Fotostory Das Weinen der Sirenen

Wieder mal eine gelungene Fortsetzung...und ich hab keine Ahnung, worauf das hinauslaufen soll, aber ich bin sehr, sehr gespannt.

Und ich frage mich immernoch, warum Moe James am Anfang mal eine Skizze gezeigt hat, von einem Mann, der mir aus einer anderen Fotostory seeehr bekannt vorkam...Ob du uns das noch verrätst?
 
*sich als stiller leser outet*

Eigentlich weiß ich noch nicht mal warum ich jetzt einen Kommi schreibe, aber das musste jetzt sein. Die Geschichte ist einfach, keine Ahnung wie man das beschreiben soll, ... wie ein Schokolade die nie leer gehen sollen.. hmm.. ich hoffe du weißt was ich meine :confused:
Ich bin besonders beeindruckt vom text und stelle mir (*geb es ja zu*) meine eigenen Bilder dazu vor und "überschaue" deine. Obwohl auch die jede Emotion sehr treffend wieder geben.

Die Geschichte ist einfach wie Ein Buch das nie enden soll und einen richtig zum (Nach)Denken bringt.

Ich weiß das du es bestimmt nciht mehr hören kannst, aber deine Art zu schreiben ist wie auf dem Konzert deiner Lieblingsband zu sein =)

Bitte um benachrichtigung
 
Die Geschichte ist einfach wie Ein Buch das nie enden soll und einen richtig zum (Nach)Denken bringt.

Ich weiß das du es bestimmt nciht mehr hören kannst, aber deine Art zu schreiben ist wie auf dem Konzert deiner Lieblingsband zu sein =)
Unterschreibe ich beides so. ;)
Offtopic. The Kooks in Köln warn einfach wow :P

Okay. Ich musste grad lachen, weil mich die Situation zwischen Moe und James so an deine Beziehung als Autorin zu uns als Lesern erinnert hat. :D (Jetzt dreh ich völlig durch, die Seeluft hat mich noch mehr vernebelt.
Du schmeißt uns, genau wie James, deine Gedanken hin und wir sollen uns einen Reim drauf machen.:naja: Wir sind ja immerhin ein Publikum, das durchaus hinterfragt, was es geboten bekommt.
Meine Theorie hast du damit übrigens auch mal wieder über den Haufen geworfen. Das hätte alles so schön gepasst ... Menno.
 
Ich auch, ich auch...
Hab gerade alle deine Stories gelesen, okay, hat 'ne Weile gedauert. Verzeih mir die Euphorie, ich komm ja wieder runter... Man liebt dich oder man hasst dich, oder? Ganz oder gar nicht, die Halben holt der Teufel.

Ich weiß, Du/Ihr kennt mich nicht, ich lese hier seit einiger Zeit still und in größeren Abständen mit, aber wenn, dann exzessiv. Und ich bin sehr wählerisch, ich suche immer, bis ich wieder was gefunden habe, was das Lesen lohnt. In diesem Falle... Deine Fans wissen, was ich meine.

Mach doch weiter, bitte.
Auch wenn Du Dein Talent hier mit Sicherheit verschwendest - verschwende es nicht völlig, indem du gar nichts mehr schreibst. Es wäre einfach zu schade darum. Denn ich stimme dir voll und ganz zu: Mr King könnte sich ne Scheibe abschneiden... Oder zwei. Es wäre noch immer genug übrig.

Aminte
 
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Hi :)
Besteht noch weiter Interesse an der Story? Ich war ja jetzt die letzten Wochen gesperrt (danke an die Mods) und konnte hierzu nichts sagen, deshalb frag ich mal ganz dreist in die Runde, weil ein neues Kapitel bald fertig wäre.
 
Ob noch Interesse besteht? Machst du Witze???
ABER SOWAS VON! Bin echt glücklich, dass du wieder da bist, hab dich schon vermisst.
Also bitte, hau in die Tasten, ich hab schon Entzug!
 
...Fortsetzung

„Wach auf, Klumpfuß!“
Ich starrte Moe noch einen Augenblick an. Ihr Gesicht war voller Sorge. Ein bißchen schien es, als wenn sie mich für verrückt halten würde. „Klumpfuß?“ Zweifelsohne gehörte diese Stimme zu meiner kodderschnäuzigen Freundin aus dem Heim. Ich brauchte mich gar nicht umdrehen, um genau zu wissen, daß sie nicht hier war. Es klang auch nicht, als käme ihre Stimme aus dieser Welt. Aber allein die Tatsache, daß ich sie hörte – obgleich auch ohne jegliches Echo und so dicht an meinem Ohr, als stünde sie direkt neben mir- ließ mich zu dem Schluß kommen, daß ich kurz davor war, aufzuwachen. Die Zeit lief mir davon und Moe hatte immer noch keine meiner Fragen beantwortet.



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„Wer ist dieser Albert Jansen, verflucht?“ Ich versuchte, meiner Stimme einen fordernden Klang zu geben, aber mehr als ein müdes Keuchen kam nicht über meine Lippen. Meine Gedanken drehten sich im Kreis und ich hatte das Gefühl, die Welt um mich herum beginne sich aufzulösen. Alles umsonst und schon wieder bei Null.
„Antworte mir, Moe!“ hörte ich mich selbst reden, und ich spürte wie sich unsichtbare Klauen um meine Schultern legten und mich versuchten, nach hinten zu reißen – wo immer sich dieses Hinten auch befand. Langsam drehte sie sich zu mir um und ihr Gesicht, ein halbtransparenter Brei aus blassen Farben, erschreckte mich bis ins Mark. Zwischen ihren Lippen öffnete sich ein schwarzes Loch, das innerhalb weniger Sekunden zu einem alles verschlingenden Abgrund heranwuchs und mein Verstand brauchte eine Weile um zu begreifen, daß dies nur ihr Mund war, der sich öffnete, um mit mir zu sprechen.
„Nun sag es schon!“ schrie ich, aber hörte meine eigenen Worte nicht mehr.


