Danke für eure Kommentare

Ich stell dann mal endlich das Ende rein- ich werd auch keine Geschichte mehr reinstellen, sorry

Hab einfach keine Zeit...
Ich hoffe es gefällt euch
PS: Sorry dass es noch Blätter usw. auf den Bäumen hat aber ich habe die Bilder viele Wochen früher gemacht und wusste noch nicht dass das an Heiligabend spielt...
Kapitel 17
„Beni…“, flüsterte Amélie und versuchte die Tränen zu unterdrücken, während sie den Geruch der Handcrème einatmete. Langsam drehte sie sich um, blickte Beni dabei zögernd ins Gesicht.
„Amélie“, erwiderte Benjamin leise, so leise, dass es Amélie nur dank dem Wind, der seine Worte die wenigen Zentimeter zu ihr hinübertrug, verstand. Sanft fügte er hinzu: „Meine Amélie…“ und streichelte ihre Wange. Seine Haut war warm und weich und Amé musste sich beherrschen, nicht zu weinen, als sie diese Haut spürte.
Amé konnte sich nicht erklären, warum sie es tat, aber irgendetwas überwältigte sie so dermaßen, dass sie ihre Arme um ihn schlang und den Kopf auf seine Schulter legte. Sie wollte schon wieder loslassen, als sie merkte, dass auch Beni sie in seinen Armen hielt.
Einen Moment lang hielten die beiden inne. Man hörte nichts, kein Vogelzwitschern, kein Auto, es war totenstill. Nur entfernte Lichter erhellten den Park ein wenig. Die Sterne sah man nicht gut, eine Wolkendecke hatte sich davor geschoben.
Amélie genoss diese Ruhe, die eigentlich so fremd war. Es war das erste Mal seit Monaten, dass sie an einem Ort stand und nichts tat, außer diesen Augenblick zu genießen.
Beni legte vorsichtig seine Hand auf Amélies Hinterkopf, hielt die schwarzhaarige Frau fest. Für Amélie war es, als ob es nur noch Beni und sie gäbe und nichts anderes auf der Welt. Keine Drogen, keinen Hass, keine Feinde.
Langsam ließ Beni sie los. Amélie wurde gleich kalt, sie fröstelte in ihrem dünnen Mantel und ohne Benjamin, der so viel Wärme und Energie ausstrahlte.
Sie schauten sich in die Augen, sagten nichts. Amélie wusste nicht, wie sie die Stille zwischen ihr und Beni unterbrechen sollte, fühlte sich hilflos – sie merkte nicht, wie sehr Benjamin diesen Augenblick genoss, ihr einfach nur in die Augen zu sehen.
Plötzlich brach alles aus ihr heraus. Tränen schossen ihre Wangen hinunter, ihr Herz schien zu zerreißen.
„Hey!“, sagte Beni aufgelöst. „Was ist denn?“
Amélie versuchte sich zu beherrschen. „Ich…ich…“ ein erneuter Anfall übermannte sie. Nach einer Weile fing sie sich wieder. „Es tut mir…es tut mir so leid… nicht das hier, sondern alles…“
Beni griff ihre zitternden, eiskalten Hände.
„Lass es ruhig raus. Das tut gut. Ich kenne das.“ Er lächelte. „Lass es zu.“
Amélie hielt ganz kurz inne, dann weinte sie weiter. Beni blieb stumm und schaukelte ihre Hände sanft.
„Es tut mir so leid, Beni, es tut mir alles so leid, was ich getan und gesagt habe… ich wollte das doch nicht… doch, irgendwie schon, aber…“ Sie versuchte das Zittern in ihrer Stimme zu unterdrücken.
„Hey, schon gut! Ich weiß doch was du durchmachst, wie du dich fühlst… aber glaub mir, man kann es schaffen. Ich war ein paar Wochen in einer Klinik, ich gebe dir die Adresse, glaub mir, wir schaffen das.“
Amélie schlug die Hände vor ihr Gesicht und wischte sich die Tränen ab, aber es war hoffnungslos; immer wieder überschüttete ein Schwall Tränen ihre Wangen.
„Aber ich weiß nicht ob ich das will!“
Es war ein paar Sekunden lang still.
