Für alle die im Rollstuhl sitzen

Muhaha^^ Katzen und Rollstühle^^ *sich totlacht* :D Das versteh jetzt nur ich, sry für Spam. Weis nicht wies ist im rollstuhl zu sitzen (gott sei dank) Tut mir leid, ich kann dir nicht helfen. Aber es ist nicht sehr schwer einen zu bedienen, man dreht einfach an diesem rad...und wenn man lenken will, einfach ein rad stärker drehn....oder so....
 
@zerocool: Was soll Dein Beitrag? Wenn nur Du den Witz verstehst dann behalte ihn doch für Dich und wenn Du nichts vernünftiges zu einem Thema zu schreiben hast, dann schreibe lieber gar nichts. Dein Beitrag ist nämlich einfach nur dämlich und anödend:naja:

Mein Onkel ist Leiter eines Heimes für körperlich Behinderte. Als Kinder haben wir mit den dortigen körperlich eingeschränkten Kindern ständig Rollstuhlrennen gemacht. Am "Rädchen drehen":rolleyes: ist wahrlich nicht schwer. Kompliziert wird es bei Türstöcken, Treppen, versperrten Gängen, Steigungen... alle die Stellen an denen es sehr eng für Rollstühle wird oder Unebenheiten in denen sich die Räder verhaken können. Öffnen und vor allem schliessen der Türen. So einfach ist das nicht. Und wie man das lernt ist sicher nicht einfach und dauert lange. Für Menschen die von Kind an im Rollstuhl sitzen und damit aufwachsen ist es sicher einfacher zu lernen als für Erwachsene die erst später an den Rollstuhl angewiesen sind.
 
Meine Nichte ist seit ihrer Gehirnhautentzündung auf den Rollstuhl angewiesen,also praktisch seit sie sitzen konnte.es gibt sehr verschiedene Rollstühle und hier gilt wie fast überall bei Hilfsmitteln ( so nennt man sowas nämlich) je teurer,desto besser.

Leider bezahlen die Kassen häufig nur die günstigeren Varianten und dadurch können sich Menschen dementsprechend noch zusätzlich abquälen. Jedenfalls geht es erstmal enorm auf die Muskulatur der Arme und des Nackens, eine richtige Haltung im Rolli muß beigebracht werden. Aber das Menschen, die langfristig auf den Rolli angewiesen sind, damit sogar bei den Paralympics tolle sportliche
Ergebnisse abliefern können,zeigt die Willensstärke der Rollstuhlfahrer.
Außerdem kommt es auf die Art des Handicaps an. Jemand der z.b. wie meine Nichte spastische Lähmungen auch im Oberkörperbereich hat, kann den Rolli nicht so bedienen, wie jemand der z.b. "nur" Lähmungen in den Beinen hat.Da kann der Oberkörper ganz anders agieren. vielleicht schaust Du dir mal im Internet verschiedene Rollstuhlmodelle ( manuelle oder elektrisch Betriebene)von Sanitätshäusern an, vielleicht gibt dir die
Beschreibung schon ein wenig Anhaltspunkte.
 
Zuletzt bearbeitet:
An meiner Schule gibt es tatsächlich ein Mädchen, dass
im Rollstuhl sitzt (gehen rollstuhlfahrer nicht in ne andere
schule, als leute die in keinem sitzen?!), sie kriegt
die Türen an der Schule wirklich nur schwer auf, eig.
überhaupt nicht,deshalb hilft ihr älterer bruder ihr immer,
der geht auch an die schule... Also zum Thema Rollstuhl
kann ich dir leider echt nicht mehr sagen, ich hatte bis
jetzt nur Krücken, und die waren auch nur vorübergehend ...
 
@Sharika

Es gibt nur wenig integrative Schulen in Deutschland. Deswegen gehen die meisten auf Behindertenschulen.
 
Zebulon schrieb:
@Sharika

Es gibt nur wenig integrative Schulen in Deutschland. Deswegen gehen die meisten auf Behindertenschulen.

In meiner Schule sind zwei Rollstuhlfahrerinen, eine davon hat MS und es wird stetig schlechter, sie ist in meiner Klasse.
Sie hat, da ihre Muskeln zu schwach für anderen sind, einen elektronischen Rollstuhl und braucht oft Hilfe bei einfachen Dingen, wie das Öffnen einer Flasche. Sie gehört zu meinen besten Freundinen und wir helfen ihr eben so gut es geht. Ich habe dadurch gelernt viel toleranter und hilfreicher zu Menschen mit körperlichen Behidnerungen zu sein.
Wundert mich warum es sowenige Integrationsklassen gibt.
Jedes Gebäude muss doch heutzutage behindertengerecht gebaut werden, oder?
 
