Huhu (jetzt bin ich schon wieder hier *Kopfkratz*)
Ich glaube, ich muss mich einfach von dem Traum verabschieden, dass diese Geschichte einen ähnlichen Senkrechtstart hat, wie Harry Potter. (Abgesehen davon das diese Bücher keine literarischen Meisterwerke sind.) Einfach mal um der Welt zu beweisen, dass ich auch was kann und nicht länger die komische Außenseiterin bin.
Wenn du diesen Traum hast, musst du halt einfach auch die andere Seite sehen: J. K. Rowling hat Harry Potter nicht mal eben locker vom Hocker geschrieben. Dahinter steckt jahrelange Arbeit. Sie hatte furchtbare Schwierigkeiten, einen Verlag zu finden. Und der Hype kam dann auch erst ein paar Jahre später.
Auch J. K. Rowling hat nicht einfach drauf losgeschrieben und ihr Text war perfekt. Auch J. K. Rowling hat viel für den Papierkorb geschrieben (erst vor Kurzem habe ich irgendwo gelesen, wie sie von einer Figur im 5. Band erzählt hat, die sie dann schweren Herzens komplett rausgestrichen hat, noch gegen Ende des Buchs, obwohl sie sie wirklich total gerne mochte - und dann fast alles umgeschrieben hat --- ist mir grad so eingefallen).
Phoenyx hat es schon geschrieben: Schreiben ist nicht nur Spaß, jedenfalls nicht, wenn man in die Richtung wirklich Ambitionen hat, sondern auch Arbeit.
Ich ertappe mich immer wieder dabei, davon zu träumen, wie die Geschichte verfilmt wird und ich mit Freunden ins kino gehe...Und ich fürchte, diese Vorstellung muss ich irgendwie los werden, richtig?
Loswerden vielleicht nicht, aber dich von der Vorstellung lösen, dass das, was du schreibst, sofort perfekt sein wird usw. und dich damit anfreunden, dass sich ein Roman selten einfach so und mal eben nebenher schreibt.
Genau da glaube ich, ist mein Problem. Ich vergess manchmal, dass es eigentlich nur ein Traum ist, und dann will ich richtig perfektionistisch schreiben, weil ich denke, das dieser Traum der Ziel meiner Geschichte ist. Und da kommt dann der innere Kritiker und macht es mir total schwer weiter / überhaupt zu schreiben.
Dann mach doch einfach mal beim NaNoWriMo mit. Nutz' den Oktober, um dich drauf vorzubereiten (Was willst du schreiben? Welche Ideen hast du für die Figuren/die Handlung usw.?) und zwing' dich im November, in die Tasten zu hauen. Entweder hilft es dir - und wenn nicht, dann war es wenigstens den Versuch wert.
Und überhaupt, wie findet man das ende einer Simstory ? Wenn doch Sims an sich kein Ende hat ?
Also, Vany und ich arbeiten ja auch an einer gemeinsamen FS und auch, wenn wir keinen 100%-Plan haben, stehen die Eckpfeiler der Geschichte und ich glaube, das ist auch ganz, ganz wichtig. Und dann planen wir in kleinen Stücken, wie wir zu diesen Eckpfeilern kommen. Und... wie Phoenyx schon sagte: Was hat das Ende einer FS damit zu tun, dass Sims kein Ende hat? Die Sims sind doch "nur" die Protagonisten der Geschichte, die du erzählen möchtest.
Ich hab irgendwie den Fehler begangen, den Zeitspion vom relativen Anfang an, so zu schreiben, mit dem Ziel, das Buch wirklich verlegen zu lassen - irgendwann jedenfalls.
Ich glaube, du solltest dir beim Schreiben einfach immer wieder bewusst machen, dass du deinen Text hinterher sowieso noch tausendfach überarbeiten (müssen) wirst, bevor du ihn irgendwo einreichst.
Ich habe mich mittlerweile von dem Gedanken gelöst, meinen Roman überhaupt verlegen lassen zu wollen. Ich will in erster Linie die Geschichte schreiben, die mir schon so lange im Kopf herumspukt und wenn sie fertig ist, dann kann ich weitersehen, ob ich wirklich veröffentlichen will und daran arbeiten, dass dieser Wunsch auch in Erfüllung geht, oder ich habe einfach viel Zeit damit verbracht, einem wunderschönen, kreativen Hobby nachzugehen.
