*FS* Annas letzte Reise

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So... jaja, ich bin ein böses Mädchen, so lange kein Kapitel online gestellt zu haben! Aber jetzt kriegt ihr eins! Und ich liiiiiiiiiiiiiiiiiiebe Sushi!

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Kapitel 15

Mille viae ducunt hominem per saecula Romam

Alle Wege führen nach Rom
Alanus ab Insulis, französischer Scholastiker und Zisterziensermönch​


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Was war ich froh, endlich wieder Land unter meinen Füssen zu spüren. Nachdem ich mein Auto von der Fähre gefahren habe, befinde ich mich wieder mal auf einer jener Landstrassen, die mich nach Norden führt. Ob ich meine Cousine wohl wiedererkennen würde? Zu lange haben wir uns nicht mehr gesehen.


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Ich lasse mich von meinen Instinkten leiten. Ich habe keine Lust, mich dauernd an der Strassenkarte zu orientieren. Ausserdem ist sie sowieso schon viel zu alt um noch aktuell zu sein. Alle Wege führen nach Rom, wie man so schön sagt. Ich hoffe, dass ich den ganzen Weg noch durchhalten werde.


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Die aufkeimenden Schmerzen von gestern geben mir noch immer zu denken. Wie oft habe ich gelesen, wie schnell es plötzlich bergab gehen kann. Am einen Tag fühlt man sich noch gesund, am anderen Tag liegt man im Krankenhaus und blickt dem Ende entgegen. Ich schaudere. Nein, soweit darf es bei mir noch nicht sein!


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Ich lasse meine Gedanken treiben, während ich übers Land, durch kleine Dörfchen und an grösseren Städten vorbei fahre. Halt mache ich nur, um aufs Klo zu gehen, rasch ein Sandwich zu essen und den Koffeinbedarf mit ein paar Kaffees zu decken. Gegen Abend beschliesse ich, auf die Autobahn zu wechseln, da man im Dunkeln sowieso kaum etwas von der Landschaft hat.


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Die Dämmerung bricht hinein und ich achte auf die Strasse, zumal die erhöhte Geschwindigkeit auch eine entsprechende Konzentration fordert. Die Fussgängerüberführungen irritieren mich anfangs, doch ich ignoriere sie und achte lieber darauf, ob irgendwo ein Motel auftaucht, in dem ich übernachten könnte.


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Der Schrecken geht mir durch Mark und Bein als plötzlich ein Häufchen Etwas neben meinem Auto auf das Pflaster knallt. Ich trete die Bremse durch und komme einige Meter hinter der Stelle auf dem Pannenstreifen zu stehen. War da eben ein Mensch von der Brücke gesprungen?


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Ich schalte die Warnblinkanlage ein und steige aus. Die Autobahn ist in diese Richtung wenig befahren und ich eile zu der Unfallstelle zurück. Schon von weiten kann ich im blassen Licht der Abenddämmerung erkennen, dass da jemand neben der Fahrbahn liegt. Da war doch tatsächlich jemand des Lebens müde von der Brücke neben mein Auto gesprungen.


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Eilig krame ich in meiner Tasche nach meinem Handy und wähle den Notruf. Mein Herz rast, als ich den Verunglückten erreiche. Es ist ein junger Mann, mitten im Teenageralter.Er atmet noch, ist aber bewusstlos. Glücklicherweise ist er auf den Pannenstreifen gesprungen und nicht auf die Fahrbahn. Fieberhaft überlege ich, was zu tun ist. Wann kommt endlich der Krankenwagen?
 
So, das untreue Simsinchen meldet sich auch mal wieder :D

Ist ja sehr interessant. Und da ich gerade eben so schön fantasiere: Ich würde wetten dass dieser junge Man eine Verbindung mit Anna hat, sei es verwandt oder ähnliches. Die kennen sich, da bin ich mir sicher, oder warum sollte der sonst ausgerechnet Anna, im wahrsten Sinne des Wortes, über den Weg laufen? (eigentlich ja mehr fallen...) =)
 
Mann, war das spannend.
Ohje! Der Junge spinnt doch, von der Brücke zu springen! Der macht seinem Leben ein Ende, während Anna eher unfreiwillig das Leben aufgeben muss.
Mach schnell weiter, bin schon sehr gespannt :hallo:
 
Oh Mann, ob der tatsächlich von der Brücke gesprungen ist? Vielleicht hat ihn ja jemand geschubst?
Hoffentlich erholt er sich wieder, wer auch immer das ist :argh:
(Das 5te Bild finde ich übrigens klasse!)

Naja, mach bitte schnell weiter!:hallo:
 
Jeu, so eine Fortsetzung aber auch.
Weiß der Kerl denn nicht das ein Leben etwas Wertvolles ist und man es auskosten sollte solange man die Möglichkeit dazu hat? *tztzz*
Oder doch kein versuchter Suizid?
Naja wir werden es sehen ...
Die Abenstimmung is genial, so schön warm *hachz*

LG Tina
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielleicht hat der Typ eine schlechte Vergangenheit
und wollte deswegen,
sich umbringen
oder er ist geschubst worden.
Es gibt so viele Möglichkeiten"Kopf zerbrech"
lg sasispatz
Ps:War supi das Kapitel.
 
