MijkeWaanzin
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Kapitel 22
Hallo ihr Lieben!
Das Warten hat endlich ein Ende! Dafür ist das Update länger als sonst *g
Viel Spaß beim Lesen und vergesst die Kommis nicht!
Meike
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Kapitel XXII
Der Mittwoch kam schneller, als mit lieb war. Ich hatte gehofft, dass Katie absagen würde, oder wir einen Grund hatten, nicht gehen zu müssen. Doch Inga bestand auf das Treffen, sie freute sich sogar darauf, was ich gar nicht verstand.
„Dann kann ich wenigstens mein Abendkleid nochmal ausführen, bevor ich dick, fett und unbeweglich werde.“
„Ach Maus…“
„Stimmt doch!“
„Nein, stimmt nicht!“
Inga lachte.
„Du bist süß, Schatz. So ich wird mich mal fertig machen.“
„Wie viel Uhr ist es denn?“ fragte ich erschrocken.
„Fünf!“
„Dann haben wir doch noch eineinhalb Stunden Zeit!“
„Eben, und ich will noch in die Badewanne.“
Dass Frauen immer so einen Aufstand ums Anziehen, Schminken und Frisieren machen mussten…
Ich hingegen hatte noch Zeit um mich auf dem Sofa auszustrecken und meinen Rücken zu schonen.
Meine Frau hatte sich hinter der Badezimmertür verschanzt, wo sie auch niemand stören durfte. Nur einmal kam sie kurz heraus um sich was zu trinken zu holen. Ihr Anblick ließ mich schmunzeln: Die Gurkenmaske passte farblich perfekt zur Unterwäsche.
Als sie gierig ihren Saft trank (sich hübsch machen muss wohl sehr anstrengend sein), fragte ich sie, ob ich mir eben meine Sachen holen könne um oben duschen zu gehen, doch sie schüttelte nur den Kopf und hastete zurück ins Bad.
Um viertel nach fünf klingelte es, als ich gerade in meinen Anzug stieg. Es war Frau Dresselhaus, die auf die Zwillinge aufpassen würde. Die Rentnerin war eine sehr kinderliebe Dame und die Mädchen mochten sie sehr.
Ich ließ sie hinein und rief die Kinder. Auch Inga war (endlich) fertig und sah atemberaubend aus.
Liebevoll wurden wir von Marina und Beckie verabschiedet und Frau Dresselhaus wünschte uns einen angenehmen Abend.
Als wir im Hotelrestaurant ankamen, waren Katie und ihr Begleiter noch nicht da. Am Empfang sagte man uns, dass wir an der Bar warten können. So gingen wir in den relativ großen Saal, beobachteten und wurden beobachtet.
Ich fühlte mich zwischen den ganzen reichen Leuten ziemlich unwohl, doch Inga schien die Atmosphäre zu genießen. Sowohl Männer, als auch Frauen warfen ihr bewundernde Blicke zu, was mich schon stolz machte.
Verstohlen schaute ich auf meine Uhr: es war kurz nach sieben und von Katie war immer noch nichts zu sehen. Man nenne mich pingelig, aber wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist es Unpünktlichkeit!
Da wir ohnehin an der Bar warten mussten, was ich nicht wirklich verstand, bestellte ich für Inga und mich Getränke, die sicher total überteuert waren. Zum Glück hatte ich mitgedacht und Geld eingesteckt.
„Ich krieg so langsam Hunger. Katie könnte langsam mal kommen“, meinte Inga.
„Allerdings! Ich find’s ganz schön unhöflich, dass sie uns warten lässt.“
„Wer weiß, welchen Grund sie hat?“
„Wahrscheinlich weiß sie nur nicht, welches Kleid sie anziehen soll.“
„Du bist ganz schön gehässig.“
„Ich weiß.“
Inga grinste. Sie sah wirklich toll aus in ihrem Kleid und das zeitaufwändige Zurechtmachen hatte sich gelohnt.
„Bestimmt rätseln die anderen hier, wer wir sind“, dachte ich mir und stellte fest, dass mein Wasser leer war.
