafen... Aber sie nahm jetzt die Pille.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Mein Vater blieb zu Hause und arbeitete. Mir war das egal. Die Ferien mit ihm waren schon immer langweilig und öde. Dauernd war er am Telefon und sehr häufig ging er ein paar Tage früher nach Hause. Aber ich kannte es nicht anders...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als erstes fuhren wir früh morgens mit dem Auto zum Flughafen. Wir mussten fast eine Stunde warten, bis wir endlich einsteigen konnten. Danach flogen wir nach Brasilien, Sonne, Strand, Wärme. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als wir aus dem Gebäude kamen, schlug uns die warme Luft nur so entgegen. Sie war ebenso feucht wie sie warm war.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Ferienhaus, indem wir wohnten, war riesig gross und eigentlich ziemlich ungemütlich. Aber ich mochte den grossen Pool.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Bereits am nächsten Tag war ich stundenlang am Pool. Es führte eine Brücke über den Pool, die ich zum Springen benutzte.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich schwamm kilometerlange Strecken im Schwimmbecken. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Meine Mutter war dauernd nur im Haus, selten kam sie heraus und schwamm mit mir eine Runde.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Oder ich sass einfach da und liess mich von der warmen, starken Sonne bräunen. Damit hatte ich kein Problem, ich wurde immer recht schnell braun.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Darum beneidete mich Nadja schon immer, sie war recht blass und weiss.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]An diesem Abend sollte ich Marcos kennen lernen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich zog mir eine Jeans und ein Oberteil an und ging an den menschenleeren Strand. Hinter mir war ein hoher Fels, und ich fürchtete mich ein klein bisschen vor ihm. Aber es war nicht schlimm, sondern schön, diese Ruhe... Man hörte nur die Wellen, wie sie langsam auf- und abschlugen, Schaum erzeugten. Das klang einfach schön.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich stand auf und horchte. Es war so still wie es in Deutschland nie sein konnte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nur dieser Schaum, den man hörte, drang in mein Ohr ein. Den Schaum, den das Meer machte, wenn die Wellen auf das Wasser schlugen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch das Meer war sehr ruhig. Es gab nur kleine, wirklich kleine Wellen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war so schön. Am liebsten wäre ich nie mehr von hier fortgegangen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich ging einige Schritte ins warme, salzige Meer und meine Schuhe waren durchnässt. Aber das war mir egal. Auch meine Jeans waren unten ein bisschen nass.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich fühle mich mit dem Meer verbunden. Es ist schön, nicht überall, speziell, hat etwas Ruhiges an sich, doch äusserlich ist es unruhig. Es schlägt Wellen, doch unten, da ist es ganz, ganz still und leise.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich atmete einmal ganz tief ein. Es roch ebenfalls gut. Nach Salz, nach Meer eben. Nach Freiheit, nach grenzenloser Freiheit.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch zum ausatmen kam ich nicht. Ich spürte jemanden hinter mir, ganz dicht, wagte es nicht, zu atmen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Plötzlich fasste mich eine warme Hand an meinem Ellbogen.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Entschuldigung“, sagte eine nette, fröhliche, und doch bedrückte Stimme. Ich drehte mich blitzartig um. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja?“ Ich schaute in ein gebräuntes Gesicht. Es war rund, und doch schmal. Hinter mir stand ein Junge, vielleicht ein bisschen älter als ich. Und in seinem Ohr steckten einige Stecker.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es ist sehr gefährlich hier, Abends. Vielleicht sollten Sie sein vorsichtiger, oder nach Hause gehen...