*FS* Das Versprechen

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September 2004
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33
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Büttelborn
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Edit: Srry hab das FS im Thema vergessen! Hexlein verzeihst du mir und machst es noch dazu? "*FS* ~* Das Versprechen *~" Danke!
Hier ist meine neue FS. Ich benachrichtige gern udn bin immer offen für negative, ber konstruktive Kritik ;)
Ich wünsche euch viel Spaß und hoffe, sie gefällt euch!
Viel Spaß mit:


~* Das Versprechen *~

~ I will find you ~



Einleitung – Das Versprechen



Es regnete. Es war so makaber passend an jenem Tag. Aber trotz den an das Fenster prasselnden Regentropfen schien es totenstill im Zimmer.




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Die Wände, ein Gemisch aus rotem Anstrich und hellem Holz, warfen ein bedrohliches Licht auf das Bett. Die nur wenigen Möbel stachen erdrückend auf sie ein. Und sie saß da, wie gebannt. Sie wartete darauf, dass er noch etwas sagen würde, doch er schwieg.




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Sie lauschte seinem Atem, welcher immer langsamer wurde. Langsam bekam sie Angst. Seit einer Stunde saßen sie hier und schwiegen. Seit 3 Tagen saßen sie hier und redeten. Er war so schwach und doch hatte er 3 Tage lang erzählt, was alles passiert war in den letzten Jahren. Sie hatte all das nicht gewusst.


Irgendwas hatte sie von dem Haus fern gehalten. Vielleicht war es auch nur der Zorn ihrer Schwester gewesen. Der Zorn, der alle hatte erstarren lassen.


Zum Glück war sie tot.


Endlich holte er tief und lange Luft und öffnete den Mund. Er hatte eine Weile aus dem Fenster gestarrt, doch jetzt sah er sie gebannt an. „Anni“ und seine Stimme versagte kurz „ich weis, dass es dir zugesetzt hat.“




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Und er versuchte ihre Hand zu nehmen. Er ertastete sie. Er war seit 20 Jahren blind. Sie zuckte, als er seine kalten Gliedmaßen auf ihre Hände legte, die sie gefaltet im Schoß verankert hatte. Seine Hände waren erschreckend kalt und fahl. Blass und knochig. Doch sie nahm sie dennoch in ihre warmen schützenden Hände. „Ja, Daddy. Das hat es“, sie lächelte sanft und er versuchte es zu erwidern. „Ich möchte, dass du weißt“ fuhr er fort „dass du immer meine Tochter warst. Du warst mein Ein und Alles. Chanthal hat uns immer nur tyrannisiert. Manchmal glaubte ich, sie sei gar nicht von uns - deiner Mutter und mir. Schließlich, so bin ich der Meinung, waren wir recht sanftmütige Menschen.“



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Anni musste ihre Tränen unterdrücken. „Daddy, du sprichst im Präteritum von dir.“ Er schmunzelte. Oder versuchte es zumindest.


Seine Stimme war rau und schwach. Über Annis Rücken flüchtete die Gänsehaut. Sie schluckte. „Kind, ich bin nicht mehr lange in der Gegenwart vorhanden. Genau deswegen…“ er hustet. Anni riss sich los und streckte ihm das Glas Wasser hin, welches am Bett stand. Er trank. Anni nutzte die Gelegenheit und blickte sich noch einmal im Zimmer um. Es sah so leer aus.




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So lange sie sich zurück erinnern konnte, hatten ihre Eltern in diesem Zimmer geschlafen. Sie war gerade mal 26. Sie lebte in ihrer eigenen Wohnung seit ihrem 16 Lebensjahr. Nach ihrer Meinung war sie in zu vielen Dingen zu früh erwachsen geworden. Oder hatte zu früh erwachsen werden müssen.


„Deswegen“, er hatte seine Worte wieder gefunden „muss ich dich um was bitten. Anni, der Krebs hat mich besiegt, aber wie jeder ordentliche Sterbende habe ich eine letzte Bitte an dich.“ Sie nickte und ließ nun den Tränen freien Lauf. Er beachtete sie nicht. „Finde ihn!“


Sie sah ihm schluchzend in die Augen und nickte stürmisch. „Ja, das werde ich, Ich verspreche es dir!“ Und dann fiel sie ihm um den Hals. Er drückte noch einmal kräftig zu und flüsterte. „Ich liebe dich, Anni, vergiss das bitte nicht.“


„Nein, werde ich nicht. Ich liebe dich auch, Daddy.“ Dann ließ sie ihn sinken und ganz langsam schloss er die Augen. Seine Brust hob und senkte sich immer langsamer und seine Hand, die sie mittlerweile wieder fest im Griff hielt, wurde schwächer und so geschah es, dass er friedlich einschlief ohne noch einmal aufzuwachen. Eine Weile noch saß sie an seinem Bett. Es war an der Zeit gewesen und sie hatten sich lange genug darauf vorbereitet. Sie hatte sich innerlich damit abgefunden und er war schon lange bereit gewesen zu gehen. Nur sie hatte ihn nicht gehen lassen wollen. Aber jetzt war es okay. Sie wischte sich ein paar übrig gebliebene Tränen weg und ging hinunter in die Küche um sich eine Tee zu machen.


 
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hey, also erstmal schöne einleitung! Dein schreibstil gefällt mir gut und wie du die situatione beschreibt ist auch toll! Och wie traurig.....die arme anni!
du hast mich richtig neugierig gemacht wen sie finden soll!! und das mit dem tyrannisieren......Schreib schnell weiter!
viel erfolg und lg
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SWEET SIM
 
wow..wahnsinns schreibstil!!! komm mir vor als würd ich ein gutes(!!!) buch lesen..schnell weiter machen
 
Ja ich kann mich nur anschließen, ich mag deinen Schreibstil sehr und da macht es richtig spaß zu lesen. Ich bin gespannt wie es weiter geht. Für den Anfang echt gut.
 
Ich LIEBE deinen Schreibstil. Der ist so geheimnisvoll und er macht alles spannend.
Der Anfang ist sehr viel versprechend. Ich werde auf jeden Fall weiterlesen.
Ich frage mich wer "er" ist. Das erfahren wir aber sicher inm Laufe der FS.
Heißt das Mädchen wirklcih nur Anni?
 
Kapitel 1 – (K)ein Abschied


Anni legte ihre Hemden sorgfältig übereinander. Sie achtete darauf, dass jede Kante, jede Seite identisch über der ihr unteren lag. Ganz genau so, wie sie es von ihrer Mutter gelernt hatte, als ihr Vater in die Armee musste. DinA4-Größe war hier Voraussetzung bei den Soldaten. Alle Hemden mussten identisch sein.

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Ihre Klamotten lagen farbig sortiert im Schrank. Nun, sie hatte auch keine große Auswahl an Farben. Schwarz und lila Töne. Das war es. Doch sie hatte ein unordentliches Fach, denn sie hatte sich auf diese Reise vorbereitet. Sie wusste nicht, wo sie landen würde. Sie wusste nur, dass ihr Vater gesagt hatte, ihr Reise begann in dem alten Heimatland ihrer Mutter. Japan. Ihre Eltern waren Japaner gewesen. Komischerweise, sah sie einem Japaner gar nicht mal ähnlich.
Sie strich über die sorgfältig gefalteten Hemden, entschloss sich doch etwas anderes für den Flug anzuziehen und erinnerte sich an die sanften Worte ihre Vaters. „Ich vermute Anni, dass jemand Rache nehmen will. Weißt du, deine Mutter gehörte einem japanischen Adels-Geschlecht an. Doch als sie nach Deutschland zog, verriet sie damit ihre äußerst konservative Familie. Sie hatte einen Bruder. Versuche ihn zu finden. Er wird dir weiterhelfen können.“
Sie hatte eine Adresse ausfindig gemacht. Doch letztendlich ging es nicht um den Bruder ihrer Mutter. Es ging nur um ihn. Es ging um den Mörder ihrer Muter.
(Und meiner Schwester)
dachte sie missmutig. Sie konnte den Gedanken nicht verdrängen, obschon sie so gerne wollte. Ihre Schwester hatte ihr viel zu viel Leid angetan, als dass Anni auch nur eine Träne um sie geweint hätte. Es war sowieso nicht sicher, ob sie tot war.
Sie erinnerte sich an das Telefongespräch vor der Beerdigung ihrer Mutter. „Wenn ihr sie lebend zurück haben wollt…“ und diesen ganzen Mist.
„Nein“ sagte Anni laut „er hat sie umgebracht. Ich habe den Schuss gehört. Sie ist tot.“ Und damit war der Gedanke auch schon wieder verflogen.
Immer noch stand sie vor ihrer Kommode, auf der die Kleiderstapel ausgebreitet waren. Der Koffer stand neben dem Bett.
Die Wohnung war bereits versorgt – eine Freundin würde so lange bei ihr wohnen und auf ihren geliebten Kater Figaro aufpassen. Es war die Wohnung in der sie seit ihrem 16. Lebensjahr gewohnt hatte und es tat weh, sie zu verlassen. Noch mehr tat es weh Figaro zu verlassen. Er war der einzige, der ihr noch das Gefühl gegeben hatte geliebt zu werden.
Ihre Schwester hatte ihre Liebenswürdigkeit fast ausgerottet, gelyncht, umgebracht – bis Anni schließlich seit 6 Jahren keinen Lebensgefährten mehr hatte, geschweige denn von irgendjemanden berührt wurde. Sie hasste Berührungen. Sie hatte Angst davor und zuckte zusammen, wenn sie jemand unerwartet anfasste.
Wenige waren verliebt in sie gewesen die letzten Jahre. Immer hatte sie kurz bevor es ernst wurde einen Rückzieher gemacht, weil sie solche Angst hatte. Nun hatte sie wieder einen Lebenssinn entdeckt.
Doch bevor sie die Koffer endgültig packen würde hatte sie noch etwas zu erledigen. Sie ging in de wunderschöne Küche ihrer wunderschönen Wohnung und holte eine Packung Chips aus dem Schrank. Sie betrachtete sie einen kurzen Moment und machte sie dann auf. Nacheinander stopfte sie die fettigen Chips in sich hinein und mit jedem wurde ihr ein Stückchen wärmer.

