Na gut, auch noch meinen Senf dazu gebe.
Wie ist das jetzt mit dem Papst? Künstlich ernähren und am Leben erhalten oder nicht? Oder mit Fürst Rainer von Monaco?
Und was ist mit Herrn/Frau M. in X-Stadt, der/die gerade das gleiche Schicksal mitmachen, nur die Presse interessiert sich nicht dafür?
Hier ist nach typisch amerikanischen Modell etwas durch die Medien aufgebauscht worden, was sich die Streitparteien Ehemann vs. Eltern ohne die Hilfe der Medien nie hätten leisten können, dazu sind die Gerichtskosten in der USA zu hoch.
Das Thema aktive Sterbehilfe ist seit Jahren ein schwieriges Problemfeld, das Gerichte, Gesetzgeber und Ethikkommissionen weltweit beschäftigt. Es gibt auch genügend Beispiele, bei denen per Gerichtsurteil die Abschaltung der lebenserhaltenden Maschinen bei (Wach-)Komapatienten erreicht wurde und diese Patienten wirklich auch wieder zu Bewußtsein gekommen sind.
Aber zu welchem Preis? 10-15 Jahre Koma bedeutet auch einen weitgehenden Verlust zu jetzigen Realität. Viele erlernte Fähigkeiten sind verkümmert evtl. wieder verlernt. Astronauten, die länger als 8 Wochen der Schwerelosigkeit ausgesetzt sind, können nicht mehr richtig gehen, weil der Gleichgewichtssinn gestört ist.
Was ich damit meine ist z.B. Terri hat nichts mitbekommen z.B. den ersten Golfkrieg (Anfang der 90er) geschweige denn, dass es einen Irak-Krieg gab. Falls sie sich noch erinnern könnte wäre ihr Präsident George Herbert Walker Bush (der Vater von G.W. Bush), die Clinton-Ära hätte sie verpasst.
Hätte die Frau nach 15 Jahren Koma noch Sprechen oder Gehen können? Was ist mit Lesen und Schreiben? Kann sie sich an ihre Familie, Geschwister, an ihre Kindheitserlebnisse erinnern? Was ist mit dem Sehen, Farberkennen, räumliches Sehen?
Die Richter werden es sich mit ihrer Meinung bei der Urteilsfindung nicht leicht gemacht haben. Eine moralisch, ethisch, rechtlich sehr schwierige Angelegenheit. Da die gewählte Methode ein "Mord" auf Raten war. Allerdings, was wäre passiert, wenn dadurch Terri aufgewacht wäre und selbständig mit der Nahrungsaufnahme begonnen hätte ?
Ist es ein menschenwürdiges Dasein, künstlich von Maschinen am Leben erhalten zu werden?
Darüber sollte man sich in diesem Zusammenhang Gedanken machen.
Interessen von Dritten sollten da untergeordnet sein und werden, ansonsten bin ich Versuchskaninchen für die Apparate-Medizin. Nicht alles
technisch Mögliche muß auch unbedingt umgesetzt werden.

Wegen (un-)nötigen Tierversuchen in Medizin und Pharmazie regt man sich auf.
Mein Standpunkt mag Außenstehenden hart erscheinen, aber ich hatte in meiner Verwandtschaft und Bekanntenkreis Fälle, in denen ich mir eine vernünftige Lösung zur Sterbehilfe (s.auch den anderen Thread) gewünscht habe und wünsche.
Auch wenn die bisherige Regelung zur "Patientenverfügung" sehr umstritten ist, habe ich eine, weil ich unnötige lebenserhaltende Maßnahmen für mich selbst ablehne.
PoohBear