Hallo
Ich hole diesen Thread mal wieder hoch.
Nachdem ich mich nun in den letzten paar Wochen notgedrungen mit der Ausstellung Körperwelten beschäftigen musste, hat sich meine Einstellung zu dieser Ausstellung geändert. Zunächst fand ich diese nur ekelig, mittlerweile finde ich es schon recht geschmacklos und schockierend wie Gunther von Hagen mit dem Tod umgeht.
Wie ein Reporter des Spiegels herausgefunden hat, sind dies nämlich nicht nur alles Körperspenden, sondern Gunther von Hagen hat unter anderem in China und Kirgisien Leichen gekauft.
In Kirgisien hat Gunther von Hagen für 250.000 € 488 Ganzkörper von einem Professor bekommen, diese Leichen stammten aus Psychiatrien und Gefangenenlagern. Diese Menschen wussten niemals, dass sie nach ihrem Tod ausgestellt werden und konnten deshalb diesem auch nie zustimmen.
In China verkaufen, laut diesem Artikel, Pathologen größtenteils die Leichen aus Krankenhäusern, um somit ihr Gehalt aufzubessern. Auch korrupte Polizisten verkaufen dort angeblich herrenlose Leichen, welche auf der Straße gefunden werden, an Gunther von Hagen und seine Leute.
Größtenteils soll es wohl auch so sein, dass Gunther von Hagen hingerichtete Leichen aus Asien erhält. Die Einschusslöcher werden verdeckt und die entnommenen Organe werden dann von anderen Leichen ersetzt.
Wenn ich dies schon höre, frage ich mich, wie ein Mensch so skrupellos sein kann. Da merkt man meiner Ansicht nach sehr, wie Gunther von Hagen hinter dem Gewinn aus ist. Denn wenn es ihm wirklich nur darum ginge die breite Masse über den Körper zu informieren, würde es ja auch nicht nötig sein, dass die Plastinate in solchen makaberen Positionen zur Schau gestellt werden.
Ein weiterer Punkt, welcher gegen Gunther von Hagen spricht, ist der, dass dieser seine Mitarbeiter angewiesen hat, eine Methode zu entwickeln, die Genitalien von östlichen Männern künstlich zu verlängern, da ihm diese zu klein waren. Wo ist denn dann das echte, welches Gunther von Hagen immer wieder betont? Dies ist bei solche Methoden doch eindeutig nicht vorhanden, oder sehe ich das falsch?
Was mich auch mit schockiert hat, war dass Gunter von Hagen bzw. seine Mitarbeiter einen Mann bedrängen bzw. bedrängt haben, zu unterschreiben, dass sie ihn nach seinem Tod ausstellen dürfen.
Bei diesem Mann handelt es sich um den wohl größten Mann der Welt, welcher 2,48 m groß ist. Dieser Mann leidet gesundheitlich sehr unter seiner Größe. Gunther von Hagen und Co haben diesen Mann dann nach Heidelberg eingeladen und ihm versprochen, ihm zu helfen. Dort wurde er dann untersucht und anschließend sollte er einen Vertrag unterschreiben, dass er sich ausstellen lassen will. Da er sich weigert zu unterschreiben, wurde ihm die versprochene Behandlung verweigert und er wurde immer wieder bedrängt zu unterschreiben. Mittlerweile ist dem in sehr ärmlichen Verhältnissen lebendem Mann schon 100.000 € geboten worden, wenn er doch unterschreibt.
Ich finde hier nicht in Ordnung, wie Gunther von Hagen und seine Leute sich diesem Mann gegenüber verhalten. Dieser Mann hatte sich auch mit dem Spiegelreporter unterhalten und ihm einen Vertrag gezeigt, welchen er unterschreiben sollte, Gunther von Hagen hatte diesen Vertrag bereits unterzeichnet.
Als Gunther von Hagen dann von diesem Spiegelreporter in der „Talk-Show“ Fliege darauf angesprochen wurde, hat Gunther von Hagen dies alles abgestritten, unter anderem mit der Begründung, dass er sich selber einen so großen bzw. noch größeren Menschen erschaffen hat.
Insgesamt gesehen muss ich sagen, dass ich das ganze Vorgehen doch sehr geschmacklos halte. Und ich bin froh, dass diese Ausstellung wohl nicht mehr nach NRW kommen wird, da in NRW seit diesem Jahr ein neues Bestattungsgesetz gilt, nach welchem, Leichen nicht mehr ausgestellt werden dürfen.
P.S. Leider kann ich den hier mehrmals erwähnten Spiegelbericht nicht verlinken, da dieser nur kostenpflichtig im Internet erhältlich ist.