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„Was soll ich sagen?“
Ich öffnete die Augen und blickte in Thereses altbekannte und unsympathische Fratze. Von jetzt auf gleich waren die Kopfschmerzen, die mich seit ich bei Moe angekommen war, begleitet hatten, wie weggeblasen. Bis auf das stetige Ziehen in meinem desolaten Knie ging es meinem Körper erstaunlich gut.
„Nichts.“ sagte ich schließlich.
„Warst du wieder bei dieser unwichtigen Person in deinem Traum?“ krächzte Therese und ging im Zimmer auf und ab.
„Ich glaube nicht, daß sie unwichtig ist.“ antwortete ich. „Sagt dir der Name Albert Jansen etwas?“ Therese setzte einen nachdenklichen Blick auf und für einen Moment lang schien es, als würde sie wirklich ihre grauen Zellen bemühen. Ja, für einen kurzen Augenblick erlag ich wirklich der Illusion, daß sie mir etwas gehaltvolles zu sagen hatte. Aber als sie dann anfing, wie ein kleines Mädchen zu kichern, löste sich diese Illusion so schnell wieder auf, wie sie gekommen war.
„Nein!“ gackerte sie. „Aber ich kenne einen Brian Setzer, und der hat ein tolles Orchester!“ Sie kugelte sich vor Lachen beinahe.
„Dann haben wir nichts mehr, womit wir arbeiten können.“ sagte ich resigniert.
„Was spielt das denn noch für eine Rolle, Klumpfuß?“ fragte Therese und hörte ihr Lachen abrupt auf. „Ich meine… was für einen großartigen Sinn sollte das hier alles noch ergeben, hm? Zeitstillstände… Menschen, die immer das selbe sagen… Kannibalenkinder… oh, und nicht zu vergessen, mein nekrophiler Freund James, der es mit Leichen treibt!“
„…nicht zu vergessen, eine total schizophrene Therese, die Kinder kleinschnibbelt und ständig loslacht, als hätte man ihr einen grenzgenialen Witz erzählt, obwohl die ganze Menge unter dem Zirkuszelt schweigt, wie bei einer Beerdigung!“ patzte ich zurück.



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„Du bist ein Ar.schloch!“ lächelte sie freundlich. „Warum rede ich überhaupt mit dir? Besser ist es, ich gehe meiner Pflicht nach – die Stimmen in meinem Kopf sind sowieso viel interessanter als du, Klumpfuß!“ Mit den Worten schwang sie sich elegant aus der Tür und war verschwunden. Und als wäre diese Geste noch nicht melodramatisch genug gewesen, erstarb mit dem Knallen der Tür die einzige Glühbirne in meinem Zimmer und es war von jetzt auf gleich stockdunkel. Wenn man es genau betrachtete, hatte Therese vermutlich recht. Diese ganze Sache war von vornherein viel zu hoch für uns gewesen und wir waren naiv anzunehmen, dieses komplexe Rätsel lösen zu können. Gab es überhaupt eine Lösung? Gab es überhaupt ein Rätsel? Gab es verflucht nochmal überhaupt irgendwas?
Es fing an zu regnen und als ich meinen Kopf in Richtung Fenster drehte und geistesabwesend auf die Scheibe starrte, wo sich das Wasser mit dem Dreck vermischte und in graubraunen Schlieren das Glas herunterrann, erschien mir auf einmal alles sinnlos. Früher oder später raffte es sowieso jeden von uns dahin. Niemand erlebte hier das 15. Lebensjahr. Und angesichts den Tatsachen, die ich vor mir liegen hatte, erschien es mir als unmöglich, noch genug Zeit zu haben, mich weiter um die bizarren Vorkommnisse zu kümmern – ganz zu schweigen von der Kraft, die dazu nötig war. Kraft hatte man gerade genug, um hier einen gewissen Zeitraum zu überleben. Und ich spürte, daß der Zeitpunkt, an den jeder von uns irgendwann einmal kam, wo man einfach nicht mehr konnte, gekommen war. Wenn es sowieso das Ziel war, hier zu sterben, so konnte man das ganze auch ein wenig beschleunigen.

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Ohne einen weiteren Gedanken daran zu verschwenden, trat ich aus meinem Zimmer in das Treppenhaus, wo mich die Stufen noch weitere 3 Stockwerke hinauf brachten. Was hatte es in meinem Leben schon großartiges gegeben? Ich war ein Heimkind. Ich hatte nichtmal etwas, was ich verlieren konnte. Ebenso wenig gab es etwas, was ich hinterlassen wollte. Keine Abschiedsbriefe, keine Tränen, nichtmal einen Blumenstrauß würde es geben, wenn ich jetzt ging. Niemand würde um mich trauern – nichtmal Therese. Wenn ich je Eltern gehabt hatte, so war es ihnen sowieso egal, was mit mir passierte. Sie haben mich diesem Ort schließlich überlassen, damit ich starb. Freunde hatte ich keine. Wenn es überhaupt einen Grund gab, sich diese Qual länger anzutun, indem man am Leben blieb, dann hatte sich dieser Grund ziemlich gut versteckt – oder er war mir abhanden gekommen. Wie auch immer man es betrachtete, es gab keinen Anlaß dazu, weiterzuleben. Weiter die von Verwesungsgestank geschwängerte Luft zu atmen, das knurrende Fordern des eigenen Magens mit kranken und stinkenden Ratten notdürftig zu besänftigen, und jedesmal, wenn man sich im Bett ausruhte, nachher die neuen Flohbisse zu zählen, wenn sie denn noch zählbar waren – all das war es nicht wert. Mit einem mal fühlte ich mich vollkommen ausgebrannt. Auch wenn ich oberflächlich gesehen keine Hoffnung mehr hatte, so lauschte ich doch tief in mich rein, ob es nicht doch einen Grund gab, weiterzumachen, aber nichtmal das leere Echo meiner eigenen Gefühle hallte zurück zu mir.

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Auf den oberen Etagen wohnte längst niemand mehr. Die Bewohnerzahl des Heimes hatte sich in den letzten Wochen drastisch verringert und es hätte eigentlich an der Zeit sein müssen, wo der Pick-Up aus dem Dorf eine Gruppe Frischfleisch brachte. Es schien mir jedoch nur als völlig logisch, daß Therese und ich die Weltgleichung aus den Fugen gebracht hatten mit unserer Fragerei und daß dies der Grund dafür war, warum keine Neuen kamen. Wenn es so blieb, so bestand kein Zweifel daran, daß das Heim bald ein toter Ort war, an dem es keine Seele mehr gab, die der tragischen und resignierten Tagesordnung nachging. Der Gedanke rang mir nichtmal ein müdes Lächeln ab.
Während ich auf das Dach hinaustrat, Wind und Regen mir ins Gesicht peitschten und meine Kleidung in weniger als drei Minuten völlig durchnäßten, erfüllte mich auf einmal ein unscheinbarer Frieden. Es war, als hätte die Macht, die ich in ihrem riesigen Uhrwerk aus dem Takt gebracht hatte, mich für mein Vorhaben, still und heimlich aus der Welt zu treten, bestärken, und mit immenser Ruhe belohnen wollen. Als hätte die Resignation vor einem unlösbaren Problem mit mir Frieden geschlossen, und als ich in den gähnenden Abgrund vor mir blickte, wußte ich, daß dort unten – fünf Stockwerke in der Tiefe- die Erlösung lag.

