Annarya
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Ein Kapitel haue ich heute noch raus für euch
Kapitel 16 – Herbst / Cassy
Es sind wieder einige Tage ins Land gestrichen. Wenn Joaquin nicht gerade in der Musikschule war, verbrachten wir jede freie Minute zusammen. Leider kam von Jaques bisher keine Rückmeldung zu meiner Jobanfrage und ich hatte die Hoffnung mittlerweile fast aufgegeben, dass überhaupt noch etwas kommen würde.
Mit Sergio lief es allerdings erstaunlich gut. Wir hatten eine gemeinsame Leidenschaft, das Sport machen, entdeckt und trainierten immer wieder gemeinsam. Da Sergio verdammt sportlich war, bat ich ihn immer wieder, mich zu korrigieren, was ihn wiederum sehr stolz machte. Ich erkannte mit der Zeit auch, was Joaquin an ihm mochte. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, ein Arschloch zu sein steckte in ihm ein total witziger Kerl, mit dem man Späße machen und gemeinsam lachen konnte. Scheinbar war dieser Teil von ihm nur die letzten Monate verloren gegangen und musste wieder herausgekitzelt werden.
Eines späten Nachmittags waren wir beide wieder am Trainieren, während Joaquin in der Musikschule war. "Was machst du denn für ein doofes Gesicht?", sagte ich lachend in Sergios Richtung, als dieser gerade angestrengt Gewichte stemmte.

"Wir können gerne tauschen." gab er sarkastisch zurück und lachte. Nachdem wir beide nach einer Weile unser Training beendeten, gingen wir nach draußen an die Bar, da Sergio uns beiden noch Proteinshakes machen wollte. "Die sind gut für den Muskelaufbau", sagte er und reichte mir die gelbe Pampe. Als ich einen tiefen Schluck nahm, verzog ich das Gesicht. "Ewww, das schmeckt echt scheußlich." Lachend antwortete er: "Ich weiß, aber man gewöhnt sich daran."

"Hör mal Sergio, können wir kurz über was persönliches sprechen?" fragte ich und bat ihn, neben mir Platz zu nehmen. "Ja klar, was gibt's?"

"Ich möchte gerne mit dir über Joaquin sprechen..." Ich war etwas nervös und versuchte, die richtigen Worte zu finden, um Sergio nicht wieder von mir wegzustoßen. "Du.. warst die letzten Monate kein besonders guter Freund für ihn. Ich habe mich immer schon gewundert, was er in dir sieht. Wir hatten einen schwierigen Start, doch seit ein paar Tagen weiß ich, warum er an dir festhält. Tief in deinem Inneren bist du ein toller, humorvoller Mensch.. doch irgendwie.. wirkst du nach außen hin so kalt und, entschuldige die Ehrlichkeit, wie ein Arsch..." Ich schluckte und hoffte, dass er nicht sauer wurde. Sergio kratzte sich nachdenklich am Kinn und überlegte scheinbar, was er dazu sagen sollte. So wie es aussah, machten ihm meine Worte zu schaffen, denn sein Gesichtsausdruck wirkte plötzlich traurig. Nachdem er immer noch nichts dazu sagte, fügte ich hinzu: "Ich kenne dich kaum Sergio und ich weiß nicht viel über Eure Freundschaft.. Ich möchte dir nur meine Eindrücke der letzten Monate schildern. Es tut mir leid, wenn ich dich damit verletzt habe." Schließlich antwortete er: "Schon gut. Mir wurde gerade einfach nur bewusst, dass du Recht hast. Ich habe mich wirklich zu einem Arschloch entwickelt.. Weißt du, ich habe Joaquin immer beneidet für seinen reichen Vater. Er hatte immer alles.. die neusten Handys, die teuersten Klamotten. Nach Außenhin hatte er die perfekte Kindheit, bis ich eines Tages dabei war, als sein Vater ihn vor meinen Augen verprügelte. Erst da wurde mir bewusst, welchen Preis er dafür zahlen musste. Seiner Stiefmutter war das alles leider auch ziemlich egal, sie hielt sich immer raus. Ab diesem Tag hatte ich mir geschworen, immer für meinen Freund da zu sein, doch scheinbar habe ich darin gänzlich versagt..." Ich war überrascht, über seine Offenheit, schließlich waren seit meinem Einzug erst ein paar Tage vergangen und erst kürzlich hat er mich noch verabscheut. "Denkst du ich kann das wieder gut machen?" fragte er schließlich "Ich denke schon... Joaquin vergöttert dich ja regelrecht... Sprich dich mit ihm aus und entschuldige dich bei ihm. Wie ich ihn kenne, wird er dir verzeihen." Ich legte meine Hand auf seine Schulter und blickte ihn zuversichtlich an. Plötzlich öffnete sich die Terassentür und Joaquin stolzierte mit einem breiten Grinsen auf uns zu.

