Eine Geschichte zum Nachdenken

Laruna

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Januar 2005
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45
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w

Ich habe diese Geschichte in einem anderen Forum gefunden und fand sie gut. Vielleicht gefällt sie dem ein oder anderen von euch.


"Eine Geschichte zum Nachdenken

Eines Tages, ich war gerade das erste Jahr auf der High School, sah ich ein Kind aus meiner Klasse nach Hause gehen. Sein Name war Kyle.
Es sah so aus, als wurde er alle seine Bücher mit sich tragen. Ich dachte mir: "Warum bringt wohl jemand seine ganzen Bücher an einem Freitag nach Hause? Das muss ja ein richtiger Dummkopf sein."
Mein Wochenende hatte ich schon verplant (Partys und ein Fußballspiel mit meinen Freunden morgen Nachmittag), also zuckte ich mit den Schultern und ging weiter.
Als ich weiter ging, sah ich eine Gruppe Kinder in seine Richtung laufen. Sie rempelten ihn an, schlugen ihm seine Bücher aus den Armen und schubsten ihn so dass er in den Schmutz fiel. Seine Brille flog durch die Luft, und ich beobachtete, wie sie etwa drei Meter neben ihn im Gras landete. Er schaute auf und ich sah diese schreckliche Traurigkeit in seinen Augen.

Mein Herz wurde weich. Ich ging zu ihm rüber, er kroch am Boden umher und suchte seine Brille, und ich sah Tränen in seinen Augen. Als ich ihm seine Brille gab, sagte ich: "Diese Typen sind Blödmänner. Er schaute zu mir auf und sagte: "Danke!" Ein großes Lächeln zierte sein Gesicht. Es war eines jener Lächeln, die wirkliche Dankbarkeit zeigten.
Ich half ihm seine Bücher aufzuheben und fragte ihn wo er wohnt. Es stellte sich heraus, dass er in meiner Nahe wohnt, also fragte ich ihn, warum ich ihn vorher nie gesehen habe. Er erzählte mir, dass er zuvor auf eine Privatschule ging. Ich hatte mich nie mit einem Privat-Schul-Kind abgeben. Den ganzen Nachhauseweg unterhielten wir uns; und ich trug seine Bücher. Er war eigentlich ein richtig cooler Kerl. Ich fragte ihn, ob er Lust hatte mit mir und meinen Freunden am Samstag Fußball zu spielen. Er sagte zu.
Wir verbrachten das ganze Wochenende zusammen, und je mehr ich Kyle kennen lernte, desto mehr mochte ich ihn. Und meine Freunde dachten genauso über ihn.
Es kam der Montagmorgen, und auch Kyle mit dem riesigen Bücherstapel war wieder da. Ich stoppte ihn und sagte: "Oh Mann, mit diesen ganzen Büchern wirst du eines Tages noch mal richtige Muskeln bekommen". Er lachte und gab mir einen Teil der Bücher.

Wahrend der nächsten vier Jahre wurden Kyle und ich richtig gute Freunde. Als wir älter wurden, dachten wir übers College nach. Kyle entschied sich für Georgetown, und ich mich für Duke. Ich wusste, dass wir immer Freunde sein werden, und diese Kilometer zwischen uns niemals ein Problem darstellen würden. Er wollte Arzt werden und ich hatte vor eine Fußballer-Karriere zu machen.

Kyle war Abschiedsredner unserer Klasse. Ich neckte ihn die ganze Zeit, indem ich sagte, er sei ein Dummkopf. Er musste eine Rede für den Schulabschluss vorbereiten. Ich war so froh, dass ich nicht derjenige war, der sprechen musste.
Am Abschlusstag, ich sah Kyle. Er sah großartig aus. Er war einer von denen, die während der High School zu sich selber finden und ihren eigenen Stil entwickeln. Er hatte mehr Verabredungen als ich und alle Mädchen mochten ihn. Manchmal war ich richtig neidisch auf ihn. Heute war einer dieser Tage.
Ich konnte sehen, dass er wegen seiner Rede sehr nervös war. Ich gab ihm einen Klaps auf den Hintern und sagte: "Hey, großer Junge, du wirst großartig sein!" Er sah mich mit einem jener Blicke (die wirklich dankbaren) an und lächelte. "Danke“, sagte er.

