Leben danach *FS Wettbewerb* *FS abgeschlossen / Bilder fehlen*

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Chisune

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März 2007
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.:Inhaltsangabe:.
Moe ist eine Leseratte. Als er gerade ein Buch liesst geschieht aber das unmögliche ! Ein kleines Mädchen stürmt sein Haus und nimm ihn mit nach draussen. Ohne jeglichen Grund. Moe erwartet ein Schicksal das er sich nie hätte träumen lassen. Vor allem eines das weniger gemütlich ist …

.:Notiz:.
Diese Geschichte spielt gegen Ende des Winters. Sie besitzt nur 3 Charaktere.
Behandelt werden zwei ernste Themas über die sich jeder Mal Gedanken machen muss. Egal welcher Religion man angehört oder welche Einstellung man zum Leben hat. Die Geschichte ist frei erfunden.

.:Charaktere:.
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.:Kapitel:.
Kapitel 1 - Moe
Kapitel 2 - Am Ziel
Kapitel 3 - Winter
Kapitel 4 - Allein
Kapitel 5 - Ihr Ende
( ENDE + (Epilog) / Sonstiges )
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KAPITEL 1
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Ich hasste es einzukaufen. Man musste in diese Menschenmassen eintauchen und sich dort zurecht finden. Manche mochten dies. Aber ich nicht. Lieber war ich mit meinen geliebten Büchern zusammen. Diese nahm ich überall mit hin. Ich hatte mir sogar angewöhnt laufend zu lesen. Zu dieser Zeit war ich überzeugt, mich würde niemand aus dem Haus locken. Höchstens der Hunger.

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Der Hunger war eines der wenigen Sachen die mich zur Besinnung kommen lies. Dafür liess ich für einen kurzen Moment auch Bücher und Hefte stehen … naja nicht all zu weit aber immerhin. Das Tempo in dem ich ass war bereits Rekordverdächtig. Zum Glück gewöhnte sich mein Körper, eher mein Magen, daran.

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Putzarbeiten vielen immer kurz aus aber sie waren nötig ! Meine Bücher konnten doch nicht an einem schmutzigen Ort gelagert werden. Nach solch anstrengenden Tätigkeiten verbrachte ich eine längere Weile … mit lesen.

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„… Nein, heute geht es mir wirklich nicht. Ich muss etwas Wichtiges erledigen. Tut mir leid Kai !"

Meine wenigen Freunde hatten es immer wieder versucht. Aber keinem gelang es mich aus dem Haus zu locken. Meine Kapitel zu lesen war zu wichtig. Nicht umsonst hatte sich jemand die Mühe gemacht sie zu schreiben !

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Das duschen war eine von diesen unnötigen aber doch wichtigen Tätigkeiten, wie das Essen, für die man sein Buch wieder einmal weglegte. Manchmal konnte ich durchatmen und meine Augen etwas Erholung gönnen. Aber nicht all zu lang.

„ Wie geht es denn nun weiter ? Ob Sarah und Richi eine Pause machen ? Und heiratet Luisa nun endlich ? Mann ! Ich hätte nie gedacht das diese Romanze mich so reinzieht !“

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Nach dem duschen ging es noch aufs WC. Ein Glück konnte man dabei wieder Bücher lesen. Sinnvoll Zeit nutzen war ich eben gewohnt.

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So ging es 365 Tage im Jahr. Manche hätte gedacht es wäre langweilig aber mir war es zu diesem Zeitpunkt gut und recht. Wer würde denn auch aus so einem ruhigen Leben raus wollen ? Draussen war es zu gefährlich. Und niemand verstand die Welt. Aus den Büchern konnte man dagegen immer viel lernen. Ohne jegliche Gefahren. Vorausgesetzt man wusste welche man lesen sollte.

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An diesem Tag hörte ich in meinem Lieblingsbuch auf zu lesen und begann im Buch von Opa zu schnuppern. Er gab es mir bevor er starb. Ich dachte immer es sei eines seiner blöden Büchern aus dem man nichts lernen könnte …

„Und weil sie ihn so sehr liebte … so sehr das sie es gar nicht in Worte hätte fassen können, nahm sie all ihren Mut zusammen um ihrem Geliebten zu folgen. Er sollte nicht alleine sterben. Aber eine Frage ging ihr doch nicht aus dem Kopf. Die Frage nach dem danach. Was ist dann ? …“

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„ … Nun hatte sie all dies geklärt. Und durfte sterben. Ihr letzter Atemzug war schwer. Ihr Herz hörte müde auf zu schlagen. Es hatte keinen Sinn mehr zu arbeiten. Die Wunde war zu gross. Im Protokolle der Polizeit stand später Selbstmord. Doch was niemand, auch nicht Elisabeth, zu diesem Zeitpunkt wusste … sie sollte ein zweites Leben kriegen … sie sollte wiedergeboren werden ?!