Nenenee, also geschubst wurde er nicht! Das glaub ich auf jeden Fall nicht! Das würde ja garnicht in das Schema der FS passen! ;)
Wie bekommst du sooo tolle Bilder hin?! Das tolle Licht und diese Spiegelung der Bäume in den Scheinwerfern von dem Auto ...
Hoffentlich gehts bald weiter :read:
LG Törtchen
 
Anfangs glaubte ich auch, dass Anna das Teenagermädchen wiedersieht, aber inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher.
Anna lernt auf ihrer letzten Reise eben verschiedene Leute kennen mit denen sie eine Zeit lang gemeinsam reist, bis sie sich wieder trennen.
Toll, finde ich, dass du so viel Wert auf die verschiedenen Charaktere legst, sie genau beschreibst und irgendwie.... wie beschreib ich das am besten? *grübel*
Sie berühren einen.
Nein, der Junge ist bestimmt nicht geschubst worden, da bin ich ganz törtchens Meinung, das würde nicht passen.
Ich bin gespannt, wie der Junge heißt und warum er gesprungen ist, wie er aussieht.....
Weißt du das du mich darauf neugierig machst, einen wildfremden irrealen und visuellen Jungen kenenzu lernen? Und so war es auch schon bei Tom und dem Teeniemädchen!
Was du sehr schön udn sehr berührend beschreibst ist diese Einsamkeit der Reise, diese Suche nach dem letzten Leben ihre Reise, die nur in den Tod führt.....da kribbelt es einem den Rücken runter^^
Aber nciht wegen eirgendwelchen Spukromanen, sondern, weil es so.... bittersüßschönberührendinteressantaufregend ist!
lg Irisa:hallo:
 
hi nonuna!
huiuii...ich muss est einmal aufschnaufen. deine letzten zwei kapitel sind ja so schöön, so rührend.ich..bin echt sprachlos.

sunny-simi
 
Kapitel 16

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Ich knie mich neben den Jungen und fühle seinen Puls. Er ist regelmässig. Offenbar hat der Aufprall dazu geführt, dass der Junge bewusstlos geworden ist. Ich hoffe inständig, dass nichts schlimmeres passiert ist und vor allem, dass er mir nicht unter den Händen wegstirbt.


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Mein Blick schweift kurz nach oben zur Brücke. Vielleicht hat jemand ihn gestossen. Oder es war ein Unfall. In der Ferne höre ich das Heulen der Sirenen. Das Ambulanzfahrzeug muss jeden Moment hier sein. Der Junge regt sich plötzlich und murmelt etwas. Ich rede beruhigend auf ihn ein. Noch nie in meinem Leben habe ich mich so hilflos gefühlt.


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Was danach geschieht spult sich vor mir ab wie ein Film. Der Krankenwagen kommt endlich an und die Sanitäter schieben mich von dem Jungen weg. Ich stehe im Abseits und beobachte die ganze Szene wie aus weiter Ferne. „Sind Sie die Mutter?“ fragt mich plötzlich einer der Sanitäter. Ich schüttle den Kopf: „Nein, ich habe ihn nur gefunden.“


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„Was ist passiert?“ Der Sanitäter nimmt mich ins Kreuzverhör und ich schildere alles, was ich weiss. „Ich schätze, die Polizei wird Sie auch noch einiges fragen wollen. Wir müssen Sie also bitten, uns ins Krankenhaus zu folgen“ meint der Sanitäter. Der Junge wird auf eine Trage verfrachtet und der Krankenwagen fährt mit Blaulicht davon.


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Mir zitterten die Knie und ich will mich gerade zu meinem Auto zurück begeben, da fällt mir etwas kleines, weisses auf, das auf der Strasse liegt und im Scheinwerferlicht des Wagens leuchtet. Es ist ein kleiner Briefumschlag. Ich nehme ihn mit zittrigen Fingern an mich und drehe ihn hin und her. Ich widerstehe dem Drang, den Brief zu öffnen und stecke ihn statt dessen in meine Handtasche.


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Benommen setze ich mich ins Auto und folge dem Krankenwagen in die nächste Stadt. Ich habe einige Mühe, mich zu konzentrieren und schweife immer wieder zu dem Jungen und dem Brief ab. Vor meinem geistigen Auge sehe ich das Bündel Mensch von der Brücke fallen. Immer und immer wieder. Ich ahne, dass es kein Unfall gewesen ist.


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Ich stelle das Auto auf dem Besucherparkplatz ab und eile in die nächtliche Notaufnahme. Die Polizei ist bereits da und stellt mir dieselben Fragen wie der Sanitäter. Ob ich eine zweite Person gesehen hätte. Ob der Junge gesprungen sei. Ob ich ihn angefahren hätte... Mein Norwegisch ist nicht sonderlich gut, aber irgendwie kann ich jede Frage beantworten.