“ Er hatte einen sehr starken, portugiesischen Akzent in seiner Stimme. Diese war sehr männlich, aber nicht zu.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Nein, es geht schon, danke“, antwortete ich nur platt und atmete endlich aus.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Okay, ich habe Sie gewarnt.“ Er lächelte mich an. Er schien so freundlich. Ganz anders, irgendwie.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war einige Sekunden so still, dass ich mich ein bisschen schämte. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Warum... warum soll es hier denn gefährlich sein?“, fragte ich leise, um etwas gesagt zu haben.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es treiben sich Banden herum, um diese Zeit. Die sind voller Alkohol und haben nichts Gutes vor. Der arme Strand dient in der Nacht nur für diese Typen.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich musste lächeln. Wie lustig er doch redete. Wie ein Zehnjähriger. Und doch schien er irgendwie gebildet.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist doch nicht lustig...“ Das U betonte er diesmal sehr stark.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich weiss, entschuldigung. Sie haben nur einen lustigen Akzent...“ Ich lächelte ihn an.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich kann nichts dafür, ich bin nicht von hier.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Kein Problem, ich...“ Ich lächelte. „Ich muss jetzt gehen. Keine Angst, ich bin schon gross, kein Kind mehr, aber trotzdem danke.“ Ich zwinkerte ihm zu.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist gut.“ Er lachte zufrieden. Wenn er lachte, dann bildete sich eine kleine Falte zwischen Mund und Wange.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich wusste nicht, was sagen, oder was tun, deshalb hob ich lachend kurz meine Hand und machte eine kleine Handbewegung. Es sollte wohl ein Winken werden, aber er grinste mir nur zu und machte ebenfalls eine unerkennbare Handbewegung.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dann ging ich in unser Ferienhaus zurück.[/FONT]
ENDE *g*
Benachrichtigt werden:
**°°Sweety°°**; Fredi92; ~*Jeanette-Girl*~; Fun-Cat; naciente; Nessanjas; IloveSims2; LittleChica; Simyleinchen; Beyoncé Fan
Sagt, wenn ihr (nicht) benachrichtigt werden wollt!!!
[FONT=Verdana, sans-serif]Titel: Bauchgefühl[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Fotos: Phoebe99
[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Text: Phoebe99
[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Idee: Phoebe99 [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Inhalt: [ Es geht um die 14-jährige, vernünftige, intelligente Elena, deren Eltern in Trennung leben. Ohne dass sie es will verliebt sie sich in einen einheimischen Jungen, als sie gerade mit der Mutter für 14 Tage in Brasilien (Nähe Rio) ist. Mit ihm kann sie endlich wieder glücklich sein. Doch die Zeit trennt sie und sie muss sich verabschieden und zurück nach Deutschland. Dort stellt sie entsetzt fest, dass sie schwanger ist. Elena muss eine Entscheidung treffen, und das nicht nur für sich. ][/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anmerkung: Ich weiss, dass es viele solche Teeny-schwangeren-Stories gibt. Aber ich möchte sie anders machen, besonders. Das Thema fasziniert mich sehr, beschäftigt mich auch. Und zu Elenas Schwangerschaft kommt die Entfernung von dem Vater und die Probleme die mit sich trägt, wenn man sich nur schreibt. Denn er weiss nichts davon...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Anermkung II: Ich habe kein WORD im Moment ^^. Deshalb entschuldige ich Tippfehler, die übersehe ich meistens.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Die Story ist in der Ich-Form geschrieben, da ich das am besten kann und es mir am einfachsten geht. Aber ich mag es nicht, wenn dies ohne Erläuterung geschieht. Deshalb wieder das liebe Vorspiel mit Jane Fax, meiner Autorin, die ich erfunden habe für solches!