Es wäre sehr schön wenn es so wäre. Und es würde vielfach das Verständnis für die Sorgen und Nöte von Gehandicapten geweckt,denn
sie kämpfen mit Schikanen, über die Nicht-Gehandicapte nicht einmal nachdenken müssen,weil sie es unterbewußt locker von der Hand bekommen,wie eben das simple Öffnen einer Flasche.

Ich weiß nicht woran es liegt.Ich könnte mir sogar vorstellen, das Schulen extra fördermittel bekommen wenn sie eine integrative Schule sind.
Mich würde es auch interessieren,warum das so ist.Vielleicht weiß das jemand hier ?

@Katzenlove wenn Du deine Geschichte fertig geschrieben hast, veröffentlichst Du die dann auch hier im Forum?
 
@ Zebulon ja amch ich, kann aber was dauern, versuch ein Buch drauszukriegen :-)

Ich find das komisch, bei uns an der Schule haben sie im neuen Schulgebäude Behindertentüre gemacht, aber genau davor ist eine Stufe.
Und das komische ist noch das die Türen gemacht haben wo man nur drauf drücken muss da geht die schon auf. Aber von der anderen Seite ist da eine Türklinke die ganz schwer aufgeht. Also große Logik nicht ne?
Aber ich glaube es wird zurzeit eingesetzt, das die Schulen behindertenfreundlicher gemacht werden oder?
 
Zebulon schrieb:
Ich weiß nicht woran es liegt.Ich könnte mir sogar vorstellen, das Schulen extra fördermittel bekommen wenn sie eine integrative Schule sind.
Mich würde es auch interessieren,warum das so ist.Vielleicht weiß das jemand hier ?

Die meisten Schulen sind nicht behindertengerecht ausgerichtet.
Meine Schule wurde neu renoviert, und darum konnte meine Freundin überhaupt erst zu uns kommen.
Es mangelt sicher an den Mitteln, an Liften, Rampen und Rolltreppen in alten Gebäuden.
 
also ich gehe auf ein ziemlich neues gymnasium (10 j.)und wir haben deshalb keine treppen stufen vor eingängen und einen aufzug.

wir hatten bis letztes jahr ein mädchen das im rollstuhl saß und körperlich behindert war... da war ein artikel in der zeitung und sie hat ein super abitur geschafft!

Jetzt haben wir einen jungen in der 8. Kl oder so auch mit Rollstuhl und er geht auch ganz normal in eine Klasse... er hat immer son betreuer mit der ihm hilft....


so wie ich das sehe sind bei uns alle sehr tolerant und machen den leuten platz und helfen ihnen bei problemen...

finde das gut das solche schüler auf normale schulen gehen, denn sie können nichts für ihre körperliche behinderung und müssen normal behandelt werden!
 
Aber pro Schule immer nur eine Person ? Warum zum Geier nicht mehrere? Hört sich für mich nach Alibi- bzw.Vorzeige-Behinderten an*Kopfschüttel*
 
naja bei uns in ner dörflichen region gibts nicht so viele behinderte.... und deshalb gehen halt auch nur so wenig... zu dem is es nun mal n gymi kann ja sein das auf der sek. mehr sind..

und ich glaub das eltern und vorallem das kind es sich aussuchen können ob sie auf ne normale oder behinderten gerechte schule gehen... das kind muss glaub auch n paar vorraussetzungen erfülllen und einigermasen alleine klar kommen
 
Eine Frau, also ich bin nicht direkt mit ihr verwandt, aber es ist die Mutter des Mannes meiner Tante, ist auch auf einen Rollstuhl angewiesen, seit ihr ein Bein abgenommen werden musste.
Sie wohnt auch auf dem Land und ihre Söhne mussten ihr ganzes Haus umbauen, damit sie auch noch halbwegs allein alles machen kann. Überall mussten Rampen angebaut werden und so.
Jedenfalls hat sie stark zugenommen, nicht, weil sie viel isst, sondern weil sie einfach fast keine Bewegung mehr bekommt. Sie verlässt ihr Haus praktisch gar nicht mehr und ist sehr auf die Hilfe ihrer Söhne, die beide nebenan wohnen, angewiesen. Was wir festgestellt haben, ist, dass sie in vielen normalen Häusern die Badezimmer nicht benutzen kann, da die Türen dazu meist schmaler sind.