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Die Polizisten geben mir etwas zu unterschreiben und lassen mich dann in Ruhe. Ich lasse mich auf einen der Sessel im Warteraum fallen und reibe mir die Augen. Das kann doch alles einfach nicht wahr sein. Zittrig warte ich darauf, dass ein Arzt den Raum betritt. Ich kann nicht weiterfahren, bevor ich nicht weiss, wie es dem Jungen geht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Tihi, da war ich schneller, als die Benachrichtigung :)

Das war wieder ein geniales Kapitel. Die Bilder waren 1A und immer superpassend.
Anna muss sich schrecklich fühlen. Ich denke selbst, wenn man die Person, der etwas zugestoßen ist, nicht kennt, aber Zeuge des Unfalls gewesen ist, es schwer ist einfach so zu tun, als ob nichts wäre.
Ich finde, dass Anna ihre Ruhe sehr gut bewart hat. Zumindest äußerlich. Innerlich sind die Gefühle wahrscheinlich mir ihr durchgegangen. Ich glaube, mir wäre es schwerer gefallen, in einer solchen Situation die Ruhe zu bewahren.

Naja, ich hoffe der Junge überlebt das ganze :(
Freu mich schon auf die Fortsetzung!:hallo:
 
Die zwei letzten Kaptiel waren wie immer toll.
Ich fands toll das sie so ruhig geblieben ist. Der Brief ist sehr wahrscheinlich ein Abschiedsbrief oder? Die Bilder von Kapitel 15 und 16 waren auch toll. Was mir gefällt sind die Bilder mit der Brücke und dem Auto. Auch Annas Gesichtsausdruck passt immer.
ich hoffe das der Junge es überlebt.
 
Ohman, was is da nur los? Immer so viele Fragen :lol:
Wäre da jetzt nicht dieser Unfall, hätt ich die Abendstimmung doch glatt für total romantisch gehalten *ja zugeb Romantikerin zu sein*
Ich hoffe der Jungen ist nichts weiter passiert, na gut er ist von ner Brücke gesprungen/geworfen worden/oder wie auch immer, aber ich meine sonst eben *um Kopf und Kragen red* %)

LG Khausi
 
Holla die Waldfee... Der Brief kommt mir irgendwie spanischer vor als Spanien...

Ich kann mir vorstellen wie Anna sich fühlen muss. Und ich hoffe auch dass der Junge das überlebt, es muss für Anna schrecklich sein, da zu sitzen und zu hoffen, ohne jeden Anhaltspunkt...

Simsi :)
 
hi
interessantes,spannendes und gutes kapitel.schön....aber schade, das du mir nie antwortest...:(. ich lob dich u.a. und du bedankst dich nicht einmal...finde ich wirklich traurig.

sunny-simi
 
Natürlich bedanke ich mich für Lob und Kritik, aber ich mache das eben kollektiv mit einem "Danke euch allen für das Lob"! Das bedeutet nicht, dass ich jemanden geringschätze. Oder wäre es dir lieber, wenn ich jeden einzeln erwähne? Kann ich auch machen, ist kein Problem...
 
Ich schreib auch mal wieder.
Ein viel zu kurzes Kapitel, nach meinem Geschmack :) Aber spannend. Macht Lust auf mehr^^.
Was das wohl für ein Brief ist...? Sehr geheimnisvoll. Ich galaub, ich hätt den Brief aufgemacht. Vielleicht, wäre da ein Anhaltspunkt drin gewesen, wer der Junge ist und warum der er (eventuell) gesprungen ist/gestoßen wurde.
Freu mich schon, wenns weiter geht. :hallo:
 
Natürlich bedanke ich mich für Lob und Kritik, aber ich mache das eben kollektiv mit einem "Danke euch allen für das Lob"! Das bedeutet nicht, dass ich jemanden geringschätze. Oder wäre es dir lieber, wenn ich jeden einzeln erwähne? Kann ich auch machen, ist kein Problem...

Mich stört das ehrlich gesagt nicht - ich finde, man muss nicht jeden Kommentar breittreten, man kann es aber ;)
Das soll heißen, es liegt in Nonunas Befinden ob sie jetzt einzeln oder allgemein antwortet :)
 
Meine Güte, was für eine Reise. Die hat es in sich!
Ich habe da ja einen Verdacht wegen dem Brief .....
Warum hat sie den denn nicht der Polizei gegeben?


Mir ist was aufgefallen: Beim zweiten Bild schreibst du "Mein Blick schweift nach oben zur Brücke", die Perspektive des Bildes ist aber von der Brücke nach unten%)

Fehlerteufelchen: Letztes Bild: "Die Polizisten geben mir etwas ?? unterschreiben und lassen mich dann in Ruhe."
Da sind ein paar Buchstaben geflüchtet, denen wurd´s zu schaurig;)


Cheers
hobome
 
Natürlich bedanke ich mich für Lob und Kritik, aber ich mache das eben kollektiv mit einem "Danke euch allen für das Lob"! Das bedeutet nicht, dass ich jemanden geringschätze. Oder wäre es dir lieber, wenn ich jeden einzeln erwähne? Kann ich auch machen, ist kein Problem...

musst du nicht...aber du kannst es machen(wäre schön, aber du musst das halt wissen:-). ne, ich fand nur, dass du mich keine ahnung(das ist irgentwie schwer auszudrücken). naja...ich glaube, dass dies ein missverständnis war^^. aber das ist, denke ich, aus der welt.

sunny-simi^^
 
Endlich, endlich kann ich euch ein neues Kapitel liefern! Es ist mir schon fast peinlich, dass ich euch so lange warten lassen muss... Tut mir echt leid! Ich hoffe, dass die Qualität umso besser ist!

Kapitel 17

Feig, wirklich feig ist nur, wer sich vor seinen Erinnerungen fürchtet.

