*FS* ..: Tear :..

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August 2002
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Nach langem Zögern traue ich mich jetzt also an meine erste richtige FS. Vielleicht gefällt sie ja jemandem. :)
Über Feedback jeglicher Art würde ich mich sehr freuen.


Kapitel-Tracking:

I (posted 10.05.07)
II (posted 12.05.07)
III. (posted 13.05.07)
IV. (posted 15.05.07)
V. (posted 18.05.07)
VI. (posted 21.05.07)
VII. (posted 22.05.07)
VIII. (posted 27.05.07)
IX. (posted 01.06.07)
X. (posted 03.06.07)
XI. (posted 05.06.07)
XII. (posted 09.06.07)
XIII. (posted 20.06.07)
XIV. (posted 06.07.07)
XV. (posted 14.07.07)
XVI. (posted 23.07.07)
XVII. (posted 30.07.07)
XVIII. (posted 12.08.07)
XIX. (posted 21.08.07)
XX. (posted 26.08.07)
XXI. (posted 11.11.07)​









Vielen Dank an alle, die gevotet haben, und ..:Tear:.. zu ihrer Fotostory des Monats Juni auserkoren haben!

Dadurch hat die FS es insgesamt auf Platz 3 geschafft und wird nun mit einem wundertollen Award von Densetsu-Niyuu geschmückt!


tear3platzfsmonatjunidd4.gif





Benachrichtigungen:


Elsa;
Lacrimosa dies illa;
Sexy_Lexi;
Tontonchen;
Moon_Jade;

skatyPunk;
Hermine_Love;
Leberkassemmel;
Chaotin84;
Latischa;

DevrilBride;
gf veri;
sophie94;
annibirdy;
Chrisslybärchen;

dark-lady;
crazy.girl;
Sicmaggot;
Angely;
Litttle Cat;

elfenmond;





++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++++​


I.




I know about the scars on your arms

I know your baby wasn’t born
I know that your Mum hates your Dad
I know that it fucked up your head…


Therapy? - Gone




Sie schreckte aus ihrem unruhigen Traum auf. Sie wusste noch nicht, dass sie heute eine Entscheidung treffen würde.

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Dennoch war sie sofort hellwach, wie immer, wenn sie nachts wach wurde. Seit Jahren schon belief sich ihr unruhiger, nervöser Schlaf auf meist nur 4 Stunden in der Nacht – doch sie war auch kaum müde.
Langsam quälte sie sich aus ihrem Bett. Ihr Körper schmerzte, wie fast immer. Ihre Gelenke, obwohl erst 17 Jahre alt, waren sehr in Mitleidenschaft gezogen. Von… früher…
Sie schob den Gedanken zur Seite und ging leise, um ihre 3 Zimmerkameradinnen nicht aufzuwecken, in den Flur, um dort das kleine Bad aufzusuchen.

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Sie ging gern dort hinein, um nachzudenken oder einfach nur Ruhe zu finden.
Ständig lief hier ein Deckenlüfter und rauschte beruhigend. Sie war bereits mehrere Male hier eingeschlafen, so sehr entspannte sie der gleichmäßige Klang.
Sie ging zum Waschbecken und wusch sich ihre Hände. Danach ließ sie sich gegen die Toilettenwand gelehnt auf den Boden sinken und genoss die Dunkelheit und den rauschenden Lüfter.

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Doch schon bald stand sie wieder auf und ging zum Fenster, sah hinaus.
Auf den heruntergekommenen, ungepflegten Garten, an den der ehemalige Schrottplatz grenzte.
Sie fühlte sich eingesperrt, nicht mehr und nicht weniger.
Ein Seufzen kam von ihren Lippen. Sie lehnte den Kopf gegen die kalten Fliesen und wünschte sich, wie so oft, woanders hin.
Sie sah auf ihre Hände, ihre Handgelenke, ließ den Blick hinaufschweifen.

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Die Narben, ja. Einer der Gründe, warum sie hier war.
Im Kreise ernsthaft Verrückter. Nicht „Verrückter“, korrigierte sie sich in Gedanken.
Diese Menschen waren ernsthaft psychisch krank, hatten greifbare, mit Medikamenten behandelbare Leiden.
Sie selbst fiel aus dem Raster. Ihre Seele würde wohl niemand mehr retten können.
Eine Mischung aus Hass und Trauer kam in ihr auf, und wieder wunderte sie sich, dass sie so gar nicht weinen konnte.

Wofür auch. Es war niemand hier, den es interessiert hätte. Eigentlich hatte man sie nur nach hier verfrachtet, um sie aus der Öffentlichkeit fort zu haben. Wo auch immer sie sich mittlerweile befand – man wollte sie nicht haben.
Sie dachte an ihren Bruder. Er war nur 2 Jahre älter als sie, und hatte sich einfach zur Armee gemeldet, als er so alt gewesen war wie sie. Hatte die Familie verlassen, oder das was noch davon übrig war – sie und ihre jüngere Schwester, die wie vom Erdboden verschluckt war.
Ihr Bruder war nicht da gewesen, in der Nacht, in der alles anders geworden war, und auch nicht danach.
Sie war allein.


______________________________________________________________





Der Regen prasselte auf das dünne Wellblechdach. An manchen Stellen kam Wasser hindurch, unerbittlich sammelte es sich auf dem Fußboden in dünnen, öligen Pfützen.
Taleen, die im Sessel saß, hustete.
Die Mutter, hochschwanger, sah ihr jüngstes Kind sorgenvoll an, und dann auf ihre ältere Tochter.

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„Geh deiner Schwester einen Tee machen, Caryan“, sagte sie leise.
Taleen sah ihre Mutter hilflos an.
„Ich habe aber Hunger, Mama“, jammerte sie.

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Caryan wunderte sich immer wieder, wie viel grüner ihre Schwester sich benahm, obwohl sie nur 3 Jahre jünger war als sie selbst. Sie war sehr hübsch, aber unglaublich naiv. Dennoch konnte sie es ihr kaum übel nehmen. Wie gerne wäre sie selbst noch so sorgenlos und frei…
Ihre Mutter schien andere Gedanken zu haben. Wieder sah sie auf die Uhr.
„Es ist schon so spät“, sagte sie mit belegter Stimme.
„Wo bleibt nur euer Vater? Ich hatte so sehr gehofft, ihr bekommt heute noch etwas zu essen…“
Caryan schluckte. Sie spürte weniger ihren Hunger im Bauch, als vielmehr Angst, und sie wusste, dass es ihrer Mutter ebenso erging.
Ihre Familie war hier nicht anerkannt, ihr Vater arbeitete sich zu Tode und bekam kaum Lohn. Sie mussten für Dinge bezahlen, die alle Einheimischen zugestanden bekamen.
Aber weniger die finanzielle Notlage als vielmehr die gewaltsamen Übergriffe auf ihre kulturelle Minderheit in den letzten Wochen machten Caryan Sorgen.
Sie hatte Angst.

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Denn nicht mal die Polizei war auf ihrer Seite, nicht in diesem Staat.
Menschen ihrer Kultur wurden auf offener Straße verprügelt, ausgeraubt und liegen gelassen. Niemand holte einen Krankenwagen, auch die eigenen Leute nicht – man würde keinen Arzt bezahlen können.
Viele ihrer Frauen, die einen Job hatten, bezahlten ihn mit ihrem Stolz – in billigen Hotelzimmern, in denen sie sich für das Wohlergehen ihrer Familien verkauften. Andere verloren ihn unfreiwillig in Seitengassen – es war hier kein Verbrechen.
Caryan warf einen Blick auf ihre Mutter. Sie sah sehr schlecht aus, und das war kein Wunder. Sie konnte kaum Essen bei sich behalten, weinte viel und magerte immer mehr ab.
Caryan hatte keinen Zweifel daran, dass kein gesundes Kind in ihrer Mutter heranwuchs.
Taleen sah sie auffordernd an, und so schluckte sie ihre Sorgen herunter und begab sich in die ärmlich eingerichtete Küche.