@Katzenlove, du weißt aber schon, dass niemand mehr dein Buch rausbringt, wenn du die Geschichte vorher schon mal irgendwoe veröffentlich hast? Ich mein nur dazu, dass du sie hier ins Forum stellen willst.
 
Zuletzt bearbeitet:
loraluma schrieb:
Die meisten Schulen sind nicht behindertengerecht ausgerichtet.

nee sind sie auch nicht. Meine Schule nennt sich behindertengerecht[und ist es auch wie unsere Schulleiterin immer betont], aber an einigen Stellen ist sie es echt nicht. es sind zwar fast überall Rampen und im Klassenhaus sogar ein Fahrstuhl, aber einige Stellen sind dann mit dem Rollstuhl nicht so wirklich zu erreichen, vor allem die Ironie ist, dass es Räume wie die Aula, oder halt Vorbeireitungsraum für mündl. Prüfungen ist, also eigentlich wichtig. Der größte Witz sind immer noch die Türen. Wir hatten mal einen Jahr einen Rollstuhlfahrer auf der Schule und der hatte zum Teil wirklich Probleme mit den Türen, weil die kaum zu öffnen waren..
 
Ich arbeite zur Zeit auf einem College fuer behinderte Jugendliche und da sitzen die meisten im Rollstuhl, ob elektrisch oder manuell. Deswegen kann ich dazu viel erzaehlen^^

Ich selber habe beide Versionen mehrmals getestet, und muss auch oefters elektrische Rollstuehle bedienen.
Der Joystick der elektrischen Rollstuehle ist sehr sensibel, wenn man keine Erfahrung damit oder generell nicht mit Joysticks hat (mir hat schon meine Playstationerfahrung geholfen!^^), dann ist es sehr schwer einen zu fahren, vor allem wenn die Geschwindigkeit noch hoch ist.
Auch einen manuellen Rollstuhl hab ich mehrmals ausprobiert, es ist gar nicht so schwer, wie man es sich vorstellt. Nach ein paar Minuten hat man den Dreh raus, was einfache Dinge wie vorwaerts, links und rechts fahren angeht.
Ebenso hab ich mal Rollstuhl-Basketball ausprobiert...na ja...ich war schlecht, wenn man es nett ausdruecken will %)
Es ist extrem schwer, staendig die Richtung zu wechseln im Rollstuhl, eigentlich bin ich den anderen nur hinterhergefahren!^^;; Und dann sollte man auch noch gleichzeitg dribbeln und fahren... :ohoh: Das war dann zuviel fuer mich als Anfaenger...

Also, im Grunde genommen ist das Rollstuhlfahren relativ einfach (je nachdem ob die Umgebung behindertengerecht ist oder nicht...), aber um richtig schnell zu fahren, sogar in Kurven braucht man schon sehr viel Uebung.
Bei elektrischen Rollstuehlen braucht man je nach Bedienungsart (also mit den Haenden, Kinn oder per Computer) wenig oder jahrelanges Training.
 
hmm... passt nicht gerade zum eigentlichen Thema, was ich jetzt loswerden will...
Und zwar, in meinem unmittelbaren Freundeskreis habe ich eine Freundin die blind ist. Am Amfang war es noch ein bisschen komisch. Mittlerweile nehme ich ihr Handicap hin als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt.
Also wir gehen in die gleiche Schule (besser gesagt in die gleiche Klasse). Ich helfe so gut ich kann. Z.B nehme ich sie bei der Hand, wenn sie den Weg nicht kennt, und prügele mich durch die Horden Schüler... ein Zivi steht natürlich auch zur Verfügung, der uns immer zum Unterricht begleitet^^
Ich kann nur immer wieder staunen wie sie ihre Behinderung so hinnimmt. :eek: An den wenigsten Tagen ist sie schlecht gelaunt, ist immer für ein Scherz zu haben und eigentlich bräuchte sie die Hilfe der Umgebenden garnicht mit ihrer großen Klappe^^
Ich glaube, wenn man behindert ist, braucht man die Unterschtützung der Freunde unbedingt, denn es gibt kaum Leute, die den Mut haben sich selber durchzuschlagen... das gilt auch bei denen die im Rollstuhl sitzen ;)
 