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Schlaf, Ruhe, ein seliger Zustand, an den ich mich nichtmal zu erinnern vermochte. Mit einem mal fühlten sich meine Glieder an, als seien sie aus zenterschwerem Blei gegossen. Ja, ich war müde und ich konnte es kaum erwarten, endlich einzuschlafen. Und so schloß ich die Augen und ging den letzten Schritt. Mein Fuß trat ins Leere, das Gleichgewicht geriet außer Kontrolle und während ich fiel, fühlte ich mich zum ersten mal in meinem Leben glücklich.

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„Du tust, was ich dir sage!“ brüllte eine tiefe Männerstimme und ein flackerndes Licht tanzte aufgeregt vor meinen Augen in der Dunkelheit herum. Wo war ich? Ich stolperte zurück, ruderte wild mit den Armen in der Luft herum, um etwas zu fassen zu kriegen, was meinen Sturz auffing, aber bevor ich in der herrschenden Schwärze auch nur den Ansatz einer Orientierung bekam, fiel ich rücklings auf den Boden. Meine Hände tasteten sich wie die Fühler einer blinden Schnecke über das feuchte Gras, auf dem ich lag, während mich das kleine, helle Licht vor meinem Gesicht blendete und den Kontrast zwischen Hell und Dunkel so sehr verstärkte, daß ich meine Augen nur unkontrolliert zusammenkneifen konnte, statt sie allmählich an die Lichtverhältnisse zu gewöhnen.

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[FONT=&quot]„Ich wiederhole mich nicht gern, Fräulein!“
Wer war dieser Mann, zu dem die Stimme gehörte? Und doch, irgendetwas an seinem Tonfall schien mir bekannt. Es war, als ob jedes seiner Worte irgendeinen Punkt in meinem Unterbewußtsein berührte. Ich konnte nicht mit Gewißheit sagen, was es war, aber es fühlte sich an, als würden seine Worte in ein längst vergessenes Wespennest stechen und ich spürte, wie mein Herzschlag in die Höhe schnellte und mir den Schweiß auf die Stirn trieb.
„SPRECHE ICH CHINESISCH?“ brüllte das flackernde Licht vor mir, und ich fuhr zusammen, als hätte man mir mutwillig und unvorhergesehen einen Tritt ins Gesicht verpaßt. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Auf einmal war es sonnenklar! Würde ich nicht tun, was der Mann von mir verlangte, würde ich sterben – und dabei war es völlig egal, ob ich nun wußte, was er von mir wollte, oder nicht. Meine Hände kritzelten zitternd auf dem Boden herum. Da lag noch etwas neben mir. Es fühlte sich weich, kalt und glitschig an. Ich brauchte nicht lange, um zu wissen, was ich vor mir hatte. Fünf starre und vom Wasser aufgedunsene Finger, ein paar festgesaugte Blutegel und das leise aber bestimmte Reißen von aufgeweichter Papierhaut, wenn man mit den Händen darüberglitt. [/FONT]

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Mit einem mal begriff ich, daß dies meine persönliche Hölle sein mußte. Eine Hölle, in der es nur mich und meine Alpträume gab, die ich seit langem als Vergangenheit abstempelte. Im Hier und Jetzt gab es kein Heim, keine Moe, keine Rätsel. Ich hatte mich in den Tod gestürzt und jetzt war ich dort, wo die Macht, die ich versucht hatte, aus dem Gleichgewicht zu bringen, mich haben wollte. Mit dem bittersüßen Gesang einer Sirene hatte es mich hierher gelockt und mich somit endlich als Spieler in diesem grausigen Theaterstück disqualifiziert.
„Ich schwöre dir, ich werde dich ersäufen, wenn du es wagst, nicht das zu tun, was ich von dir will!“ röhrte es vor mir und das Licht, das offensichtlich von einer kleinen Taschenlampe stammte, bewegte sich im Takt des vor Wut zitternden Brustkorbs, der sich mit jedem Atemzug hob und senkte. Ja, ich wußte, was der Mann von mir wollte. Ich hatte es in vielen Alpträumen erlebt und wann immer ich ihm begegnete, fügte ich mich wie ein geprügelter Hund in mein Schicksal. Ich wußte, er würde mich umbringen, wenn ich es nicht tat. Doch mit einem mal fiel mir auf, daß jetzt in dieser Situation etwas anders war. Es war die schlichte und ergreifende Tatsache, daß ich schon tot war.

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Und gepackt von dieser Erkenntnis, daß man einen Menschen nicht zweimal umbringen konnte, beschloß ich zum ersten mal in meinem Leben zu fliehen. Nichts würde es geben, was mich noch einmal dazu brachte, mich dieser furchtbaren Demütigung auszusetzen. Ich schwang mich auf die Beine und machte einen Satz nach hinten, wo ich mit der immensen Wucht, die ich auf meinen Körper ausübte, vor eine hohle und glatte Wand knallte. Und als befände ich mich in einem Wohnzimmer direkt unter der Fotogalerie der Familienbilder, spürte ich, wie der Ruck etwas über mir zu Fall brachte, das mir auf den Kopf fiel und dort mit dem lauten Klirren von zersplitterndem Glas zerschellte. Ich tastete mich hastig vorwärts, doch die Wand endete in einer rechtwinkligen Ecke, von der eine weitere Wand abging und ich fühlte auch dort etwas, was in mir als allererstes die Assoziation von eingerahmten Bildern wachrief. Der tanzende Lichtkegel der Taschenlampe folgte mir und ich vernahm ein heiseres und grunzendes Lachen. Wie konnte das sein? Just zuvor hatte ich noch das taufeuchte Gras unter mir gespürt! Ich war draußen! Und dort gab es keine hohlen Regipswände mit entsprechender Dekoration.