Eine halbe Stunde war vergangen und Katie war immer noch nicht da.
„Meinst du, Inga, Katie kommt noch?“
„Ich hoffe.“
„Langsam werd ich sauer, die Warterei nervt und diese Barhocker sind nicht wirklich gut für meinen Rücken.“
Meine Frau schaute mich verständnisvoll an, und trank ihr Glas aus.
„Darf ich Ihnen noch etwas anbieten? Einen Cocktail vielleicht? Als Special haben wir heute…“
„Nein danke. Aber Sie könnten für mich in Erfahrung bringen, ob Frau Kylie Sommers noch kommt.“
„Gerne“, meinte der junge Mann und griff nach dem Telefon.
Kurz darauf kam ein wichtig aussehender, älterer Herr auf uns zu:
„Herr und Frau van Herbig? Es tut mir außerordentlich leid, aber Frau Sommers hat die Reservierung abgesagt.“
„Aha, und seit wann wissen Sie das? Wir warten hier nämlich schon seit fast einer dreiviertel Stunde und am Empfang hat man uns gesagt, dass wir an der Bar warten sollen!“
Ich war mehr als nur verärgert.
„Das tut mir leid. Herr Kien ist neu bei uns“, versuchte sich der Typ rauszureden.
„Aber ich habe hier eine Nachricht für Sie. Darf ich Sie jetzt an einen Tisch führen?“
„Nein danke, mir ist der Appetit vergangen.“
Der Mann starrte mich verdutzt an, und seine Miene erinnerte mich an einen Frosch.
„Die Unannehmlichkeiten tun mir sehr leid, kann ich sonst etwas für Sie tun?“
„Ich glaube kaum!“
Nachdem ich die Rechnung von einundzwanzig fünfzig für zwei popelige Mineralwasser bezahlt hatte, platzte mir der Kragen.
„Kannst du mir mal sagen, was das soll? Seh ich so aus, als könnte ich Geld schei—ßen? Ist doch echt nen Witz!“
„Schatz, beruhig dich wieder! Lass uns lieber überlegen, was wir mit dem angebrochenen Abend machen. Ich hab immer noch Hunger.“
„Ich auch! Und Rückenschmerzen!“
„Wir wär’s, wenn wir ins ‚Ambiente’ gehen? Da waren wir schon ewig nicht mehr. Ob’s da noch genauso aussieht wie früher?“
Das tat es und ich ließ mich erleichtert auf einen der, schon leicht durchgesessenen Stühle fallen. Leise Musik spielte im Hintergrund und es roch nach Essen, Alkohol und Rauch. Die Atmosphäre hier hatte eine beruhigende Wirkung auf mich und die Wut auf Katie ebbte langsam ab.
„Wie viel Geld hast du noch?“ fragte Inga, als sie die Karte studierte.
„Hoffentlich genug, warum?“
„Ich würd gern das Geflügelgericht essen und danach noch ’nen Nachtisch.“
Schnell summierte ich die Preise auf und stellte fest, dass das Geld glücklicherweise reichen würde. Die Situation war unmöglich: wir saßen total overdressed in einem Café und mussten gucken, dass wir das Essen bezahlen konnten.
„Guck doch mal, was Katie dir geschrieben hat, Schatz.“
„Lieber nach dem Essen, ich will mir den Appetit nicht schon wieder verderben lassen.“
„Ach komm, zeig mal her!“
„Können wir das nach dem Essen machen? Bitte!“
Ich wollte den Brief wirklich nicht hier lesen. An diesem Café hingen so viele Erinnerungen: Unser erstes Date, das eigentlich keins war. Dann der Abend, an dem wir noch tanzen gehen wollten, was so ‚verhängnisvoll’ war.
Ich wollte mir die Erinnerungen nicht verderben und den Abend mit Inga genießen.
„Warum haben wir das eigentlich nicht öfter gemacht?“ fragte Inga, während wir auf unser Essen warteten.
„Gute Frage“, gab ich zurück und überlegte, doch ein triftiger Grund wollte mir nicht einfallen.
Hallo ihr Lieben!
Das Warten hat endlich ein Ende! Dafür ist das Update länger als sonst *g
Viel Spaß beim Lesen und vergesst die Kommis nicht!
Meike