Als er Sergios Gesichtsausdruck wahrnahm, hielt er kurz inne und fragte mich unsicher: "Ist alles gut hier? Habt ihr euch schon wieder in den Haaren?" Sergio und ich lächelten und verneinten. Sichtbar erleichtert nahm er neben mir Platz. "Ich habe große Neuigkeiten... Marcus möchte, dass ich Morgen bei der Eröffnung in seinem Club auflege." "Das ist doch Großartig! Ich freue mich für dich." sagte ich stolz und auch Sergio freute sich für ihn.

"Ich weiß nicht.. ich habe noch nicht zugesagt." wurde er plötzlich unsicher. "Denkt ihr wirklich, ich bin schon so weit?" Irritiert über diesen Sinneswandel, antwortete ich: "Ja klar bist du so weit! Du bist gut, hab endlich mal mehr Selbstvertrauen! Das ist eine große Chance. Der Club wird wahrscheinlich brechend voll sein.. Wenn du erfolgreich mit deiner Musik sein willst, dann musst du irgendwann anfangen." Nachdenklich kratzte er sich am Kopf und antwortete schließlich: "Okay, du hast recht. Ich werde zusagen.." "Ich bin stolz auf dich Kumpel. Das wird eine verdammt geile Party, wenn du wieder hinter dem Pult stehst." sagte unser Mitbewohner. Sichtlich irritiert wandte Joaquin sich an mich: "Wer ist das und was ist mit Sergio passiert?" "Ich lass euch zwei Turteltauben mal alleine. Ich muss auch noch ein bisschen was fürs Studium lernen." sagte er grinsend und verschwand nach drinnen. "Du kannst stolz auf dich sein. Ich freue mich so sehr für dich, das kannst du gar nicht glauben." sagte ich. "Ach ja..eine Sache wäre da noch.." sagte Joaquin und wurde plötzlich ernst. "Mein Vater hat mir heute eine Nachricht geschickt" "Okay!? Und was hat er geschrieben?" fragte ich nervös. "Leider wird das nichts mit dem Job..." sagte er und schaute mich traurig an. "Ohh..okay...Na dann wars das jetzt wohl.." sagte ich enttäuscht. Nun konnte Joaquin sich sein Lachen nicht mehr verkneifen und sagte: "Du solltest mal dein Gesicht gerade sehen Cas."

"Wieso lachst du? Du verarschst mich schon wieder, richtig?" sagte ich und wollte ihm eine gespielte Backpfeife verpassen. Joaquin sah das aber kommen und drückte meine Hand weg. "Na na, lass das mal schön bleiben." sagte er immer noch lachend.

Er wurde wieder ernst und zeigte mir die Nachricht.
Ich habe die Unterlagen geprüft. Wir treffen uns am Montag Abend um 19:00 Uhr in New Crest im Restaurant in der Stadtmitte.
Ich konnte es kaum fassen. Jaques wollte mich tatsächlich kennenlernen. Aber wieso musste es ausgerechnet in meiner alten Heimat sein? Joaquin schien meine Gedanken zu bemerken und fragte schließlich: "Geht New Crest für dich in Ordnung oder soll ich ihn bitten, wo anders hinzugehen?" "Nein.. schon gut.. Ich denke wir sollten den Bogen nicht überspannen.." antwortete ich. "Oh mein Gott Joa.. ich kann es kaum glauben.. ich hatte gedacht, da würde nichts mehr kommen...ich muss mich jetzt unbedingt noch richtig darauf vorbereiten.. ich bin so nervös.. was ist wenn ich es vermassle?" Joaquin nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und sagte: "Ganz ruhig, Cas. Du wirst das bestimmt rocken. Ich bin ja dabei und kann dir seelische Unterstützung bieten. Komm...lass uns rein gehen. Ich muss noch für Morgen noch ein wenig am DJ-Pult arbeiten und du kannst dich währenddessen auf dein Vorstellungsgespräch vorbereiten."