Elias Canetti, bulgarischer deutschsprachiger Schriftsteller und Nobelpreisträger


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Ich hasse Krankenhäuser. Ihr Geruch, die Farbe der Wände, das Quietschen der Schuhe der Ärzte und Schwestern auf dem Linoleumboden... das alles erinnert mich an meine eigene Zeit im Krankenhaus. Die Zeit, in der ich gegen den Krebs gekämpft habe. Ein Kampf, den ich verloren habe.


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Ich kämpfe gegen den Kloss im Hals an und fasse mir gedankenversunken an den Kopf. Da spriesst wieder Haar. Wenn ich daran denke, welche goldene Haarpracht mir als Teenager viele Bewunderer eingebracht hatte. Und dann die Chemotherapie. Ich fühlte mich nicht mehr als Frau. Mehr als eine seelenlose Schaufensterpuppe, hässlich, ohne Identität.


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Ich werde aus meinen Gedanken gerissen, als die Tür der Notfallstation aufschwingt und eine junge Ärztin in den Wartesaal tritt. Sie steuert direkt auf mich zu und ich springe auf. „Wie geht es dem Jungen?“ frage ich. Sie nickt beschwichtigend und meint, dass seine Verletzungen nicht schwer seien und dass er durchkommen wird. Ich Blick schweift zur Seite und ich sehe, wie ein Pärchen das Krankenhaus betritt.


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Die Gesichter der beiden sind von Sorge gezeichnet und mein erster Gedanke ist, dass das die Eltern des Jungen sein müssen. Die Ärztin entschuldigt sich und geht zu den beiden hinüber. Ich kann nicht hören, was sie sagt, doch die Mutter bricht in Tränen aus und der Vater legt tröstend den Arm um die Schulter seiner Frau.


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Meine Finger gleiten in meine Handtasche. Da ist noch immer der Brief. Ich fahre mit der Fingerkuppe über die zugeklebte Lasche und überlege mir, ob ich zu den beiden hinübergehen und ihnen den Brief überlassen soll. Doch dann überlege ich es mir anders. Ich stehe auf und gebe den Brief bei der Stationsschwester ab.


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Sie verspricht mir, sich darum zu kümmern und mit eiligen Schritten verlasse ich fluchtartig das Krankenhaus. Draussen auf dem Parkplatz füllen sich meine Lungen mit frischer nächtlicher Luft und vertreiben den Geschmack nach Desinfektionsmittel von meiner Zunge. Ich setze mich in mein Auto und schliesse die Augen.


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Meine Gefühle schwanken zwischen Erleichterung, Wut, Angst und Verzweiflung. Ein junger Mann hat versucht, sich das Leben zu nehmen. Warum? Es geht mich nichts an, das ist mir klar. Darum habe ich den Brief auch abgegeben. Ich will es gar nicht wissen. Vielleicht hat er seine Gründe. Vielleicht sind sie in meinen Augen nichtig. Oder es sind gute Gründe. Doch was ist ein guter Grund, um aus dem Leben scheiden zu wollen? Meistens ist es der Wunsch, dass irgendetwas aufhört.


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Die Schmerzen, die Erinnerung, ein Leiden, sei es körperlicher oder seelischer Art. Der Gedanke daran, dass mit dem Tod auch alles negative aufhört verführt Menschen dazu, ihrem Leben ein Ende zu setzen. Doch mit dem Tod hört eben alles auf. Nicht nur das Schlechte, sondern auch das Gute. Es ist das Ende aller Dinge und niemand kann sagen, ob danach noch etwas kommt und wenn, welche Form es annimmt.


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Wieso sollte man etwas auf so drastische Art zu einem Ende bringen, wenn man das Beendete hinterher noch nicht mal geniessen kann? Gibt es keine anderen Wege? Ich habe keine Wahl. Ich werde sterben. Ob ich es will? Ich weiss es nicht. Manchmal hoffe ich auch, dass dadurch der Schmerz vergehen wird, der sich in meine Knochen frisst. Gleichzeitig erfüllt es mich mit einer tiefen Trauer, dass ich all das schöne, das mich umgibt mit dem Schmerz bei meinem Tod verlieren werde. Alles.
 
Jetzt musste ich erstmal ganz tief durchatmen.
Ich habe mir schon sehr früh Gedanken gemacht, ob ich diese Geschichte bis zum Schluss verfolgen soll. Du weisst, ich habe da einen "Tick". Aber obwohl du in diesem Kapitel dem Thema Tod näher warst wie je zuvor (das letzte Bild), habe ich nicht gleich losgeheult. Danke. Du verstehst es irgendwie ohne Drama oder unnötiges Epos da heran zu gehen. Das ist schön.


Ganz liebe Grüße
hobi
 
Wow.... *schluck*
Trauriges Kapitel, schwer verdaulich irgendwie. Das letzte Bild finde ich sehr traurig aber auch schön... (tut mir Leid das meine Kommentare so... unverständlich sind ;))
Ich finde es gut wie viele unterschiedlichen Personen und Situationen in dieser Reise vorkommen.
 
Wow ... dein Schreibstil gefällt mir super gut und die Bilder passen super dazu und auch zum Thema ...!

