Depressions-Thread

So ich melde mich auch mal wieder zu dem Thema :(

Seit Februar bin ich jetzt bei dem anderen Psychologen in Behandlung und muss dort auch wöchentlich hin. Ich bin nach wie vor krank geschrieben und in seinen Augen immer noch nicht wieder arbeitsfähig.

Im Moment nehme ich keinerlei Besserung war, eher gehts gerade wieder bergab. Seit vorletzter Woche bin ich wieder zunehmend aggressiv und unausstehlich. Ich bin ide ganze Zeit nur noch geladen und die kleinste Kleinigkeit könnte mich schon wieder zum explodieren bringen. Deshalb hat mein Psychologe mir auch letzte Woche mein inzwischen 3. Antidepressivum verschrieben. Ich nehme also im Moment schon eine ganze Menge Tabletten ein, ohne das ich irgendwie merke das sich was ändert. Durch den ganzen Druck hab ich angefangen mich zu ritzen, weil ich mir nicht anderes zu helfen weiß.

Inzwischen habe ich schon 13 Kilo zugenommen, und damit gehts mir natürlich auch alles andere als gut. Ich hab nur noch Hunger und könnte durchgehend essen, irgendwie fehlt mir das Hungergefühl total.


Nun fängt meine Mutter langsam an Stress zu machen, das ich gefälligst wieder arbeiten gehen soll. Ich kann einfach noch nicht wieder arbeiten, aber eigentlich bin ich schon fast dazu gezwungen.

Seit ich im November arbeitslos geworden bin, hab ich keinen Cent Arbeitlosengeld bekommen, da mein Ex-Arbeitgeber zu doof ist ein Forumular auszufüllen. Ich hab unheimlich viel Papierkram wegen der Arbeitsargentur am Hals, und es geht nichts vorran. Normalerweise bekommt man wohl, sobald man den Antrag auf Arbeitslosengeld stellt, auch einen Termin bei der Arbeitsargentur bezüglich Überbrückungsgeld usw. Da unsere Arbeitsargentur aber ein Saftladen ist, ist das natürlich bei mir nicht passiert. Ich hab keine Ahnung ob ich auf irgendwelches Geld Anspruch habe, seit Monaten lebe ich nun vob meinen Ersparnissen, und die sind bald aufgebraucht. Wenns so weiter geht muss ich wieder arbeiten, obwohls gar nicht geht, weil ich sonst meine laufenden Kosten wie Autoversicherung gar nicht mehr decken kann.

ich weiß gar nicht mehr was ich machen soll, meine Mutter macht mich fertig mit dem ganzen Druck, berg auf gehts auch nicht, die Arbeitsargentur würd ich am liebsten in die Luft sprengen, es ist einfach alles so doof :heul:
 
Brauchst du die Antidepressiva wirklich?
Ich bin natürlich alles andere als eine Expertin, aber ich finde, dass solche Medikamente nur im Notfall eingesetzt werden sollen. Es geht doch darum, dass man mit sich selbst wieder klar kommt und ich kann mir nicht vorstellen, dass das funktionieren kann, wenn man dauerhaft unter Medikation steht. Außerdem dauert es lang bis man endlich das richtige Medikament gefunden hat, dass dann wirklich positive Wirkung zeigt. Und man nimmt von Antidepressiva oft zu, was jetzt vielleicht nicht so verheerend ist, aber sicher auch nicht zur Stimmungsaufhellung beiträgt.
 