loraluma schrieb:
Jedes Gebäude muss doch heutzutage behindertengerecht gebaut werden, oder?
Vielleicht liegt da ein Problem. Meine alte Schule steht da, wo sie steht, schon ziemlich lange, das erste Mal eröffnet wurde sie meines Wissens nach 1888 und da kann man eben nicht mal so einfach einen Aufzug einbauen...
Meine neue Schule hingegen ist erst 2003 eröffnet worden und hat einen Aufzug und man könnte mit dem Rollstuhl in der Schule sich frei bewegen. Einen Rollstuhlfahrer oder anderweitig Gehandicapten haben wir allerdings nicht auf der Schule...
Ich saß noch nie in einem Rollstuhl, aber ich denke, es ist ziemlich schwierig. Die meisten Häuser, zB von Freunden oder Bekannten kann man nicht so einfach alleine bewältigen, weil sie nicht umgebaut sind und man kann sich auch nicht immer wen mitnehmen, der einen alle Treppen hochträgt...
Allerdings finde ich es beunruhigend, dass m.W.n. kein spezieller Führerschein für Rollstuhlgerechte Autos (also mit Gaspedal, das man mit der Hand bedient) erforderlich ist. Ein Bekannter hat gleich beim ersten Mal fahren mit dem Auto einen Unfall gebaut, weil er es ja nicht konnte.
 
Warum sollen Leute mit koerperlichen Behinderungen keine guten Noten schreiben oder warum sollen sie nicht trotzdem froehlich sein?? Ich kann auch nicht rennen, na und? Deswegen blase ich doch nicht die ganze Zeit Truebsal, das ist einfach so und gut ist. Dafuer kann man die meisten anderen Sachen oder eben auch andere Sachen. Ich sass auch schon im Rollstuhl (nach Operationen) und muss sagen, dass man die Fahrerei schon schnell raushat. Wir haben auch Wettrennen veranstaltet und hatten jede Menge Spass dabei. Allerdings sitzt man fuer sehr viele Dinge zu tief. Z.B. fuer die Bedienung eines aelteren Aufzuges. Komm da mal an die Knoepfe, die sind einfach ziemlich hoch! Oder spiel damit mal Tischfussball. Unangenehm ist es, finde ich, sich zu unterhalten. Man muss immer so arg weit nach oben kucken. Das gibt einem schon so das Gefuehl, nur was kleines zu sein. Oder die Leute unterhalten sich nicht mit einem direkt, sondern mit der Person/den Personen, die noch dabei ist/sind.. Das sind so eher die nervigen Dinge des Alltags. Steigungen sind sehr anstrengend, anfangs sind einem sogar die normalen Rollstuehlrampen zu steil (wie das ist, wenn man laenger faehrt, weiss ich jetzt [zum Glueck] auch nicht). Tueren gehen, so lange sie nicht automatisch schliessen (durch eine Feder). Die gehen einfach viel zu schwer auf.
Das waren jetzt auch schon die Dinge, die mir so spontan eingefallen sind.. Hoffe, das half dir jetzt auch schon.
 
Kestrel schrieb:
Warum sollen Leute mit koerperlichen Behinderungen keine guten Noten schreiben oder warum sollen sie nicht trotzdem froehlich sein?? Ich kann auch nicht rennen, na und? Deswegen blase ich doch nicht die ganze Zeit Truebsal, das ist einfach so und gut ist. Dafuer kann man die meisten anderen Sachen oder eben auch andere Sachen. Ich sass auch schon im Rollstuhl (nach Operationen) und muss sagen, dass man die Fahrerei schon schnell raushat. Wir haben auch Wettrennen veranstaltet und hatten jede Menge Spass dabei. Allerdings sitzt man fuer sehr viele Dinge zu tief. Z.B. fuer die Bedienung eines aelteren Aufzuges. Komm da mal an die Knoepfe, die sind einfach ziemlich hoch! Oder spiel damit mal Tischfussball. Unangenehm ist es, finde ich, sich zu unterhalten. Man muss immer so arg weit nach oben kucken. Das gibt einem schon so das Gefuehl, nur was kleines zu sein. Oder die Leute unterhalten sich nicht mit einem direkt, sondern mit der Person/den Personen, die noch dabei ist/sind.. Das sind so eher die nervigen Dinge des Alltags. Steigungen sind sehr anstrengend, anfangs sind einem sogar die normalen Rollstuehlrampen zu steil (wie das ist, wenn man laenger faehrt, weiss ich jetzt [zum Glueck] auch nicht). Tueren gehen, so lange sie nicht automatisch schliessen (durch eine Feder). Die gehen einfach viel zu schwer auf.
Das waren jetzt auch schon die Dinge, die mir so spontan eingefallen sind.. Hoffe, das half dir jetzt auch schon.