Nennt mich doof aber ich verstehe das letzte Bild nicht ... :ohoh: Ist das jetzt ihr Grab, sozusagen ein 'Blick in die Zukunft' oder einfach um das Thema so zu unterstreichen? Wie gesagt, nennt mich doof ...

LG Törtchen
 
Zuletzt bearbeitet:
hi!
also zu dem kapitel jetzt...huuuii! ich muss ebenfalls durchatmen. das war echt klasse..und auch seeehr traurig. ich weiß nicht, aber irgendwie schreibst du immer so..so..fesselnd.und jedes kapitel ist immer anders gut. bin mal wieder sprachlos...weiter soo^^.

sunny-simi;)
 
@hobome: Das ist kein "Tick" sondern in meinen Augen eine sehr verständliche Reaktion! Ich hoffe, dass dich diese FS in dem Prozess des Verarbeitens voranbringt und nicht aufhält!

@SimLuna: Danke dir! Und deine Kommentare sind nicht unverständlich!

@törtchen: Du bist nicht doof! Das letzte Bild sollte bloss das Thema unterstreichen.

@sunny-simi: Ja, es ist kein lustiges Thema, das ist klar. Es ist halt eins, über das man früher oder später nachdenkt. Das Nachsinnen über den Tod kann einem im Leben nützlich sein, wenn man den Tod als Teil des Lebens betrachtet.
 
Ich weiß nicht was ich sagen soll. Ich bin einfach nur sprachlos.
Der Tod, ja sterben muss jeder, ob er will oder nicht.
Igrendwie verstehe ich Leute die daran denken ihrem Leben ein Ende zu setzten, andererseits auch nicht, vor allem die eine Textstelle passt dazu sehr gut ...

Doch mit dem Tod hört eben alles auf. Nicht nur das Schlechte, sondern auch das Gute.

Ich könnte es wohl nicht, bin einfach ein Optimist, aber ich verstehe die Leute die diesen Weg wählen ...

LG Tina
 
Boah ich habe deine Story hier still gelesen und mich jetzt mal registriert!
Voll krass!! Ich will benachrichtigt werden! Bitte! Ich finde du schreibst echt spannend und bin total begeistert!

Gruß Soul
 
So, ich melde mich auch mal wieder.
Ich hab mir die anderen Kommentare durchgelesen und will mich jetzt nicht wiederholen. Und ich muss sagen, dass das letzte Kapitel sehr traurig war. Schön, aber traurig.
Die Bilder sind auch wieder toll geworden, vor allem das Letzte. Du schaffst es immer wieder die Atmosphäre des Textes in die Bilder zu übertragen. Man fühlt sich dann, als ob man direkt neben den Personen stehen würde. Zumindest geht das mir so.
Mach weiter so. Gruß krebschen
 
Auch hier:

Leute, es tut mir echt leid, dass ich euch so lange hinhalten muss. Mein Tag besteht zur Zeit aus 26 Stunden und jede Minute davon ist durchgeplant und zum bersten mit Arbeit gefüllt! Ein neues FS-Kapitel nimmt etwa 3 Stunden in Anspruch und das nächste Zeitfenster, das diese Bedingung erfüllt sehe ich erst ganz winzig am Sonntag aufläuchten... Tut mir schrecklich leid, ich wünschte, ich könnte euch schneller mit neuen Fortsetzungen beliefern, aber zur Zeit geht es einfach nicht!
Ich hoffe, dass mir die Leserschaft trotzdem treu bliebt und ihr nicht den Faden verliert... :ciao:
 
Mach dir nichts draus, Nonuna. Klar freuen wir uns über jedes Kapitel, aber das Schreiben soll ja auch dir Spaß machen, also hetz am besten garnicht und lass dir Zeit. :)
Lieber Kapitel in größeren Abständen, aber dafür genial, als jeden Tag ein neues und stinklangweilig. ;) Und das kann man von deinen FS ja nun garnicht behaupten.

So und nun fällt mir auf, dass ich das neue Kapitel noch garnicht kommentiert habe :cool:
Das neue Kapitel ist so schön. Nachdem ich es gelesen habe, saß ich erstmal noch 3 Minuten da und hab einfach nur auf den Bildschirm gestarrt, echt.
Ich finde es faszinierend wie viele Gedanken sich Anna (bzw. du) über den Tod macht. Ich bin allerdings auch Optimist und könnte mir wohl nie freiwillig das Leben nehmen, da ich einfach nicht daran glaube, dass das Leben nichts Gutes in sich hat. Selbst, wenn es manchmal so scheint, glaube ich, dass sich am Ende doch immer wieder etwas schönes finden wird und das würde ich nie freiwillig aufgeben.

LG Caro:hallo:
 
So ihr Lieben!

Vielen Dank für eure Geduld! Hier kommt endlich das nächste Kapitel!

Kapitel 18

Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.

Winston Churchill, britischer Politiker und Nobelpreisträger


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Es ist bereits nach Mitternacht und ich befinde mich noch immer auf der Strasse. Eine Übernachtungsmöglichkeit werde ich wohl so schnell nicht mehr finden. Mein Weg führt mich an der Küste entlang und ich halte Ausschau nach einer Abzweigung zu einem Parkplatz oder ähnlichem.