Kapitel 16 – Herbst / Cassy
Es sind wieder einige Tage ins Land gestrichen. Wenn Joaquin nicht gerade in der Musikschule war, verbrachten wir jede freie Minute zusammen. Leider kam von Jaques bisher keine Rückmeldung zu meiner Jobanfrage und ich hatte die Hoffnung mittlerweile fast aufgegeben, dass überhaupt noch etwas kommen würde.
Mit Sergio lief es allerdings erstaunlich gut. Wir hatten eine gemeinsame Leidenschaft, das Sport machen, entdeckt und trainierten immer wieder gemeinsam. Da Sergio verdammt sportlich war, bat ich ihn immer wieder, mich zu korrigieren, was ihn wiederum sehr stolz machte. Ich erkannte mit der Zeit auch, was Joaquin an ihm mochte. Wenn er nicht gerade damit beschäftigt war, ein Arschloch zu sein steckte in ihm ein total witziger Kerl, mit dem man Späße machen und gemeinsam lachen konnte. Scheinbar war dieser Teil von ihm nur die letzten Monate verloren gegangen und musste wieder herausgekitzelt werden.
Eines späten Nachmittags waren wir beide wieder am Trainieren, während Joaquin in der Musikschule war. "Was machst du denn für ein doofes Gesicht?", sagte ich lachend in Sergios Richtung, als dieser gerade angestrengt Gewichte stemmte.

"Wir können gerne tauschen." gab er sarkastisch zurück und lachte. Nachdem wir beide nach einer Weile unser Training beendeten, gingen wir nach draußen an die Bar, da Sergio uns beiden noch Proteinshakes machen wollte. "Die sind gut für den Muskelaufbau", sagte er und reichte mir die gelbe Pampe. Als ich einen tiefen Schluck nahm, verzog ich das Gesicht. "Ewww, das schmeckt echt scheußlich." Lachend antwortete er: "Ich weiß, aber man gewöhnt sich daran."

"Hör mal Sergio, können wir kurz über was persönliches sprechen?" fragte ich und bat ihn, neben mir Platz zu nehmen. "Ja klar, was gibt's?"

"Ich möchte gerne mit dir über Joaquin sprechen..." Ich war etwas nervös und versuchte, die richtigen Worte zu finden, um Sergio nicht wieder von mir wegzustoßen. "Du.. warst die letzten Monate kein besonders guter Freund für ihn. Ich habe mich immer schon gewundert, was er in dir sieht. Wir hatten einen schwierigen Start, doch seit ein paar Tagen weiß ich, warum er an dir festhält. Tief in deinem Inneren bist du ein toller, humorvoller Mensch.. doch irgendwie.. wirkst du nach außen hin so kalt und, entschuldige die Ehrlichkeit, wie ein Arsch..." Ich schluckte und hoffte, dass er nicht sauer wurde. Sergio kratzte sich nachdenklich am Kinn und überlegte scheinbar, was er dazu sagen sollte. So wie es aussah, machten ihm meine Worte zu schaffen, denn sein Gesichtsausdruck wirkte plötzlich traurig. Nachdem er immer noch nichts dazu sagte, fügte ich hinzu: "Ich kenne dich kaum Sergio und ich weiß nicht viel über Eure Freundschaft.. Ich möchte dir nur meine Eindrücke der letzten Monate schildern. Es tut mir leid, wenn ich dich damit verletzt habe." Schließlich antwortete er: "Schon gut. Mir wurde gerade einfach nur bewusst, dass du Recht hast. Ich habe mich wirklich zu einem Arschloch entwickelt.. Weißt du, ich habe Joaquin immer beneidet für seinen reichen Vater. Er hatte immer alles.. die neusten Handys, die teuersten Klamotten. Nach Außenhin hatte er die perfekte Kindheit, bis ich eines Tages dabei war, als sein Vater ihn vor meinen Augen verprügelte. Erst da wurde mir bewusst, welchen Preis er dafür zahlen musste. Seiner Stiefmutter war das alles leider auch ziemlich egal, sie hielt sich immer raus. Ab diesem Tag hatte ich mir geschworen, immer für meinen Freund da zu sein, doch scheinbar habe ich darin gänzlich versagt..." Ich war überrascht, über seine Offenheit, schließlich waren seit meinem Einzug erst ein paar Tage vergangen und erst kürzlich hat er mich noch verabscheut. "Denkst du ich kann das wieder gut machen?" fragte er schließlich "Ich denke schon... Joaquin vergöttert dich ja regelrecht... Sprich dich mit ihm aus und entschuldige dich bei ihm. Wie ich ihn kenne, wird er dir verzeihen." Ich legte meine Hand auf seine Schulter und blickte ihn zuversichtlich an. Plötzlich öffnete sich die Terassentür und Joaquin stolzierte mit einem breiten Grinsen auf uns zu.

