Kreppl, Pfannkuchen und andere Missverständnisse

Schnitten oder Schnittchen.
CHemie und China, Kemnitz und Kristkind

bei fiseln oder fisseln spricht man das i kurz und das S wie bei Summen
 
Was sagt ihr eigentlich zu belegten Broten? Hier sagt man Schnitten, aber ich sag auch oft "Stulle" und muss dann oft erklären was ich damit meine :D

Butterbrot, Schnitten oder auch Stulle.

Wenn's schon belegt und nett angerichtet auf einer Platte/Teller ist, ggf sogar mit Schwarzbrot und Gürkchen, dann sind es Schnittchen - Schnittchenteller - und platten kann man hier sogar in der Gastwirtschaft/Kneipe bestellen.

Genauso wie ein Krüstchen - das hat aber nix mit Brot zu tun, sondern ist ein Schnitzel bzw Steak mit Spiegelei drauf.
 
Mein Freund nennt den Rest vom Apfel "(Apfel)Griebsch".

Das hat meiner vorhin auch gesagt, als ich ihn fragte...

Der Rest vom Apfel ist der Oapfibutzn in Niederbayern, fast wie bei Tigerauge in Wien.

Ahja, jetzt wo dus erwähnst, doch so kenn ichs auch.

Und dann hat mir mein Freund grad noch "Botten" hingeworfen %)

Belegte Brote: belegtes Brötchen, Schnitte, Wurstbrot, etc... aber auf jedenfall nicht Stulle :nick: ;)
 
Eine Mitschülerin von mir, die aus >Rest-Deutschland< kommt, erntet in Geographie jedesmal Lacher für das schinesische Wirtschaftswunder=) und Aussagen wie: "Isch weiß nischt":lol: Mein Englischlehrer hatte mal den Einfall, sie den obligatorischen Oachkatzlschwoaf aussprechen zu lassen (böse, ich weiß, aber so ist er nun mal und sie fands auch nicht so schlimm)
belegte Brote fallen bei uns unter den globalen Begriff Brotzeit. Das kann übrigens alles von einem Butterbrot bis zum kleinen Abendessen sein.
Kartoffel = Erpfe/Eapfe (Erdapfel)
dürrer, schmächtiger Mann = Grischbal
Apfelrest = Opfeschbuzn
is heid koaprob? na heid is koa prob = ist heute Chorprobe? Nein heute ist keine Probe
 
die spinnen,die schweizer=)
was sind denn das für wörter? hört sich ja fast türkisch an:lol:

:lol:
Das ist Dialektsprache, in jedem Kanton gibts dafür ein anderes Wort. In der Schule als wir Hochdeutsch sprechen mussten, nannten wir es immer "Apfelgehäuse" :D

Es gibt übrigens noch viel mehr kuriose Wörter dafür, das sind bloss die zwei einzigen die mir eingefallen sind :D
 
Ihr musstet in der Schule Hochdeutsch sprechen?
Bei uns waren die letzten, welche dazu gezwungen wurden die Generation meiner Eltern...
 
Das ist ja ein hoch interessantes Thema. Ich trag mal meine Erfahrung aus dem wunderschönen Ostfriesland dazu bei:

Berliner: Menschen aus Berlin oder mit Marmelade gefülltes Teiggebäck
Amerikaner: Menschen aus Amerika oder flaches Gebäck mit Zucker- bzw. Schokoguss

Die kleinen, runden Dinger aus Fleisch heissen Frikadellen. Buletten würde ich aber auch auf anhieb verstehen.


Interessant ist sowieso, dass manche Menschen "Fiseln" (I kurz) nicht kennen. Ganz nieseliger Regen, dünne Fäden.
Ne Freundin von mir, hat es mal FIESELN genannt, was ich total befremdlich fand.

Ne, nichts fiseln. Das nieselt.

Hausschuhe sind Puschen oder Schlappen.

Edit: Hier in Niedersachsen sagt man Mett, während man in meiner alten Heimat Gehacktes sagt.

