*FS* ~*Tanz meiner Seele*~

*Twiggy*

Member
Registriert
April 2004
Geschlecht
w

richtigesendcover.jpg


(Ist in 5 Min. entstanden, wird vielleicht noch ersetzt =))

Hallo ihr Lieben,
nach dem Abbruch der anderen FS folgt eine neue (ist anders).
Sie heisst „Tanz meiner Seele“.
Es geht um ein Mädchen in einer Sekte namens Mellissons. (Mehr verrate ich nicht:D).
Wichtig: die Sekte ist frei erfunden. Jegliche Zusammenhänge zu anderen Gemeinschaften sind nicht absichtlich. Ich will niemanden damit verletzen. Wenn ihr ein Problem damit habt, solltet ihr die Geschichte nicht lesen.
[FONT=&quot]Nur, damit das gesagt ist. Ich will nicht, dass sich jemand beschwert.

INHALTSVERZEICHNIS:[/FONT]Benachrichtigungen:
Hennimimmi; ~*Sakura*~; JeanetteGirl; Piper012; Streifenhörnchen; IloveSims2; RonnieRupi; Bill Kaulitz@me; liquela; Setaldona; Einsame.Katze; BabsiBraun; Bubbi; Lady_Sims; Fredi92; ~Doux fin~; Niub; aladinia; DeluxeDiva; Maus73; aylady; S!mba; Penny.Lane; Jassilein; dark-lady; AngelElaine; chaosprincess; astro91; dieHaanerin; chaosprincess; astro91; dieHaanerin; MiniMinau.; Roxie Simstar


Kapitel 1

1.jpg


Es war wieder einmal Samstagvormittag. Wie jeden Samstagvormittag musste ich in die Bäckerei, die sich zwanzig Minuten entfernt von unserem Haus befand, um den üblichen Samstagskuchen zu kaufen.
Jeden Samstagabend gab es bei uns Kuchen aus dieser Bäckerei, frisch und lecker. Sonst assen wir zu Hause weder Kuchen noch Süsses, nur an Samstagen war dies erlaubt. Das schrieb unser heiliges Buch vor. Das Buch der Mellissons.
Unsere Religion war wie jede andere auch. Aber wir – meine Familie – lebten stark nach diesem Buch, in dem alles stand, was für das Leben notwendig war. Schon als Baby wurde uns daraus vorgelesen. Es wurde in unsere Köpfe eingehämmert, bis wir es auswendig konnten.
Alle, die in der Mellissons-Gruppe waren, lebten so wie wir danach. Es war nicht wie bei diesen Christen, die nur halbblütig dabei waren, mit Glück einmal im Jahr einen Gottesdienst besuchten. Wir alle waren streng gläubig. Und nie hatte mich das gestört, aber genau dieser Samstagvormittag sollte einiges an meinem Glauben ändern.

2.jpg

Ich schaute mir verzweifelt alle Torten an. Madame Bella, eine alte Dame, die den Laden besass, erweiterte ihr Sortiment wohl.
Eine junge Dame mit kurzen Haaren – kurze Haare verbot uns das Buch – trat an den Ladentisch. Sie hiess Denise, arbeitete seit einigen Jahren hier. Ich hatte sie schon sehr oft gesehen, sie bediente häufig.
„Guten Morgen, was kann ich für Sie tun?“
„Guten Morgen. Ich hätte gerne die Himbeertorte. Diese hier.“ Ich zeigte mit meinem Finger durch das Glas und Denise verpackte die Torte ordentlich für mich.
„Danke, und auf Wiedersehen“, sagte die junge, eigentlich hübsche Frau lächelnd, nachdem ich gezahlt hatte, und verschwand hinten in der Küche.

3.jpg

Erst wollte ich zum Ausgang. Aber dann setzte ich mich an einen Tisch und stellte meine Tasche, die ich immer dabei hatte, neben mir ab. Ich war müde und meine Beine schmerzten. Ich wollte mich nur kurz ausruhen.
In meinen Gedanken versunkten merkte ich nicht, wie neben mir eine Frau stand, die mich betrachtete. Sie musterte mich stehend von oben bis unten, wie sie mir später sagte.
Erst als sie näher an mich herantrat, bemerkte ich sie.
Sie stoppte vor mir.
„Guten Tag“, sagte ich verwirrt schüchtern, in meiner Art eben.
„Hallo, du“, antwortete die junge Frau mit den wirren blonden Haaren freundlich.

4.jpg

„Darf ich mich neben dich setzen?“, fragte sie und ich schaute sie verwirrt an. Dann nickte ich.
Was wollte diese Frau? Es hatte noch genug freie Tische hier.
„Ich bin Frederike.“ Sie schüttelte meine schlappe Hand.
„Ich… ich heisse Marie.“
„Du bist wohl etwas überrascht?“
Ich nickte vor Schreck. Irgendwie kam mir diese Frederike komisch vor, sie setzte sich einfach so schnell neben mich. Das machte sonst nie jemand.
„Wie alt bist du?“, fragte sie. Ich zögerte erst. Sollte ich jemandem Fremdes so viel über mich sagen? Allerdings schien sie sehr nett und freundlich. Deshalb sagte ich ihr mein Alter.
„Siebzehn.“

5.jpg

Sie lächelte mich an und das erste Mal schaute ich wirklich in ihr Gesicht.
Sie war sehr braun, trug eine Brille und etwas zu viel Schminke im Gesicht. In unserem Buch stand, dass man innere Schönheit zählen solle, und nicht äussere. Sie hatte wohl gefärbte Haare. Trotzdem fand ich sie wunderschön. Obwohl sie so gegen unsere Vorschriften aussah. Irgendetwas zog mich an, irgendetwas hatte sie an sich, was so atemberaubend schön war.
„Süsse siebzehn.“ Sie lachte kurz auf. „Als ich dich gesehen habe, Marie, da sah ich als erstes deinen wunderschönen Körper.“
Frederike wurde mir unheimlich. Auf was achtete sie sich bei Menschen bloss? Das machte man doch nicht!
„Ich finde es aber schade, ziehst du dich so an... Das passt gar nicht. Du bist sehr dünn und sportlich, nehme ich an? Warum suchst du dir nicht etwas, was zu dir passt, Jeans würden dir sicher stehen.“
Sportlich?! Ich hatte noch nie in meinem Leben Sport gemacht. Frauen durften so etwas nicht tun. Ausserdem: warum störte es sie, was ich trug?