Als er seine Rede begann, räusperte er sich kurz, und fing an. "Der Abschluss ist eine Zeit, um denen zu danken, die dir halfen, diese schweren Jahre zu überstehen. Deinen Eltern, Deinen Lehrern, Deinen Geschwistern, vielleicht einem Trainer... aber am meisten Deinen Freunden. Ich sage euch, das beste Geschenk, dass ihr jemandem geben könnt, ist eure Freundschaft. Lasst mich euch eine Geschichte erzählen".
Ich schaute meinen Freund etwas ungläubig an, als er von dem Tag erzählte, an dem wir uns das erste Mal trafen. Er hatte geplant, sich an diesem Wochenende umzubringen. Er erzählte weiter, dass er seinen Schrank in der Schule ausgeräumt hat, so dass seine Mutter es später nicht tun musste, und trug sein Zeug nach Hause. Er schaute mich an und lächelte. "Gott sei Dank, ich wurde gerettet. Mein Freund hat mich von dieser unsäglichen Sache bewahrt."

Ich konnte spüren, wie die Masse den Atem anhielt als dieser gut aussehende, beliebte Junge uns von seinem schwächsten Augenblick im Leben erzählte. Ich bemerkte wie seine Mutter und sein Vater lächelnd zu mir herüber sahen, genau dasselbe, dankbare Lächeln. Niemals zuvor spürte ich solch eine tiefe Verbundenheit.

Unterschätze niemals die Macht Deines Handelns. Durch eine kleine Geste kannst du das Leben einer Person ändern. Zum Guten oder zum Bösen. Die Schöpfung setzt uns alle ins Leben des anderen, um uns gegenseitig zu beeinflussen, auf jede Art und Weise. Sieh' das Gute in anderen. "
 
Bisschen schnulzig, findest du nicht?
hmhm.gif


Die Schöpfung setzt uns alle ins Leben des anderen, um uns gegenseitig zu beeinflussen, auf jede Art und Weise.

Auf jede Art und Weise? Bist du sicher?
 
Ich finde sie sehr schön :)
Ich glaube aber, so eine Story kenn ich irgendwo her...fällt mir nur nicht spontan ein. :D
 
Selten sowas beklopptes gelesen.
 
Leam schrieb:
Selten sowas beklopptes gelesen.
Immer was zu nölen, hm? :rolleyes:

Ich find die Geschichte nur ein wenig unrealistisch. Denke nicht, dass so ein Ereignis einen wirklich Verzweifelten vom Selbstmord abhalten würde.

Aber auf mich hat sie eh keine Wirkung, denn ich setz mich sowieso für Unterdrückte und "Gehasste" ein ;)
 
Miffy schrieb:
Ich find die Geschichte nur ein wenig unrealistisch.

Finde ich auch.

Ich meine, dieser anscheinend wirklich unglaublich verzweifelte und traurige Junge freundet sich eben mal mit dem anderen Typen an, wird superhappy und zu gleich noch vom Brille tragenden Außenseitertyp zum King der Schule...:ohoh:
Die Aussage der Geschichte ist bestimmt richtig und eine nette Idee, aber etwas dick aufgetragen.
 
Miffy schrieb:
denn ich setz mich sowieso für Unterdrückte und "Gehasste" ein ;)
Ach aber auf mich einprügeln was? Pfff...
 
Find ich zu kitschig.

Erinnert mich an irgendeinen Film..
 
Klar muss man erst einmal durch die Zuckerglasur der Geschichte blicken, aber trotz aller Realitätsfremdheit finde ich sie einfach schön. :)
Ach, vielleicht bin ich auch mit zuvielen Weihnachtsklischees zugedeckt um objektiv urteilen zu können. :D
 
@ Leam
Wer redet denn von prügeln, ich finde lediglich deine Ausdrucksweise manchmal etwas hart, mehr nicht. :)
 
Bescheuerte Geschichte. Hört sich an wie ein schlechter Roman für 99cent auf dem Wühltisch bei Kaufhof.
 
JrOmE schrieb:
Bescheuerte Geschichte. Hört sich an wie ein schlechter Roman für 99cent auf dem Wühltisch bei Kaufhof.

