Teil 8? (ich editiers sonst!)
Wie gelähmt stand ich vor dem leblosen Körper Jim’s. Himmel! War er tot?! Nein! Er durfte nicht tot sein!! Er konnte doch nicht tot sein! Mit was hatte ich überhaupt geworfen?
Das einzige, was sich bewegte, war mein Kopf, aber das genügte. Ich hatte mit einer ziemlich großen, schweren Schneekugel geworfen. Zum Glück war sie nicht auch noch kaputt, das hätte noch gefehlt.
Ich richtete meinen Blick wieder auf Jim. Mir wurde übel. Eine riesige Platzwunde hatte er am Kopf. Ich musste was tun, ich musste den Notarzt rufen! Wo war mein Handy?
Und endlich erwachte mein restlicher Körper und ich suchte fieberhaft nach dem Handy. Es war vom Bett gefallen. ‚Bitte, lass es noch funktionieren!’, dachte ich mit schweißüberströmter Stirn und ich drückte fest auf die Taste mit dem roten, winzigen Telefonhörer. Ein Stein fiel mir vom Herzen, als es aufleuchtete und ich noch ohne den Pin-Code einzugeben die SOS-Funktion auswählte und einen Notruf startete.
Obwohl die Sonne schien, war mir eisig kalt, als Jim in den Krankenwagen eingeliefert wurde. Mum, die natürlich direkt nach meinem Anruf nach Hause gestürzt war, hatte den Arm um mich gelegt und beobachtete ebenfalls, wie der Krankenwagen mit Sirene schließlich um die Ecke bog. „Wie ist das denn nur passiert?“, hauchte sie ohne mich anzusehen. Ich starrte zu Boden und löste mich von ihr.
„Es war meine Schuld“, antwortete ich. Ihre Fingernägel, die ich noch nicht hatte abschütteln können, piekten nun heftig in meine Schulter.
Schweigend saßen wir da, Mum hatte Tee gemacht. Ich trank keinen einzigen Schluck. Mum vermied es, mich direkt anzublicken, und obwohl sie ganz normal mit mir sprach, konnte ich die Enttäuschung aus ihrer Stimme raushören, die Bestürzung, dass ausgerechnet ihre liebe, hübsche Tochter den lieben, netten Jim einen Krankenhausbesuch verpasst hatte. Immer noch war mir übel und ich starrte wie gebannt auf den köchelnden Tee. „Trink“, krächzte Mum. „Es wird dir gut tun.“
„Du schämst dich für mich“, sagte ich und ich wunderte mich kein bisschen. Ich selbst schämte mich. Wie hatte ich nur so etwas Grauenvolles tun können? „Nein!“, erwiderte Mum. „Nein, ganz und gar nicht, ich schäme mich nicht. Du – du warst böse auf Jim, und du hast mir doch erzählt, dass du das ziemlich unbewusst getan hast und –“ „Ich weiß trotzdem, dass du dich furchtbar schämst und böse auf mich bist! Bitte Mum, tu mir einen Gefallen und schimpf mit mir, ich halte das nicht aus…“ „Kessy…“, versuchte sie es erneut, doch ich stand wortlos auf und rannte hoch.
(sorry wegen der uneingerichteten diele
)
Ich schmiss mich auf mein Bett und ich glaube, meine Tränen hätten einen See vollgekriegt. Jim und Scott würden mich auf ewig hassen, auf ewig! Ich würde kein Model mehr werden können, so wie Mum – sie wäre noch enttäuschter, genauso wie meine Oma, und Emily. Sie alle wären furchtbar enttäuscht. Irgendwie hatte ich das Gefühl, von keinem von ihnen mehr verdient zu werden. Was wollte man schon mit einer Tochter, mit einer Enkelin, mit einer Freundin, die einen anderen mit einer Schneekugel umhaut? Ich ekelte mich vor mir selbst.