[FONT=Verdana, sans-serif]Elena sitzt mir gerade gegenüber. Sie wirkt nervös, das sieht man vorallem an ihren Fingern, die auf der Theke hin- und herwandern. „Du musst wissen, dies ist mein erstes Mal, das ich mit einer Buchautorin über mein Leben spreche“, sagt sie dann. „Eigentlich spreche ich nicht gerne über mein Leben. Über andere Leben, ja, da könnte ich stundenlang diskutieren. Aber wenn es um meines geht.... da kommt so manches hoch, und dann spüre ich wieder dieses Gefühl der Verzweiflung. Dass nichts gut kommt so. Es schlägt mir auf die Magengegend, mir wird schwindelig vor Traurigkeit und nichtsahnend torkle ich nach hinten.“ Sie seufzt. „Dieses Gefühl, das man nicht weiss, was als nächstes geschieht und dass es nicht gut kommt.“ Sie nimmt einen Schluck Wasser und schliesst für einen kurzen Moment die Augen. „Das hatte ich früher täglich. Vorallem als ich von meiner Schwangerschaft erfahren habe. Ich war vierzehn damals. Und völlig verzweifelt und einsam.“[/FONT]
KAPITEL 1
ist sehr langweilig, sorry


„[FONT=Verdana, sans-serif]Komm, setz dich“, bat meine Mutter mich an diesem kalten Nachmittag. Ich tat, was sie verlangte und setzte mich hin. Es war kühl, sogar bei uns im Haus. Wir hatten noch nie fest geheizt, meinen Eltern war die Stromrechnung schon immer ein Dorn im Auge. Meinen Vater störte es kaum, er war nie zu Hause. Und meine Mutter sagte immer, ich solle mich warm anziehen. Das wäre wenigstens gratis, Strom nicht. Sie hatte ja Recht, trotzdem war es viel angenehmer, wenn man sich leichter kleiden konnte und zu Hause trotzdem ein warmes Nest auf einen wartete.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war kurz vor Weihnachten, Mitte Dezember, aber man merkte nichts. Bei uns zu Hause sowieso nicht, meine Eltern mochten Weihnachten und Plätzchen und Kekse und Weihnachtsdeko und Geschenke nicht. Aber auch an den Temperaturen und am Wetter allgemein bemerkte man nichts.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Es konnte gerade so gut später Sommer sein, man konnte auch mit einer leichten Jacke nach draussen gehen, das war kein Problem. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Was ist, Mama?“, fragte ich meine mir gegenübersitzende, stolze Mutter, die eigentlich jung schien. Sie hatte ihre braunen Haare mit Gel streng zurückgekämmt. „Ich wollte eben Luise und Nadja anrufen und fragen, ob sie vorbeikommen.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Kannst du gleich“, erwiderte meine Mutter seufzend. „Aber vorher brauche ich jemanden zum jammern.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dann jammer mal los.“ Ich seufzte kurz, denn es ging ganz bestimmt wieder um das selbe Thema, weshalb sie immer in meiner Gegenwart jammerte. Und ich hatte mich nicht getäuscht, natürlich nicht.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Er hat angerufen und gesagt, dass es später wird.“ Mit „er“ meinte sie meinen Vater...[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja und?“, seufzte ich, weil meine Mutter Selina eine Weile schwieg.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich glaube, es ist seine Sektretärin“, sagte sie dann und ich horchte auf.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Diese doofe Kuh?“, platzte es mir unfreundlich heraus. „Die ist doch blond und Papa hasst blond, weil es meistens so künstlich aussieht, und bei der Hilker sieht's unnecht aus, das kannst du mir glauben.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, aber sie arbeitet immer dann im Büro wenn er auch arbeitet“, sagte sie unglücklich und verzog den Mund. „Und sie hat den Überblick über seine Termine, über alle. Sie ist sehr gebildet und hat sogar studiert. Dann hat sie ein kleines Kind. Da hat sie mir doch so viel vorraus.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das stimmt doch nicht“, versuchte ich sie zu trösten. „Ein kleines Kind kann auch nerven und abschrecken.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber nicht Thomas“, widersprach mir Selina. „Er liebt doch kleine Kinder. Und ich konnte nach dir keine mehr bekommen. Das hat er mir bestimmt nie verziehen.“[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Das glaube ich nicht“, sagte ich schnell. „Ich denke, er hat mal etwas Neues gebraucht oder so. Keine Ahnung. Ich bin doch auch erst vierzehn. Du kennst ihn viel besser als ich.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, aber mit dir hat er vom ersten Tag an mehr Zeit verbracht“, seufzte sie.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber ich glaube, er liebt dich noch. Ich kann es nicht wissen, aber du darfst nicht aufgeben.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe solche Angst, das ich ihn mal im Bett erwische oder so. Wenn ich ihn anrufe, dass er dann gleich im Büro......“ Sie stützte ihren Kopf in ihre Hände und seufzte.