Bitte höre auf meine Gefühle zu verletzen. Es ist doch Weihnachten. :heul:
 
Miffy schrieb:
Ich find die Geschichte nur ein wenig unrealistisch. Denke nicht, dass so ein Ereignis einen wirklich Verzweifelten vom Selbstmord abhalten würde.

das würde ich nicht sagen. klar ist die geschichte kitschig, aber im grunde genommen besagt sie, dass man mit scheinbaren kleinigkeiten das leben anderer maßgeblich beeinflussen kann. am schmetterlingseffekt ist durchaus was dran. in diesem fall ist dem kind eben ein funken hoffnung gegeben worden. wenn so jemand keine freunde in der schule hat, ein wenig anders ist usw... wenn er dadurch so verzweifelt ist und dann kommt jemand, der zeigt, dass es auch anders sein kann, lichtet das den nebel, den solche depressionen oft auflösen gleich ein wenig. er hat gesehn, dass er doch nicht unbedingt so alleine ist. ein freund in schweren zeiten ist sehr wertvoll. ich denke, diese erfahrung haben sicher viele hier schon gemacht
 
Das Tschuly schrieb:
das würde ich nicht sagen. klar ist die geschichte kitschig, aber im grunde genommen besagt sie, dass man mit scheinbaren kleinigkeiten das leben anderer maßgeblich beeinflussen kann. am schmetterlingseffekt ist durchaus was dran. in diesem fall ist dem kind eben ein funken hoffnung gegeben worden. wenn so jemand keine freunde in der schule hat, ein wenig anders ist usw... wenn er dadurch so verzweifelt ist und dann kommt jemand, der zeigt, dass es auch anders sein kann, lichtet das den nebel, den solche depressionen oft auflösen gleich ein wenig. er hat gesehn, dass er doch nicht unbedingt so alleine ist. ein freund in schweren zeiten ist sehr wertvoll. ich denke, diese erfahrung haben sicher viele hier schon gemacht
Das ist ja auch richtig so. Klar gibt so etwas Hoffnung und ist eine Menge wert, keine Frage, aber du sagtest ja selber "ein wenig". Und ich bezweifle einfach, dass es ausreichen würde.
Ich mein, sicher muntert das noch auf, aber wenn der Junge doch alles sorgfältig geplant hatte? Ich zumindest hätte das als 'netten Abschied' gesehen, aber aufgehalten hätte mich das wohl kaum - und das wollte ich damit ausdrücken :)
 
ich weiß nicht... ich denke schon, dass so etwas einen dazu bringen könnte, seine entscheidung zu ändern... oder womöglich aufzuschieben... sozusagen um zu sehen, was passiert, eben weil da ein stückchen hoffnung ist. schließlich ist man viel länger tot als lebendig und so ne entscheidung kann man ja auch nicht rückgängig machen.
 
JeWnS schrieb:
Bisschen schnulzig, findest du nicht?
hmhm.gif
@all
Jajajaaa, sie ist schnulzig und kitschig und es trieft der Schmalz. Ich weiß. Aber ich fand sie trotzdem schön. Und deshalb hab ich sie gepostet. Basta! :D Außerdem passt sowas doch zur Weihnachtszeit! ;)

JeWnS schrieb:
Auf jede Art und Weise? Bist du sicher?
Man kann mit seinem Handeln andere auf jede Art und Weise beeinflussen. Da steht doch nicht in welchem Maße...

@Ophelia
Das hat mir daran auch gefallen. Einfach mal etwas positives.... :)

@Das Tschuly
Und das denke ich auch. Es ist bestimmt nicht in jedem Fall so, aber möglicherweise könnte es in einem Fall wirklich so gewesen sein. Dass eine kleine Geste dazu führt, dass sich etwas anderes, entscheidendes ändert. In welche Richtung auch immer.
Für jemand anderes ist ein einziges harsches Wort vielleicht der Auslöser (nicht die Ursache) für einen Wutanfall (oder schlimmeres, das sieht man ja leider oft genug).
Warum sollte das andersrum so unwahrscheinlich sein?!:confused:
 
ich kenn die geschichte. hab ich schonmal auf englisch gelesen, bni mir sehr sicher, dass sie in einem der bücher der "chicken soup for the soul"-serie ist (zu deutsch: hühnersuppe für die seele). das sind ganz viele geschichten, die thematisch in büchern zusammengefasst sind. gibts "for the mothers soul", "for the teenage soul" usw. und sie sollen alle wahr sein. soviel dazu!
 