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Das Lachen steigerte sich zu einem Erdbeben und mit einem mal war es taghell. Es brauchte eine Zeit, bis sich meine Augen an das Licht gewöhnten, doch dann hob ich meinen Blick und stellte fest, daß ich mich auf einer weiten Wiese befand, auf der ich weit und breit kein Hindernis in Form einer Wand ausfindig machen konnte. Direkt zu meinen Füßen lag ein kopfloser und aufgedunsener Fleischsack mit zwei Armen und Füßen und direkt davor stand ER – Mit einer kräftigen Statur, die der eines Minotaurus gleichkam und einem gesichtslosen Kopf, auf dem lediglich ein paar dichte schwarze Haare wirr zu allen Seiten abstanden. Der Schreck fuhr mir durch die Glieder und ich taumelte zurück, bis ich mich nach wenigen Schritten gegen die nicht vorhandene Wand drückte.



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...to be continued
 
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Endlich.... geht es weiter. Und so spannend!
Irgendwie ist hier alles möglich - leider hab ich ein bisschen den Faden verloren, wer da eigentlich wer ist, wo wo und was was.
Aber wenn ich das richtig zusammenkriege und meine Theorie stimmt, ist nichts real - bis auf die Träume. Und niemand - bis auf Moe vielleicht? Nach dem letzten Kapitel glaub ich ja, nicht mal Klumpfuß selbst ist real. Ne satte Persönlichkeitsstörung, würde ich diagnostizieren, Realitätsbezug völlig im Eimer. Warum wohl?
Naja, der liebe Onkel Jansen dürfte auch real sein. Oder Papa Jansen. Oder was auch immer, jedenfalls real tot, wie es scheint. Und irgendwann hat es noch ne Leiche gegeben, aber so ganz sicher bin ich mir da nicht, das könnte auch wieder... Oh mann, ist das spannend.
Nicht wieder aufhören, bitte bitte %).

Wahnsinns-Story, Respekt. Bin so gespannt, wie das alles zusammenhängt.
 
äh...
hä?
Also grade raff ich so GAR NICHTS.. ich glaub ich lese morgen ALLES nochmal von vorne um mir dann wieder unbegründete, völlig sinnfreie auf viel zu wenig anhaltspunkten basierende theorien zusammenzubasteln... bis dann.
 
Wann ist das nächste Kapitel online, sagtest du? ^^
Ist wie bei Lost, selbst wenn man ein minibisschen gespoilert ist, regt das die Fantasie nur noch mehr an. Das wie ist das spannende. Und das ob überhaupt... und generell!
 
ACH ICH WEIß ES DOCH AUCH NICHT. *schmoll*

James ist auf jeden Fall ein gestörter Teenie und Moe ist meines Erachtens real. Aber das hatten wir ja schon.
Oder ist das zu einfach.


Weißt du übrigens, was ich LIEBE? Sowas hier (ist mir grade aufgefallen, als ich nochmal so einiges von weiter vorne gelesen habe, um es zu raffen):

Aufeinmal dröhnte mein Kopf, als hätte eine Horde von kleinen Handwerkern in meinem Gehirn Einzug erhalten, die jetzt mit Hammer und Meißel anfingen, aus meinem Schädel eine Titelseitenidylle für die Zeitschrift ‚Schöner Wohnen’ herzurichten.

WIE GEIL!

Und James... vllt ist er einfach nur in einem Pc-Spiel o.ä. gefangen?
Absurd ja. Und unbegründet - erst Recht.
 
Bei dem letzten Kapitel jetzt habe ich irgendwie den Faden verloren. Habe die Geschichte diesen Nachmittag in einem Rutsch durchgelesen und will dir nicht vorenthalten was mir dabei so durch den Kopf gegangen ist. Auch wenn es nach dem letzten Teil nur noch begrenzt Sinn ergibt :lol:

Faszinierend finde ich die kurzen Einwürfe von Therese, von denen ich mir nicht denken kann wo sie die aufgeschnappt haben.
Woher kennt sie Jeopardy, Homer Simpson und Genial daneben? Bin ich die Einzige, die über diese Sätze gestolpert ist und einen Moment innegehalten hat?
Wenn die Kinder sich nicht mehr an ihr Leben vor dem Heim erinnern können, wieso bleiben dann solch unwichtige Fakten hängen?
Das wirst du doch nicht einfach so aus Jux eingebracht haben, oder etwa doch? Ist es absurd, dass ich mir über solche Kleinigkeiten Gedanken mache?

Ich muss bei den Dorfbewohnern an die Menschen aus Derry, aus Stephen King’s ES denken. Es ist schon lange her, dass ich das Buch gelesen habe, aber ich glaube, die haben sich ähnlich roboterhaft verhalten. Jedenfalls haben die sich auch nicht für die Wahrheit (in dieser Story ein dehnbarer Begriff) interessiert.
Oder Tommyknockers, nicht King’s bestes Buch, handelt aber auch von einem Dorf mit merkwürdigen Bewohnern.
Damit wären wir dann übrigens auch bei der Theorie mit den Aliens gelandet :D

Es gibt so viele Möglichkeiten, eine absurder als die andere. Und ich bin sowieso nicht diejenige, die tolle, logische Lösungen aus dem Ärmel schüttelt.
Normalerweise bin ich, wenn überhaupt, auch eher ein stiller Leser. So einen langen Beitrag habe ich, soweit ich weiß, noch nie zu einer Fotostory geschrieben, also kannst du dich ziemlich geehrt fühlen.
Ich freue mich schon auf die Fortsetzungen und werde mir bestimmt auch deine restlichen Storys ansehen.
Ferien sind schon was Tolles.


Oh, Moment einen hab ich noch. Wie wäre es mit einem Paralleluniversum. Und James kann dort eintauchen. Oder so.
 
Ich hab irgendwo mal die 'Regel' gelesen, dass Ich-Erzähler nicht sterben dürfen ... :D
Ob das hier auch gilt? xD

Jedenfalls, ich bin verwirrt. o_O
Träumt James oder wie?

Ich freu mich schon auf die Fortsetzung. :D
 
*hui das konzert geht weiter* ;)

momentan weiß ich noch gar nicht so genau, wie ich meine eindrücke, ideen besser gesagt fantasien ^^ in worte zusammen fassen soll, habe immer das gefühl als würde noch ein puzzleteil fehlen und wenn man denkt man hat es passt es nicht zu diesen Puzzle.. :confused: versteht wahrscheinlich grad sowieso keiner was ich meine ;)

*das mit den Simpson und so ist mir auch aufgefallen, muss aber gestehn das ich darüber gar nicht nach gedacht habe* schäm *rotwerd*
 
Vielleicht machen die einen Versuch mit Kindern, wie sie aufwachsen, ohne Liebe etc.
Und vielleicht steigert sich James einfach zu sehr rein ...
Theresia ....