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]So ein Quatsch“, rief ich schnell und musste grinsen. „Das würde er nie tun. Schlimm genug das er dich einmal betrogen hat.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und das hatte er tatsächlich getan. Sie hatte einmal sein Tagebuch gelesen, ganz zufällig aber nur, da war ein ziemlich eindeutiger Eintrag. Sie hat ihn mir damals vorgelesen, während sie geweint hat, und ich kann mich noch ein bisschen erinnern.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Liebes Tagebuch, ich habe heute etwas getan. Ich habe doch tatsächlich Selina betrogen. Es war eine junge Frau, mitten in meiner Lieblingsbar, sie hat mich sofort angesprochen. Ihr Name ist Cindy.... Cindy. Ihr langes, schwarzes Haar, ihre weiße, blasse Haut und ihre roten Lippen, die nur wenig mit Lippenstift überdeckt wurden, erinnern mich an Schneewittchen. Diese Geschichte habe ich meiner Tochter Elena früher ständig vorgelesen. Wir waren bei ihr zu Hause, als mir das in den Sinn kam. Es war eine gute Erfahrung, es hat mir gut getan. Ihre weiche Haut, nackt an mir zu spüren. Wir sind Arm in Arm hinausgelaufen, dann hat sie mir gesagt, dass es ihr Spaß gemacht hätte, sie mich aber nicht wiedersehen wolle. Das ist okay für mich. Es war ein Abenteuer. Dein Thomas![/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch mittlerweile konnte meine Mutter auch wieder lachen. Nicht, wenn mein Vater in der Nähe war oder wenn sie mit ihm gestritten hat, aber wenn wir alleine waren.[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bin stolz auf dich und sehr glücklich, dass es dich gibt, meine kleine Elena“, flüsterte meine Mutter plötzlich leise und zufrieden. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Was hast du denn geschluckt, eben?“, grinste ich und schaute schräg zur Seite.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Nichts. Kann man dir denn kein Kompliment machen, einfach so?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Doch, aber irgendwie hat es gerade nicht gepasst.“ Ich lächelte ihr zu und sie lächelte zurück.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ach, ich freue mich auf unseren Brasilien-Urlaub in zwei Wochen. Zwei Wochen Sonne, Strand und Meer und nur wir zwei. Dann kann ich auch endlich mal nachdenken, dazu fehlt mir hier ja die Zeit.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Du arbeitest doch gar nicht, warum fehlt dir da die Zeit?“, grummelte ich grinsend.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Weiss auch nicht. Bin zwar den ganzen Tag zu Hause, aber doch gestresst. Und jetzt haue ich mich vor den Fernseher.“[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Such dir doch einen Job“, schlug ich vor.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Einen Job?“ Sie schaute mich fragwürdig an.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe schon seit fünfzehn Jahren nicht mehr gearbeitet...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dann fang am besten wieder gleich an, sonst verlernst dus noch...“ Ich grinste wieder.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Na ich weiss nicht. Ist das nicht recht anstrengend?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Vielleicht, aber bestimmt nicht so langweilig wie hier. Der Gärtner kommt, also kannst du nichts im Garten machen. Und die Putzfrau kommt auch jede Woche. Also...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Vielleicht hast du sogar recht! Ich werde mich mal umsehen... Kluges Mädchen.“ Sie lächelte zufrieden.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Meine Mutter war oft nicht die Intelligenteste, aber ich liebte sie sehr. Sie lag mir am Herzen.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Gleich nach unserem Gespräch rief ich wie geplant meine zwei besten Freundinnen an. Eigentlich verstand ich mich mit Nadja ein bisschen besser, aber wir sagten uns nichts dazu. Wir waren einfach zu dritt, überall. Luise war nämlich auch super. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hallo Luise, hast du Lust zu mir zu kommen? Ich frage dann noch Nadja.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hi Nadja, hast du Lust zu mir zu kommen? Luise kommt auch, hat sie eben gesagt.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Na klar“, hatten beide auf meine Frage geantwortet und einige Minuten später stand Nadja da. Ich hatte ihre Jacke hingehängt und wir gingen rauf in mein Zimmer. Gleich als wir abgesessen waren, drehte jemand am Knopf meiner Tür und Luise kam ins Zimmer.[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Luise!“, stotterte ich laut und traute meinen Augen nicht. „Wie bist du denn angezogen?“ Sie strahlte ebenfalls über ihr ganzes Gesicht.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Wo kommst du denn her?