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Kapitel XXII
Der Mittwoch kam schneller, als mit lieb war. Ich hatte gehofft, dass Katie absagen würde, oder wir einen Grund hatten, nicht gehen zu müssen. Doch Inga bestand auf das Treffen, sie freute sich sogar darauf, was ich gar nicht verstand.
„Dann kann ich wenigstens mein Abendkleid nochmal ausführen, bevor ich dick, fett und unbeweglich werde.“

„Ach Maus…“
„Stimmt doch!“
„Nein, stimmt nicht!“
Inga lachte.
„Du bist süß, Schatz. So ich wird mich mal fertig machen.“
„Wie viel Uhr ist es denn?“ fragte ich erschrocken.
„Fünf!“
„Dann haben wir doch noch eineinhalb Stunden Zeit!“
„Eben, und ich will noch in die Badewanne.“
Dass Frauen immer so einen Aufstand ums Anziehen, Schminken und Frisieren machen mussten…
Ich hingegen hatte noch Zeit um mich auf dem Sofa auszustrecken und meinen Rücken zu schonen.
Meine Frau hatte sich hinter der Badezimmertür verschanzt, wo sie auch niemand stören durfte. Nur einmal kam sie kurz heraus um sich was zu trinken zu holen. Ihr Anblick ließ mich schmunzeln: Die Gurkenmaske passte farblich perfekt zur Unterwäsche.

Als sie gierig ihren Saft trank (sich hübsch machen muss wohl sehr anstrengend sein), fragte ich sie, ob ich mir eben meine Sachen holen könne um oben duschen zu gehen, doch sie schüttelte nur den Kopf und hastete zurück ins Bad.
Um viertel nach fünf klingelte es, als ich gerade in meinen Anzug stieg. Es war Frau Dresselhaus, die auf die Zwillinge aufpassen würde. Die Rentnerin war eine sehr kinderliebe Dame und die Mädchen mochten sie sehr.

Ich ließ sie hinein und rief die Kinder. Auch Inga war (endlich) fertig und sah atemberaubend aus.
Liebevoll wurden wir von Marina und Beckie verabschiedet und Frau Dresselhaus wünschte uns einen angenehmen Abend.
Als wir im Hotelrestaurant ankamen, waren Katie und ihr Begleiter noch nicht da. Am Empfang sagte man uns, dass wir an der Bar warten können. So gingen wir in den relativ großen Saal, beobachteten und wurden beobachtet.
Ich fühlte mich zwischen den ganzen reichen Leuten ziemlich unwohl, doch Inga schien die Atmosphäre zu genießen. Sowohl Männer, als auch Frauen warfen ihr bewundernde Blicke zu, was mich schon stolz machte.
Verstohlen schaute ich auf meine Uhr: es war kurz nach sieben und von Katie war immer noch nichts zu sehen. Man nenne mich pingelig, aber wenn ich eins nicht leiden kann, dann ist es Unpünktlichkeit!
Da wir ohnehin an der Bar warten mussten, was ich nicht wirklich verstand, bestellte ich für Inga und mich Getränke, die sicher total überteuert waren. Zum Glück hatte ich mitgedacht und Geld eingesteckt.
„Ich krieg so langsam Hunger. Katie könnte langsam mal kommen“, meinte Inga.
„Allerdings! Ich find’s ganz schön unhöflich, dass sie uns warten lässt.“
„Wer weiß, welchen Grund sie hat?“
„Wahrscheinlich weiß sie nur nicht, welches Kleid sie anziehen soll.“
„Du bist ganz schön gehässig.“
„Ich weiß.“
Inga grinste. Sie sah wirklich toll aus in ihrem Kleid und das zeitaufwändige Zurechtmachen hatte sich gelohnt.
„Bestimmt rätseln die anderen hier, wer wir sind“, dachte ich mir und stellte fest, dass mein Wasser leer war.
Eine halbe Stunde war vergangen und Katie war immer noch nicht da.
„Meinst du, Inga, Katie kommt noch?“
„Ich hoffe.“
„Langsam werd ich sauer, die Warterei nervt und diese Barhocker sind nicht wirklich gut für meinen Rücken.“