Dann hauchte Beni: „Amélie, ich glaube nicht, dass du jemals drogensüchtig werden wolltest. Ich glaube eher, dass es die reinste Qual für dich ist, so zu leben… aber du hast dich nach etwas gesehnt, etwas, was niemand erfüllen konnte, und dir deswegen wehtat. Du hast diese Schmerzen so gehasst und wolltest sie loswerden… und mit der Droge vergisst man alles, alles, was man hasst, aber auch das, was man… liebt.“
Er streichelte sanft ihre nasse, kalte Wange, ein kühler Windstoss wehte ihnen durch die Haare.
„Weißt du, als ich dich kennen gelernt habe, da wusste ich nicht so recht, ob du wirklich so süchtig warst, wie du vorgabst zu sein. Denn du warst noch so…normal. Ich weiß nicht wie genau ich das ausdrücken soll. Aber als ich dann die Wahrheit erfuhr, habe ich gemerkt, wie stark dieser ganze Bann ist. Denn es hat dich, eine gesunde, wenn auch etwas einsame junge Frau, hineingezogen. Ich konnte einfach nicht mehr. Und jetzt sehe ich dich – so kaputt und müde – und es tut so weh.“
„Mir tut es auch weh… so sehr“, erwiderte Amélie und riss sich zusammen. „Ich wusste einfach nicht mehr, was ich tun sollte, nachdem ich auch noch dich verloren hatte… ich hatte niemanden und nichts auf dieser Welt, ich wurde immer zurückgestellt und übersehen… ich habe dich getroffen und war so fasziniert – von dir, von dieser Welt. Man schien alles zu vergessen, Freunde und Spaß und Erfolg zu haben, weil man so unverletzlich aussieht. Ich wusste doch nicht, ich hatte keine Ahnung, dass das alles nur so oberflächlich ist… aber man kommt einfach nicht davon los… es ist so verdammt schwer!“
Die beiden atmeten kurz durch.
„Ich will nur…“, flüsterte Amélie leise und kratzte ihren ganzen Mut zusammen, „dass du weißt, dass ich… wenn ich die Wahl zwischen dir und Drogen hätte… ich ganz bestimmt dich wählen würde…“
Amélie wagte es kaum, aufzuschauen. Doch in diesem Moment nahm sie eine winzig kleine Schneeflocke in ihrem Haar wahr. Und es wurden immer mehr.
„Es schneit“, rief Beni lächelnd, „Es schneit an Heiligabend, das erste Mal.“ Amélie lachte kurz.
„Und du lachst“, stellte der braunhaarige, junge Mann ernst fest. „Amélie lacht. Und sie sieht dabei so, so schön aus.“
Ihr Herz schlug schneller.
„Und Benjamin ist so, so froh, dass Amélie, die zweifelsfrei schönste und klügste und begehrenswerteste Frau dieses Universums, sich für ihn, anstatt für die Drogen entscheidet.“
„Und für ihn in die Klinik geht“, fügte Amélie hinzu und die beiden schlangen fast gleichzeitig ihre Arme um den anderen.
„Aber nur, wenn sie ihm verspricht, sie mögen dann bitte zusammen in eine Wohnung ziehen“, ergänzte Beni ernst.
„Sie verspricht ihm noch mehr…“, hauchte Amélie leise, „viel, viel mehr. Ihn zu lieben, Tag für Tag, Nacht für Nacht, jede Sekunde, an ihn zu denken, jeden Atemzug, ihr ganzes Leben lang.“
„Und er verspricht ihr…“ Er hielt kurz inne. Dann grinste er. „Egal.“
In diesem Moment schritt er zu ihr und küsste sie. So leidenschaftlich, bis ihr alles Blut in den Adern gefror, so lange, bis ihr jeder Atemzug verweigert wurde.
Es schien, als wäre sie endlich, nach einer so langen Reise, am Ziel angekommen… mit dem Mann ihrer Träume in den Armen, mit einem so starken Willen, für genau diesen Mann gesund zu werden…
Sie schlenderten Hand in Hand zur Strasse, küssten und umarmten sich, lachten, weinten… wünschten sich, dass diese Nacht nie enden würde, es nichts anderes gäbe, als sie beide.