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Sie holte den Teekessel und schürte dann im Wohnzimmer das Feuer. Scheu sah sie ihre blasse Mutter an.
„Du solltest auch etwas essen, Mama“, sagte sie leise.
Ihre Mutter sah an ihr vorbei ins Leere. Erst in diesem Moment begriff Caryan.
„Ist denn selbst das Versteck für schlechte Zeiten, wie Papa immer sagt, leer?“, fragte sie.
Ihre Mutter biss sich auf die Lippen.
„Geh und sieh nach. Ich weiß es nicht.“

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Caryan verschwand zurück in die Küche, stellte sich auf einen Stuhl und suchte in der hintersten Ecke des Schranks. Endlich fand sie den kleinen Notkasten mit Keksen, wie die Armee sie den Soldaten zur Verfügung stellte, und seufzte erleichtert.
Plötzlich war es ihr, als hätte sie vor dem Fenster ein Geräusch gehört. Sie drehte sich um und stieg vom Stuhl, da ließ sie die Kekse fallen.
Ein riesiger, dunkel gekleideter Mann stand vor ihr. Vor Schreck war Caryan wie gelähmt.
„Mitkommen“, sagte der Mann eisig.

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Zurück im Wohnzimmer sah Caryan ihre Mutter, die weinend im Sessel saß.
Dann wurde ihr klar, was hier passierte, was die Anzüge der Männer zu bedeuten hatten…
„Wie lange hat er schon versucht, euch außer Lande zu schaffen?“ brüllte der zweite Mann nun Caryans Mutter an, die, unfähig zu antworten, nur weiter weinte.
„Mutter!“ Caryan wollte auf sie zustürzen, doch ein herber Schlag in den Magen ließ sie innehalten.
Keuchend blieb sie zusammengekrümmt stehen. Sie wagte nicht, Fragen zu stellen. Ihr eigener Vater war darüber regelmäßig ausgerastet…
„Es ist mir völlig egal ob ich euch mit zur Tür hinausnehme oder euch alle umbringe!“ schrie der Mann aufs Neue los.
„Verdammt noch mal, packt euren Krempel zusammen und dann raus aus diesem Drecksloch!!“

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Verzweifelt sah Caryan ihre Mutter an, die immer noch keine Regung zeigte.
Dann schnappte sie sich Taleen, eilte begleitet von den wachsamen Blicken der Männer und dem fortwährenden Schluchzen der Mutter ins Schlafzimmer und begann, zwei Taschen unter dem Bett ihrer Eltern hervorzuzerren.
Sie dachte oder fühlte nichts, wusste nur, dass getan werden musste, was die Männer verlangten. Zwangsräumungen waren nicht unüblich, und als sie anfingen und die Menschen noch wagten, sich zu weigern, hatte es Tote gegeben.
Das Leben von ihr, Taleen und ihrer Mutter zählte nichts für die Autoritäten.
Wahllos warf sie Unterwäsche, Kleidung und ihre Papiere in die Taschen, gefolgt von den Keksen, die sie hastig aus der Küche holte.
Sie zog sich soviel zusätzliche Kleidung über wie möglich, und warf sich die warme Jacke ihrer Mutter über den Arm.

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Auch die Windeltücher für den bald kommenden Säugling holte sie aus dem kleinen Schrank.
Erst als ihre Gedanken zu dem kommenden Geschwisterchen gelangten, wurde ihr klar, was passiert sein musste.
„Dad…“ Sie wusste nicht, was sie fühlen sollte. Aber für Emotionen war ohnehin keine Zeit.
„Zieh dir alles an, was du anbekommst!“, befahl sie ihrer kleinen Schwester.
Grimmig nickte der zweite Mann ihr zu, als sie zitternd das Wohnzimmer betrat.
„Los jetzt!“ schnauzte er ihre Mutter an.
Die bewegte sich jedoch keinen Zentimeter. Caryan sah das wütende Blitzen in den Augen des Mannes.
„Mutter, bitte, steh auf!“, bat sie und versuchte sie aus dem Sessel zu ziehen.
„Nein…“ wimmerte ihre Mutter nur.
„Gut“, sagte der Mann zähneknirschend und stieß Caryan so schnell zur Seite, dass sie nur noch auf dem Boden liegend sehen konnte, wie er ihre Mutter mit seinem nietenbesetzten Handschuh ins Gesicht schlug.



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„Steh auf du Schl**pe, oder deine Bläger hier bekommen auch noch eine Tracht!“, brüllte er sie an.
Zitternd kam Caryans Mutter auf die Beine.
 
Zuletzt bearbeitet:
9Saoirse9 schrieb:
Hey, du hast deine FS on gestellt :)
Du weißt ja schon, dass ich das, was ich bisher lesen durfte, toll finde. Die Bilder sind auch toll... auch die, die ich noch nicht kannte :)
Ich hoffe, du beskommst noch viele Kommis. - Wirst du auch bekommen, denn der Anfang war sehr schön!

danke, dass du sie trotz des schrecklichen anglizistischen einflusses immer noch magst ;)
und danke wegen der bilder. die des flashbacks gefallen mir insgesamt dennoch immer noch am besten. weiß nit was ich falsch mach, aber irgendwie finde ich die anderen etwas komisch.
muss dazu aber auch sagen, auch wenn ich sicher haue bekommen werde, dass ich diese 400x400 regel hier für bilder absolut plöd finde. gerade weil man mit dem sims-eigenen fotomaker nur so schlecht richtig gute (nahe) aufnahmen machen kann - der charakter des fotos kommt nur bei absolut gelungenen aufnahmen richtig gut durch... und davon hab ich bisher genau eine *grummel*... ich fänds echt toll wenn man zumindest 500 oder sogar (gut, das ist träumerei) 600 sagen könnte... aber nein... *seufz*


Tessy009 schrieb:
die FS hört sich bis jetzt sehr interessant an ... werde sie weiter verfolgen .... schön geschrieben..

danke, das wäre toll! :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Zahlencode,

ich weiß gar nicht, was Du kritisierst, ich finde die Bilder ziemlich gelungen, und vor allem das Interieur sehr stimmig. Die Story ist bisher auch gut und stringent erzählt, und eine interessante Abwechslung zu den üblichen "boy meets girl"-Geschichten hier.
Ich würde mich freuen, wenn Du mich benachrichtigen könntest, wenn die Geschichte weitergeht.
Grüße,
Else
 
:eek: Wow, das erste Kapitel is super!!!! :eek:
Echt cool!! Und ganz toll geschrieben, die Bilder sind auch klasse!!
Und die handlung gefält mir bis jetzt auch!!

Solche Rassisten-Schweine!!! :mad:
Ich hoffe die Familie kommt noch irgenwie heil da raus...!!!??? :ohoh:

Ich lese auf jeden Fall weiter!
Jetzt hätte ich noch ne Bitte: könntest du mich benachrictigen?

Liebe Grüße,
Lacrimosa
 
Lacrimosa dies illa schrieb:
Solche Rassisten-Schweine!!! :mad:

Hallo, vielen Dank für deinen Kommi, klar benachrichtige ich dich.
Nur bzgl der "Rassistenschweine" möchte ich gern klarstellen, dass Caryan einer unterdrückten Minderheit *gleicher Rasse* angehört, das ist kein klassischer Rassismus, Unterdrückung/Homozid triffts schon eher.
Wird später aufgelöst.

edit: allerdings habe ich selbst von rassistischen Übergriffen geschrieben ô_O°....... tut mir leid. ich habs geändert. :ohoh:


@ Elsa

danke für deinen lieben Kommi, auch du wirst benachrichtigt (nächstes Kapitel kommt in Kürze). interessante homepage, by the way :lol:


liebe grüße...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

was für ein toller Beginn einer FS. Das verspricht spannend zu werden, kannst du mich vielleicht benachrichtigen?
Die Bilden sind super klasse, da kommt die düstere Stimmung richtig gut rüber. Und auch dein Schreibstil gefällt mir.

Lg, Lexi
 
Ich finde auch, dass du einen absolut tollen, flüssigen Schreibstil hast. Du beschreibst die Momente und Gefühle richtig stark! Die Fotos sind schon als proffessionell zu bezeichnen.
Einziger Kritikpunkt....teilweise zu starke Wortwiederholungen.