“, fragte auch Nadja, die es sich bequem gemacht hatte und auf Luises nackten Bauch samt Bauchnabelpiercing schaute.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ihre Jeans waren eng, das Oberteil ärmellos, der gesamte Bauch war zu sehen. Nicht, dass Luise keine schöne Figur hatte, aber es war doch mitten im Winter![/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Was macht ihr für ein Gesicht? Ich dachte, es wäre an der Zeit, meinen Klamottenstil etwas zu ändern.“ Sie grinste breit und setzte sich zu uns.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]War das etwa die Idee von diesem Tristan?“, murmelte ich düster und war wenig begeistert.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Seit etwa drei Wochen hatte die vierzehnjährige Luise Petersen nämlich einen Freund, Tristan. Nicht einmal richtig deutsch sprechen konnte er.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und warum strahlst du so?“, fügte ich verwirrt hinzu und starrte sie an.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ihr glaubt nicht, was wir gemacht haben“, rief die begeisterte Luise.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Habt ihr etwa geheiratet“, brummte Nadja.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ihr hattet doch nicht... etwa...S...“, ich räusperte mich ensetzt.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch Luise strahlte und strahlte und das nervte mich. Nadja genauso. Aber sie überstrahlte das.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es war so genial, genial sage ich euch.“ Luise holte tief Luft. „Ich weiss, ich hätte euch eher davon erzählen sollen, dass wir es tun wollen und so. Aber es war einfach göttlich, so spontan... Gestern Abend ist es passiert. In seinem Zimmer in der Wohnung. Wir waren ganz alleine, da hauchte er mir ins Ohr, das er mir mir schlafen möchte.“[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Ich war ziemlich überrascht, Nadja auch.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und du hast einfach ja gesagt?“, fragte ich überrumpelt.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich habe gar nichts gesagt und ihn geküsst...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber du bist doch erst so alt wie wir. Und kennen tut ihr euch auch nicht richtig...“, nörgelte ich und zweifelte an Luises Glück.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hey, verdirb mir nicht alles, Miss Oberschlau“, murmelte Luise genervt.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Entschuldige, aber ich finde es auch etwas sehr früh...“, mischte sich Nadja ein und ich war froh.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es ist ja nicht eure Sache“, sagte sie und lehnte sich zurück.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Stimmt“, stimmte ich zu. „Aber habt ihr wenigstens verhütet?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dazu blieb keine Zeit. Aber ich habe heute morgen meine Tage bekommen, also keine Panik. Und übermorgen habe ich einen Termin beim Frauenarzt.“[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Wenigstens das“, grinste Nadja mit den vielen Sommersprossen im Gesicht. „Aber ich hätte ja echt Schiss beim Frauenarzt. Dieser Stuhl und du musst dich da vor dem zeigen...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist doch kein Problem“, sagte ich. „Das ist doch der Beruf von ihm. Wie andere normale Ärzte sind.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, aber trotzdem...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Also ich sehe da kein Problem“, sagte jetzt auch Luise. „Dann bekomme ich wenigstens die Pille.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Es war eine Weile still, dann lehnte sich Nadja träumend nach hinten.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es muss ja eigentlich toll sein, so ein Freund. Vielleicht sollten wir uns auch einen zulegen, Elena.“ Nadja schaute mich verträumt an. „Du kannst mit ihm Hand in Hand lange Spaziergänge machen, kannst ihm nahe sein und ihm alles erzählen und du kannst mit ihm lachen und tanzen.“[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber Spaziergänge können wir ja auch machen, wir können uns alles erzählen, uns vertrauen und lachen und tanzen...“, sagte ich nachdenklich.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, aber es ist doch etwas anderes, wenn du wirklich verliebt bist...“, antwortete mir Nadja.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, schon, trotzdem kann ich mir nie vorstellen, einen Jungen zu küssen oder... mit ihm zu... schlafen.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich sage euch einfach, wenn ihr noch zwanzig Jahre wartet, verpasst ihr etwas“, sagte Luise wieder einmal und pfiff ein Lied, das im Radio im Moment dauernd zu hören war.