Irgendeinmal jedoch beschlossen sie, nach Hause zu gehen. Beni lief schon über die Strasse, kniete hin und band sich die Schnürsenkel wieder zu, als auch Amélie über die Strasse schritt, überglücklich, mit dem Mann ihrer Träume auf der anderen Seite.
Mitten in ihrer Glückseligkeit hörte sie weder die quietschenden Autoreifen, noch sah sie das Licht der Scheinwerfer, die auf sie zurasten.
Alles, was sie spürte, war ein dumpfer Schmerz in ihrer Brust, und alles, was sie sah, war die Schneeflocke in ihrem Haar, die sich langsam rot färbte.
Und alles, was sie hörte, waren die Worte: „Ich liebe dich. Ewig.“
~~~~ THE END ~~~~
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EPILOG
Ich werde oft gefragt, warum unbedingt ich, die beste Freundin von Amélie, ihre Geschichte niederschreibe. Und die beste Antwort, die ich darauf weiß, lautet: „Weil ich will, dass diese Welt weiß, dass es eine junge Frau gab, die so einsam war, dass sie darin versank. Als ihr eine rettende Hand geboten wurde, ergriff sie diese, weil es eine Lösung war, herauszukommen, und das wusste sie, dafür war sie dankbar. Aber sie konzentrierte sich nur auf diesen Treibsand, in dem sie sich befand, und rechnete nicht damit, dass es auch noch eine Welt außerhalb des Treibsandes gibt.“
Ich bin eigentlich ganz glücklich, dass Amé so gestorben ist, und nicht anders. Denn sie hat vor ihrem Tod noch etwas ganz Wichtiges kennen gelernt. Die Liebe zu Benjamin, die sie hätte retten können.
Es sind fast drei Jahre vergangen. Natürlich kämpfen wir alle noch mit unserer Trauer, aber wir wissen, dass das Leben weiter geht.
Ich, Denise, die das alles hier in Worte gefasst hat, bin mittlerweile aus der WG ausgezogen und lebe mit meinem Lebensgefährten und meiner kleinen Tochter am Stadtrand.
Ich möchte an dieser Stelle noch Cindy danken, die mir mit dieser Geschichte und ihren Hintergründen unheimlich weitergeholfen hat. Cindy und ich sind Freundinnen geworden. Nach dem Tod Amélies hat sie sich in die Klinik, die Beni ihr angegeben hat, begeben und ist seit damals clean. Sie hat Amélies Job angenommen und berichtet regelmäßig aus ihrer Drogenzeit. Das mit Amés Job klingt vielleicht etwas hinterhältig, aber sie hätte nichts dagegen gehabt, da bin ich mir sehr sicher!
Auch wenn es für nicht ganz alle einleuchtend klingt: es war nötig, dass Amélie hier auf dieser Erde gelebt hat. Sie hat uns vieles gezeigt.
Ihre Nichte, die zwei Jahre nach ihrem Tod geboren wurde, wurde nach ihr benannt.
Und sie hat jemandem das Leben gerettet. Auch, wenn sie es niemals wusste. Nicht nur, indem sie Beni gezeigt hatte, dass er in eine Klinik sollte. Sie haben sich gegenseitig gezeigt, was es heißt, geliebt zu werden.
Beni und Amélie durften diese Liebe erleben. Amélie hat es nicht mehr so viel genützt. Aber Beni schon. Auch nach Amélies Tod wusste er immer: „Sie hat gewusst, dass ich sie liebe, ich habe gewusst, dass sie mich liebt. Und Liebe ist etwas Unsterbliches. Auch wenn sie nicht mehr da ist… ich werde sie immer lieben. Sie bleibt immer in meinem Herzen. Ich liebe wieder eine Frau. Diese Liebe ist anders. Aber genauso stark. Und ich bin glücklich. Endlich. Mit Melanie und… Amélie.“
~~~~THE ENDGÜLTIGE END~~~~ 
okaaay, kann sein dass das etwas kompliziert ist: Melanie hat sich von ihrem Mann getrennt & ist mit Beni zusammengekommen. Melanie hat eine Tochter bekommen, die nach ihrer Tante benannt wurde, also Amélie.
Ist das letzte Bild nicht wunder wunderschön??......... Selbstlob lol

aber ich finds sooooo toll!