Meine Frau schaute mich verständnisvoll an, und trank ihr Glas aus.
„Darf ich Ihnen noch etwas anbieten? Einen Cocktail vielleicht? Als Special haben wir heute…“
„Nein danke. Aber Sie könnten für mich in Erfahrung bringen, ob Frau Kylie Sommers noch kommt.“
„Gerne“, meinte der junge Mann und griff nach dem Telefon.
Kurz darauf kam ein wichtig aussehender, älterer Herr auf uns zu:
„Herr und Frau van Herbig? Es tut mir außerordentlich leid, aber Frau Sommers hat die Reservierung abgesagt.“
„Aha, und seit wann wissen Sie das? Wir warten hier nämlich schon seit fast einer dreiviertel Stunde und am Empfang hat man uns gesagt, dass wir an der Bar warten sollen!“
Ich war mehr als nur verärgert.

„Das tut mir leid. Herr Kien ist neu bei uns“, versuchte sich der Typ rauszureden.
„Aber ich habe hier eine Nachricht für Sie. Darf ich Sie jetzt an einen Tisch führen?“
„Nein danke, mir ist der Appetit vergangen.“
Der Mann starrte mich verdutzt an, und seine Miene erinnerte mich an einen Frosch.
„Die Unannehmlichkeiten tun mir sehr leid, kann ich sonst etwas für Sie tun?“
„Ich glaube kaum!“
Nachdem ich die Rechnung von einundzwanzig fünfzig für zwei popelige Mineralwasser bezahlt hatte, platzte mir der Kragen.
„Kannst du mir mal sagen, was das soll? Seh ich so aus, als könnte ich Geld schei—ßen? Ist doch echt nen Witz!“
„Schatz, beruhig dich wieder! Lass uns lieber überlegen, was wir mit dem angebrochenen Abend machen. Ich hab immer noch Hunger.“
„Ich auch! Und Rückenschmerzen!“
„Wir wär’s, wenn wir ins ‚Ambiente’ gehen? Da waren wir schon ewig nicht mehr. Ob’s da noch genauso aussieht wie früher?“
Das tat es und ich ließ mich erleichtert auf einen der, schon leicht durchgesessenen Stühle fallen. Leise Musik spielte im Hintergrund und es roch nach Essen, Alkohol und Rauch. Die Atmosphäre hier hatte eine beruhigende Wirkung auf mich und die Wut auf Katie ebbte langsam ab.
„Wie viel Geld hast du noch?“ fragte Inga, als sie die Karte studierte.
„Hoffentlich genug, warum?“
„Ich würd gern das Geflügelgericht essen und danach noch ’nen Nachtisch.“
Schnell summierte ich die Preise auf und stellte fest, dass das Geld glücklicherweise reichen würde. Die Situation war unmöglich: wir saßen total overdressed in einem Café und mussten gucken, dass wir das Essen bezahlen konnten.
„Guck doch mal, was Katie dir geschrieben hat, Schatz.“
„Lieber nach dem Essen, ich will mir den Appetit nicht schon wieder verderben lassen.“
„Ach komm, zeig mal her!“
„Können wir das nach dem Essen machen? Bitte!“
Ich wollte den Brief wirklich nicht hier lesen. An diesem Café hingen so viele Erinnerungen: Unser erstes Date, das eigentlich keins war. Dann der Abend, an dem wir noch tanzen gehen wollten, was so ‚verhängnisvoll’ war.
Ich wollte mir die Erinnerungen nicht verderben und den Abend mit Inga genießen.
„Warum haben wir das eigentlich nicht öfter gemacht?“ fragte Inga, während wir auf unser Essen warteten.


„Gute Frage“, gab ich zurück und überlegte, doch ein triftiger Grund wollte mir nicht einfallen.