Dennoch war sie hellwach und unfähig weiterzuschlafen. Ohnehin konnte sie nur sehr schlecht schlafen, schon immer. Sie schlief meist nur 4 Stunden in der Nacht, unfähig, etwas daran zu ändern – doch sie war auch kaum müde.
Langsam quälte sie sich aus ihrem Bett. Ihr Körper schmerzte, wie fast immer. Ihre Gelenke, obwohl erst 17 Jahre alt, waren sehr in Mitleidenschaft gezogen. Von… früher…

Sie schob den Gedanken zur Seite und ging leise, um ihre 3 Zimmerkameradinnen nicht aufzuwecken, in den Flur, um dort das kleine Bad aufzusuchen.


Das Wörtchen sie würde ich teilweise durch anderes ersetzen. Aber sonst find ich deine Story klasse, werd immer wieder reinschauen!
 
FunnyChrissy schrieb:
Kritikpunkt....teilweise zu starke Wortwiederholungen.

Dennoch war sie hellwach und unfähig weiterzuschlafen. Ohnehin konnte sie nur sehr schlecht schlafen, schon immer. Sie schlief meist nur 4 Stunden in der Nacht, unfähig, etwas daran zu ändern – doch sie war auch kaum müde.
Langsam quälte sie sich aus ihrem Bett. Ihr Körper schmerzte, wie fast immer. Ihre Gelenke, obwohl erst 17 Jahre alt, waren sehr in Mitleidenschaft gezogen. Von… früher…

Sie schob den Gedanken zur Seite und ging leise, um ihre 3 Zimmerkameradinnen nicht aufzuwecken, in den Flur, um dort das kleine Bad aufzusuchen.

Das Wörtchen sie würde ich teilweise durch anderes ersetzen. Aber sonst find ich deine Story klasse, werd immer wieder reinschauen!


oh, danke... im ersten kapitel kommen die wortwiederholungen vor allem, weil da noch nicht der name genannt wird. ich habe den ersten flashback erst im nachhinein integriert, deswegen klingt das in der tat was doof. auf der anderen seite finde ich die idee, den namen durch die mutter "zu bekommen" auch immer noch reizvoll.
hmm mit den anderen wortwiederholungen hast du recht. dumemrweise gibt es für schlafen ja keine echten synonyme... aber vielleicht überarbeite ich diese passage auch nochmal komplett, denn du hast shcon recht jetzt stört's mich auch :rolleyes:
(lach, ich seh gerade du hast ja nur "sie" kritisiert!! :D)

vielen dank für deine lieben worte - das bedeutet mir sehr viel.


edit: besser jetzt? :ohoh:
 
Zuletzt bearbeitet:
II.


Seit zwei Wochen war Caryan nun bereits mit ihrer Mutter und Taleen in dem Flüchtlingshaus, wo sie mehr schlecht als recht versorgt und behandelt wurden, aber immerhin etwas Warmes zu Essen bekamen.
Ihre Mutter jedoch sprach kein Wort und schlief nie. Caryan traute sich nicht, sie anzusprechen, und beschäftigte sich stattdessen mit Taleen, um ihre Mutter nicht zusätzlicher Belastung auszusetzen.

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Sie spielten gerade auf dem dreckigen Hinterhof, und es regnete in Strömen, als aus dem Inneren des Hauses Geschrei drang. Zwischen dem Lärm hörte Caryan, wie jemand ihren Namen rief.
Schnell eilte sie in das Haus, Taleen hinter sich her ziehend.
„Mutter!“ Sie fiel neben dem Bett auf die Knie.
Ihre Mutter lag dort, zusammengekrümmt, pressend, und war mitten bei der Geburt ihres Kindes. Schweiß stand auf ihrer Stirn und Tränen rannen über ihr ausdrucksloses Gesicht.

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Caryan verstand nicht, was eine fremde Frau ihr in einer fremden Sprache ins Ohr brüllte, bis die Frau sie am Ärmel riss und zum Unterleib ihrer Mutter drehte.
Erst jetzt sah Caryan das Blut. Blut, unheimlich viel Blut.
Viel zu viel Blut.
„Mutter!“, presste sie zwischen ihren vor Angst aufeinander schlagenden Zähnen hervor.
Ihre Mutter hatte keine einfache Fehlgeburt… sie lag im Sterben.

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20 Minuten später kam ein Arzt zu ihr auf den Hof hinaus. Immer noch regnete es.
Ob die Engel weinten, wie ihre Mutter es immer gesagt hatte?
Caryan spürte eine Hand auf ihrer Schulter und zuckte augenblicklich zusammen.
Sie fuhr herum und sah in die Augen des Mediziners.

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„Es tut mir Leid… wir konnten nichts mehr tun. Warum ist es auch so spät bemerkt worden?“
Er schüttelte den Kopf.
Caryan sah ihn leer an.
„Was wird aus meiner Schwester und mir?“, fragte sie ihn tonlos.
Der Arzt sah sie durchdringend an.
„Bleiben Sie nicht in diesem Land. Es wird bald sehr gefährlich für Leute Ihrer Abstammung. Gehen Sie in die Staaten. Dort kann man sie vermitteln. Soll ich entsprechende Schritte einleiten lassen?“

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Caryan warf einen Blick in die Richtung des heruntergekommenen Hauses. Sie dachte kurz an ihren Bruder, der sich noch immer nicht gemeldet hatte.
„Ja, bitte tun Sie das“, sagte sie dann langsam.
Dann wandte sie sich wieder Taleen, die verzweifelt schluchzte, zu und umarmte sie sanft.

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Es war nichts so gekommen, wie es hätte passieren sollen, gar nichts.
Caryan und Taleen wurden in die Staaten gebracht, aber nur Taleen konnte direkt bei der ersten Familie, die sie aufnehmen sollte, bleiben.
Caryan wurde weitergereicht, war ihren Familien zu kompliziert.
„So ein verschlossenes Kind“, sagten sie. „Was für Musik sie hört, grässlich. Und diese abgerissene Kleidung! Hat einfach keinen Sinn für soziales Miteinander, aber etwas anders hört man ja auch nicht von den Leuten aus dieser Gegend.“
Niemand fand einen Draht zu ihr, und auch Caryan konnte sich nicht mit den Angehörigen dieser lauten, freizügigen und komplett anderen Kultur anfreunden und blieb alleine, für sich.
So kam es, dass sie bereits nach einem halben Jahr bei dem letzten Pärchen untergebracht wurde, das sie aufnehmen wollte – Tom und Linda.
Die erzkonservativen Farmer lebten irgendwo im Südosten und waren sehr gläubig. Obwohl die Gegensätze groß waren, lebte Caryan mehrere Monate bei ihnen, bis sie einige Merkwürdigkeiten im Haus bemerkte.
Die Kleidung, die ihr aus der Stadt mitgebracht wurde, die dafür, dass sie bei religiösen Leuten untergebracht war, immer knapper wurde – sie fühlte sich nicht wohl, traute sich aber nicht, sich zu beschweren…
Eines Tages wurden ihr jedoch Löcher in der Badezimmerdecke bewusst, die am Anfang ihres Aufenthalts noch nicht da gewesen waren, und in ihr wuchsen die Bedenken, dass hier nicht alles so war, wie es schien.
Noch heute erschauderte sie bei dem Gedanken an Tom, der sie nur aus einem einzigen Grund hatte bei sich behalten wollen – Caryan schluckte.
Es hatte nicht mehr lange gedauert, bis er begonnen hatte, sich ihr bis aufs äußerste zu nähern.
Eines Nachts dann fand sie keinen anderen Ausweg mehr, als davonzulaufen. Niemand würde ihr glauben, niemand würde ihr helfen.

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Wie sie schließlich in der großen Stadt gelandet war, wusste sie im Nachhinein nicht mehr.
New Orleans jedoch machte ihr so viel Angst, dass sie wohl in einer Seitengasse, in der sie sich nach einer nächtlichen Verfolgungsjagd mit ein paar Schlägern verkrochen hatte, verhungert wäre, wenn sie nicht von einem Streetworker aufgelesen worden wäre.
Im ersten Heim, in das sie kam, untersuchte man sie gründlich. Sie erzählte nichts von Tom, aber der wissende Blick des Arztes erübrigte weitere Aufführungen von Einzelheiten.