Jau, dass das 'ne US-Geschichte ist, merkt man ja an einigen Details. Ansonsten ist es halt dieses typische, überzuckerte Verbalstreichelzoo-Geschmalze, schön vereinfacht und auf die kurze Kitschformel gebracht, mit moralisierend-predigendem Abschluss und einem Unterton von "Jeder kann alles schaffen", der Quintessenz des American Dream, was aber bei einem Autor, der als Motivationstrainer gearbeitet hat oder noch arbeitet, nicht weiter verwunderlich ist. Der hat ja auch nicht die Aufgabe, auf lästige Details einzugehen, sondern muss es in gegebener Zeit schaffen, den Leuten das "Ja, ich kann es schaffen" in die Köpfe zu predigen...

Ich gebe Ophelia ja recht, dass ständiges Genöle einem echt auf den Docht geht und alles verderben kann, aber wenn ich Texte in so einem Tonfall wie diese Geschichte hier lese, kriege ich auch wieder die Krise, ich kann mir nicht helfen. Dann denke ich sofort an den Anfang von "Body Count" und habe auch gleich Lust, dieses Lied zu hören:

You know sometimes I sit at home, you know,
and I watch T.V. and I wonder what it would be like
to live someplace like, you know, the Cosby show,
Ozzie and Harriet, you know, where
cops come and got your cat outta the tree
all your friends died of old age,
But you see, I live in South Central Los Angeles and unfortunately...
SH*T AIN'T LIKE THAT! IT'S REAL F*CKED UP!

Und das wohlgemerkt, ohne danach vor die Tür zu gehen und jeden anzumotzen oder an meinen Armen rumzuritzen, weil die Welt ja so böse ist. ;)

P.S.: Auch darauf könnte man den Satz anwenden, den Ice-T beim letzten Body Count-Konzert geäßert hat: "Man, there's some happy sh*t going on out there!" :lol:
 
T Wrecks schrieb:
Jau, dass das 'ne US-Geschichte ist, merkt man ja an einigen Details. Ansonsten ist es halt dieses typische, überzuckerte Verbalstreichelzoo-Geschmalze, schön vereinfacht und auf die kurze Kitschformel gebracht, mit moralisierend-predigendem Abschluss und einem Unterton von "Jeder kann alles schaffen", der Quintessenz des American Dream, was aber bei einem Autor, der als Motivationstrainer gearbeitet hat oder noch arbeitet, nicht weiter verwunderlich ist. Der hat ja auch nicht die Aufgabe, auf lästige Details einzugehen, sondern muss es in gegebener Zeit schaffen, den Leuten das "Ja, ich kann es schaffen" in die Köpfe zu predigen...

Ich gebe Ophelia ja recht, dass ständiges Genöle einem echt auf den Docht geht und alles verderben kann, aber wenn ich Texte in so einem Tonfall wie diese Geschichte hier lese, kriege ich auch wieder die Krise, ich kann mir nicht helfen. Dann denke ich sofort an den Anfang von "Body Count" und habe auch gleich Lust, dieses Lied zu hören:

You know sometimes I sit at home, you know,
and I watch T.V. and I wonder what it would be like
to live someplace like, you know, the Cosby show,
Ozzie and Harriet, you know, where
cops come and got your cat outta the tree
all your friends died of old age,
But you see, I live in South Central Los Angeles and unfortunately...
SH*T AIN'T LIKE THAT! IT'S REAL F*CKED UP!

Und das wohlgemerkt, ohne danach vor die Tür zu gehen und jeden anzumotzen oder an meinen Armen rumzuritzen, weil die Welt ja so böse ist. ;)

P.S.: Auch darauf könnte man den Satz anwenden, den Ice-T beim letzten Body Count-Konzert geäßert hat: "Man, there's some happy sh*t going on out there!" :lol:

:lol: "Global Gangbanging" :scream: :lol:
 

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