6.jpg

„Ich glaube, Sie schätzen mich etwas falsch ein…“, stotterte ich und versuchte, ruhig zu bleiben.
„Marie, ich bin Balletlehrerin. Hättest du Lust, Ballet kennen zu lernen? Ballet ist eine fantastische Alternative zum trostlosen Leben, das man sonst führt. Es sprüht Eleganz und Vielfalt aus…“
Ballet? Natürlich hatte ich schon davon gehört. Aber tanzte man da nicht halbnackt und auf Zehenspitzen in der Gegend herum?
„Also, ich weiss nicht… und meine Eltern würden es wahrscheinlich gar nicht erlauben… sie mögen so etwas nicht.“
„So etwas?“, rief Frederike. „Ballet ist nicht ‚so etwas’, Marie. Ballet ist anders… Ich könnte dich zu einer sogenannten Schnupperstunde einladen. Das ist völlig kostenlos. Wir trainieren jeden Samstag und Mittwochnachmittag. Wenn du Lust hättest, könntest du heute Nachmittag noch vorbeikommen. Du kannst etwas mitmachen wenn du willst, ich würde mich sehr freuen. Du kannst aber auch nur zuschauen vorerst. Du wirst sehen, du wirst begeistert sein!“

7.jpg

„Dazu bräuchte ich aber wirklich das Einverständnis meiner Eltern, und das wird nicht leicht, denke ich…“
„Aber, Marie!“ Frederike seufzte. „Es ist eine Schnupperstunde! Gratis und ohne Verpflichtungen. Deine Eltern kannst du doch nachher fragen, wenn du zurückkommst. Das ist doch ein Angebot. Ballet wird dich begeistern, Marie, ich spüre und sehe es… du bist der Typ dafür, auch wenn man es nicht auf den ersten Blick erkennt. Glaub mir.“
„Ich weiss einfach nicht, ich darf doch nicht lügen“, seufzte ich. Ich gebe zu, es reizte mich stark. Einfach etwas machen, wovon sie nichts wussten.
„Wo sind deine Eltern heute Nachmittag?“, fragte sie.
„Bei einer Veranstaltung…“
„Siehst du! Du musst nicht mal lügen. Ich würde mich einfach freuen. 16 Uhr in der Klausenhalle. Weisst du, wo die ist?“

8.jpg

Ich nickte.
„Das Training dauert eine Stunde. Komm am besten in deinen Sportsachen.“
Ich schluckte. „Also gut“, presste ich hervor.
Mein Herz raste, als sie aufstand und sich verabschiedete. Was hatte ich bloss getan?
Bald fiel mir ein, dass ich gar keine Sportsachen hatte. Ich machte ja keinen Sport. In der Schule fehlte ich in diesen Stunden, ich hatte eine Sondergenehmigung. Stattdessen besuchte ich in dieser Zeit einen Kochkurs, der die Schule anbot.
Schnell stand ich auf und machte mich auf den etwas längeren Weg nach Hause.
Sollte ich da wirklich hingehen? Ich musste meinen Vater belügen, meine Stiefschwester und meine Stiefmutter.
Allerdings: was schadete es mir? Es kostete schliesslich nichts. Und ich musste auch nicht mehr hingehen. Warum also nicht?

9.jpg

Am Nachmittag, als meine Eltern schon nichtsahnend weg waren – meine Stiefschwester Amélie ging auch mit – stellte ich mich prüfend vor den Badezimmerspiegel.
Ich und Ballet. Ballet und ich.
Das passte doch ungefähr so gut zusammen wie ein Christ und ich!
Ich war doch überhaupt nicht der Typ dazu. Gut, ich konnte mich so lange wie sonst niemand auf die Zehenspitzen stellen, obwohl ich nie übte. Aber das zählte doch nicht.
Und auch wenn es mir gefiel, erlaubten meine Eltern mir das nie. Nein, sie würden mich noch anschreien wegen der Schnupperstunde.
Und trotzdem, trotzdem hatte ich das Gefühl, hingehen zu müssen…


10.jpg


Es war etwa fünf nach vier, weil ich mich wegen des Fussmarsches verschätzt hatte, als ich in die Sporthalle geplatzt kam. Ich ging direkt in den Turnraum, weil vorne niemand war und ich von dort aus kichernde, weibliche Stimmen hörte. Gott sei Dank waren das alles nur Frauen, das erleichterte die Sache irgendwie. Ich war aufgeregt wie noch fast nie in meinem Leben. Mein Herz hämmerte. Wieso eigentlich? Es war eine einfache Schnupperstunde.
Als ich hineinkam und sich alle überrascht nach mir umdrehten, verstummten alle und alles. Es wurde mucksmäuschenstill. Ich schämte mich. Hinten sah ich Frederike, die mich musterte. Vor ihr standen fünf Mädchen, es war eine kleinere Gruppe als ich erwartet hatte. Ein paar waren noch jung, ich schätzte sie aber alle auf mindestens fünfzehn. Aber es gab auch ältere.
Plötzlich hörte ich jemanden kichern. Dann zwei. Und dann immer mehr. Aber als ich versuchte, zu erkennen, wer es war, kam Frederike schon auf mich zu:
„Oh, Marie, welch positive Überraschung!“

11.jpg

„Hallo“, sagte ich leise und wagte es nicht, in die Runde zu schauen. Alle hatten derart knappe Kleidung an. Eine Art Dress, der wie eine hochgezogene Unterhose aussah, und darunter eine lange, feine, rosa Strumpfhose. Ein paar waren barfuss, andere hatten Ballerinas, oder wie immer die auch hiessen, an.
„Warum trägst du keine Sportsachen? Willst du nur zuschauen?“, flüsterte mir Frederike leise zu. In diesem Augenblick wurde es wieder still und alle Blicke, wirklich alle, waren auf mich gerichtet.
„Ich… ich konnte keine finden“, sagte ich schnell leise und schüchtern. Frederike nickte, ich glaube, sie ahnte, dass ich gar keine besass. Dann drehte sie sich in die Runde.
„Das ist Marie. Ich habe sie heute getroffen und zu einer Schnupperstunde gebeten. Sie wird uns heute wohl etwas zusehen.“


12.jpg


Plötzlich lächelten mir alle freundlich zu. Es war wohl doch nicht so schlimm. Dann konnte ich mich auf einen Stuhl setzen.
„Marie, wir tanzen heute nicht richtig, weil wir letzte Woche einen öffentlichen, anstrengenden Auftritt hatten. Wir machen heute nur lockere Übungen“, erwähnte Frederike, als sie neben mir vorbeilief.
Alle Mädchen verteilten sich vor den grossen Spiegeln und Stangen im Raum.
Frederike selbst stand vorne und zeigte alles vor.
Als erstes dehnten sie. Sie beugten sich vor und kamen mit ihren Handflächen bis auf den Boden! So etwas hatte ich noch nie gesehen. Ich kam nicht einmal ganz auf den Boden.