Nur mal aus Interesse: wie ist das inzwischen mit Bus und Bahn? Es gibt wohl für die Bahn spezielle Möglichkeiten, doch reinzukommen (hab mal im Fernsehen was gesehen), aber ist das auch standard und wie funktionierts? Beziehungsweise Bus, da könnte ichs mir jetzt gar nicht vorstellen so auf Anhieb...

Hast du da Erfahrungen gemacht? Spezielle für junge Leute, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind und eben doch mal wohin fahren wollen stell ich mir das schwierig vor.
 
hopskäse schrieb:
Nur mal aus Interesse: wie ist das inzwischen mit Bus [...]

Unsere Busse haben ausfahrbare Rampen und können sich seitlich absenken. Sobald der Busfahrer einen Rollifahrer sieht, senkt sich der Bus automatisch ab. Die Rampe muss aber meist noch manuell ausgeklappt werden. Da sind die Mitfahrenden meist schneller, wenn sie den Rollifahrer reinheben.

Mittlerweile haben das Rampensystem fast alle Busse hier, aber zumindest die wichtigsten Linien. Das ist auch auf vielen Fahrplänen vermerkt, wenn ein behindertengerechter Bus fährt.
 
hopskäse schrieb:
Nur mal aus Interesse: wie ist das inzwischen mit Bus und Bahn? Es gibt wohl für die Bahn spezielle Möglichkeiten, doch reinzukommen (hab mal im Fernsehen was gesehen), aber ist das auch standard und wie funktionierts? Beziehungsweise Bus, da könnte ichs mir jetzt gar nicht vorstellen so auf Anhieb...

Hast du da Erfahrungen gemacht? Spezielle für junge Leute, die auf einen Rollstuhl angewiesen sind und eben doch mal wohin fahren wollen stell ich mir das schwierig vor.

Bus: Unsere Busse haben hier auch ausfahrbare oder ausklappbare Rampen. Dazu sind sie absenkbar und haben einen treppenlosen Einstieg (bei uns vor dem Drehgelenk). Eingentlich ist das mit dem Bus echt simpel..
Dazu mal ein Erlebnis, das mich diese Woche ehrlich schockiert hat: Ne junge Frau im (elektrischen) Rollstuhl wollte in den Bus und hat die aussteigenden Fahrgaeste gefragt, ob sie ihr kurz die Rampe ausklappen koennten. Der eine hat sie wohl nicht so ganz verstanden (sah deutlich suedlaendischer aus), die andere Frau hat nur den Kopf geschuettelt und ging weg (wohl auch mit ner billigen Ausrede). Ich ging dann hin, meinte nur halbwegs laut 'Boah Leute, das ist ja mal echt erbaermlich!''. Die junge Frau meinte dann nur 'aber echt'. Als ob Rampe ausklappen und wieder einklappen so schlimm/schwierig/unmoeglich ist..
Und Leute, eine Bitte: Nicht die Leute im Rollstuhl nach hinten kippen und reinfahren, wenn es sich vermeiden laesst. Da lieber die Rampe klappen. Das gibt dann noch das Gefuehl, eher selbststaendig zu sein, als wenn man na hinten gekippt und reinbefoerdert wird.. ;)

Bahn: Keine Ahnung.. Ich hab in nem ICE 3 mal nen Rollstuhlfahrer gesehen. Aber ich weiss nicht, wie der da reingekommen ist.. Vllt haben die da auch ne Rampe? Jedenfalls gibt es Plaetze fuer Rollstuhlfahrer und auch eine entsprechende Toilette..