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Ich weiss dass auch in Norwegen Wildcampen verboten ist, aber es bleibt mir wohl nichts anderes übrig. Bei der nächsten Ausfahrt fahre ich von der Autobahn weg, Richtung Meer. Die Strasse führt durch ein einsames Touristenörtchen, das jetzt still und schlafend in der Nacht liegt. Mein Scheinwerfer streift ein Hinweisschild, das den Weg zu dem Badestrand anzeigt.


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Im Dunkeln erkenne ich knapp die Umrisse des Parkplatzes, auf dem ich Halt mache. Ich mache mir nicht die Mühe, meine Decke aus dem Kofferraum zu holen. Statt dessen klappe ich den Fahrersitz nach hinten, verschliesse die Autotüren von innen und versuche, mich zu entspannen. Das Bild des fallenden Jungen will mir nicht aus dem Kopf gehen.


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Ich versuche, nicht darüber nachzudenken. Wie oft schon hat mich etwas lange beschäftigt, gemartert, gequält? Ich bin kein Mensch, der einfach so loslassen kann. Ich muss über alles nachdenken, einen Sinn finden, und damit auch eine innere Ruhe und Gelassenheit.


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Gelassenheit. Ich wünschte, ich hätte mehr davon gehabt. Denn wer nachdenkt, der wird sich schnell einmal in einem Zustand der tiefsten Unzufriedenheit und Verzweiflung wiederfinden. Es gibt Dinge, die man nicht ändern kann, so sehr man es sich auch wünscht. Die Gesellschaft? Ein System? Die Welt?


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Aber man kann nicht immer nur meckern in solchen Situationen. Es gibt so viele Wege, selber aktiv zu werden. Zwar ist es schon lange her, dass ich mich in Jugendgruppierungen verschiedener Organisationen engagiert habe, und doch ist es etwas von Besten, was ich jemals getan habe!


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Bin ich zufrieden mit mir selber? Mit dem, was ich für mich und all jene, die nach mit kommen geleistet habe? Ich denke schon. Vielleicht hätte ich das eine oder andere anders machen können, doch es gibt immer wieder Entscheidungen, die man treffen muss.


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Und meine Entscheidungen habe ich jeweils mit einer einzigen Frage getroffen: Werde ich später mal meine Entscheidung bereuen? Werde ich meine Berufswahl bereuen? Werde ich einen Autokauf bereuen? Werde ich die Wahl meiner Wohnung bereuen? Bereue ich heute irgendeine dieser Entscheidungen?

 
Schön, dass du es trotz deiner knappen Zeit geschafft hast, ein Kapitel reinzustellen.
Ein schönes Kapitel und schöne Bilder. Vor allem das 5. gefällt mir.

Ich dachte, dass man in Norwegen schon wildcampen darf, solang man sich eine halbe Stunde von der Straße entfernt aufhält. Ich kann mich aber auch irren und ist eigentlich gar nicht so wichtig. Ich war nur ein bisschen irritiert.

Naja, wie dem auch sei. Gruß krebschen
 
hi!
bravo! sehr schön geschrieben.dieses kapitel hat mich zum nachdenken gebracht...es ist ein wirklich ernst zu nehmendes thema. darüber hinaus finde ich, dass alles so realistisch klingt, also dein scheibstil.

nja, schöne osterferien

sunny-simi
 
Schönes Kapitel.
Auf Bild 6,das ist sie doch als Teenager oder ?
 
Oh einfach ein schönes Kapitel.
Bin ich froh meinen Laptop zu haben und so doch noch mitlesen zu können.
Klasse wie du trotz Beschränkung dadurch das Anna im Auto sitzt so verschiedene Bilder hinkriegst und sie so ausdrucksstark sind. Tschuldige fürs miese Deutsch xD

LG Tina
 
So ihr Lieben!
Hallo Liebes:hallo:

Vielen Dank für eure Geduld!
Aber gerne, nicht der Rede wert.
Hier kommt endlich das nächste Kapitel!

Kapitel 18
:lalala:

Es ist sinnlos zu sagen: Wir tun unser Bestes. Es muss dir gelingen, das zu tun, was erforderlich ist.
Winston Churchill, britischer Politiker und Nobelpreisträger
Klasse, kluger Mann! Wie lange suchst du eigentlich nach den Zitaten? Ich meine, die sind immer so passend. Du kannst doch nicht alles im Kopf haben, ala "Ach, der hat doch mal gesagt..."!?
Und meine Entscheidungen habe ich jeweils mit einer einzigen Frage getroffen: Werde ich später mal meine Entscheidung bereuen? Werde ich meine Berufswahl bereuen? Werde ich einen Autokauf bereuen? Werde ich die Wahl meiner Wohnung bereuen? Bereue ich heute irgendeine dieser Entscheidungen?
Geht das überhaupt? Wie oft habe ich das schon versucht, um dann später fest zu stellen das die Entscheidung voll daneben war. Man versucht doch immer , zumindest für sich selbst, das Beste zu tun. Ob es das auch ist, kann man doch nicht vorher wissen? Falls ja, muss ich wissen wie das geht!


Cheers
hobome
 
Zuletzt bearbeitet:
krebschen'89 schrieb:
Ich dachte, dass man in Norwegen schon wildcampen darf, solang man sich eine halbe Stunde von der Straße entfernt aufhält.