Mett ist feiner, gewürzt und wird roh gegessen während gehacktes gröber ist und durchgegart wird.

Ich sage in der Regel Kemie, aber China, das ist bei mir recht uneinheitlich... Aber Schemie geht mal gar nicht... :ohoh:

Klar Schemie! Aber niemals: Kino *brrrr*

Meine Mutter sagt zu ihrer Decke auch immer Püll :D

Die würde hier aber blöd gucken: Ne Püll oder Pülli ist ne Wärmflasche


Ein Angehöriger des hochdeutschen Sprachraums sagt dazu Apfelgehäuse. Das Kern kann man aber auch mit dazu setzen.

Mir fällt gerade echt nicht ein wie das Innending von dem Apfel heißt. Aber müsste ein Apfelgehäuse nicht aus liegen?!? :idee:
 
Also ehrlich gesagt wære ich ziemlich erschuettert davon zu høren, wenn es wirklich deutschsprachige Schulen (auch in Deutschland - es ging ja um die Schweiz) gibt, in denen im Unterricht kein Hochdeutsch gesprochen werden muss. :ohoh: Es gibt ja einen Unterschied zwischen dialektal/regional gefærbtem Hochdeutsch, Dialekt und "reiem Hochdeutsch". Das Letztere wird wohl keinem mehr abverlangt aber dass nur Dialekt gesprochen wird... puh, das wære heftig.

Bei uns wird auch kein Hochdeutsch verlangt... Was sich bei einigen spätestens im mündlichen Abitur mit auswärtigem Prüfer negativ bemerkbar macht, und "eingewanderte" Lehrer oft verwirrt :lol:

Im Schwäbischen sagt man statt "gehen" umgangsprachlich "laufen", Anekdote einer Sportstunde: "Lauft mal ein paar Runden auf dem Sportplatz" - Schüler gammeln im Schrittempo herum... "Ihr sollt nicht GEHEN, sondern LAUFEN!" - "Achso, Sie moinet, mir sollet saua!" :D Die meisten können natürlich schon auch Hochdeutsch, wenn es sein muss...^^

Statt Brotzeit sagt man in meiner Familie Vesper, Apfelbutzen ist mir auch geläufig.

Schef, Kemie, Kemnitz, Kina :up:
 
Bei uns heissen Berliner Puffel %)..
Pfannkuchen werden hier oft auch Crepe genannt (halt auf französisch übersetzt) und Omelette ist für mich einfach ein geschlagenes Ei in der Pfanne gebraten..
 
Ein Crêpe ist aber auch wieder etwas anderes. Generell ist es zu empfehlen, einfach im Raum seiner Mundart wohnhaft zu bleiben, dann klappt's auch mit dem Einkauf beim Bäcker. (Ich spreche aus Erfahrung, werde bei einer "Semmel" doof angeguckt :()
 
@TimeLady, da kann ich dir nur recht geben..

Ich habe zwar in der Schule immer Hochdeutsch gesprochen, aber weil wir zuhause Dialekt sprechen, habe ich oft Probleme mit mir und mich und noch andere kleinere Problemchen(im Dialekt gibt es nur mich)..

Bei uns heisst auch Ordner Farde (viel mir gerade noch so ein %))
 
Eine Mitschülerin von mir, die aus >Rest-Deutschland< kommt, erntet in Geographie jedesmal Lacher für das schinesische Wirtschaftswunder=) und Aussagen wie: "Isch weiß nischt":lol: Mein Englischlehrer hatte mal den Einfall, sie den obligatorischen Oachkatzlschwoaf aussprechen zu lassen (böse, ich weiß, aber so ist er nun mal und sie fands auch nicht so schlimm)

Eichkatzl ftw :love: (Und nein muss jetzt keiner verstehen ;))

Ich wurde auch einmal von der gesamten Klasse ausgelacht, weil ich Kina gesagt habe und nicht China. Und der Erdkundelehrer hat mich auch total blöd angemacht deswegen. Und seitdem sprech ich es auch nur noch so aus... Ansonsten Schef, Chemie, Alchemie, Klor, Kristkind, Ch/Kemnitz (ich benutz beides %))

Ihr musstet in der Schule Hochdeutsch sprechen?
Bei uns waren die letzten, welche dazu gezwungen wurden die Generation meiner Eltern...