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„Wollen Sie keine Anzeige erstatten?“, fragte er.
Caryan brauchte eine Weile, bis sie die gesagten Worte im neuen Akzent verstanden hatte.
„Nein“, murmelte sie.
„Ich kann das nicht.“
Langsam drehte sie sich um und zog sich an.
„Und… das auf Ihren Armen?“, fragte der Arzt befangen.
Caryan zuckte die Schultern, zerrte aber ihre Ärmelspitzen so weit es ging bis die Handrücken hinauf.


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„Sie brauchen wirklich dringend Hilfe, Miss“, sagte der Arzt.
Caryan sah ihn leer an.
„Und wer wird mir die geben?“



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tut mir Leid... das Bild mit der Fehlgeburt ist ziemlicher Schrott, ich kann einfach kein Blut photoshoppen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Hey,

auch dieser Teil hat mir wieder gut gefallen, wobei ich es schade fand, dass alles so schnell geht. Aber da es scheinbar eine Rückblende war, kann ich das verschmerzen. Ich hoffe dann nur, dass die nächsten Kapitel etwas langsamer sind :)

Ansonsten gefallen mir die Bilder wieder gut, das mit der Fehlgeburt finde ich jetzt auch gar nicht so schlimm, dafür sind die anderen nämlich ziemlich gut.

Lg
 
458749224979866 schrieb:
oh, danke... im ersten kapitel kommen die wortwiederholungen vor allem, weil da noch nicht der name genannt wird. ich habe den ersten flashback erst im nachhinein integriert, deswegen klingt das in der tat was doof. auf der anderen seite finde ich die idee, den namen durch die mutter "zu bekommen" auch immer noch reizvoll.
hmm mit den anderen wortwiederholungen hast du recht. dumemrweise gibt es für schlafen ja keine echten synonyme... aber vielleicht überarbeite ich diese passage auch nochmal komplett, denn du hast shcon recht jetzt stört's mich auch :rolleyes:
(lach, ich seh gerade du hast ja nur "sie" kritisiert!! :D)

vielen dank für deine lieben worte - das bedeutet mir sehr viel.

So, nun mal ausführlich zu beiden Kapitel:
Ich hab echt die Tränen unterdrückt, als Cayrans Mutter gestorben ist. Die Rückblende ist dir fantastisch gelungen! Die Fotos dazu sein echt Spitzenklasse! Sie untermalen die Szenen so wunderbar - direkt beeindruckend! Du hast die Probleme diesen Landes schön erzählt und dargestellt. Sachlich und spannend - man zittert richtig mit. Cayrans Leere kommt super rüber und wird auch in den Fotos gut ausgedrückt. Das Foto zur Fehlgeburt fand ich gar nicht so daneben. Blut darzustellen ist schwer - du hast es doch passabel gelöst. Ich find die Mimiken der Sims wichtiger - die hast du echt super hinbekommen und eingefangen!
Cayran musste so viel erdulden, wurde nur herum geschupst...für mich hat sie endlich Glück verdient. Ich frag mich auch, was aus ihrer kleinen Schwester wurde.
Ich bin total gespannt, wie es weitergeht!

Deine Chrissy




Zu deinem Post:
:lol: Stimmt, es bezog sich wirklich nur auf das "Sie". *lach* Der Absatz klingt schon sehr viel besser, aber auch im restlichen Text ist noch auffällig oft das Wort "sie" zu finden. Aber hey - keinen Stress. Mit der Zeit bekommt man immer mehr Routine. Du könntest dieses Wort auch mal durch "die junge Frau" oder ihren Namen ersetzen. Damit bringst du Abwechslung und schwung rein. Aber insgesamt gefällt mir deine Story wirklich gut. Jetzt mach ich mich ans zweite Kapitel, hab gesehen das kam grad online. *g*
 
Zuletzt bearbeitet:
@ 9Saiorse9

ja, das war auch noch rückblende, aber der letzte teil.
ich hatte ursprünglich überlegt, ihn erst später einzufügen, aber irgendwie wäre dann die Handlung so zerrissen gewesen.
Und man hätte Caryan nur schwer nachvollziehen können.
Ich habe mir deinen Hinweis zu Herzen genommen und ein sätzchen eingefügt ;)
vielen dank dass du gelesen hast... :hallo:


@Sexy_Lexi

die nächsten kapitel spielen wie gesagt wieder in der gegenwart und werden deswegen deutlich langsamer ausfallen.
da ich noch immer nicht am eigentlichen handlungszeitraum angekommen bin werden die ersten kapitel (soweit meine planung das übersieht ^^) jedoch mit einigen zeitsprüngen versehen sein...


@ funnychrissy

wow, dass das kapitel so eine wirkung auf dich hatte ist ja schon irre. das freut mich sehr...
vielen dank für das lob, allerdings machen die mimiken der sims mich persönlich eher wahnsinnig :rolleyes:
danke auch dir für den kommi :)
 
hallöchen... also muss sagen das zweite kapitel ist auch sehr schön und mir tat es auch super leid als die mutter starb.

Ich muss auch sagen das es im zweiten kapitel doch sehr schnell ging.... aber es was trotzdem noch sehr gut nachzuvollziehen.. bin gespannt was weiter passiert.
 
Wwo, dieses Kapitel fand ich auch super!
Ich finde es ziemlich traurig, was mit ihrer Mutter geschehen ist, und dass sie und ihre kleine Schwester nicht zusammen bleibenk konnten... :(
Richtig traurig...
Ich hoffe das junge Fräulein erlebt mal was Schönes!!
Dein Schreib-Stil ist super und die Blilder auch!! Das Bild mit der Fehlgeburt finde ich auch nicht so schlimm!! :)

lG,
Lacrimosa
 
Hallöchen!
Ich meld mich auch mal zu Wort, hatte nur bisher keine Zeit etwas zu schreiben!
Ich finde das Thema, was du beschreibst sehr interessant, zumal ich auch "gern" Bücher lese, die ähnliche Themen behandeln.

Wie bist du darauf gekommen, mit den Sims so eine Story zu machen?

Deinen Schreibstil finde ich schön: er ist sehr klar und knapp, aber enthält alles was man wissen muss, um einzutauchen - super!
Die Bilder finde auch ich sehr gelungen, vor allem weil es manchmal schwer ist, Situationen zu finden, die man fotographieren kann.

Dann warte ich mal, bis das nächste kapitel kommt!

LG
Meike
 
Hallo!

Find deine Story echt gut! Super bilder und super Text! Würd gerne weiterlesen, also könntest du mich benachrichtigen?

Wär nett! Danke!

Thüssii
:hallo:
 
Als allererstes muss ich sagen: WOW! Deine Bilder sind einfach fantastisch! Besonders gut gefällt mir im ersten Kapitel das dritte Bild, das passt einfach alles, die Kulissen, die Atmosphäre, einfach genial! Deine anderen Bilder sind genauso toll, sie drücken so unheimlich viel aus, sehen so etwas von realistisch aus, sie wirken etwas kühl, was haargenau zu der Story passt! Der Hammer!
Dein Text ist ebenso wunderschön. Du beschreibst die Situationen kurz und knapp, aber immer noch mir sehr vielen Gefühlen und Gedanken dabei. So etwas gefällt mir! Die Story an sich ist auch klasse! Das arme Mädchen! Was es alles durchmacht. Ich bin gespannt, was als nächstes passiert. Kannst du mich bitte benachrichtigen?​
 
Zuletzt bearbeitet:
hallo ihr lieben,

vielen dank für das lob, ich hätte nie erwartet dass die story so gut ankommt.
ich setze im laufe des abends noch das III. kapitel online, es geht dann aber erst am dienstag weiter denke ich, nach der mündlichen abiturprüfung *würg*

:hallo:
 
III.

Caryan horchte auf. Hatte sie da gerade Stimmen gehört?
Neugierig stand sie auf und öffnete die angelehnte Badezimmertür.

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Tatsächlich, es war definitiv jemand im Haus unterwegs. Und wenn die eine Stimme, die sprach, nicht die der Heimleiterin war…
Leise schlich Caryan die Treppen hinunter in das Untergeschoss. Vorsichtig den ewig knarrenden Dielen ausweichend, erreichte sie lautlos das Büro der Heimleiterin, durch dessen Türspalt Licht schien.