13.jpg

14.jpg

Dann machten sie weitere Übungen. Mir blieb fast die Spucke weg. Wie beweglich alle waren! Das sah so schön aus. Diese Körperspannung, diese Beweglichkeit.
Plötzlich brodelte etwas in mir auf. Was war das? Auf einmal wurde es mir klar: Neid. Ich war neidisch auf diese Körper, die sich zeigen konnten, ohne sich schämen oder gar fürchten zu müssen. Ich wollte auch so tanzen können. Das wurde mir schlagartig klar.
Ich stellte es mir vor: ich trug ein wunderschönes Kleid, aus Seide und edelstem Stoff, tanzte über die Bühne. Alle bewunderten mich und meinen schönen Körper, alle schauten zu mir hoch. Selbst Männer schauten mich an.

15.jpg
(sry wegen dem schei*bild:argh: )
Dann machte Frederike etwas. Etwas, was sie in meinen Augen in glänzendes Licht hüllte. Ich sah sie vor mir, so wie ich noch niemanden gesehen hatte. Ich wollte so sein wie Frederike.
Sie stand ganz auf den Zehen, das andere Bein berührte ihre Hand hinter dem Rücken. Ihr Körper war gespannt und kerzengerade; als würde jemand sie so halten, als würde sie das ohne jegliche Anstrengung tun. Als würde eine einzige Zehe ihr ganzes Körpergewicht halten.
Als sie wieder ganz auf dem Boden stand, und alle sie anstarrten, lachte sie los:
„Das werdet ihr nach fast fünfzehn Jahren Ballet auch können, keine Angst!“
Die Stunde war im Handumdrehen um. Ich erschrak fast, als Frederike das Training abbrach.

16.jpg

Als wir später, alle verschwitzt und kaputt ausser mir, im vorderen Umziehraum standen, kam Frederike wieder mal auf mich zu. Alle unterhielten sich noch vor dem Nachhause gehen, während sie sich langsam anzogen. Einfach so, vor allen! Bei uns kam sowas nie in Frage. Auch unter Frauen zogen wir uns im Badezimmer um. Ich bewunderte sie, auch wenn ich mir das am Morgen nie hätte erdenken können. Was war nur mit mir los?
„Und, hat es dir gefallen?“
Ich nickte und lächelte ihr zu.
„Das freut mich. Und, hast du Lust, auf beizutreten?“
Die Frage überrumpelte mich. „Ich… ich weiss nicht, meine Eltern…“
„Ach ja, stimmt!“ Sie seufzte. „Aber du kannst doch bestimmt mit ihnen reden.“

17.jpg

„Ja… vielleicht… ja.“ Ich versuchte, sie ruhig zu stellen. Ich wusste, sie würden mir das nie im Leben erlauben. Aber Frederike hätte mir das nicht geglaubt, sie hätte dann sicher gedacht, ich hätte kein Interesse. Doch das hatte ich.
„Wir trainieren wie gesagt Samstag, 16 Uhr und Mittwoch, 19 Uhr, je eine Stunde. Ungefähr zweimal im Jahr haben wir Auftritte, mal Grössere, mal Kleinere. Darauf bereiten wir uns häufig mit Extrastunden vor. Wir wollen, dass alles perfekt ist, das verstehst du sicher?“
Ich nickte unsicher und lächelte sie an.
„Ach ja, die Kosten. Ich stelle nur einmal im Jahr Rechnung. Im Jahr kostet alles zusammen – mit Outfit – genau achthundert Euro.“
WAS? Mir wurde schwindlig vor Schreck und schwarz vor Augen. Was hatte sie da gesagt? Achthundert – das war doch völlig unmöglich!
„Achthundert?“, fragte ich, versuchte, ruhig zu wirken. Sie merkte nichts und nickte.

18.jpg

Also gut – damit war mein Traum endgültig ausgelöscht. Das würden meine Eltern nie im Leben bezahlen, soviel hatten sie für mich im ganzen Leben noch nicht gezahlt.
„Ich gebe dir meine Telefonnummer. Du kannst es dir ja überlegen und mit deinen Eltern sprechen. Hier.“
Sie nahm einen Bleistift und einen kleinen Zettel und kritzelte ihre Nummer darauf.
Ein Telefon hatten wir, genauso wie ein uraltes, kleines Auto, aber das auch nur, weil mein Vater zwanzig Kilometer entfernt arbeitete und kein Zug dahin ging. Für alles andere durfte das Auto nicht benutzt werden, ich war bis dahin etwa zweimal mit ihm gefahren.
[FONT=&quot]„Danke… ich melde mich dann mal“, sagte ich, immer noch geschockt über den Betrag, und verabschiedete mich von Frederike. Dann ging ich nach Hause und lag auf mein Bett. Mein Kopf fühlte sich schwer an – wie ein Stein. Und beinahe hätte ich angefangen zu weinen.[/FONT]
Da spürte ich das erste Mal, dass nicht alles okay mit meinem Leben war.

Ende Kapitel 1
(Ich hoffe die Schrift ist nicht zu klein:D)

Ich weiß ist noch nicht so spannend:rolleyes:
LG:hallo:
 
Zuletzt bearbeitet:
Also irgendwie anders. Aber lustig vorallem das Bild wo alles mit ihrer "Sportkleidung" stehen. =)=)=)=)
Habe mich fast krank gelacht.
Bin gespannt wie es weiter geht.
Benachrichtigung bitte=)=)=)
 
Hi Phoebe!

Toll, mehr fällt mir dazu nicht ein :-)
Ich finde, dass das hier wieder viel mehr nach dir aussieht. Ich weiß nicht warum, aber die Fs, die du abbrechen musstest, kam mir gar nicht so vor, wie wenn sie von dir wäre. Aber diese hier ist wirklich toll... Ich freu mich auf die Fortsetzung und würde gern benachrichtigt werden.
Sakura
 
Hey ich finde die Story ist für den Anfang wirklich gut.
Ich würde mich freuen wenn du benachrichtigst.
Mach weiter so und ich freu mich wenn es weiter geht.