Gezwungen wurden wir nicht aber uns wurde "reines" Hochdeutsch gelehrt. Der erste Dialekteinschlag kam in der FOS bzw. dann später in der BS.
Pat. sind auch immer erstaunt, wenn sie mich fragen, wo ich denn herkomme und ich sage von hier (also Oberbayern/Alpenvorland), da die meisten mir das nicht abkaufen, weil ich meistens klares Hochdeutsch spreche. :lol:
 
Das Apfelkerngehäuse heißt hier "Krotzen" bzw. "Apfelkrotzen", "Grumbeere" versteht man zwar auch, aber die fahrenden Händler hier rufen nur "Scheene Pälzer Kadoffele!" (Schöne Pfälzer Kartoffeln), vermutlich auch, wenn die gar nicht aus der Pfalz sind. Wenn es leicht regnet, dann nieselt es, oder es "piddert" (nicht zu verwechseln mit "piddeln", das ist nämlich, wenn man etwas mit viel Aufwand und Fingerspitzengefühl irgendwo abzupft, z. B. diese weiße Haut unter der Mandarinenschale). Belegte Brote heißen auch so, wenn man sie zur Schule oder zur Arbeit mitnimmt, ist es ein Pausenbrot, nicht zusammengeklappt und auf einem Teller o. ä. serviert spricht man von "Schnittchen".
 
Time Lady:
Also ehrlich gesagt wære ich ziemlich erschuettert davon zu høren, wenn es wirklich deutschsprachige Schulen (auch in Deutschland - es ging ja um die Schweiz) gibt, in denen im Unterricht kein Hochdeutsch gesprochen werden muss.

Tja - wie ihr ja vielleicht wisst, in Baden-Württemberg gelten da etwas andere Regeln nach dem Motto "Wir können alles außer Hochdeutsch!"
Hier kann man von Glück reden, wenn wenigstens die Deutschlehrer selber Hochdeutsch sprechen. Deshalb trauen sich die Schwaben auch nur in seltenen Fällen nach Norddeutschland oder Berlin.

Ich lebe ja schon lange in Süddeutschland und bin inzwischen in der Lage, alle Leute im Bus und in Geschäften zu verstehen. Aber als ich zum Studium nach Freiburg kam, hab ich mich lange gewundert, was die Leute alle mit einem "Teppich" im Bett treiben, bis mir klar wurde, dass "Teppich" für Wolldecke steht.

Übrigens viele der Kinder mit Migrationshintergrund haben im Kindergarten astreines Schwäbisch gelernt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja - wie ihr ja vielleicht wisst, in Baden-Württemberg gelten da etwas andere Regeln nach dem Motto "Wir können alles außer Hochdeutsch!"
Hier kann man von Glück reden, wenn wenigstens die Deutschlehrer selber Hochdeutsch sprechen. Deshalb trauen sich die Schwaben auch nur in seltenen Fällen nach Norddeutschland oder Berlin.

Meine Deutschlehrer konnten zum Glück alle Hochdeutsch, aber bei vielen Fachlehrern sucht man das tatsächlich vergeblich.

Ich kann erfahrungsgemäß umschalten, sodass man meine Herkunft nicht hört. Ich spreche aber auch kein breites Schwäbisch, aber so Dinge wie "Gehsch du da hin" etc schleichen sich unwillkürlich ein.

Krotzen sagen Leute bei uns zu den Knoten, die man in den Haaren hat...
 