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Atemlos lauschte sie.
„Was haben Sie denn Besseres vor mit den Jugendlichen? Ich bitte Sie, wer wird schon nach allgemeinem Maßstab ‚Verrückte’ anstellen wollen?“, sagte eine männliche Stimme.
„Bei uns auf der Militärschule können sie studieren oder lernen, was immer sie wollen, und können bereits nach wenigen Jahren auch zivil ihre Kenntnisse nutzen!“
Kurzes Schweigen folgte.
„Wir haben nur sehr wenige Patienten, die in absehbarer Zeit entlassen werden könnten“, murmelte die Heimleiterin.
„Und davon würde ich keinem freiwillig eine Waffe in die Hand geben“, fügte sie hinzu.

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„Ach, Sie und ihre antiquierten Vorstellungen!“ ärgerte sich der Mann.
„Wir brauchen so viele Leute, am besten mit ausländischem Hintergrund, die aber die größte Zeit ihres Lebens nachvollziehbar in den USA verbracht haben…
für alle verwaltungs- und planungstechnischen Angelegenheiten, diplomatischen Kram, Innendienst halt! Glauben Sie mir, die werden nie auch nur eine Waffe ansehen!“
Die Heimleiterin seufzte.
„In Ordnung, ich werde Ihr Programm meinen Patienten vorstellen. Aber nur denen, die ich für geeignet halte, diese Einrichtung zu verlassen.
Ich brauche von Ihnen außerdem die Zusicherung, dass man sich gegebenenfalls effizient um sie kümmern kann, sollte es Notfälle geben.“
Caryan traute ihren Ohren nicht.
Die Heimleiterin war sonst immer sehr streng und ließ nur selten Gefühlsregungen durchscheinen.
Zum ersten Mal überhaupt klang sie besorgt…

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„Ich werde die in Frage kommenden Patienten in den nächsten Tagen verstärkt beobachten lassen und Sie benachrichtigen, sobald jemand in Frage kommt.“
„In Ordnung.“
Stühle rückten und Caryan wollte gerade die Beine in die Hand nehmen, als die Heimleiterin noch einmal das Wort ergriff.
„Warum, Sir, wenden Sie sich eigentlich an Einrichtungen wie unsere?“
„ Nun ja – Untersuchungen haben ergeben, dass gerade labile Menschen gut mit den hierarchischen Strukturen in militärisch geführten Einrichtungen gut zurechtkommen.
Ich bin der Ansicht, man sollte niemanden verurteilen, nur weil er nicht so belastbar ist wie andere Menschen. Allerdings sollten Sie bei Ihrer Auswahl schon berücksichtigen,
dass Ihre Patienten genug Grips haben, um komplexere Zusammenhänge zu erfassen und ein gewisses Maß an Verantwortung zu tragen.“
Noch einmal herrschte eine Pause des Schweigens.
„Hmm… Vielleicht haben Sie Recht mit dem, was Sie sagen. Vielen hier würde es gut tun, wieder ins richtige Leben zu kommen. Ich werde darüber nachdenken.“

An diesem Punkt sah Caryan es für erwiesen an, dass sie sich aus dem Staub machen sollte, und eilte zu ihrem Zimmer zurück. Sie schlüpfte durch die Tür,
ging an den anderen Betten vorbei und schlüpfte in ihr eigenes.
In ihrem Kopf rasten die Gedanken.

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Es schien zum ersten Mal, dass sie aus dem Heim fort konnte, fort von Menschen die ihr helfen wollten, aber nicht konnten, fort von all den kranken Menschen, deren Leid sie zusätzlich belastete.
Sie hatte keine Freunde hier, warum also warten?
Plötzlich fiel ihr ein, dass die Heimleiterin sie nicht zwangsläufig als geeignet einstufen musste… aber irgendwie war sie sich sicher, sie würde ausgewählt werden.
Ihr Leben musste sich einfach verändern.
 
Das hört sich ja interessant an! Jetzt gibt es für Caryan eine Chance, dem Heim zu entkommen... Ich bin total neugierig, was jetzt passieren wird!
Und schon wieder haben mich deine Bilder total fanziniert, besondert das erste. Das wirkt so schön schaurig, eben genau so, wie sich Caryan fühlt! Ihre Gefühle hast du super beschrieben, ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen, wie sie sich fühlt, was sie fühlt... einfach der Hammer!
Ein wunderschönes Kapitel!

EDIT: ui, ich bin erste!
 
Ich habe deine FS gerade erst entdeckt und muss sagen ich bin einfach nur begeistert!
Du formulierst wunderbar, benutzt eine gute Sprache und bringst die entsprechenden Gedanken und Gefühle toll rüber.
Das thema interessiert mich, vor allen Dingen natürlich, wie es mit ihren Schnitten weiter geht (bei dieser Gelegenheit wollte ich dich nach der entsprechenden Haut deiner Simin fragen - woher hast du sie?).
Mir gefällt die FS auf alle Fälle unglaublich gut und ich war und bin sehr gefesselt. In letzte Zeit gab es hier viele FS, aber wenige, die mich so gefesselt haben!
Ich möchte liebend gern benachrichtigt werden!
Bin immer noch ganz außer mir und hab Herzklopfen :)
 
Interessant!
Ich hoffe für sie, dass Caryan wieder zurück ins "Normale" Leben kann. Ich hoffe mal, sie wird überhaupt ausgewählt!! Aber ich glaub' schon...
Na ja, das wird sich sicher alles noch interessant entwickeln!!

Ich bleibe gespannt!!

Liebe Grüße,
Lacrimosa
 
Hermine_Love schrieb:
Ich habe deine FS gerade erst entdeckt und muss sagen ich bin einfach nur begeistert!
Du formulierst wunderbar, benutzt eine gute Sprache und bringst die entsprechenden Gedanken und Gefühle toll rüber.
Das thema interessiert mich, vor allen Dingen natürlich, wie es mit ihren Schnitten weiter geht (bei dieser Gelegenheit wollte ich dich nach der entsprechenden Haut deiner Simin fragen - woher hast du sie?).
Mir gefällt die FS auf alle Fälle unglaublich gut und ich war und bin sehr gefesselt. In letzte Zeit gab es hier viele FS, aber wenige, die mich so gefesselt haben!
Ich möchte liebend gern benachrichtigt werden!
Bin immer noch ganz außer mir und hab Herzklopfen :)

Das find ich total klasse, dass dir die Geschichte so gut gefällt... ich hoffe wirklich, dass ich es schaffe euch weiter so dafür zu interessieren.
die Details des Skins sind Marke Eigenbau... die narben, das tattoo etc habe ich selbst drauf gemalt, base war ein von corvedophile (@ MTS) editierter skin von oepu.
Ich benachrichtige dich natürlich gernst ;)


Lacrimosa dies illa schrieb:
Ich hoffe für sie, dass Caryan wieder zurück ins "Normale" Leben kann. Ich hoffe mal, sie wird überhaupt ausgewählt!! Aber ich glaub' schon...
Na ja, das wird sich sicher alles noch interessant entwickeln!!

die Frage ist natürlich, was für Caryan nach allem, was sie durchgemacht hat, noch normal ist.
die Reintegration in die Gesellschaft nach langen Klinikaufenthalten ist eine schwierige Angelegenheit, kann ich nur aus Erfahrung sagen...
Wie gesagt, ich hoffe, ich kann euren Erwartungen gerecht werden und den Spannungsbogen aufrecht erhalten bzw eine gute Handlung bieten... :ohoh:
 
Zuletzt bearbeitet:
Guten Morgen,
da hast Du Deine Protagonistin aber in eine perfide Situation gebracht. Kaum absehbar, wo das hinführt. Ich bin sehr gespannt, wie es weitergeht.
(Hoffentlich) konstruktive Kritikpunkte: Durch die Rückschau jagst Du durch, dass - zumindest ich - fast die Orientierung verliere. Das mag daran liegen, dass die Odyssee durch die Pflegefamilien nicht bebildert ist. Vielleicht wäre hier sinnvoller gewesen, diese Episoden tatsächlich an anderer Stelle (vielleicht in einem Gespräch) einzuflechten.
Dann überlegte ich noch - da Du ja ohnedies eine sehr dokumentarische Schreibe hast - ob man solche Rückschau-Kapitel nicht mit Datum und vielleicht sogar Ortsangabe versieht. Die Story wird ja stückweise gelesen, so dass der Leser beim neuen Kapitel erstmal fragt: "Was? Wo bin ich gerade? Achja, das Heim, wir sind wieder in der Gegenwart." Und dann erst ist er wieder in der Geschichte drin.
Kann man machen, muss man nicht, ist wirklich Geschmackssache. So oder so ist die Geschichte erzählenswert und spannend.
 
