So, ich habe es tatsächlich
geschafft. Mein Spiel ist wieder ganz das Alte und Amour kann
weitergehen. Natürlich sehen die Personen etwas anders aus und die
Schauplätze konnte ich auch nicht 100%ig genau nachbauen, dass
müsst ihr leider in Kauf nehmen. Nunja, ich hoffe, ihr wollt die Story
überhaupt noch weiterlesen, ich weiß, es war eine große Pause und
mein Schreibstil hat sich bestimmt auch verändert. Vielleicht gefällts
euch ja, viel Spaß trotzdem beim lesen, hier ist:
,,Mark!" panisch beugte ich mich über ihn und hob seinen Kopf leicht an. Er stöhnte auf. Aus seiner Nase floß Blut. ,,Mir...mir gehts gut." ächzte er und versuchte sich aufzusetzen, doch Tom stürtzte sich auf ihn und schrie ihn an. ,,Lass sie in Ruhe! Sie gehört mir." ,,Ha, das wünschst du dir! Sie liebt mich.“ Ich versuchte die beiden auseinanderzubringen, doch sie beachteten mich nicht einmal und wälzten sich auf dem Boden wie kleine Schuljungen.
In dem ganzen Chaos, achtete ich nicht darauf, wo ich hintrat und stolperte rücklings über die Komode. Mit einem lauten Knall landete ich unsanft auf meinem Hinterkopf. Sofort hörte das Rumpeln und Stöhnen auf und zwei besorgte Gesichter beugten sich über mich. ,,Michi, geht’s dir gut?“ ,,Michi, was ist passiert?“ Ich spürte, wie mein Gesicht vor Wut und Schmerz rot anlief. Mit einem Satz sprang ich auf und brüllte los: ,,Raus.Raus aus meiner Wohnung!Alle Beide! RAUS!“
Ich schob die zwei, bevor sie etwas entgegnen konnten, aus der Tür, knallte sie zu und fegte vor lauter Verzweiflung einen ganzen Geschirrstapel von der Theke. Das Keramik zerschellte am Boden und einzelne Splitter streiften meine Arme und Beine.
Zitternd sank ich langsam an der Tür herunter, die Tränen stiegen mir in die Augen. Warum mussten sie nur so Rücksichtslos sein? Wieso dachten sie nicht einmal an mich?
Die Schnittwunden an meinen Armen fingen an zu brennen , ich stolperte unter Schmerzen ins Badezimmer und lies mir heißes Wasser in die Wanne ein. Ich knotete meine Haare schnell nach oben, zog meine Kleidung aus und lies mich vorsichtig in das warme Wasser gleiten.
Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu entspannen. Doch meine Gedanken wanderten unaufhaltsam zu Mark zurück.
Ich spürte seinen Kuss immer noch auf meinen Lippen und mich durchfuhr ein angenehmer Schauer, als ich daran dachte, wie er mich angesehen hatte. Ich schüttelte den Kop und tauchte bis zur Nasenspitze unter und fing an, mit meinem Mund kleine Blässchen auf der Wasseroberfäche zu blubbern, um mich abzulenken.
Eine dreiviertelstunde und viele Blubberbläschen später stieg ich mit aufgeweichter Haut aus der Wanne und trocknete mich ab. Ich wickelte mir ein Handtuch um und lies mich erschöpft auf mein Bett fallen.
Die untergehende Sonne tauchte das Zimmer in ein schönes, warmes Rot und man hörte die letzten Vögel ihr Gute-Nacht Lied zwitschern. Der Wind lies immer wieder erste Herbstblätter gegen die Scheibe klopfen und ein lauer Abendwind wehte durch die Terassentür herein und wischte mir den Dampf vom Körper.
***
Am nächsten Morgen wurde ich von der Alarmanlage eines Autos geweckt, die sich versehentlich ausgelöst hatte. Das Handtuch, das ich mir umgewickelt hatte, lag inzwischen auf dem Boden; ich stand mit einem kleinen Seufzer auf und schloss die Balkontür, daraufhin verwandelte sich das störende Geheule des Autos in ein dumpfes Tuten. Ein Blick auf den Boden lies mich aufstöhnen, er war voller Scherben und verschmiert mit Bluttropfen, die sich über die Nacht in den Boden eingefressen und sich Dunkelrot verfärbt hatten.
Ich schnappte mir einen Besen und einen feuchten Lappen, und machte mich daran, die Sauerei zu entfernen. Nach ein paar Minuten mühevollen Scherbenaufkratzens hörte ich Schritte an der Tür. Das musste der Zeitungsjunge sein. Ich öffnete die Tür, um mir das zu holen, was mir zustand, vergas aber völlig, dass mein Handtuch, das sich eigentlich um meine nackte Haut gewickelt befinden sollte, 3 Meter hinter mir auf dem Boden lag. Der völlig verblüffte Junge, der nicht älter als 15 jahre alt sein konnte, lies die Zeitung in seiner Hand fallen und starrte mich völlig entgeistert an.
Verwirrt hob ich die Zeitung auf und konnte dabei einen Blick auf meine nackten Füße erhaschen. Entsetzt wanderten meine Blicke meine Beine entlang, bis ich merkte, in was für einer Lage ich mich befand, panisch aufkreischte und wie ein aufgescheuchtes Huhn zurück in meine Wohnung rannte, die Tür zuknallte und mich unter der Bettdecke versteckte. Dort verbrachte ich weitere 10 minuten, bis ich mir völlig sicher war, dass der Zeitungsträger inzwischen seine Fassung wiedergefunden hatte und aus dem Haus geflohen war.
Peinlich berührt schlüpfte ich in gemütliche Jogginghosen, streifte mir einen Pulli über und machte mich daran, mir auf denSchrecken einen großen Milchkaffee mit extra Sahne zu zaubern. Damit setzte ich mich an den Küchentisch und schlug nach einem tiefen, schaumigen Schluck aus meiner Tasse, die Jobanzeigen meiner Zeitung auf. Schließlich brauchte ich nun einen Job, um die Miete zu bezahlen.
Ich hatte nie eine Ausbildung abgeschlossen, geschweige denn eine angefangen, daher kam mir der Job als Kaffeeteria-Hilfe in einem Arichtekturbüro gerade recht. Ich tippte sofort die in der Anzeige angegebene Nummer in mein Handy ein und befand mich eine halbe Stunde später frisch frisiert und in ordentlicher Kleidung auf dem Weg zu dem besagten Büro, um mich dort zu bewerben.