Was ist denn das für ein Unsinn ! Ein zweitest Leben ? Es gibt kein Leben danach ! Wir sterben und basta ! Mein Gott, und ich dachte dieses Buch ist wirklich toll. Was hat sich der Autor nur dabei gedacht ?!!! „


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Plötzlich knallte die Türe gegen die Wand. Mit einem erschrockenen Blick schielte ich zur Tür. Dort war ein kleines Mädchen. Ich hatte sie noch nie gesehen.

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„ Komm mit. Ich brauche deine Hilfe. „

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Ich liess das Buch auf den Boden fallen und stand auf. Mein Körper hatte sich ganz von selbst bewegt. Auf den Befehl des Mädchens ! Als ob er nur so darauf gewartet hätte. Es gab in dem Moment nichts das ich dem Mädchen hätte beibringen können. So glaubte ich zumindest … aber genau an diesem Tag sollte ich mich geirrt haben …

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KAPITEL 2
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Als ich aus dem Haus raus gerannt kam stand das Mädchen seelenruhig und las mein Buch. Sie schien sich keine Mühe zu machen mich anzusehen. Als wäre es nur natürlich gewesen mich so aus dem Haus zu locken !

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„ Hey, duuuu ! Warte doch maaal ! Ich muss dich was fraaaagen !“

Ich schrie wie ein wilder damit sie mich ja nicht überhören konnte. Sie drehte sie unerwartet um.

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„ Schrei nicht so rum. Man stellt seinem Schicksal keine Fragen. Spare die Kräfte für den Weg der wir jetzt vor uns haben. "

Ein unhöfliches kleines Gör war sie ohne Zweifel aber mein Körper gehorchte ihr aufs Wort. Und er zweifelte nicht einen Moment daran ob er gehen sollte oder nicht. So komisch das alles auch klingen mag. Ich denke … er wusste was ich wollte. Mein Bewusstsein war ja, im Gegensatz zum Körper, von Büchern besessen.

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Irgendetwas war an diesem Kind komisch. Sie lief mir zwar voraus aber sie tauchte an einem Ort auf um dann plötzlich irgendwo wieder aufzutauchen. Sie schien zu hüpfen. Von Ort zu Ort. Als ob die Zeit für sie keine Rolle mehr spielen würde. Irgendwann unterbrach sie dann die Stille.

„Wieso liesst du eigentlich Bücher ?“
„Wieso ? Ich….“
„Weil du nach nichts neuem gesucht hast ?“
„Nei….“
„Ich denke schon. Du bist feige.“
„Na hör mal !“
„Und versuchst dich zu verteidigen gegen die Wahrheit.“
„…“

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„ Wieso bist du nur in diesem Haus. Dort ist es einsam. Willst du nicht jemanden anderen kennen lernen ?“
„Abe…“
„Was ist so besonders an diesen Büchern ? Ersetzen sie so gut Menschen ?“
„Sie sind toll ! Und ja, das tun sie !“
„Was ist denn an ihnen so toll ? Das es Geschichten sind die nie passiert sind ?“
„Doch ! Es gibt …“
„Sind sie besser als die Reale Welt ?“
„Natürlich ! Sie machen keinem weh !“

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„Hast du Angst vor Schmerzen ?“
„Das ni….“
„Wer bist du nur ohne deine Bücher ?“
„Na ich eben !“
Eben du ? Ohne die Bücher bist du doch ein niemand.“
„…“
„Hast du eigentlich andere Menschen schon mal wahrgenommen ? Oder hast du einfach nur Angst wenn du andere siehst ? Angst davor … das sie deinem verrosteten Herz weh tun.“

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Das Mädchen tauchte immer an anderen Orten auf. Mal sprach sie mich von der Seite an manchmal von hinten und manchmal hörte ich nur ihre Stimme. Mit aller Macht hatte ich versucht mich gegen ihre Worte und Fragen zu wehren aber ohne die Bücher … wusste ich wirklich keine Antworten.

