Wer hauptberuflich Mangaka werden will, dem rate ich ertmal von Kunsthochschulen ab. Die nehmen nämlich erst gar keine Leute auf, die bloß Mangas zeichnen, denn dort sucht man nach Eigenständigkeit und nicht nach Talenten, die Massenwahren herstellen wollen. Weiterhin rate ich von Deutschland als Standort ab und empfehle Frankreich, USA, Korea oder Japan. In Deutschland werden zwar neuerdings auch deutsche Zeichner unterstützt aber ich denke, es ist ein vorübergehender Zustand, weil Manga gerade so trendig ist. Bleiben die japanischen Mangas irgendwan im Regal liegen wie Blei, wird auch den deutschen Zeichner der Geldhahn zugedreht. Ausserdem sieht es derzeit auch eher danach aus, als würden die deutschen Mangakas nur in der Freizeit arbeiten können. Hauptberuflich machen viele ja etwas anderes.
In Deutschland gibt es auch keine Schulen, wo man das Handwerk erlernen kann. Volkshochschulkurse bringen in der Regel sehr wenig, da sie sich vorwiegend an Hausfrauen usw. richten.
Wenn Du z.Bsp. nach Japan willst, um dort Profi zu werden, dann steht Dir auch da ein harter Weg bevor: Du musst Dich dort zunächst im Underground etablieren und darauf hoffen, eine Assistenstelle bei einem bekannten Mangaka zu bekommen. Während Du dann Rasterfolie einklebst und Hintergründe malst oder ausfüllst, kannst Du dann einem Profi über die Schulter schauen. Während deiner Arbeit musst Du natürlich weiterhin eigene Mangas zeichnen, an Verlage einschicken und auf eine Zusage warten. Meist wird man bei einer Zeitschrift unterkommen - ähnlich wie Daisuki, Manga Power usw. in Deutschland. Dort muss man sich mit den Leuten genau absprechen, wie die Geschichte läuft, wie viele Seiten und Teile sie enthält usw. Ausserdem muss man sich an strickte und sehr harte Abgabetermine halten. Man liest immer wieder von Mangakas, dass sie kaum Freizeit haben und kurz vor dem Abgabeterminen in Arbeit förmlich erticken. Sie müssen dann teilweise 20 Stunden am Tag arbeiten, ganz gleich ob sie krank sind oder nicht.
Wenn Dein Manga Erfolge feiert in der Zeitschrift, wird es wohl möglich sein, das Teil auch als Taschenbuch zu veröffentlichen. Dazu musst Du zum Beispiel zusätzlich bunte Artworks anfertigen.
Du siehts, als Mangaka ist es nicht leicht. Aber wenn es Dein Traum ist und Du wirklich zu vielen Opfern bereit bist, wird es Dir wohl ein erfülltes Leben bescheren. Oder auch ein brotloses, wenn Du es nicht an die Spitze schaffst. Aber hey, so geht es auch den meisten Künstlern, Musikern oder Tänzern. Ist ist immer ein Wagnis.
Falls Du jedoch nur nebenbei Mangaka werden willst, ist der Weg, den Blue Moon beschrieben hat, der richtige. Du musst nur zusehen, dass Du noch hauptberuflich etwas Anständiges machst.
Überhaupt solltest Du, bevor Du nach Japan ausreist, Dich ertmal in Deutschland versuchen. Schick Deine Arbeiten einfach bei Wettbewerben ein und lasse sie kritisch prüfen. Es bringt nämlich gar nichts, wenn Du eine Karrier palnst, aber eben nicht das Talent oder Durchhaltevermögen