Danke Sommerregen. Ich setze dich gleich auf die Liste

Freut mich sehr, dass dir die FS gefällt.
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So ich habe es doch schon geschafft, die Fortsetzung zu machen.
Ich habe mir dieses Mal wirklich Mühe gegeben mit den Bildern, und hoffe, dass sie etwas besser sind. Entschuldigt bitte, dass Lia auf dem einen Bild keine Schuhe anhat. Stellt sie euch einfach mit Schuhen vor

Habs das leider versaut.
Über ein Feedback, auch bzgl der Story an sich nat., freue ich mich wie immer sehr.
Uuuund, wer ist das im Fintesstudio?
Nein, nicht Black.
Kapitel 3 - 2
„Kira?!”, rief ich und die junge Frau auf dem Laufband stoppte.
„Was machst du denn hier?” Ich hatte wirklich nicht damit gerechnet, meine Mitbewohnerin hier anzutreffen.
„Nach was sieht’s aus?”, fragte Kira, die einen hochroten Kopf hatte, sehr verschwitzt war und schnell atmete.
„Ich mache Sport!” Ihr hellblondes Haar hatte sie zu einem hohen Pferdeschwanz gebunden.
„Morgens um sechs?” Ich konnte es nicht glauben.
„Wie jeden Morgen. Aber was machst du hier? Dich sehe ich hier sonst nicht“, entgegnete sie, während sie wieder zu laufen begann, was ihren Pferdeschwanz lustig im Takt wippen ließ.
Ich stellte mich auf das Laufband neben dem ihrem und startete das Aufwärmprogramm.
„Konnte nicht schlafen”, antwortete ich. „Aber gehst du wirklich jeden Morgen ins Fitnessstudio? Seit wann das? Wir gehen doch sonst vormittags so oft zusammen und mit Vera gehst du doch auch?!”
Kira drückte auf den Pfeiltasten des Laufbandes herum, um die Geschwindigkeit zu erhöhen.
„Ich gehe zwei Mal täglich”, keuchte sie. „Manchmal drei Mal.”
Verdutzt blieb ich stehen. Da das Laufband jedoch weiter lief, verlor ich beinahe das Gleichgewicht und drohte, herunterzufallen
„Du gehst jeden Tag zwei oder drei Mal ins Fitnessstudio?”, fragte ich fast fassungslos, während ich mich wieder aufrappelte. Kira entgegnete nichts und schien wahnsinnig darin vertieft zu sein, einen Fuß vor den andere zu setzen.
„Wofür?”
„Irgendwie müssen die Kilos ja runter”, schnaufte sie. „Oder denkst du, die Männer stehen jetzt auf Fett?”
„Du läufst doch nicht Gefahr, fett zu werden!”, widersprach ich, während ich mir Mühe gab, das Aufwärmprogramm wieder zu starten. Gegen Kira fühlte ich mich wie eine totale Anfängerin.
„Du bist total dünn, Kira!”
„Ach ja?! Du hast mich doch noch nie nackt gesehen! Meine Arsch und mein Bauch sind voll fett, das ist schon eklig. Voll die Speckrollen. Ich muss unbedingt mehr auf meine Figur achten.”
„Kira du spinnst”, antwortete ich. „Wir alle finden, dass du echt dünn bist. Werd’ bloß nicht magersüchtig.”
„Magersüchtig, so ein Schwachsinn, kotz ich oder was? Es ist ja wohl nichts verkehrt daran, sich ein bisschen zu kontrollieren.”
‚Aber irgendwann ist auch mal genug’, dachte ich, sagte aber nichts mehr. Wahrscheinlich hatte sie Recht, auch wenn sie es natürlich ein bisschen übertrieb. Ich stellte das Laufband schneller und widmete mich meinen eigenen Gedanken. Zwischendurch sah ich immer wieder zu der jungen Frau herüber, die rannte und keuchte, als ginge es um ihr Leben.
Nach einer Dreiviertelstunde körperlicher Verausgabung stellte ich das Laufband ab. Auch Kira hatte ihres mittlerweile runter gestellt und setzte nur noch langsam einen Fuß vor den anderen. Sie sah wirklich fertig aus und ich fragte mich, wie lange sie gelaufen war.
„Kommst du mit nach Hause?”, fragte ich vorsichtig.
„Nach Hause?!”, wiederholte sie in einem Tonfall, als wenn ich sie etwas Unmögliches gefragt hatte.
„Ich habe noch keine Sit-Ups gemacht und auf dem Crosstrainer war ich auch noch nicht!”
„Du willst noch auf den Crosstrainer?!“ fragte ich sie ungläubig. „Du bist doch völlig fertig!”
„Pff, da muss ich durch”, entgegnete sie, nach Luft ringend, während sie vom Laufband abstieg.
Ich konnte mir vorstellen, wie ihr alles wehtun musste und so nah ich mir vor, sie irgendwie davon abzubringen, mit diesem unmöglichen Programm weiterzumachen.
Zufällig fiel mein Blick auf ihre Hand.
„Kira, deine Nägel”, begann ich. Kira schaute erschrocken auf ihre Finger.
„Mir ist aufgefallen, dass sie nicht mehr so ganz schön sind. Vielleicht solltest du zur Maniküre gehen, die haben doch diese Woche ein Sonderangebot.”
Kira hielt begutachtete kritisch ihre Fingernägel.
Natürlich waren sie perfekt wie immer, denn Kira pflegte diese, genauso wie den Rest ihres Köpers, übergründlich. Ich erhoffte mir einfach, sie so davor zu bewahren, sich körperlich völlig zu erledigen und stattdessen lieber ins Nagelstudio zu gehen.
