Kapitel 12
„Griffin“, meldete Liz sich.
„Guten Tag, hier spricht Mr. McLaggen. Haben Sie sich wieder erholt?“
„Ja, mir geht es schon besser. Haben Sie etwas herausgefunden?“
„Allerdings, aber das möchte ich lieber mit Ihnen in meinem Büro besprechen. Könnten Sie in einer Stunde mal vorbeischauen?“
„Ja, mach ich.“ Liz war aufgeregt, legte den Hörer auf und versuchte sofort, die Zeit tot zu schlagen. Sie schaltete den Fernseher ein und nahm sich ein Fotoalbum. Ein paar schöne Fotografien waren dabei, wie sie mit ihrer Tochter spielte, ihr etwas vorlas. Ihr kam immer wieder der Gadanke, wie sehr sie ihren kleinen Schatz doch vermisste. Ihr leben war so leer ohne sie. Erst wenn man etwas verloren hat, merkt man, wie sehr man es braucht.
„Hier sind die
BBC News um 14.00Uhr “, sagte eine Stimme und die Kamera schwenkte auf eine kleine Frau, die gerade ihre Papiere ordnete. Sie schaute auf und aus dem Lautsprecher hörte man die Themen der heutigen Sendung.
„Wie man Erkältungen, dank einer neuen Medizin von Heath Deavermore, besser vermeiden kann. Todd Seattle verlor nach einem schweren Unfall viel Blut und das Wetter, heute sonnig und warm.“
Liz schreckte nach der Ansage auf, das Buch fiel ihr aus den Häden und sie saß stocksteif auf dem Sofa. Sagte die Frau gerade Todd Seattle? Das war doch ihr Ex-Mann! Aufgeregt lauschte sie den verschiedenen Berichten, bis endlich von Todd die Rede war.
„Todd Seattle, der allgemein bekannte Bodyguard, wurde gestern Nacht um 23.25 Uhr bei einer Schutzaktion seiner Frau Cynthia of Yorkhire von einem Unbekannten angeschossen.
Die Patrone kann noch nicht entfernt werden, doch die Polizei sagte, Mr. Seattle wäre nur knapp dem Tod entronnen. Der Schuss ging circa 2cm am Herz vorbei und schnitt ihm eine Aterie an. Noch ist unklar, ob er überleben wird, denn er hat sehr viel Blut verloren. Er ist Bluter und falls ihm nicht schnellstmöglich Blut der Gruppe Null Rhesus Negativ zugeführt wird, wird sein Leben dem Tod nicht entkommen können. An dieser Stelle möchte ich gerne einen Appell an alle mit dieser Blutgruppe aussprechen. Jede Spende hilft dem begehrten Bodyguard am Leben zu erhalten. Sie können im Belefton Hospital in South Veridian spenden.
Der Täter ist weiterhin auf freiem Fuß. Offenbar wurde seine Frau, Cynthia of Yorkshire bei diesem Angriff entführt. Die Polizei weigerte sich, weitere Angaben preis zu geben.
Und nun zum Wetter. Es wird wieder schön hier in Veridian. Die Temperaturen liegen bei...“
Liz traute ihren Ohren nicht. Sie verharrte noch eine ganze Weile in der kerzengeraden Position und dachte nach. Konnte es zwischen dem Anschlag auf Todd und den Entführungen womöglich einen Zusammenhang geben? Was hatte es mit der Blutgruppe auf sich und wie sollte Liz mit der ganzen Situation umgehen? Viele solcher Fragen schwirrten in ihrem Kopf herum. Jede Menge unangenehmer Fragen. Ihr Kopf schien dem Zerplatzen nahe.
Es war inzwischen halb drei geworden und Liz schaltete den Fernseher aus, räumte das Album wieder an seinen Platz und verließ das Haus mit einem unguten Gefühl in der Magengegend.
20 Minuten später schon, stand sie verzweifelt in dem großen Polizeikomplex. Immer wieder musste sie sich den Weg zum Büro des ermittelnden Polizisten erfragen.
Als sie dann fünf Minuten später endlich beim Vorzimmer ankam, meldete der Sekretär Liz durch einem Knopfdruck bei McLaggen an.
Dieser bat sie dann auch schon zu sich herein und Liz sprudelte los, erzählte ihm von den Ereignissen. Verwirrt und zugleich erstaunt starrte der Officer die Frau an.
„Das haben Sie sehr gut beobachtet, es könnte noch eine wichtige Rolle spielen“, sagte er anerkennend.
„Nun zu dem Punkt, weswegen ich Sie hergebeten habe. Die Spurensicherung hat das Badewasser abgeschöpft und ein paar Haare sichergestellt. Es wurden zwei DNA-Muster ermittelt. Die eine müsste wohl von Ihnen sein, dazu bräuchten wir noch eine Speichelprobe, um sicher zu gehen, dass es von Ihnen ist. Können wir das jetzt eben machen?“, erkundigte McLaggen sich.