ganz schönes kapitel, intressant....

tolle bilder wieder... mehr fällt mir momentan nicht ein... bin noch nen bisschen müde ^^

bis demnächst :ciao:
 
Ich würde es Cayran echt von Herzen gönnen, diese Chance zu bekommen!!! Endlich könnte sie mal ansatzweise ein normales, vernünftiges Leben führen!
Du hast sehr bewegend geschrieben - toll gemacht!
Die Fotos sind passend - wie eh und je. Weiter so!
 
sehr schön.
ich bin schon richtig gespannt wies weitergeht.
bitte mach gaaaaaaaannnnnnnnz schnell weiter. xDD
lg semmel
 
Hallo ihr lieben...

ich stelle jetzt nur schnell das neue kapitel online, kommis beantworte ich später...
bin gerade ne ziemliche heulboje, meine erdkundelehrerin hat mcih heute in der mündlichen abiturprüfung fertig gemacht und ich frage mich echt, warum ich überhaupt abitur mache... mit dem durchschnitt brauch ich mich echt nirgendwo sehen lassen.
und was, WAS habe ich dieser frau getan?.......................egal.
wollte mich nur entschuldigen, dass die kommis erst später beantowrtet werden, tut mir leid.
 
IV.

In den folgenden Tagen passierte nichts Ungewöhnliches, und Caryan hatte schon fast die Hoffnung aufgegeben, als am Nachmittag
vier Tage nach dem Besuch des Mannes, sie saß gerade an ihren Hausaufgaben, eine der neuen Betreuerinnen auf sie zu kam und sie zweifelnd ansah.
„Caryan Jiriyan?“, fragte sie unsicher.
„Ja, das bin ich“, antwortete Caryan.


F1-3.jpg



„Es ist Post für dich gekommen. In deinem Zimmer.“
Damit machte sie auf dem Absatz kehrt und ließ eine verwunderte Caryan zurück.
Caryan machte sich jedoch sofort auf in ihr Zimmer, um nachzusehen, was für sie angekommen war, und wurde nicht enttäuscht.

Fbrief.jpg



Caryans Herz machte einen Sprung. Zuerst nach oben, dann nach unten. Sie ließ den Brief auf ihr Bett fallen und ging
zum Zimmerfenster. Zum ersten Mal kamen ihr ernsthafte Zweifel, ob es eine gute Idee war, sich den Belastungen der realen Welt wieder auszusetzen.
Hier im Heim kannte sie alle Patienten, konnte sie einschätzen und die Pflegerinnen misstrauten ihr zwar, aber
sie wurde nicht schikaniert wie überall, wo sie vorher gewesen war.
Caryan fiel auf, wie stabil sie mehr oder weniger geworden war, aber was war schon das Fundament auf dem sie baute?


F2-3.jpg



Sie hatte sich seit Monaten nicht mehr schwerwiegend selbst verletzt und ihre Energie stattdessen auf Dichten und Zeichnen
verwandt, aber würde das auch klappen, wenn sie in einer ganz neuen Umgebung auf sich selbst gestellt war?
Doch dann schwenkten ihre Gedanken in eine andere Richtung. Wenn sie „draußen“ wäre, und später auch noch Geld
verdiente, könnte sie vielleicht endlich nach Kamil und Taleen suchen.
Hier unterstützte sie dabei niemand, und dieses „Internet“, von dem die Patienten, die freien Ausgang hatten, berichteten, war für sie auch nicht zugänglich.
Beim Gedanken an Kamil wurde sie traurig.


F3-3.jpg



Wo er nur steckte? Hatte er nie mehr nach seiner Familie gesucht? War er wohlmöglich nach Hause
zurückgekehrt um das verlassene Haus vorzufinden? Hatte er schnell genug reagiert und war untergetaucht,
bevor man ihn erkennen konnte? Für gewöhnlich waren bei den Familienmorden nur Frauen verschont worden… Caryan schluckte.
Jetzt war sie irgendwo in den Staaten, wie sollte Kamil sie schon finden?
Vielleicht wollte er sie auch gar nicht finden. Wohlmöglich hatte er ein neues Leben angefangen, vielleicht hatte
er schon geheiratet und Kinder, und seine alte Familie vergessen.


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Die Vergangenheit kam immer näher. Vermischte sich mit Eindrücken der Gegenwart, verschwomm
zu einem einzigen Klumpen aus Horror und Apathie.
Caryan fühlte, wie ihr Herz sich gegen den Gedanken zu wehren versuchte. Gegen den inneren Schmerz
der Einsamkeit ankämpfend, kniff sie sich so fest sie konnte in den Arm, spürte, wie ihre Fingernägel langsam die Haut durchdrangen.
„Was machst du da schon wieder?“


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Caryan fuhr erschrocken herum. Vor ihr stand mit schiefgelegtem Kopf Melissa, eines der Mädchen, mit
denen sie sich das Zimmer teilte. Caryan sah irritiert in ihr hübsches Gesicht und erwiderte nichts.
Melissa sah auf Caryans Arme. Sie öffnete den Mund, schien es sich dann aber anders zu überlegen.


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„Kannst du mir bei Mathe helfen?“, fragte sie dann vorsichtig.
Melissa war jünger als Caryan, und so schätzte Caryan, dass die Aufgaben der 9. Klasse wohl machbar sein würden. Langsam nickte sie.
„Toll, danke!“, freute sich Melissa ehrlich und hüpfte zu ihrem Pult.


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Caryan sah ihr nachdenklich hinterher, dann jedoch schob sie die Gedanken an Kamil beiseite und folgte ihr.
Durch den Satz des Pytaghoras hatte sie nun wenigstens Ablenkung.

 
oh cooooooool erste :D ^

war voll schön das Kapitel...
Jetzt kommt sie da raus. Göhnt man ihr richtig.
Aber hoffentlich bringt ihr das auch was.
Wär ja sonst schade.

Bis bald :hallo:
 
Hallo,
na, ob das wirklich so gut ist, ein labiles Mädchen mit - grob vereinfacht - Bürgerkriegstrauma in den militärischen Innendienst stecken zu wollen, da hab ich erhebliche Zweifel. Aber so soll es in einer guten Geschichte ja schließlich auch sein, dass die Spannung in der Ungewissheit steckt.
Stilistisch stimmt in diesem Kapitel für mich wirklich alles. Wieder grundsolide geschrieben, und vor allem gelingt Dir der Wechsel zwischen den Geschehnissen, der Rückblende und den Gedanken der Hauptperson wirklich gut.
bin nach wie vor gespannt, wie es weitergeht.
Grüße,
Else
 
Sehr schön wieder! Gut beschrieben, bin gespannt, wie es weitergeht!

Könntest du mir deine "Marke-Eigenbau-Haut" zukommen lassen? ;) Oder willst du das nicht? Ist auch okay!

Erfahren wir nch mehr von den Problemen der anderen Mädchen? Das interessiert mich sehr!
 
Ich meld mich auch mal wieder!
Die beiden letzten Kapitel waren echt toll, und man weiß immernoch nicht, wo das alles hinführt. Ich mag diese Spannung sehr und freu mich auf das nächste kapitel.
Dennoch frag ich mich, was das für ein Heim ist und was die Pfleger/Ärzte mit den Jugendlichen machen, dass sich Caryan immernoch selbst verletzt. Wie lange ist sie denn mittlerweile in dem Heim? Das dürften doch mehrere Jahre sein. gute psychologische Betreuung hat sie nicht bekommen, das ist echt schlimm.
Da kann man nur hoffen, dass der Dienst beim Militär positives mit sich bringt, statt negatives.
Ich glaube aber, dass Caryan eine Odyssee bevorsteht...

LG
Meike

P.S. Erdkunde ist mies! Ich hatte nen LK und musste die 12 zweimal machen! Wünsch dir jedenfalls Glück, dass du dein Abi gepackt hast!
 