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Es dauerte ganze 5 Minuten bis sie die Tüte geleert hatte. Sie schmiss sie in den Müll und wusch sich die Hände.

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Auf dem Tisch lagen noch immer die stundenlang durchsuchten Telefonbücher. Sie ging mit leichten Schritten durch die Badezimmertür. Auf den Fliesen klackerten sogar ihre weichen Hausschuhe.

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Sie kniete sich vor die Toilette. Ein letztes Mal, dann würde Schluss sein. Schluss sein für immer. Aber nur noch ein Mal. Nur, weil sie sich so gut fühlte dabei. Wenn der Magen warm wurde und sie kaum noch reden konnte, weil es so brannte. Nur, weil sie sich dann lebendig fühlte. Sie schob sich den Finger so tief in den Hals, wie sie konnte und würgte.
Die Klospülung ging und sie lehnte sich erschöpft an die Wand zurück. Sie musste duschen. Figaro kam durch den Spalt der Badezimmertür in den hellgelben Raum geschlichen und schmiegte sich an ihren Beinen. Sie atmete schwer. Dann stand sie auf, entledigte sich ihrer Kleider und stellte sich unter das warme Wasser.

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Ihre Finger strichen sich über ihre Haut.
(Das bin ich. Das bin ich. Das bin ich.)
wiederholte sie immer wieder in ihren Gedanken. Sie spürt sich intensiv. Sie versuchte sich intensiv zu spüren.
(Das bin ich.)
Sie spürte die heißen Tränen auf ihrer Wange nur kaum. Kein schluchzen, kein schreien folgte ihren Tränen. Sie weinte nur ganz nüchtern und still und strich sich immer wieder über die Arme. Sie kam sich vor, wie ein in sich gekehrter Autist. Hasste sich dafür niemanden in ihr Herz zuzulassen. Kalt und gefühllos stellte sie das Wasser ab und ging mit einem Handtuch um die Brust gewickelt in ihr Schlafzimmer. Schwarz weiß. Das ganze Zimmer war schwarz weiß. Sie zog sich an und machte ihre Haare wieder mit ihrem liebsten Totenkopf-Haarband. Sie trug das fast immer. Dann stellt sie sich neben ihr Bett und räumte die Klamotten und verschiedenen Perücken in den Koffer ein, Ihr Blick fiel auf ihren Nachttisch.

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Das Foto ihrer Eltern… Sie stand regungslos davor. Gestern war Vater friedlich eingeschlafen. Die Kirche wollte unbedingt, dass seine Beerdigung so früh wie möglich vollzogen würde. Doch sie musste ihn erst finden. Bis dahin war er gut aufgehoben. Sie würde das Foto mitnehmen. Das musste sie…

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Sie legte es in den Koffer und stellte ihn in die Küche, wo Figaro sie bekümmert ansah. „Babe“ sagte sie und hob ihn hoch „Ich liebe dich, das weißt du doch? Mama kommt bald wieder und kuschelt mit dir, bis dahin sei schön lieb zu Melinda.“ Melinda war ihre beste Freundin. Schon immer gewesen und würde es immer sein. „Ich denke täglich an dich, versprochen.“

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Sie schmiegte ihn an sich und küsste ihn. Sie hörte draußen das Taxi hupen – es war so weit. „Ich liebe dich, Babe“ sagte sie noch einmal und nahm ihren Koffer und Rucksack. Sie löschte das Licht und ging zum Auto. Leicht musste sie weinen, es schmerzte ihr, Figaro alleine zurück zu lassen. Oder fasst alleine. Sie schmiss ihr Gepäck in den Kofferraum und stieg ein.

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„Wohin solls gehn?“ fragte der Taxifahrer. „Zum Flughafen.“ Sagte sie kalt und der Wagen startete. Sie fuhren los und sie versuchte nicht zu ihrem kleinen Haus zurück zu schauen. Es tat zu sehr weh. Ihr Magen war noch immer heiß und ihre Speiseröhre tat weh. Das hielt sie vielleicht auch etwas davon ab, noch einmal hinzuschauen.

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Mit dem Taxifahrer sprechen wollte sie nicht, also schwieg sie und verlor sich in ihren betrübten Gedanken. Sie fragte sich, ob es Vater dort gut ging, wo er war. Sie glaubte nicht an den Himmel oder an die Hölle und auch nicht an Gott. Doch irgendwo mussten sie ein. Irgendwo gab es eine höhere Macht. Und Mum? Würde sie noch leben, wäre damals nicht diese Bestie in ihr Haus gekommen um sie zu töten und ihre Schwester zu entführen… vielleicht zu vergewaltigen und danach ebenfalls zu ermorden. Hätte sie Vater überlebt?
Wo waren sie jetzt? Und wenn es ein Treffen gab, war ihre Schwester auch dabei? Würde sie ihre Eltern wieder quälen?

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Anni verspürte auf einmal den unbezwingbaren Drang ihren Eltern beizustehen, wo immer sie auch waren. Chanthal (an den Namen ihrer Schwester zu denken brachte ihr einen kalten Schauer) würde sie quälen. Sie würde sie finden, auch über den Tod hinaus. Und dann schloss sie einen Pack mit sich selbst. Sie würde ihren Eltern helfen. Ganz egal, wie weit sie dafür gehen musste.

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Als sie am Flughafen angekommen waren stieg Anni aus und packte ihren Rucksack auf den Rücken.

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Den Koffer in der Hand machte sie sich auf zum Gate. Ihr Handy vibrierte. Sie sah es an und hatte eine Kurzmitteilung empfangen. „Süße, komm zurück. Figaro und ich vermissen dich schon jetzt. Lieb dich, Melinda“. Sie las die SMS, schaltete das Handy aus und schmiss es in den Mülleimer.

 
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heyhey!
Ich muss sagen, deine FS finde ich gut! Das Thema gefällt mir, ich lese lieber was mit Action und nicht solche Liebesschnulzen, die sowieso immer gleich ausgehen (Er liebt sie, sie liebt ihn, Umwege und Happy End. sry an alle, die sowas gerne lesen)
Jedenfalls würde ich gerne benachrichtigt werden! Freu mich wenn sweitergeht!
LG,Kuckiducki
 
Dankeschön =)
Ja, Liebe wird es schon geben (ich bin eine hoffnungslose Romantikerin und Dramtikerin ^^), aber du kommst auch auf deine Action-Kosten kann ich dir versprechen ;)

Liste der Benachrichtigten:

- Little Angel
- Nintendog
- BlackCat444
- J@mie 07
- Miyoko
- Litttle Cat
 
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Thx!!! *knuddel*
(Kannst ja mal -nur so am Rande- in meine FS reinschauen! ;) )
 
Der Teil hatte so viel Gefühle! Du kannst Gefühle wirklich gut beschreiben.
Das wird ja noch interessant. Sie will den Mörder finden. Wer er wohl sein mag?
 
Kapitel 2

Kapitel 2 – Ein- und ausgelebt


Anni machte eine Notlandung in Sibirien, die sich wegen unglücklicher Umstände auf 14 Stunden belief. Doch sie beschloss sich, trotz der langen Wartezeit, mit Kaffee wach zu halten. Ihre Angst etwas entwendet zu bekommen war zu groß. Der Flughafen war trostlos, aber sauber und gepflegt Für viel reisende Geschäftleute wäre es sicherlich ein angenehmes Plätzchen zum Verweilen gewesen. Anni setzte sich in den McDonalds und bestellte sich eine heiße Kirschtasche und einen Kaffee zum Frühstück. Es war zehn Uhr ihrer Zeit und sie wurde von einem leichten Hunger geplagt.