„Kessy? Darf ich reinkommen?“ „Warum willst du mich überhaupt noch sehen?“, schluchzte ich, als Mum reinkam. „Ich bin es nicht wert.“ „Meine Güte, Kessy!“, rief Mum bestürzt. „Mach doch nicht aus einer Mücke einen Elefanten!“ „AUS EINER MÜCKE?!“, schrie ich. „MUM, ICH HAB JIM BEWUSSTLOS GEMACHT!“ Seufzend setzte sie sich neben mich.
„Kessy“, sagte sie beteuernd. „Hör mal, das war ein Fehler von dir, aber Jim – er hat sich in Dinge eingemischt, die ihn nichts angehen. Ihn hat es nicht zu interessieren, wen du anrufst! Und eine Beziehung mit diesen Worten mit dir anfangen zu wollen…Jim ist ein netter Junge, aber in der Spur muss er noch sehr viel lernen, Kessy. Er versteht nicht genau, wie du fühlst und – “ „Er versteht es sehr wohl, Luna!“, sagte eine kühle Stimme. Voller Entsetzen blickte ich ihn das Gesicht von Scott, der so eben in mein Zimmer getreten war. Entsetzt sprang Mum auf.
„Wie bist du…“, begann sie, ohne auf sein Argument einzugehen. „Die Hintertür stand offen. In welchem Krankenhaus finde ich Jim?“ „Scott“, sagte Mum. „Es war alles ein furchtbares Versehen…“ „In welchem Krankenhaus finde ich Jim?“, fragte Scott erneut, nun betonter und drängender. Er schien ziemlich wütend, ich wusste nicht, ob wegen dem Unfall oder wegen dem, was Mum eben behauptet hatte – das Jim nichts von meinen Gefühlen verstand. „Im St. Leonhard Hospital“, antwortete Mum schnell. „Ich rufe dir ein Taxi.“ Offenbar wollte sie ihre kühnen Worte wieder gutmachen. Scott blickte ihr hinterher, als sie das Zimmer verließ. Ich wollte ihr noch hinterher rufen, dass es doch auch ein Telefon hier im Raum gäbe, aber sie schien mir ziemlich zerstreut. Scott schaute mich nicht an. „Scott“, sagte ich fast flüsternd, „es tut mir so furchtbar Leid.“ Zu meinem Erstaunen lächelte er. „Ich bin dir nicht böse. Deine Mutter hat mir alles erzählt, Jim hat sich ziemlich weit vorgewagt, was deine Angelegenheiten angeht.“ Ich hatte erwartet, dass er mich angebrüllt hätte, dass er mich hochkant aus ‚Young Fashion’ rausgeschmissen hätte, mir böse wäre – aber nein, er verstand mich. „Tu mir nur einen Gefallen“, sagte er. „Bitte denk nicht, dass Jim dich nicht versteht – im Gegenteil. Du solltest vielleicht wissen, dass meine Frau und somit seine Mutter vor sechs Jahren gestorben ist.“ Ich hatte mich immer schon gefragt, was mit Jim’s Mutter passiert war, aber mich nie getraut, danach zu fragen. Die Neuigkeit, dass sie ebenfalls tot war, machte mich traurig, obwohl ich sie nie gekannt hatte. „Das tut mir Leid“, sagte ich. Scott schaute aus dem Fenster. „Nun ja, weißt du, nachdem sie gestorben war, brachen schwere Zeiten für Jim und mich an. Wir beide fühlten uns schrecklich einsam ohne sie. Ich glaube, Jim dachte, das galt für dich genauso, deswegen dachte er, du würdest dich vielleicht freuen, wenn du jemanden neuen hast. Dabei kann niemand plötzlich jemand anderen lieben. Bitte verzeih ihm.“ Ich nickte und fühlte mich wieder schlecht.
„Das Taxi kommt jetzt“, sagte Mum und betrat das Zimmer. „Möchtest du solange vielleicht noch einen Tee?“ „Ja, gerne. Bis morgen dann bei der Probe, Kessy.“ Er wartete noch eine Weile ab, ob ich vielleicht erwähnen würde, ich würde nicht kommen, aber ich nickte nur erneut. Dann gingen er und Mum aus dem Zimmer.