„Was würdest du tun wenn dich jemand um Hilfe bittet ? Du würdest ihm doch nicht nachrennen oder ?“
„Nein .. warte mal ! Ich tu es doch gerade !“
„Kennst du den Grund ? Den Grund wieso dein Körper mir folgt ?“
„Nein ! Und es ist mir auch egal ! Ich …“
„Was du ? Du willst es gar nicht wissen ? Gibt es bei dir überhaupt ein Ich ohne die Bücher ? Kannst du dein wahres Gesicht zeigen ? Deinen Willen ?“

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„Ich bin doch Ich ! Wie sollte ich den mein wahres Gesicht zeigen ! Du bist doch völlig verrückt ! Du bist eine kleine Göre di….“
„Die was ? Die in ihrem jungen Alter mehr weiss als du ?“
„Nein !“
„Doch. Und nur so nebenbei. Ich helfe dir etwas wichtiges zu lernen.“
„Was weisst du schon ! Du hast sicher nie ein Buch zur Hand genommen !“
„Muss ich denn das ?“
„Aber klar doch ! Daraus lernst du sehr viel im gegensatz zur Welt da draussen !“

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„ Achja ?“

Plötzlich blieb sie stehen und starrte mich an. Auch ich blieb stehen aber in einem sicheren Abstand.

„Kannst du mir denn etwas beibringen ?“
„Jede menge !“
„Z.B. was ? Wie man seine Zeit vergeudet ?“
„Du !...“

Ihr Gesichtsausdruck blieb hartnäckig. Sie war Emotionslos. Meine Wut wurde dadurch nur erhöht. Für was hielt sich dieses Kind überhaupt ? Alpha und Omega ?

„Gib es doch zu. Du gehst aus dem Haus nur wenn der Hunger an die Tür klopft. Vorher bewegst du dich nicht. Aus Angst. Als ob es da also was gäbe das du mir beibringen könntest !“

Sie lächelte mich an. Es wirkte als spiele sie mit mir. Benutzte mich !

„Willst du wissen wieso mir dein Körper folgt ?

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Mir blieb in diesem Moment die Spucke weg. Es war wie in einer Geschichte und nun kam der Moment an dem der Held etwas erfährt was sein ganzes Leben verändern sollte. Wie ironisch aber wahr.

„Dein Körper … „
„Dein Gemurmel kann ich nicht hören !“
„Hast du denn Interesse daran ?“
„Ja und ?“
„Aber es steht in keinem Buch.“

Und plötzlich wurde mir etwas klar. Ich hatte doch noch ein Interesse für andere Dinge als nur Bücher. Der einzige Grund wieso ich nichts davon wusste war … weil ich nie das Bedürfnis verspürte mein Sicheres und geordnetes Leben zu verlassen. Ich war ein Gefangen meines Selbst. Aber mein Körper war es nicht. Er sehnte sich nach der Freiheit und er Ergriff die Möglichkeit von den Büchern weg zu laufen. Vielleicht kannte dieses Mädchen doch eine Weisheit die in den Büchern nicht stand ?

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„ Komm. Du hast es bald geschafft.“

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Nach meiner neuen Einsicht musste ich weinen. Wie blind ich doch durch die Welt ging ? Mit diesem Mädchen war ich gerade mal einige Minuten zusammen und schon hatte ich etwas gelernt. Für die Bücher brauchte man Stunden und sie brachten uns auch nicht immer was bei. Manchmal waren diese sogar in Rätseln geschrieben oder manche wiederrum erlaubten nur eine Sichtweise, wie die Bibel. Man konnte also gar kein Individuum werden durch Bücher ?! Bücher ?!

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„ Sie auf. Hier in der Nähe erwartet dich eine neue Lektion.“
„Was meinst du ?“
„Sie zu … was aus Menschen wird die sich nie Entscheiden und in einem Gefängnis leben wie es deine Bücher sind …“

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Als ich hinaufblickte war sie wieder verschwunden. Aber in der Ferne sah ich eine Frau stehen. Sie hatte weisses Haar und ihr Kleid war im strahlendem weiss. Man könnte denken sie wäre ein Engel.

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Sie war so besessen auf ein Grab zu starren das es unheimlich wurde. Es kam mir so vor als sei sie schon Ewigkeiten hier. Ewigkeiten in denen sie dieses Grab anstarrte. Vielleicht sah ich gerade mich selbst in ihr. Mich und meine Bücher und dies war einfach ein Vergleich aber … es war so einfach zu sehen ! Das ganze war sonnenklar ! Und ich wusste es weil ich ein Aussenstehender war ? Einer der seinen Ort verlassen hatte, sich nicht mehr an ihm festhielt und bereit war die Wahrheit zu sehen ? Die Welt in sein Herz zu lassen.