Lg JG
 
hey! ich habs zwar noch nich gelesen aber ich will bitte benachrichtigt werden!*anfang zu lesen*
 
@Hennimimmi: Sexy Sportkleidung! :lol: Danke!
@Sakura: Ja, ich finde es auch: die FS hier sieht viel mehr nach mir aus! Die andere hat gar nicht zu mir gepasst, weils so neu war. Stimmt schon. Nicht, dass ich die andere nicht gemocht habe, aber die passt irgendwie besser zu mir! Danke!
@JeanetteGirl: Ja, mach ich! Vielen Dank!
@Piper012: Das nenne ich einen treuen Fan! :-) Ja ich benachrichtige dich natürlich!
 
Die Story klingt wirklich vielversprechend. Du hast so ein enormes Talent, Phoebe.
Ich werde auf jeden Fall weiterlesen!
smile.gif
 
Hey!!

Wuah *ausflipp* Phoebe99 hat eine neue Story huiiiiiii..Die story ist voll toll^^ will auch ab sofort benachrichtigt werden...=)=) Bay bay Lady_Sims
PS:Woher hast du die süßen Ballerina Sachen??löl ^^
 
ja das wollt ich auch gerade fragen woher sie die sachen hat xD danke das du mich benachrichtigst!
 
Hallo,
irgendwie frage ich dich das immer aber kannst du mich benachrichtigen?
Der Teil hat mir total gut gefallen, ich habe mal so ein ähnliches Buch gelesen das hat mich so gefesselt ich hatte es an einem Tag durch.
Streifenhörnchen
 
@Streifenhörnchen: Natürlich! :-) Was war das denn für ein Buch? :-)

Ich denke, morgen gehts weiter! Hab den Teil schon, aber ich will noch etwas weiter schreiben!
 
Das Buch hieß ,, Das Eiskalte Paradies``
war nicht ganz so ähnlich aber errinert daran.
Von wem das Buch war weiß ich allerdings nicht mehr.

Streifenhörnchen
 
Oh, das kenne ich!
Ich habe es schon gelesen, das war allerdings vor etwa 2 Jahren - habe es ausgeliehen. Ich weiß gar nicht mehr um was es geht... wills bald wieder lesen, habe es schon der Freundin gesagt, aber im Moment sind Ferien und na ja!
 
Juhu...eine neue FS von dir!
Die ist wieder total super bis jetzt!
Diese Religion ist wirklich ziemlich extrem...ich wette, sie ist total das Naturtalent für Ballett...^^
Ihre Kleidung sieht ja wirklich furchtbar aus...
Könntest du mich bitte benachrichtigen?
 
Zuletzt bearbeitet:
Hm also, das klingt schon mal sehr interessant, ich werd auf jeden Fall weiterlesen.^^
Aber sag mal, sind 17 Jahre nicht etwas zu spät, um mit Ballet anzufangen? Sowas macht man doch normalerweise von Kindersalter an O.ö
 
Ja, natürlich sind 17 Jahre spät, aber sie wird ja kaum mit 3 angesprochen:lol: Außerdem gibt es viele, die erst mit 16, 17 anfangen.
Sonst würde die Story ja auch keinen Sinn ergeben. Ein 4-jähriges Kind in einer Sekte will Ballet tanzen? Aha. :lol:
Danke;)
 
Wieder mal ein toller Anfang. Ich finde auch das Thema interessant, also ein Mädchen das in einer Sekte ist und dann merkt, dass die Sekte doch nicht toll ist. Zu den Bilder brauch ich nichts sagen, die sind wie immer toll =)
Würde mich freuen, wenn du mich auch benachrichtigen könntest.
 
@Bill: Ja, danke! :-)
@liquela: Auch dir vielen Dank!

Ich denke, in einer halben Stunde gehts weiter.
 
Kapitel 2

Kapitel 2

1.jpg

Als alle da waren, assen wir zu Abend. Ich war aufgeregt. Wie sollte ich das sagen? Zuerst hatte ich vor, gar nichts vom Ballet zu sagen und Frederike am nächsten Tag einfach abzusagen. Aber dann entschied ich mich doch anders. Ich wusste nicht, wieso ich es tat, aber ich wollte es einfach probieren, obwohl es aussichtslos war.
„Vater, wie war denn dein Tag?“, fragte ich.
„Gut, warum fragst du Marie?“
„Einfach so“, stotterte ich hin. Wie sollte ich das nur anstellen? „Ach ja, übrigens, heute Morgen war ich ja die Torte kaufen. Dort ist mir ein Plakat ins Auge gestochen.“
„Was für ein Plakat?“, mischte sich meine Stiefmutter ein.

2.jpg


„Eines für… Balletwerbung. Sie bieten Kurse an, hier ganz in der Nähe. Ich fand das schon immer so schön…“
Meine Stimme zitterte und alle schauten mich plötzlich an.
„Marie, Ballet?“, rief mein Vater, lachte, verstummte dann ernst. „Das ist doch nicht dein Ernst!“
„Doch, Vater, eigentlich schon…“
„Ballet! Belinda, meine Tochter und Ballet!“ Er schaute meine Stiefmutter Belinda an und verdrehte die Augen.
„Marie, Ballet! Das kommt doch gar nicht in Frage“, rief auch Belinda kopfschüttelnd.