„Aber sicher!“
McLaggen griff nach einer Art Stift, der auf seinem Schreibtischl lag, zog die Hülle ab und steckte ihr den Pinsel in den Mund.
„Achnd wach acht mat da andaacha DaAnA?“
„Bitte was?“ Belustigt steckte er die Speichelprobe wieder in die Hülle, öffnete ein kleines Fensterchen, nuschelte Liz’ Namen und legte die Probe hinein, wo sie auch schon direkt von einer weiteren Hand in Empfang genommen wurde. Er schloss das Fenster gut zu und wendete sich dann wieder zu Liz.
„Ich fragte, was mit der anderen DNA-Spur ist“, korrigierte sie sich ein bisschen beschämt.
„Man hat etwas ganz Interessantes feststellen können. Und zwar ist es die gleiche DNA wie von dem Drohbrief, den Sie vor kurzem erhalten haben.“
„Ach so!“, gab Liz erstaunt von sich.
„Haben Sie mittlerweile einen Verdacht, wer diese Blutgruppe hat? Außer Ihrem Ex-Mann?“
Zögerlich hüstelte Liz. Sie wollte ihre beste Freundin ja nicht verraten. Doch schließlich sagte sie es doch: „Also, meine beste Freundin Cloey Wallace hat...“, begann sie.
„Sie hat Blutgruppe Null Rhesus Negativ.“
McLaggen machte große Augen.
„Denken Sie, sie hat etwas damit zu tun?“, fragte er zaghaft.
„Nein, das glaube ich nicht. Sie ist doch meine beste Freundin! Sie würde so etwas nie tun!“
„Damit wir sie als Täterin ausschließen können müsste sie allerdings noch eine Speichelprobe abgeben.“
„Mhm... Wenn ich das nächste Mal vorbeikomme, bringe ich sie mit.“
„Das wäre sehr nett.“
Zwei Tage später:
Noch etwas müde von der unruhigen Nacht schlurfte Liz den Flur hinunter und öffnete gelangweilt die Haustür. Da stürmte auch schon Cloey ins Haus und machte sich auf dem bequemen Sofa breit.
„Hey Lizzimaus! Ich sollte vorbeikommen?“
„Ja, aber doch nicht so früh!“
„Soll ich wieder gehen?“
„Nein, nein! Das ist schon in Ordnung. Du sag mal, hast du Hunger oder Durst?“ fragte Liz und rieb sich die Müdigkeit aus den Augen.
„Hmm... ein Kaffee wäre nicht schlecht, danke.“ Cloey lächelte sie an, schnappte sich die Fernbedienung und schaltete den Fernseher ein.
Liz rief ihr aus der Küche zu, dass sie wegen der Speichelprobe kommen sollte.
„Ja, klar! Kein Problem! Wenn es den Ermittlungen weiterhilft, mach ich das doch gerne. Tut das weh?“ fügte sie noch etwas kleinlaut hinzu.
„Nein, du musst nur deinen Mund aufmachen, das war’s. Den Rest erledigt die Polizei“, beruhigte Liz ihre Freundin.
„Ich ziehe mich noch schnell um und dann können wir fahren, okay?“
„Ja, in Ordnung.“ Liz stelle Cloey noch eine Tasse auf den Tisch und verschwand nach oben. Kurz darauf saßen die beiden schon in McLaggens Büro und einer seiner Assistenten betrat den Raum, um Cloeys Speichelprobe zu entnehmen. Sie wurde aus dem Büro gebeten und Mr. McLaggen und Liz waren allein.
„Gibt es etwas Neues Ihrerseits?“ fragte der Polizist auch schon.
„Nein...“
„Hat man denn schon einen Spender für Mr. Seattle gefunden?“
„Ehm... ich glaube noch nicht. Ich habe zumindest nichts mehr von ihm gehört. Gibt es denn bei Ihnen Neuigkeiten? Ich meine, haben Sie noch etwas herausgefunden?“
„Allerdings.“
„Bevor Sie anfangen. Sind sie positiv oder negativ?“
„Wie man’s nimmt“., sagte er.
„Nun sagen Sie schon“, drängte Liz und wippte ungeduldig auf ihrem Stuhl hin und her.
„Wir haben Hinweis auf den Aufenthaltsort Ihrer Tochter.“
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Das wars wieder, hab endlich mal n bissel Zeit gefunden, um das nächste Kapi reinzustellen

Jetzt mach ich mich erst mal an die anderen FSs und Videos, die ich lesen wollte. Kann also was dauern, bis ich zurückschreib