Tut mir echt Leid, dass es dir so mies geht zurzeit. Aber glaub mir, das kommt wieder besser. Erstens würde ich da mal sauberen Tisch mit der Arbeitsargentur machen und fragen ob du Anspruch auf Überbrückungsgeld hast, wenn ja wann das denn kommt usw. Und auch genau deine Situation schildern... Oder das mit dem Formular was du gesagt hast. Da würde ich auch einfach dranbleiben und dem sagen er soll das ausfüllen weil du das wirklich brauchst. Du musst dich auch nicht dafür schämen oder dich verkriechen, es ist heutzutage ganz normal, dass Menschen Depressionen bekommen und nunmal nicht mehr arbeiten können. Also musst du dir da keinen Stress machen mit denen zu reden.
Einfach hartnäckig dranbleiben. Es ist deren Pflich dir genau Auskunft zu geben und dir auch das nötige Geld zu überweisen. Aber man muss dranbleiben und darf sich nicht verschanzen.
Sobald du da mal Klarheit hast wie das jetzt genau läuft geht es dir bestimmt schonmal besser. Ich würde auch mal mit deiner Mutter klar reden und schauen, dass es nicht ausartet auch wenn es dich nervt, dass sie dich grad nicht versteht. Erklär ihr einfach ganz ruhig was dein Problem ist und dass Depressionen etwas sehr ernst zu nehmendes ist. Sie wird dich sicher verstehen und dir helfen wollen. Und sobald du mal einen etwas klaren Kopf hast von all dem Arbeitskram würd ich dir empfehlen nicht so viel Medikamente zu nehmen sondern vielleicht einfach mal Abstand zu nehmen von all dem Zeug wo du grad drinsteckst. Vielleicht wohin fahren? Klar, ist ein Problem wegen dem Geld. Aber vielleicht kennst du jemanden der in einer anderen Stadt wohnt, dann könntest du den mal besuchen um einfach mal weg zu sein von all den Sorgen...
Ich wünsche dir jedenfalls viel Kraft, dass du schnell wieder auf die Beine kommst :)
 
@Shikari:

Ich finde es ja bedenklich, wenn man selbst nicht die Ausbildung dazu hat und jemanden noch nicht mal kennt zu erklären "bist du sicher dass Anti-Depressiva das Richtige für dich sind". Das sollte doch wohl der Arzt am besten wissen. Gerade auf die gestrigen Ereignisse ist das Absetzen von verschriebenen Medikamenten/Therapien auf eigene Faust wohl eher mit Vorsicht zu genießen.

Und ja, ich weiß Anti-Depressiva sind nicht schön und man hat auch nicht immer den Eindruck es wird einem geholfen mit ihnen. Man steht neben sich, die meisten Gefühle werden unterdrückt...irgendwie wie ein lebender Zombie. Aber normalerweise ist es ja nunmal so dass man diese Medikamente nimmt um die Zeit zu überbrücken bis die sonstige Therapie greift um eben sich selbst oder anderen nichts schlimmeres zuzufügen.:ohoh:
 
Ich habe einfach zu viele schlechte Geschichten über Psychopharmaka gehört. Meiner Meinung nach reicht es nicht, sich einfach die eventuell richtigen Wirkstoffe zuzuführen, dazu sind psychische Krankheiten zu komplex. Und solange es noch irgendwie ohne geht [es ist mir schon klar, dass es auch Fälle gibt in denen wirklich nichts anderes hilft], in denen man nicht darauf verzichten kann, aber dann , würde ich darauf verzichten aber wie schon oben gesagt, das ist MEINE Meinung und an der rüttelt keiner, als ich selbst.
 
Und helfen ihr die Dinger? Aus ihrer Aussage kann ich das definitiv nicht lesen..
Ich habe einfach zu viele schlechte Geschichten über Psychopharmaka gehört. Meiner Meinung nach reicht es nicht, sich einfach die eventuell richtigen Wirkstoffe zuzuführen, dazu sind psychische Krankheiten zu komplex. Und solange es noch irgendwie ohne geht [es ist mir schon klar, dass es auch Fälle gibt in denen wirklich nichts anderes hilft], in denen man nicht darauf verzichten kann, aber dann , würde ich darauf verzichten aber wie schon oben gesagt, das ist MEINE Meinung und an der rüttelt keiner, als ich selbst.

@siehe mein posting:

Und glaub mir als ehemaligem Zoloft Nehmer, weiß ich wovon ich spreche.
 
Ich glaube nicht, dass Sakumi jetzt nur wegen meinem Post ihre Antidepressiva absetzen wird, hätte ich so eine Macht, hätte ich das da oben nicht geschrieben, aber mit einem Blick auf mein Alter wird wohl jedem klar sein, dass da kein Diplompsychologe am Pc sitzt.

Und @ "der Arzt weiß schon was er tut": Ich hab wirklich großes Vertrauen zu Ärzten, aber im Bereich von Psyche muss man nur zB nach Amerika schauen, weil der Trend sichbei uns auch langsam verbreitet: Bei jeder kleinen Heulattacke werden Antidepressiva verschrieben, bei schlechtem Schlaf sofort Schlafmittel ausgegeben... Und von so etwas abhängig zu sein, das will ich mir möglichst nicht antun.
 