Tigerauge spricht auch eher salzburgerisch ;) Ich glaub aber dass das auch Wiener so nennen. Vielleicht noch weicher?
Salzburg ist ja nur ca. 1 1/2 Autostunden von mir weg. ich dachte immer der Unterschied ist, dass wir Bayern ein tiefes A sprechen und in Österreich spricht man ein weiches helles A, zumindest ist das bei meinen Verwandten in OÖ/ Linz so.
Ich kann aber etliches Österreichisches:Paradeiser(Tomaten), Karfiol(Blumenkohl), Blunzn(Blutwurst),Marillen(Aprikosen), Schlag (Sahne):)
Scheff, Kemie, Kina, Klor, Alchemie, Kemnitz und Kristkind :D
genau so:nick:
belegte Brote fallen bei uns unter den globalen Begriff Brotzeit. Das kann übrigens alles von einem Butterbrot bis zum kleinen Abendessen sein.
Kartoffel = Erpfe/Eapfe (Erdapfel)
dürrer, schmächtiger Mann = Grischbal
Ja wir sind aus dem gleichen Sprachraum und dann ist dir sicher der Erdäpfikas auch ein Begriff(Kartoffelkäse)
Ihr musstet in der Schule Hochdeutsch sprechen?
Bei uns waren die letzten, welche dazu gezwungen wurden die Generation meiner Eltern...
Doch an meiner Schule wird schon auch Wert auf Hochdeutsch gelegt, jetzt kein direkter Zwang, aber an sich bemühen sich alle einigermaßenes Hochdeutsch zu sprechen.
 
ich meine damit, was, wenn die eltern/das erwachsene kind nach einiger zeit dann nach hannover ziehen oder nach hamburg, køln, irgendwo nach sachsen? soll das kind dann jedes mal den dialekt erlernen muessen? :ohoh:
In Hannover sicherlich nicht, in der Gegend wird nämlich das dialektfreieste Hochdeutsch gesprochen. Die Hamburger stolpern gerne einmal über den spitzen Stein und ziehen einige Vokale lang. Die Kölner sind nicht zu überhören und den Leipziger (stellvertretend als Sachse) ist die Herkunft in die Stimme gepackt. :D
 
:lol: tut mir leid, aber darunter würde ich was anderes verstehen.
ich stelle mir gerade den gesichtsausdruck vor, wenn du das vollkommen ernst irgendwo in meiner gegend erzählen würdest.

Was glaubst du, wie es mir ging, als meine Chefin damals eiskalt meinte "Sie ist heimgekommen und hat sofort ins Bett reingemacht". Und dann haben alle darüber geredet, wann sie denn immer ins Bett reinmachen.
Ich stand einfach nur da und hab dumm geguckt. :ohoh:
 
Ich denke auch, dass es für die Kinder wichtig ist, hochdeutsch zu lernen, Dialekt hin oder her. Mein Vater ist in Norddeutschland geboren worden und zog dann im Grundschulalter in diese Region (Rheinhessen/Naheland); er hat mir erzählt, dass er in der Schule große Schwierigkeiten mit der korrekten Schreibweise hatte, weil er zum einen die norddeutsche Aussprache kannte, die Kinder hier aber alle den lokalen Dialekt sprachen, und er dann versucht hat, so zu schreiben, wie er es hier hörte - was natürlich meist in die Hose ging.

Wir haben in der Familie daher immer Hochdeutsch gesprochen, obwohl der Dialekt zumindest unter "einfachen Leuten" hier allgegenwärtig ist, und ich habe selbigen erst in meiner Zivildienstzeit im Altenheim richtig "gelernt", weil die alten Leute teilweise überhaupt kein Hochdeutsch verstanden. Seitdem benutzen wir manchmal auch familienintern Dialekt, wenngleich eher zur Auflockerung für ungezwungene Gespräche.