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Stille erfüllte die Gegend. Nur das leise rauschen der Blätter und Nadeln war zu hören. Und ich starrte sie an so wie sie das Grab.

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Aber dann änderte sich etwas. Als ob das Mädchen etwas gerufen und bewegt hätte denn ihr Körper drehte sich in meine Richtung und ihre Augen blickten zu mir. Fast schon ein Wunder. Heute fühlt es sich an, als hätten wir damals, beide zum ersten Mal die Wahrheit gesehen …

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KAPITEL 3
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Mein Körper steuerte auf die unbekannte Frau zu. Er hatte sich anscheinend etwas von dieser Begegnung erhofft.

„Eh…Hallo.“

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„ Du kannst mich sehen ?“

Die Frau erschrak in dem Moment sichtlich. Wieso sollte ich sie nicht sehen ?

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„ Wieso sollte ich dich nicht sehen ?

Neugier stellt immer Fragen die direkt sind. Und da hat sie recht. Warum gross darum herumreden.

„ Aber … das kann doch nicht sein !“
„ Wieso denn nicht ? Eigentlich hätte ich dich gar nicht bemerkt hätte mich ein Mädchen nicht hergeführt … „

Wenn ich jetzt darüber nachdenke konnte ich von Anfang an mit ihr ganz normal reden. Mit anderen viel es mir so viele Male schwerer. Ich fing an zu stottern oder brachte gar keine Worte raus. Und wenn es ganz schlimm wurde versteckte ich mich hinter einen Buch. Aber … hier war kein Buch und die Frau kannte ich nicht. Es war ein Wunder.

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Mit einem Schwung drehte ich mich um und wollte das Mädchen zeigen.

„ Huch ? Wo ist sie denn ?“
„ Ein Mädchen ? Hier war niemals jemand ausser dir.“
„Aber !“

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Schwups. Ich drehte mich zur anderen Seite. Sie musste doch irgendwo sein ! Auch wenn sie mir vorher immer davon lief ! Keiner konnte einfach spurlos verschwinden !

„ Sie muss hier irgendwo sein ! “
„ Hör mal …“
„Aber…“

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Weil das alles so unmöglich war begann ich, wie ein Buch, nach einer Erklärung zu suchen. Nach einem Ende. Nicht nach einem abruptem Ende. Sowas gab es in keinem Buch.

„Sie muss hier irgendwo sein ! Sie hatte weisses langes Haar. Angezogen hatte sie einen grauen Mantel ungefähr bis zu den Knien. Es war ihr Verdienst das ich hier bin ! Was das komische dran war … sie schien mir immer davon zu hüpfen ! Mal war sie da und mal dort ! Ich fand das ganz seltsam aber mein Körper ist ihr einfach gefolgt …“

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„ Na mal ganz ruhig.“
„Du hast recht ! Ich meine … ja...“

Sie schien einen Moment lang weggetreten bis auf ihrem Gesicht die Trauer heimgekehrt war. Was sie sich überlegt hatte war mir noch unklar aber ich wusste eines. Es war nicht gut. Um die Stimmung aufzuheitern begann ich ganz banal. Mit meinem Namen der vorher unter gegangen war.

„Eh, ich heisse Moe.“
„ Ich heisse Winter.“
„Winter ?“
„Ehm, nenn mich lieber Silvia.“
„Oook..“



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Uns umhüllte eine beunruhigende Stille. Es füllte sich an wie die Stille vor dem Sturm. Vielleicht nicht ganz zu unrecht. Was ich gleich erfahren sollte war nämlich alles andere als beruhigend. Aber komischer weise … sollte es mir keine Angst machen …

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„ Weisst du Moe … ich muss dir eine etwas längere Geschichte erzählen.“
„Eine Geschichte ?“
„Ja. Dieses Grab hier ist das Grab meiner Tochter Anna.“

Ich schielte kurz zum Grab um dann erschrocken wieder Silvia anzusehen.

„Sie starb mit 10 Jahren an Herversagen. Und deine Beschreibung des Mädchens das dich hergeführt hat … obwohl sie nur knapp ist … sie trifft auf meine Tochter zu. An ihrem letzten Tag spielten wir hier im Winter Schneeballschlacht. Sie hatte ihren Lieblings Mantel an. Einen grauen der bis zu den Knien ging … Nach ihrem Tod konnte ich den Schmerz nicht ertragen und habe mich umgebracht … „
„Umgebracht ?“

Das konnte unmöglich sein. Sie stand doch vor mir !