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Sie studierte, während sie an ihrem Kaffee schlürfte, ihren pass und die Tickets. „Anni Sky, 26 Jahre“ stand auf dem Fetzen Papier. Ordentlich eingeschweißt, damit man ihn nicht fälschen konnte. Was ihr allerdings als 16 jährige doch immer wieder gelungen war. Immerhin wohnte sie zu dieser Zeit schon in ihrer eigenen Wohnung, unabhängig von einem Erziehungsberechtigten. Sie begann sich an die vergangenen Tage und Jahre zu erinnern. Vater hatte amerikanische Wurzeln, daher der Nachname.
Anni versorgte ihren Pass, doch ihr fiel dabei ein Schein in die Hände, Warum um Himmels Willen hatte sie die Todesanzeige ihrer Schwester in ihrer Tasche? Anni musste an Chanthals Ruf damals denken. Geschäftsfrau, erfolgreich und kalt, ohne Mann und ohne Kind. Alle hatten sie gehasst. Hatten einen ungesunden und übertriebenen Respekt vor ihr gehabt. Und trotzdem hatten alle getuschelt als Anni und ihre Familie, ohne genaueres zu wissen, die Todesanzeige in die Zeitung stellten und die Beerdigung vollzogen. Um es hart zu sagen waren alle glücklich gewesen Chanthal los zu sein und wollten so schnell wie möglich mit der Sache abschließen. Wenn man es genau nahm, hatten sie ihr Familienmitglied aus ihrem haus verstoßen, nachdem sie es schon lange auf ihren Herzen getan hatten.
Aber der Tod von Mutter hatte dafür zehn Mal so viel kraft gekostet. Sie war erst 50 gewesen und dazu kerngesund. Der ganzen Stadt hatte es weitgehend zu schaffen gemacht. Sie war zu jedem Gottesdienst gegangen und eine gute Christin gewesen (ganz zu wider vom Rest der Familie – denn Anni, ihr Vater und Chanthal waren allesamt nicht gottesgläubig), hatte tausenden wohltätigen Zwecken Geld gespendet und sich aktiv in und mit der Gemeinde im wirtschaftlichen und politischen Sinne beschäftigt. Jeder hatte ihren Namen gekannt – und jeder hatte einen positiven Eindruck von ihr. Und die meisten hatten ihn heute noch.
Anni war in ihren Gedanken verloren gegangen. Als sie wieder halbwegs zu sich kam, war die Kirschtasche kalt und der Kaffee lauwarm. Dennoch schlang sie beides hinunter und spielte anschließend zweieinhalb Stunden mit sich selbst Stadt, Land, Fluss mit sich selbst – es machte keinen Spaß und erfüllte nicht den Zweck des Spiels, aber es vertrieb eindeutig die Langeweile. Sie trank noch einen Kaffee, lief eine Stunde am Flughafen herum um schließlich an einer unbesetzten Telefonzelle zu landen. Sie überlegte nicht lang und warf gewechseltes Geld ein. Anni wählte Melindas Nummer.

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Sie fühlte sich einsam und trostlos. Das Telefon klingelte und Melinda nahm ab.
„Hallo?“, fragte sie erstaunt. „ich bin’s, Mel“ erwiderte Anni sanft. Kurzes Schweigen trat ein. „Du hast mir nicht auf meine SMS geantwortet.“
„Ich habe mein Handy verloren“, log Anni. Sie hatte noch in derselben Sekunde ein schlechtes Gewissen. Sie sah es nicht, doch sie spürte, dass Melinda verständnisvoll nickte. Ungläubig, aber verständnisvoll. „ich wollte anrufen und fragen, wie es euch beiden geht und was du so machst. Ich weis, ich bin noch nicht lange weg, aber ich sitze in Sibirien fest und muss hier 12 Stunden to schlagen…“ als Anni nach einigen Sekunden Schweigen merkte, wie das klang fügte sie hinzu: „und außerdem vermisse ich euch.“ Melinda atmete laut und Anni hörte, wie sie den Tränen nahe war. „Das war nicht fair Anni und das weist du. Du bist ohne ein Wort gegangen, hast mir eine Nachricht auf dem Anrufbeantworter hinterlassen und mich dazu verdonnert auf deine Wohnung aufzupassen. Anni, du hast nicht mal gesagt um was es geht. ,Ich fliege nach Japan. Keine Ahnung wie lange es dauert. Sei mir nicht böse.’. Wie könnte ich dir nicht böse sein?“ Anni schwieg. „Oder wie könnte ich dir böse sein“, fügte Melinda leise hinzu. „Anni, ich bin wirklich enttäuscht. Wir sind doch fast wie Schwestern und du sagst mir nicht um was es geht. Warum?“ Anni schwieg noch immer betroffen. Ihr wurde übel, sie fühlte sich schuldig. „Es…“ fand sie ihre Stimme wieder „es war die letzte Bitte meines Vaters, Mel. Ich musste das tun. Es tut mir leid für die Umstände.“ Melinda war steif und kurz angebunden. Das war so gar nicht ihre Art. Melinda war 23 und eine junge Sängerin in einem Nachtclub. Extrovertiert und verdammt offenherzig. Vielleicht etwas zu offenherzig – dennoch war sie alles, was eine gute Freundin brauchte. Treu, verständnisvoll und liebenswert. „Du redest, wie mit einem Fremden. Das sind für mich keine Umstände, weil du meine Freundin bist.“ Sie atmete noch einmal laut und sagte dann: „lässt du von dir hören, wenn du in Japan bist?“
„Ich versuch’s, weist nicht wie das dort ist-“
„Ich verstehe“, Anni wurde nun traurig. Sie verabschiedeten sich kalt und doch irgendwie herzlich. Das konnte auch nur Melinda. Anni ließ ihre Hand noch einen Moment erschöpft auf dem Hörer liegen, dann packte sie ihre Tasche und sah auf die Uhr. Ein Uhr mittags. Sie ging zurück zum McDonalds und bestellte sich ein BicMac Menü, eine Cola, zwei Doughnats und noch einen Salat. Die Frau am Tresen schaute komisch drein und so sagte Anni, dass sie nichts davon esse, sondern ihre kleine Familie von Hunger geplagt wurde un setzte sich auf eine Bank weit weg von dem Fast Food Laden. Sie aß alles und es dauerte keine 15 Minuten. Anni packte ihre Sache und rieb sich den Bauch. Sie brachte das Tablett zurück und hoffte, so sehr wie noch nie, das niemand auf der Flughafentoilette war. Sie hatte Glück. Sie ging in eine Kabine, schloss ab und schmiss sich auf die Knie. Sie würgte und entleerte sie auf der Toilette. Erleichtert und erschöpft lehnte sie sich zurück und atmete schwer. Sie wünschte sich Figaro, der um ihre Beine strich, doch er war nicht hier. Sie bekam Bauchkrämpfe und wand sich auf dem Boden der Toilette. Sie konnte nicht schreien, doch die Schmerzen waren so schlimm, wie nie zuvor. „Was ist das?“ wisperte sie unter Schmerzen, doch als die Schmerzen vergingen und sie anfing zu husten, wusste sie, was es war.

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Seit 11 Jahren erbrach sie. Seit sie 15 war hatte sie regelmäßig bulemische Anfälle. Nicht nur, dass ihr Zahnarzt außer sich war, nein. So langsam wurde die ganze Sache gefährlich. Wenn sie so weitermachte konnte sie sich bald mit einem sich auflösenden Magen und Speiseröhrenkrebs rumschlagen. Doch niemand wusste es. Auch die Ärzte beschränkten sich nur auf vage Vermutungen. Ins Geheim wussten sie es natürlich – sie waren ja auch Fachpersonen. Anni, immer noch betäubt von den unglaublichen Bauchkrämpfen, wusch sie zärtlich die Hände. Auch wenn es sich bescheuert anhörte, dies waren die Momente in denen sie SICH spürte.

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Ihre Augen fielen zu, doch sie schlug sie sogleich wieder auf. Sie griff sich gegen den Kopf, denn er schwankte. Zu dumm, dass so ein Schwächeanfall gerade jetzt kam, sie wollte doch wach bleiben. Sie erinnerte sich an den schlimmsten Schwächeanfall ihres Lebens. Es war in der Schule gewesen, in ihrem letzten Jahr. Also mit 16. Die Pause war der Auslöser gewesen. Die Schüler hatten sie mal wieder ziemlich gedrängelt. Dieser Kevin (sie hatte die meisten Erinnerungen verdrängt) hatte mal wieder seine Zigarette auf ihrem kleinen Arm ausgedrückt. Nunja, recht klein war er nicht gewesen. Aber wenn zwei 18 jährige eine dünne 16 jährige (und sie war damals wirklich abgemagert gewesen) festhielten… nun, sie hatte keine Chance. Sie hatte ihr Frühstücksbrot erbrochen und auf dem Klo eingeschlafen. Nein. Sie war nicht eingeschlafen. Sie war ohnmächtig zu Boden gegangen. Man hatte sie eine Stunde später gefunden und ins Krankenhaus gebracht, was den Schülern noch mehr Anlass gab sie zu verspotten. Und nicht nur das. Sie hatte damals noch 43 Kilo bei 1,69 m Größe gewogen. Damals stand sie kurz vor ihrem Auszug, was ihre Eltern nicht daran hinderte sie 5 Wochen von der Schule zu befreien und sich um sie zu kümmern. Sie konnte die Schreie und Anschuldigungen der Schüler immer noch hören. Und plötzlich war Anni, als würde sie hinter sich wirklich die Stimme von Kevin und ihrer Schwester hören. Als würde sie in den leeren Wänden des Flughafenbades widerhallen.