Ach ich hab doch keine Ahnung!

Schreib schnell weiter :x

Ich würde so gerne das Ende lesen .. Wie's ausgeht.
Und dann nochmal alles. LOOOOOOOOOOOS :D
 
Oh Mann... Ich bin vor einigen Monaten schonmal auf diesen Thread gestoßen, hatte aber wegen diversen Klausuren nicht die Zeit, hier großartig zu lesen. Heute bzw. gestern *auf uhr guck* hab ich angefangen, die Geschichte nochmal komplett von vorn bis hinten zu lesen und... Verdammt... Ich bin sprachlos. Das ist definitiv eine der besten Storys, die dieses Forum je zu Gesicht bekommen hat.

Habe auch schon so meine eigene Theorie entwickelt, mit der ich versuche, alles bis jetzt geschehene irgendwie zu begründen. Aber irgendwie bin ich dennoch sehr verwirrt. Ich gehe jede Wette ein, dass ich heute Nacht kein Auge zu machen werde, weil ich mir die ganze Zeit den Kopf über diese Geschichte zerbreche. :D
Im Moment denke ich auch, dass sich die ganze Geschichte in James Psyche abspielt... Bin gerade zu faul und zu müde den Rest meiner Spekulationen aufzuschreiben.

Werde auf jeden Fall weiter lesen, daher würde ich mich sehr freuen, wenn du mich benachrichtigen würdest wenn es weiter geht!?
 
Und ich will nicht, dass diese Story auf Seite 2 abrutscht. Nicht mehr und nicht weniger...
Wann geht es weiter?
 
Sorry für die lange Wartezeit ^^''''' .... Aber hier ist das neue Kapitel:

Fortsetzung...

„Glaubst du etwa, du könntest abhauen?“ grunzte das gesichtslose Ungeheuer und ehe ich mich versah, trat es mit seinen schweren Kampfstiefeln auf mich zu.
„Weißt du, wie sehr du mich ankotzt? Schau dich doch an!“
Mein Herz schien sich durch den Brustkorb boxen zu wollen. Wie im Traum tastete ich mich weiter an der unsichtbaren Wand entlang, bis ich zu einer weiteren Ecke gelangte. Es war schier unmöglich! Wohin ich auch sah – es ersteckte sich eine weite Wiese, aber gleichzeitig war es, als wäre ich in einem kleinen Raum gefangen, dessen Durchmesser höchstens zehn Schritte betrug.
„Du widerst mich an! Postnatal abtreiben sollte man dich.“
Die Panik ließ meine Knie zu Pudding werden und ich spürte, wie meine Lungen sich weigerten, genügend Sauerstoff aufzunehmen, um mich weiterhin handlungsfähig zu halten. Das Ungeheuer war jetzt höchstens einen großen Schritt von mir entfernt und die kleine Taschenlampe bebte in seiner Hand. In Gedanken sah ich, wie die Pranke mich damit niederschlug und so lange auf mich einhämmerte, bis von meinem Kopf nichts weiter übrig war, als ein blutiger Brei. Instinktiv drückte ich mich um die unsichtbare Ecke und tastete weiter mit den Händen an der Wand entlang, und als hätte eine höhere Macht meine Bitte erhört, fanden meine klammen Finger einen Türknauf, der ebenso unsichtbar war, wie die dazugehörige Tür. Als gehörten meine Hände einer anderen Person, drehte ich den Knauf herum, während jede Faser meines Körpers darum betete, daß diese Tür nicht verschlossen sein möge. Sie war tatsächlich offen und mit der von Angst gesteuerten Schnelligkeit eines Geparden quetschte ich mich hindurch und schlug sie von der anderen Seite wieder zu.


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Es traf mich wie ein Schlag. Von der anderen Seite war dort tatsächlich eine Tür, und ebenfalls eine Wand. Und als wäre das noch nicht bizarr genug gewesen, kannte ich diese Umgebung – ja, ich war schon oft hier gewesen. Ich war wie erstarrt, als ich das große, holzfarbene Bett mit den sauberen Laken sah und das Fenster darüber, welches ein paar Sonnenstrahlen die Einsicht in den kleinen, gemütlichen Raum gewährte. Es handelte sich um Moes Schlafzimmer, nur fehlte die dazugehörige Hauptperson. Ich stand mit dem Rücken fest an die Tür gelehnt, falls der gesichtslose Minotaurus auf die Idee kam, mir zu folgen – doch jenseits der Tür gab es kein Geräusch, das die Anwesenheit des Monsters bestätigt hätte. Als der Schock einigermaßen nachließ, war ich immer noch nicht fähig, auch nur einen klaren Gedanken zu fassen. Sicherlich war ich neugierig, ob sich hinter der Tür, vor der ich mit versperrenden Armen stand, immer noch die semiunendliche Wiese erstreckte, doch ich wagte es nicht, sie noch einmal zu öffnen. Wie konnte es sein, daß ich mich plötzlich hier in diesem Zimmer befand? Und wo war Moe? War das hier ein grausamer Abklatsch von Szenerien, die ich kannte, nur um mich zu verwirren? Wenn meine Theorie stimmte, daß ich mich in meiner persönlichen Hölle befand, dann schien mir dieser Gedanke nichtmal abwegig zu sein.


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Ich hatte mich vom Dach gestürzt. Fünf Stockwerke in die Tiefe. Um einen solchen Sturz zu überleben, mußten mehrere Wunder zur gleichen Zeit passieren, und es war mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht der Fall, daß ich nur bewußtlos war. Ich mußte tot sein. Eine andere Erklärung gab es nicht. Und um ehrlich zu sein, hatte ich das Heim an sich schon als Hölle empfunden. Daß es gar noch schlimmer ging, wäre mir vermutlich nichtmal im Traum eingefallen. Hätte man mir als noch Lebender etwas von Himmel und Hölle erzählt, ich hätte wohl nur müde gelächelt und verächtlich abgewunken. Das Heim war nun wahrlich kein geeigneter Ort, um irgendeine Art von Glauben aufrecht zu erhalten. Und dies hier konnte nicht mehr sein, als eine schlechte Theaterkulisse in den Tiefen der Unterwelt, die nur dazu erbaut worden war, um mich zu quälen. Und es gab sogar ein Indiz dafür, daß dies hier nicht die Welt der Lebenden war – Moe war nicht hier. Natürlich war sie nicht hier, denn sie war schließlich nicht tot.