Warum musste mein Leben nur so schrecklich hart sein?
Als Scott uns am Montag verkündet hatte, dass bald die große Sommertour inklusive Preis für das beste Model anstehen würde, wurde ich doch nervös. Ich hatte keine Ahnung, ob ich jetzt im Moment eine besonders gute Figur abgab – doch als ich wieder mal über den Laufsteg trat, lobte mich Scott sehr, allerdings hatte ich das Gefühl, dass er das nur aus Mitleid tat, denn meine Mitstreiterinnen sahen mich zweifelnd an.
(tut mir Leid, dass das Foto nochmal kommt, hab vergessen eins extra zu machen
)
Emily, mit der ich mich wieder vertragen hatte, reckte jedoch den Daumen in die Höhe, was mir ein wenig Mut gab.
Jeden Tag besuchte ich außerdem Jim im Krankenhaus. Mit dem war ich inzwischen sehr vertraut und ich hatte sogar einigen anderen Besuchern sagen können, wo sie entsprechende Zimmer fanden, so gut kannte ich mich mittlerweile aus. Das war allerdings kein gutes Gefühl, denn immer, wenn ich eintrat, musste ich wieder an Nick denken; das letzte Mal hatte ich mich vor Trauer auf der Toilette vergruben. Die Ärzte hatten nur gemeint, Jim bräuchte ein paar Tage Ruhe, um sich von dem Schock und der Verletzung zu erholen, und mich dabei tadelnd angestarrt. Jim aber war sehr freundlich zu mir.
„Jim?“, fragte ich zaghaft. Es sah aus, als schliefe er und ich wollte ihn nicht aufwecken. „Hallo.“
Sein Kopf wandte sich mir zu. „Mein Gott, ist dir nicht zu warm? Ich komme mir vor wie in der Sauna“, sagte ich und machte das Fenster auf. „Och, na ja“, meinte Jim nur. „Hier, ein Comic für dich“, ich reichte ihm mein Geschenk. „Cool! Danke!“, rief Jim erfreut. „Übrigens, morgen Abend komm ich endlich hier raus.“ Das beruhigte mich ungemein. „Soll ich dich abholen?“, fragte ich übermütig. Ich wollte alles,
alles gutmachen, egal, wie. Meine Schuldgefühle linderten sich nämlich nur langsam. „Gerne, das wäre schön. Mein Vater holt mich ab, du kannst morgen um viertel vor sechs zu ihm gehen.“ Ich nickte und setzte mich auf den Hocker neben ihn. Eine Weile lang schwiegen wir. „Ähm..“, sagte Jim. Ich schaute ihn fragend an. „Also…äh, was ich noch wissen wollte…wegen…du weißt schon…“ Nee, irgendwie wusste ich nicht. Hä? Er setzte sich aufrecht hin. Unsere Gesichter waren sich ziemlich nah. Oh nein, nein, Jim, nicht… Doch er konnte keine Gedanken lesen, streckte die Hand nach mir aus und kam näher…
Schon hatte er seine Lippen auf die meinen gepresst. Igitt!! Mir wurde schlecht! Ich löste mich. Er sah mich erstaunt an.
„DU KAPIERST ES EINFACH NICHT, ODER?!“, schrie ich. Die ganze Wut, die verraucht war, regte sich wieder, das ganze Mitleid war gestorben.
Angewidert strich ich mir mit der Hand über die Lippen.
Jim beobachtete mich eine Weile. Dann legte er sich wortlos hin und drehte sich auf die andere Seite.
Dieser Dämlack hatte nichts kapiert!! Manchmal frage ich mich, warum er überhaupt Ohren hat, wenn er doch eh nicht zuhört. Schnaubend verließ ich das Zimmer…
Ist Jim wirklich nur ein Freund für Kessy?
Wie wird die Model-Tour verlaufen?
Und was denkt Jim nun?
Im nächsten Teil mehr Information^^
PS: Das Cover kommt später, vielleicht auch gar nicht, ist nicht so leicht und es soll auf nicht langweilig aussehen, mal schauen^^
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