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Als Anni sich von diesem Gedanken abgeschüttelt hatte verließ sie das Klo. „Flug 8379 ist nun wieder zum Start bereit, alle Flugpassagiere werden gebeten sich zum Gate 19 zu begeben.“ Anni packte ihre Sachen und ging zum Flugzeug. Sie wollte nur noch schlafen und die Leute am Flughafen mussten wohl gedacht haben, dass sie betrunken sei. Sie stieg ein und setzte sich schwankend an ihren Platz. Ihr wurde schlecht und sie bekam wieder Bauchschmerzen.

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Ihr wurde schwarz vor Augen. „Na auch Flugangst?“ Sie schreckte aus ihrem Schmerz und er war verflogen. Verwundert blickte sie auf ihren Sitznachbar, der auf dem bisherigen Flug noch nicht neben ihr gesessen hatte. Es war wohl ein Japaner. Er hatte ziemlich blasse Haut und leichte asiatisch geformte Augen. Trotz, dass er aussah, als hätte er ein paar Nächte ohne Schlaf hinter sich war er allerdings nicht hässlich und lächelte ganz leicht, dennoch freundlich.

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Anni versuchte zurückzulächeln. „Nein, ich habe wohl nur etwas Falsches gegessen.“ Sie wollte nicht weiter sprechen, allerdings hatte der junge Mann eine ziemliche Anziehung auf sie. „Nun ich schon. Und zwar ziemliche. Was treibt sie nach Japan?“ Sie setzte sich vorsichtig und versuchte Zeit zu schinden, indem sie sich auf dem Sitz ausgiebig einrichtete und so tata, als würde sie keine geeignete Sitzposition finden. „Naja, sagen wir etwas Familiäres.“ Er schmunzelte. „Ganz mysteriös.“ Nun musste Anni lächeln. „Und sie, wenn ich fragen darf?“

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„Sie dürfen immer fragen nur müssen sie sich bei mir drauf gefasst machen, keine Antwort zu bekommen.“ Diese Einstellung gefiel ihr ausgesprochen gut. „Japan ist mein Heimatland und ich fliege wieder zu meiner Schwester zurück, nachdem ich in Deutschland etwas Berufliches erledigen musste.“
„Etwas Berufliches?“ Nun wurde er sehr ernst. „Ich möchte darüber nicht weiter sprechen.“

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Anni schwieg. Der Motor startete. Sie legte sich entspannt in den Sitz. Er allerdings war sehr nervös. Sie lächelte noch einmal zu ihm hinüber. „Denken sie einfach an etwas Schönes.“ Er lächelte und sah sie an. „Darf ich auch etwas Schönes ansehen?“ Sie schmunzelte und wurde ziemlich schnell, ziemlich rot. Sie schlief ein und als sie ausstiegen verabschiedeten sie sich herzlich. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass wir uns wieder sehen.“ Sagte er und Anni war erstaunt. „Wie können sie sich da so sicher sein?“
„Ich vertraue auf das Schicksal.“ Und damit ging er. Innerlich begann sie sich von ihm zu verabschieden. Doch sie wusste gar nicht, was das Schicksal alles für sie beide bereit hielt…

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Ich hoffe der Teil hat euch mal wieder gefallen. nach meinem Geschmack muss ich sagen, dass mri text aber die Bilder nur teilweise gelungen sind.
Ich hoffe auf viele Komments und Meinungen :D

Liebe Grüße
Hermi*
 
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Heyhey!
Ich finde, dass du zu wenig Bilder machst. Im 1. Kapitel war's nicht so extrem, wie hier. Da kann man das Lesen nicht so richtig genießen, sondern hofft, dass so schnell wie möglich wieder Bild kommt... Kann aber auch daran liegen, dass bei mir Fehler auf der Seite aufgetreten sind.
Aber der Text ist ganz gut ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Kapitel 3

Kapitel 3 – Japan


Immer noch sichtlich verwirrt über die Reaktion des netten Mannes belächelte sie die Welt und versuchte irgendwo eine Art Taxi zu finden um eine Unterkunft für die Nacht aufzusuchen. Sie fand eines, doch die Hotels waren entweder zu teuer, oder voll. Also ließ sie sich aus der Stadt fahren – der Taxifahrer gestikulierte ihr, dass er nicht weiter in diese Richtung fahren dürfte, so stieg sie aus und lief über unzählige Gemüsefelder. Drum herum fand sich etwas grüner Bambus. Alles war karg und irgendwo in der Ferne sah sie, wie ein Wald am Horizont begann. Die Sonne neigte sich schon dem Ende ihrer Tätigkeit zu. Bald würde es dunkel werden und Anni musste sich nun beeilen um eine Schlafunterkunft zu finden. Es war nicht kalt und auch war es zu schwül, dass es nachts extrem kälter werden könnte. Sie könnte zur Not im Freien übernachten. Doch letzteres erschien ihr jetzt schon ermüdend. Sie war erschöpft, doch gerade, als sie sich auf dem Boden im Feld niederlassen wollte, sah sie etwas entfernt ein Haus. Sie überlegte nicht lange, sondern begab sich sofort zu dem kleinen Gebäude, Als sie in der Nähe war bemerkte sie ein Mädchen, welches auf dem Boden saß und mit ihrem Teddy spielte. Die Mutter, scheinbar, saß auf einer Bank daneben und musterte Anni kritisch, als diese näher kam.

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Anni betrachtete das Kind. Das Gesicht des Mädchens war aschfahl. Es schien ausdruckslos und leer. Sie war dünn – zu dünn – und sah müde aus. Dennoch empfing Anni starke Emotionen des Glücks, als das Kind sie mit seinen großen braunen Augen ansah. Es trug eine einfache japanische Schuluniform, wie man sie im Fernsehen immer betrachten konnte. Auch erinnerte sie die ganze Gegend eher an China (sie besuchte es einmal) als an Japan. Sie dachte immer Japan sei viel wohlhabender. Aber scheinbar war Anni in einer wirklich schlechten Ecke gelandet. Das Kind wandte sich zu seiner Mutter, welche Anni immer noch wortlos anstarrte.

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Auch die Mutter sah nicht gerade fröhlich und gesund aus.
„Mum“ sagte das Kind und dann etwas auf Japanisch, doch die Mutter sprach, zu Annis Überraschung, Englisch. „I don’t know“, antwortete sie dem Kind und dann stand sie auf. „Where are you and what do you want?“ richtete sie ihr Wort unfreundlich an Anni. „I’m sorry“ antwortete diese. „I’m searching a friend and need a place to sleep this night. Can you helb me?” Sie schüttelte strikt den Kopf. “A stranger in my house? Sorry Woman thats to strange in this area. And now leave my lot and go away!” Anni zuckte zusammen und wurde sehr klein. Sie ging zwei Schritte zurück und sagte dann: “only one question: why do you speak english?” Die Frau zog die Augenbrauen hoch und versicherte ihr, dass wegen der wirtschaftlichen Situation Englisch hier mehr und mehr gefördert wurde. Sie hatte keine Wahl mehr auf dem Markt. Ohne Englisch käme man nicht mehr weit – auch wegen den Touristen. Auf eine weitere unfreundliche Anweisung zu gehen, begab sich Anni weiter ihres Weges, bis sie schließlich zu müde wurde und sich bereit machte in dem Feld zu schlafen. Sie hatte Angst und Hunger und ihr war kalt. Gerade als sie ihren Tränen freien lauf lassen wollte erschien am Horizont ein Auto. Sie hatte die Hoffnung schon aufgegeben, dennoch richtete sie sich auf und winkte dem heranfahrenden Auto. Suspekt gegenüber der Aussage, der Japanerin hoffte sie auf einen Englischsprechenden Fahrer. Und natürlich darauf, dass er nicht vorbeifuhr. Und tatsächlich, das Auto bremste. Anni lief auf die Fahrerseite und erkannte ein helles, freundlich aussehendes Gesicht. Ein Mann (definitiv kein Japaner) lächelte ihr entgegen, als er das Fenster herunterließ. „Sie sehen nicht aus, wie eine Japanerin. Und sie sehen aus, als bräuchten sie eine Mitfahrgelegenheit.“ Anni nickte lächelnd und erwiderte. „Ja, da haben Sie Recht. Und sie sprechen Deutsch – welch ein Glück!“ Er lachte. „Steigen sie ein, ein Stückchen können wir sie mitnehmen.“ Anni warf ihr Sachen auf den Rücksitz und stieg ein.

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Erst jetzt bemerkte Anni dieses Bild von Frau auf dem Rücksitz. Als sie zu Anni nach hinten blickte, blieb Anni fast das Herz stehen. Eine solche Schönheit bekam man nur selten zu Gesicht. Anni wurde sofort neidisch. „Wohin des Weges?“ fragte die braungebrannte, braunhaarige Frau. „Ich suche jemanden und brauche für diese Nacht eine Unterkunft.“ Die Frau lächelte. „Nun wir fahren noch ein ganzes Stück, vielleicht liegt der Wohnort dieser Person ja auf dem Weg. Wo wohnt sie denn?“ Anni belächelte sich leicht selbst. „Nun, das habe ich leider noch nicht raus gefunden.“ Die Frau lachte. Jedoch freundlich und nicht, als würde sie Anni auslachen. Anni wurde warm ums Herz. „Celine gib mir doch die Wasserflasche, sei so nett.“ Ihr Blick wurde ernst und sie wandte sich wieder nach vorn.

