"Lösen" kann die Politik das nicht. Die Politik kann nur die groben Leitlinien vorgeben, dies geschieht eben durch das Grundgesetz, in dem u. a. die Religionsfreiheit vorgeschrieben ist. Das Zusammenleben müssen die einzelnen Menschen eben selbst (innerhlab dieser Leitlinien) regeln. Da wir ein freies Land sind, kann und darf die Politik sich da nicht einmischen solange alles Gesetzeskonform bleibt.Ohje, das ist jetzt echt ein ganz anderes Fass... ich persönlich sehe es nicht als große Aufgabe, sondern als unlösbare Aufgabe um ehrlich zu sein. Ich kenne einige Muslime (die ich auch sehr mag - auch wenn ich nicht in allem deren Ansichten teile), die eher noch zu den ... wie drücke ich es aus ohne falsch verstanden zu werden... zu den "gemäßigteren" Muslimen gehören. Und selbst die sagen klar, dass sie nicht einen Millimeter von ihrem Glauben abrücken werden. Es ist nunmal ihr Glaube - so wie ein Katholik die Regeln seiner Kirche befolgt, wird der Muslim die seines Glaubens befolgen. Dass es da starke Kollisionspunkte gibt mit der westlichen Lebensweise ist ja kein Geheimnis. Was auch rein gar nichts mit fehlenden Sprachkenntnissen zu tun hat. Sondern mit tiefsten Überzeugungen. Ich kann jedem nur raten sich mal lange mit einem gläubigen Muslim zu unterhalten. Man versteht so einiges dann.
Insofern: wenn das funktionieren soll, werden beide Seiten starke Toleranz haben müssen. Und das wird meiner Meinung nach das allergrößte Problem, denn mit LGBTQ, Gendergleichheit bzw. freier Genderwahl hat der Muslim so gar nix am Hut. Das sind absolute no-go´s für diese und da diskutieren die auch nicht drüber. Das kannst du mir glauben.
Wie also will die Politik das Problem lösen?
Ich füge EXPLIZIT an (um Missverständnissen vorzubeugen!): ich hab null Probleme mit dem muslimischen Glauben, null Problem mit LGBTQ und bin sowieso grundsätzlich der Meinung es soll Jeder so leben dürfen wie er es möchte und glücklich ist! Ich mag linksextrem nicht, ich mag rechtsextrem nicht... überhaupt alles was extrem ist, mag ich nicht. Aber dass das mit der Toleranz, der Akzeptanz und dem friedlichen Zusammenleben eben in meinen Augen kein rein politisches Problem ist, erleben wir doch täglich. Und das ist definitiv keine einseitige Sache - da klemmt es manchmal bei allen Seiten.
Daher: ich glaube da nicht an "lösbar", ebenso wenig wie ich an "keine Kriege mehr" glaube. Leider. Es ist einfach nichts was die Spezies Mensch gut hinbekommt, so sehr man es sich auch wünschen mag. Ich bin da Realist.
Also darf ein tief gläubiger Muslim eben auch gegen LGBTQ Genderkram etc. sein. Er darf es eben nur nicht anderen mit Gewalt aufzwingen oder gezielt gegen solche Personen vorgehen. Genau das Gleiche trifft für Christen zu.
Und auch ohne dass ich religiös bin, habe ich zu bestimmten Dingen dennoch eine Einstellung und Vorstellungen davon, was ethisch in Ordnung ist, oder eben nicht. Genau wie jeder andere Mensch auch.
EDIT:
Der Fall des ehemaligen Jugoslaviens zeigt ganz deutlich, was in einem Land mit mehreren Volksstämmem/Religionen NICHT funktioniert:
Unter Tito war jede Beschäftigung mit Religion komplett untersagt, auch im Privaten. Das führte zu einem bleiernen "Scheinfrieden" im Land. Aber es fand keine Kommunikation, kein Austausch statt, der evtl. im Laufe der Zeit Hass und Vorurteile hätte abbauen können. Als Tito starb und plötzlich nicht mehr die Hand auf dem Dampfkochtopf vorhanden war, ist das alles explodiert.
Ich war damals als Soldat im Kosovo und hab genau gesehen, was da passiert ist. So was wollt ihr nicht erleben.
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