Ích muss Meike voll und ganz zustimmen, dein toller Schreibstil macht alles so spannend, sodass man auch noch gar nicht weiß, wo das alles hinführen soll. Die Bilder waren übrigens wieder grandios, dieses Mal hat es mir das vierte besonders angetan. Das wirkt so realistisch, so voller Emotionen, einfach klasse! Weiter so!

Ich freue mich schon auf das nächste Kapitel!
 
Vielen Dank für eure netten Kommis!
Freut mich echt total, dass euch die Story so gefällt! Ich hoffe die Spannung bzw der Lesespaß bleibt noch lange erhalten!


9Saiorse9 schrieb:
Und du warst dir so unsicher! Also wirklich:lol:
*schepper*
huch... aber saiorse... du weißt doch, wer im glaushaus sitzt... :p =)


@ elsa
wenn es so ne super idee wäre mit dem militär, wäre die story in 7 kapiteln zu ende. wollen wir das? ;)

@ hermine
ich seh nach wie das mit dem copyright aussieht. wenns klargeht hörst du von mir :)

Meike schrieb:
Dennoch frag ich mich, was das für ein Heim ist und was die Pfleger/Ärzte mit den Jugendlichen machen, dass sich Caryan immernoch selbst verletzt. [...] gute psychologische Betreuung hat sie nicht bekommen, das ist echt schlimm.

in diesem fall ist das so, ja. die einrichtung ist arm und die versorung von patienten in den USA ist ja allgemein bekannt etwas naja. und da caryan auch noch waise ist...
dennoch muss ich dir im allgemeinen widersprechen. man kann nciht alle leute heilen.
man kann unterstützung leisten, etwas erleicherung bringen.
aber es gibt menschen, die kann man nicht befreien von dem, was sie dämonisiert.
ich hoffe, Caryan ist dir nicht zu unrealistisch gehalten.


@Moon-Jade
danke, das bild gefällt mir auch recht gut. manchmal sind die sims ja doch recht kooperativ.

:hallo:
 
Dein bisher stärkstes Kapitel, wie ich finde. Als Caryan von der Vergangeheit überwältigt wird, hab ich richtig mitgelitten. Das beschreibst du so realitätsgetreu und einfühlsam...so packend und wahr! Super! Ihre ganze Lage wird einem einmal mehr bewusst, ihre Sehnsüchte und Wünsche. Ich hoffe für sie, dass sie sich diese Chance nicht nehmen lässt und kämpft. Sie ist in meinen Augen eine starke Persönlichkeit, die nur eine Chance braucht, um sich zu bewähren. Ich glaub an sie und hoffe, es gelingt ihr ins "normale Leben" zurückzukehren!
Schön geschrieben, tolle, eindrucksvolle Fotos!
 
Zitat von Meike
Dennoch frag ich mich, was das für ein Heim ist und was die Pfleger/Ärzte mit den Jugendlichen machen, dass sich Caryan immernoch selbst verletzt. [...] gute psychologische Betreuung hat sie nicht bekommen, das ist echt schlimm.

in diesem fall ist das so, ja. die einrichtung ist arm und die versorung von patienten in den USA ist ja allgemein bekannt etwas naja. und da caryan auch noch waise ist...
dennoch muss ich dir im allgemeinen widersprechen. man kann nciht alle leute heilen.
man kann unterstützung leisten, etwas erleicherung bringen.
aber es gibt menschen, die kann man nicht befreien von dem, was sie dämonisiert.
ich hoffe, Caryan ist dir nicht zu unrealistisch gehalten.

Ich gestehe, dass ich mich mit solchen Einrichtungen in den USA nicht auskenne, aber wenn man bedenkt, dass man da nicht krankenversichert sein muss, ist klar dass Caryan alles andere als gut versorgt wird. Dass psychisch Kranke nie ganz geheilt werden können weiß ich. Ich bin mir nicht sicher, aber das Ritzen ist doch auch so etwas wie eine Sucht, und los kommen tut man davon nicht mehr...
Deshalb kann Caryan gar nicht unrealistisch gehalten sein, da man als §gesunder" die kranke Psyche eh nicht verstehen kann.
Aber ich bin gespannt, wie du das umsetzt.
 
Schön, dass sie raus kann!! Ich denke schon, dass sie bereit dafür ist!!!
Deine Bilder passen super zum tollen Text. Du beschreibst die Gefühle so gut und realitätsnah!!

Bin weiterhin gespannt, was aus ihr wird!!
 
@ funnychrissy

danke!! und deine einschätzung bzgl. Caryan... wir werden sehen :)

@ Meike

Ich kenn mich auch nit 100% mit dem system aus, aber wenn ich bedenke dass allein der irakkrieg über 50 Millionen U$ am tag kostet, is ja irgendwie klar dass der rest auf der strecke bleiben muss.
naja und ritzen... ist auch nur eine form von svv (=selbstverletzendes verhalten). meine persönliche erfahrung und bekannte haben mir gezeigt, dass man schon aufhören kann zu ritzen - aber du hast recht damit, dass man die tendenzen zu svv - was ja viel mehr ist als ritzen - generell so schnell nicht loswird.
aber das ist ja eher offtopic.
wobei es auf der anderen seite ja auch thematisiert wird in der FS und sich dadurch wahrscheinlich viele leser zum ersten mal richtig mit dem thema auseinandersetzen, schätze ich.
danke für deinen kommi.

@ Lacrimosa

danke!! :)
 
V.

„Herein!“
Scheu drückte Caryan die Türklinke hinunter. Das kalte Metall schien unter ihrer Hand zu vibrieren.
„Hallo, Caryan, setz dich“, sagte die Heimleiterin in ihrer gewohnt harten Stimme. Wie anders sie vor ein paar Nächten gewesen war, dachte Caryan.
„Guten Tag, Mrs. Wilson“, sagte sie leise und traute sich kaum, den Händedruck zu erwidern.


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Die Heimleiterin schien nicht recht zu wissen, ob sie lächeln oder streng sein sollte. Caryan hatte sie nur sehr selten gesehen, und noch nie unter 4 Augen.
„Nun, Caryan, ich will es kurz machen...“
In den folgenden 10 Minuten sagte Caryan nichts, sondern hörte Mrs. Wilson zu, wie sie ihr die Einrichtung, die sie zu rekrutieren bereit war, vorstellte.
Es handelte sich um eine von der Regierung geführte Agentur, die junge Leute ausbildete, ihnen sogar ein verkürztes Studium ermöglichte
und dann nach Belieben mehr oder weniger militärisch einsetzte.


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Bei ihrem persönlichen Hintergrund (die Heimleiterin räusperte sich an dieser Stelle kurz) sei eine
administrative/diplomatische Anstellung vor allem im Bereich von Asylantenheimen oder bei Vor-Ort-Einsätzen in denkbar,
da die nur indirekt dem Militär unterstehenden Regierungstruppen vor allem in Friedenseinsätzen unterwegs war.
Caryan schluckte. Vielleicht würde sie tatsächlich in ihrer Heimat helfen können?


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Mittlerweile war ihrem Volk eine eigene Provinz zugestanden worden – offiziell, aufgrund des internationalen Drucks.
Insgeheim ging die Diskriminierung, Schikanierung und sogar das Morden weiter. Genau wie die Flüchtlingswelle.
Die Stimme von Mrs. Wilson holte sie in die Gegenwart zurück.
„Du kannst dir das bis Mittwoch überlegen, bis dahin-“
„Nein“, sagte Caryan bestimmt.
„Ich muss nicht länger überlegen. Ich möchte auf jeden Fall an dem Programm teilnehmen.“
Mrs. Wilson sah sie nachdenklich an.


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„Nun… in Ordnung. Ich werde dich in die Liste aufnehmen. Du wirst von mir hören.“


Gedankenverloren kehrte Caryan in ihr Zimmer zurück. Hatte sie sich gerade wirklich entschlossen, zu einer militärähnlichen Organisation zu gehen?
Sie war gerade im Begriff, sich auf ihr Bett fallen zu lassen, da sah Melissa von ihren Hausarbeiten auf.