3.jpg

Amélie, meine Stiefschwester, guckte mich verwirrt an.
„Wieso denn nicht?“, wollte ich schluckend wissen.
„Marie, du wirst nicht halbnackt, nein nackt, vor irgendwelchen Leuten rumhüpfen. Das kommt gar nicht in Frage, hast du verstanden? Schlag dir das aus dem Kopf, Liebes“, sagte mein Vater und ich sah auf seine Gabel, die er vollbepackt in seinen Mund führte. In diesem Moment widerte er mich an. Das erste Mal. Ich wusste nicht, wieso, aber ich verspürte in diesem Augenblick Ekel gegen meine Eltern.
„Dein Vater hat Recht, Marie. So eine absurde Idee. Was, wenn jemand davon hört? Das würde unseren ganzen Ruf ruinieren. Nein, wirklich, nie im Leben.“

4.jpg

„Aber es gibt doch viele, die Ballet tanzen. Das sieht doch schön aus“, versuchte ich mich zu wehren. Es hatte keinen Sinn, das war mir klar, und ich verschaffte mir nur Feinde, aber irgendwie wollte ich mich nicht unterdrücken lassen. Ich war doch auch ein Mensch mit einer Meinung… oder nicht?
„Schön!“, rief Belinda lachend. „So ein Quatsch, Marie, wo hast du das aufgegabelt? Etwa in der Schule? Diese Schulen heutzutage! Schrecklich!“
„Nein, natürlich nicht in der Schule. Aber dort gibt es bestimmt auch welche die Ballet machen…“

5.jpg

„Marie, es ist mir völlig egal, ob du dieses absurde Ballet schön findest, was ich zugegeben nicht verstehe, oder nicht. Es ist mir auch egal ob du das willst. Das Buch verbietet Mädchen zu tanzen und das weisst du. Also lass uns mit deinem Gerede in Ruhe, ja? Ich will nichts mehr davon hören“, schimpfte mein Vater mit einem komischen Klang in der Stimme und ass gemütlich weiter. Er klang nicht wütend oder laut, aber er sagte das so, dass man merkte, dass er böse war.
Ich erwiderte nichts, ass nur langsam weiter und schluckte.

6.jpg


Später sah ich, dass Amélie ein paar Mal zu mir aufsah.
Sie musterte mich auf eine seltsame Art und Weise. Irgendwie aufmunternd, irgendwie tröstend, irgendwie doch nicht einverstanden. Ich wusste nicht, was ich davon halten sollte.
Später assen wir die Torte, die ich am Morgen gekauft hatte und niemand sagte noch ein Wort, als wäre alles vergessen.
Aber für mich war alles anders. Ich fühlte mich immer weniger wohl. Meine Sehnsucht nach einem „normalen“ Leben stieg – ich wusste nicht warum – aber seit diesem Vormittag wollte ich so sein wie alle anderen.


7.jpg

Später, nach dem köstlichen Essen, musste ich natürlich abwaschen. Immer, wenn man sich nicht korrekt verhalten hatte, musste man abwaschen. Dies traf aber nie auf meinen Vater zu, Männer erledigten keine Hausarbeit.
Ich dachte über mein Leben nach. Als ich erst ein Jahr alt war, starb meine Mutter. Ich kann mich nicht an sie erinnern – natürlich nicht. Kurz darauf traf mein Vater auf Belinda, die ebenfalls Witwe und Mutter von Amélie war. Er änderte sein Leben, nur wegen Belinda, als er bei den Mellissons eintrat und Belinda heiratete.
Ich kannte ja nichts anderes. Wir hatten keinen Fernseher, Computer, Geschirrspüler – das alles war verboten.

8.jpg

Es war halb zehn. Zeit um ins Bett zu gehen. Wochentags schon um neun Uhr, am Wochenende bis spätestens zehn Uhr.
Ich ging ins Bad, löste meine langen blonden Haare und zog mein Nachthemd an. Hosen waren ebenfalls verboten in unserer Religion und offene Haare tagsüber auch.
Dann betrat ich unser Zimmer, das von Amélie und mir. Sie sass bettfertig auf dem Bett und ich schloss vorsichtig die Tür.
„Und, wie heisst er?“, fragte sie urplötzlich in die Stille hinein.
„Wie heisst wer?“
„Na der Junge!“, rief sie und erschrak ab ihrer Lautstärke. Sie wurde leiser. „Du hast doch jemanden getroffen… warum sonst das wegen dem Ballet? Du kommst doch von alleine nicht auf diese Idee.“

9.jpg

Ich ging an ihr Bett. „So ein Quatsch, Amélie, ich habe gar niemanden getroffen. Ich habe das Plakat gesehen.“
„Aber… warum hast du überhaupt gefragt? Du wusstest doch genau, dass er nein sagen würde!“
„Ja, ich weiss… aber ich dachte, einen Versuch ist es wert, auch wenn es unwahrscheinlich war“, sagte ich seufzend und ging zu meinem alten Bett.
„Du bist komisch, Marie…“, grinste sie. „Aber mach was du willst.“
„Was hälst denn du von Ballet?“, fragte ich leise, als ich auf mein Bett sass.

10.jpg

Sie schlüpfte unter die Bettdecke und schloss die Augen.
„Ich? Keine Ahnung. Ist schon ganz schön, aber definitiv nichts für mich. Erstens, weil ich es nicht will und zweitens, weil ich es nie tun dürfte. Ich will schliesslich nicht bestraft werden. Und für dich sollte es auch nichts sein, Marie.“
Ich schaute meine hübsche Stiefschwester an. Man hätte meinen können, sie wäre geschminkt, aber das war bei uns ja verboten. Nur ein bisschen Lipgloss oder Labello war erlaubt, wegen trockenen Lippen. Das nützte ich häufig aus.

11.jpg

Ich schlüpfte auch unter die Bettdecke und löschte von dort aus das Licht.
„Wenn du meinst. Sie erlauben es ja doch nicht“, sagte ich und seufzte leise.
„Stimmt. Und jetzt schlaf gut.“ Amélie drehte sich gähnend auf die andere Seite.
Ich lag ab, schloss die Augen. „Gute Nacht“, flüsterte ich leise und schlief irgendwann ein.

12.jpg

Am nächsten Tag war ich an der Reihe und musste das ganze Haus putzen. Es war ein regnerischer, trüber Sonntag.
Jede Woche wechselten wir, also Amélie, Belinda und ich, uns ab mit Putzen.
Draussen war es kälter als gestern, obwohl es Mai war. Belinda lief natürlich in ihrem Blazer herum, sie vermied es so oft sie konnte, ihre Arme zu zeigen. Ich und Amélie hatten dieselbe Kleidung, wahrscheinlich aus Geldgründen. Aber wir schauten immer darauf, am Tag nicht dasselbe anzuziehen. Wir mochten das nicht. Wir besassen auch nur wenige Kleider, weil eben das Innere zählte und „viele Menschen gar nichts zum Anziehen“ hatten.

