Oh, wir waren nur zwei mal im Landschulheim, weil wir ja angeblich immer so eine wilde Klasse waren (das stimmt übrigens gar nicht, wenn unsere Lehrer nicht die von den Parallelklassen haben, sind die voll frech), die anderen drei- oder viermal.
Das erste mal in der 7. Klasse, das war im Odenwald

Na ja, wir sollten froh sein, dass wr überhaupt gegangen sind, obwohl wir gleich daheim bleiben konnten (von der Strecke her). Im Grunde war es sooo *******. Lange Wanderungen (und damals hatte ich noch 20 Kilo mehr und ihr könnt euch bestimmt vorstellen wie schlimm das für mich war), streng Regeln, keine nächtlichen Freiheiten, denn die Lehrer sind nach 11 auf dem Gang rumgelatscht und haben einen sogar wegen flüstern bestraft, kein Herz für Steakliebhaber und Wursthasser, kein Malzbier, keine Rücksicht auf kaffeetrinkende Schüler (ich). Aber es war die einzigste Zeit, die ich mal so richtig glücklich war. Also ich meine eine längere Zeit (3 Tage). Denn die lustigen Abende haben einfach alles übertroffen. Wir haben viel Quatsch gemacht, "kleine Geheimnisse" sind ans Licht gekommen...kurz gesagt: Endlich mal unter seinesgleichen.
Landschulheim letztes Jahr war so... ich weiß nicht, ganz okay, aber nicht jetzt sooo toll. Richtig freuen konnte ich mich schon nicht. Denn eigentlich wollten wir wieder zu dritt auf ein Zimmer, wie letztes mal, aber ausgerechnet die Metaler kommen auf unser Zimmer. Also, ich hatte nichts gegen die, aber die sind grad neu in unsere Klasse gekommen und kannten mich am wenigsten, darum dachte ich ... dass man vielleicht mit etwas vertrauteren Leuten in einem Zimmer sein sollte. Ich hatte dann aber das Glück, dass jemand tauschen wollte und ich bin zu anderen Freunden gekommen. War auch cool bei denen und die haben auch bessere Musik gehört, aber nicht so lustig. Toll wars trotzdem dort, aber drüben wärs lustiger gewesen.
Wir haben eine Nachtwanderung gemacht, die erträglich vom Laufen her war, Kanu fahren (die Veranstalter waren wenigstens nicht solche Miesepeters) inklusive Sonnenbrand (ich hatte spontan mein Hemd aus) und Teiljob-Mädchenchauffeur (die faulen Stinker da wollten einfach nicht paddeln. Und sonst immer so soprtverrückt, schlimme Jugend) und Pfadfinder-Alleinunterhalter. Geld hab ich dafür aber keins gekriegt.

Danach hat es angefangen zu regnen und wir sind teilweise ohne (!) die Lehrer heimgelaufen. Wir wollten zuerst warten, weil es furchtbar geregnet hat. Seit diesem Nachhauseweg versteh ich mich mit dem Beliebtesten aus unserer Klasse auch viel besser. Am ersten Tag dort sind wir erstmal durch Limburg und ich habe mir Eiskaffee gekauft, mit später abbezahlten Schulden. Der letzte Tag war -einfach gesagt- *******. Wir hatten nichts besseres zu tun als uns sportlich zu vergnügen und auf den Busfahrer zu warten, der voll der Meckerheini war und mit den Lehrern über die ach so frechen Schüler die ganze Fahrt über unterhalten hat. Und ich als Sporthasser hab dann Ameisen umgebaut und sie allen vorgeführt.
War nicht wirklich toller als das erste Landschulheim, aber dafür waren die in Limburg nicht so streng (also wir hatten schon strenge Regeln, aber irgendwie haben die dann nicht mehr gezählt), Kaffeefreundlicher, hatten Herzen für Steakliebhaber (nur hat es grauenvoll geschmeckt, ich glaub das war was anderes), Nachtruhe gabs irgendwie auch keine, wegen der Nachtwanderung und nach der Kanufahrt haben wir einen Film gesehen. "Keine virtuellen Konsolen, keine Handys, keine laute Musik" hieß es, aber am Ende hat jeder die ganze Zeit Gameboy gespielt und laute Musik gehört, und die Lehrer wussten das! Wie blöd! Nur ich durfte ihn nicht mitnehmen.
Im Großen und Ganzen war alles schön, und ich hoffe, die Abschlussfahrt im September nach Holland auf dem Boot wird noch besser.