Bei manchen Sachen rollen sich bei mir dann auch regelmäßig die Fußnägel auf, z. B. wenn hier in der Gegend vom Kaufen die Rede ist, denn dann "käuft" man sich ein Auto, Haus oder was auch immer. Teilweise haben das sogar die Lehrer in der Schule immer so gesagt, nur unser Deutschlehrer war natürlich auf eine korrekte Aussprache bedacht und hat den Fehler bei allen regelmäßig angestrichen.

Ich habe daneben schon oft "frägt" gehört. Da zieht sich in mir auch alles zusammen.
Ich empfinde es auch als sehr wichtig, dass zumindest mal korrektes Hochdeutsch gelehrt wurde. Ich spreche bei Gott auch nicht perfekt, bei mir gibt es "Schraumzieha" und generell ist die Endung "er" meist eher ein "a". Man versteht mich aber in Sachsen, Bayern und im Schwabenland - sofern man da nicht vom Hochdeutsch überfordert ist

Mein Freund ist Urschwabe und gibt sich natürlich Mühe, halbwegs deutlich für mich zu sprechen. Aber spätestens, wenn dritte im Gespräch sind, schalte ich einfach nur innerlich ab. Das ist, als würde ich versuchen, mit meinem 9. Klasse-nie-genutzt-Französisch in Paris mit zwei Einheimischen zu plaudern. Anstrengend und frustrierend, ich verstehe mit Glück wenige Worte im Satz, sodass ich mir gerade noch ausmalen kann, worum es geht. Ich habe seit Jahren mit Schwaben zutun, aber aus _der_ Ecke
JWD (<- na, wer versteht's?) versteh ich echt nichts mehr.
Am meisten zu
knappsen hatte ich an "Ma'jonge". Bis ich mal gepeilt hatte, dass das "Ma Jüng're" -> "Meine Jüngere" = "Meine kleine Schwester" heißen soll, hat's gedauert

Es gibt aber manchmal auch verdammt lustige Missverständnis. Auf die Frage, ob man "Mutscheln" vom Bäcker mitbringen solle, habe ich mich erst mal über die schwäbische Unsitte, Meeresfrüchte in die Gebäcktheke zu legen, gewundert.
Bei manchem Dialekt muss ich übrigens oft ungewollt grinsen oder lachen. Diese "-el" oder "-le" Endungen hören sich für mich einfach furchtbar niedlich an. In einem seriosen Gespräch manchmal regelrecht irritierend.