@ Katzenlove
Probier doch einfach mal einen Tag lang aus wie es ist, im Rollstuhl unterwegs zu sein. Einfach mal beim roten Kreuz, Johannitern oder nem Sanitaetshaus nachfragen, ob sie dir nen Rolli ausleihen koennen. Musst denen halt mal schildern, was du vorhast. Oder sag, dass du fuer ne Schuelerzeitung einen Artikel schreiben willst ueber die immer noch vorhandenen Einschraenkungen im Alltag (sei kreativ!). Ich denke schon, dass das klappen sollte..
 
bei uns gibt es solche integrativen Schulen nicht, leider. Es gibt einen Kindergarten, der war aber zu weit. Ich finde es gut, wenn Kinder von klein auf mit Behinderungen anderer konfrontiert werden und lernen, daß diese Menschen für sich völlig normal sind .... und nicht bei jedem anders aussehenden Menschen glotzen müssen ....

Schade, daß es bei Euch in der Schule nicht klappt, allerdings verstehe ich, daß man mit geistig behinderten Kindern keinen Unterricht zusammen mit nicht behinderten geben kann, ich denke, das klappt nur bis zum Kiga, allerdings bei körperlich behinderten sollte das doch kein Problem sein ?!?!?!
 
@ acivasha und Kestrel
Vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Rampen. Jetzt bin ich wieder etwas schlauer. :)
Wobei natürlich schon etwas unpraktisch, dass diese Rampe nicht auch vom Rollifahrer ausgeklappt werden kann (per Knopfdruck oder so, aber das wär dann wohl zu teuer gewesen)...

@Katzenlove
Fals du dir mal nen Rollstuhl ausleihen willst empfehle ich dir ein großes Sanitätshaus zu suchen (also vielleicht mit mehreren Zweigstellen). Da Rollstühle, so wie auch andere Hilfsmittel, wenn sie nicht mehr gebraucht werden, laut Kasse zurückgegeben werden müssen, landen alte Modele immer bei solchen Sanitätshäusern. Diese werden aber nicht unbedingt gebraucht. Sprich, da sind eigentlich immer welche, die du dir (teoretisch) auch ausleihen könntest.
Im übrigen können die dir auch ne gute Übersicht über diverse Hilfsmittel für Rollifahrer geben, das heißt, wenn du dann weißt, was dein Mädel in dem Roman eigentlich für eine Erkrankung hat...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hi

Soeben habe ich diesen Thread entdeckt und möchte mich als Betroffene mal dazu äussern. Ich habe nicht alle Beiträge gelesen, bitte daher um Verzeihung, falls ich etwas wiederhole.

Als erster und wichtigster Punkt möchte ich folgendes zu Bedenken geben: Der Rollstuhl ist ein Ersatz für die Beine, als solcher sollte er angesehen werden. Die wenigsten Rollifahrer sind geistig eingeschränkt, werden aber oft so behandelt.

Ich selbst habe erst mir ca. 35 Jahren einen Rolli bekommen, und ich musste lernen, damit (bzw. mit den Barrieren in der Umwelt) umzugehen.
In vielen Fällen ist weder die Behinderung selbst, noch der Rolli das Problem, sondern eben die Umwelt.
Einige Beispiele solcher Hürden:

- Stufen und Treppen
- Türen die schwer zu öffnen sind
- Aufzüge, die zwar vorhanden sind, jedoch zu schmal
- Gehsteige ohne Absenkungen
- fehlende Toiletten
- zu starke Steigungen
- zu schmale Rampen
- kein Zugang zum öffentlichen Verkehr (in der Schweiz jedenfalls)
- Bancomaten die zu hoch sind, jeder kann lesen, welchen Code man eingibt
- Schalter, die nicht unterfahrbar sind

diese Liste lässt sich noch fortsetzen.

Wichtig ist auch zu wissen, dass man nie für alle Rollifahrer sprechen kann! Ein/e Paraplegiker/in (Querschnittgelähmte/r) ist einiges selbständiger, als beispielsweise ein/e Rheumatiker/in. Die oberen Extremitäten sind sehr wichtig, da es einiges an Kraft braucht, sich in einem Rolli fortzubewegen.

Ich selbst habe einen Rolli mit Batterie und Motor in den Naben, da ich weder die Kraft, noch die nötige Gesundheit habe, diesen aus eigenem Antrieb zu bewegen.
Für Auslandsreisen habe ich einen "Personal Assistant", der den Rolli schiebt und sich um das Gepäck kümmert. Allerdings reise ich auch oft alleine, bin dann jedoch auf die Hilfe des Bodenpersonals angwiesen.