„Ja, in Wirklichkeit bin ich nämlich ein Geist. Ich bin tot.“
„Oh mein Gott.“

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„Weil ich mich, nach meinem Tod, nicht entscheiden konnte wo ich hin möchte … in den Himmel oder zurück auf die Erde … hatte mich Gott irgendwo dazwischen Platz nehmen lassen. Er gab mir die Aufgabe als „der Winter“ zu leben und für die Menschen zu schneien. Das heisst wohl … irgendwie bin ich tot aber auch irgendwo nicht. Und sehen können mich eigentlich keine Menschen … der Ort hier ist auch schon längst vergessen … „

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„ Du bist der Winter ? Ist ja unglaublich. Das kann man nach dem Tod werden wenn man sich nicht entscheiden kann ?

Niemals vorher hätte ich über den Tod geredet. Ich war der festen Überzeugung nach dem Tod gab es nichts mehr. Aber wenn ich mit Silvia redete war ich mir unsicher. Ich wollte eine andere Sicht kennenlernen. Es war, als wären Wunder gar nicht so selten.

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„Ja, ich wusste vorher auch nichts davon. Aber wenn man stirbt erfährt man es.“

Sie zeigte mit den Finger auf einen alten Baum.

„Ich bin eigentlich wie dieser Baum. Ich bin da aber irgendwo auch nicht. Ich bin Tod aber ich stehe noch. Wenn ich sowas jemanden erzähle, würde er normalerweise lachen. Aber du nicht. Du bist anders.“
„Da hast du wohl Recht …“

Ich war wirklich ganz anders. So kannte ich mich gar nicht. Gesprächig, auf ein Gespräch konzentriert, naiv weil er alles glaubt und nichts hinterfragte und geduldig. Aber … ich war nicht unglücklich damit.

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„ Schnee, Schnee, komm herab. Zeig ihm meine Macht.“

Und dann passierte das Unglaubliche. Obwohl einen kurzen Moment vorher noch schönes Wetter war .. war es nun richtiges Winterwetter … mit Schnee !

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Weder Silvia noch ich redeten in diesem Moment. Es war so wundervoll und unglaublich zu gleich das es keine Realität sein konnte. Und doch, es war kein Buch.

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Ob ich in dem Moment richtig reagierte hatte mir Silvia zwar nie gesagt aber ich denke besser konnte man nicht reagieren.

„Jaaa ! Ich finde das verrückt aber es ist Wahnsinn ! Ich liebe dich Schnee ! Dir verdanke ich eine bessere Geschichte als ich in einem Buch hätte lesen können ! Wuhuuu !“

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In dem Moment musste Silvia lachen.

„Das macht mich aber froh ! Du bist der erste der sagt das ihm der Schnee gefällt.“
„Er ist wunderbar ! Du bist einfach toll !“

Es schien alles im Hintergrund zu sein. Das sie und ihre Tochter tot waren, wieso ich hier war, das wir neben einem Grab lachten, das wir Wunder vollbrachten oder das wir einfach unsere Zeit miteinander teilten.

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Diesmal war nichtmehr mein Körper am Werk. Ich habe endlich selbständig gehandelt. Es war eine Premiere.
Mit einer schnellen Bewegung schnappte ich mir Silvias Hand und sagte Worte, die niemand von uns je vergessen wird.

„ Wollen wir nicht Freunde werden ?
„ Aber gern doch !“

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Nachdem es später Nachmittag wurde verabschiedete ich mich von Silvia. Natürlich würde ich Morgen früh sofort wieder hier auftauchen. Wieder bei ihr sein.

„Und komm mich morgen ja wieder besuchen !"
„ Klar doch !“

Es war eines der letzten Wunder die in dieser Beziehung passieren sollten. Aber weder damals noch heute werde ich darüber meckern das die Zeit zu kurz war. Ich bin einfach nur dankbar. Plötzlich konnte ich alle meine Bücher links liegen lassen … und es störte mich nicht, ich war immer draussen bei ihr, nie mehr eingesperrt in meinem Haus und ich hatte endlich Gefühle kennengelernt die man aus Büchern niemals lernen könnte.

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Die Tage nach unserer Begegnung waren einmalig.
Wir hatten Spass miteinander.

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Wir gaben uns Unterstützung wenn es nötig war.

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Wir konnten auch einfach nur still sein.