Bei manchen Sachen rollen sich bei mir dann auch regelmäßig die Fußnägel auf, z. B. wenn hier in der Gegend vom Kaufen die Rede ist, denn dann "käuft" man sich ein Auto, Haus oder was auch immer. Teilweise haben das sogar die Lehrer in der Schule immer so gesagt, nur unser Deutschlehrer war natürlich auf eine korrekte Aussprache bedacht und hat den Fehler bei allen regelmäßig angestrichen. ;)
 
Nehalennia:
Doch an meiner Schule wird schon auch Wert auf Hochdeutsch gelegt, jetzt kein direkter Zwang, aber an sich bemühen sich alle einigermaßenes Hochdeutsch zu sprechen.

Meine Eltern haben einige Jahre in Bayern gewohnt, obwohl mein Vater Oberschlesier war und meine Mutter Rheinländerin. Und da habe ich die Erfahrung gemacht, dass sich die Bayern Fremden gegenüber viel selbstverständlicher um Hochdeutsch bemühen als die Schwaben.
 
Meine Verwandten in Nö (und die in Oö glaub ich auch) sagen Opfiburzen. Mit einem r.:D

Als Waldviertlerin (NÖ) kann ich das (fast) bestätigen: Opfebuazn (Apfelburze[n]) würde ich das lautmalerisch ausdrücken. Schon sehr witzig, manche regionalen Ausdrücke hier zu lesen. %)

Was mich immer wieder fasziniert, ist, wie viele Ausdrücke es für "weinen" gibt. Da existieren schon innerösterreichisch die ärgsten Abwandlungen. Bei uns sagt man dazu (abgesehen von den Standardausdrücken wie heulen etc.) "rean" - oder wie man das auch immer schreiben möchte. :D
Oberösterreichische Freunde von mir sagen aber immer "plärren" zu weinen. "Plärren" heißt bei mir zu Hause allerdings wieder etwas anderes, nämlich so viel wie schreien/brüllen, und hat mit weinen absolut nix zu tun. Da gab es schon sehr oft Missverständnisse, wenn jemand erzählt hat ... "Und plötzlich hat die voll angefangen zu plärren!" Hm. Was jetzt. Schreien oder heulen? :ohoh:
 
Bei manchen Sachen rollen sich bei mir dann auch regelmäßig die Fußnägel auf, z. B. wenn hier in der Gegend vom Kaufen die Rede ist, denn dann "käuft" man sich ein Auto, Haus oder was auch immer. Teilweise haben das sogar die Lehrer in der Schule immer so gesagt, nur unser Deutschlehrer war natürlich auf eine korrekte Aussprache bedacht und hat den Fehler bei allen regelmäßig angestrichen. ;)
:scream: Ich habe daneben schon oft "frägt" gehört. Da zieht sich in mir auch alles zusammen.

Ich empfinde es auch als sehr wichtig, dass zumindest mal korrektes Hochdeutsch gelehrt wurde. Ich spreche bei Gott auch nicht perfekt, bei mir gibt es "Schraumzieha" und generell ist die Endung "er" meist eher ein "a". Man versteht mich aber in Sachsen, Bayern und im Schwabenland - sofern man da nicht vom Hochdeutsch überfordert ist :D
Mein Freund ist Urschwabe und gibt sich natürlich Mühe, halbwegs deutlich für mich zu sprechen. Aber spätestens, wenn dritte im Gespräch sind, schalte ich einfach nur innerlich ab. Das ist, als würde ich versuchen, mit meinem 9. Klasse-nie-genutzt-Französisch in Paris mit zwei Einheimischen zu plaudern. Anstrengend und frustrierend, ich verstehe mit Glück wenige Worte im Satz, sodass ich mir gerade noch ausmalen kann, worum es geht. Ich habe seit Jahren mit Schwaben zutun, aber aus _der_ Ecke JWD (<- na, wer versteht's?) versteh ich echt nichts mehr.
Am meisten zu knappsen hatte ich an "Ma'jonge". Bis ich mal gepeilt hatte, dass das "Ma Jüng're" -> "Meine Jüngere" = "Meine kleine Schwester" heißen soll, hat's gedauert :Oo:
Es gibt aber manchmal auch verdammt lustige Missverständnis. Auf die Frage, ob man "Mutscheln" vom Bäcker mitbringen solle, habe ich mich erst mal über die schwäbische Unsitte, Meeresfrüchte in die Gebäcktheke zu legen, gewundert.