Puh, da bin ich jetzt tatsächlich überfragt. Na, ich schätze, es kommt auf die Quelle an.

@sunny-simi:
Danke dir, dir auch schöne Ostern! (Ferien? Wo? Ich hab' keine Ferien...)

sasispatz schrieb:
Auf Bild 6,das ist sie doch als Teenager oder ?

Jup

Khausi schrieb:
Tschuldige fürs miese Deutsch xD

Mieser als meins ist es kaum! Ich hab' nichts entdeckt, das ein solches Attribut verdienen würde ;)
Und: Danke für die Komplimente!

hobome schrieb:
Wie lange suchst du eigentlich nach den Zitaten? Ich meine, die sind immer so passend. Du kannst doch nicht alles im Kopf haben, ala "Ach, der hat doch mal gesagt..."!?

Du vergisst, dass ich die meiste Zeit meiner Kindheit und Teenager-Phase mit Lesen verbracht habe ;) Daher funktioniert es tatsächlich nach dem "da war doch mal dieser Typ, der hat das gesagt..."-Prinzip. Und dann gucke ich den genauen Wortlaut natürlich noch nach!

hobome schrieb:
Man versucht doch immer , zumindest für sich selbst, das Beste zu tun. Ob es das auch ist, kann man doch nicht vorher wissen? Falls ja, muss ich wissen wie das geht!

Indem man seine jetzige Situation genau analysiert und mit seinen Zukunftsplänen abgleicht. Bis jetzt habe ich keine einzige meiner Entscheidungen, die ich so getroffen habe bereut, im Gegenteil, es waren die besten! :)

Miyavi382 schrieb:
Schon mal darüber nachgedacht, Autorin zu werden?

Ehm, sorry, aber dazu reicht es nicht aus. Aber mein Projekt "ANDERS" wird in der nächsten Zeit mal etwas grösser aufgezogen und forumsunabhängig gemacht. Gell Hobome?! ;) Um Schriftsteller zu werden reicht es allerdings wirklich nicht. Meine Rechtschreibung lässt nach wie vor zu wünschen übrig und die Geschichten sind immer noch eher auf einem niedrigen Niveau anzusiedeln. Aber ich denke, ich verbessere mich noch ;)
Und benachrichtigen werde ich dich gerne!

Rechnet mal in den nächsten 1-3 Tagen mit einem neuen Kapitel!
 
Hi Nonüchen:hallo:
Du vergisst, dass ich die meiste Zeit meiner Kindheit und Teenager-Phase mit Lesen verbracht habe ;) Daher funktioniert es tatsächlich nach dem "da war doch mal dieser Typ, der hat das gesagt..."-Prinzip. Und dann gucke ich den genauen Wortlaut natürlich noch nach!
Ich bewundere, wie man ein solches Gedächtnis haben kann! Ich bin ja selbst eine Leseratte, aber vllt war/ist mein Lesestoff nicht so für Zitate geeignet als der deine. Obwohl "Und ich erblickte das Licht der Welt in Form einer 60Watt Glühbirne" (Oscar, aus "Die Blechtrommel" v. G. Grass) auch was hat;)

Indem man seine jetzige Situation genau analysiert und mit seinen Zukunftsplänen abgleicht. Bis jetzt habe ich keine einzige meiner Entscheidungen, die ich so getroffen habe bereut, im Gegenteil, es waren die besten! :)
Nun, aus meiner Erfahrung kommt es nach vollbrachter Analyse und dem Einschlagen des errechneten Kurses zu einem unvorhergesehenem Zusammenstoss mit einem Tiefdruckgebiet das einen in unbekannte Gewässer bläst und mit Mast- und Spantenbruch stranden lässt:argh:

Ehm, sorry, aber dazu reicht es nicht aus. Aber mein Projekt "ANDERS" wird in der nächsten Zeit mal etwas grösser aufgezogen und forumsunabhängig gemacht. Gell Hobome?! ;)
Jawoll! Ich denke, du wirst die Tage Iii-Mehl bekommen!


Cheerioh
hobi
 
@nonuna
Die Quelle ist mein Erdkundelehrer. Der war erst letztes Jahr in Norwegen. (Wenn man ihn ausfragt, erzählt er einem echt alles:D)
Und der reist nach der Metode, möglichst viel Geld zu sparen und soviel Natur wie möglich zu genießen.
 
Kapitel 19

Am meisten fühlt man sich von der Wahrheit getroffen, die man sich selbst verheimlichen wollte.

Friedl Beutelrock, deutsche Schriftstellerin​


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Als ich aufwache wünsche ich mir für einen kurzen Augenblick, weiterschlafen zu können. Mein Rücken schmerzt und ich spüre, dass das auch den ganzen Tag nicht aufhören wird. Ich wühle in meiner Handtasche nach dem Medikament und hoffe, dass es mir Linderung verschaffen wird.


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Ich sollte mich wohl beeilen. Irgendwie habe ich ein schlechtes Gefühl. Ich fühle mich generell mies und das ist nie ein gutes Zeichen. Ich setze mich hinter das Steuer und fahre zurück auf die Hauptstrasse. Es ist nicht mehr weit zu meiner Cousine und ich sehne mich nach einer freundlichen Stimme.