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Aber eines stand fest. Wir kamen uns immer näher. Und keiner von uns wollte dieses Band brechen. Nur das Schicksal selbst sollte entscheiden wo es aufhören musste. Diese Nähe die wir zueinander aufgebaut hatten … würde dennoch niemals brechen … weil unsere Herzen es nie zulassen würden.

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KAPITEL 4
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Es war eigentlich ein ganz gewöhnlicher Tag wie jeder andere … ich wollte unbedingt schnell möglichst zu Silvia. Sie hatte mich in ihrer Bahn gezogen. In der Eile vergass ich sogar meine Jacke. Aber, an dem Tag kam ich nicht weit.

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Als ob mich das Schicksal aufgehalten hätte. An dem genannten Tag sprang ich vor ein Auto. Aus eigener Schuld natürlich.

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Zum Glück hatte ich Glück im Unglück. Sie konnten mich noch am gleichen Tag aus dem Krankenhaus entlassen. Mir war nichts weiter passiert. Nicht das es nicht schlimm wäre aber … das war nicht das schlimmste. Ich musste die nächste 3 Tage zu Hause bleiben, damit sich mein Körper vom Schock des Unfalls erholen konnte. Früher wäre sowas nie passiert.

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Ich wollte der Begegnung mit Silvia keine Schuld geben. Erst sie hatte mir die Augen geöffnet. Es war einfach die Trennung die mir zu schaffen machte … aber auch eine ganz wichtige Einsicht.

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Das Leben konnte schneller rum sein als man es sich vorstellen kann. Als ich meine Stapeln von Bücher las käme ich nie auf die Idee, das mir der Tod begegnen könnte … ich fühlte mich sicher. Aber jetzt, wo ich in die weite Welt rausging konnte es schnell rum sein. Was würde dann aus mir werden ?

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Würde ich mich entscheiden in den Himmel zu gehen oder wieder zurück auf die Erde kommen ? Oder würde ich, wie Silvia, ewig an einem Ort verbringen weil ich mich nicht entscheiden könnte ?

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Entscheiden. Entscheidungen treffen. Entscheidungen bereuen. Gehörte das alles eigentlich zum Leben ? Es wäre so viel einfacher zu Leben wenn man sich für nichts entscheiden müsste. Doch es musste sich etwas ändern. Zumindest bei mir. Obwohl nein, es hatte sich schon etwas geändert. Wer weiss, ob ich diese Entscheidungen irgendwann bereuen würde ? Und womöglich bei einer Wiederholung nicht anders gemacht hätte ? Eines ist sicher. Es kommt nicht oft vor … das man eine neue Chance erhält.

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Man muss das Schicksal akzeptieren wie es kommt. Und man muss sich entscheiden. Sonst bleibt man stehen. Für mich war es nun klar. Die Bücher waren nicht mehr mein Leben. Mein Leben hatte gerade neu angefangen weil ich eine neue Chance bekommen hatte. Nun traf ich Entscheidungen statt vor ihnen davon zu laufen.

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Wie es wohl Silvia ging ?

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Sie war schliesslich der Schnee. Der Winter. War Tot. Gar nicht da und doch irgendwo hier. Sie konnte sich damals nicht entscheiden. Nun blieb für sie die Zeit stehen. Und sie blieb als Gefangene der Zeit an einen Ort gebunden der ihre letzten Erinnerungen festhielt. Doch dieser Ort … war auch selbst vergessen worden …

-> ! ACHTUNG ! AB HIER SIND ES SILVIAS GEDANKEN ! <-
-> Gilt nur in diesem Kapitel <-

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Wo war bloss Moe ? Die Zeit schien still zu stehen. Es war wieder alles ruhig und ohne Erinnerungen. Ohne Moe kehrte ich und dieser Ort in den Zustand, in dem wir vorher waren.

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Ich konnte suchen und rufen … mich hörte aber niemand. Es gab auch niemanden der mich hätte hören können. Erst jetzt begann ich zu verstehen wieso es so wichtig war … sich damals zu entscheiden. Als „Winter“ hatte ich keine Freiheit.

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Wüsste ich nur wo Moe ist … dann könnte ich neue Erinnerungen gewinnen. Vorwärts laufen. Vorwärts kommen. Mich zu irgendetwas entscheiden. Aber ohne Moe … ging es nicht. Mein Wille wurde mir vor langer Zeit geraubt … und nun konnte ich nur darum trauern.

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In solchen Momenten wünschte ich mir frei zu sein. So wie ein Engel. Bei meiner Tochter. Zwar wäre ich tot aber ich wäre nicht allein. Als ein Engel könnte ich nach Moe sehen. Könnte selbst entscheiden wohin und wann.