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Es dauerte einige Minuten, Stunden, Tage – ich weiß es nicht, bis sich mein Puls wieder normalisierte und ich mir sicher sein konnte, daß das gesichtslose Ungetüm keine Anstalten machte, durch die Tür zu brechen. Und als ich es wagte, meine Position ein wenig aufzulockern, spürte ich eine bleierne Müdigkeit in meinen Knochen. Es kam mir vor, als hätte dieses Horrorszenario in der Dunkelheit sich über Wochen hingezogen und unentwegt an meinen Kraftreserven gezehrt, sodaß ich jetzt – in der vermeintlichen Sicherheit- mit immenser Erschöpfung reagierte. Ja, es war, als würden meine tonnenschweren Beine mich keinen Zentimeter weiter tragen. Die Frage, wieso man als körperloses Wesen, das man ja im Tod schließlich zu sein hatte, soetwas wie Erschöpfung verspüren konnte, stellte ich mir nicht mehr. Stattdessen fiel ich wie ein nasser Sack in mich zusammen und verlor endgültig das Bewußtsein.



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Ich konnte nicht sagen, wann ich zum letzten mal in meinem Leben geweint hatte. Ob ich überhaupt jemals geweint hatte. Aber dieses Gefühl, wenn die Tränen langsam die Wangen herabrinnen und am Kinn den leisen Hauch eines Kitzels hinterlassen, bevor sie zu Boden fallen, kannte ich sehr gut und es war, als wenn mir genau dieses Gefühl nun zuteil wurde. Doch als ich langsam wieder zu Bewußtsein kam und auch die Geräusche wieder Einzug in meine Ohren erhielten, merkte ich, daß ich keineswegs weinte, sondern daß ich im Regen lag und die Wassertropfen mit eisiger Kälte auf mein Gesicht niederprasselten. Ich konnte nur schwerlich die Kraft dazu aufbringen, die Augen zu öffnen, aber als ich es tat, sah ich in einiger Entfernung einen großen, stinkenden Müllberg, auf dem sich nicht nur diverse defekte Gerätschaften aus längst vergangenen Zeiten, sondern auch fast vollständig verweste Leichenteile befanden und vor meinen Füßen die schmutzig graue Fassade eines großen Betonklotzes. Es bestand kein Zweifel – ich war zurück im Heim.







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Wie konnte das sein? Ich mußte tot sein! Mit einem mal brachte ich die Kraft auf, mich zu bewegen, und als wäre es ein schlechter Scherz vom Schicksal persönlich, spürte ich nicht einen schmerzenden Knochen in mir. Ich rappelte mich auf die Beine und tastete mich ungläubig ab. Das konnte nicht sein. Ich blickte hinauf zum Dach des Betonklotzes und fragte mich, ob ich wirklich dort herunter gesprungen war. Kein Zweifel – ich erinnerte mich genau. War ich ein Geist? Fest entschlossen, auf diese Frage eine Antwort zu bekommen, hastete ich los in Richtung Keller zu Therese.



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Auf meinem Weg begegnete ich keiner Menschenseele und als ich die Tür zum Keller mit einem metallernen Knatschen öffnete, entdeckte ich meine durchgedrehte Verbündete singend in der hintersten Ecke des Raumes sitzen und in regelmäßigen Abständen ein rohes Stück Fleisch in den Mund schieben.
„Therese!“ sprudelte es aus mir heraus, doch meine Freundin schickte sich nicht an, mich zu beachten. Stattdessen sprang sie mit Schwung auf die Beine und hielt ein imaginäres Mikrofon vor ihr Gesicht.
„Why does it always rain on meeeeeeeeeeheheheheeee!“ krächzte sie mit einer Stimme, die dem Original des Liedes nicht annähernd gerecht wurde.
„Therese, kannst du mich sehen??“
„Nein, kann ich nicht!“ brummte sie melodiös zurück, als gehörte ihre Antwort zur musikalischen Darbietung.
„Ich meine… bin ich durchsichtig oder sowas?“ fragte ich wieder.
Mit einem mal hielt sie inne, legte ein wütendes Gesicht auf und warf mir den Rest ihrer Mahlzeit an den Kopf.
„Es wäre für dich wahrlich besser, durchsichtig zu sein, du Idiot! Was willst du überhaupt?“
Ich sah sie nicht an, sondern fand mich erneut wieder, wie ich wie ein verrückt Gewordener an mir herumtastete.
„Ich bin vom Dach gesprungen!“ kam es wie von selbst über meine Lippen. „Ich meine, ich müsste tot sein, oder zumindest sämtliche Knochen gebrochen haben…“


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„Genau, du bist vom Dach gesprungen und fünf Minuten später stehst du in altbekannter und tragischer Manier vor mir und erzählst mir den totalen Bullshit!“
„Es ist aber wahr!“ beharrte ich in fast schon weinerlichem Tonfall. „Du musst mir glauben, Therese! Ich war auch bestimmt tot!“
„Bescheuert bist du!“ brüllte sie zurück und als wäre es mir noch nicht selbst aufgefallen, fügte sie noch einige schlagkräftige Argumente hinzu, die ihre Meinung untermauerten.
„Ich bin seit endlos vielen Jahren hier in diesem Heim, habe sämtliche Menschen elendig verrecken sehen, und gerade DU bist natürlich der einzige hier, der unsterblich ist und dem ein Sprung vom Dach nichtmal einen Kratzer beschert, wie?“


