Okay wieder etwas schlauer geworden
Auch wenn mir da die Brücke fast noch mehr ins Auge sticht
Ich hab doch gleich gewusst das ich ein Naturbanause bin
Nicht wirklich. Ihr habt beide recht, denn ihr vergleicht da gerade Äpfel und Birnen.
[Ingenieurmodus]
Ein Fließgewässer kann man grundsätzlich in drei Abschnitte, Module unterteilen:
Erosion
Transport
Sedimentation
Erosion - hier wird das Matrial erodiert. Das kann ein Prallhang sein, dessen sandig-lehmige Substanz von einem träge dahinfließen Flüsschen langsam ausgespült wird, aber auch der Gebirgsbach, der zu Zeiten der Schneeschmelze oder während und nach Wolkenbrüchen durchaus auch tonnenschwere Findlinge transportiert.
Wieviel das Fließgewässer transportieren kann, hängt im Prinzip hauptsächlich von der Geschwindigkeit ab, die wiederum abhängt von der hydraulischen Rauhigkeit (der Sohle) und dem Gefälle des Fliessgewässers. (Im Prinzip auch von der Dichte, aber solange unsere Flüsse in der Hauptsache H2O transportieren, kann man die Dichte als konstanz betrachten).
Transport In diesem Bereichen fließt das Gewässer so schnell, dass einerseits keine Erosion mehr stattfindet - Feinteile sind bereits ausgespült oder durch Steine etc. geschützt, größeres Transportgut wandert abhängig der Größe und Schwere mehr oder weniger langsam oder bleibt liegen (=> Findlinge)
Sedimenation Hier ist die hydraulische (Sohl-) Rauhigkeit und die Geschwindigkeit so gering, dass das Transportgut zur Sohle sinkt und abgelagert wird - zuerst die großen Brocken, dann Sande, dann Lehm etc.
Das Problem dabei ist, dass sich die Bereiche nicht scharf abtrennen lassen und durchaus auch nebeneinander vorkommen können - zum Beispiel in der Kurve eines mäandrierenden Flusses - Prallhang: Erosion, Mitte: Transport, Innenseite: Sedimantation, Sand etc.
Daneben spielt auch die Topografie sowohl lokal als auch regional eine große Rolle:
Im Flachland ist die Erosion nun mal wesentlich geringer als im Hügelland / Mittelgebirge, und die ganz großen Klopper kommen nun mal aus dem Hochgebirge (oder eiszeitlichen Muränen).
Ausserdem: je steiler die Talhänge desto höher die Erosion. Auch wenn der Schwarzwald weiss Gott kein Hochgebirge ist, ist das Murgtal sehr stark eingeschnitten mit entsprechend steilen Hängen. Dementsprechend kann man z.B. bei Forbach kapitale tonnenschwere Findlinge im Bett der Murg finden, die durchaus einem Hochgebirgsfluss in nichts nachstehen.
In der Nagold oder Enz wiederum wird man solche Kawenzmänner gar nicht finden, weil deren Täler dafür nicht steil genug sind und die Längsneigung gar nicht dafür ausreichen würde.
Deshalb: Wenn man (wie Voltaic) auf alpin macht, sind große Mengen großer Steine vollkommen in Ordnung, wenn man wie ich auf Mittelgebirge und Hügellandschaften macht, sollte man sich weitgehend auf Bereiche hoher Fließgeschwindigkeit beschränken und hier auch nicht übertreiben.
Im Flachland sollte man mMn ganz auf diese Felsen verzichten, ausser bei menschlichen Eingriffen zum Beispiel gegen Sohlerosion.
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Hydraulik und Hydrologie ist zwar nicht mein Spezial- oder Lieblingsgebiet, aber es geht doch nichts über eine anständige breitgefächerte /Ingenieurs-)Ausbildung wie an der Uni Karlsruhe ...