Was das lernen angeht:
Mancher hier denkt sich vermutlich, dass man da einfach reinsitzt und die Räder bewegt, damit hat sich's. Dem ist jedoch nicht ganz so, denn man sollte schon ein paar Dinge wissen, um sich in der Umwelt dann auch relativ frei bewegen zu können. Im Paraplegikerzentrum hier in der Schweiz ist es so, dass man ein sogenanntes "Fahrtraining" absolvieren muss. Erst wenn man einen sogenannten "Parcours", der einige verschiedene Hürden beinhaltet, absolvieren kann, ist man bereit für die "Welt draussen".
http://www.paranet.ch/sw15583.asp

Das manövrieren in einem Rollstuhl setzt genügend grosse Räume voraus, ein gewisser Radius zum wenden wird benötigt. So muss auch eine Wohnung den Mindestanforderungen genügen, damit man darin leben kann. Die Einrichtung muss ebenfalls bedacht werden, Möbel dürfen nicht im Weg stehen und Teppiche gehören nicht in eine rollstuhlgängige Wohnung.
Ueberhaupt ist auch der Bodenbelag sehr wichtig, nicht überall lässt es sich gleich gut fahren (Widerstand).

Nun gut, ich könnte noch sooooo viel schreiben, belasse es aber mal dabei. Für Fragen stehe ich gerne zur Verfügung, und es soll niemandem peinlich sein, denn eine Behinderung ist nichts unnatürliches und es ist besser zu fragen, als sich selbst ein vielleicht falsches Bild zu machen.

Hier noch ein paar weitere Links zum Thema:
http://www.barrierefrei-mobil.de/starnberg/inhalt.phtml
http://www.mis-ch.ch/index.htm
http://www.agile.ch/t3/
http://www.sahb.ch/
http://www.saeb.ch/de/aktuell/aktuell.asp


LG
Nef
 
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Weis nicht wies ist im rollstuhl zu sitzen (gott sei dank) Tut mir leid, ich kann dir nicht helfen. Aber es ist nicht sehr schwer einen zu bedienen, man dreht einfach an diesem rad...und wenn man lenken will, einfach ein rad stärker drehn....oder so....

Für mich ist dies ein Beispiel das zeigt, wie falsch viele Menschen das einschätzen. Mit drin sitzen und die Räder bewegen ist ein forwärtskommen zwar möglich, es gehört aber einiges mehr dazu, sich in einem Rollstuhl "sicher" zu bewegen. Wer das nicht glaubt, soll mal einen Tag lang in die Stadt gehen (in einem Rolli natürlich) und versuchen, verschiedene Dinge zu erledigen, z.B. einkaufen, Geld abheben, die Strassenbahn benutzen, eine Toilette finden, ins Kino gehen, etc.!
Ich glaube, wer das mal gemacht hat weiss nachher, dass es eben nicht so einfach ist.
 
@ Katzenlove
Naja, irgendwann ist einfach deine Kraft am Ende und du kommst nicht mehr voran (und das geht verdammt schnell, fand ich damals). Dann kannst du immer noch die Bremsen randruecken. Allerdings halten die nicht sonderlich gut (zumindest nicht an den Rollstuehlen, die ich immer hatte..) und man muss trotzdem noch halten. Abbremsen selbst (bergab) fand ich unheimlich schwer, da man ja immer an den Griffraedern (oder wie man das auch immer nennt) entlangscheuert und das alles andere als angenehm ist. So ging es mir damals zumindest..
 
@Katzenlove

Erst mal, es muss Dir nicht leid tun und soll es auch nicht! Mein Leben ist genauso lebenswert, und ich empfinde mich nicht anders, als es ein/e Gesunde/r es auch tut. ;)
Zudem sitze ich nicht ausschliesslich im Rolli, kurze Strecken kann ich noch gehen und meine Beine kann ich ebenfalls noch bewegen. Trotzdem weiss ich aus eigener Erfahrung wie es ist, über längere Zeit im Rolli zu sitzen und den Alltag darin zu meistern.

Nun aber zu Deiner Frage:

Ich würde bei Rampen unterscheiden, je nachdem ob man hoch oder runter fahren muss.

Beim hochfahren ist eine zu steile Rampe nur ganz schwer zu schaffen, ausser man ist sehr gut trainiert und hat die nötige Muskulatur, auch in den Händen.
Das Problem ist, dass man die Räder nicht in einem Zug durchdrehen kann, man muss nachgreifen. Das muss schnell gehen, da man sonst eben rückwärts wieder runter rollt.
Ebenfalls nicht immer einfach ist es, den Schwerpunkt im Rolli so zu verlagern, dass man auch bei einer Steigung noch sicher drin sitzt.