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Aber als ich gefragt wurde, was ich will, konnte ich mich nicht entscheiden. Noch als Mensch wollte ich sterben weil meine Tochter auch tot war. Das war doch nicht wirklich eine Entscheidung … wie es mir klar wurde. Ich folge einfach einem schlechten Beispiel. Das machen nur schwache Menschen. Und leiden dann darunter.

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Diese Gedanken würden mich noch lange plagen. Ich bereue es ! Ich bereue das ich mich nicht entschieden habe ! Ich hasse es einfach !

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Was würde ich dafür geben noch eine dritte Chance zu kriegen. Weil Idioten mehrere Chancen brauchen.

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Moe, wie hättest du dich entschieden … wenn du tot wärst ?

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Wenn ich es mir jetzt überlege dann sind Entscheidungen wie das Leben. Sie sind es die uns nach vorne bringen und uns leben lassen. Ohne Entscheidungen wären wir tot. Unsere Charaktere könnten in so einer Zeit nicht existieren. Ich glaube, Menschen entscheiden sich um nach vorne zu gehen. Sie bereuen Entscheidungen aber das macht das Leben lebenswert. Oder ?

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KAPITEL 5
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„Moe !“
„Silvia !“

Wir waren endlich wieder vereint aber es war zum allerletzten Male. Es rührt mich noch heute zu Tränen.

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„Es tut mir leid das ich so lange fort war !“
„Ich bin einfach froh das du überhaupt gekommen bist ! Ich dachte schon ich sehe dich nicht mehr wieder …“

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„Wieso sollte ich nie mehr kommen ?“
„Nein, daran liegt es nicht. Weisst du … der Winter geht zu Ende.“

Stimmt ja. Sie war der Winter. Wir haben aber nicht das ganze Jahr über Winter. Was passiert mit ihr wenn es z.B. Frühling wird ?

„Ich werde Gott meine Entscheidung sagen müssen. Und ich werde von der Erde verschwinden. Meine Zeit ist einfach abgelaufen. Morgen ist der Frühling wieder hier.“

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Ich war geschockt. Sie musste einfach verschwinden. Obwohl wir zusammenbleiben wollten. Nichts berücksichtigte diese Tatsache. Noch nie im meinem Leben hing ich so an jemandem … und dennoch … ich hatte keine Möglichkeit einen Einspruch einzulegen.

„Aber… du kannst doch nicht einfach verschwinden ?!“

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„Ich muss aber. Es war eine sehr schöne Zeit mit dir Moe … und ich würde sie nie von alleine abbrechen … aber ich habe keine Wahl … Wir müssen noch heute, am besten gleich … Abschied … nehmen.“

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Nun konnte ich meine Tränen nicht mehr aufhalten. Alles hatte ein Ende aber für uns war es noch zu früh. Wir hatten zwar einiges von einander gelernt … aber dennoch ! …

„Moe …“

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„ Ich könnte zwar als Winter nächstes Jahr wiederkommen aber das würde nichts daran ändern, das wir Abschied nehmen müssten …“
„Aber dann immerhin nur für ein paar Monate !“
„Moe … ich muss nun auch eine Entscheidung fällen … es wird an der Zeit. Tut mir leid wenn es jetzt selbstsüchtig klingt.“
„Du hast …. schon Recht … aber …“
„Wir müssen jetzt einen Schritt nach vorne machen. Wir können nicht ewig in dieser Lage verharren.“


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„ Es ist schon in Ordnung so. Wir werden uns nie vergessen also werden wir immer zusammen bleiben. Ganz egal welche Dimensionen uns auch teilen.“

Damals bemerkte ich es nicht aber sie hatte ihre rechte Hand zu einer Faust gedrückt um ihren Emotionen keinen freien Lauf zu lassen. Es war eine ihrer ersten Entscheidungen. Noch heute wünsche ich mir damals so stark gewesen zu sein. Als sie mich in ihrem Arm hielt spürte ich all ihre Wärme die sie zu geben hatte. Wäre ich mit meinen Büchern zu Hause geblieben hätte ich diesen Moment verpasst. Gott sei Dank ist dies nie so geschehen.

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Als ich mich von ihr gelöst hatte blickte ich sie nicht an. Das würde die Trennung noch schlimmer machen.