Dein innerer Kritiker schützt dich davor auch nur wirklich weiter in der Geschichte zu kommen, weil du insgeheim gar nicht genau weißt wie es weiter geht und weil insgeheim deine Figuren oberflächlicher sind, als du denkst.
Und das ist wirklich oft der Knackpunkt. Wenn man die eigenen Figuren gut kennt, wenn sie vielschichtig sind und gut durchdacht, dann kommt man nicht so schnell an den Punkt, an dem man das Gefühl hat "es geht nicht weiter". Ebenso mit der Handlung. Es macht einfach viel mehr Spaß und geht viel besser, wenn man wenigstens grob weiß, wohin man mit einer Geschichte will und man steckt seltener in einer Sackgasse fest. Ich muss mich auch immer zum Plotten zwingen, weil ich viel lieber einfach schreibe, aber es erleichtert doch Vieles enorm.
Oder zwei Buchserien sind sich so ähnlich, dass man denken kann, dass einer vom anderen geklaut hat, was natürlich auch nicht perfekt ist!
(Beispiel: Vampire Academy und House of Night)
Haben wir die gleichen Bücher gelesen?

House of Night fand ich grottenschlecht. Nein, schlimmer als grottenschlecht. Bei Vampire Academy fand ich den ersten Band grauenhaft, aber dafür die restlichen passabel bis gut. Und ich finde, davon abgesehen, dass es in beiden Geschichten irgendwie um Vampire und ein Internat geht, haben die Bücher so gar nichts miteinander gemein.
Sowohl, was das Setting der Welt angeht, als auch die "Art" der Vampire, als auch den Schreibstil usw. usw. usw. ...
Zum Schreiben ansich:
Ich kann hier nur aus meiner eigenen Erfahrung schreiben. Ich habe schon mehrfach "Bücher" angefangen, aber nie beendet, weil mir wohl das Durchhaltevermögen fehlt, aber ich weiß dass man sich nicht so unter Druck setzen darf. Bei mir ruft das nur eine Schreibblockade hervor.
Manche brauchen vielleicht gerade diesen Druck. Aber für mich wäre das auch nichts. Ich möchte schreiben, weil ich gerne schreibe und weil ich schreiben will.
Durch das Schreiben an meiner Bachelorarbeit weiß ich mittlerweile (durch Dozenten und Hilfsinformationen im Web etc) dass man einfach drauf los schreiben soll. Schreib, was dir einfällt.
Uh, für Universitätsarbeiten halte ich das aber für eine sehr gewagte Methode. Aber gut, kommt vielleicht auch drauf an, welches Fach man studiert. Also, gerade in der Geschichtswissenschaft steht bei mir an erster Stelle die Recherche und erst danach die Schreibarbeit. Aus Recherche und Quellenanalyse ergibt sich auch der Aufbau einer Arbeit und wenn man den dann schon hat, muss man eigentlich nur noch schreiben ^^ ... Ich habe ein einziges Mal "drauf losgeschrieben" und musste dann hinterher mein Geschriebenes auf meine Literatur und meine Quelle zurechtbiegen. Das mache ich nie, nie wieder.
Auch wenn du es später nicht verwendest, schreibe alle Ideen auf, die du hast. Erstelle vielleicht Charaktersheets (Lebensläufe) mit Aussehen, Lieblingsfarben und Vorfahren deiner Figuren (oder was dir sonst so zu denen einfällt). So hast du diese Sachen immer griffbereit und du verzettelst dich nicht mit den ganzen Daten.
Da würde ich zustimmen. Das kann dir auch helfen, Details nicht unter den Tisch fallen zu lassen oder zu verwechseln. Außerdem kann es ungemein helfen, einer Figur auch eine Hintergrundgeschichte zu verpassen, die du vielleicht nie erzählen wirst. Einfach, damit sie für dich selbst besser fassbar wird.
Und vor allem: Habe Spaß beim Schreiben!
Je nachdem, was das Ziel ist, macht das Schreiben sicher nicht immer Spaß, aber unterm Strich sollte es mehr Spaß machen, als Last sein.
Früher konnte ich einfach so schreiben, ich hab mich hingesetzt und in die Tasten gehauen, bis die Finger glühten... Ich brauchte kein plotting oder eine Charakter Beschreibung, es kam alles von selbst. heute muss ich richtig nachdenken, mir fehlt irgendwie die Fähigkeit von früher mich in die Geschichte hinein zu fühlen und sie quasi mit zu erleben.
Dann solltest du vielleicht wirklich bei 0 anfangen und plotten.
Grüsse!