Bei manchem Dialekt muss ich übrigens oft ungewollt grinsen oder lachen. Diese "-el" oder "-le" Endungen hören sich für mich einfach furchtbar niedlich an. In einem seriosen Gespräch manchmal regelrecht irritierend.
 
Und "fiseln" kenn ich auch, auch wenn wir eher "fisseln" sagen, und eine Freundin von mir sagt immer Sose, statt Soße, sie schreibt Soße), aber Straße immernoch als Straße %)%)
Ich sage auch immer Sose. :lalala:
In der Ecke wo ich herkomme sagen das alle so. Genauso für:
Brotscheibe = Schnitte
Pfannkuchen/ Eierkuchen = Plinze
Berliner = Pfannkuchen
Kopf = Nischel

Und der Rest fällt mir gerade nicht ein.
:hallo:
 
Am meisten zu knappsen hatte ich an "Ma'jonge". Bis ich mal gepeilt hatte, dass das "Ma Jüng're" -> "Meine Jüngere" = "Meine kleine Schwester" heißen soll, hat's gedauert :Oo:

Ich hab auch recht lange gebraucht, bis ich begriffen habe, dass poschte(schweizerdeutsch) nichts mit der Post und auch nichts mit einem Wachposten zu tun hat, sondern einkaufen bedeutet ;-)
 
Ein Brötchen heißt Brötchen, wer eine Semmel bestellt bekommt zwei kleine aneinander hängede Brötchen, quasi ein Doppelbrötchen. :cool:

Dito!
Ein Brötchen ist ein Brötchen und keine Semmel.:)Und wie kann man zu unserer Semmel nur "doppelte Semmel" sagen?(Wie ein paar Bekannte von mir es tun)
Das sind doch dann 4 Brötchen...%)
 
Sagt ihr eigentlich noch jemand "Umzu" oder ist das mehr so im Bremer Raum? :D und "Ich geh um den Pudding".
An Berliner, die Pfannkuchen genannt werden, kann ich mich irgendwie nicht gewöhnen :D
 
Von "Fiseln" hab ich aber noch nichts gehört. Kann irgendwer hier was mit dem Wort "krusteln" oder "kruschteln" anfangen?

Und ich auch. :D Aber komm ja auch ungefähr aus der Gegend. ;)

@The Wolf
Männeken gibt's also wirklich. Ne Freundin sagt das immer und als ich sie gefragt hat, was das heißt, sie so: "Du kennst das nich?" Aber eigentlich kommt sie nicht aus Berlin, sondern von hier, also Süddeutschland. o.o
Und baff sagt man hier auch.. ;D
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn damit sowas gemeint ist wie: "Ich gehe um die Semmeln" (Ich gehe Brötchen holen), dann ja.
Sehr witzig bei uns im Dorf ist auch, dass keiner sagt, zum Edeka zu gehen (größter, weil einziger supermarkt), sondern man in d'Au geht (d'Au(die Au) ist eigentlich die lokale Bezeichnung für die ganze Gemeinde Frauenau) Man geht also auf die Sparkasse, in die Apotheke, zum Metzger und am schluss noch um einen Bund Spargel in d'Au.
 
und "Ich geh um den Pudding".
Wir gehen immer "einmal um die Null" oder "ne Runde um die Null". Ist eine kleine Stadtrunde bei der man halt tatsächlich im Kreis läuft und dabei alle Geschäfte abklappern kann oder auch nicht. :lol:

Um gemeint wie drumherum und nicht als holen oder kaufen.
 
ich glaube zwar nicht, dass das dialekt ist (kann ja mit der zeit noch kommen) sondern mehr was in richtung soziolekt, aber sind in eurer gegend auch manche leute felsenfest davon ueberzeugt, dass der plural von araber "araben" sei?
Nicht das ich wüßte. :lol:
 
wohl etwas ähnliches wie rundumadum, das ganz rundum heißt.
z.B.: Am Stadtplatz stehen rundumadum schöne Häuser
 
Was glaubst du, wie es mir ging, als meine Chefin damals eiskalt meinte "Sie ist heimgekommen und hat sofort ins Bett reingemacht". Und dann haben alle darüber geredet, wann sie denn immer ins Bett reinmachen.
Ich stand einfach nur da und hab dumm geguckt. :ohoh:

irre situation :D:lol::lol:
ich glaube, ich hätte mir das Lachen verkneifen müssen.