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und da pfiffen ich und Nadja mit, weil wir das Lied liebten. [/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Aber ich fühlte mich trotzdem nicht gut. Irgendetwas war da. Warum hatte Luise mit Tristan geschlafen? War sie verrückt geworden? Diese jämmerlichen drei Wochen! Sie hätte jetzt schwanger sein können hier sitzen und mit uns lachen. Oder nein, sie hätte Aids haben können. Er war schließlich schon fast achtzehn.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Wenn ich mir so vorstellte, wie Luise mit einem Jungen schlief, das war schon komisch. Wir hatten früher im Sandkasten zusammen gespielt![/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Dann stand Luise ruckartig auf, als sie auf meine Uhr auf dem Tisch gesehen hatte.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Mist, schon so spät! Ich habe mich doch mit Tristan verabredet, vor dem Kino.“ Sie seufzte laut.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das habe ich völlig vergessen, weil ich mich mit euch so gut amüsiert habe.“ Sie zwinkerte uns zu.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber mit ihm habe ich ja auch Spass. Und er ist nett.“ Sie schaute schon wieder verträumt, wie vorhin beim Pfeifen, aber diesmal erwachte sie wieder und verabschiedete sich von uns.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Macht's gut, Mädels.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dann war sie wie vom lieben Gott persönlich in den „Arsch“ gestossen verschwunden.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Die Tür klappte leise zu.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Nadja setzte sich mir gegenüber und wir holten gemeinsam tief Luft.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Also was hälst du wirklich davon?“, platzte sie heraus und seufzte.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich finde es nicht gut. Ich meine, hallo, Luise ist vierzehn.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und nicht gerade reif für ihr Alter...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Stimmt. Und wie sie sich jetzt anzieht... Hey, geht’s noch? Es ist kurz vor Weihnachten. Zwar nicht sonderlich kalt, der Schnee kommt wahrscheinlich gar nicht, aber gleich so?!“, rief ich und schüttelte ärgerlich den Kopf. „Seit dieser Tristan ihr den Kopf verdreht verstehe ich sie gar nicht mehr.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich doch auch nicht. Sie kennt ihn drei Wochen...“ [/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich würde den gerne mal kennen lernen und ihm die Meinung sagen“, lächelte ich. „Du Spinner, verdreh meiner Freundin nicht den Kopf, das hat sie nicht verdient. Dem würde ich etwas sagen...“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und er soll sie nicht zu etwas zwingen, dass sie nicht will.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja, das würde ich auch sagen“, sagte ich zufrieden und lehnte mich nach hinten.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Aber da kann man nichts machen. Es ist ihre Entscheidung“, erwiderte Nadja und stand auf. „Langsam muss ich aber auch los, sorry.“ Ich stand mit ihr auf.[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist schon okay, ich werde es überleben“, grinste ich zaghaft.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bin froh, im Moment wenigstens noch eine überlegungsfähige Freundin wie dich zu haben“, seuftzte Nadja.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und ich erst...“ Ich lächelte ihr zu. „Soll ich dich noch nach unten begleiten?“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie nickte nach einer Weile, dann gingen wir gemeinsam aus dem Zimmer.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]In diesem Moment hörte ich, wie meine Eltern sich unten in der grossen Empfangshalle, die nur aus Stein war, fürchterlich stritten.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Und? Warst du wieder bei IHR?“, brüllte meine Mutter.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hör auf, Selina, das macht mich verrückt!“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dann geh doch für immer zu ihr! Oder ist sie etwa auch sechzehn Jahre lang verheiratet, so wie du, mein Lieber?“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich bitte dich, Selina, hör auf...“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch sie hörte nicht auf. Sie schrie und schrie und schrie. Und hörte nicht auf. In dem Gebrüll sah mich Nadja mitleidig an und verabschiedete sich ebenfalls. Ich war so sauer. Warum konnten sie nicht wenigstens jetzt aufhören?[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]HÖRT AUF! SOFORT!“, brüllte ich laut, als die Tür zu und Nadja verschwunden war.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich kann es nicht mehr hören! Geht in ein Zimmer, geht weg, einfach nicht hier und nicht jetzt! Oder lasst euch scheiden! Aber streitet nicht dauernd, das ist...