13.jpg

Komischerweise konnte ich Frederike nicht anrufen. Das würde bedeuten, dass mein Traum endgültig ausgeträumt war. Irgendwie erschreckte mich das.
Tief in mir drin hatte ich immer noch die Hoffnung, etwas würde sich ändern. Eigentlich ein dummer Gedanke. Aber ich konnte sie nicht anrufen.
Am Abend stand ich an unser Fenster und schaute den gleichmässigen Regentropfen zu.
Ich wünschte mir, ein Regentropf zu sein. Selbst die hatten mehr Freiheiten als ich…

Ende Kapitel 2
 
Zuletzt bearbeitet:
ja nettes Kapitel.
Kannst du die Schrift etwas größer machen?
Man kann es lesen, doch es ist anstängend
 
Danke! :-)
Ich habe mir die Schrift gerade mit dem IE angesehen...hui ist das klein! Das geht ja gar nicht! Ich ändere es natürlich. Sorry!

edit: ist die Schrift so besser und leserlicher? (alle Mozilla-User)
 
Zuletzt bearbeitet:
@Einsame.Katze: Danke! :-) Nö, z.B. "weiss" ist bei uns richtig, komme aus der Schweiz :-) da gibts kein ß. Und Ballet und Ballett kann man (glaub ich) beides schreiben!
 
Hey das Kapitel war echt mal wieder total klasse.
Mach weiter so und ich freue mich schon auf einen neuen Teil.

Lg JG
 
@JeanetteGirl: Danke :-)
@Einsame.Katze: In Word zeigt es beides richtig an. Und ich habe eben im Duden nachgeschaut, fett ist "Ballett" geschrieben und direkt hintendran mit normaler Schrift "Ballet". Keine Ahnung. Ich werde es in den folgenden Kapiteln wohl mit Doppel-t schreiben, wäre eigentlich logischer, aber als bei Google dann unter Ballet so viel kam, habe ich gedacht es wäre egal. Danke auf jeden Fall. ^.^
edit: Ich habe jetzt so auf einer Schnösel-Streber-immer-auf-dem-neuesten-Stadt-Homepage nachgelesen, dass "Ballet" alte Rechtschreibung und "Ballett" die Neue ist! Darum zeigt es auch beide im Word als korrekt an! Werde es nicht ausbessern, schreibe einfach in den nächsten Kapiteln "Ballett" :-) Danke :-)
 
Zuletzt bearbeitet:
Super...ist ja wieder mal typisch...die Männer müssen nix machen...
Zum Glück gibt es diese Religion nicht wirklich...
Aber diese Amelie, oder wie die heißt, die find ich auch hübsch!
Super Fortsetzung wieder!
Freu mich schon irrsinnig auf den nächsten Teil!
 
hi phoebe, deine neue geschichte klingt bisher schon wieder sehr interessant. würde gerne benachrichtigt werden, wenn es weiter geht. :)

bin gespannt, wie marie es schafft, trotz ihrer "religion" ballett zu machen...
 
@IloveSims2: Danke :-) Bin auch froh gibt es die nicht!
@Bill: Danke :-)
@Setaldona: Klar benachrichtige ich dich. Freut mich, dass sie dir gefällt :-)
 
Wow, kannst du mich auch benachrichtigen? ich hoffe sehr, dass du diese Story zu Ende bringst und das arme Mädchen sich ihrem Traum erkämpft!
LG, babs
 
@BabsiBraun: Klar, hab dich eingetragen. Ich hoffe auch ich bringe die Story zu Ende *lol* :-) Bin aber vom 1. August an (oder so) auch noch eine Weile im Urlaub!
@Bubbi: Danke :-) Hab dich auch in die Liste eingetragen.

Ich denke heut Nachmittag gibts Teil3.
 
Hi, eine nette Story hast Du da.
Das Mädel tut mir richtig Leid, dass sie in dieser Sekte ist. Ich bin mal gespannt, wie es weitergeht, ob sie zum Tanzen geht.

P.S. Ballett schreibt man aber mit zwei "t". ;)
 
@Dani04: Danke... dass du hier reinschaust... große Ehre :-) Das mit Ballett weiß ich, ich ändere es aber nicht ab, nur ab Kapitel 3 ists dann richtig. Ballet ist alte Rechtschreibung und Ballett Neue, habs verwechselt :-)
 
Kapitel 3

So, es geht weiter !! :hallo:

Kapitel 3

1.jpg

Die Woche verging so schnell, daß ich mich fast schon erschrak, als ich am Samstag einkaufen gehen sollte. Diesmal keine Torte, sondern die Zutaten. Ich wunderte mich etwas, aber natürlich sprach ich nicht dagegen, wenn Belinda dies wünschte.
Der Juni hatte gerade seine ersten Tage hinter sich und in drei Wochen würden die Sommerferien beginnen. Darauf freute ich mich schon irgendwie, obwohl ich die Schule ja ganz nett fand.
Ich stöberte in einem kleinen, alten Laden ziemlich weit weg von unserem Haus, ich lief etwa eine Dreiviertelstunde zu Fuß. Aber das machte mir nichts aus, Bewegung in meinem sonst eigentlich trostlosen Leben schadete nicht. Außerdem war meine ganze Familie bei einer Taufe, nur ich mußte einkaufen gehen und durfte so nicht mit. Ich ging sowieso nie gerne an solche Anlässe, es hatte etwas Befremdendes. Ich hatte mich an solchen Veranstaltungen noch nie wohl gefühlt, trotzdem mußte ich natürlich jeden Freitagabend an den Gottesdienst, jedoch hieß der bei uns Gottesmesse. Dort wurde über Neues berichtet und aus dem Buch vorgelesen, obwohl wir das alle auswendig aufsagen konnten.

2.jpg

„Das macht dann… achtundfünfzig Euro dreißig“, sagte das Mädchen an der Kasse. Sie hatte wohl einen Nebenjob hier und verdiente etwas Geld. Selbst das würden, auch wenn es zu meinem Vorteil wäre, meine Eltern nie erlauben.
Ich gab ihr das Geld.
„Also, dann schicken wir Ihnen die Ware nach Hause. 16 Uhr, wie immer. Auf Wiedersehen.“
In diesem Laden schickten sie einem, sofern sie nicht mehr als fünfzig Kilometer weit weg wohnten, die Ware mit einem Lieferwagen immer nachmittags nach Hause. Natürlich war das kein Muß, aber viele nützten das aus, auch wir, weil wir immer liefen.
„Danke.“ Tief durchatmend ging ich hinaus.