HIER sagen wir auch alle "Ich geh grad mal um Pudding"
das kam irgendwie von oma und opa, die haben das immer gesagt.
Oma kommt aus Hamm und Opa aus Schlesien Alt Chemnitz.

Gehäuse finde ich für das Teil im Apfel, aber um einiges netter als Krotzen... das hört sich wirklich eklig an... erinnert mich an das Wort ohne R....


Wo wir bei ekligen Dingen sind. Was sagt ihr zu dem, was aus der Nase kommt, wenn man erkältet ist?

Hier ist es Rotze... bei uns und mein Freund nennt es Schnodder.
 
Was für ein interessantes und tolles Thema. :D
Ich habe mal zusammen gefasst, was ich mir merken konnte. ^^


Die Teilchen (sammel Begriff für alle süßen Backwaren) mit der Marmelade heißen bei uns Berliner Ballen. Die Abkürzung ist Berliner.


Die etwas dickeren, crêpes-artigen Dinger aus der Pfanne heißen hier Pfannkuchen.


Wenn es nur leicht regnet, dann fiselt es.


Wenn man das letzte Fleisch vom Knochen isst, dann heißt es hier abnagen.


Hausschuhe heißen schlappen. (Ich nenne sie puschen.)


Das abgeschnitte Ende vom Brot ist das Endstück (klingt einleuchtend, oder ^^)


Ein aus Gehacktes und Ei gebratenes 'Ding' heißt hier Frikadelle.


Eine Fleischwurst ist eine gekochte Wurst im Ring, die es mit und ohne Knoblauch gibt.


Brautwurst ist das, was auf den Grill kommt.


Mett ist feines Hack, das man auf dem Brötchen isst.


Brötchen sind hier Brötchen.


Mettwurst sind die roten, groben 'Dinger' mit den Senfkörnern drinnen.


Ghostwriter schrieb:
Alles ganz falsch ... es heisst Schemie, China und Kemnitz!


Um Himmelswillen!
Es heißt Chemie, China und Kemnitz. ;D


Bier mit Cola heißt bei uns Pussybier.


Futsch heißt hier auch, dass etwas weg ist.


Wecken gibt es hier nur, wenn man jemanden aufwecken will, der noch schläft.
Pfannkuchen aus geriebenen Kartoffeln heißen hier Reibekuchen.


Kartoffelpuffer sind diese etwas dickeren, groberen Reibekuchen aus der Kühltruhe, die meistens dreieckig sind.


Wenn man etwas nicht essen möchte, ist man entweder pingelig oder hat keinen Hunger oder mag das essen nicht. :D


Time Lady schrieb:
:lol: :lol: :lol: vllt kann yukiko hier aus dem forum euch meine reaktion auf die bezeichnung "stutenkerl" (fuer einen "weckmann" also einen mann, der aus weck-teig geformt ist) bestætigen. ich finde bis heute, dass das klingt, wie der titel eines pornos. :Oo: :scream: :lol:


Haha. Ja genau. Dieser Weckmann, den es zum St. Martinstag meistens gibt, heißt bei uns Stutenkerl


Das was vom Apfel übrig bleibt ist das (Kern)Gehäuse.


Pflaumenkuchen und Pflaumendatchi sind hier auch zwei verschiedene Sachen.


Halt die Gusche = Halt den Mund sagt meine Oma immer, wir nicht mehr.