Der Schwerpunkt des Körpers ist auch beim runterfahren wichtig, zumal man, wie Du bereits richtig vermutet hast, steile Rampen eher rückwärts bewältigt. Damit der Rolli durch die unebene Fläche nicht nach hinten kippt, muss man das Gewicht entsprechend nach vorne verlagern.

Ein weiteres Problem wurde angesprochen, es ist die Reibung durch die Griffräder an den Händen. Allerdings gibt es dafür ganz spezielle Handschuhe (fingerlos), die an den Innenflächen mit Grip versehen sind. Das gibt mehr Halt an den Rädern und verhindert gleichzeitig Brandblasen (die kennt jeder beginnende Rollifahrer).

Die Rampe selbst hat auch einen Einfluss, wenn sie beispielsweise draussen steht und es regnet oder gar schneit, kann es zusätzliche Schwierigkeiten geben.
Hier gibt es übrigens eine Seite, auf der Du viele Infos findest, auch betreffend Rampen und weiteren baulichen Anforderungen.
http://nullbarriere.de/gesetze.htm

Jedenfalls bewundere ich Deinen Mut, eine solche Story zu machen, denn dieses Thema ist so facettenreich, dass es nicht leicht ist, dem Ganzen gerecht zu werden.
Ich habe selbst auch Rollstühle als Downloads und mir öfter Gedanken gemacht über eine Story, habe es bisher aber noch nicht wirklich in Angriff genommen.

Es sind ja nicht nur die physischen Gegebenheiten (Umwelt, Körper) die eine Rolle spielen, auch psychisch muss jeder verschiedene Phasen durchmachen (das sogenannte "Wheel of Change"), um damit klar zu kommen.
In einer Geschichte sollte das auch berücksichtigt werden, denn es gehört genau so zum "behindert sein" wie die körperlichen Aspekte.

Puh, nun habe ich wieder zuviel geschrieben, sorry. Ich komme zu leicht in Fahrt bei diesem Thema. ;)

LG
Nef
 
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Nur kurz noch ;)

Hier findest Du viele Hilfsmittel, die Rollifahrer im Alltag brauchen. Das kann Dir ebenfalls helfen, die Geschichte so realistisch wie möglich zu schreiben.

http://www.ato-form.ch/de/produkte_produktegruppe.php?navi=2&point=0

Edit:

Ich habe noch 3 Bilder rausgesucht, die auch deutlich machen, dass es mit einem Rollstuhl alleine nicht getan ist, und wie sehr es von der Erkrankung / Einschränkung abhängt.

aktivrolli.jpg


Das ist ein Teilnehmer des internationalen Kongresses für junge Menschen mit Rheuma, der 2004 in der Schweiz stattgefunden hat. Man sieht hier deutlich, dass er seinen Aktivrollstuhl nicht selbst fortbewegen kann und auf Hilfe angewiesen ist. ( Er kann nicht ander sitzen, da seine Kniegelenke steif sind)

scooter.jpg


Hier sitzt er in einem Scooter, ein Fahrzeug das vor allem für den Aussenbereich gedacht ist. Die Lenkung kann er selbst bedienen und wäre daher mit einem solchen Hilfsmittel einiges besser versorgt. Für den Innenbereich (aber auch für aussen) gibt es ebenfalls diverse Rollis mit elektrischen Antrieb, die er ebenfalls bedienen könnte.

lifter.jpg


Hier sieht man, dass es für eine selbständige Mobilität mehr braucht, als nur den Rollstuhl. Auf dem Bild sieht man mich (daher nicht abgedeckt), beim ausladen meines Rollstuhles aus dem Auto. Dies geschieht mit einem vollautomatischen Rollstuhllifter, den ich mittels Fernbedienung betätigen kann. Das Auto muss dafür extra umgebaut werden, ein Kostenpunkt von ca. 45'000 Schweizer Franken (ca. 30'000 Euro).
Auf dem Bild kann man auch erkennen, dass die hintere Türe nicht mehr normal öffnet, sondern nach hinten fährt. Trotzdem benötige ich für den Transfer mindestens einen halben Meter Platz neben der Fahrerseite, was leider viele Mitmenschen nicht berücksichtigen, trotz Kleber an der Scheibe.

So, und nun habe ich wirklich genug getextet, ich hoffe, ihr nehmt es mir nicht übel. ;)

LG
Nef
 
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