„Du hast Recht”, quietschte sie nach einer Sekunde erschrocken.
„Oh mein Gott, was sollen die Leute nur denken?! Danke, dass du es mir gesagt hast, Lia. Die Sit-Ups kann ich auch noch heute Abend machen.”
Ich war beruhigt, dass Kira ihr Aussehen und grade ihre Fingernägel so wichtig waren, aber irgendwie fand ich es beängstigend, dass sie mir glaubte, obwohl sie ja sehen musste, dass ihre Nägel makellos waren. Kira war viel zu leicht zu beeinflussen und jegliche Kritik an ihrem Äußeren nahm sie sich viel zu sehr zu Herzen. Obwohl es eigentlich kaum Kritik an ihrem Äußeren gab, denn sie war wirklich eine sehr hübsche junge Frau. Selbst diese kleinen Makel redete sie sich meist nur ein.
Kapitel 3 - 3
Ich ging nach Hause, duschte, und verbrachte den Vormittag mit einigen anspruchslosen Aktivitäten wie Beine enthaaren, aufräumen und dem Lesen von Hochglanzmagazinen.
Mara wachte irgendwann auf und schlurfte wortlos in ihr Zimmer, um dort weiter zu schlafen. Zwischendurch begegnete ich auch Vanessa, unserer vierten Mitbewohnerin, mit der ich aber wie immer kaum sprach.
Ich hatte eher weniger mit ihr zu tun, denn sie war sehr ruhig und redete eigentlich nur mit Mara. Die beiden hockten ständig aufeinander und waren ein Herz und eine Seele. Als ich Vanessa an diesem Morgen erzählte, dass Mara noch schlief, sah sie niedergeschlagen aus und beschloss, dann eben alleine shoppen zu gehen, weil sie neuen Schmuck und neue Unterwäsche brauche.
Sie sagte, sie hätte es nicht gerne, wenn die Stammkunden langsam ihr gesamtes Unterwäscherepertoire kannten, deshalb kaufe sie sich dauernd neue. Manchmal war es traurig, was wir doch so für Probleme hatten.
Ich überlegte grade, ob ich mir eine Talkshow ansehen sollte, als Vera die Treppe herunter kam. Sie setzte sich neben mich aufs Sofa, während sie begann, die Tageszeitung durchzublättern. Ich beschloss, ihr von Blacks SMS zu erzählen.
„Und wo liegt das Problem?”, fragte sie genervt.
„Ich treffe mich nicht mit ihm, Vera. Ich will nicht.”
„Er hat dir nichts getan, oder?”, fragte Vera kalt ohne mich eines Blickes zu würdigen.
„Nein…”
„Und er wollte nur reden und hat bezahlt, oder?”
„Ja…”
„Na siehste, dann gibt es keinen, und ich meine keinen Grund, ihn heute nicht wieder zu treffen.” Vera schien absichtlich nicht hochzuschauen und starrte weiterhin auf die Zeitung.
„Ich mag ihn nicht, Vera. Er ist unheimlich. Und er hat einen Hund, den mag ich auch nicht.”
Die rothaarige Frau lachte spöttisch.
„Wenn du Kunden nicht magst, weil die Geschlechtskrankheiten haben, ist das ein Grund. Ein Hund ist kein Grund. Mein Gott Lia stell’ dich bloß nicht so an, das ist ja jämmerlich. Denkst du, wir können uns die Kunden so aussuchen? Es gibt weitaus Schlimmere.”
Ich seufzte.
„Aber…”
„Kein aber, du gehst da hin und gut ist, keine Diskussion, Ende. Ich hab anderes zu tun, wirklich.”
Hiermit war das Gespräch für Vera beendet und sie stand entnervt auf. Sie hatte manchmal eine unglaublich endgültige Art, die es mir unmöglich machte, weiter mit ihr zu reden.
Ich fand es ungerecht, dass sie mit mir redete, als wäre sie mein Vater und mir quasi befohl, was ich zu tun hatte, aber irgendwie konnte ich mich nicht gegen sie durchsetzen.
Ein bisschen beleidigt verschwand ich in meinem Zimmer und schmiss mich aufs Bett. Meine Gedanken kreisten noch immer um Black. Was wollte der Typ bloß von mir? Ich konnte mir einfach keinen Reim auf sein Verhalten machen.
Es war kurz vor 15 Uhr, als ich begann, mich aufzustylen. Ich wollte mit Absicht ein bisschen zu spät kommen, in der Hoffnung, dass Black dann schon verschwunden war. Es war zwar nicht meine Art, aber dieses war ja auch eine besondere Situation. Und wenn er doch noch da war, würde ich dieses Mal sicher nicht versagen und ihn zu mehr bringen, als zum Reden.
Ich zog meine Haare durch ein Glätteisen und legte deutlich mehr Schminke auf, als normal. Ein bisschen erschrak ich mich, als ich in den Spiegel sah, denn nun sah ich doch schon wirklich sehr nuttig aus. Aber irgendwie war das ja auch Sinn der Sache.
Ich zog einen extra kurzen Rock und extra hohe Stiefel an und wählte eines der freizügigeren Oberteile. Dann schnappte ich mir mein Portmonnaie und ging durch das triste Treppenhaus hinab zu meinem Auto.
Vera hatte Recht, es war ein Job und kein Vergnügen und ich sollte mich gefälligst zusammenreißen. Ich startete den Motor und fuhr in Richtung Beverly. Ein bisschen langsamer als normal, denn vielleicht war er ja wirklich schon weg.