Cola und Fanta ist kalter Kaffee oder Spezi (gibt es auch zu kaufen und heißt dann mezzomix. ;D)


Diese kleinen Häuschen, in denen es Bonbons gibt heißen bei und Bude (und ich bin immer noch erschrocken darüber, das es hier keine gibt! Ö-ö)


Ein belegtes Brot ist ein Butterbrot wobei es da egal ist, ob mit oder ohne Brutter. Stulle kenne ich aber auch noch.


Brotzeit gibt es hier nicht. Auch keine Vesper. Es gibt Frühstück, Mittagessen und Abendbrot.


Ein Sandwich wäre für mich immer nur aus Toast und das auch nur, wenn es zwei scheiben aufeinander sind.


Umzu kenne ich nur als „ich gehe UM etwas ZU holen“ ansonsten macht man einfach einen Verdauungsspaziergang. ^^


 
Bier mit Cola heißt bei uns Pussybier.
Bei uns heisst Bier mit Cola entweder Colabier, Drecksack oder auf französisch Mazout (die richtige Übersetzung von Mazout ist Heizöl)

Dann Bier mit Grenadine ist ein Tango

Bier mit süsse Zitronelimonade ist Panaché

Bier mit saurer Zitronelimonade ist Radler

Bier (hell) mit Bier (dunkel) ist ein Schuss

Bier und mit einem Schluck Cola (wenn man die Cola erst zum Schluss ins Bierglas kippt) nennt man einen Gespritzten..

Ein kleiner Schnaps heisst bei uns 'ne opjesadene' (=auf deutsch einen Aufgesetzten)

Die ich schon genannt hatte, waren:
Berliner = Puffel

Ordner = Farde

Pfannkuchen ist Pfannkuchen, aber auch Crêpe..
 
[...]
Teppich - Wolldecke
[...]
Endlich jemand der das kennt! Wurde in der Schule komisch angeschaut für diese Aussage.
Ansonsten:
Schlapper (das p eigtl eher wie b ausgesprochen) - Hausschuhe
Weckle - Brötchen
Pfannkuchen - die runden, flachen Dinger
Berliner - Hefegebäck gefüllt
Fasnetsküchle - selbiges ohne Füllung
Fleischküchle - Bulletten, Frikadellen ...
Ebiera - Kartoffeln (sagt man aber eigtl hier auch oft)
Guatzla, Brödle - Plätzchen
Apfelbutzen - Kerngehäuse vom Apfel
Gsälz - Marmelade
Zibeba - Rosinen
Giggerle, Göggele - Hähnchen
Und was dann noch im schwäbischen Wortschatz besonders ist - das heben. Die des schwäbischen nicht mächtigen sind ja der Meinung das das hochheben heißt. Aber bei uns ist es auch synonym für halten.
 
Was mich am "Hochdeutsch" richtig aufregt sind Sachen wie:
"Der Kaffee ist alle", was eigentlich heißen müsste: "Der Kaffee ist aus."
Und ich frage mich, warum das Wort Pelle, das ja eindeutig aus einem Ostdialekt kommt, es in die sogenannte Hochsprache geschafft hat. Das heißt Schale, und nichts anderes. Eigentlich ist das sog. Hochdeutsch ja Niederdeutsch, weil aus Niederdeutschland kommend...
 
Ehrlich gesagt finde ich das es sich komisch anhört "Der Kaffee ist aus." :D Liegt vielleicht auch daran das ich Schweizerin bin. :D
Wenn, dann würde für mich besser passen "Der Kaffee ist fertig".

Das Wort "Pelle" hätte ich jetzt nicht mal verstanden, wenn du es nicht zusätzlich erklärt hättest ;) Verstehe das nur im Zusammenhang mit "jemandem auf die Pelle rücken", das verstehe ich.
 
Also "der Kaffee ist aus" hört sich total furchtbar an.
Und "der Kaffee ist fertig" bedeutet für mich, dass er fertig gekocht ist und nicht, dass keiner mehr vorhanden ist.
 

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