Ich fand deine Aussage auch etwas zweifelhaft, aber kann schon verstehen was du aussagen willst.

Meiner Meinung nach wäre in Sakumis Fall eine stationäre Aufnahme und medikamentöse Behandlung angebracht, als Laie sag ich das jetzt einfach so *g*

Aus dem einfachen Grund, dass ich denke, wenn man aus der gewohnten Situation rauskommt, die Heilung leichter ist.. das sage ich aus eigener Erfahrung.
 
Na, ich habe auf jeden Fall ein größeres Vertrauen zu einem Arzt als zu einer 19-jährigen *sorry, ist nicht persönlich gemeint* und in Foren/Chats usw. suchen sich teilweise sowies schon unsichere Menschen Infos die für sie gar nicht so gut sind, deswegen wäre ich mit solchen Aussagen wirklich vorsichtig.

Ich will ja gar nicht abstreiten, das manchmal Medikamente zu schnell verschrieben werden. Aber kannst du das wirklich hier so pauschal beurteilen.

Ich würde eher dazu raten, dass wenn man sich unsicher ist, mal einen anderen Arzt befragt als zusätzliche Meinung.
 
Nein, ich nehme das nicht persönlich, ich will hier auch keinen bekehren, jeder hat seinen eigenen Weg. Dass ich Psychopharmaka so gut wie möglich meiden will, ist meiner und weil eben meine Stimme jetzt nicht so gewichtig ist, habe ich das jetzt einfach so gepostet, ohne der Intention, dass jemand das jetzt wirklich befolgen soll.
 
@Shikari:

Ich kann deine Meinung durchaus verstehen und selbst, oder vielleicht gerade als ich sie selbst nehmen musste hab ich deine Ansicht auch total geteilt. Nur ist es so, dass ich mit der Zeit gelernt hab, dass die Dinger zwar nicht unbedingt heilen, aber für den Weg im Heilungsprozess durchaus hilfreich sein können.

Okay, Augen zu und durch...ich habe damals einen Selbstmordversuch gestartet. Ich hab Alkohol getrunken, eine halbe Flasche Novalgin zu mir genommen und mich danach auf unser Fensterbrett im 5. Stock gesetzt.

Meine arme Mutter hat mich gefunden, die Polizei verständigt und ich bin erst ins Krankenhaus und am nächsten Tag in die geschlossene Psychatrie gekommen *normal bei Selbstmordversuchen*. Als ich rausgekommen bin, hab ich Zoloft in Verbindung mit einer psychologischen Behandlung verschrieben bekommen.

Ich hab mich damals so gegen alles gewehrt gehabt. Die Medikamente, die mich anstatt Schmerz plötzlich gar nichts mehr haben fühlen lassen und gegen den Psychologen bzw. die Psycholgin die während unserer Gespräche mich eigentlich nie angesehen hat, sondern nur Notizen in ihr Büchlein gemacht hat.

Ich habe dann die Psychologin gewechselt und ein Jahr später konnte ich dann unter Kontrolle auch die Zoloft absetzen.

Es ist halt einfach manchmal so, dass man mit dem Therapeuten den man zunächst hat, nicht klar kommt. Aber bevor man dann sagt, "das bringt doch alles nix". Sollte man doch erstmal einen anderen Therapeuten probieren. Es ist wirklich so, manchmal kommt man klar mit dem Theapeuten und manchmal nicht. Das ist wie neue Menschen kennen lernen. Manchmal kann man mit denen und manchal halt einfach nicht.
 
Ja genau das meinte ich mit Notfall, auch wenn es blöd ausgedrückt ist. Dass man Antidepressiva nur nimmt, wenn man merkt, dass jetzt ein schlimmer Schub kommt, wo alles möglich ist.
 
Nein, was Elenaor damit meinte ist etwas anderes und ich denke du hast den Punkt glaube ich wirklich nicht ganz verstanden.

Dass man die nicht so wie Kopfschmerztabletten nehmen kann, von wegen "Oh, ich merke ich bekomme bald Kopfschmerzen, dann nehm ich mal lieber ein paar Aspirin."

Erstens ist es so dass du in den meisten Fällen nicht merkst dass du einen Schub bekommst und wenn dann kannst du nicht einfach dann die Tabletten nehmen, weil es dann nichts bringt.