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„Und Sie? Was tun Sie in dieser Gegend?“ hakte Anni nach, doch die Frau schwieg. Dafür antwortete der Mann. „Wir sind hier zufällig vorbeigekommen, haben uns verfahren und versuchen jetzt in die nächste Stadt zu kommen. Für uns war es dasselbe Glück.“ Er lachte. Und was in der nächsten Sekunde passiert, war kaum wahr zu nehmen, so schnell ging es. Die Frau schaute auf ihre Hände, die nervös zitterten, dann sah sie aus dem Fenster, runzelte die Stirn, als wollte sie weinen und zuckte kurz zusammen. Der Mann registrierte die Geste, blieb jedoch starr und fixierte sich auf die Straße.

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Und mit einem Mal hatte Anni ein schreckliches Gefühl. Sie lehnte sich jedoch erstmal in ihren Sitz zurück und wartete ab.

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Sehr kurz. Wollte ihn erst länger machen, aber dann dachte ich mir, dass das ein gutes Ende ist und es dafür im nächsten kapitel zur Sache geht :)
Dann gehts bald richtig los!
Hoffe es hat euch gefallen.
Ist die sache mit den Bildern diesmal besser?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich gebe dir jetzt Kritik.
Ich kann gar nicht glauben das ich das alles verpasst habe! Tut mir unendlich Leid!
Kapi.2
Sie erbricht sich ja wirklich andauernd. Das ist nicht gut.
DIeser Japaner ist zwar nett, aber ich habe ein komisches Gefühl.
Zwar nicht fiel, aber immerhin.
Kapi.3
Japan ist wohl doch nicht so, wie Anni es sich vorgestellt hat.
DIese Frau war nicht gerade nett.
Ich verstehe nicht was da im Auto passiert ist, aber es macht mir Angst und ich weiss nicht wieso. Warum hat Anni ein so komisches Gefühl?

Die Bilder sind sehr schön.

Hermine, es tut mir sooo Leid das ich vergessen habe mir deine Fortsetztungen anzusehen! Bitte verzeih mir.
Damit ich es nicht noch einmal vergesse, solltest su mich vllt benarichtigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hab mir die ganze Story grad durchgelesen udn sie gefällt mir sehr, sehr gut!
Das ganze ist sehr mysteriös. Ich liebe Rätsel^^ Die bauen Spannung auf und das kannst du sowieso sehr gut, wie ich finde.
Dein Schreibstil ist sehr schön, auch wenn du manchmal kleine Fehler drin hast, aber der Text lässt sich sehr schön lesen und bei dir hab ich auch keine Langeweile bei längeren Textblöcken (bei manchen Storys stöhn ich innerlich auf, wenn ich so nen dicken Absatz sehe xD) und kann so richtig im Text versinken...irgendwie...du musst mich nicht verstehen x)

Ich glaube, der Fahrer hat Celine entführt...erscheint mir jedenfalls so, wegen ihrer Gestik. Aber das werden wir ja sehen.

Kannst du mich benachrichtigen?

LG Cat :)
 
Natürlich benachrichtig ich euch!
Vielen Dank für die Kommentare und für das Lob!

Ich verzeihe dir Nintendog (;
Ich hoffe es geht heute weiter - ich streng mich an, wenn nicht am Mittwoch.
 
Kapitel 4

Kapitel 4 – Glück im Unglück


Sie fuhren noch ein schönes Stück, an unzähligen Feldern und Häusern vorbei. Doch sie kamen in kein Dorf und auch in keine Stadt. Es blieb bei vereinzelten Ansiedlungen von kleinen lieblosen Häusern. Anni war kurz vorm Einschlafen. Immer noch musste sie an den hübschen Japaner aus dem Flugzeug denken. Sie musste daran denken, was er gesagt hatte. Wie konnte er sich so sicher sein? Eine Stimme in ihr befahl ihr nicht so naiv zu sein – er hatte sicher nur sein Wunschdenken preisgegeben. „Anni wir sind an einem Motel. Willst du hier raus?“ sie schreckte auf. Robert, sie hatte im Laufe der fahrt seinen Namen ausfindig gemacht, blickte immer noch konzentriert auf die Straße. „Oh ehm… ja ich denke schon.“ Celine schmunzelte. „Da wäre jemand fast eingeschlafen.“ Anni konnte immer noch nicht fassen, was Celine für eine klare Stimme hatte. Sie war Sängerin, so wie Robert erzählt hatte. Robert fuhr rechts ran und stieg aus. Anni ihm hinterher. „Vielen Dank noch mal fürs fahren!“ sagte sie enthusiastisch und hievte zusammen mit Robert ihren Rucksack und ihre Tasche aus dem Kofferraum. „Kein Problem“, erwiderte er und dann blieb er reglos stehen. Sie wollte gerade nach ihrem Rucksack greifen, als sie bemerkte, dass in der Gegend nirgends ein Haus stand… und es dämmerte. Die Sonne war schon fast untergegangen. Ohne Vorwarnung traf sie eine schallende Backpfeife und sie schwankte.

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Bevor sie sich sammeln konnte hatte Robert erneut zugeschlagen und Anni fiel um. Sie lag schwach am Boden und versuchte sich langsam aufzurichten. Währenddessen öffnete Robert ihre Taschen. „Hey!“, erhob sie ihre Stimme „was soll der Scheiß?“ „Halt die Schnauze, oder willst du noch eine?“, erwiderte er scharf.
[Feigling, dieses Arschloch muss mich zuerst schlagen um an meine Sachen zu kommen.]
Hoffnungsvoll blickte Anni zu Celine. Diese blickte aus dem Fenster – sie weinte. „Celine!“, rief Anni und Robert stürmte zu Anni und packte sie am Unterkiefer. „Ich hab gesagt, dass du die Schnauze halten sollst!“, sagte er scharf, doch er schrie nicht. Anni gehorchte. Er machte sich wieder an die Tasche. Als er eine blonde Perücke in der Hand hielt schreckte er kurz zurück. Er ließ sie auf der Straße liegen und griff nach der Geldbörse. Er nahm sich die darin liegenden 300 Euro. „Nicht gerade viel“, murmelte er „zum Leben hätt’s gereicht, Baby.“ Er grinste und Anni antwortet: „du Schwein.“ Und dann sah er sie an und mit einem Mal konnte sie seine Gedanken lesen. Es befand sich irgendwo zwischen ,Ich bring sie um’ und ,ich bin so spitz, dass ich gleich durchdrehe’. Zu ihrer Überraschung hatte sie vor einer Vergewaltigung mehr Angst, als vor ihrer eigenen Ermordung. Und sie raffte sich auf alle Viere um vor ihm davon zu krabbeln. Er kam mit schnellen Schritten auf sie zu. Die Sonne warf nun nur noch vereinzelte Strahlen auf die Erde. „Robert, lass sie in Ruhe, du hast das Geld!“ Robert öffnete seine Gürtelschnalle. „Nein!“ schrie Anni verzweifelt. „Nein, nein! Bitte nicht! Bitte!“
„Muss ich Gewalt anwenden, oder tust du, was ich dir sage?!“ Anni war wie paralysiert. „Robert, lass den Scheiß. Du kannst mich im Hotel fi*ken, aber lass das arme Mädchen in Ruhe.“ Celine schluchzte rasch und plötzlich wusste Anni, was hier vor sich ging. Er hasste Frauen und Celine wusste das – und Anni wusste, dass es Celine schon oft genug am eigenen Leib erfahren hatte. Er schloss die Hose. Anni atmete lauf und ließ sich auf den Boden sinken. Ihr Herz machte einen Aussetzer. Sie schloss die Augen und hörte Schritte. Und dann wurde ihr schwarz vor Augen, denn er trat mit voller Wucht auf sie ein. Anni keuchte und wand sich unter ihrem Peiniger und spürte, wie sich nach einer entsetzlich langen Weile von ihr abließ. Aber nicht einfach so. Sie hörte eine letzte Stimme, einen Schlag, der Roberts Gesicht hart zu treffen schien und dann verfiel sie in Trance.

Was war das? Ein weiches Bett unter ihrem nass geschwitzten Körper? War alles nur ein Traum gewesen? War sie im Krankenhaus? Und wer hatte Robert außer Gefecht gesetzt? Sie versuchte die Augen aufzuschlagen. „Autsch!“ - kein Traum. Ihr Auge konnte sie jedenfalls nicht öffnen. Sie raffte sich auf und unerträgliche Schmerzen durchfuhren ihre Bauchpartie. Sie stützte sich mit den Händen ab und sah sich mit dem gesunden Auge im Zimmer um.