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„Hast du auch eine Einladung bekommen?“, fragte sie neugierig.
„Ja“, murmelte Caryan.
„Und? Machst du das?“
Caryan räusperte sich.
„Es erscheint in meiner Situation nicht abwegig. Ich meine… in der freien Wirtschaft werde ich bei meiner Vergangenheit
wohl kaum eine Chance haben.“ Caryan war erstaunt, wie offen sie plötzlich mit Melissa sprach, obwohl sie ihre Ängste für gewöhnlich für sich behalten hatte.
Melissa nickte.


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„Ja, das stimmt. Du hast da ganz andere Gründe, einzusteigen. Ich habe es nicht gemacht. Ich möchte immer noch
nur meinen Blumenladen haben und genug Ruhe.“
„Einen Blumenladen?“, fragte Caryan irritiert.
Melissa stand auf und ging zu ihrem CD-Player, den sie nun einschaltete.


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„Sicher. Warum nicht?“
„Kann man davon leben?“
Melissa drehte sich zu ihr um und legte in ihrer gewohnten Art den Kopf schief.
„Die Frage ist, kann ich anders leben?“
Caryan biss sich auf die Lippen und zwang sich, zu lächeln, was ihr aber nicht gelingen wollte.
„Ja… ja du hast Recht. So habe ich das nur noch nie betrachtet. Ich… beneide dich um deine genaue Vorstellung von deinem Leben.“ Nervös stand Caryan auf.


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„Hast du denn gar keine Träume?“, fragte Melissa sie verwundert.
Caryan sah in ihre hellen Augen, während sie versuchte, den Kloß in ihrem Hals hinunterzuschlucken.
„Ich…“, sie verfluchte ihre fast brechende Stimme, „ich will nur wissen wo meine Geschwister sind.
An manchen Tagen weiß ich aber auch gar nicht, warum ich überhaupt noch lebe“, fügte sie leise hinzu.


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Einige Minuten sagten sie gar nichts, sondern hörten nur Musik.

I've got a strong urge to fly
But I've got nowhere to fly to
When I pick up the phone
There's still nobody home…
(c) Pink Floyd | Nobody Home
„Du hast auch so eine Mauer um dich herum, oder?”, fragte Melissa dann.
„Was für eine Mauer?“, fragte Caryan zurück.
„Na, die von der im Album die Rede ist. Hast du noch nie „The Wall“ von Pink Floyd gehört?“ Melissa lächelte.
„Dieser Pink baut eine Mauer um sich herum auf und lässt nichts und niemanden mehr an sich heran.“
Caryan ließ einen Moment verstreichen.
„Nein, ich habe die noch nie gehört. Aber… ich fand das Poster schon immer toll“, sagte sie dann ehrlich.
Melissa lachte.
„Ja, ich auch. Wann wirst du eigentlich losfahren?“ lenkte sie dann unvermittelt ab.
„In ein paar Tagen.“ Caryan stand auf und blieb nervös im Zimmer stehen.
„Schade“, meinte Melissa.
„Ich hätte dich gern noch etwas hier gehabt. Am Liebsten natürlich für Mathe.“ Sie lachte, und auch Caryan musste schmunzeln.


F9-5.jpg



„Ich bin der Ansicht, du bist gar nicht so schlecht, wie du dir das immer einredest, Melissa.“
„Nein, ich bin einfach dumm.“
Caryan ging die Szene des gestern gesehenen Fernsehfilms durch den Kopf.
„Dumm ist der, der Dummes tut!“ lächelte sie.
„Das wusste doch schon Forrest Gump.“
 
Zuletzt bearbeitet:
Schönen guten Morgen!
Ich fand das Kapitel auch wieder sehr schön. Vor allem, dass Caryan mal etwas von sich preisgibt.
Dass sie das Angebot des Militärs annimmt war ja klar, und ich bin gespannt, wo sie hinkommt. Aber will sie wirklich in ihre Heimat zurück, wo es immer noch so schlimm ist, wie früher? Wäre es da nicht besser, dass sie erstmal Nachforschungen anstellt?
Ich mach mir da ein wenig Sorgen, nicht dass sie sich verrennt...

LG
Meike
 
seeeeehr schön.
hoffentlich werden die zwei irgendwie ganz dicke freundinnen =)
könntest du mich bitte benachrichtigen?!
lg semmel
 
Ich melde mich nun auch mal zu Wort. War bisher stille Leserin, aber jetzt muss ich einfach was zu deiner FS sagen. Nämlich das hier: Wow! Wirklich, ich finde deine FS richtig toll. Hier stimmt einfach alles. Aber arbeiten wir nach und nach die Punkte ab. *g*
Zum Inhalt: Du hast dir da wirklich ein schwieriges, aber durchaus interessantes Thema ausgesucht. Aus dem Stoff kann man viel machen und ich finde, du machst bis jetzt wirklich das Beste daraus. Ich selber kenne mich mit der Thematik nicht so aus, aber ich finde, du beschreibst alles sehr realistisch und ich kaufe dir wirklich jedes Wort ab, das du erzählst. ;) Caryan hat mit Sicherheit kein leichtes Leben und ich frage mich, ob es für sie wirklich das Richtige ist, zum Militär zu gehen. Andererseits hat sie so die Möglichkeit, aus diesem Heim rauszukommen. Aber ob sie auch die Möglichkeit findet, endlich nach ihren Geschwistern zu suchen?
Zu den Figuren: Ich beschränke mich hier mal auf Caryan. *g* Du hast sie wirklich gut entworfen, ihr Charakter kommt mit jedem Kapitel mehr und mehr heraus. Ach, und sie sieht richtig toll aus, fast wie eine zerbrechliche Porzellanpuppe. Ich bin mir sicher, sie wird noch einige Wandlungen im Laufe der Story durchmachen und du wirst uns jede davon mit deinem tollen Schreibstil miterleben lassen.
Damit komme ich gleich mal zum nächsten Punkt, deinem Schreibstil (perfekte Überleitung, oder? ;)): den finde ich wirklich toll! Ganz ehrlich! Er ist anders als viele hier, aber im sehr positiven Sinne. Du schreibst klar und nüchtern, aber dennoch kommen die Gefühle bei dir überhaupt nicht zu kurz. Wenn ich deine FS lese, bin ich wirklich mittendrin im Geschehen und das halte ich für eine große Schreibkunst. Alles in allem ist dein Stil sehr sicher und individuell.
Zu den Bildern: Auch diese sind gut. Irgendwie düster, aber das passt perfekt zur Story. Gibt von meiner Seite nix zu kritisieren. *g* Wobei ich auch sagen muss, dass du dich bis jetzt von Kapitel zu Kapitel gesteigert hast. Gerade die Bilder im neuen Kapitel sind klasse geworden. Ich mag die verschiedenen Perspektiven in Caryans und Melissas Zimmer. Auch deine Kulissen sind wundervoll, so realistisch und überhaupt nicht simlisch.

Puh, damit wäre ich jetzt erstmal durch. :) Könntest du mich benachrichtigen? Danke.
Ich finde deine FS wirklich ganz große Klasse und absolut lesenswert. Mach weiter so!

LG, die Chaotin :hallo:
 
Ich mach mir da ein wenig Sorgen, nicht dass sie sich verrennt...
wir werden sehen....


@ Leberkassemmel

naja, caryan zieht ja jetzt weg. mal sehen, was aus ihnen wird...
natürlich benachrichtige ich dich gerne *strahl*


Könntest du mich benachrichtigen? Danke.
Ich finde deine FS wirklich ganz große Klasse und absolut lesenswert. Mach weiter so!

LG, die Chaotin :hallo:

boah. danke für den rieeesen kommi und die lobeshymnen. *taggerettet*
das motiviert wirklich ungemein, auch wenn ich immer noch angst habe auf lange sicht nachzulassen.
natürlich benachrichtige ich dich.
übrigens, zu caryans aussehen: ich hatte am anfang immer dass gefühl, dass sie deiner jule sehr ähnlich sieht und du mir noch das haus einrennst ;) habe dann aber im nachhinein festgestellt dass es doch nciht so schlimm ist wie ich dachte.
und ja, auf manchen fotos sieht sie echt irre aus. also im positiven sinn, ich bin selbst immer wieder überrascht :)
nochmals danke.


@ 9Saoirse9

:hallo:

*weiterkulissenbauengeht*
 

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