„Dann, auf Wiedersehen Silvia …“
„Ja, auf Wiedersehen Moe.“

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„Danke Gott, ich konnte Mutter endlich zu einer Entscheidung verhelfen. Ich kehre nun heim zu dir.“

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Ich drehte mich noch einige Male um. Aber sie stand dort wie angewurzelt und lächelte mir zu. Als wollte sie damit sagen: „Hey, es ist nicht wirklich eine Trennung. Ich bleibe in deinem Herz.“ Zumindest … meinte ich das gehört zu haben.

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Silvia … dank dir konnte ich so stark wachsen. Deswegen akzeptierte ich deine Entscheidung und ging. Aber auch nur deswegen.

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Und als ich dann das letzte Mal zurückblickte wurde es mir wieder eng ums Herz. Doch ich ging weiter.

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„Komm mich aber ja bald wieder besuchen !“

Es schallte in meinem Kopf Erinnerungen aus nun vergangenen Zeiten. Wie auch immer, ich war stolz darauf denn du hast mich verändert und dies verleihte mir die Kraft, noch einen Schritt weiter zu gehen.

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Dieser Tag. War der wärmste und gleichzeitig kälteste der Geschichte. Zumindest für mich.
Ich danke dir noch heute für alles.

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„Lieber Gott, ich habe mich entschieden was mit mir passieren soll. Ich will …“
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Es war wieder wunderschönes Wetter in Silver Ville. Die Bewohner hatten draussen viel Spass und die Kinder verbrachten Zeit mit Erwachsenen zusammen. Es waren kleine alltägliche Wunder. Ein Zusammenleben zwischen allen eben.

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Der Tag war ruhig und von freundlichem Gelächter geprägt. Nur ganz leise rauschten die Blätter im Takt des Windes und schienen eine Melodie zu singen.

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Neue Bewohner, die aus der grossen Stadt nach Silver Ville zogen, sahen ein wunderschönes und sicheres Bild. Auch die Preise für die Grundstücke waren klein und viele der Familien konnten sich eigene Häuser leisten. Hier war es wie in einem Paradies wenn nicht noch besser.

Und genau in diesem Dorf kam vor ein paar Wochen ein neues Mitglied dazu. Ein Baby das von der Familie sehnlichst erwartet wurde.

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Die Liebe die es erhalten hatte könnte für eine Million an Kindern reichen. Jeder Wunsch wurde dem Baby von den Lippen abgelesen. So konnte das Kind sein Glück mit seiner Mutter und Umgebung teilen. Alle in sein Schicksal miteinbeziehen.

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„Na, wie geht es dir heute Silvia ?“
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(Epiolog) / Sonstiges

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Es ist wichtig sich für etwas zu entscheiden und nicht immer von einer Entscheidung wegzulaufen. Gar keine zu treffen weil es einem so gemütlich ist bringt uns niemals weiter. Dadurch verpassen wir sehr viel. Ob es ein Leben danach gibt muss jeder für sich alleine entscheiden. Leseratten sollen sich eines merken: Nicht alles aus den Büchern ist war und lehrt uns gutes Verhalten. Nur daheim zu sitzen und zu lesen macht uns Einsam. Etwas lesen schaden aber nie
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Danke für euer Interesse an der Geschichte.
Chisune

Ps. Die Geschichte wurde in genau 100 Bildern erzählt.
 
Hallo liebe Chii! :hallo:

Endlich komme ich nun auch mal dazu, dir etwas unter deine wunderbare Geschichte zu schreiben. :)

Herzlichen Glückwunsch zum verdienten Treppchenplatz! ;)
Auch wenn die Geschichte sicher einige sprachliche Mängel aufweist, ist die Umsetzung - vor allem die Bilder!! :eek: - einfach wunderbar!

Du hast dir wirklich ein sehr philosophisches Thema ausgesucht, über das wohl schon jeder einmal in seinem Leben nachgedacht hat. Und ich mag die Botschaft deiner Geschichte.

Heutzutage gibt es wahrscheinlich viele Menschen wie Moe. Nicht, weil sie sich hinter Büchern verstecken, sondern weil viele junge Menschen eher in virtuellen Computerwelten leben, aus denen sie meistens schwer wieder herauskommen. In beiden Fällen sind es Geschichten im Kopf, die einen nicht loslassen - die einen daran hindern, selbst zu leben.
Und das ist wohl die zweite Botschaft deiner Geschichte: Auch wenn man nicht weiß, was nach dem Tod kommt, steht eines fest: Es gibt ein Leben vor dem Tod! Und dieses Leben sollte man auch leben.

Vielen Dank für diese wunderbare, kreativ umgesetzte Geschichte! :)
 
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