3.jpg

Die Tür klappte hinter mir gerade ins Schloß, als eine junge, große, dunkelhäutige Frau auf mich zukam.
Irgendwie kam sie mir bekannt vor. Jedoch mußte ich mich wohl täuschen.
Aber als sie direkt vor mir stand und wir beide stehen blieben, musterte sie mich. Dann lächelte sie:
„Hey, bist du nicht die, die letzte Woche in unseren Ballettkurs gekommen ist? Ähm… Maria oder so?“
Ja, genau! Ich erinnerte mich. Sie war die eine, die auch im Ballettkurs war. Darum kam sie mir bekannt vor.
„Marie…“, sagte ich leise.
„Ja, genau, Marie… ich bin Christine.“ Sie schüttelte eifrig meine Hand. Ich kam mir dumm vor neben ihr.

4.jpg

Ich musterte die junge Frau, die wohl nicht viele Jahre älter war als ich. Sie hatte einen tiefen Ausschnitt und einen unheimlich kurzen Rock mit hohen, wohl unbequemen rosa Stiefeln. Warum durfte sie nur so rumlaufen? Sagten ihre Eltern nichts dazu?
„Frederike hat sich schon Sorgen gemacht, weil du dich nicht gemeldet hast. Sie findet dich, glaube ich zumindest, sehr nett und würde sich über einen Anruf von dir freuen.“
„Ja… ähm… danke… ich… ich konnte sie noch nicht anrufen, weißt du… es gibt da Probleme mit meinen Eltern.“

5.jpg

„Was für Probleme denn?“ Sie schien mir auf einmal viel netter als noch zuvor. Ihre Stimme klang freundlich und einfühlsam.
„Na ja.“ Ich seufzte. Sollte ich einer so fremden Person wirklich so viel sagen? „Meine Eltern erlauben mir kein Ballett. Überhaupt keinen Sport, mußt du wissen… sie finden es lächerlich, halbnackt vor ein paar Menschen rum zu hüpfen.“
Plötzlich lachte Christine los. Ich schaute sie verwirrt an. Was war so lustig?
Als sie sich wieder gefangen hatte, schlug sie vor, etwas Kleines essen zu gehen. Natürlich lehnte ich erst ab, aber dann ließ ich mich doch überreden. Sie würde mich einladen.

6.jpg

Wir machten uns auf den Weg. Der Marsch dauerte keine fünf Minuten und wir waren da. Das Restaurant war in einem modernen, flachen Haus und ziemlich leer um diese Zeit.
„Ich kenne die Personalchefin hier und kriege Rabatt. Deshalb esse ich oft hier, das Essen ist auch lecker“, sagte Christine, als wir eintraten.
Ich schämte mich, ihr zu gestehen, daß ich in meinem Leben etwa zweimal in einem Restaurant war. Meine Eltern hielten nichts davon. Sie vermieden es so oft wie möglich. Deshalb verschwieg ich diese Tatsache vor Christine.
Wir suchten uns einen Tisch und setzten uns.

7.jpg

Nachdenklich studierte ich die Karte, obwohl ich keinen Hunger hatte.
„Und, was nimmst du?“, fragte mich Christine und als ich sagte, ich habe keinen Hunger: „Ach, ich auch nicht. Ich nehme nur einen Salat. Du auch?“
Wir bestellten uns einen großen Salat und Wasser.
„Marie, darf ich dich etwas fragen?“ Ich sah zu ihr auf. Dann nickte ich zögernd.
„Sag mal, mir kommt das komisch vor. Seit ihr so gläubig oder was?“
Ich schluckte und wäre am liebsten im Boden versunken. „Ja, meine Familie…“
„Und du?“, fragte sie, ehe ich meinen Satz beenden konnte.

8.jpg

„Was, und ich?“ Es war mir so peinlich.
„Na, glaubst du auch an Gott… wie deine Familie?“
„Wir… wir glauben nicht an den Gott…“ Sollte ich das wirklich aussprechen? Ich hatte das noch zu niemandem gesagt. Aber wieso schämte ich mich? Das war doch ganz normal! „Wir glauben an unser heiliges Buch.“
Christine guckte mich verwirrt und mißtrauisch an. „Was für ein Buch!?“
„Na das Buch der Mellissons. Kennst du das nicht?“
Christine wirkte auf einmal wie versteinert. Ihr Gesichtsausdruck wurde ernst und erstarrte. Sie selbst wurde blaß, als hätte sie etwas Falsches gesehen.
„Was ist, Christine?“

9.jpg

Dann wurde unser Salat gebracht. Endlich brach Christine die Stille zögernd und stotternd:
„Mellissons? Das… das wußte ich nicht. Doch, ich kenne die…“
Die… wie abschätzend das klang. Was war nur? Es schien mir, als hätte sie etwas gegen unsere Religion.
„… Was… was ist los?“, flüsterte ich leise und schluckte meinen Salat hinunter. Ich genoß es überhaupt nicht, ich fühlte mich eklig.
„Ich… ich bin nur etwas… etwas überrascht.“
„Aber wieso denn?“, rief ich verwirrt.
Christine schaute mich an. Ihr Blick… ein Gemisch aus Mitleid, Trost und Aufmunterung. Fast ähnlich wie Amélies Blick damals.
„Ich will dir nicht zu Nahe treten, wirklich nicht. Aber man hört ja nicht immer Gutes über diese Leute… es tut mir leid, Marie, wirklich… eigentlich geht es mich ja auch nichts an...“ Sie seufzte.

10.jpg

Meine Hand knallte auf den Tisch. Warum? Warum? Warum? Es wurde also über uns geredet! Kraftlos schleppte ich meine Hand zu meinem Mund. Ich schluckte und erwiderte nichts.
„Das habe ich nur gehört… ich weiß ja nicht, ob es stimmt… oh, sorry.“ Christine tat es wirklich leid, das merkte man an ihrer zittrigen, stotternden Stimme. Warum redete sie eigentlich Englisch mitten in einem deutschen Satz? Na egal. Ich hatte jetzt andere Sorgen.
„Was… was wird denn so über uns gesagt?“, wollte ich nach langer Stille wissen.
Sie zögerte. „Na ja, das es eben eine sehr… sehr gefährliche… Sekte ist.“ Die Frau neben mir schluckte und schien mir plötzlich unendlich fremd. Eine Sekte? Das waren doch irgendwie häufig Satanisten oder nicht? Zeugen Jehovas, Scientology und so weiter. Das wurde uns immer gesagt.