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Es ist das eingetreten, was ich immer befürchtet habe: Ich fange an, mich in Stress zu versetzen. Was, wenn ich es nicht schaffe? Was, wenn es jetzt schneller bergab geht? Panik steigt in mir auf und ich versuche mich krampfhaft auf die Strasse zu konzentrieren.


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Baum um Baum, Dorf um Dorf zieht neben mir vorbei und ich werde mir bewusst, dass ich nichts davon ein zweites Mal sehen werde. Vielleicht sollte ich mir mehr Zeit lassen. Manchmal erhasche ich durch das Autofenster einen kurzen Blick auf die Schönheit der Natur da draussen.


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Was bringt es schon, ans Nordkap zu fahren, wenn ich mir die Landschaft auf dem Weg dorthin nicht ansehe? Da hätte ich gerade so gut auch zuhause bleiben können. Ich bin kurz davor, umzudrehen. Nachhause, in mein Bett. Meine Ruhe haben. Doch etwas in mir treibt mich vorwärts. Was ist mein sehnlichster Wunsch? Wie lange habe ich mir das überlegt.


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Manche Wünschen sich vielleicht eine Weltreise. Oder ein tolles Auto. Oder eine Nacht mit einem schönen Mann oder einer schönen Frau. Doch ich will dahin, wohin es meinen Vater gezogen hat. Vielleicht ist das auch ein wenig in meinem Blut, diese Abenteuerlust, die einem nicht loslässt, bis sie befriedigt ist.



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Ein Hinweisschild sagt mir, dass ich die nächste Ausfahrt nehmen muss. Bald werde ich meine Cousine wiedersehen. Das Haus steht am Stadtrand und vermittelt den Eindruck, als würde eine glückliche kleine Vorstadtfamilie darin wohnen. Und das war auch so. Meine Cousine öffnet bereits die Tür, als ich auf den kleinen Vorplatz fahre. Sie strahlt förmlich.


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Mir fällt ein, dass sie nichts von meiner Krankheit weiss. Es trifft mich wie ein Schlag. Und gleichzeitig beschliesse ich, auch ihr nichts davon zu sagen. Lächelnd steige ich aus dem Auto und schliesse meine Cousine in die Arme. „Schön, dich wiederzusehen!“
 
Endlich ist sie angekommen. Einerseits ist das toll, andererseits, weiß man, dass sie dem Tod immer näher kommt. Das finde ich sehr traurig.
Aber ihrer Cousine muss sie es doch sagen. Finde ich zumindest.

Hoffe, es geht bald weiter, liebe Grüße
krebschen
 
Schön, dass sie bei ihrer Cousine angekommen ist,
hmmm...ich kann schon nachvollziehen, warum sie ihr nichts von ihrer Krankheit erzählt. So wird sie wenigstens während ihres Aufenthalts wie ein "normaler" Mensch behandelt. Vielleicht sagt sie es ihr ja vor der Abreise.
Schade, dass es ihr schon wieder schlechter geht. Ich hoffe sie schafft es!
lg, umbrella
 
Ich hoffe auch, dass sie das schafft und bin gespannt, was jetzt bei der Cousine so alles passiert ...

Wie bekommst du nur immer diese tollen Bilder hin??!??!
LG Törtchen
 
Also auf den ersten Blick wirkt das Haus der Cousine wirklich wie aus dem Bilderbuch, einer glücklichen und harmonischen Kleinstadtfamilie.
Bin jedoch sicher, wenn man lang genug sucht findet man bei jedem ein verborgenes Geheimnis, à la Wisteria Lane :lol:
Wir kommen dem Ende immer näher, langsam aber wir kommen =)
Mal ehrlich wir wollen doch gar nicht das sie stirbt, aber wir haben keine Wahl. Das Leben ist eine fragile Sache und wird immer ein Ende finden. Also begleiten wir Anna tapfer auf ihrer letzen Reise und hoffen das sich diese für sie lohnt (wenn man das überhaupt so ausdrücken kann) :ohoh:

Nunja genug der Laberei, ein wirklich schönes Kapitel, vorallem das Waldbild, da will ich mich gleich in den Wald legen und die Vögel singen hören.

LG Tina
 
Tolles Kapitel !!!

Hallo,

Die arme sie tut mir sooo leid,

jetzt hat sie schon Schmerzen.

Ich bin aber froh das sie angekommen ist.

Ihre Cousine ist glaube ich eine ganz Nette.

Das Waldbild gefällt mir am besten,

das sieht am besten aus und ist voll schön.

Tschauuuu
 
Ich schliesse mich den anderen an und sage: Ganz grosses Kino!
Schön, wie du schreibst.
Man könnte fast in der Geschichte mitleben, leider sind dazu die Kapitel zu kurz. Vllt sollte ich einfach mal eins auslassen um dann zwei am Stück zu lesen? ;)
Ich finde es Klasse, wie du mit den Gefühlen "spielst". Du baust kein Drehbuch ala "Ich geh drauf, ihr alle geht mit" oder "Das grosse Heulen, Teil 2", sondern lässt uns in die sich dauernd ändernde Gefühlswelt eintauchen.

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Cheers
hobi;)
 
schönes kapitel, gefällt mir. auch die bilder sind dir gelungen^^. es wird immer spannender...und die erste station hat anna schon geschafft. mal sehen, ob sie die krankheit ihrer cousine erzählen wird...

sunny-simi
 
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