Das ist ähnlich wie mit Kreislauftabletten (hoher Blutdruck), die helfen auch nur dann wenn man sie über einen langen Zeitraum nimmt und nicht erst dann wenn der Blutdruck schon auf 180 ist.
 
Und @ "der Arzt weiß schon was er tut": Ich hab wirklich großes Vertrauen zu Ärzten, aber im Bereich von Psyche muss man nur zB nach Amerika schauen, weil der Trend sichbei uns auch langsam verbreitet: Bei jeder kleinen Heulattacke werden Antidepressiva verschrieben, bei schlechtem Schlaf sofort Schlafmittel ausgegeben...

Naja, ich hätte es eher umgedreht. Sobald man Blähungen hat, rennt jeder zum Arzt, anstatt einfach mal ordentlich aufs Klo zu gehen und sich "luftig" zu entleeren. Stattdass man sich wegen einer Grippe einfach ins Bett legt, Zwiback futtert und Kamilletee trinkt, besteht heute jeder darauf, ein Antibiotkika zu bekommen. Und da das jeder macht, und auch immer wieder kommt, wenn man nicht das bekommt, was man will, ist es klar, warum die Ärzte irgendwann nachlassen, weil sie andere schließlich auch untersuchen müssen. Ich habe den Eindruck, dass wir zwar immer mehr über unsere Gesundheit wissen und dass wir uns auch gegen immer mehr schützen können, aber dass wir heute totale Weicheier geworden sind. So nach dem Motto "Herr Doktor, entweder sie verschreiben mir was, oder ich schmeiss' mich auf den Boden und schreie!"

Genauso wie mit Antidepressiva. Sie bringen eigentlich nur dann was, wenn man gleichzeitig in Therapie geht und sich dadurch auch von außen helfen lässt, sodass man auch irgendwann mit dem Thema abschließen kann. Wenn man sowas nicht macht, braucht man sich nicht zu wundern, warum man von solchem Zeug abhängig wird.
 
@mariasha: Doch, doch, das verstehe ich schon und das ist empfinde ich eben als Minuspunkt, kann aber keine Alternative dazu bieten. Dass man Antidepressiva nimmt, wenn man merkt, dass es abwärts geht, wäre so meine Idealvorstellung, die aber leider nicht durchführbar ist. Bzw möglich ist es schon, nur muss man sie dann auch weiter für einen langen Zeitraum nehmen und nicht absetzen, sobald es einem wieder besser geht.

@freddy: Ja, stimmt eigentlich auch. Wenn man nicht alle Krankheiten googlen könnte und dann vielleicht auch noch Fragebögen zu den Symptomen machen könnte, würden wir wahrscheinlich auch nicht gleich Panik schieben.. Kenn das aber leider auch von mir, nur renne ich nicht gleich zum Arzt deswegen, weil das wieder zu lang dauern würde. Ich glaube es kann beides der Fall sein, Verweichlichung unserer Gesellschaft und Ärzte, die schnell mal was verschreiben.
 
@freddy: Ja, stimmt eigentlich auch. Wenn man nicht alle Krankheiten googlen könnte und dann vielleicht auch noch Fragebögen zu den Symptomen machen könnte, würden wir wahrscheinlich auch nicht gleich Panik schieben.. Kenn das aber leider auch von mir, nur renne ich nicht gleich zum Arzt deswegen, weil das wieder zu lang dauern würde. Ich glaube es kann beides der Fall sein, Verweichlichung unserer Gesellschaft und Ärzte, die schnell mal was verschreiben.

Sowas liest und hört man doch auch überall: Das Internet ist keine gute Informationsquelle bezüglich Krankheiten. Denn das ganze Halbwissen macht die Ärzte auch schon wahnsinnig, wenn Patienten ankommen und sagen "Wussten Sie, dass ich sterbe, wenn ich mir mit Schnupfen nicht min. 3 mal am Tag die Nase putze?" (Nur ein Bsp.)
Denn es wirkt einfach so als würde keiner mehr den Ärzten vertrauen, obwohl sie nicht einfach gegoogelt haben, sondern sie haben min. mal 8 Jahre dafür studiert. Und das kann man nicht mit einem kleinen Infotext aus dem Internet gleichsetzen. Aber es stimmt auch, dass es Ärzte gibt, die viel zu schnell und zu viel verschreiben. Die machen es wohl einfach aus Trägheit. Allerdings, dank der KV werden sie dafür irgendwann bezahlen müssen.
 

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