11.jpg

Ganz urplötzlich ging mir ein Licht auf. Einfach so. Vorher war mir das nie aufgefallen, aber jetzt, da sie das so sagte!?
„Wir… als Kinder wurde uns immer gesagt, daß wir anders sind… daß viele Menschen uns wegen unserer Religion nicht mögen würden und wir es darum niemandem sagen sollen… denn wir hätten die einzig richtige Religion und viele würden das nicht verstehen…“, flüsterte ich tonlos vor mich hin.
Christine schaute auf ihren Teller.
„Aber… aber das kann ich nicht glauben… bestimmt sagt man das nur so, oder?“ Verzweifelt schaute ich sie an.
„Ich… nein, wenn ich ehrlich sein soll, eigentlich nicht…“
Mir war zumute, als würde mir jemand einen Dolch ins Herz stoßen. Meine ganze Vergangenheit… sie schien auf einmal so unwirklich. Und zerbrochen.

12.jpg

„Vielleicht sollten wir gehen“, schlug Christine dann vor. Wir standen wortlos auf, sie zahlte.
„Danke für das Essen“, sagte ich draußen, immer noch verwirrt und mit einem seltsamen Klang in der Stimme.
„Kein Problem, Marie… Marie…“ Ich weiß nicht, warum sie meinen Namen zweimal sagte, aber es klang schön. Sie lächelte mir zu. „Ich finde dich echt nett.“
Der letzte Satz überraschte mich und ich erwiderte nichts. Warum redete sie nur so?
„Wenn du Hilfe brauchst, bin ich für dich da, ok? Ich gebe dir meine Telefonnummer.“
Sie gab mir einen kleinen, zerknitterten Zettel. „Und ich denke, du wärst wirklich geschaffen fürs Ballett. So von der Art her…“
Mein Herz tat mir weh. Warum sagten das nur alle? Es war sowieso hoffnungslos.
„Ich würde mich total freuen, wenn du mal anrufen würdest… Ich bin nämlich mit Frederike übereingekommen. Wir glauben, du bist… hmm… etwas unglücklich…“
Mit diesem Satz verschwand sie einfach und ließ mich alleine. Keuchend lief ich nach Hause. Nach Hause... mein Zuhause.

13.jpg

Dort stellte ich mich in Unterwäsche – es war schließlich niemand zu Hause – ans Fenster.
Die Welt war ungerecht. Einfach ungerecht.
Warum redeten plötzlich, aus heiterem Himmel, alle auf mich ein? Warum ließen sie mich nicht in Ruhe?
Ich glaubte das einfach nicht. Sekte… so ein Quatsch. Eine Sekte war, wenn man mißhandelt wurde, wenn man gefangen und gefoltert wurde.
Das wurde ich schließlich nicht. Ich mußte lediglich einmal die Woche an die Messe. Mehr wurde nicht von mir verlangt.

14.jpg

Sanft fuhr ich mit meiner Hand über meinen weichen Bauch.
Allerdings… war ich nicht ein bißchen gefangen? Ich durfte mich nicht so anziehen wie ich wollte, keine kurzen Haare tragen, meinen Körper nicht zeigen, nicht das machen, was mir gefiel.
Nein, so ein Quatsch. Schnell verbannte ich diese Gedanken aus meinem Kopf.
Bisher war ich immer glücklich. Nur eine dumme Begegnung mit Frederike hatte mich so zum Nachdenken gebracht.
Ich mußte das einfach vergessen.
Damit wurde alles wie früher. Ein beruhigender Gedanke.


Ende Kapitel 3
 
wow! tolle fs!! möchte auch benachrichtigt werden!!
schöne bilder und schöner schreibstil! mal ne ganz andere idee!
die hats echt schwer mit ihrem Leben!

ps: ich heiß auch friedeike :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey mir ist aufgefallen das du mich nicht benachritigst..schade.naja tolle fortsetzung..bay bay
 
@Fredi92: Ja, danke :-) Die heißt Friedeike? =) Die in der Story heißt aber Frederike ^^
@BabsiBraun: Daanke :-)
@Lady_Sims: Oh, sorry!!! Ich hab deinen Kommi natürlich gelesen, dich aber auf der Liste vergessen. Hab dich jetzt endgültig eingetragen! Danke :-)
 
Hey dieser Teil war echt mal wieder total super spannend.
Weiter so und ich freue mich schon auf den nächsten Teil.


LG JG :hallo:
 
So jetzt melde ich mich hier auch mal zu Wort.
Deine FS ist wirklich wunderschön, du beschreibst das alles echt gut, das Leben in dieser Sekte, vor allem dieser Teil hat mir gefallen.
Deine Bilder sind auch sehr gut immer passend zur Situation.
Wäre nett, wenn du mich benachrichtigst.
Noch ein paar fragen wegen downloads hätte ich und zwar:
Marie's Skin und ihre außergewöhnlichen Kleider gefallen mir, weißt du vllt noch woher du sie hast?Wäre sehr lieb.
Lg Doux
 
@JeanetteGirl: Danke für deinen lieben Kommi :-)
@~Doux fin~: Vielen Dank für dein Lob! Klar benachrichtige ich dich.
Den Skin von Marie gibt es nicht mehr, er war von oepu (MTS2). Jedenfalls finde ich ihn nicht mehr (ich bin mir sehr sicher). Auf oepus Homepage gibt es zwar ähnliche, aber nicht den selben...
http://www.oepu.de/dl_genetik.htm .
Hmm, die Kleider gefallen dir? ^^ Ich weiß nur die Homepages:
http://www.sagesims.com/index.php (unter Clothes Bin)
http://www.all-about-style.com/index.html (Themen/30er Jahre usw)
Von da hab ich die meisten!
 
Hey Phoebe!

Ich finde dein FS richtig klasse...nur eines finde ich komisch: Sie stellt die Zeugen Jehovas als Sekte dar...oder habe ich das falsch mitbekommen?

Lieben Gruß Lady Mara
 
Hey:)
Hab seit langer zeit endlich wieder Internet und hab grade deine Story endeckt, und ich muss sagen, ich finde sie toll;) Ich finde das Thema ganz interessant, und es ist auch gut geschrieben!


Lady Mara schrieb:
Hey Phoebe!

Ich finde dein FS richtig klasse...nur eines finde ich komisch: Sie stellt die Zeugen Jehovas als Sekte dar...oder habe ich das falsch mitbekommen?

Lieben Gruß Lady Mara

Die Zeugen Jehovas sind doch auch eine Sekte.....
 

Zur Zeit aktive Besucher

Zurück
Oben Unten