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Ein Bett, eine Schiebetür und ein Fenster. Alles sehr japanisch, wie sie feststellte. Doch ihr fehlte immer noch das Wissen, wo sie war. Sie schwang ihre Füße über die Bettkante und spürte das raue Holz unter ihren nackten Füßen. Sie trug ein weites Nachthemd. Keinesfalls eines von ihren, wie ihr auffiel. Sie richtete sich auf und krümmte sich vorerst vor Schmerz. Dann hörte sie, wie die Schiebetür aufging. „Guten Morgen“, sagte eine müde, aber dennoch freundlich Stimme. Anni sah auf. Sie versuchte ein Wort herauszuquetschen, doch die Japanerin legte den Finger auf ihren leicht lächelnden Mund. „Nicht sprechen, das noch zu anstrengend für sie.“

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Anni setzte sich wieder und tastete nach ihrem Bauch, währen sie sich die Frau betrachtete. Sie trug einen schwarzen Kimono mit türkisenen Blumen und hatte ihre schwarzen Haare kunstvoll hochgesteckt. „Verzeihen sie mein Deutsch, ich kann, aber fällt mir schwer. Mein Bruder kann gut Deutsch. Er hat Sie vor diesem Mann gerettet.“ Sie lächelte dabei, als würde sie ihren Bruder unheimlich bewundern. Anni versuchte sich erneut aufzurichten, was ihr auch gelang. Die Frau half ihr auf. „Ich bin Miko.“
„Ich bin Anni“, entgegnete sie, „und so schlecht sprechen sie gar nicht Deutsch.“ Die Frau schmunzelte. „Ich mach Ihnen Bad. Sie müssen noch etwas ausruhen. Es ist Abend, morgen alles Weitere.“ Anni nickte. Die Frau zögerte kurz um abzusehen, ob Anni alleine stehen und laufen konnte. Anni stand sicher auf beiden Beinen und Miko ließ sie los. Anni ging ein paar Schritte vor. Sie atmete den Duft des Holzes ein. Er war so unglaublich fremd. Und mit einem Mal wurde ihr schmerzlich bewusst, dass ihr Vater vor nicht einmal 48 aus dem Leben geschieden war. Mit skeptischen Blicken im Nacken wischte sie sich eine Träne von der Wange und betrat den Gang.

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Miko ging an ihr vorbei und wies auf eine Tür. „Hier ist Bad“, sagte sie stockend und leicht verwirrt, „falls sie brauchen.“ Anni nickte verträumt. Auch eine Schiebtür aus Glas. Egal wie lange sie bleiben würde, sie würde keinen platz für sich haben. Dennoch betrat sie das bad und Miko entfernte sich für kurze Zeit und Anni ließ ihren Tränen für einige Sekunden freien lauf.

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Sie fühlte sich so fremd. Sie war tausende von Kilometern von zu Hause entfernt. Es gab hier niemandem den sie kannte. Sie hatte keinerlei Verbindung zu bekannten Stimmen und mit einem Mal bereute sie es so dermaßen, dass sie ihr Handy in den Mülleimer geschmissen hatte. „Ich mache nun Bad, wenn das Recht ist. Ich habe Kleider auf Bett gelegt, sie können sie holen.“ Anni bejahte gespielt fröhlich und ging verweint aus der Tür. Und dann sah sie ihn. Sie lieb wie angewurzelt stehen.

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Der Japaner… sie war schlagartig wie gelähmt. Er betrachtete sich besorgt im Spiegel und fuhr zusammen, als er sich am Auge entlangfuhr. Sein Bauch hatte Prellungen, sein Auge war geschwollen, seine Lippe aufgeplatzt. Er beugte sich vor und musste stark husten.

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Auf der einen Seite freute sie sich ihn wieder zu sehen, auf der anderen war sie durcheinander. Er erstarrte. Er hatte sie durch den Spiegel gesehen und drehte sich um. Er lächelte, ging zur Kommode und zog sich, bevor er sie hereinbat ein Hemd über. Er beäugte sie leicht belächelnd und misstrauisch.

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„Hab ich’s nicht gesagt?“, sagte er schmunzelnd. Anni lächelte. „Mir wäre allerdings eine andere Art von Zusammenkunft lieber gewesen“, entgegnete sie, „was ist passiert, wenn ich fragen darf?“
„Nun“, begann er zögernd, „der Mann hat auf sie eingeschlagen und ich bin dazwischen. Nur leider war er etwas stärker als ich. Ich habe sie dann schließlich irgendwie hier hergetragen. Ich befürchte, die Schmerzen haben mich so betäubt, dass ich nicht mehr weiß, was passiert ist. Ich weiß nur, dass die Frau, die bei ihm war bitterlich geweint hat, sie völlig demoliert und ihre Sachen auf der ganzen Straße verteilt waren. Die habe ich übrigens eingesammelt und in ihr Zimmer gestellt.“ Sie lächelte und er schwieg. „Vielen Dank“, sagte sie und beschloss ihn noch nicht damit zu belästigen, dass sie nicht wusste, wo sie war. Und dann nahm sie diesen flüchtigen Blick seinerseits wahr, der über ihre Rundungen bis zu ihrem Gesicht schlenderte. Verlegen schmunzelte sie und war heilfroh, als Mikos Stimme sie aus dieser peinlichen Situation befreite.
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Es ging zur Sache, aber von mir aus gesehen, war es jetzt schon nicht mein bestes Kapitel. Was meint ihr dazu?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein schönes Kapi.
DIeser Robert...ich habe das GEfühl wir werden noch einmal auf ihn treffen. Leider.
Wir wissen immer noch nicht den Namen des Japaners. Naja, er hat Anni das Leben gerettet und das freut mich sehr. Ich hoffe die Zwei kommen sich noch näher.
 
Ich wusste doch, dass er ein schlechter Mensch war xD Die arme Celine...
Aber zumindest ist sie in Sicherheit und hat IHN wieder getroffen! :) Da ergibt sich sicher noch was...*g*
Mal wieder ein dramatisches, aber tolles Kapitel. Ich liebe Japan^^

Freue mich auf die Fortsetzung.

LG Cat
 
Es war ein ganz schönes Kapitel und ichhab mir das auch iwie schon gedacht, dass an dem mann in dem auto iwas faul ist...
sry, dass ich so lang nicht mehr geschrieben hab, aber hatte viel zu viel um die ohren...
jedenfalls eine schöne fortsetzung ;)
 
Hey Leute, ich hab Prüfungsstress und komm im mom zu nix! Die Bilder hab ich gemacht, aber ich weiß nicht, wann ich den Text online stellen kann. Im Laufe der Woche sollte das aber passieren.

Liebe Grüße

Alisha
 
Kapitel 5

Kapitel 5 – Ein Mädchen


„Guten Morgen, Miss“, Mikos hell erleuchtende Stimme strahlte durch den Raum. >Miss< dachte Anni >sie denkt, ich bin eine Miss<. Anni öffnete die Augen und drehte sich um, während Miko den Vorhang bei Seite schob und die strahlende Sonne in den Raum ließ. Miko gab sich alle Mühe, es Anni hier so leicht wie möglich zu machen. „Ich werde Ihnen Frühstück machen und Ihnen dann Kleidung geben. Anschließend muss Arbeit sein.“ Anni nickte. Trotz Mikos Führsorge musste Anni schnell bewusst werden, dass in Japan [und vor allem in diesem Haus] eine andere Stunde geschlagen hatte. Sie war nun 3 Wochen hier und ab dem Moment, ab dem sie sich einigermaßen schmerzfrei bewegen konnte, half sie waschen, putzen und kochen für die Herrin des Hauses. Davor konnte auch Miko sie nicht bewahren, so waren die Regeln.

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„Miko warum siezt du mich immer noch? Mittlerweile dürfte dir doch klar sein, dass Höflichkeit nicht mehr angebracht ist.“ Anni setzte sich an den Bettrand und lächelte lieb, um Miko nicht zu verunsichern. Miko griff sich mit beiden Händen ans Herz, als würde sie vor Schock gleich tot umfallen und jappste nach Luft. „Verzeih mir, Anni. Ich bin es nicht gewöhnt…F-f-“

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„Freunde zu haben. Schon in Ordnung Miko, das Gefühl kenn ich. Ich bin diejenige, die sich entschuldigen sollte.“ Miko schaute verdutzt. Anni schmunzelte verlegen. „Vergiss es. Ich spring jetzt unter die Dusche.“ Anni stand auf und machte ihr Bett. Im Hinausgehen rief Miko noch: „Spring lieber nicht. Die Dusche ist hier rutschig.“