Als er Sergios Gesichtsausdruck wahrnahm, hielt er kurz inne und fragte mich unsicher: "Ist alles gut hier? Habt ihr euch schon wieder in den Haaren?" Sergio und ich lächelten und verneinten. Sichtbar erleichtert nahm er neben mir Platz. "Ich habe große Neuigkeiten... Marcus möchte, dass ich Morgen bei der Eröffnung in seinem Club auflege." "Das ist doch Großartig! Ich freue mich für dich." sagte ich stolz und auch Sergio freute sich für ihn.

"Ich weiß nicht.. ich habe noch nicht zugesagt." wurde er plötzlich unsicher. "Denkt ihr wirklich, ich bin schon so weit?" Irritiert über diesen Sinneswandel, antwortete ich: "Ja klar bist du so weit! Du bist gut, hab endlich mal mehr Selbstvertrauen! Das ist eine große Chance. Der Club wird wahrscheinlich brechend voll sein.. Wenn du erfolgreich mit deiner Musik sein willst, dann musst du irgendwann anfangen." Nachdenklich kratzte er sich am Kopf und antwortete schließlich: "Okay, du hast recht. Ich werde zusagen.." "Ich bin stolz auf dich Kumpel. Das wird eine verdammt geile Party, wenn du wieder hinter dem Pult stehst." sagte unser Mitbewohner. Sichtlich irritiert wandte Joaquin sich an mich: "Wer ist das und was ist mit Sergio passiert?" "Ich lass euch zwei Turteltauben mal alleine. Ich muss auch noch ein bisschen was fürs Studium lernen." sagte er grinsend und verschwand nach drinnen. "Du kannst stolz auf dich sein. Ich freue mich so sehr für dich, das kannst du gar nicht glauben." sagte ich. "Ach ja..eine Sache wäre da noch.." sagte Joaquin und wurde plötzlich ernst. "Mein Vater hat mir heute eine Nachricht geschickt" "Okay!? Und was hat er geschrieben?" fragte ich nervös. "Leider wird das nichts mit dem Job..." sagte er und schaute mich traurig an. "Ohh..okay...Na dann wars das jetzt wohl.." sagte ich enttäuscht. Nun konnte Joaquin sich sein Lachen nicht mehr verkneifen und sagte: "Du solltest mal dein Gesicht gerade sehen Cas."

"Wieso lachst du? Du verarschst mich schon wieder, richtig?" sagte ich und wollte ihm eine gespielte Backpfeife verpassen. Joaquin sah das aber kommen und drückte meine Hand weg. "Na na, lass das mal schön bleiben." sagte er immer noch lachend.

Er wurde wieder ernst und zeigte mir die Nachricht.
Ich habe die Unterlagen geprüft. Wir treffen uns am Montag Abend um 19:00 Uhr in New Crest im Restaurant in der Stadtmitte.
Ich konnte es kaum fassen. Jaques wollte mich tatsächlich kennenlernen. Aber wieso musste es ausgerechnet in meiner alten Heimat sein? Joaquin schien meine Gedanken zu bemerken und fragte schließlich: "Geht New Crest für dich in Ordnung oder soll ich ihn bitten, wo anders hinzugehen?" "Nein.. schon gut.. Ich denke wir sollten den Bogen nicht überspannen.." antwortete ich. "Oh mein Gott Joa.. ich kann es kaum glauben.. ich hatte gedacht, da würde nichts mehr kommen...ich muss mich jetzt unbedingt noch richtig darauf vorbereiten.. ich bin so nervös.. was ist wenn ich es vermassle?" Joaquin nahm mein Gesicht zwischen seine Hände und sagte: "Ganz ruhig, Cas. Du wirst das bestimmt rocken. Ich bin ja dabei und kann dir seelische Unterstützung bieten. Komm...lass uns rein gehen. Ich muss noch für Morgen noch ein wenig am DJ-Pult arbeiten und du kannst dich währenddessen auf dein Vorstellungsgespräch vorbereiten."