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„ABER ES IST DIE WAHRHEIT!“ schnaubte ich. Was hatte ich erwartet? Daß man mir tatsächlich glauben würde? Ich glaubte mir ja nichtmal selbst.
‚Ganz ruhig, James…’ rief ich mich zur Ordnung, atmete dreimal tief durch und versuchte dann im normalen Tonfall zu erklären, was die letzten Stunden passiert war.
„Also, ich war dort auf dem Dach…“ begann ich. „Ich bin gesprungen und landete mitten in der Hölle!“ Ich kratzte mich am Kopf. Mir wollte einfach keine Erklärung für das alles einfallen. „Es war, als wären meine Alpträume zurück, Therese. Es war genau wie in den Träumen. Dieser … furchterregende, gesichtslose Mann und dieser… Fleischsack! Du musst mir helfen, Therese!“ sagte ich bestimmt und starrte sie an.
„Ich hab dir schonmal gesagt, daß ich nicht mehr weiter weiß!“ entgegnete sie völlig ernst. „Und ehrlich gesagt, glaube ich nicht, daß es in unser unterbelichtetes Hirn paßt, was hier abgeht. Im Ernst, Klumpfuß! Ich glaube, wir sind zu dumm um den Masterplan hier zu kapieren.“
„Es gibt einen Zusammenhang, da bin ich sicher! Und selbst wenn wir es nicht kapieren! Was willst du stattdessen tun? Wir wissen bereits zuviel, als daß unser Leben weitergehen könnte, wie bisher.“ beharrte ich. Selbst wenn Therese den Charakter einer geisteskranken Tarantel hatte, so war sie doch die Einzige, mit der man hier reden konnte. Eines war sie nämlich auf keinen Fall: Dumm!
„Du könntest wenigstens die Option zulassen, mir zu glauben.“ schickte ich hinterher.
Sie knirschte mit den Zähnen. „Nagut! Dann nehmen wir an, du erzählst mir keinen Mist und bist wirklich vom Dach gesprungen und lebst noch. Selbst in diesem Falle müsstest du wenigstens halb tot sein. Kannst du mir mal sagen, wie du das angestellt hast? Und wenn das der Fall wäre – warum springst du nicht nochmal und beweist es mir? Komischerweise passieren dir immer nur seltsame Dinge, wenn ich gerade nicht dabei bin, wenn ich mich da an deinen Picknickausflug mit Anna erinnere…“


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Ihr Blick zeigte mir, daß sie es ernst meinte. Sie wollte wirklich einen Beweis dafür, daß ich ihr keine Lügenmärchen auftischte.
„Okay…“ sagte ich. „Ich soll also nochmal springen, wie?“ Ohne eine Antwort abzuwarten, redete ich weiter. „Und wer garantiert mir, daß ich dann nicht wieder in der Hölle lande?“
„No Risk, no Fun!“ entgegnete sie ohne eine Miene zu verziehen.
„Stop mal!“ warf ich beschwichtigend ein. „Du glaubst, das wäre ein Kinderspaziergang, wie? Du glaubst, ich würde da einfach so durchgehen, wie durch jeden anderen Traum auch?“
„Du hast gesagt, es war ein Traum.“ sagte sie.
„Nein, ich sagte, es war WIE in meinem Traum.“ korrigierte ich. „Die Szenerie war die selbe, ja, aber es fühlte sich nicht mehr an wie ein Traum. Es war ECHT!“
„Nur um es nochmal auf dem Schirm zu haben, Klumpfuß… Wir sind beide seit Jahren hier in diesem Heim, richtig?“
„Richtig!“ antwortete ich.
„Wir haben viele Idioten hier krepieren sehen, richtig?“
Ich nickte.
„Dann machst du diesen Waldausflug mit Anna, bei sie dir unter der Nase wegstirbt und während du im Wald bist, liegst du auch gleichzeitig bei dir im Bett, was ja nun auch nicht gerade der Logik entspricht, ne?“
Ich sagte nichts.
„Dann gibt es Zeitstillstände um das Heim herum, wie ein geometrischer Kreis, wobei das Heim und Treesville davon ausgenommen sind. Treesville ist allerdings eine Produktionsstätte voller programmierter Androiden. Und nicht zu vergessen, deine alberne Tante aus den Träumen, die dir auch keine Antworten gibt… Und jetzt springst du vom Dach und holst dir nichtmal eine Schramme und erzählst mir, du wärst schon wieder in eine Paralleldimension gereist, in der sich ein gesichtloser Mann und eine Leiche befindet, die du bereits auch aus deinen Träumen kennst. Hab ich das jetzt richtig verstanden?“


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„Im Großen und Ganzen, ja.“ antwortete ich.
Therese grinste. „Nun, dann bist du ja bereits mit den möglichen Folgen konfrontiert und kannst nochmal vom Dach springen, während ich dabei bin.“
Ich seufzte. Anscheinend gab es keine Möglichkeit, Therese von ihrem Beweis abzubringen.



16JamesHeult.jpg





...to be continued
 
Und sie geht ja doch weiter! =)

Vom Dach herunter fällt James in die Hölle und dann... in das Kulissenlager, wo keine Moe ist, weil die längst Feierabend hat?

Mysteriös, mysteriös - kann man nur hoffen, dass es jetzt wieder fixer weitergeht.
 
Sooo mein aller erster Kommi hier bei dir *grins*. Also ich lieebe ja deine Fotostory. Diese unglaublich tolle Wortwahl *schwärm*....Deine Bilder sind auch super und die geschichte an sich ist einfach top. Ich habe mir deine FS schon durchgelesen als ich noch nicht angemeldet war und war damals schon total begeistert (okee so lang is das nu auch nicht her).

Es währe lieb wenn du mich benachrichtigen könntest

Gruß Pixie
 
Na endlich!

TOP, wie nicht anders zu erwarten. Grandios geschrieben, mir gefällt dieser gewisse Witz dabei, der bildet so nen schönen Kontrast zur Grausamkeit...
Bin gespannt, wie du das weiter 'löst' und danke dir für diese herrausragende Geschichte. Du hast 1a Schreiberqualitäten.
 
HEY!!!

Heda! Ich wollte ja selber was zum Thema "Wann geht's weiter?" schreiben, aber, das, was mir da angezeigt wird:eek:, sagt viel mehr aus:

Warnung: Veraltetes Thema
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HEEEH! Erst wieder den Mund wässrig machen mit einer Fortsetzung und dann??
 