Anni war sich nicht zu fein auch mal die Drecksarbeit zu machen. Immerhin speiste sie hier auf die kosten anderer und durfte ebenfalls kostenfrei hier wohnen. So gingen die Tage ins Land. Bevor sie ihre Weiterreise und die Suche nach ihrem Onkel antreten konnte musste sie hier Vertrauen gewinnen. Und mal abgesehen von ihren Zielen dieses Unterfangen hatte sie die Menschen hier wirklich lieb gewonnen. Ihr Tag verlief grundsätzlich gleich. Waschen musste sie sich jeden Tag. Jeden Morgen also duschen und frühstücken. Das Frühstück war alles andere, als üppig, aber ausgiebig. Die Japaner schienen sehr viel aufs Frühstück zu geben. Wenn man nichts essen wollte, wurde man quasi gezwungen – zu Annis Leidwesen war auch nichts mit erbrechen, denn Miko war eine aufmerksame Beobachterin. Es gab viel zu tun. Anni arbeitete gern auf dem Feld [das hatte sie bereits in ihrer Jugend getan um sich das nötige Kleingeld für den Führerschein zu verdienen] und so war sie meistens auf dem Gemüsefeld anzutreffen. So konnte sie auch ihre Pfunde verlieren.
An jenem tag jedoch fiel die Arbeit größtenteils aus. Miyako kam von ihrer Reise zurück.
Miyako war ein 17 jähriges Mädchen, welches zur Geisha ausgebildet werden sollte. Annis Unterkunft war zu ihrem erschrecken eine waschechte Geisha-Schule. Statt der Arbeit also „feierten“ sie Miyakos Rückkehr. Unter feiern verstand man etwas mehr essen als sonst. Anni war das erste Mal stolz auf ihr essen. Sie hatte es selbst geerntet.
„Wie war deine Reise, Liebes?“ fragte Yuri [der junge Herr, der Annis Leben rettete]. Sie schwieg. „Warum redest du deutsch mit ihr?“ hinterfragte Anni suspekt. Yuri und Miko sahen sie an. Miyako starrte immer noch auf ihren Teller. „Können wir darüber ein anderes Mal reden?“

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Anni nickte verständnisvoll. „Nun erzähl doch mal Miyako! Rück schon raus mit der Sprache“, fügte Yuri an Miyako gewandt hinzu. Diese blickte endlich auf. „Es war okay. Sie haben mich jeden Tag in enge Kostüme gesteckt und mich bis zur Unkenntlichkeit geschminkt. Ich sollte tanzen, aber ich hab’s verpatzt.“ Yuri schaute bedrückt. Er warf einen flüchtigen Blick zu Miko. Anni schaute weg. Sie spürte die Anspannung, wollte sich jedoch nicht einmischen. „Warum ist die… ehm… Herrin nie hier?“ versuchte Anni abzulenken und Miko lächelte. „Oh, sie würde nie mit uns speisen. Herrin versucht sich abzugrenzen von Untergestellten.“ Anni nickte. Irgendwas war hier verdammt faul. „Wie oft muss ich noch weg? Ich habe Angst vor…“, Miyako sprach nicht weiter.

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Miyako war das hübscheste Mädchen, was Anni je erblickt hatte. Neben der Frau, die sie entführen wollte. Oder eben nicht wollte. Aber Anni hatte diesen Gedanken verdrängt. Sie wusste von der Tradition der Geishas. Mit 18 würde ihre Unschuld an den Meistbietenden verkauft werden. Kein schönes Schicksal für eine junge Frau.
„Ich weiß… wir holen dich da raus.“ Es herrschte Schweigen am Tisch.

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Anni hatte das dumpfe Gefühl, dass sie gelegen kam.


Als Anni in der Nacht erwachte, hörte sie Schritte auf dem Hausflur. Es war weder Yuri noch Miko und so besann sie sich still im Bett liegen zu bleiben. Ihr Atem ging schwer. Es fiel ihr leicht, bedeckt zu bleiben. Sie hörte, wie die Haustür aufging. „Mama!“ schrie jemand schluchzend. Es war Miyako. Anni zog den Vorhang ihres Fensters vorsichtig bei Seite. Es regnete. Donnergrollen legte sich über das Land, Blitze zuckten am Nachthimmel Japans. Miyako schluchzte und weinte und murmelte irgendetwas auf Japanisch vor sich hin, während sie weiter zur Straße lief.

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Annis Fenster stand einen Spalt weit offen, was sich als nützlich erwies. Anni musste sich am Fensterbrett festhalten. Sie war zu schwach um sich von allein aufzurichten. „Mama! Papa!“ schrie Miyako erneut. Anni fragte sich, ob sie hinausgehen sollte, doch in jenem Moment eilten Schritte durch die Gänge. Es war Yuri, der Miyako hinterher stürmte. „Miyako, was machst du da? Komm mit rein verdammt, du holst dir den Tod!“

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„Nein!“ sie wehrte sich vehement. Schlug seine Arme von ihrem Körper. „Sie sind hier! Ich weiß es! Ich hab sie gespürt! Bitte, lass mich mit ihnen reden.“ Miyako weinte. Sei weinte bitterlich. Yuri sah sie verständnisvoll an – doch er war traurig.

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Anni spürte einen kalten Schauer über ihren Rücken laufen. Sie fühlte plötzlich tiefe Kälte in sich. Er machte sich Sorgen um Miyako und Anni machte sich Sorgen um ihn. Seit die Rede von Miyakos Rückkehr war, hatten Yuri und Miko eine menge Dinge besprochen. Heimlich hinterm Haus. Sie hatten geplant und geredet und Anni hatte das mitbekommen. Irgendetwas stimmte nicht. Und Anni hatte das dumpfe Gefühl, etwas damit zu tun zu haben.
Yuri näherte sich vorsichtig Miyako und strich ihr über ihre zierliche Schulter. „Sie sind tot Miyako, sie sind tot. Das weißt du. Ich bin immer wie ein Bruder für dich gewesen. Ich habe dich seit deinem fünften Lebensjahr aufgezogen. Vertrau mir – ich lasse dich nicht im Stich. Sie sind bei dir, aber du musst begreifen, dass sie dich nicht mehr in den Arm nehmen können.“ Miyakos Blick war starr. Sie hatte verstanden, doch es auszusprechen bedeutete, es zu besiegeln – und so schwieg sie.

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„Meinst du, sie sind hier noch irgendwo?“ fragte sie zögerlich. „Ja, das weiß ich mit Sicherheit.“ Entgegnete er ihr zärtlich. „Ich fühle es Miyako. Ich fühle es ganz deutlich.“ Und mit einem letzten hoffnungsvollen Blick in den Himmel brach sie erneut in Tränen aus und wurde von Yuri ins Bett begleitet.

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In der Zwischenzeit nebenan:

„Sie wissen, dass wir sie nicht hier behalten können. Sie steht uns im Weg.“ Schärfte die korpulente Frau Miko ein. Sie sah starr in den Raum. Man konnte durch das weiß keinerlei Gesichtszüge erkennen. Doch Miko stand der Verzweiflung nahe.

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„Ich kann sie nicht gehen lassen. Sie wird umkommen, Herrin.“ Miko standen die Tränen in die Augen. Sie hoffte jetzt nur auf die Gnade. Sie war bereit darum zu flehen. Doch an Hand der nächsten Antwort würde sie erkennen, wie sinnlos es sei. Die Frau sah sie immer noch starr an und Miko wurde merkbar kleiner unter ihrem Blick, behielt jedoch noch ihre erhabene Stärke, die sie so oft präsentierte.

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„So sei es Miko.“ Und in dem Momente, in dem diese Worte in den Räumen des Geisha-Hauses fielen, ja, in jenem Moment zuckte ein Blitz über den Himmel und schlug irgendwo im Land ein.



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Es tut mir so leid, dass es so lang gedauert hat =( Ich habe so einen Stress im Moment und fange auch jetzt an zu arbeiten. ich versuche das wieder wöchentlich hinzukriegen. Ärgert mich ja auch selbst - nochmal: ich hoffe ihr lest trotzdem weiter und es tut mir echt leid, dass es so unglaublich lang gedauert hat =(

Liebe Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe grade deine FS entdeckt (dank deiner Sig ^^)
und muss sagen sie gefällt mir sehr %)
Die Bilder sind gut geschossen und
der Text ist extrem gut geschrieben.
Ich finde deine FS einfach klasse und mega spannend =)
Ich bin wirklich gespannt wie es weitergeht und
ob Anni da bleiben kann :scream:
Mach bald weiter!
Könntest du mich auch auf deine Benachrichtigungsliste setzen?

MfG J@mie 07
 
Deine FS ist wirklich gut!
Könntest du mich bitte benachrichtigen wenn es weiter geht?
 
Boah, tolles Kapitel!
Miko ist irgendwie total lieb^^ Und sie sorgt zum Glück dafür, dass Anni nicht mehr über der Kloschüssel hängt. Und Yuri wird mir sowieso immer sympathischer. Er kümmert sich gut um Miyako, deren Eltern wohl tot sind, so wie ich das verstanden habe? Die Arme. :(
Die Herrin wirkt streng, aber letztendlich hat sie Miyako gewährt zu Hause zu bleiben (oder hab ich das jetzt falsch aufgefasst?) also kann sie nicht ganz so...herzlos sein.

Nur ein kleiner Tipp: Wenn du Bäume oder Büsche von Nahem fotografierst, drück mal Y. Dann kommst du in einen anderen Modus, wo die Bäume nicht unsichtbar werden ;)

Schönes Kapitel, ich hab mich gefreut, dass es mal wieder weiterging.

LG Cat
 
WAAAH Kommentare! +freu+

@ J@mie 07 - Vielen Dank (= Selbstverständlich benachrichtige ich dich! Lass dich überraschen =)

@ Miyoko - Natürlich, mach ich!

@ BlackCat444 - Danke, dabei dachte ich, das Kapitel wäre grottenschlecht geworden :/ Nicht ganz. In dem Gespräch zum Schluss ging es um Anni und das "so sei es" war auch etwas anders gemeint. Aber darauf wird noch näher eingegangen ;)
Danke für den Tipp! Danach hab ich schon ne Weile gesucht =)

Der Text für das neue Kapitel ist schon fast fertig. ich hoffe, dass ich es bis am Sonntag schaffe!