“ Ich schluchzte laut, dann stampfte ich wütend davon. Ich hasste es. Immer wieder diese Streitereien. Ich wusste, meine Mutter litt darunter, aber wieso konnte sie nicht einfach mal ausziehen oder weg gehen oder meinen Vater rausschmeissen?[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Gerade eben war ich noch so gut gelaunt. Nadja und Luise waren bei mir, alles war gut. Ausser vielleicht die Geschichte um Luise, aber auch das war halb so schlimm.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und jetzt das. Immer wieder...[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Wütend knallte ich auf das Sofa und schnappte mir die Fernbedienung. Ich schlug so auf die Tasten, das sie im ersten Moment nicht funktionierten. Aber gleich danach nahm meine Mutter sie mir weg und machte den Fernseher aus.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Sie setzte sich neben mich.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Hör mal zu, Elena, es tut uns Leid...“, begann sie, doch ich unterbrach sie.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Uns? Dir tut es leid, nicht ihm...“ Ich schaute sie nicht an.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Doch, eigentlich tut es ihm auch Leid, aber er kann es nicht zeigen... Er kann eben keine Gefühle zeigen.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich weiss... Er hat mich noch nie in den Arm genommen, nie gesagt, dass ich ihm etwas bedeute. Noch nie.“ Ich seufzte.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Das war eben mein Vater, der Gefühllose. Das war ich nicht anders gewohnt.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich glaube, ich werde mich nach diesen zwei Wochen trennen“, sagte sie plötzlich entschlossen, aber verletzt.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich glaube, das wäre sogar besser.“ Ich schluckte.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Wir zwei alleine werden uns aber kein solches Haus leisten können.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Dann ziehen wir eben in eine kleinere Wohnung um.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Wäre das für dich okay?“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Und da nickte ich, weil es für mich mehr als okay war – es war mir egal, wo wir wohnten. Nur die Leute dort mussten stimmen![/FONT]
KAPITEL 2
*g*

[FONT=Verdana, sans-serif]Vor der Reise nach Brasilien geschah nichts Aussergewöhnliches. Ich ging noch zwei Wochen zur Schule, dann waren Ferien, kurz vor Weihnachten. Weihnachtliche Stimmung herrschte bei uns gar nicht. Auch das Wetter wurde nicht besser. Ein bisschen kälter war es, aber an Schnee war überhaupt nicht zu denken. Nichts mit weissen Weihnachten also.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Meine Eltern stritten immer noch, aber nicht mehr so häufig wie früher. Meine Mutter sehnte sich nur noch nach dem Urlaub, sie hatte keine Kraft mehr für grossen Streit.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Am Abend bevor wir fuhren verabschiedete ich mich noch telefonisch von Luise und Nadja. Die beiden blieben zu Hause und feierten mit der Familie Weihnachten. Ich beneidete sie ein bisschen darum, es war richtig gemütlich zu Hause, aber Brasilien war schliesslich auch nicht schlecht.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Luise hatte ein drittes Mal mit Tristan geschlafen... Aber sie nahm jetzt die Pille.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Mein Vater blieb zu Hause und arbeitete. Mir war das egal. Die Ferien mit ihm waren schon immer langweilig und öde. Dauernd war er am Telefon und sehr häufig ging er ein paar Tage früher nach Hause. Aber ich kannte es nicht anders...[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als erstes fuhren wir früh morgens mit dem Auto zum Flughafen. Wir mussten fast eine Stunde warten, bis wir endlich einsteigen konnten. Danach flogen wir nach Brasilien, Sonne, Strand, Wärme. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Als wir aus dem Gebäude kamen, schlug uns die warme Luft nur so entgegen. Sie war ebenso feucht wie sie warm war.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Das Ferienhaus, indem wir wohnten, war riesig gross und eigentlich ziemlich ungemütlich. Aber ich mochte den grossen Pool.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Bereits am nächsten Tag war ich stundenlang am Pool. Es führte eine Brücke über den Pool, die ich zum Springen benutzte.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Ich schwamm kilometerlange Strecken im Schwimmbecken. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Meine Mutter war dauernd nur im Haus, selten kam sie heraus und schwamm mit mir eine Runde.