Habe gerade die ganze Story gelesen und ich muss sagen, ich bin begeistert.
Das Einzige, was ich kritisieren kann, sind die Bilder. Ich find sie zwar nicht schlecht, aber naja, eher durchschnittlich. Außerdem würden sie besser wirken, wenn sie größer wären.
Sie wirft sehr viele Fragen auf, nicht nur über die Story selbst, sondern auch über das Leben allgemein. z.B. zum Thema Existenz und Träume. Da gibts ja verschiedene okkulte und religiöse Theorien, z.B. dass beim Träumen unser feinstofflicher Körper unsere körperliche Hülle verlässt und auf die Reise geht.
Aber zurück zu deiner Story. Wie gesagt, auf mich wirkt das alles etwas philosophisch.
Therese ist mein absoluter Lieblingscharakter. Sie erinnert mich ein wenig an mich selbst xD. Nein, nicht wirklich, nur manchmal z.B. mit ihren unpassenden Lachanfällen. Moe...hmm keine Ahnung, aus ihr kann ich mir nicht so wirklich einen Reim machen. Allerdings denke ich durchaus, dass sie real ist. Und dann ist da natürlich deine Hauptfigur, James. Ein 13jähriger mit nikrophilen Zügen? *grusel*. Er wirkt in vielerlei Hinsicht älter als 13, was einerseits daran liegen könnte, dass er durch die Grausamkeiten im Heim schneller gealtert ist oder auch daran, dass, wie Theres´Theorie war, die beiden schon um einiges älter sind.
Eine weitere Theorie, die mir durch die letzte Fortsetzung gekommen ist, ist dass James schon die ganze Zeit tot ist und in der Hölle ist, deshalb auch nicht sterben kann. Daher erinnert er sich auch nicht mehr an das Leben davor, weil es ja vor seinem Tod war. Der Störfakter bei der Theorie ist allerdings Therese. Im Gegensatz zu den anderen Kindern, den Zombies, ist sie die Einzige, die hier wirklich real erscheint. Also teilt sie vielleicht das Schicksal mit James?
Aber wahrscheinlich liege ich mit dieser Theorie sowieso meilenweit daneben. Also werde ich erstmal die nächste Fortsetzung abwarten.
 
puh, da spannst du uns aber ganz schön auf die Folter!!
Du hast genau mein Genre getroffen, Glückwunsch.. ich mag das Creepige, Psychopathische seeeehr gern. Außerdem hab ich damit endlich eine Geschichte zu einem meiner Lieblingslieder gefunden:

http://www.youtube.com/watch?v=5MO6OcphNUo&feature=related

Leider macht mich dein Schreibstil nicht so sehr an, der ist mir ein bisschen zu heterogen. Auf der einen Seite hast du umgangssprachliche Dialoge und auch manchmal eine solche Erzählerperspektive und auf der anderen baust du eine unglaubliche Fülle an Fremdworten in James' Monologe ein, aber das hast du sicher schon gehört. Aaber er erinnert auch an das Buch "ich hab die Unschuld kotzen sehn"...

blabla gefällt mir und sowas wischiwaschi

blah Grüße
@...................@

7
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo! Also, ich wüsste auch unglaublich gerne, wie es hier weitergeht. Diese Geschichte ist so ziemlich das Krankeste, was ich je gelesen habe, und das ist ein absolutes Kompliment, ich finde sie klasse. Und sehr gemein, dass du uns alle hier so lange auf eine Fortsetzung warten lässt.
Viel kann ich jetzt gar nicht zu dem Inhalt sagen, da wäre ich wahrscheinlich noch die nächsten drei Tage mit beschäftigt, aber ich rätsele schon die ganze Zeit, warum in der vorletzten Fortsetzung dieser Satz vorkommt: "Ich wiederhole mich nicht gerne, Fräulein!" Ist denn niemandem aufgefallen, dass hier von einer Frau die Rede ist? Dabei wird doch offensichtlich zu James gesprochen. Warum? Wie passt das alles zusammen?
Bitte, bitte, mach mit dieser genialen Geschichte weiter, ich will/muss wissen, welche Auflösung dahintersteckt!
Ganz liebe Grüße,
Mineled
 
Ich bin ebenfalls gespannt wie es in der Geschichte weitergeht. Ich liebe Geschichten dieser Art, vor allem dein Schreibstyl ist toll um den ich dich glatt beneide xD Ich wünschte ich hätte das schreiben niemals aufgegeben menno.

Es ist schade dass du zurzeit gesperrt zu sein scheinst, hoffe mal wieder was von dir zu lesen ö.ö
 
Wieso ist sie gesperrt? :polter:Die Geschichte MUSS weiter gehen :argh::heul:

Hab alles in 2 Tage durchgelesen :D
 
Ach, ich mag mich ja selber nicht, wenn ich immer so lange Pausen mache...
Ist noch irgendwer interessiert, wie diese Geschichte hier weitergeht? Nur mal so in den Raum gefragt... Immerhin erinnert sich sicherlich keiner mehr hier dran und Sims 2 sind auch aus der Mode gekommen.
 
*meld*

Ich will unbedingt wissen wie es weiter geht, auch wenn ich womöglich die letzten Kapitel nochmal lesen müsste, damit ich noch wirklich weiß um was es grad geht :D
 
Ist noch irgendwer interessiert, wie diese Geschichte hier weitergeht? Nur mal so in den Raum gefragt... Immerhin erinnert sich sicherlich keiner mehr hier dran und Sims 2 sind auch aus der Mode gekommen.
Ich hab's ja kaum noch zu hoffen gewagt... Aber natürlich ist "irgendwer" interessiert, und ich hab neulich sogar nochmal alles komplett gelesen - und war wieder schwerstens enttäuscht, dass ich wohl nie erfahren werde, wie das alles zusammenhängt und ob meine Ahnungen richtig sind. :schnief:
Ja, ich bitte inständig darum, dass du weitermachst. :lalala: Ich fall sogar auf die Knie, wenn es sein muss. :lol:
 
Ok, scheint doch tatsächlich noch jemanden zu interessieren :) Dann wäre die nächste Frage:

Würde es euch arg stören, wenn die Sims nicht mehr ganz so aussehen wie früher? Ich hab nämlich vor kurzem einen Festplattencrash gehabt und musste alles neu bauen, auch James, Therese und Moe. Die Gesichter hab ich nich mehr ganz so hingekriegt, wie sie waren ^^
 
Würde es euch arg stören, wenn die Sims nicht mehr ganz so aussehen wie früher?
Das ist kein Problem, im Gegenteil. Schön, dass du dir die Arbeit gemacht hast, sie nachzubauen. Mir ist die Geschichte wichtig. Und bei dir ist doch sowieso nichts unmöglich, wer weiß, was ihnen widerfahren ist. ;)
 
Also ich hätte damit kein Problem. Ob der eine nun ne größere Nase als vorher hat oder nicht, ist doch vollkommen Wurst. Finde es wirklich großartig, dass du die Sims wieder nachgebaut hast. Wow. Dazu hätte ich ja null Motivation gehabt :D
 
Ich bin auch dafür das die Geschichte weitergeht! :up: Freu mich schon so und bin richtig gespannt :D
 

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