Liebe Grüße

Hermi*
 
Kapitel 6

Es ist der Tag, der mich müde macht.
Und die Nacht, die mich aufweckt.
Ich lebe in der Dunkelheit.

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Willst du mich wirklich lieben?


Kapitel 6 – Sorge

Es war früher Morgen in dem Geisha-Haus. Miko und Anni frühstückten. Sonst begab sich niemand an den Tisch. Miyako hatte sich in ihr Zimmer eingeschlossen und Yuri war sehr gestresst. So saß er draußen und rauchte zittrig eine Zigarette. Anni hatte guten Blick auf ihn und Miko entging nicht, dass sie ihn beobachtete. „Yuri und ich sind zusammen aufgewachsen, du weißt. Ich kenne ihn gut. Er… wie ich soll sagen“, Miko legte sich ihren Finger auf die Lippen und dachte nach, „er mag dich, aber er nicht kann zeigen. Er hat zu viel Stress. Aber er wird sicher nicht abgeneigt sein.“ Anni nahm Mikos Worte nur halb war. Sicher, Anni hatte nur schlechte Erfahrungen mit Männern gemacht, dennoch war ihre letzte Beziehung eine Ewigkeit her. Sie schüttelte den Kopf.

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„Ich hab nicht vor hier zu bleiben, Miko. Er wohnt hier und ich in Deutschland. Außerdem habe ich im Moment einfach keinen Kopf für so was. Ich bin wegen etwas bestimmten hier und das darf ich nicht schleifen lassen. Außerdem kenn ich ihn nicht.“ Miko schmunzelte. „Weißt du, Anni, du kompliziert“, Anni schaute verdutzt und fragend. Und in derselben Sekunde bemerkte sie, wie bescheuert das wohl aussehen musste. „Er dich mögen und du ihn mögen. Ich bin Kind von Tradition – von Hochzeit ohne Liebe, aber ich glaube an die Liebe. Die Götter wollten, dass ihr hier trefft. Sonst hätte nicht er dich gerettet, sondern dort liegen lassen. Und noch dazu, will er ziehen nach Deutschland. Weg aus diesem Land.“

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Anni legte eine Schweigminute ein. Ihr Herz pochte wild. „Aber nicht sagen der Herrin“, schärfte Miko nach, „sie hat es nicht gern, wenn etwas hinter ihrem Rücken läuft. Wie du immer sagst.“ Anni lachte. „Miko, findest du es nicht ungewöhnlich, dass ich hier seit 3 Wochen wohne und sie noch nie zuvor gesehen habe?“ Miko warf einen kurzen Blick aus dem Fenster und sah zu Yuri herüber. Er starrte gedankenverloren auf den Boden. Die Zigarette war fast abgebrannt, doch er hatte kaum daran gezogen. Er tagträumte. „Ungewöhnlich… hm. Mir ist dieses Wort fremd. Es ist nicht seltsam, falls es das bedeutet. Sie mag keine Fremden. Sie hat in ihrem Zimmer, alles was sie braucht. Sie geht dir aus dem Weg. Sie geht uns allen aus dem Weg. Ist verbittert. Manche sagen, sie sei zu konservativ – mag sein…“, dann murmelte Miko noch irgendwas. Für Anni war die Sache geklärt. Sie nippte an ihrem viel zu starken und schlecht gebrühten Kaffee und spülte die Tasse.

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Sie hatte das dringende Bedürfnis noch irgendetwas sagen zu wollen, doch sie wusste bei weitem nicht was. Es gab so viel, was ihre Gefühle durcheinander brachte, doch sie hatte gelernt, dass es hier andere Sitten gab. Hier sagte man sich nicht, wie gern man sich hat. „Ich werde heute den Einkauf erledigen, ich laufe in die Stadt“, sagte Anni beiläufig. Miko nickte. Es waren 10 km zur nächsten Stadt – doch dort gab es ein Einwohnermeldeamt, ein Telefonbuch inklusive Tokio und eine fortschrittliche Beratung. Es wurde Zeit endlich ihren Onkel zu finden.
Anni machte kehrt. „Es ist heute nichts zu tun. Man merkt, dass du bist hier. Wir haben mehr freie Zeit. Das ist nicht gewöhnlich. Es ist… gut“, Miko schmunzelte, „Warum willst du nicht bleiben?“
„Weil ich hier nicht hingehöre, weil ich nur hier bin um jemanden zu suchen und zu finden. Ich will den letzten Willen meines Vaters erfüllen, Miko. Das weißt du doch.“
„Wenn du mir sagst, wer er ist, kann ich dir vielleicht helfen.“ Anni blickte kurz zu Boden. Miko hatte den Mund leicht offen und wartete. „Nein, ich will dich nicht gefährden.“ Um weiteren Diskussionen aus dem Weg zu gehen, machte sich Anni auf den Weg nach draußen. Ihr Herz schlug schneller. Als sie Yuri sah, lief es ihr wieder eiskalt den Rücken runter. Er zog erneut an seiner Zigarette. Zittrig. Er war bleich, noch bleicher als sonst, und hatte feuchte Augen. Er sah aus, als würde er jeden Moment umkippen. Er drückte die Zigarette aus und steckte sich sofort eine neue an. „Ich wusste nicht, dass du Kettenraucher bist“, Anni schmunzelte und ging mit leichten Schritten auf ihn zu. Yuri lächelte gezwungen und blies den Rauch aus. „Stört es dich? Dann mach ich sie aus.“ Anni schüttelte den Kopf. Er nickte und zog erneut an der Kippe. „Was ist mit dir los?“ fragte sie geradeaus. Er nahm die Zigarette zwischen zwei Finger und sah in die Ferne. „Ich bin nur etwas… angespannt.“ Sie musste kein Psychiater sein um zu erkennen, dass das weit untertrieben war. „Darf ich ganz offen sein?“
„Immer doch.“

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„Du siehst aus, als würdest du gleich von der Bank fallen.“ Er lachte kurz auf. „Es geht um Miyako weißt du.“ Er zog erneut an der Zigarette. Lang und genüsslich und dies waren wohl die Momente in denen man sich wünschte Raucher zu sein. „Eigentlich rauche ich nicht“, fügte er hinzu und sah die Zigarette an, „ich hab allerdings in meiner Jugend geraucht. Miyako erinnert mich an meine Jugend. Sie ist wie eine Schwester für mich.“ Anni schmunzelte. Yuri schaute sie an. „Was ist?“ fragte er, ebenfalls schmunzelnd.
„Sie scheint mich nicht sonderlich zu mögen“, sagte Anni leicht betrübt. Yuri schüttelte ungläubig den Kopf. „Nein, das denke ich nicht. Sie ist nur sehr… sie mag keine Fremden weißt du.“ Er atmete einmal schwer aus. „Ich muss sie von hier weg bringen. Sie hat hier keine Zukunft. Sie muss nach Deutschland.“ Jetzt wusste Anni, was ihn bedrückte. Miyako sollte von hier weg. Sie hatte Angst vor dem Ritual, sie hatte Angst vor dem Tanzen, sie hatte keine Ahnung von der Welt und kannte keine Liebe. Nur platonischer Substanz. Miyako sollte weg von hier, weg von Japan. Und Anni sollte dabei helfen…
Die Sonne ging langsam auf und sie fühlte sich ihm unglaublich nahe. Irgendetwas schien ihn tief zu bewegen. Er war anders, seit Miyako wieder da war. Und obwohl Anni gern in seiner Nähe war, so fühlte sie sich mit dieser peinlichen Situation überfordert. So stand sie auf. Plötzlich wurde ihr schwarz vor Augen und ihr Bauch krampfte, wie noch nie.
„Anni? Alles in Ordnung?“, sie spürte quasi seinen besorgten Blick.

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„Ja… ja, alles okay. Ich bin nur zu schnell aufgestanden.“ Sie lächelte gezwungen. „Ich gehe jetzt einkaufen.“ Und damit zwang sie sich zum aufrechten Gehen und klappte erst im nächsten Gemüsefeld zusammen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wie kannst du nur jetzt aufhören?
Das Kapitel was total super!
Die Bilder waren sehr schön gemacht
und auch deine Geschichte war wunderbar!
Also: Großes Lob an dich!=)
Mach weiter so und enttäusch mich nicht.:lol:

Viel Glück für das nächste Kapitel!:rolleyes:
 
Warum machst du ausgerechnet jetzt Schluss? :heul:
Super spannend :-)
Die Bilder sind einfach super gemacht,
und der Text ist wieder fantastisch geschrieben =)
Es ist wirklich intressant was sich da zwischen den Beiden anbahnt,
das musst du demnächst bald verraten :scream:

Mach bald weiter *knuff*

MfG J@mie 07
 
Hey Leute, echt srry =/ Ich hab mit der Arbeit angefangen und so... und komme auch kaum zu was. Ich hab jetzt nächste Woche ne Woche Urlaub und leg mich ins Zeug.
Echt tut mir so leid!
 

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