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Oder ich sass einfach da und liess mich von der warmen, starken Sonne bräunen. Damit hatte ich kein Problem, ich wurde immer recht schnell braun.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Darum beneidete mich Nadja schon immer, sie war recht blass und weiss.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]An diesem Abend sollte ich Marcos kennen lernen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich zog mir eine Jeans und ein Oberteil an und ging an den menschenleeren Strand. Hinter mir war ein hoher Fels, und ich fürchtete mich ein klein bisschen vor ihm. Aber es war nicht schlimm, sondern schön, diese Ruhe... Man hörte nur die Wellen, wie sie langsam auf- und abschlugen, Schaum erzeugten. Das klang einfach schön.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Ich stand auf und horchte. Es war so still wie es in Deutschland nie sein konnte. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Nur dieser Schaum, den man hörte, drang in mein Ohr ein. Den Schaum, den das Meer machte, wenn die Wellen auf das Wasser schlugen.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch das Meer war sehr ruhig. Es gab nur kleine, wirklich kleine Wellen.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Es war so schön. Am liebsten wäre ich nie mehr von hier fortgegangen. [/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich ging einige Schritte ins warme, salzige Meer und meine Schuhe waren durchnässt. Aber das war mir egal. Auch meine Jeans waren unten ein bisschen nass.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich fühle mich mit dem Meer verbunden. Es ist schön, nicht überall, speziell, hat etwas Ruhiges an sich, doch äusserlich ist es unruhig. Es schlägt Wellen, doch unten, da ist es ganz, ganz still und leise.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Ich atmete einmal ganz tief ein. Es roch ebenfalls gut. Nach Salz, nach Meer eben. Nach Freiheit, nach grenzenloser Freiheit.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Doch zum ausatmen kam ich nicht. Ich spürte jemanden hinter mir, ganz dicht, wagte es nicht, zu atmen.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Plötzlich fasste mich eine warme Hand an meinem Ellbogen.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Entschuldigung“, sagte eine nette, fröhliche, und doch bedrückte Stimme. Ich drehte mich blitzartig um. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ja?“ Ich schaute in ein gebräuntes Gesicht. Es war rund, und doch schmal. Hinter mir stand ein Junge, vielleicht ein bisschen älter als ich. Und in seinem Ohr steckten einige Stecker.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es ist sehr gefährlich hier, Abends. Vielleicht sollten Sie sein vorsichtiger, oder nach Hause gehen...“ Er hatte einen sehr starken, portugiesischen Akzent in seiner Stimme. Diese war sehr männlich, aber nicht zu.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Nein, es geht schon, danke“, antwortete ich nur platt und atmete endlich aus.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Okay, ich habe Sie gewarnt.“ Er lächelte mich an. Er schien so freundlich. Ganz anders, irgendwie.[/FONT]

[FONT=Verdana, sans-serif]Es war einige Sekunden so still, dass ich mich ein bisschen schämte. [/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Warum... warum soll es hier denn gefährlich sein?“, fragte ich leise, um etwas gesagt zu haben.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Es treiben sich Banden herum, um diese Zeit. Die sind voller Alkohol und haben nichts Gutes vor. Der arme Strand dient in der Nacht nur für diese Typen.“[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich musste lächeln. Wie lustig er doch redete. Wie ein Zehnjähriger. Und doch schien er irgendwie gebildet.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist doch nicht lustig...“ Das U betonte er diesmal sehr stark.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich weiss, entschuldigung. Sie haben nur einen lustigen Akzent...“ Ich lächelte ihn an.[/FONT]

„[FONT=Verdana, sans-serif]Ich kann nichts dafür, ich bin nicht von hier.“[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Kein Problem, ich...“ Ich lächelte. „Ich muss jetzt gehen. Keine Angst, ich bin schon gross, kein Kind mehr, aber trotzdem danke.“ Ich zwinkerte ihm zu.[/FONT]
„[FONT=Verdana, sans-serif]Das ist gut.“ Er lachte zufrieden. Wenn er lachte, dann bildete sich eine kleine Falte zwischen Mund und Wange.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Ich wusste nicht, was sagen, oder was tun, deshalb hob ich lachend kurz meine Hand und machte eine kleine Handbewegung. Es sollte wohl ein Winken werden, aber er grinste mir nur zu und machte ebenfalls eine unerkennbare Handbewegung.[/FONT]
[FONT=Verdana, sans-serif]Dann ging ich in unser Ferienhaus zurück.[/FONT]
ENDE *g*
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